KLARE UND WÄSSRIGE KOSMETISCHE UND DERMATOLOGISCHE LICHTSCHUTZZUBΞREITUNGEN MIT EINEM GEHALT AN WASSER- UND ÖLLÖSLICHEN UV-FILTERSUBSTANZEN
Die vorliegende Erfindung betrifft wässrige kosmetische und dermatologische Zu bereituπgen mit einem Gehaltan wasser- und/oder öllöslichen UV -Filtersubstanzen.
Die Haut ist das größte Organ des Menschen. Unter ihren vielen Funktionen (bei spielsweise zur Wärmeregulation und als Sinnesorgan) ist die Barrierefunktion, die das Au strocknen der Haut (und damit letztlich des gesamten Organis mus) verhindert, die wohl wichtigste. Gleich zeitig wirkt die Haut als Schutzeinrichtung gegen das Ein dringen und die Aufnahme von a ußen kommender Stoffe.
Unter kosmetischer Hautpflege ist in erster Linie zu ver stehen, dass die natürliche Funk tion der Haut als Barriere gegen Umwelteinflüsse (z.B. Schmutz, Chemikalien, Mi kroorganismen) und gegen den Verlust von körpereigenen Stoffen (z.B. Wasser, na türliche Fette, Elektrolyte) gestärkt oder wiederhergestellt wird.
Wird diese Funktion gestört, kann es zu verstärkter Re Sorption toxischer oder al lergener Stoffe oder zum Befall von Mikroorganismen und als Folge zu toxischen oder al lergischen Hautreaktionen kommen.
Ziel der Hautpflege und damit auch der vorliegenden Erfindung ist es, den durch tä gliche Waschen verursachten Fett- und Wasserveriust der Haut auszugleichen. Dies ist gerade dann wichtig, wenn das natürliche Regenerationsvermögen nicht ausreicht. Außerdem so llen Hautpflegeprodukte vor Um welteinflüssen, insbesondere vor Sonne und Wind, schützen und die Hautalterung verzögern.
Ein Sonnenbad wird von den meisten Menschen als angenehm empfunden, die nachtei ligen Folgen zunächst nicht beachtet. Allerdings hat sich in den letzten Jahren durchaus ein Bewußtsein über die negativen Auswirkungen einer zu intensiven So nnenbestrahlung herausgebildet, weshalb mehr und stärker schützende Sonne nschutzmittel angewendet werden. Kosmetische oder dermatologische Mittel sol len, in dünner Schicht auf die Haut aufge tragen, diese vor den negativen Auswi rkungen der Sonnenstrahlung schützen.
Im allgemeinen ist das Lichtabsorptionsverhalten von Lichtschutzfϊltersubstanzen sehr gut bekannt und dokumentiert, zumal in den meisten Industrieländern Po sitivlisten für den Ei nsatz solcher Substanzen existieren, welche recht strenge Maßstäbe an die Do kumentation anlegen. Je nachdem, in welchem Bereich des UV -Lichtes absorbiert wird, unterscheidet man UV -B- Filter, UV-A-Filter und Breitbandfilter (welche über den gesam ten Bereich des UV-A und UV-B eine Filterwirkung zeigen). Durch entspreche nde Auswahl des UV -Filters und seiner Konzentration im Sonnen Schutzmittel hat man die Mög lichkeit, den Grad der A bschirmung des UV-Lichtes zu beeinflussen. Für die Dosierung der Substanzen in den fert igen Formulierungen können die Extinktionswerte allerdings allenfalls eine Orienti erungshilfe bieten, denn durch Wechselwirkungen mit Inhaltsstoffen der Formulierung oder der Haut selbst kön nen Unwägbarkeiten auftreten. Ferner ist in der Regel schwierig vorab abzuschätzen, wie gleichmäßig und in we Icher Schicht dicke die Filtersubstanz in und auf der Hör nschicht der Haut verteilt ist.
Neben dem Einfluß ist auch die Bindungsfähigkeit des UV -Filters in oder auf der Haut von großer Bedeutung für die Wasserfest igkeit der Formulierung. Es ist verständlich, dass öllösliche UV-Filter besser an die (lipophile) Oberfläche der Haut ge bunden werden bzw. schwerer von dieser abwaschbar sind als wasserlösliche UV -Filter.
Die Wirksamkeit von Sonnenschutzmittel bzw. der i hnen zugrunde liegenden UV -Filter wird in der Regel in biologischen Wirksamkeitsprüfungen unter standardisierten Bedin gungen bestimmt.
Der Lichtschutzfaktor (LSF, oft auch SPF ( sun protection factor) genannt) gibt die Verlängerung der Sonnenbestrahlun g an, die durch Verwendung des Sonnen Schutzmittels ermöglicht wird. Er ist der Quotient aus Erythemschwellenzeit mit Son nenschutzmittel und Erythemschwellenzeit ohne Sonnenschutzmittel.
Zur Prüfung der UV-A-Schutzleistung wird üblicherweise die IPD -Methode verwendet (IPD ≡ im- mediate pigment darkening). Hierbei wird - ähnlich der Bestimmung des Licht schutzfaktors - ein Wert ermittelt, der angibt, um wieviel länger die mit dem Licht Schutzmittel geschützte Haut mit UV-A-Strahlung bestrahlt werden kann, bis die gle iche Pigmentierung auftritt wie bei der ungeschützten Haut.
Eine andere, europaweit etablierte Prüfungsmethode ist der Australische Stan dard AS/NZS 2604:1997. Dabei wird die Absorption der Zubereitung im UV -A-Bereich gemessen. Um den Standard zu erfüllen, muß die Zubereitung mindestens 90 % der UV -A-Strahlung im Bereich 320 -360 nm absorbieren.
Um hohe Lichtschutzfaktoren zu erreichen, sind W/O -Formulierungen von Vorteil. Allerdings weisen W/O -Emulsionen des Standes der Technik häuf ig unbefriedigende kosmetische Eigenschaften auf. Bei der Anwen düng können entsprechende Zubere itungen auf der Haut einen fettigen, glänzenden und zum Teil klebrigen Eindruck hinte rlassen und sich - ins - besondere auf behaarter Haut - schwierig verteilen lassen. Im Einzelfall können daher de rartige Zubereitungen sogar nicht ver marktungsfähig sein, da sie vom Verbraucher nicht akzeptiert bzw. negativ beurteilt werden.
Auf dem Markt befindliche wässrige Sonnenschutzformulierungen erzielen keinen wirksame n UV-A Schutz und benetzen die Haut schlecht. Außerdem erzielen die mei sten Formulierungen keine gutes Hautgefühl. Die Produkte fühlen sich stumpf und/ oder klebrig an. Di esen Problemen sollte begegnet werden, wobei das Produkt außerdem kühlend und klar se in sollte. Eine Aufgabe der vorliegenden Erfindung war daher, den Nachteilen des Standes der Tee hnik Abhilfe zu schaffen.
Wässrige und damit meist auch alkoholhaltige Lösungen stellen zumeist die Basis für klare Sonnenschutzmittel dar. Neben Parfüm und anderen Zusätzen enthalten diese in der Regel Feuchthaltemittel wie bei spielsweise Glycerin. Üblicherweise liegt der Alk oholgehalt dabei im Bereich von bis zu 40%. Ein höherer Gehalt an Ethanol wäre bi sweilen wünschenswert, um be - stimmte Rezepturbestandteile, beispielsweise Parfüm bestandteile, besser lösen zu kön nen, andererseits führt erhöhter Ethanolgehalt nicht selten zu Hautreizung zu mindest bei empfindlicher Haut.
Auch diesem Übelstand galt es Abhilfe zu schaffen.
Aus dem Stand der Technik ist ein ölhaltiges Sonnenschutzgel Versage! M 750 mit einem ölanteil von über 65 Gew.% sowie ein Sonnenschutzgel mit einem Alkoholg ehalt von 77,6 Vol.% bekannt, die beide optisch transparent ge staltet sind.
Die DE 19739447 beschreibt ein klares Sonne nschutzgel mit einem hohen Ölanteil um öllö sliche UV-Filter inkorporieren zu können.
DE 102 29 526 beschreibt wässrige kosmetische Zubereitungen enthaltend lediglich wässr ige
UV-Filtersubstanzen.
Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es daher eine Zubere itung bereit zu stellen, die o ptisch ansprechend gestaltet ist, über einen ausreichenden UV -Schutz verfügt und ang enehm auf der
Haut wirkt.
Erstaunlicherweise werden alle diese Aufgaben gelöst durch eine wässrige kosmet ische oder dermatologische Zubereitungen gemäß Anspruch 1. In den Unteranspr üchen sind bevorzugte Ausführungsformen der Zubereitung offenbart. Erfindungsg e äß ist auch deren Verwendung und Verfahren zu Ihrer Herstellung.
Es war überraschend und für den Fachmann nicht vorauszu sehen, dass eine wässrige kosmetische oder de rmatologische Zubereitungen, ent haltend a. bis zu 20 Gew.% Alkohol, insbesondere Ethanol, b. mindestens einen nichtionischen Emulgator oder Tensid, c. mindestens einen wasserlöslichen UV -Filter und/oder d. bis zu 5 Gew.% mindestens eines öllöslichen UV -Filters, die Aufgabe vollstä ndig löst.
Zwar beschreiben die EP-A- 0 913 145 sowie das DE -GbM 297 14 940 Sonnenschutzmittel in Form einer Lösung, dadurch gekennzeichnet, dass es mindestens eine UV -filternde Ve rbindung gelöst in einem Lösungsmittel oder Lösungsmittelgemisch umfasst und frei von Emulgatoren, Ölen, Fette, Wachsen und Silikonverbindungen ist. Als eine UV -filternde Verbindung wird beispielsweise die 2-Phenylbenzimidazol-5-Sulfonsäure genannt.
Der Stand der T echnik konnte jedoch nicht den Weg zur vorliegenden Erfindung we isen.
Bevorzugter wasserlöslicher UV -Filter ist 2-Phenylbenzimidazol-5-sulfonsäure, gekennzeichnet durch folgende Struktur:
Ebenfalls bevorzugt ist Phenylen -1,4-bis-(2-benzimidazyl)-3,3'-5,5'-tetrasulfonsäure, das durch folgende Stru ktur gekennzeichnet ist:
Beide Substanzen sind bekannte Lichtschutzfiltersubstanzen, wobei die 2 -Phenylbenzimidazol- 5-sulfonsäure überwiegend im UV -B-Bereich, die Phenylen-1,4-bis-(2-benzimidazyl)-3,3'-5,5'- tetrasulfonsäure überwiegend im UV -A-Bereich absorbiert.
Bevorzugt enthalten Zubereitungen gemäß der Erfindung 0,5 - 5,0 Gew.% 2-Phenylbenzimi- dazol-5-sulfonsäure bzw. eines oder mehrerer ihrer Salze.
Ebenfalls bevorzugt enthalten Zubereitungen gemäß der Erfindung 0,5 - 5,0 Gew.% Ph enylen- 1,4-bis-(2-benzimidazyl)-3,3'-5,5'-tetrasulfonsäure bzw. eines oder mehrerer ihrer Sal ze.
Es ist erfindungsgemäß von Vorteil, das Gewichtsverhältnis von 2 -Phenylbenzimidazol-5-sul- fonsäure zu Phenylen-1,4-bis-(2-benzimidazyl)-3,3'-5,5'-tetrasulfonsäure aus dem B ereich von 5 : 1 bis 1 : 5, bevorzugt aus dem Bereich von 3 : 1 bis 1 : 3, besonders bevor zugt ungefähr 2 : 1, zu wählen.
Femer vorteilhafte UV -Filter im Sinne der vorliegenden Erfindung sind d as 1,4-di(2-oxo-10- Sulfo-3-borny!idenmethyl)-Benzol (auch: 3,3' -(1 ,4-Phenylendimethylene) -bis-(7,7-dimethyl-2- oxo-bicyclo-[2.2.1]hept-1-ylmethan Sulfonsäure) und dessen Salze (besonders die ent prechen- den 10-Sulfato-verbindungen, insbesondere das entsprechende Natrium-, Kalium- oder Trietha- noIammonium-Salz), das auch als Benzol-1,4-di(2-oxo-3-bomylidenmethyl-10-sulfonsäure) bezeichnet wird und sich durch die fo Igende Struktur auszeichnet:
Benzol-1,4-di(2-oxo-3-bornylidenmethyl-10-sulfonsäure) hat die INCI -Bezeichnung Tere- phtalidene Dicampher Sulfonsäure (CAS. -Nr.: 90457-82-2) und ist beispielsweise unter dem Handelsnamen M exoryl SX von der Fa. Chi ex erhältlich.
Weitere vorteilhafte wasserlösliche UV -B- und/oder Breitband -Filtersubstanzen im Sinne der vorliegenden Erfindung sind z. B. Sulfonsäure -Derivate des 3-Benzylidencamphers, wie z. B. 4- (2-Oxo-3-bornylidenmethyl)benzolsulfonsäure, 2-Methyl-5-(2-oxo-3-bornylidenmethyl)sulfon- säure und deren Salze.
Vorteilhafte UV -Filtersubstanzen im Sinne der vorliegenden Erfindung sind ferner so genannte Breitbandfilter, d.h. Filtersubstanzen, die sowohl UV -A- als auch UV-B-Strahlung absorbieren.
Vorteilhafte Breitbandfilter oder UV -B-Filtersubstanzen sind beispielsweise Triazinderivate, wie z. B.
• 2,4-Bis-{[4-(2-Ethyl-hexyloxy)-2-hydroxy]-phenyl}-6-(4-methoxyphenyl)-1,3,5-triazin (INCI: Aniso Triazin), welches unter der Handelsbezeichnung Tinosorb® S bei der CIBA -Chemikalien GmbH erhältlich ist;
• Dioctylbutylamidotriazon (INCI: Dioctylbutamidotriazone), welches unter der Han delsbe- zeichnung UVASORB HEB bei Sigma 3V erhältlich ist;
• 4,4',4"-(1 )3,5-Triazin-2,4,6-triyltriimino)-tris-benzoesäure-tris(2-ethylhexylester), auch: 2,4,6 - Tris-tanilino- -carbo-Z-ethyl-l'-hexyloxy^-I.S.δ-uϊazin (INCI: Octyl Triazone), welches von der BASF Aktien gesellschaft unter der Wa renbezeichnung UVINUL® T 150 vertrieben wird.
Ein vorteilhafter Breitbandfilter im Sinne der vorliegenden Erfindung ist auch das org anisch partikuläre 2,2'-Methylen-bis-(6-(2H-benzotriazol-2-yl)-4-(1 ,1 ,3,3-tetramethylbutyl)-phenol),
welches unter der Handelsbezeichnung Tinosorb® M bei der CIBA -Chemikalien GmbH erhältlich ist.
Vorteilhafter Breitbandfilter im Sinne der vorliegenden Erfindun g ist ferner das 2-(2H-benzo- triazol-2-yl)-4-methyl-6-[2-methyl-3-[1,3,3,3-tetramethyl-1-[(trimethylsilyl)oxy]disiloxanyl]propyl]- phenol (CAS-Nr.: 155633-54-8) mit der INCI -Bezeichnung Drometrizole Trisiloxane.
Die weiteren , bevorzugt zusätzlichen UV-Filtersubstanzen können öllöslich sein. Vo rteilhafte öllösliche Filtersubstanzen sind z. B.:
■ 3-Benzylidencampher-Derivate, vorzugsweise 3 -(4-MethylbenzyIiden)campher, 3 -Benzyli- dencampheπ
■ 4-Aminobenzoesäure -Derivate, vorzugsweise 4 -(Dimethylamino) -benzoesäure(2 -ethylhexyl)- ester, 4-(Dimethylamino)benzoesäureamylester;
■ Derivate des Benzophenons, vorzugsweise 2 -Hydroxy-4-methoxybenzophenon, 2 -Hydroxy- 4-methoxy-4'-methylbenzophenon, 2,2' -Dihydroxy-4-methoxybenzophe non
■ sowie an Polymere gebundene U V-Filter.
Eine weiterere erfindungsgemäß vorteilhaft zu verwendende Licht schutzfiltersubstanz ist das Ethylhexyl-2-cyano-3,3-diρhenylacrylat (Octocrylen), wel ches von BASF unter der Bezeich nung Uvinul * N 539 erhältlich ist.
Besonders vorteilhafte Zu bereitungen im Sinne der vorliegenden Erfindung, die sich durch einen hohen bzw. sehr hohen UV -A-Schutz auszeichnen, enthalten neben der oder den erfindungsgemäßen Filtersubstanz(en) bevorzugt ferner weitere UV -A- und/oder Breit bandfilter, insbesondere Phenylen-1,4-bis-(2-benzimidazyl)-3,3'-5,5'-tetrasulfonsäure und/oder ihre Salze, das 1,4-di(2-oxo-10-Sulfo-3-bornylidenmethyl)-Benzol und/oder dessen Salze und/oder das 2,4 - Bis-{[4-(2-Ethyl-hexyloxy)-2-hydroxy]-phenyl}-6-(4-methoxyphenyl)-1 ,3,5-triazin und/oder das Butyl Methoxydibenzoylmethan, jeweils einzeln oder in beliebigen Kombin ationen miteinander.
Besonders vorteilhafte bei Raumtemperatur flüssige UV -Filtersubstanzen im Sinne der vorliegenden Erfindung sind Homomenthylsalicylat, 2 -Ethylhexyl-2-cyano-3,3-diphenylacrylat, 2- Ethylhexyl-2-hydroxybenzoat und Ester der Zimtsäure, vorzugsweise 4 -Methoxyzimtsäure(2- ethylhexyQester und 4 -Methoxyzimtsäureisopentylester.
Homomenthylsalicylat (INCI: Homosalate) zeichnet sich durch die fo Igende Struktur aus:
2-Ethylhexyl-2-cyano-3,3-diphenylacrylat (INCI: Octocrylene) ist von BASF unter der Be Zeichnung Uvinul® N 539 erhältlich und zeichnet sich durch fol gende Struktur aus:
2-Ethylhexyl-2-hydroxybenzoat (2-Ethylhexylsalicylat, Octyisalicylat, INCI: Octyl Salicy late) ist beispielsweise bei Haarmann & Reimer unter der Handelsbezeichnung Neo He liopan OS erhältlich und zeichnet sich durch die folgende Struktur aus:
4-Methoxyzimtsäure(2-ethylhexyl)ester (2-Ethylhexyl-4-methoxycinnamat, INCI: Octyl Meth - oxycinnamate) ist beispielsweise bei Hoffmann -La Röche unter der Handelsbe Zeichnung Parsol MCX erhältlich und zeichnet sich durch die folgende Struktur aus:
4-Methoxyzimtsäureisopentylester (Isopentyl -4-methoxycinnamat, INCI: Isoamyl p -Meth- oxycinnamate) ist beispielsweise bei Haarmann & Reimer unter der Handelsbe Zeichnung Neo Heliopan E 1000 erhältlich und zeichnet sich durch die fol gende Struktur aus:
Eine weitere vorteilhafte, bei Raumtemperatur flüssige UV -Filter Substanz im Sinne der vorliegenden Erfindung ist das (3 -(4-(2,2-bis-Ethoxycarbonylvinyl)-phenoxy)propenyl)-methyl- siloxan/Dimethylsiloxa n Copolymer, welches beispielsweise bei Hoffmann -La Röche unter der Handelsbezeichnung Parsol SLX erhältlich ist.
Dabei ist eine Menge der öllöslichen UV -Filter von bis zu 5 Gew.% vorteilhaft, weil sonst keine langzeitstabilen transparenten bzw. transluz enten Zubereitungen möglich sind. Ein typisches Alterungsphänomen von transparenten Zubereitungen ist die Au skristallisierung von Nebenstoffen der eingesetzten Rohstoffe. Deshalb werden solche Zubereitungen auch nach Herstellung für 1-20 Tage einer Reifeze it unterworfen und dann feinfiltriert.
Erfindungswesentlich ist die Kombination der UV -Filter mit nichtionischen Emulgatoren bzw. Tensiden.
Als nichtionischer Emulgator oder Tensid kommen vorzugsweise Eumulgin L und /oder hydriertes PEG-40 Rizinusöl in Frage. Diese Stoffe bilden Mizellen in denen der öllösliche UV- Filter solubilisert wird und somit erst eine transparente bzw. transluzente Z ubereitung möglich macht.
Mizellen sind Aggregate (Assoziate) aus amphiphilen Molekülen , Tenside, die sich in einem Dispersionsmedium , zumeist Wasser, spontan zusammenlagern. Mizellen bi Iden sich ab einer bestimmten Konzentration aufgrund der Neigung der Tenside zur Phasentrennung. Das bedeutet, die hydrophilen Teile (Köpfe) der Tensidmoleküle ric hten sich zu den angre nzenden Wassermolekülen aus, wogegen sich die hydrophoben Teile (Schwänze) sich zusammen lagern und somit eine eigene Phase bilden (siehe Figur 1 ).
Eumulgin ist ein nichtionischer Emulgator für die Emulsionspolymerisation und ist im Besonderen gut für Emulsionspolymerisation durch die Mizellbildung geeignet.
Polyethylenglykol -Derivate von hydriertem Ricinusol (z. B. ?E^ f| Hydrogenated Castor Oil) sind weitere geeignete nichtionische Emulagtoren bzw. Tenside.
Cremophor ist ein Sortiment von flüssigen bis pastösen od er wachsartigen Emulgatoren und Lösungsvermittlern für Kosmetik u nd Pharmazie. Die C remophor-Typen sind Ethoxylate von Fettalkoholen bzw. hydriertem Ricinusol, die als nichtionogene Emulg atoren zur Herstellung von ÖI-in-Wasser-Emulsionen, für Cremes bzw. zur Solubilisi erung von Parfümölen u nd Vitaminen in kosmetischen Produkten dienen
Weitere nicht-ionische Tenside sind
1. Alkohole,
2. Alkanolamide, wie Cocamide MEA/ DEA/ MIPA,
3. Aminoxide, wie Cocoamidopropylaminoxid,
4. Ester, die durch Veresterung von Carbonsäuren mit Ethylenoxid, Glycerin, Sor bitan oder anderen Alkoholen entstehen,
5. Ether, beispielsweise ethoxylierte/propoxylierte Alkohole, ethoxylierte/ pro poxylierte Ester, ethoxylierte/ propoxylierte Glycerin ester, ethoxylierte/ propoxylierte Cho lesterine, ethoxylierte/ propoxylierte Triglyceridester, ethoxyliertes pro poxyliertes Lanolin, ethoxylierte/ propoxylierte Polysiloxane, propoxylierte POE -Ether und Alkylpolyglycoside wie Laurylglucosid, Decylglycosid und Cocoglycosid.
6. Sucroseester, -Ether
7 Polyglycerinester, Diglycerinester, Monoglycerinester 8. Methylglucosester, Ester von Hydroxysäuren
Die nichtionischen Emulgatoren oder Tenside sind vorteilhaft zu einem Anteil von 0,1 bis 7,5 Gew.%, bevorzugt 0,25 bis 5 Gew.%, bezogen auf die Gesamtmasse der Z ubereitung, enthalten.
Vorteilhaft ist femer die Verwendung einer Kombination von kationischen und/oder ampho teren Tensiden, Emulgatoren sowie mit Stabilisatoren/Verdickern einem oder mehreren n icht- ionischen Tensiden.
Geeignete kationische Polymere sind beispielsweise kationische Cellulosederivate (z.B. P olymer JR 400®), kationische Stärke, Copolymere von Di allylammoniumsalzen und Acrylamiden, quaternisierte Vinylpyrrolidon/Vinyl -imadazol -Polymere (z.B. Luviquat®),
Kondensationsprodukte von Polyglycolen und Ami nen, quaternisierte Koll agenpolypeptide (z.B. Lamequat® L), quaternisierte Weizenpolypeptide, Polyethylen imin, kationische Silikonpolymere, Copolymere der Adipinsäure mit Dimethyiamin ohydroxypropyldietylentriamin, Co polymere der Acrylsäure mit Dimethyldiallylamon iumchlorid (z.B. Merquat®550), Polyaminopolyamide, kationische Chitinderivate, kati onischer Guar-Gum (z.B. Jaguar® CBS), quaternisierte Ammoniumsalz-Polymere (z.B. Mirapol® AD-1) sowie kationische Biopolymere wie z.B. Chitosan (mittleres Molekulargewicht von 50.000 bis 2.000.000 g/mol [bestimmt mittels Gel per- meationschromatographie] und einem Deacylierungsgrad von 10 bis 99 % [bestimmt mittels 1H- NMR]).
Vorteilhaft zu verwendende kationische Tenside sind
1. Alkylamine,
2. Alkylimidazole,
3. Ethoxylierte Amine und
4. Quaternäre Tenside.
5. Esterquats
Quaternäre Tenside enthalten mindestens ein N -Atom, das mit 4 Alkyl - oder Arylgruppen kovalent verbunden ist. Dies führt, unabhängig vom pH Wert, zu einer positiven Ladung. Vorteilhaft sind, Alkylbetain, Alkylamido propylbetain und Alkyl-amidopropylhydroxysulfain. Die erfindungsgemäß verwendeten kationischen Tenside können fer ner bevorzugt gewählt werden aus der Gruppe der quaternären Am moniumverbindungen, insbesondere Ben -
zyltrialkylammoniumchloride oder -bromide, wie beispielsweise Benzyldimethylstea- rylammoniumchlorid, femer AI kyltrialkylammoniumsalze, bei spielsweise Cetyltrimethylammo- niumchlorid oder -bromid, Alkyldimethylhydroxyethylammoniumchloride oder -bromide, Dial- kyldimethylammoniumchloride oder -bromide, Aikylamidethyltrimethylammoniumethersulfate, Alkylpyridinium salze, beispielsweise Lauryl- oder Cetylpyrimidiniumchlorid, Imidazolinderivate und Verbindungen mit kationischem Charakter wie Aminoxide, bei spielsweise Alkyldimethyl- aminoxide oder Alkylaminoethyldimethylaminoxide. Vorteilhaft sind insbesondere Cetyltrimethyl- ammoniumsalze zu verwenden.
Vorteilhaft zu verwendende amphotere Tenside sind
1. Acyl-/dialkylethylendiamin, beispielsweise Natri umacylamphoacetat, Dinatrium acylamphodi- propionat, Dinatriumalkylamphodiacetat, Natriumacylamphohydroxy propylsulfonat, Dinatri- u acylamphodiacetat und Natriumacylamphopropionat,
2. N-Alkylaminosäuren, beispielsweise Aminopropylalkylglutamid, Alkyl aminopropion säure, Natriumalkylimidodipropionat und Lauroamphocarboxyglycinat.
3. N-Alkyl- oder N-Alkenylbetaine mit mindestens 12 C -Atomen, wie z. B. Lauryl -amido- propylbetain und Oleylamidopropylbetain
Weiterhin kann man die nichtionischen Emulgator en mit allen in Wasser/Alkohol trän sparent bzw. transluzent löslichen Stoffen kombinieren und erhält ansprechende kosmetische Zubereitungen.
Vorteilhaft sind solche erfindungsgemäße Zubereitungen, welche dadurch geken nzeichnet sind, dass sie nur bis zu 10 Gew.% Alkohol, insbesondere Ethanol, bevorzugt 6,5 bis 8 Gew.%, bezogen auf das Gesamtgewicht der Zubereitungen, en thalten.
Erstaunlicherweise bilden die erfindungsgemäßen Zubereitungen eine stabile wässrige Dar rei- chungssform mit hohem Lichtschutzfakt or. Gleichzeitig werden die hautbefeuc htende und - pflegende Wirkung verbessert, ohne dass es zu einer Eintrübung des Pr oduktes durch die Inhaltsstoffe kommt.
Bevorzugt enthalten Zubereitungen gemäß der vorliegenden Erfindung daher 0,5 - 25 Gew.%, bevorzugt 1 - 15 Gew.% an einem oder mehreren Feuchthaltemitteln, bevo rzugt Glycerin,
bezogen auf das Gesamtgewicht der Zubereitungen. Es kann erfi ndungsgemäß vorteilhaft sein, den erfindungsgemäßen Zu bereitungen außer oder n eben Glycerin noch ein oder mehrere zusätzliche Feuchthaltemittel zuzuf ügen.
Die klare, wässrige UV -Schutzformulierungen bekommt man erfindungsgemäß auf drei Wegen:
1. Unter Verwendung des erfindungsgemäß bevorzugten Emulgator Eumulgin L (PPG-1-PEG-9- Laurylglycolether) in der Konzentr ation von 0,1 bis 5 Gew.%;
2. Unter Verwendung des Lösungsvermittlers Cremophor RH 40 (PEG -40 hydrierten Rizinusöl) in Kombination mit einem anionischen und/oder nichtionischen Verd icker/Stabilisator;
3. Unter Verwendung des Lösungsvermittler Cremophor RH 40 (PEG -40 hydrierten Rizinusöl) ohne weitere Zusätze, w obei der Alkohol aufgeteilt wird, indem 2/3 zur Wasserphase addiert und 1/3 zur Lösung des öllös liehen UV -Filters oder anderer Bestandteile, wie Parfüm, verwendet wird.
Die weiteren erfindungsgemäßen Bestand teile werden hinzu gegeben und entspr echend bekannter kosmetischer Verfahren zubereitet.
Ein besonderer Vorteil ist, dass die so hergestellten erfindungsgemäßen Zubereitu ngen auch sprühbar ausgesta Itet werden können.
Beispiele
Angaben in Gew.%, bezogen auf die Gesamtmasse der Zubereitung.
Klares S ra mit UV -Filter