Beschreibung
Vorrichtung zur akustischen Untersuchung eines Messobjektes
Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zur akustischen Untersuchung eines Messobjektes, die mit einer Sende-/Empfangs- einheit für Ultraschallstrahlung versehen ist, wobei Ultraschallpulse in das Messobjekt aussendbar und objektbedingte Reflektionen der Ultraschallpulse nachweisbar sind. Eine ent- sprechende Vorrichtung zur akustischen Untersuchung von Eisenbahnschienen geht aus der US 4,174,636 hervor.
Für die Untersuchung von Materialeigenschaften großflächiger Objekte, wie beispielsweise Eisenbahnschienen, insbesondere für das Feststellen von Fehlstellen haben sich Ultraschallmessmethoden als vorteilhaft und zuverlässig erwiesen. Dazu wird Ultraschall von einem Schallwandler in das zu untersuchende Objekt gesendet, dort reflektiert und von demselben oder einem weiteren Schallwandler zur weiteren Auswertung er- fasst.
Mit der US 4 174 636 ist eine Vorrichtungen zur Fehlerdetek- tion an Eisenbahnschienen offenbart. Bei dieser Offenbarungen handelt es sich um eine Ultraschallmessvorrichtung, die für eine Untersuchung entlang einer Schiene über diese geführt werden muss. Dabei sind in Richtung des Messobjektes ausgerichtete Ultraschallwandler angeordnet, mit denen Ultraschallpulse ausgesandt und nach Reflektion empfangen werden können. Anhand der Laufzeit und der Amplitude der Ultra- schallpulse können so Lage und Größe von Fehlstellen im Messobjekt bestimmt werden.
Zur Untersuchung eines Messobjektbereiches, der durch den Öffnungswinkel der abgestrahlten Ultraschallstrahlung gegeben ist, ist lediglich ein einziger Ultraschallpuls nötig, dessen im Messobjekt reflektierter Anteil Informationen über den Materialzustand liefert. Die Dauer einer solchen Einzelmessung
setzt sich insbesondere zusammen aus der Laufzeit des Ultraschallpulses vom Sender bis zur Rückwand des zu untersuchenden Objektes und zurück zum Empfänger, zuzüglich der Abklingzeit von Echos, hervorgerufen durch Mehrfachreflektionen an Grenzflächen und Fehlstellen. Bei der Untersuchung großflächiger Objekte müssen entsprechend mehrere Einzelmessungen flächendeckend durchgeführt werden. Die Geschwindigkeit, mit der ein solches großflächiges Objekt untersucht werden kann, ist durch die voranstehend genannte Einzelmessdauer be- schränkt. Denn erst nach Abklingen der Echos des unmittelbar zuvor ausgesandten Ultraschallpulses kann ein nächster Ultra— schallpuls ausgesandt werden, um die empfangenen Signale eindeutig interpretieren zu können. Wird der nächste Ultraschallpuls noch in der Abklingphase des vorangehenden Ultra- schallpulses ausgesandt, so geht dies auf Kosten der Nachweiswahrscheinlichkeit. Die maximale Geschwindigkeit, mit der das gesamte Messobjekt untersucht werden kann, ergibt sich dabei im Allgemeinen aus dem Quotienten aus der Abmessung des Messbereiches und der Messdauer einer Einzelmessung.
Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, eine Vorrichtung der eingangs genannten Art anzugeben, die gegenüber dem Stand der Technik eine höhere Untersuchungsgeschwindigkeit bei gleicher örtlicher Auflösung und eine damit einhergehende Zeit- und Kostenersparnis ermöglichen kann.
Diese Aufgabe wird gemäß der Erfindung mit den in Patentanspruch 1 angegebenen Maßnahmen gelöst .
Die Erfindung mit den eingangs genannten Merkmalen ist gekennzeichnet dadurch, dass jeweils aufeinander folgend erste und zweite Ultraschallpulse mit unterschiedlichen, jeweils einem eigenen Frequenzband zugeordneten Grundfrequenzen in das Messobjekt aussendbar sind, und dass objektbedingte Re- flektionen des ersten Ultraschallpulses zusammen mit objektbedingten Reflektionen des zweiten Ultraschallpulses mit der
Sende-/Empfangseinheit nachweisbar und den entsprechenden Ultraschallpulsen zuordenbar sind.
Die Erfindung beruht dabei auf der Erkenntnis, dass Schall- wandler, die derart ausgestaltet sind, dass sie Ultraschallpulse mit Frequenzen eines bestimmten Frequenzbandes aussenden können, in erster Linie nur Ultraschallpulse empfangen können deren Frequenzen in diesem bestimmten Frequenzband liegen. Dies ermöglicht bei einem Aussenden beispielsweise zweier Ultraschallpulse unterschiedlicher Grundfrequenz in ein Messobjekt eine Zuordnung der aus dem Messobjekt empfangenen Reflektionen, selbst wenn diese nahezu zeitgleich von der Sende-/Empfangseinheit registriert werden. So kann insbesondere ein reflektierter Ultraschallpuls ausgewertet werden, während gleichzeitig noch Echos des unmittelbar vorher mit unterschiedlicher Grundfrequenz ausgesandten Ultraschallpulses von der Sende-/Empfangseinheit nachgewiesen werden. Bei den aus dem Stand der Technik bekannten Messvorrichtungen muss hingegen mit dem zweiten Ultraschallpuls gewartet wer- den, bis die Echos des ersten Ultraschallpulses auf ein vernachlässigbares Niveau gefallen sind. Die Untersuchung eines insbesondere ausgedehnten Messobjektes dauert damit um ein vielfaches länger als mit der erfindungsgemäßen Vorrichtung. Die Grundfrequenz eines von einem Schallwandler ausgesandten Ultraschallpulses ist diejenige Frequenz eines Frequenzbandes mit der maximalen Intensität. Sie ist damit gleichzeitig auch diejenige Frequenz eines Frequenzbandes, mit der größten Nachweisempfindlichkeit im jeweiligen Schallwandler.
Vorteilhafte Ausgestaltungen der Vorrichtung gemäß der Erfindung ergeben sich aus den von Patentanspruch 1 abhängigen Ansprüchen .
Es ist insbesondere vorteilhaft, dass die Sende-/Empfangs- einheit mindestens einen Schallwandler mit mindestens zwei zugeordneten Grundfrequenzen enthält. Mit einer solchen Aus-
führungsform lassen sich besonders kompakte Sende-/Emρfangs- einheiten realisieren.
So kann bei der Vorrichtung vorgesehen sein, dass die Sende- /Empfangseinheit mehrere Schallwandler enthält . Damit kann durch eine geeignete Anordnung der einzelnen Schallwandler, abhängig von den Abmessungen des zu untersuchenden Messobjektes, ein größerer Messbereich pro Zeiteinheit erfasst werden.
Weiter ist es vorteilhaft, dass die Sende-/Empfangseinheit mindestens zwei Schallwandler mit jeweils einer zugeordneten Grundfrequenz enthält. Bei dieser Ausführungsform kann auf herkömmliche Schallwandler zurückgegriffen werden, die sich durch hohe Betriebssicherheit und Einfachheit auszeichnen.
Dabei ist vorteilhaft, dass mindestens ein erster Schallwandler zum Aussenden von Ultraschallpulsen in das Messobjekt und mindestens ein zweiter Schallwandler zum Empfangen von objektbedingten Reflektionen der Ultraschallpulse aus dem Mess- Objekt vorgesehen sind. Die erfindungsgemäße Vorrichtung kann so im sogenannten „pitch-catch"-Modus betrieben werden. Dies hat den Vorteil, dass in diesem Modus das Obe flächenecho abgeschwächt wird und somit eine bessere Detektion von oberflächennahen Fehlern erreicht wird. Auch können bei dieser Aus- führung der erfindungsgemäßen Vorrichtung spezielle Schallwandler benutzt werden, die nur zum Senden bzw. nur zum Empfangen ausgelegt sind. Solche Schallwandler arbeiten meist präziser und sind kompakter ausgebildet als kombinierte Schallwandler .
Ebenso ist eine Variante möglich, bei der mindestens ein Schallwandler sowohl zum Aussenden von Ultraschallpulsen in das Messobjekt als auch zum Empfangen von objektbedingten Reflektionen der Ultraschallpulse aus dem Messobjekt vorgesehen ist. Die erfindungsgemäße Vorrichtung kann so im sogenannten „pulse-echo"-Modus betrieben werden. Damit können die Ultraschallpulse unterschiedlicher Grundfrequenz auch senkrecht in
das Messobjekt eingestrahlt werden, wo sie reflektiert werden und auf demselben Weg zurück zum Schallwandler gelangen. Weiter ist es möglich, das erfindungsgemäße Sensorrad mit mehreren solchen kombinierten Schallwandlern sowohl im „pulse- echo"-Modus als auch im „pitch-catch"-Modus gleichzeitig zu betreiben.
Die erfindungsgemäße Vorrichtung findet insbesondere Verwendung bei der Materialzustandsbestimmung von Eisenbahnschie- nen. Hier ist es besonders von Vorteil eine Messvorrichtung zur Verfügung zu haben, deren Messgeschwindigkeit gegenüber dem Stand der Technik um ein vielfaches höher liegen kann. Da sich der zu untersuchenden Eisenbahnschienenabschnitt in der Regel über viele Kilometer erstreckt, beeinflusst ein Erhöh- nung der Messgeschwindigkeit deutlich die Gesamtmesszeit.
Dies ist wiederum mit einer erheblichen Kostenersparnis verbunden .
Bevorzugte, jedoch keinesfalls einschränkende Ausführungsbei- spiele der Erfindung werden nunmehr anhand der Zeichnung näher erläutert . Zur Verdeutlichung ist die Zeichnung nicht maßstäblich ausgeführt, und gewisse Merkmale sind nur schematisiert dargestellt. Im Einzelnen zeigt die
Figur 1 zwei Frequenzspektren mit unterschiedlichen Grundfrequenzen, Figur 2 a) schematisch dargestellt eine Untersuchung eines Messobjektes mit einer Fehlstelle mittels einer Sende-/Emρfangseinheit mit zwei Schallwandlern gleicher Grundfrequenz und b) schematisch dargestellt den zeitlichen Ablauf der in a) schematisch dargestellten Untersuchung, Figur 3 a) schematisch dargestellt eine Untersuchung eines Messobjektes mit einer Fehlstelle mittels einer Sende-/Emρfangseinheit mit zwei Schallwandlern unterschiedlicher Grundfrequenz und
b) schematisch dargestellt den zeitlichen Ablauf der in a) schematisch dargestellten Untersuchung, Figur 4 a)eine lineare Anordnung von Schallwandlern senkrecht zur Bewegungsrichtung ausgerichtet und b)eine lineare Anordnung von Schallwandlern parallel zur Bewegungsrichtung ausgerichtet.
Einander entsprechende Teile sind in den Figuren 1 bis 4 mit denselben Bezugszeichen versehen.
In Figur 1 sind in einem Diagramm (Intensität I über Frequenz f) als Beispiel zwei Frequenzspektren Iχ und I2 mit zwei unterschiedlichen Grundfrequenzen f x und f2 abgebildet . Auch mehr als zwei Spektren mit unterschiedlichen Grundfre- quenzen sind denkbar. Die beiden den Frequenzspektren 11 und I2 entsprechenden Kurven stellen hier jeweils eine Intensitätsverteilung der Frequenzen innerhalb eines entsprechenden Frequenzbandes ΔfBι und ΔfB2 dar. Die jeweilige Grundfrequenz fi bzw. f2 ist dabei diejenige Frequenz, die das Maximum der jeweiligen Kurve darstellt. Die Intensitätsverteilungen Ii und I2 können sowohl den von der Sende-/Empfangseinheit S/E ausgesandten Ultraschallpulsen zugeordnet werden als auch als Nachweisempfindlichkeiten der Sende-/Empfangseinheit S/E für die Ultraschallpulse verstanden werden. Erfindungsgemäß wer- den die Frequenzbänder ΔfBι und ΔfB2 insbesondere schmalbandig gewählt, und zwar relativ zueinander derart angeordnet, dass sie sich nicht oder möglichst wenig überlappen. Insbesondere sollte dabei für das Verhältnis der beiden Intensitätsverteilungen bezüglich der jeweiligen Grundfrequenz
gelten.
Zwei benachbarte Grundfrequenzen fi und f2 können auch näher beieinander liegen. Je kleiner der Abstand zwischen den Fre-
quenzen fx und f2 ist, desto mehr überlappen sich jedoch die entsprechenden beiden Verteilungen Iχ und I2 der Intensität bzw. der Nachweisempfindlichkeit, so dass Signale von Fehlstellen, je kleiner sie sind, schwieriger von der Sende-/Emp- fangseinheit S/E nachgewiesen und zugeordnet werden können.
In Figur 2a) ist zur Verdeutlichung der im Stand der Technik üblichen Vorgehensweise eine Untersuchung nach der „pulse- echo"-Methode eines Messobjektes 4 mit einer Fehlstelle 7 mittels einer Sende-/Empfangseinheit S/E mit zwei Schallwandlern SWia und SWχb gleicher Grundfrequenz fi schematisch dargestellt. Denkbar ist auch nur ein Schallwandler SWla, der sich zur Messung entsprechend entlang der Messobjektoberfläche 5 weiterbewegt. Als Beispiel und aus Gründen der Über- sichtlichkeit sind nur einige mögliche Schallwege schematisch dargestellt, die ein ausgesandter Ultraschallpuls nehmen kann, bevor er mehrfach reflektiert von der Sende-/Empfangs- einheit S/E anteilig nachgewiesen wird. Die in Figur 2a) mit Pfeilen angedeuteten Schallwege des mehrfachreflektierten Ultraschallpulses pi führen zu entsprechenden unterschiedlichen Laufzeiten der Ultraschallpulsanteile. In Figur 2a) sind bezeichnet
mit Pi ein vom Schallwandler SWla bzw. S ιb zum Zeitpunkt tioa bzw. tiob in Richtung des Messobjektes 4 ausgesandter Ultraschallpuls der Frequenz fl r mit tu die Laufzeit eines von der Oberfläche 5 des Messobjektes 4 zurück zur Sende-/Empfangseinheit S/E reflektierten Anteils des ausgesandten Ultraschallpulses pi, mit ti2, ti3 und tχ4 die Laufzeiten der von der Rückwand 6 des Messobjektes 4 zurück zur Sende-/Empfangseinheit S/E reflektierten Anteile des ausgesandten Ultraschallpulses
mit pi3< und p14< innerhalb des Messobjektes 4 von der Oberflä- ehe 5 in Richtung Rückwand 6 reflektierte Anteile des Ultraschallpulses i,
mit tis die Laufzeit eines direkt von einer Fehlstelle 7 zurück zur Sende-/Empfangseinheit S/E reflektierten Anteils des ausgesandten Ultraschallpulses Pi, mit i6 innerhalb des Messobjektes 4 von der Fehlstelle 7 in Richtung Rückwand 6 reflektierter Anteil des Ultraschallpulses pi und mit ti6 die Laufzeit eines zuvor von der Fehlstelle 7 zur Rückwand 6 reflektierten, in Richtung Sende-/Empfangseinheit S/E wiederum reflektierten Anteils des ausgesand- ten Ultraschallpulses pi.
Mit den beiden Zeitstrahlen t in Figur 2a) ist die zeitliche Abfolge der in den jeweiligen Schallwandlern SWla und SWib ankommenden mehrfachreflektierten Ultraschallpulsanteile ange- deutet.
In Figur 2b) ist der in Figur 2a) angedeutete zeitliche Ablauf schematisch dargestellt. Auf der Ordinate ist die von der Sende-/Empfangseinheit S/E empfangene Signalintensität Is der reflektierten Ultraschallpulsanteile angegeben, während auf der Abszisse die Zeit t aufgetragen ist. Zunächst sendet ein Schallwandler SWla zum Zeitpunkt tιoa einen Ultraschallpuls pi mit der Grundfrequenz fi in einen fehlerfreien Bereich des Messobjektes 4 aus. Zeitlich aufeinander folgen die Signale der zugehörigen reflektierten Ultraschallpulsanteile entsprechend der Laufzeiten tu, tι2, tι3 und tι4. Erst nach Abklingen der Signale der mehrfach reflektierten Ultraschallpulsanteile, also nach Ankunft der reflektierten Ultraschallpulsanteile mit den Laufzeiten t13 und tχ4, kann der zweite Schallwandler SWχb zum Zeitpunkt t10b einen nächsten Ultraschallpuls pi mit derselben Grundfrequenz fx in das Messobjekt 4 aussenden. Hier tauchen in der zeitlichen Abfolge zwei weitere, den reflektieren Ultraschallpulsanteilen mit den Laufzeiten tι5 und tι6 zugeordnete Signalspitzen auf, die auf die in diesem Bereich des Messobjektes 4 vorhandenen Fehlstelle 7 zurückgeführt werden können. Mit Δtia und Δtχb sind die Messzeiten angegeben, die nach Auswertung die gewünschten
Informationen über den Materialzustand des Messobjektes 4 liefern. Das jeweilige Signal, das beim Aussenden des Ultraschallpulses pi zum Zeitpunkt tι0a bzw. ι0 in der Sende- /Empfangseinheit hervorgerufen wird und die Signale der mehr- fach reflektierten Ultraschallpulsanteile mit den entsprechenden Laufzeiten t13, ti4, t15 und tχ6 werden dabei außer Acht gelassen. Die Zeit, die zwischen zwei nacheinander von den Schallwandlern SWla und SWlb ausgesandten Ultraschallpulsen pi vergeht, definiert die effektive Messzeit Tu eines Schallwandlers.
Figur 3a) zeigt analog zu Figur 2a) als Beispiel eine Untersuchung nach der „pulse-echo"-Methode eines Messobjektes 4 mit einer Fehlstelle 7 mittels einer Sende-/Empfangseinheit S/E, jedoch erfindungsgemäß mit zwei Schallwandlern SWla und SW2 unterschiedlicher Grundfrequenzen fi und f2. Der zweite Schallwandler SWlb aus Figur 2a) wurde dabei durch den Schallwandler SW2 ersetzt. In Figur 3a) sind weiter bezeichnet
mit p2 ein vom Schallwandler SW2 zum Zeitpunkt t20 in Richtung des Messobjektes 4 ausgesandter Ultraschallpuls der Frequenz f2, mit t2i die Laufzeit eines von der Oberfläche 5 des Messob- jektes 4 zurück zur Sende-/Empfangseinheit S/E reflektierten Anteils des ausgesandten Ultraschallpulses p2, mit t22, t23 und t24 die Laufzeiten der von der Rückwand 6 des Messobjektes 4 zurück zur Sende-/Empfangseinheit S/E reflektierten Anteile des ausgesandten Ultraschallpulses p2, mit p^ und p24» innerhalb des Messobjektes 4 von der Oberfläche 5 in Richtung Rückwand 6 reflektierte Anteile des Ultraschallpulses p2, mit t2S die Laufzeit eines direkt von einer Fehlstelle 7 zu- rück zur Sende-/Empfangseinheit S/E reflektierten Anteils des ausgesandten Ultraschallpulses p2,
mit p26> innerhalb des Messobjektes 4 von der Fehlstelle 7 in Richtung Rückwand 6 reflektierten Anteils des Ultraschallpulses p2 und mit t26 die Laufzeit eines zuvor von der Fehlstelle 7 zur Rückwand 6 re lektierten, in Richtung Sende-/Empfangseinheit S/E wiederum reflektierten Anteils des ausgesandten Ultraschallpulses p2.
Mit den beiden Zeitstrahlen t in Figur 3a) ist wie in Figur 2a) die zeitliche Abfolge der in den jeweiligen Schallwandlern SWla und SW2 ankommenden mehrfachreflektierten Ultraschallpulsanteile angedeutet.
In Figur 3b) ist der in Figur 3a) angedeutete zeitliche Ab- lauf schematisch dargestellt. Auf der Ordinate ist die von der Sende-/Empfangseinheit S/E empfangene Signalintensität Is der reflektierten Ultraschallpulsanteile angegeben, während auf der Abszisse die Zeit t aufgetragen ist. Zunächst sendet der Schallwandler SWla zum Zeitpunkt tι0a einen Ultraschall- puls Pi mit der Grundfrequenz fi in einen fehlerfreien Bereich des Messobjektes 4 aus. Zeitlich aufeinander folgen die Signale der zugehörigen reflektierten Ultraschallpulsanteile entsprechend der Laufzeiten tu, tι2, t13 und ti4. Noch bevor die mehrfach reflektierten Ultraschallpulsanteile mit den Laufzeiten tχ3 und tχ4 zur Sende-/Empfangseinheit S/E gelangen, wird vom zweiten Schallwandler SW2 ein Ultraschallpuls p2 der Frequenz f2 ausgesandt. Entsprechend folgen in zeitlicher Abfolge die Signale der dem Ultraschallpuls p2 zugeordneten, vom Messobjekt 4 reflektierten Ultraschallpulsanteile t2i, t22, t23, t24, f25 und t26. Die Messzeiten Δtχa und Δt2 rücken dadurch zeitlich näher zusammen, so dass die effektive Messzeit eines Schallwandlers im erfindungsgemäßen Ausführungsbeispiel mit T2i gegeben ist.
Der Vergleich der Figur 2b) mit der Figur 3b) verdeutlicht, dass die effektive Messzeit T2i deutlich kürzer ist als die effektive Messzeit Tu. Es ist nahezu eine Halbierung der ef-
fektive Messzeit T21 gegenüber der effektive Messzeit Tu zu erkennen.
Bei längerer Abklingzeit eines Ultraschallpulses Pi bzw. p2 ist darüber hinaus denkbar, weitere Schallwandler mit unterschiedlicher Grundfrequenz zu verwenden. Die Grenze der Erweiterung um zusätzliche Schallwandler unterschiedlicher Frequenzen wird hier allein durch den zur Verfügung stehenden Frequenzbereich beschränkt, der für Ultraschallmessungen in Abhängigkeit vom jeweils zu prüfenden Material sinnvoll ist.
Die erfindungsgemäße Vorrichtung ist insbesondere dafür ausgelegt, für eine Messung relativ zum Messobjekt 4 bewegt zu werden, um dieses insgesamt vermessen zu können. Weiter ist es möglich, die erfindungsgemäße Vorrichtung auch stationär an einem Messobjekt zu verwenden, um beispielsweise dynamische Prozesse, wie Riss- oder Blasenbildung oder auch einen Schmelzprozess in einem Messobjekt zu untersuchen.
Bei ausreichender Trennung der auszusendenden unterschiedlichen Frequenzbänder ΔfB1 und ΔfB2 ist es überdies auch denkbar, Pulse unterschiedlicher Grundfrequenz £x und f2 auch gleichzeitig in das Messobjekt auszusenden. Hierzu wäre von Vorteil, mehrere Ultraschallwandler zu verwenden, die bei- spielsweise linear angeordnet sind. Zwei Beispiele einer solche Ausführungsform sind in Figur 4a) und Figur 4b) dargestellt. Beide Figuren 4a) und 4b) zeigen jeweils eine lineare Anordnung 8 bzw. 9 mit vier Schallwandlern, wobei jeweils zwei Schallwandlern SWia und SW2 mit der jeweiligen Grundfre- quenz fx bzw. f2 abwechselnd angeordnet sind. Die jeweilige
Anordnung 8 bzw. 9 ist zur Untersuchung des Messobjektes 4 in dargestellter Richtung M relativ zum Messobjekt 4 über dessen Oberfläche 5 hinwegzubewegen. Es ist auch denkbar, lineare Anordnungen zu verwenden, deren Längsachse nicht wie bei der Anordnung 8 senkrecht bzw. bei der Anordnung 9 parallel zur Bewegungsrichtung M ausgerichtet sind, sondern in beliebigem Winkel zur Bewegungsrichtung M stehen. Anordnungen mit mehreil
ren Schallwandlerreihen bzw. mehrere flächig angeordnete Schallwandler sind ebenfalls möglich.
Die in der Figur 2a bzw. Figur 3a dargestellten Schallwandler SWιa und SWib bzw. SWia und SW2 sind als „SenkrechtΛ-Prüfköpfe ausgeführt. Die Fläche 10 der einzelnen Schallwandler, durch die Ultraschallpulse ausgesendet werden und durch die deren Reflektionen auch wieder empfangen werden, ist dabei parallel zur Oberfläche 5 des zu untersuchenden Messobjektes 4 ange- ordnet. Alternativ ist aber auch die Verwendung von „Winkel"- Prüfköpfen als Schallwandler denkbar, bei denen die jeweilige Fläche 10 in einem Winkel zur Oberfläche 5 des zu untersuchenden Messobjektes 4 angeordnet ist. Dazu werden in besonders vorteilhafte Weise die beiden Flächen 10 eines Schall- wandlerpaares formschlüssig auf jeweils eine Seitenfläche eines Winkelkeils, der auf der Objektoberfläche aufliegt, derart aufgebracht, dass sich die Oberflächennormalen der Flächen 10 beider Schallwandler insbesondere im zu untersuchenden Messobjekt 4 überschneiden.