Verfahren, Vorrichtung und Sensormodul zum Messen des Abstandes zwischen einem Fahrzeug und einem Hindernis
Beschreibung
Die Erfindung betrifft ein Verfahren, eine Vorrichtung und ein Sensormodul zum Messen des Abstandes zwischen einem Fahrzeug und einem Hindernis mit Hilfe einer an dem Fahrzeug angebrachten Ultraschallwandlervorrichtung.
Aus dem Stand der Technik sind
Ultraschallwandlervorrichtungen, insbesondere solche auf Piezobasis, grundsätzlich bekannt. Ein Beispiel für eine derartige Wandlereinrichtung ist beispielsweise in der deutschen Patentschrift DE 195 12 417 C2 offenbart. Die dort offenbarte Wandlereinrichtung zeichnet sich dadurch aus, dass sie eine selbständig eigenschwingungsfähige Deckplatte aufweist, deren Oberfläche die Funktion einer schallabstrahlenden und/oder -empfangenden Fläche hat. Die Deckplatte wird mit Hilfe von Lamellen zur Schallemission angeregt, wobei die Lamellen jeweils mit einer ihrer Schmalseiten an die Deckplatte angekoppelt sind und als Piezo- Schwinger ausgebildet sind. Die Eigenresonanzfrequenzen der einzelnen Lamellen und der Deckplatte können unterschiedlich sein. Bei geeigneter Anordnung und bei geeignetem Betrieb der an die. Deckplatte angekoppelten. Lamellen kann die
Ultraschallwandlereinrichtung und insbesondere deren Oberfläche auch zur Generierung von Abstrahlcharakteristiken in Kreuzkeulenform verwendet werden.
Weiterhin ist im Stand der Technik zum Beispiel aus der EP 0 935 765 Bl ein Verfahren und eine Vorrichtung zum Betrieb einer Ultraschallwandlereinrichtung zur Abstandsmessung aus einem Fahrzeug bekannt. Das dort offenbarte Verfahren basiert auf dem Prinzip, dass zunächst ein Sendesignal auf ein Hindernis ausgesendet wird, um nachfolgend ein aus der Reflektion des Sendesignals an dem Hindernis resultierendes Echosignal zu empfangen und auszuwerten. Die Auswertung erfolgt insbesondere in der Weise, dass die Amplitude des Echosignals mit einem Schwellenwert verglichen wird, der während eines zeitlichen Hörfensters in Abhängigkeit diverser Fahrzeugparameter zeitlich verändert wird. Die besagte europäische Patentschrift sieht lediglich die Ansteuerung eines piezoelektrischen Wandlerelementes vor.
Ausgehend von dem genannten Stand der Technik ist es die Aufgabe der vorliegenden Erfindung, ein aus der genannten europäischen Patentschrift bekanntes Verfahren und eine von dort bekannte Abstandsmesseinrichtung derart weiterzubilden, dass sie auch für die Ansteuerung einer
Ultraschallwandlereinrichtung mit mehreren Piezoelementen geeignet sind, sowie eine kostengünstige und flexible Abstandsmesseinrichtung anzugeben .
Diese Aufgabe wird durch das in Patentanspruch 1 beanspruchte Verfahren gelöst. Genauer gesagt wird die Aufgabe durch ein Verfahren zum Messen des Abstandes zwischen einem Fahrzeug und einem Hindernis mit Hilfe einer an dem Fahrzeug angebrachten Ultraschallwandlereinrichtung gelöst, welche eine selbstverständlich eigenschwingungsfähige Deckplatte mit einer Oberfläche aufweist, wobei die Oberfläche über eine Mehrzahl von an die Deckplatte angekoppelten und als Piezo-Schwinger ausgebildeten Lamellen schallabstrahlend oder -empfangend betrieben wird; umfassend die folgenden Schritte: Aussenden eines Sendesignals über die Oberfläche auf das Hindernis; Empfangen von zumindest einem Teil des Sendesignals als an dem Hindernis reflektiertes Echosignal von der Oberfläche; und Auswerten von insbesondere der Amplitude des empfangenen Echosignals während eines zeitlichen Hörfensters in Bezug auf einen Schwellenwert, dessen zeitlicher Verlauf während des Hörfensters nach Maßgabe von Daten des Fahrzeugs verändert wird.
Vorteilhafterweise ermöglicht die beanspruchte Erfindung eine Anwendung des beschriebenen Verfahrens auf eine Ultraschallwandlereinrichtung mit einer Mehrzahl von als Piezo-Schwinger ausgebildeten Lamellen.
Die oben genannte Aufgabe wird weiterhin durch eine Abstandsmessvorrichtung zum Durchführen des beanspruchten
Verfahrens gelöst. Die Vorteile dieser Abstandsmessvorrichtung entsprechen im Wesentlichen dem oben in Bezug auf das beanspruchte Verfahren genannten Vorteilen.
Gemäß einem ersten Ausführungsbeispiel ist die Ausgangsimpedanz einer Sendeeinrichtung und die Eingangsimpedanz einer Empfangseinrichtung innerhalb der Abstandsmessvorrichtung elektronisch an die mechanische beziehungsweise akustische Impedanz der
Ultraschallwandlereinrichtung 110 angepasst. Dabei ist die Eigenresonanzfrequenz der mechanischen Impedanz nach Maßgabe beziehungsweise in Abhängigkeit von den
Eigenresonanzfrequenzen der Lamellen und der Deckplatte definiert. Die beanspruchte Impedanzanpassung bewirkt eine deutlich verbesserte Funktionsweise der
Abstandsmessvorrichtung, das heißt eine besonders effektive Generierung des Sendesignals und einen hochsensiblen Empfang des Echosignals .
Als eine weitere Lösung der Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist bei einem Sensormodul zur Abstandsmessung mittels Ultraschall, das mit einem Gehäuse versehen ist und mit mindestens einem Anschluss zur Verbindung des Sensormoduls insbesondere mit einem Steuergerät und/oder einem Bussystem, eine Mehrzahl von Ultraschallwandlereinrichtungen vorgesehen. Eine Mehrzahl von Ultraschallwandlereinrichtungen in demselben Sensormodul ermöglicht eine verbesserte Erfassung einer mittels Ultraschall zu überwachenden Umgebung bei
gleichzeitiger Reduktion eines Montageaufwandes z.B. in einem Stoßfänger eines Kraftfahrzeugs verglichen mit mehreren Sensormodulen die jeweils nur einen Ultraschallwandler aufweisen.
Beispielsweise kann durch die mehreren
Ultraschallwandlereinrichtungen ein größerer Raumwinkel gleichzeitig überwacht werden. Alternativ können die verschiedenen Ultraschallwandlereinrichtungen auch unterschiedliche Funktionen erfüllen und/oder als redundantes System ausgelegt sein, so dass bei Ausfall einer Ultraschallwandlereinrichtung zumindest die verbleibenden Ultraschallwandlereinrichtungen des erfindungsgemäßen Sensormoduls eine Notfunktion des Sensormoduls aufrechterhalten können.
Ganz besonders vorteilhaft ist der Einbau mehrerer Ultraschallwandlereinrichtungen desselben Typs in das Sensormodul, wodurch sich der Aufbau des Sensormoduls, die Montage der Ultraschallwandlereinrichtungen in dem Sensormodul und eine Ansteuerung der Ultraschallwandlereinrichtungen vereinfacht, so dass sich entsprechende Entwicklungs- und Produktionskosten reduzieren. Darüberhinaus ergibt sich eine gesteigerte Messgenauigkeit des Sensormoduls, da Ultraschallwandlereinrichtungen desselben Typs in der Regel z.B. auch eine vergleichbare Temperaturcharakteristik haben.
Gemäß einer sehr vorteilhaften Ausführungsform des erfindungsgemäßen Sensormoduls weisen mehrere der Ultraschallwandlereinrichtungen einen gemeinsamen elektrischen Anschluss auf, so dass eine auf diese Weise gebildete Gruppe von Ultraschallwandlereinrichtungen direkt an eine bestehende Ansteuerschaltung angeschlossen werden kann wodurch kein weiterer Schaltungstechnischer Aufwand entsteht.
Eine weitere vorteilhafte Ausführungsform des erfindungsgemäßen Sensormoduls ist dadurch gekennzeichnet, dass die Ultraschallwandlereinrichtungen jeweils eine Deckplatte mit im wesentlichen rechteckförmiger Oberfläche aufweisen, wobei die Oberfläche vorzugsweise unterschiedliche Kantenlängen besitzen. D.h., die Oberflächen sind vorzugsweise nicht quadratisch ausgebildet. Damit ergibt sich die Möglichkeit einer besonders kleinbauenden Anordnung mehrer Ultraschallwandlereinrichtungen z.B. nebeneinander in dem Sensormodul .
Eine weitere Variante der vorliegenden Erfindung sieht vor, dass die Ultraschallwandlereinrichtungen derart in dem Sensormodul angeordnet sind, dass ihre Längsachsen im wesentlichen senkrecht aufeinander stehen, wobei vorzugsweise die Längsachse einer ersten Ultraschallwandlereinrichtung die Längsachse einer zweiten Ultraschallwandlereinrichtung etwa in der Mitte der Oberfläche der ersten
Ultraschallwandlereinrichtung schneidet, woraus sich eine „T" - förmige Anordnung der beiden Ultraschallwandlereinrichtungen ergibt.
Hierdurch wird eine vielfältige Einsetzbarkeit des vorgeschlagenen Sensormoduls weiter gesteigert, denn mit der vorstehend genannten ,,T" - förmigen Anordnung weist das Sensormodul einen besonders breiten Überwachungsbereich in vertikaler sowie in horizontaler Richtung auf. Aufgrund der Tatsache, dass bei dieser Variante der Erfindung mehrere separate Ultraschallwandlereinrichtungen verwendet werden, ergibt sich der weitere Vorteil, dass sich die Signale der jeweiligen Ultraschallwandlereinrichtungen zumindest nicht direkt, d.h. vor einem Auftreffen auf und einer Reflektion an einem Hindernis, gegenseitig beeinflussen wie es beispielsweise bei Ultraschallwandlereinrichtungen der Fall ist, die mehrere als Lamellen ausgebildete Piezo-Schwinger mit einer gemeinsamen Membran haben.
Andererseits ist es gemäß einer weiteren vorteilhaften Ausführungsform der Erfindung auch möglich, dass die Ultraschallwandlereinrichtungen mehrere Lamellen aufweisen, wodurch eine höhere Flexibilität der
Ultraschallwandlereinrichtungen - und damit des Sensormoduls - hinsichtlich z.B. einer Richtcharakteristik erzielbar ist.
Eine weitere Variante des erfindungsgemäßen Sensormoduls ist, dadurch gekennzeichnet, dass die
Ultraschallwandlereinrichtungen derart in dem Sensormodul angeordnet sind, dass durch die Oberflächen der Deckplatten gebildete Ebenen parallel zueinander liegen und/oder
zusammenfallen, wodurch sich insbesondere ein einfacher Aufbau des Sensormoduls ergibt.
Besonders vorteilhaft ist auch eine Anordnung der Ultraschallwandlereinrichtungen in dem Sensormodul derart, dass sich die durch die Oberflächen gebildeten Ebenen schneiden. Durch eine solche Konfiguration ist eine Erweiterung des Überwachungsbereiches des Sensormoduls möglich.
Ganz besonders zweckmäßig ist die vorstehend genannte Neigung der Ebenen beispielsweise in dem Fall, bei dem der erfindungsgemäße Sensor an einem äußeren Ende eines Stoßfängers eines Kraftfahrzeugs, d.h. an einer Fahrzeugecke, angebracht ist. Hierbei ergibt sich durch die erwähnte Neigung der Ebenen um eine zur Hochachse des Kraftfahrzeugs im wesentlichen parallele Achse erstens ein erweiterter Überwachungsbereich „um die Fahrzeugecke herum", weil beispielsweise eine erste Ultraschallwandlereinrichtung vorwiegend einen Bereich seitlich des Kraftfahrzeugs ausleuchtet und eine zweite Ultraschallwandlereinrichtungen des Sensormoduls vorwiegend einen Bereich hinter dem Kraftfahrzeug ausleuchtet.
Zweitens ist es durch den Einsatz der oben beschriebenen „T" - förmigen Anordnung möglich, den seitlichen Bereich bzw. den hinteren Bereich hinsichtlich einer Ausleuchtung in vertikaler Richtung unterschiedlich zu überwachen.
Eine weitere vorteilhafte Ausführungsform des erfindungsgemäßen Sensormoduls ist dadurch gekennzeichnet, dass eine Anpassungsschaltung für jeweils eine der Ultraschallwandlereinrichtungen und/oder für eine Gruppe von Ultraschallwandlereinrichtungen vorgesehen ist.
Falls mehrere Ultraschallwandlereinrichtungen einen gemeinsamen elektrischen Anschluss aufweisen, kann über eine derartige Anpassungsschaltung z.B. eine Impedanzanpassung zwischen einer Sendeeinrichtung bzw. einer Empfangseinrichtung und den Ultraschallwandlereinrichtungen bewirkt werden.
Bei einer Einzelansteuerung der
Ultraschallwandlereinrichtungen ist entsprechend z.B. eine Impedanzanpassung für jede einzelne Ultraschallwandlereinrichtung möglich.
Ganz besonders vorteilhaft weist das erfindungsgemäße Sensormodul eine Ansteuerschaltung zur Ansteuerung der Ultraschallwandlereinrichtung (en) und/oder zur Auswertung von Signalen der Ultraschallwandlereinrichtung (en) auf. Die Ansteuerschaltung ist vorzugsweise nach einem der Ansprüche 14 bis 17 ausgebildet.
Als eine weitere Lösung der Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist eine Ansteuerschaltung gemäß Anspruch 14 angegeben.
Weitere vorteilhafte Ausgestaltungen des Verfahrens und der Abstandsmessvorrichtung sind Gegenstand der Unteransprüche.
Der Beschreibung sind insgesamt neun Figuren beigefügt, wobei
Figur 1 den Aufbau einer Ultraschallwandlereinrichtung;
Figur 2 den Aufbau einer Abstandsmessvorrichtung;
Figur 3 ein elektronisches Ersatzschaltbild für die mechanische beziehungsweise akustische Impedanz der Ultraschallwandlereinrichtung;
Figur 4 den Verlauf der mechanischen Impedanz der Ultraschallwandlereinrichtung;
Figur 5 ein erfindungsgemäßes Verfahren;
Figur 6a eine Ausführungsform eines erfindungsgemäßen Sensormoduls;
Figur 6b eine Draufsicht auf eine Oberfläche einer erfindungsgemäßen Ultraschallwandlereinrichtung; und
Figur 7a eine erfindungsgemäße Anpassungsschaltung in Wirkverbindung mit mehreren Ultraschallwandlereinrichtungen;
Figur 7b eine weitere Ausführungsform der Erfindung, die einen Mehrfrequenzbetrieb ermöglicht; und
Figur 7c eine erfindungsgemäße Ansteuerschaltung;
veranschaulicht .
Nachfolgend wird der Gegenstand der Erfindung unter Bezugnahme auf die Figuren detailliert beschrieben.
Figur 1 zeigt den Aufbau einer Ultraschallwandlereinrichtung 110, wie sie im Rahmen der vorliegenden Erfindung verwendet wird. Die Ultraschallwandlereinrichtung umfasst eine selbständig eigenschwingungsfähige Deckplatte 111 mit einer Oberfläche lila. Die Oberfläche lila dient als schallemittierende und schallempfangende Fläche. An die Deckplatte sind eine Mehrzahl von Lamellen 112a, 112b angekoppelt, welche jeweils als Piezo-Schwinger ausgebildet sind. Die Lamellen regen die Deckplatte einerseits zur Schallemission an; sie dienen aber andererseits auch zur Erfassung der Schwingungen der Deckplatte bei Empfang des Echosignals .
Figur 2 zeigt den Aufbau einer Abstandsmessvorrichtung 100 zum Messen des Abstandes zwischen einem Fahrzeug (hier nicht gezeigt) und einem Hindernis (hier ebenfalls nicht gezeigt) . Die Abstandsmessvorrichtung 100 umfasst neben der beispielhaft in Figur 1 gezeigten Ultraschallwandlereinrichtung 110 eine Sendeeinrichtung 121 zum Betreiben der
Ultraschallwandlereinrichtung 110 in einem Sendebetrieb, das heißt zum Aussenden eines Sendesignals S über die Oberfläche lila auf das Hindernis hin. Weiterhin umfasst die Abstandsmessvorrichtung eine Empfangseinrichtung 123 zum
Betreiben der Ultraschallwandlereinrichtung 110 in einem Empfangsbetrieb, das heißt zum Empfangen von zumindest einem Teil des Sendesignals S als an dem Hindernis reflektiertes Echosignal E. Weiterhin umfasst die Abstandsmessvorrichtung eine Auswerteeinrichtung 126 bis 129 zum Auswerten von insbesondere der Amplitude des Echosignals während eines zeitlichen Hörfensters (T1-T2) (siehe Figur 5) in Bezug auf einen Schwellenwert.
Erfindungsgemäß ist die Ausgangsimpedanz der Sendeeinrichtung 121 zum Beispiel mit Hilfe einer ersten Anpassungsschaltung 121a an die mechanische beziehungsweise akustische Impedanz ZM der Ultraschallwandlereinrichtung angepasst.
Figur 3 zeigt ein elektronisches Ersatzschaltbild für die mechanische Impedanz ZM- Demnach ist die mechanische Impedanz darstellbar in Form einer Parallelschaltung eines ersten Kondensators Co mit einer Reihenschaltung. Die Reihenschaltung umfasst einen Widerstand Rs, eine Induktivität Ls und einen zweiten Kondensator Cs. Der Verlauf dieser mechanischen Impedanz ZM über der Frequenz ω ist in Figur 4 dargestellt.
Im Rahmen der oben unter Bezugnahme auf Figur 2 erwähnten Impedanzanpassung wird die Ausgangsimpedanz der Sendeeinrichtung 121 vorzugsweise mit Hilfe der ersten Anpassungseinrichtung 121a und/oder die Eingangsimpedanz der Empfangseinrichtung 123 vorzugsweise mit Hilfe der Anpassungseinrichtung 123a entsprechend der mechanischen
Impedanz ZM der jeweils verwendeten
Ultraschallwandlereinrichtung 110 ausgebildet. Dabei ist zu beachten: Die Eigenresonanzfrequenz der mechanischen Impedanz hängt ab von den Eigenresonanzfrequenzen der Lamellen und der Eigenresonanzfrequenz der Deckplatte 111. Die Eigenresonanzfrequenz der Lamellen 112a, 112b untereinander sowie die Eigenresonanzfrequenz der Deckplatte 111 können unterschiedlich sein.
Die in Figur 2 gezeigte Abstandsmessvorrichtung funktioniert wie folgt.
Der Sendeeinrichtung 121 wird während des Sendebetriebs der Ultraschallwandlereinrichtung 110 eine geeignete Frequenz f für das Sendesignal zugeführt. In Abhängigkeit von einem ersten Steuersignal Cl eines Steuergerätes 122 wird die Sendeeinrichtung 121 eingeschaltet, so dass die Ultraschallwandlereinrichtung 110 für eine gewisse Sendezeit zu senden beginnt. Dabei ist zu berücksichtigen, dass die Sendezeit mit der Schwingzeit der Wandlereinrichtung 110 nicht vollkommen übereinstimmt, da die Wandlereinrichtung eine Einschwingzeit und eine Ausschwingzeit besitzt. Nachdem das Sendesignal S von der sowohl in Sende- als auch in Empfangsrichtung arbeitenden Ultraschallwandlereinrichtung 110 ausgesandt wurde, wird die Sendeeinrichtung 121 abgeschaltet. Nach dem Ende der Ausschwingzeit der Wandlereinrichtung 110 wird dann die Empfangseinrichtung 123 eingeschaltet, welche das Echosignal E empfängt und einem Vergleicher 129 zuführt.
Die Empfangseinrichtung 123 ist während eines sogenannten Hörfensters geöffnet; das Hörfenster ist jener Zeitbereich, in dem sinnvollerweise der Empfang des Echosignals erwartet wird. Die Zeitdauer des Hörfensters, in Figur 5 die Zeitdauer zwischen den Zeitpunkten Tl und T2, wird wiederum durch das Steuergerät 122 gesteuert, und zwar über ein zweites Steuersignal C2. Gleichzeitig schaltet das Steuergerät 122 mit Hilfe eines dritten Steuersignals C3 schrittweise einen Speicher 126 weiter, in dessen einzelnen Speicherplätzen 127 verschiedene Schwellenwerte für die Amplitude des Eingangssignals abgespeichert sind. Auf diese Weise wird der Schwellenwert mit Hilfe des dritten Steuersignals während des Hörfensters zeitlich verändert und zwar nach Maßgabe von Fahrzeugdaten, die von dem Steuergerät 122 ausgewertet werden. Die Daten repräsentieren die räumlichen Abmessungen und/oder die Bewegung und/oder den Zustand (Beladung, Neigung ... ) des Fahrzeugs. Die unterschiedlichen, vorzugsweise digitalen Schwellenwerte werden über einen Digital/Analog-Wandler 128 jeweils in ein analoges Schwellenwertsignal umgewandelt und ebenso wie das Ausgangssignal der Empfangseinrichtung 123 dem Vergleicher 129 zugeführt. Der Vergleicher 129 generiert nur dann ein als Warnsignal dienendes Ausgangssignal, wenn der Ausgangswert der Empfangseinrichtung 123 größer ist als der durch das Schwellenwertsignal repräsentierte Schwellenwert am Ausgang des Digital/Analog-Wandlers 128. Das Warnsignal deutet demnach darauf hin, dass ein durch den Schwellenwert repräsentierter Abstand zwischen dem Fahrzeug und dem Hindernis unterschritten wurde.
Aus den zuvor gemachten Ausführungen ist erkennbar, dass die Wirkungsweise der Abstandsmessvorrichtung 100 sowohl durch die Sendezeit als auch durch die Empfangszeit, das heißt die Dauer des Hörfensters, sowie durch die Größe der Schwellenwerte in dem Speicher 126 bestimmt ist. Aufgrund dieser zahlreichen einstellbaren Parameter ist die Arbeitsweise der Abstandsmessvorrichtung 100 weitgehend an alle Erfordernisse oder Umgebungssituationen, wie sie insbesondere beim Einparken eines Fahrzeugs auftreten, anpassbar.
Figur 5 zeigt ein Beispiel für die Abhängigkeit der von der Empfangseinrichtung 123 empfangenen Amplitude des Echosignals E von der Laufzeit. Es wird dabei von dem Zeitpunkt T0 ausgegangen, bei dem der Sendebetrieb der Sendeeinrichtung 121, das heißt die Sendezeit endet. Anschließend muss bis zu dem Zeitpunkt Tl gewartet werden, bis zu dem das Sendesignal S abgeklungen ist. Anschließend beginnt mit dem Zeitpunkt Tl das Hörfenster, welches bis zu dem Zeitpunkt T2 reicht. Das Hörfenster repräsentiert den Zeitraum, währenddessen die Empfangseinrichtung 123 mit Hilfe des von dem Steuergerät 122 generierten zweiten Steuersignals C2 eingeschaltet wird. Es wird angenommen, dass zum Zeitpunkt T4 das Echosignal E ein Echo 14 einer Anhängerkupplung des Fahrzeugs, zum Zeitpunkt T5 das Echo 15 eines Hindernisses und zum Zeitpunkt T6 ein Bodenecho von der Wandlereinrichtung 110 von der Empfangseinrichtung 123 empfangen werden. Dabei bleibt die Laufzeit der Echos 14 und 16 im Wesentlichen gleich, während der Zeitpunkt T5 von dem Abstand des Fahrzeugs zu dem
Hindernis abhängt. Die Kurve 17 zeigt einen traditionellen Verlauf des Schwellenwertes in Abhängigkeit der Laufzeit. Demnach nimmt der Schwellenwert mit sinkender Laufzeit, also von T2 nach Tl monoton ab. Nach dem Zeitpunkt T2 ist das Hörfenster zu Ende, da die noch zu erwartenden Echos nur noch sehr schwach und außerhalb des wichtigen Warnbereiches liegen. Gemäß der Erfindung wird nun so vorgegangen, dass, wie aus Kurve 18 ersichtlich, die Schwelle nicht mehr nur monoton steigt, sondern auch fällt, um in einem wichtigen Abschnitt des insgesamt beobachteten Entfernungsbereiches auch noch schwächere Signale detektieren zu können. Dies lässt sich beispielsweise an dem Echo 15 zum Zeitpunkt T5 erkennen, welches mit der früher benutzten Schwellenwertkurve 17 nicht erkannt worden wäre . Aufgrund des erfindungsgemäßen Verlaufes der Schwellenwertkurve 18 wird dieses Hindernis nun jedoch erkannt. Gleichwohl werden aber auch durch die Kurve 18 die für die Auswertung unerwünschten Echos 15 und 16 durch entsprechende Anhebung der Schwellenwerte ausgeblendet.
Eine Ausführungsform eines erfindungsgemäßen Sensormoduls 200 ist nachfolgend in Bezug auf Fig. 6a und Fig. 6b beschrieben.
Das Sensormodul 200 (Fig. 6a) weist ein Gehäuse 201 auf, das auf seiner Rückseite mit einem Anschluss 202 versehen ist. Der Anschluss 202 dient zur elektrischen Verbindung des Sensormoduls 200 mit einem nicht abgebildeten Steuergerät bzw. Bussystem. Gleichzeitig kann der Anschluss 202 so ausgebildet sein, dass er neben der elektrischen Verbindung des
Sensormoduls 200 auch dessen Befestigung in einem Stoßfänger eines Kraftfahrzeugs ermöglicht.
Wie aus Fig. 6a ersichtlich, weist das Sensormodul 200 zwei Ultraschallwandlereinrichtungen 210a, 210b auf, deren Aufbau im wesentlichen identisch ist zum dem weiter oben beschriebenen Aufbau der Ultraschallwandlereinrichtung 110. Im eingebauten Zustand ist von den
Ultraschallwandlereinrichtungen 210a, 210b jeweils nur eine Oberfläche lila der Deckplatte, vgl. Fig. 1, und ggf. eine Einfassung bzw. Dichtung erkennbar.
Beide Ultraschallwandlereinrichtungen 210a, 210b weisen eine rechteckförmige Oberfläche lila mit einer Länge a und einer Breite b auf und sind in dem Sensormodul 200 so angeordnet, dass eine Längsachse c (Fig. 6b) der ersten
Ultraschallwandlereinrichtung 210a in Fig. 6a etwa vertikal ausgerichtet ist, während die Längsachse c der zweiten Ultraschallwandlereinrichtungen 210b etwa horizontal ausgerichtet ist und die Längsachse c der ersten Ultraschallwandlereinrichtung 210a etwa in der Mitte ihrer Oberfläche lila schneidet. Daraus ergibt sich die dargestellte „T" - förmige Anordnung, durch die das Sensormodul 200 einen besonders großen Überwachungsbereich sowohl in vertikaler als auch in horizontaler Richtung aufweist.
Fig. 7a zeigt schematisch die als Piezo-Schwinger ausgebildeten Lamellen 112a, 112b der
Ultraschallwandlereinrichtungen 210a, 210b, die mit einer Anpassungsschaltung 220a verbunden sind. Die Anpassungsschaltung 220a führt eine Impedanztransformation durch, um eine Impedanz Z ' der Parallelschaltung der Lamellen 112a, 112b der beiden Ultraschallwandlereinrichtungen 210a, 210b an eine Ausgangsimpedanz der Sendeeinrichtung 121 (vgl. Fig. 2) anzupassen.
Dadurch kann auch eine herkömmliche Sendeeinrichtung, die an sich nur zur Ansteuerung einer Ultraschallwandlereinrichtung ausgelegt ist, mit dem beschriebenen Sensormodul 200 und den darin vorgesehenen Ultraschallwandlereinrichtungen 210a, 210b verwendet werden.
Wie in Fig. 7a durch die gestrichelte Linie angedeutet, ist es auch möglich, noch weitere Ultraschallwandlereinrichtungen an die bestehende Parallelschaltung anzuschließen. Eine entsprechende Verringerung der Impedanz Zm' wird durch eine geeignete Anpassungsschaltung 220a ausgeglichen.
Die Anpassungsschaltung 220a ist üblicherweise ein elektrisches Netzwerk das kapazitive, induktive und resistive Elemente aufweist, d.h. ein sog. RLC - Netzwerk.
Um beispielsweise Leistungsanpassung zu erzielen, müsste im Fall von Fig. 7a bei einer vorgegebenen Ausgangsimpedanz der Sendeeinrichtung 121 (Fig. 2) die Impedanz Zm' durch die Anpassungsschaltung 220a in den konjugiert komplexen Wert der vorgegebenen Ausgangsimpedanz transformiert werden.
Es ist ferner möglich, die Ultraschallwandlereinrichtungen 210a, 210b oder auch deren einzelne Lamellen 112a, 112b bei unterschiedlichen Frequenzen zu betreiben, z.B. bei 40kHz und bei 60kHz. Bei der Ausführungsform gemäß Fig. 7b werden beide Ultraschallwandlereinrichtungen 210a, 210b von einer gemeinsamen Sendeeinrichtung (nicht gezeigt) mit einem Signal S gespeist, das Signalanteile mit einer Frequenz von 40kHz und Signalanteile mit einer Frequenz von 60kHz aufweist. Ein derartiges Signal kann beispielsweise durch aus dem Stand der Technik bekannte synthesizer-Schaltungen, einen digitalen Signalprozessor (DSP) oder auch einen ASIC (application specific integrated circuit) erzeugt werden.
Zur Filterung des Signals S sind die Anpassungsschaltungen 220a und 220b vorgesehen, die jeweils nur einen der beiden Signalanteile zu der betreffenden Ultraschallwandlereinrichtung 210a, 210b durchlassen.
Ebenso ist es möglich, die einzelnen Lamellen 112a, 112b bei unterschiedlichen Frequenzen zu betreiben, bzw. auch jeder Lamelle eine eigene Anpassungsschaltung zuzuordnen.
Eine Vergrößerung des Überwachungsbereichs ist bei einer weiteren Ausführungsform der Erfindung dadurch ermöglicht, dass die Ultraschallwandlereinrichtungen 210a, 210b derart in dem Sensormodul 200 angeordnet werden, dass die Ebenen, die durch die jeweiligen Oberflächen lila gebildet sind, sich schneiden, sodass die Ultraschallwandlereinrichtungen 210a,
210b bereits aufgrund ihrer mechanischen Anordnung in unterschiedliche Raumrichtungen abstrahlen. Ein solches Sensormodul eignet sich besonders gut zur Montage an einem Endabschnitt eines Stoßfängers eines Kraftfahrzeugs, d.h. an einer Ecke des Kraftfahrzeugs. Zusammen mit der erfindungsgemäßen „T, - förmigen Anordnung der Ultraschallwandlereinrichtungen 210a, 210b ist damit ein besonders großer Überwachungsbereich erzielbar.
Generell ist es auch möglich, die
Ultraschallwandlereinrichtungen und/oder deren Lamellen mit verschiedenen Signalen anzusteuern, die zueinander eine vorgebbare variable Phasenlage haben. Dadurch ist es möglich, eine Abstrahlcharakteristik im Raum und damit einen entsprechenden Überwachungsbereich durch Einstellung der Phasenlage der verschiedenen Signale zu beeinflussen.
Eine Variante einer erfindungsgemäßen Ansteuerschaltung 300 ist in Fig. 7c abgebildet. Die Ansteuerschaltung 300 weist eine Sendeeinrichtung 310 und eine Empfangseinrichtung 320 auf, die im wesentlichen digital ausgebildet und in einem ASIC (application specific integrated circuit) realisiert sind.
Die Anpassungsschaltungen 220a, 220b sind ebenfalls in der Ansteuerschaltung 300 vorgesehen, die auf einer einzigen Platine aufgebaut und in das Sensormodul 200 von Fig. 6a integriert ist.
Die Anpassungsschaltungen 220a, 220b können auch modular und/oder umschaltbar aufgebaut sein, so dass ein Wechsel von einer Anpassung an eine Ultraschallwandlereinrichtung oder an beispielsweise zwei Ultraschallwandlereinrichtungen leicht durchgeführt werden kann.