Beschreibung
Verfahren zur visuellen Darstellung einer geographischen Karte auf einem Display eines mobilen Kommunikationsgerätes sowie mobiles Kommunikationsgerät zur Durchführung des Verfahrens
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur visuellen Darstellung einer geographischen Karte auf einem Display eines mobilen Kommunikationsgerätes sowie ein mobiles Kommunikationsgerät mit zumindest einem Display zur visuellen Darstellung einer geographischen Karte.
Größenlimitierte Displays in mobilen Kommunikationsgeräten, wie z. B. Mobiltelefonen, persönlichen digitalen Assistenten (PDAs), Smart-Phones oder Navigationsgeräten, sind nur bedingt geeignet, um geographisches Kartenmaterial anschaulich darzustellen. Im Allgemeinen sind die Displays zu klein, um einen relevanten Ausschnitt einer geographischen Karte, z. B. einer Straßenkarte, darzustellen. So ist es schwierig, einen ersten Ort, sog. Ausgangsort, und einen zweiten Ort,- sog. Zielort, zusammen mit der Verbindung zwischen beiden Orten, beispielsweise einer Straßenverbindung, gleichzeitig auf dem Display darzustellen.
Es ist bekannt, dieses Problem durch die Darstellung von mehreren Teilkarten zu lösen. Hierbei wird auf einer Karte ein erster Ort bzw. ein Ausgangsort vergrößert dargestellt und auf einer weiteren Karte ein zweiter Ort bzw. ein Zielort dargestellt. Die Darstellung der Verbindung beider Orte erfolgt in der Regel mit zumindest einer dritten Karte, einer so genannten Übersichtskarte. Der visuelle Zusammenhang zwischen den beiden Orten geht bei der Verwendung mehrerer Karten verloren. Werden alle Karten nebeneinander auf dem Display des mobilen Kommunikationsgerätes abgebildet, sind aufgrund des kleinen Displays der mobilen Kommunikationsgeräte
die einzelnen Karten derart klein dargestellt, dass es schwierig ist überhaupt etwas zu erkennen.
Aufgabe der Erfindung ist es, ein Verfahren zur visuellen Darstellung einer geographischen Karte auf einem Display eines mobilen Kommunikationsgerätes bzw. ein mobiles Kommunikationsgerät zu schaffen, bei dem die Nachteile der Darstellung geographischer Karten des Standes der Technik vermieden werden. Insbesondere soll der visuelle Zusammenhang eines Ortes zur gesamten Karte bzw. der visuelle Zusammenhang zwischen zwei oder mehreren Orten auf einer Karte für einen Betrachter des kleinen Displays mobiler Kommunikationsgeräte leicht erkennbar dargestellt werden.
Diese Aufgabe wird durch ein Verfahren zur visuellen Darstellung einer geographischen Karte auf einem Display eines mobilen Kommunikationsgerätes mit den Merkmalen des Verfahrensanspruchs 1 gelöst. Ferner wird die Aufgabe durch ein mobiles Kommunikationsgerät mit den Merkmalen des Anspruchs 17 gelöst.
Ein Verfahren zur visuellen Darstellung einer geographischen Karte auf einem Display eines mobilen Kommunikationsgerätes, bei dem zumindest ein Bereich der abgebildeten Karte vergrößert dargestellt wird, wobei im Zentrum des zumindest einen Bereiches der abgebildeten Karte die Vergrößerung am stärksten ist und mit zunehmendem Abstand vom Zentrum des Bereiches die Vergrößerung stetig abnimmt, stellt ein Verfahren dar, bei dem der Betrachter des Displays eines mobilen Kommunikationsgerätes bzw. der auf dem Display abgebildeten Karte auf einfache Art und Weise den Zusammenhang zwischen dem vergrößert dargestellten Bereich zu dem Rest der dargestellten Karte bzw. zwischen zwei oder mehreren Orten auf einer Karte, wobei zumindest ein Bereich vergrößert dargestellt ist, erkennt. Durch die Darstellung eines Bereiches oder mehrerer Bereiche nach dem erfindungsgemäßen Verfahren behält ein Betrachter der Karte einen guten Überblick über den Gesamtzusam-
menhang der Bereiche bzw. Orte auf der Karte. Der Betrachter verliert nicht die Orientierung auf der Karte, trotz des relativ kleinen Displays des mobilen Kommunikationsgerätes. Das mobile Kommunikationsgerät ist beispielsweise ein Mobiltelefon, ein persönlicher digitaler Assistent (PDA) , ein Smart-Phone oder ein Navigationsgerät. Alle diese mobilen Kommunikationsgeräte verfügen über ein, nur wenige Quadratzentimeter großes Display, so dass es schwierig ist, eine geographische Karte darzustellen, ohne dass der Betrachter den GesamtZusammenhang der Bereiche und Orte der Karte verliert. Dadurch, dass zumindest ein Bereich der abgebildeten geographischen Karte vergrößert dargestellt wird, wobei der Abbildungsmaßstab im Zentrum des Bereiches am größten ist und zum Rand hin abnimmt bis der ursprüngliche Maßstab der Karte erreicht ist, behält der Betrachter den Gesamtzusammenhang, d. h. es fällt ihm leichter, sich zu orientieren. Durch den variablen Abbildungsfaktor zumindest eines Bereiches des Displays des mobilen Kommunikationsgerätes ist es möglich, über ein derartiges Verfahren eine geographische Karte in Gesamtheit darzustellen und trotzdem Bereiche der Karte so darzustellen, dass der Betrachter diese exakt erkennt. Bei diesem Verfahren wird der Abbildungsfaktor der Karte lokal und temporär, ähnlich wie bei einer Lupe, vergrößert, d. h. der Abbildungsfaktor innerhalb des Bereiches verändert sich so, dass am Rand des Bereiches der ursprüngliche Maßstab wieder erreicht ist. Dadurch bleibt der visuelle Zusammenhang beim Betrachten der Karte erhalten. Die Verkleinerung des Abbildungsfaktors am Rand des Bereiches stört kaum, da dieser Bereich lediglich zur Orientierung dient. Durch ein derartiges Verfahren zur Darstellung einer geographischen Karte auf einem Display eines mobilen Kommunikationsgerätes wird die Karte mit einem variablen Maßstab abgebildet. Der Bereich um ein Zentrum bzw. einen Ort herum, der einer detaillierten Betrachtung unterzogen werden soll, wird größer dargestellt, als der Rest der Karte. Der Übergang zum Grundmaßstab der Karte soll kontinuierlich sein, damit der visuelle Zusammenhang gewahrt bleibt. In Anlehnung an die optischen Effekte
eines Superweitwinkel-Objektivs wird diese Darstellung Fischauge-Projektionen genannt.
Vorteilhaft ist ein Verfahren, bei dem die Vergrößerung des zumindest einen Bereiches mit zunehmendem Abstand vom Zentrum des Bereiches beispielsweise exponentiell abnimmt. Hierdurch ist gewährleistet, dass im Zentrum des Bereiches bzw. um das Zentrum des Bereiches herum die höchste Auflösung bzw. die stärkste Vergrößerung der Karte erfolgt, während mit zunehmendem Abstand vom Zentrum des Bereiches der Abbildungsfaktor stark abnimmt, ohne dass dabei der GesamtZusammenhang verloren geht. Ferner ist denkbar, dass die Vergrößerung des zumindest einen Bereiches mit zunehmendem Abstand vom Zentrum des Bereiches linear abnimmt.
Insbesondere vorteilhaft ist ein Verfahren, bei dem der zumindest eine vergrößert dargestellte Bereich der abgebildeten geographische Karte die jeweils aktuelle Position des mobilen Kommunikationsgerätes darstellt, welche wiederholt über ein Positions-Ortungssystem ermittelt wird. Das heißt, das Zentrum des vergrößert dargestellten Bereiches zeigt die jeweils aktuelle Position des mobilen Kommunikationsgerätes an. Bei Änderung der Position findet parallel eine Verschiebung des vergrößert dargestellten Bereiches statt, so dass der Betrachter der abgebildeten geographischen Karte eine perfekte Darstellung der direkten Umgebung seiner aktuellen Position auf dem Display des mobilen Kommunikationsgerätes erhält. Als Positions-Ortungssystem können verschiedene Satelliten- Navigationssysteme, wie beispielsweise das GPS-System oder das europäische Navigations- und Ortungssystem "Galileo", etc. verwendet werden. Durch die Kopplung des vergrößert dargestellten Bereiches mit dem Positions-Ortungssystem erhält der Betrachter des Displays des mobilen Kommunikationsgerätes auf einfache Art und Weise eine genaue Darstellung der direkten Umgebung seiner aktuellen Position. Dieses Verfahren bietet sich idealerweise dafür an, um die Verbindung zwischen zwei Orten darzustellen. Das bedeutet, dass zum einen ein
Startort bzw. die aktuelle Position vergrößert dargestellt wird und zu anderen der gewünschte Zielort ebenfalls vergrößert dargestellt wird, wobei die Verbindung zwischen diesen beiden Orten ebenfalls angezeigt wird, so dass der Benutzer sich sehr leicht orientieren kann. Nähert sich die aktuelle Position dem Zielort, so nähern sich die jeweils vergrößert dargestellten Bereiche der geographischen Karte aneinander an, bis bei Erreichen des Zielortes die Bereiche überlagert sind, so dass nur noch der Bereich des Zielortes vergrößert dargestellt wird.
Von Vorteil ist ferner ein Verfahren, bei dem der zumindest eine vergrößert dargestellte Bereich der abgebildeten geographischen Karte im Zentrum des Displays liegt. Dies bedeutet, dass die Position des vergrößert dargestellten Bereiches in Bezug auf das Display fix ist, während die Karte in X- und Y-Richtung entlang des vergrößert dargestellten Bereiches verschiebbar ist.
Alternativ zu der Fixierung des vergrößert dargestellten Bereiches im Zentrum des Displays, kann der zumindest eine vergrößert dargestellte Bereich der abgebildeten geographischen Karte über das Display des mobilen Kommunikationsgerätes verschoben werden. Das heißt, der vergrößert dargestellte Bereich, auch Lupe genannt, kann über das Display bewegt werden. Der Abbildungsfaktor und Durchmesser der Lupe kann dabei dynamisch verändert werden. Ein derartiges Verfahren hat den Vorteil, dass gerade bei Darstellung zweier vergrößerter Bereiche der Gesamtzusammenhang zwischen diesen besser dargestellt werden kann. Liegt beispielsweise ein erster Ort, der vergrößert dargestellt werden soll, am linken Bereich des Displays und ein zweiter Ort, der vergrößert dargestellt werden soll, am rechten Bereich des Displays, so erhält der Betrachter in der Mitte des Displays zwar eine verkleinerte Darstellung der Verbindung zwischen beiden Orten, verliert dabei aber nicht die Orientierung, d. h. dem Zusammenhang zwischen beiden Orten.
Vorteilhaft ist ferner ein Verfahren, bei dem der zumindest eine vergrößert dargestellte Bereich der abgebildeten geographischen Karte durch eine Eingabeeinrichtung des mobilen Kommunikationsgerätes verschiebbar ist und/oder dass die geographische Karte entlang eines feststehenden vergrößert dargestellten Bereiches verschiebbar ist. Hierdurch erhält der Betrachter bzw. der Benutzer des mobilen Kommunikationsgerätes die Möglichkeit manuell bestimmte Orte bzw. Bereiche anzusteuern, so dass diese vergrößert dargestellt werden. Er kann durch Betätigung der Eingabeeinrichtung bestimmte Orte suchen, die dann vergrößert dargestellt werden. Die Eingabeeinrichtung kann beispielsweise eine Tastatur oder ein Drehrad sein, womit der Benutzer entweder den vergrößert dargestellten Bereich, das heißt die Lupe, oder die Karte selbst entlang eines feststehenden vergrößerten Bereiches verschieben kann. Verschiebung der Karte entlang der Lupe bedeutet nicht, dass die gesamte Karte verschoben wird, sondern lediglich verschiedene Bereiche der Karte nacheinander der Lupe zugeführt werden. Die Ränder der Karte bleiben den Seitenkanten des Displays zugeordnet. Die Eingabeeinrichtung dient nicht nur der Eingabe von Ortskoordinaten, sondern auch der Navigation bzw. Steuerung der Lupe zur Karte oder umgekehrt.
Ferner vorteilhaft ist ein Verfahren, bei dem die Verschiebung des vergrößert dargestellten Bereiches oder der geographischen Karte entlang des vergrößert dargestellten Bereiches durch Bewegung eines Joysticks des mobilen Kommunikationsge- ' rätes erfolgt. Ein Joystick eignet sich besonders gut, um eine Verschiebung des vergrößert dargestellten Bereiches oder der Karte in X- bzw. Y-Richtung zu steuern. Durch Kippen des Joysticks kann eine Verschiebung in eine bestimmte Richtung erfolgen.
Bevorzugt ist ferner ein Verfahren, bei dem der zumindest eine vergrößert dargestellte Bereich der geographischen Karte abwechselnd vergrößert und verkleinert wird. Dies bedeutet,
dass ein ausgewählter geographischer Ort sowie die direkte Umgebung um diesen Ort mal vergrößert, mal verkleinert dargestellt wird. Abwechselnd bedeutet hierbei, dass die Vergrößerung bzw. Verkleinerung des Abbildungsfaktors in regelmäßigen oder unregelmäßigen Abständen erfolgt. Hierdurch erhält der Benutzer einen sehr guten Gesamtüberblick über die Karte und zusätzlich eine genaue Darstellung eines oder mehrerer ausgewählter Orte. Idealerweise ist die abwechselnde Vergrößerung und Verkleinerung des zumindest einen Bereiches der geographischen Karte zeitlich gesteuert. So kann alle paar Sekunden oder paar Minuten eine Vergrößerung und anschließende Verkleinerung der Darstellung eines bestimmten Bereiches erfolgen. Verkleinerung bedeutet hierbei, dass der Abbildungsmaßstab der Karte minimal den Normalmaßstab der Karte erreicht, d. h. ohne jegliche Vergrößerung.
Ferner ist vorteilhaft, wenn die Vergrößerung und Verkleinerung des zumindest einen Bereiches der geographischen Karte manuell durch den Benutzer durchführbar ist. Dies kann beispielsweise durch die Eingabeeinrichtung des mobilen Kommunikationsgerätes erfolgen. Hierzu können beispielsweise verschiedene Tasten einer Tastatur oder ein Drehrad dienen.
Bevorzugt ist ferner ein Verfahren, bei dem die Vergrößerung und Verkleinerung des zumindest einen Bereiches der geographischen Karte stufenweise erfolgt. Hierdurch wird dem Betrachter des Displays des mobilen Kommunikationsgerätes stufenweise eine Vergrößerung bzw. Verkleinerung der Anzeige eines bestimmten Ortes bzw. Bereiches dargestellt, so dass er nach und nach den Zusammenhang des angezeigten vergrößerten Bereiches zu der restlichen Karte erhält.
Von Vorteil ist ebenfalls ein Verfahren, bei dem die Vergrößerung und Verkleinerung zumindest eines Bereiches der geographischen Karte durch eine Druckausübung auf den Joystick, durch ein Drehrad bzw. durch eine Verschiebung des Joysticks in Z-Richtung erfolgen kann. Das heißt, der Joystick kann
nicht nur die geographische Karte entlang eines fixen vergrößert dargestellten Bereiches oder den vergrößert dargestellten Bereich entlang des Displays in X- und Y-Richtung verschieben, sondern auch durch Bewegung des Joysticks in Z- Richtung oder durch Druckausübung auf den Joystick in Z- Richtung eine Vergrößerung bzw. Verkleinerung des Abbildungsfaktors der Karte bewirken. Bei Verwendung eines Drehrades kann dieses am mobilen Kommunikationsgerät oder am Joystick angeordnet sein.
Idealerweise werden die Koordinaten des Zentrums des zumindest einen Bereiches der geographischen Karte durch die Eingabeeinrichtung eingegeben. Dies bedeutet, dass der Benutzer des mobilen Kommunikationsgerätes die genauen geographischen Daten eines Ortes eingeben kann. Dies erfolgt manuell am mobilen Kommunikationsgerät oder per Funkübertragung. So kann beispielsweise über ein Funkmodul eines weiteren mobilen Kommunikationsgerätes eine Übermittlung der Koordinaten erfolgen.
Von Vorteil ist des weiteren ein Verfahren, τ> bei dem um das Zentrum des vergrößert dargestellten Bereichs der geographischen Karte eine Orientierungshilfe, insbesondere ein Kreis, abgebildet wird. Hierdurch kann sich der Betrachter des Displays noch leichter orientieren. Insbesondere, wenn der Bereich nicht vergrößert dargestellt ist, weiß der Betrachter, wo ein Ort in der Karte zu finden ist. Alternative kann ein Cursor als Orientierungshilfe dienen. Die Orientierungshilfe kann beispielsweise auch blinken.
Die Aufgabe wird ferner durch ein mobiles Kommunikationsgerät mit zumindest einem Display zur visuellen Darstellung einer geographischen Karte und mit einer Eingabeeinrichtung, wobei das mobile Kommunikationsgerät zur Durchführung des zuvor beschriebenen Verfahrens geeignet ist, gelöst. Das Display hat eine ausreichend hohe Auflösung, um eine geographische Karte anzuzeigen. Über die Eingabeeinrichtung kann der Benutzer des
mobilen Kommunikationsgerätes die Vergrößerung und Verkleinerung zumindest eines Bereichs der geographischen Karte steuern. Dies erfolgt vorteilhafterweise durch eine Tastatur. Ferner kann er durch die Eingabeeinrichtung den vergrößert dargestellten Bereich und/oder die geographische Karte selbst in X- und Y-Richtung verschieben. Hierdurch kann jeder Ort auf der Karte vergrößert dargestellt werden. Durch ein derartiges mobiles Kommunikationsgerät erhält der Benutzer des mobilen Kommunikationsgerätes einerseits eine optimale Anzeige des Bereiches um einen Ort herum, andererseits wird ihm der visuelle Zusammenhang des vergrößert dargestellten Bereiches zum Rest der geographischen Karte verdeutlicht.
Vorteilhaft ist ein mobiles Kommunikationsgerät, das ein Positions-Ortungssystem aufweist. Durch ein Positions- Ortungssystem in dem mobilen Kommunikationsgerät kann jederzeit die aktuelle Position des mobilen Kommunikationsgerätes ermittelt und auf der Karte vergrößert dargestellt werden. Bei einer Veränderung der Position verändert sich auch die Anzeige auf dem Display des mobilen Kommunikationsgerätes. D. h., es wird immer der- Bereich um den aktuellen Aufenthaltsort des mobilen Kommunikationsgerätes vergrößert dargestellt. Die Anzeige des Ortes/Bereichs, der vergrößert dargestellt wird, ist mit der aktuellen Position des mobilen Kommunikationsgerätes gekoppelt.
Vorteilhaft ist ferner ein mobiles Kommunikationsgerät, bei dem die Eingabeeinrichtung des mobilen Kommunikationsgerätes einen beweglichen Joystick umfasst. Durch einen beweglichen Joystick kann entweder die Karte entlang eines vergrößerten dargestellten Bereiches oder der vergrößert dargestellte Bereich entlang der Karte verschoben werden. Durch Druck auf den Joystick in Z-Richtung kann der Abbildungsfaktor der Vergrößerung verändert werden. Die Stärke des Drucks auf den Joystick in Z-Richtung kann dabei die Vergrößerung des Ortes/Bereiches steuern. Alternativ zu der Stärke des Drucks
kann auch die Anzahl von sogenannten Klicks auf den Joystick als Kriterium für den Vergrößerungsfaktor verwendet werden.
Die zu dem erfindungsgemäßen Verfahren angeführten Vorteile und gemachten Aussagen gelten ebenso für das mobile Kommunikationsgerät und umgekehrt.
Bevorzugte Ausführungsformen der vorliegenden Erfindung werden nachfolgend unter Bezugnahme auf die beiliegenden Zeichnungen näher erläutert. Es zeigen:
Figur 1 die Darstellung einer Europakarte auf dem Display eines mobilen Kommunikationsgerätes;
Figur 2 die Darstellung von Luxemburg auf derselben Europakarte nach Anwendung des erfindungsgemäßen Verfahrens;
Figur 3 schematische Darstellung eines vergrößerten Bereichs auf dem Display eines mobilen Kommunikationsgerätes;
Figur 4 schematische Darstellung zweier vergrößerter Bereiche auf dem Display eines mobilen Kommunikationsgerätes .
In der Fig. 1 ist schematisch ein mobiles Kommunikationsgerät 1 dargestellt. Das Display 2 des mobilen Kommunikationsgerätes 1 zeigt beispielhaft eine Karte von Westeuropa. Der Abbildungsfaktor bei dieser Karte ist konstant. Eine derartige Abbildung mit konstantem Abbildungsfaktor ist bei den mobilen Kommunikationsgeräten des Standes der Technik bekannt. Fig. 2 zeigt schematisch ein erfindungsgemäßes mobiles Kommunikationsgerät 1, welches zur Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens geeignet ist. Das Display 2 des mobilen Kommunikationsgerätes 1 enthält die Darstellung von Westeuropa mit Fokus auf Luxemburg mit variablem Abbildungsfaktor. Der
Abbildungsfaktor bzw. Vergrößerungsfaktor ist im Zentrum am größten, wobei er zu den Rändern hin stetig abnimmt. D. h., Westeuropa ist verzerrt dargestellt mit sich linear nach außen verkleinerndem Abbildungsfaktor.
Das in Fig. 1 und 2 dargestellte mobile Kommunikationsgerät 1 weist eine Eingabeeinrichtung 3 in Form eines beweglichen Joysticks 4 auf. Durch Bewegung des Joysticks 4 in X- und Y-Richtung kann die abgebildete Orientierungshilfe 5, hier ein Kreis, in seiner X-Y-Position navigiert werden. D. h., jeder Punkt auf der Karte kann durch die Eingabeeinrichtung 3 angesteuert werden. So kann beispielsweise, wie in Fig. 1 gezeigt, Luxemburg mit der Orientierungshilfe 5 bzw. der Eingabeeinrichtung 3 angesteuert werden. Im Zentrum der Orientierungshilfe 5, hier des Kreises, liegt der Ort auf der geographischen Karte, der vergrößert dargestellt" werden soll. Durch Betätigung der Eingabeeinrichtung 3 kann dieser Ort und der ihn umgebende Bereich vergrößert dargestellt werden. Je nach Ausführungsform des Verfahrens kann eine automatische Zentrierung des Fokuspunktes in der Displaymitte erfolgen. Dies ist jedoch nicht Bedingung. Ist der Fokuspunkt ausgewählt, so kann über Druck auf den Joystick 4, d. h., durch Bewegung des Joysticks 4 in Z-Richtung, die senkrecht zur X- und Y-Richtung verläuft, an diesem Punkt der Abbildungs- faktor im Fokus vergrößert werden. Die Stärke des Drucks in Z-Richtung steuert beispielsweise erfindungsgemäß die Vergrößerung an diesem Punkt. Alternativ zu der Stärke des Drucks kann auch die Anzahl der Klicks, d. h., der Berührungen mit Druckausübung auf den Joystick 4, als Kriterium für den Vergrößerungsfaktor verwendet werden.
Der Abfall des Abbildungsfaktors zu den Rändern des Displays 2 ist in Fig. 2 linear. Auf diese Weise wird die Karte an einer Stelle, hier Luxemburg, mit der Joystickeingabe verzerrt. Je nach Implementierung bzw. Ausführungsform kann die unterschiedliche Vergrößerung, die sogenannte Fischaugenprojektion, automatisch zeitlich gesteuert sein, d.h. die Verzerrung geht nach einer bestimmten Zeit zurück, oder es kann eine mall
nuelle Entriegelung notwendig sein. Dies bedeutet, dass der Benutzer des mobilen Kommunikationsgerätes 1 über die Eingabeeinrichtung 3 eine Verkleinerung des vergrößert dargestellten Bereichs auslösen kann.
In einer weiteren denkbaren Ausführungsform des erfindungsgemäßen Verfahrens wird eine zeitlich gesteuerte pulsierende Vergrößerung realisiert. Hierdurch lässt sich der Gesamtzusammenhang zwischen dem vergrößerten (fokussierten) Ort und den Randgebieten der Karte visuell "auf einem Blick" noch leichter erfassen. Im Gegensatz zu dem herkömmlichen "zoom in/out", mit konstanten Abbildungsfaktor für das komplette Bild, gehen bei dieser Darstellungen die Informationen an den Bildrändern nicht verloren.
Fig. 3 zeigt schematisch ein Display 2, wobei ein ausgewählter Bereich vergrößert dargestellt ist. In der Mitte, dem Zentrum des Bereiches ist die Vergrößerung an stärksten. Mit zunehmender Entfernung von dem Zentrum des Bereiches nimmt die Vergrößerung stetig ab. Hierdurch erhält der Betrachter des Displays 2 eine hochauflösende Darstellung des Zentrums des Bereiches und gleichzeitig einen Überblick über den Zusammenhang des Zentrums zu den Rest der abgebildeten Karte.
Wie in Fig. 4 schematisch dargestellt können mehrere Punkte auf der geographischen Karte angesteuert oder markiert werden und mit dem erfindungsgemäßen Verfahren vergrößert werden.
Durch das erfindungsgemäße Verfahren zur Anwendung auf mobilen Kommunikationsgeräten 1, wie Mobiltelefonen, Smart- Phones, Navigationsgeräten und PDAs, unter Verwendung einer angepassten Eingabeeinrichtung 3, ergeben sich einige Vorteile. Zum einen eine Verbesserung der visuellen Darstellung von, insbesondere umfangreichen, geographischen Kartenmaterial auf größenlimitierten Displays 2 von mobilen Kommunikationsgeräten 1 und eine Verbesserung der Navigation- bzw. Steuerung der Eingabe. Zum anderen eine leichtere Interpretation
des Gesamtzusammenhangs zwischen dem vergrößerten (fokussier- ten) Ort und den Randgebieten der Karte, da Informationen an den Bildrändern nicht verloren gehen. Ferner ist die Eingabe der Darstellungsparameter (Fokuspunkt, Abbildungsfaktor) mit einem Joystick 4 leicht durchführbar.
Die Abbildungen der Europakarten in den Figuren 1 und 2 sowie die Figuren 3 und 4 sind den Salzburger Geographischen Materialien, Heft 28, S. 113-122, Salzburg 1997, Beiträge zur Geographischen Informationswissenschaft, entnommen worden.