Tastkopf mit Schutzvorrichtung und Koordinatenmeßgerät mit solchem Tastkopf
Die Erfindung betrifft einen Tastkopf für ein Koordinatenmeßgerät und ein Koordinatenmeßgerät mit solchem Tastkopf .
Die Erfindung betrifft einen Tastkopf zur Verwendung an einem Koordinatenmeßgerät. Der Tastkopf ist dazu eingerichtet, einen oder mehrere Taststifte gleichzeitig zu führen, um ein- oder mehrdimensionale Objekte anzutasten. Beispielsweise weist der Tastkopf eine Einrichtung zum Messen einer Auslenkung eines flexiblen Tastkopfteils auf.
Ein Beispiel eines herkömmlichen Tastkopfes ist aus US 4,603,482 bekannt .
Der Tastkopf weist einen Tastkopftrager auf, mit welchem er an einer Pinole eines Koordinatenmeßgeräts befestigbar ist. Um Koordinaten des Werkstücks zu vermessen, wird dieses an einer Werkstückhalterung des Koordinatenmeßgeräts angebracht, und der Tastkopf wird relativ zu der Werkstückhalterung durch das Koordinatenmeßgerät solange verlagert, bis eine Tastspitze eines Taststifts des Tastkopfes mit dem Werkstück in Kontakt kommt. Das Inkontaktkommen führt zu einer Auslenkung des Taststifts relativ zu dem Tastkopf rager und wird durch einen Sensor des Tastkopfes registriert. Daraufhin werden die Koordinaten der Tastspitze über Sensoren des Koordinatenmeßgeräts bestimmt, woraus Koordinaten des angetasteten Ortes der Oberfläche des Werkstücks bestimmbar sind. Dieser Vorgang kann dann für weitere Orte an der Oberfläche des Werkstücks wiederholt werden. Beim Verlagern der Tastspitze relativ zu dem Werkstück ist es, insbesondere beim Einsatz automatisierter Meßprogramme, möglich, daß der Tastkopf mit dem Werkstück oder einem anderen in dem dem Tastkopf zugänglichen Volumen angeordneten Objekt kollidiert, was zu Beschädigungen des Tastkopfes führen kann.
Ausführungsformen der Erfindung stellen einen Tastkopf bereit, bei welchem Beschädigungen aufgrund einer Kollision des Tast- köpfes reduziert sind.
Ge äß einer Ausführungsform der Erfindung umfaßt der Tastkopf für das Koordinatenmeßgerät einen an dem Koordinatenmeßgerät anbringbaren Tastkopftrager, eine relativ zu dem Tastkopftrager aus einer Ruheposition auslenkbare Taststiftaufnahme zur Aufnahme eines Taststiftes, ein Sensorsystem mit einem Sensor zum Erfassen einer Auslenkung der Taststiftaufnahme relativ zu dem Tastkopftrager, einen Taststift mit einer Taststiftbasis und wenigstens einer Tastspitze, wobei die Taststiftbasis an der Taststiftaufnahme befestigt ist und sich von dieser weg erstreckt, und eine Kollisionsschutzvorrichtung, welche gemeinsam mit der Taststiftaufnahme relativ zu dem Tastkopftrager auslenkbar ist, wobei Teile der Kollisionsschutzvorrichtung, gesehen in Projektion in die Erstreckungsrichtung der Taststift- basis, an wenigstens drei in Umfangsrichtung um die Taststiftbasis verteilt angeordneten Orten außerhalb des Sensorsystems angeordnet sind.
Es ist somit eine gemeinsam mit dem Taststift auslenkbare KollisionsSchutzvorrichtung vorgesehen, welche die wenigstens drei Orte aufweist, die seitlich zum Beispiel über das Sensorsystem hinausragen und derart angeordnet sind, daß eine unbeabsichtigte Berührung zu einem Objekt nicht mit dem Sensorsystem sondern mit einem der Orte der Kollisionsschutzvor- richtung entsteht . Dies führt zu einer dann unerwarteten Auslenkung der Taststiftaufnahme relativ zu dem Tastkopftrager und ist durch das Sensorsystem detektierbar. Dieses dann nicht erwartete Berührungssignal des Sensors kann als eine Kollision des Tastkopfes mit einem Gegenstand von dem Steuerungssystem des Koordinatenmeßgeräts interpretiert werden. Das SteuerungsSystem des Koordinatenmeßgeräts kann dann die weitere Bewegung des Tastkopfes relativ zu der Werkstückhalterung beenden und ein Alarmsignal auslösen. Daraufhin kann ein Benutzer das ordnungsgemäße Funktionieren des Meßablaufes überprüfen.
Gemäß einer weiteren Ausführungsform umfaßt ein Tastkopf für ein Koordinatenmeßgerät einen an dem Koordinatenmeßgerät anbringbaren Tastkopftrager, eine TastStiftaufnahme zur Aufnahme
eines Taststiftes an einer Ruheposition, einen Sensor zum Erfassen einer Auslenkung der Taststiftaufnahme relativ zu dem Tastkopftrager, und einen Kollisionskontakt an mindestens einer Kontaktposition, die in einer Ebene liegt, die orthogonal zu einer zwischen dem Tastkopftrager und der Taststiftaufnahme in deren Ruheposition sich erstreckenden Geraden angeordnet ist, wobei ein maximaler Abstand der Ebene von dem Tastkopftrager dem Abstand der Taststiftaufnahme von dem Tastkopftrager entspricht und die Kontaktposition bezüglich der Geraden außerhalb des Sensors angeordnet ist, und wobei der Kollisionskontakt mit der Taststiftaufnahme gemeinsam relativ zu dem Tastkopftrager auslenkbar sind.
Bei dem Tastkopf führt eine Kollision des Kollisionskontakts mit einem Gegenstand zu einer Bewegung der Taststiftaufnahme gegenüber dem Tastkopftrager. Damit ist eine Voraussetzung geschaffen, um eine Reaktion des Koordinatenmeßgeräts zu ermöglichen, falls der Tastkopf mit einem Gegenstand kollidiert.
Bei einer weiteren Ausführungsform ist die Taststiftaufnahme in der Ebene angeordnet. Somit ist der Kollisionskontakt in der Ebene mit der Taststiftaufnahme angeordnet. Bevorzugt untergreift der Kollisionskontakt die Ebene sogar etwas, so daß ein Kollisionsschutz beispielsweise auch bei einer Absenkbewegung des . Tastkopfes wirksam ist. Diese Ausführungsform ist vorteilhaft, wenn beispielsweise ein Taststift in die Taststiftaufnahme des Tastkopfes eingesetzt ist und/oder von der Taststiftaufnahme gehalten wird, um eine Kammer eines Werkstücks zu vermessen. Wenn der Taststift durch eine Öffnung in die Kammer des Werkstücks eintaucht, etwa um eine Innenwand der Kammer anzutasten, kann der Kollisionskontakt, der in einem der Taststiftaufnahme zugeordneten Bereich des Tastkopfes angeordnet ist, der etwas unterhalb der Ebene mit der Taststiftaufnahme liegt, auf eine Außenwand der Kammer des Werkstücks treffen, und eine Reaktion des Koordinatenmeßgeräts auslösen, die den Tastkopf vor einer Beschädigung durch ein übermäßiges Absenken des Tastkopfes gegen das Werkstück schützt.
Bei einer weiteren Ausführungsform ist der Kollisionskontakt als Pfosten, Stange, Stab oder Strebe ausgebildet, der bzw. die sich nach oben erstreckt. Beispielsweise erstreckt sich der Pfosten von der Ebene mit der Taststiftaufnahme, das heißt einem der Taststiftaufnahme zugeordneten Bereich, der auch etwas unterhalb der Ebene liegen kann, nach oben. Bei dieser Ausführungsform der Erfindung wird ein gewisser Schutz des Tastkopfes gegen Kollisionen mit minimalem Materialeinsatz erreicht. Somit wird die Empfindlichkeit der Taststiftaufnahme des kollisions- geschützten Tastkopfes maximiert, da eine Trägheit der Taststiftaufnahme minimal ist.
Beispielsweise weist der Kollisionskontakt eine Ringstrebe auf, die um die Pfosten gelegt und mit den Pfosten verbunden ist. Die Ringstrebe ermöglicht einen Rundumschutz des Tastkopfes mit besonders geringem Materialauf and. Somit wird die Empfindlichkeit der Taststiftaufnahme des kollisionsgeschützten Tastkopfes besonders groß, da eine Trägheit der TastStiftaufnahme besonders gering ist .
Bei einer Ausführungsform der Erfindung weist der Kollisionskontakt ein elastisches freies Ende auf. Das elastische freie Ende fängt im Kollisionsfall einen Teil des Stoßes ab, so daß eine Beschädigung des empfindlichen Sensors des Tastkopfes auch dann vermieden wird, wenn die Bewegung des Tastkopfes gegen einen Kollisionsgegenstand heftiger ausfällt als eine zulässige Bewegung der Taststiftaufnahme gegenüber dem Tastkopftrager. Weil das elastische freie Ende des Kollisionskontakts sich verformt und gegenüber dem Kollisionsgegenstand nachgibt, verläuft die Stoßbewegung, die die Taststiftaufnahme gegenüber dem Tastkopftrager erfährt, nicht so heftig, daß der Tastkopf beschädigt würde.
Bei einer weiteren Ausführungsform ist der Kollisionskontakt als Käfig ausgebildet ist, der den Sensor zumindest teilweise umgibt. Bei einer anderen Ausführungsform ist der Kollisionskontakt als Becher ausgebildet ist, der den Sensor zumindest teilweise umgibt. Bei diesen Ausführungsformen ist ein besonders
weitgehender Schutz des Tastkopfes möglich, da, insbesondere im Falle einer vollständigen Einhüllung des Tastkopfes mittels des käfigförmigen oder becherförmigen Kollisionskontakts, die Kollision des Tastkopfes mit einem Gegenstand eine Kollision des Kollisionskontakts ist, die zu einer Bewegung der Taststiftaufnahme gegenüber dem Taststiftträger führt und somit vom Sensor erfaßt wird, was eine Reaktion des Koordinatenmeßgeräts ermöglicht .
Bei einer Ausführungsform der Erfindung ist der Kollisionskontakt als ein Gehäuse ausgebildet. Das Gehäuse umgibt den Sensor beispielsweise derart, daß eine Innenwand des Gehäuses von dem Sensor mit einem Abstand angeordnet ist, wenn die Taststiftaufnähme nicht ausgelenkt ist, sondern sich an ihrer Ruheposition befindet. Der Abstand der Innenwand von dem Sensor gewährleistet eine Bewegungsfreiheit des Sensors, das heißt einer Sensoreinrichtung, Sensormechanik, Sensorsystem oder Sensoranordnung des Tastkopfes sowie insbesondere der Taststiftaufnahme des Tastkopfes . Bevorzugt entspricht der Abstand der Innenwand von dem Sensor wenigstens einer maximalen Auslenkung der Taststiftaufnahme von der Ruheposition. Bei dieser Ausführungsform ist die Bewegungsfreiheit der Taststiftaufnahme besonders groß.
Bei einer Ausführungsform sind die Taststiftaufnahme und der Kollisionskontakt einstückig ausgebildet. Diese Ausführungsform ermöglicht eine besonders kostengünstige Verwirklichung des erfindungsgemäßen Tastkopfs, weil die Taststiftauf ahme gewissermaßen in den Kollisionskontakt, der beispielsweise als Gehäuse ausgebildet ist, das den Sensor des Tastkopfes weitgehend umgibt, integriert ist. Dabei ist der Tastkopf besonders wartungsarm betreibbar und belastbar, weil die Anzahl der zum Aufbau des Tastkopfes erforderlichen Einzelteil besonders gering ist.
Bei einer Ausführungsform der Erfindung umfaßt der Tastkopf ein Innengehäuse. Das Innengehäuse ist mit dem Tastkopftrager beispielsweise starr verbunden. Dabei ist etwa der Kollisions-
kontakt außerhalb des Innengehäuses angeordnet. Beispielsweise ist der Kollisionskontakt derart von dem Innengehäuse beabstandet angeordnet, daß ein geringster Abstand des Kollisionskontakts von dem Innengehäuse an der Ruheposition der Taststiftaufnahme zumindest der maximalen Auslenkung der Taststiftaufnähme aus der Ruheposition entspricht . Somit ist eine Bewegungsfreiheit der Taststiftaufnahme gegenüber der Tastkopftrager mit dem Innengehäuse des Tastkopfes gewährleistet .
Bei einer Ausführungsform ist der Kollisionskontakt an der Taststiftaufnahme lösbar befestigt. Bei dieser Ausführungsfόrm der Erfindung ist der Tastkopf besonders einfach wartbar. Zur Wartung kann der Kollisionskontakt von der Taststiftaufnahme gelöst und von dem Tastkopf abgenommen werden, so daß beispiels- weise der Sensor des Tastkopfes exponiert ist . Beispielsweise besteht dann die Möglichkeit, eine Zuverlässigkeit des Sensors zu prüfen, indem etwa eine Messung der Auslenkung der Taststiftaufnahme von der Ruheposition durchgeführt wird.
Der lösbar an dem Tastkopf, insbesondere an der Taststiftaufnahme des Tastkopfes oder an einem von der Taststiftaufnahme aufgenommenen TastStift, befestigbare Kollisionskontakt kann als Nachrüstkontakt ausgebildet sein, um einen herkömmlichen Tast- kopf mit dem erfindungsgemäßen Kollisionsschutz zu versehen. Bevorzugt weist der Kollisionskontakt einen Ansatz oder dergleichen Verbindungsmittel auf, um die lösbare Befestigung des Kollisionskontakts an dem Tastkopf, bei dem es sich um einen herkömmlichen Tastkopf handeln kann, zu ermöglichen. Beispielsweise ist der Kollisionskontakt auf den erfindungsgemäßen Tastkopf aufsteckbar ausgebildet .
Die Erfindung umfaßt eine Kollisionsschutzvorrichtung zur Verwendung an einem Tastkopf eines Koordinatenmeßgeräts . Die Kollisionsschutzvorrichtung umfaßt bevorzugt einen Anbringungs- ansätz zum Anbringen des Kollisionskontakts an einer Tastkopf- aufnähme oder an einem Taststift für ein Koordinatenmeßgerät. Der Anbringungsansatz ist bei einer Ausführungsform so ausgebildet, daß ein Anbringen der Kollisionsschutzvorrichtung
an einen herkömmlichen Tastkopf möglich ist. Die Kollisionsschutzvorrichtung umfaßt einen Kollisionskontakt, der sich bevorzugt von dem Anbringungsansatz weg erstreckt. Beispielsweise erstreckt sich der Kollisionskontakt von dem Anbringungsansatz aufwärts. Bevorzugt ist die Kollisionsschutzvorrichtung auf die Taststiftaufnahme des Tastkopfs aufsteckbar ausgebildet. Bei dieser Ausführungsform kann beispielsweise ein herkömmlicher Tastkopf mit der Kollisionsschutzvorrichtung nachgerüstet werden, um den erfindungsgemäßen Tastkopf zu verwirklichen.
Bei einer Ausführungsform weist die Kollisionskontaktvorrichtung, insbesondere der Anbringungsansatz, eine Rasteinrichtung auf, die zum Verrasten mit einer an der Taststiftaufnahme angeordneten Gegenrastvorrichtung eingerichtet ist . Dies ermöglicht eine besonders einfache "snap-on" Verbindung der erfindungsgemäßen Kollisionsvorrichtung mit dem Tastkopf, insbesondere der Taststiftaufnahme und/oder einem Taststift.
Bei einer Ausführungsform ist die Kollisionskontakt mit einem oder mehreren Taststiften ausgebildet. Der Kollisionskontakt ist zur Verwendung bei dem Tastkopf, insbesondere dem herkömmlichen Tastkopf, anstelle eines herkömmlichen Taststiftes vorgesehen, um den erfindungsgemäßen Tastkopf mit dem Taststift zu verwirklichen.
Bei einer Aus ührungsform ist der Kollisionsschutz einstückig mit dem Taststift ausgebildet. Dabei erstreckt sich der Kollisionskontakt beispielsweise, von einem Tastende des Taststiftes aus gesehen, über einen Anbringungsansatz zur Auf- nähme des Taststiftes in einer Taststiftaufnahme eines Tastkopfes für ein Koordinatenmeßgerät hinaus und weg von dem Tastende .
Die Erfindung umfaßt eine Verwendung der erfindungsgemäßen Kollisionsschutzvorrichtung bei einem Tastkopf. Dabei wird oder ist die Kollisionsschutzvorrichtung beispielsweise auf die Tastkopfaufnahme aufgesteckt .
Die Erfindung umfaßt einen Tastkopf, insbesondere einen erfindungsgemäßen Tastkopf, für ein Koordinatenmeßgerät, umfassend: einen an dem Koordinatenmeßgerät anbringbaren Tastkopftrager, einen relativ zu dem Tastkopftrager aus einer Nullstellung auslenkbaren Taststifthalter, an dem ein Taststift zum Antasten eines Werkstücks anbringbar ist, einen Sensor zum Erfassen einer Auslenkung des Taststifthalters relativ zu dem Tastkopftrager aus der Nullstellung, und einen Taststift mit einem an dem Taststifthalter festgemachten ersten Ende, einem sich von dem Taststifthalter wegerstreckenden . Schaft und einem dem ersten Ende gegenüber liegenden zweiten Ende mit einer Tast- spitze zum Antasten des Werkstücks, einen zusammen mit dem Taststifthalter relativ zu dem Tastkopftrager auslenkbaren Kollisionsschutz, der einen Außenbereich aufweist, der in Projektion auf eine orthogonal zu einer Längsachse des Schafts sich erstreckende ersten Ebene gesehen außerhalb sämtlicher Komponenten des Sensors angeordnet ist, wobei der Außenbereich in Projektion auf eine Ebene mit der Längsachse des Schafts in einem Bereich des Taststifthalters angeordnet ist .
Die Erfindung umfaßt ferner ein Koordinatenmeßgerät zur Vornahme von Messungen von Koordinaten an Werkstücken oder dergleichen geometrischen Messungen, umfassend: einen Sockel mit einer Auf- standseinrichtung und einer Werkstückhalterung zur Aufnahme eines zu vermessenden Werkstücks, Streben, die sich von dem Sockel nach oben erstrecken, Führungen, die auf den Streben lagern, und eine an den Führungen steuerbar verfahrbare Meßeinrichtung, wobei die Meßeinrichtung einen Tastkopf nach einem der vorstehenden Ansprüche aufweist.
Bei einer Ausführungsform weist das Koordinatenmeßgerät eine Steuereinrichtung die zum Steuern einer Verfahrbewegung der Meßeinrichtung derart eingerichtet ist, daß ein Bremsweg zum Stoppen der Verfahrbewegung eine maximale Auslenkung der Tast- stifthalterung im wesentlichen nicht übersteigt.
Die Erfindung umfaßt ferner ein Verfahren zum Steuern eines Koordinatenmeßgeräts, insbesondere eines Koordinatenmeßgeräts
gemäß der Erfindung, mit den Schritten: Ableiten eines Tastkopf- zustandssignals von einem Signal des Sensorelements; Eingeben des Tastkopfzustandssignals an die Steuereinrichtung; Verarbeiten des Tastkopfzustandssignals, um zu festzustellen, ob der Tastkopf mit einem Hindernis kollidiert; und Ausgeben eines Stoppsignals an die Steuereinrichtung, falls eine Kollision festgestellt wird.
Die Erfindung umfaßt auch ein Computerprogramm zur Verwendung bei einer Steuereinrichtung eines Koordinatenmeßgeräts, ins- besondere eines Koordinatenmeßgeräts gemäß der Erfindung, wobei das Computerprogramm bevorzugt zum Durchführen des erfindungs- gemäßen Verfahrens eingerichtet ist.
Nachfolgend werden Ausfuhrungsbeis.piele der Erfindung anhand der Figuren näher erläutert. Zu den Figuren:
Fig. 1 zeigt eine perspektivische Darstellung eines Ausführungsbeispiels des erfindungsgemäßen Koordinatenmeß- geräts, das mit einem ersten Ausführungsbeispiel des erfindungsgemäßen Tastkopfes versehen ist;
Fig. 2 ist eine perspektivische Ansicht teilweise im Schnitt des in Fig. 1 dargestellten Tastkopfs;
Fig. 3 ist eine perspektivische Ansicht teilweise im Schnitt eines zweiten Ausführungsbeispiels des erfindungsgemäßen Tastkopfes;
Fig. 4 ist eine perspektivische Ansicht teilweise im Schnitt eines dritten AusführungsbeiSpiels des erfindungsgemäßen Tastkopfes;
Fig. 5 ist eine perspektivische Ansicht teilweise im Schnitt eines vierten Ausführungsbeispiels des erfindungsgemäßen Tastkopfes;
Fig. 6 ist eine Schnittansieht eines herkömmlichen Tastkopfes mit einem ersten Ausführungsbeispiel der erfindungsgemäßen Kollisionskontaktvorrichtung;
Fig. 7 ist eine Draufsicht von oben auf den in Fig. 2 dargestellten Tastkopf in der mit -7—7- gekennzeichneten Ebene;
Fig. 8 ist eine Draufsicht von oben auf den in Fig. 5 dargestellten Tastkopf in der mit -8—8- gekennzeichneten Ebene;
Fig. 9 ist eine perspektivische Ansicht eines herkömmlichen Tastkopfes mit einem zweiten Ausführungsbeispiel der erfindungsgemäßen Kollisionskontaktvorrichtung; und
Fig. 10 ist eine perspektivische Ansicht eines herkömmlichen Tastkopfes mit einem dritten Ausführungsbeispiel der erfindungsgemäßen Kollisionskontaktvorrichtung.
Bei dem Ausführungsbeispiel (Fig. 1) entspricht das Koordinatenmeßgerät in seinem Grundaufbau dem in der WO 02/090877 und US 4,603,482 beschriebenen Koordinatenmeßgerät. Die Offenbarung dieses Dokuments wird durch Inbezugnahme vollumfänglich in die vorliegende Anmeldung aufgenommen. Das Koordinatenmeßgerät 1 umfaßt einen Sockel 3 mit vier Standfüßen 5 mittels derer das Koordinatenmeßgerät 1 auf einer Oberfläche eines - in Figur 1 nicht dargestellten - Meßtisches aufsteht. Der Sockel 3 trägt in seiner Mitte eine Werkstückhalterung 7, auf der ein - in Figur 1 nicht dargestelltes - zu vermessendes Werkstück beispielsweise ein Kolben oder dergleichen Maschinenteil anbringbar ist .
Beidseits der Werkstückhalterung erstrecken sich an dem Sockel 3 Streben 11, 12 nach oben. Die Streben 11, 12 tragen zwei beid- seits der Werkstückhalterung 7 angeordnete Längsführungen 13, 14, die sich in einer horizontalen y-Richtung parallel zueinander erstrecken. In einer horizontalen x-Richtung, die rechtwinklig zur y-Richtung verläuft, erstreckt sich eine Querführung
15, die an den Längsführungen 13, 14 in y-Richtung verschiebbar gelagert ist. Zur Lagerung ist an einem Ende der Querführung 15 ein Führungsprofil 17 vorgesehen, das die Längsführung 14 von oben U-förmig umgreift und an dem mehrere Luftkissen 19 vorge- sehen sind, mittels derer die Querführung 15 an der Längsführung 14 abgestützt ist. Die Querführung 15 stützt sich mit ihrem anderen Ende mittels eines weiteren Luftkissens 20 auf der Oberseite der Längsführung 13 ab. Somit ist die Querführung 15 auch gegenüber der Längsführung 13 in y-Richtung verschiebbar gelagert. Mittels eines motorischen Antriebs (nicht dargestellt) kann die Querführung 15 entlang der Längsführung 14 verschoben werden. Dabei wird eine Verschiebestellung über einen an dem Sockel 3 festgelegten Maßstab 23 und einen zugehörigen an dem U- Profil 17 festgelegten Sensor 21 abgelesen.
An der Querführung 15 ist über ein Führungsprofil 25 eine Vertikalführung 27 in x-Richtung verschiebbar gelagert. Dabei wird die Verschiebestellung der Vertikalführung 27 wiederum über einen an der Querführung 15 angebrachten Maßstab 29 und einen an dem Profil 25 festgemachten Sensor 31 abgelesen.
An dem Führungsprofil 25 sind zwei weitere mit Abstand voneinander angeordnete Führungsprofile 30 vorgesehen, die eine sich in senkrechter Richtung (z-Richtung) erstreckende Stange 32 mittels eines Motors 33 verschiebbar lagern. Die Verschiebestellung der Stange 32 in z-Richtung wird mittels eines an der Stange 32 vorgesehenen Sensors 34 erfasst, der die Position an einem an der Vertikalführung 27 vorgesehenen Maßstab 35 abliest.
An einem unteren Ende der Stange 31 ist ein Tastkopf 36 angebracht. Der Tastkopf weist eine Taststiftaufnahme 77 auf, die einen Schaft 79 eines Taststift 37 hält. Der Taststift 37 weist an seinem freien Ende mehrere Tastspitzen zum Antasten eines auf der Werkstückhalterung 7 anbringbaren Werkstücks auf .
Das Koordinatenmeßgerät 1 weist eine Steuereinheit auf (nicht dargestellt) , die von den Sensoren 21, 31, 34 ausgegebene Signale empfängt und an die motorischen Antriebe wie etwa den
Motor 33 Steuersignale ausgibt. Ein Benutzer kann das Koordinatenmeßgerät mittels der Steuereinheit direkt, etwa zum Anlernen eines Meßvorgangs, oder automatisch, etwa zum Durchführen eines erlernten Meßvorgangs, steuern.
Der Tastkopf 36 umfaßt ein im wesentlichen zylindrisches Gehäuse bzw. Chassis 39, einen Mantel 41, einen oberen Deckel 43 und einen unteren Deckel 45 (Fig. 2) . Einander gegenüberliegende Randabschnitte des Mantels 41 sind an dem oberen Deckel 43 bzw. an dem unteren Deckel 45 befestigt, so daß der untere Deckel 45 mittels des Mantels 41 mit dem oberen Deckel 43 starr verbunden ist.
Im Inneren des Gehäuses 39 ist eine Sensormechanik angeordnet, die einen Ring 47 beinhaltet, an dem ein radial äußeres Ende 49 einer Spiralfeder 51 befestigt ist. Die Spiralfeder 51 erstreckt sich in einer Horizontalebene (x-y) mit mehreren Windungen um eine Längsachse 53 einer Taststifthalterung 55 radial nach innen. Dabei ist die Spiralfeder 51 mit ihrem radial innen ange- ordneten Ende 57 an einem entlang der Längsachse 53 mittleren Bereich 56 der Taststifthalterung 55 befestigt. Die Spiralfeder 51 hält die Taststifthalterung 55 bezüglich des Chassis 39 in einer Nullstellung. Dabei stellt die Spiralfeder 51 eine Federkraft bereit, die die Taststifthalterung 55 bei Auslenkungen des mittleren Bereichs 56 der Taststifthalterung 55 in die Nullstellung unter einer Einwirkung entsprechender, in z- Richtung, x-Richtung und y-Richtung wirkender Rückstellkräfte zurückdrängt .
Von dem mittleren Bereich 56 der Taststifthalterung 55 erstreckt sich eine Stange 54 nach oben, an deren oberem Ende 58 ein Winkelteil 59 mittels einer' Schraube 61 festgeklemmt ist. Das Winkelteil 59 erstreckt sich ausgehend von dem oberen Ende der Stange 54 entgegen der x-Richtung zunächst zu dem Gehäusemantel 41 hin und dann, ohne das Chassis 39 zu berühren,, in z-Richtung nach oben. Am oberen Ende des Winkelteils 59 ist mittels eines Klötzchens 63 und Schrauben 64 eine Blattfeder 65 mit ihrem einen Ende 66 derart eingespannt, daß sie sich ausgehend von dem
oberen Ende des Winkelteiles 59 in x-Richtung zurück zu der Längsachse 53 hin, über diese hinaus zum Gehäusemantel 41 hin erstreckt. Mit ihrem anderen Ende 67 ist die Blattfeder 65 in einer Halterung 69 eingespannt, die an dem Mantel 41 des Gehäuses 39 festgelegt ist. Hierzu weist die Halterung 69 ein an dem Mantel befestigtes Unterteil 71 sowie ein mittels Schrauben 73 gegen das Unterteil 71 gepreßtes Oberteil 74 auf, wobei das Federende 67 zwischen Unterteil 71 und Oberteil 74 eingespannt ist.
An dem Chassis 39 ist unterhalb der Spiralfeder 51 ein Aus- lenkungsmeßsystem 80 angeordnet. Das Auslenkungsmeßsystem 80 weist einen Satz 82 dreier Abstandssensoren auf. Die Abstandssensoren beinhalten gemeinsam eine Senderspule 86, die an der Taststifthalterung 55 gelagert ist, sowie jeweils eine Empfangsspule 84, die auf dem unteren Deckel 45 gelagert ist.
Die Senderspule 86 emittiert ein elektromagnetisches Feld, dessen Feld von den Empfängerspulen 84 empfangen wird. Die Feld- stärke des Feldes der Senderspule 86 am Ort der Empfängerspule 84 hängt jeweils vom Abstand der Senderspule 86 von der Empfängerspule 84 ab. Die Empfängerspule 84 gibt ein entsprechendes Abstandssignal aus. Das Auslenkungssystem erfaßt somit eine Position der Senderspule 86 bezüglich der Empfänger- spulen 84.
An einem unteren Ende der Taststifthalterung 55 ist die Taststiftaufnahme 77 ausgebildet. In die Taststiftaufnahme 77 ist der Schaft 79 des Taststiftes 37 derart eingeschraubt, daß die Längsachse des Schafts 79 mit der Längsachse 53 der Taststifthalterung 55 fluchtet. An einem unteren Ende des Schafts 79 sind fünf Zweigschäfte 81 befestigt, die sich in die Richtungen -z, +x, -x, +y sowie -y von dem unteren Ende des Schafts 79 weg erstrecken. Jeder Zweigschaft 81 trägt an seinem freien Ende eine Rubinkugel 83, die jeweils die Taststiftspitze bildet und zum Kontakt mit dem zu vermessenden Werkstück vorgesehen ist.
An der Taststiftaufnahme 77 ist ein als Kollisionsschutzbecher 90 ausgebildeter Kollisionskontakt befestigt (Fig. 2, Fig. 7) . Der Kollisionsschutzbecher 90 ist zylindrisch ausgebildet, wobei seine Zylinderachse mit der Längsachse 53 des Schaftes 55 fluchtet. Der Kollisionsschutzbecher 90 weist einen Becherboden 92 auf, in dessen Mitte die Taststiftaufnahme 77 eingelassen ist . Der Becherboden 92 erstreckt sich im wesentlichen in einer horizontalen Ebene (x-y) radial von der Taststiftaufnahme 77 weg bis zu einem Bodenrand 94. Der Umriß des Bodenrandes 94 ragt da- bei über den Umriß einer Projektion des Chassis 39 mit dem Sensorsystem des Tastkopfs 36 entlang der Längsachse 53 auf die horizontale Ebene (x-y) hinaus. An dem Bodenrand 94 des Becherbodens 92 ist ein unteres Ende 96 einer Becherwand 98 des Kollisionsschutzbechers 90 angeformt. Die Becherwand 98 erstreckt sich von der Ebene (x-y) mit dem Becherboden 92 etwa rechtwinklig nach oben etwa bis zu einer horizontalen Ebene (x- y) mit dem Deckel 43 des Chassis 39. Ein freier Becherrand 100 des Kollisionsschutzbechers 90 ist somit auf der Höhe des Deckels 43 angeordnet. Ein Abstand 99 einer Innenseite der Becherwand 98 von dem Tastkopf 36 ist größer als eine maximale Auslenkbarkeit des Tastkopfes 36 aus der Nullstellung.
Bei einem zweiten Ausführungsbeispiel (Fig. 3) weist das Chassis 39 des Tastkopfs 36 - anstelle des Gehäusemantels 41 gemäß dem ersten Ausführungsbeispiel - mehrere Vertikalstreben 141 auf. Die Vertikalstreben 141 verlaufen vertikal auf einer Zylindermantelfläche des zylindrischen Gehäuses 39. Einander gegenüberliegende freie Enden der Vertikalstreben 141 sind an dem oberen Deckel 43 bzw. an dem unteren Deckel 45 befestigt, so daß der untere Deckel 45 mittels der Vertikalstreben 141 mit dem oberen Deckel 43 starr verbunden ist. Bei diesem zweiten Ausführungsbeispiel ist, wie bei dem ersten Ausführungsbeispiel, an der Taststiftaufnahme 77 der Kollisionsschutzbecher 90 befestigt, der dem Kollisionsschutzbecher 90 des ersten Aus- führungsbeispiels genau entspricht, weshalb auf eine Beschreibung verzichtet werden kann. Bei dem zweiten Aus- führungsbeispiel ist das Gewicht des Tastkopfes 36 geringer als bei dem ersten Ausführungsbeispiel, weil das Gesamtgewicht der
Vertikalstreben 141 geringer ist als das Gewicht des Gehäusemantels 41. Bei dem zweiten Ausführungsbeispiel schützt der Kollisionsschutzbecher 90, insbesondere das Auslenkungsmeßsystem 80 mit der Sensormechanik bevorzugt so wie der Gehäusemantel 41 bei dem ersten Ausführungsbeispiel .
Ein drittes Ausführungsbeispiel (Fig. 4) unterscheidet sich von dem ersten Ausführungsbeispiel dadurch, daß bei dem dritten Aus- führungsführungsbeispiel der Kollisionskontakt mehrere etwa L- fδrmig ausgebildete Kollisionsschutzstangen 190 umfaßt, die an der Taststiftaufnahme 77 befestigt sind. Ein Horizontalbalken 192 der L-förmigen Kollisionsschutzstangen 190 ist jeweils an der Taststiftaufnahme 77 derart befestigt, . daß der Horizontalbalken 192 sich in einer im wesentlichen horizontalen Ebene (x- y) radial von der Taststiftaufnahme 77 weg erstreckt. Ein von der Taststiftaufnähme 77 entferntes Ende 194 des Horizontal- balkens 192 ragt dabei über den Umriß einer Projektion des Chassis 39 mit dem Sensorsystem des Tastkopfs 36 auf die horizontale Ebene (x-y) hinaus. An dem entfernten Ende 194 des Horizontalbalkens 192 ist ein unteres Ende 196 eines Vertikal- balkens 198 der L-förmigen Kollisionsschutzstange 190 angeformt. Der Vertikalbalken 198 erstreckt sich von der Ebene (x-y) mit dem Horizontalbalken 192 etwa rechtwinklig nach oben etwa bis zur Ebene mit dem Deckel 43 des Chassis 39. Ein freies Ende 110 jeder Kollisionsschutzstange 190 ist somit etwa in Höhe des Deckels 43 angeordnet. Ein Abstand 199 einer dem Tastkopf 136 zugewandten Innenseite des Vertikalbalkens 198 von dem Tastkopf 136 ist größer als eine maximale Auslenkbarkeit des Tastkopfes 136 aus der vorgegebenen Nullstellung.
Bei einem nicht dargestellten Ausführungsbeispiel, wonach das dritte Ausführungsbeispiel variiert ist, sind die L-förmigen Kollisionsschutzstangen 190 miteinander mittels wenigstens eines horizontalen Rings verbunden, der die Gesamtheit der Kollisions- schutzstangen 190 umgibt. Beispielsweise sind ein erster Ring in Höhe des Übergangs vom Horizontalbalken 192 in den Vertikal- balken 198, ein zweiter Ring etwa auf halber Höhe vom unteren Ende 196 des Vertikalbalkens 198 zum oberen Ende 110 des
Vertikalbalkens 198 und ein dritter Ring am oberen Ende des Vertikalbalkens 198 angeordnet.
Bei einem weiteren nicht dargestellten Ausführungsbeispiel, wonach wiederum das dritte Ausführungsbeispiel variiert ist, umgibt eine leichte Folie, beispielsweise aus Kunststoff, die Gesamtheit der Kollisionsschutzstangen 190.
Bei noch einem weiteren nicht dargestellten Ausführungsbeispiel, wonach abermals das dritte Ausführungsbeispiel variiert ist, sind die Kollisionsstangen 190 insbesondere an ihren freien Enden federnd ausgebildet .
Bei einem Ausführungsbeispiel, wonach das dritte Ausführungs- beispiel erneut variiert ist, sind die Kollisionsstangen 190 lediglich als Horizontalbalken 192 ausgebildet, wobei beispielsweise die freien Ende 194 jeweils ein Federelement aufweisen.
Bei einem Ausführungsbeispiel, wonach das dritte Aus- führungsbeispiel weiter variiert ist, erstrecken sich die Vertikalbalken 196 der Kollisionsstangen 190 nicht bis zur Höhe des Deckels 43, sondern lediglich bis etwa zur halben Höhe.
Bei noch einem weiteren Ausführungsbeispiel, wonach das dritte Ausführungsbeispiel variiert ist, erstrecken sich die Vertikal- balken 196 der Kollisionsstangen 190 nicht nur oberhalb der Horizontalbalken, sondern auch unterhalb, insbesondere falls die Horizontalbalken oberhalb der Ebene mit der TastStiftaufnahme angeordnet sind.
Die vorstehend genannten Ausführungsbeispiele, insbesondere die Variationen des dritten Ausführungsbeispiels, illustrieren, daß ein Verhältnis zwischen vorteilhaftem Kollisionsschutz und einem zum Bereitstellen dieses Kollisionsschutzes erforderlichen Materialgewicht des Kollisionskontakts nach Bedarf und Umständen optimierbar ist.
Bei einem vierten Ausführungsbeispiel (Fig. 5) weist ein länglicher Tastkopf 236 einen als Chassis 239 ausgebildeten Tastkopftrager auf. Das Chassis 239 umfaßt ein gehäusefestes Teil 201, 202, das beispielsweise zum Befestigen an dem Koordinatenmeßgerät 1 vorgesehen ist. Das gehäusefeste Teil 201, 202 ist als Winkel ausgebildet, wobei ein erster Schenkel 201 oben horizontal angeordnet ist und eine Aufnahmeschwalbe zum Befestigen des Tastkopfs 236 an einer Pinole (nicht dargestellt) des Koordinatenmeßgeräts 1 aufweist. Ein zweiter Schenkel 202 erstreckt sich von dem ersten Schenkel 201 vertikal nach unten. Ferner umfaßt der Tastkopf 236 einen weiteren Winkel 203, 204, der mittels eines Paares beabstandeter Federbleche 205, 206 mit dem zweiten Schenkel 202 des gehäusefesten Teils des Tastkopfes 236 verbunden ist. Diese Anordnung bildet eine z-Führung des Tastkopfes 236. Ferner weist der Tastkopf 236 eine Platte 209 auf, die an einem horizontalen Schenkel 204 der z-Führung mittels eines zweites Paares Federbleche 207, 208 (Federblech 208 nicht dargestellt) beweglich aufgehängt ist und eine y- Führung des Tastkopfes 236 bildet. Der Tastkopf 236 weist ferner ein drittes Paar Federbleche 211, 212 auf, das an der Platte 209 hängt und gegenüber den Federblechen 207, 208 um einen rechten Winkel in einer horizontalen Ebene gedreht ist und die Platte 209 mit einer weiteren Platte 210 des Tastkopfs 236 verbindet, die eine x-Führung des Tastkopfes 236 bildet.
Die Platte 210 weist an einer Unterseite eine TastStiftaufnahme (nicht dargestellt) auf. Die Taststiftaufnahme ist als eine Fassung ausgebildet, die sich von der Unterseite der Platte 210 nach unten erstreckt, wobei eine Längsachse der Fassung mit der Längsachse 253 des Tastkopfes 236 fluchtet. In die Taststiftaufnahme ist ein Taststift 213 eingeschraubt. Der Taststift 213 weist eine Tastkugel 214 auf. Jede der drei Parallelführungen ist mit einem Meßkraftgenerator nach Art eines Tauchspulenantriebs versehen. Hierzu ist am feststehenden Teil 202 ein erster Magnet 215, an einer Unterseite des Schenkels 204 ein zweiter Magnet 216 und an der Platte 209 ein dritter Magnet 217 des Tauchspulenantriebs befestigt, während die beweglichen Teile, das heißt die Spulenkδrper der Tauchspulenantriebe mit
den auslenkbaren Teilen 203, 209, 210 der z-, y- bzw. x-Führung verbunden sind. Der Tastkopf 236 weist ferner drei Meßsysteme 221, 222, 223 auf (Meßsystem 222 nicht dargestellt) , mittels derer eine Auslenkung der geführten Teile des Tastkopfes 236 in den drei Koordinatenrichtungen x, y, z ermittelbar ist. Die Meßsysteme sind beispielsweise als LVDT-Systeme ausgebildet, das heißt als Induktionsspulen, die bei einer Trägerfrequenz betrieben werden und die ein Wegsignal abgeben, das zu einer Stellung eines verschiebbar gelagerten Spulenkerns proportional ist.
An der Taststiftaufnähme ist ein Kollisionsschutzgehäuse 290 befestigt (Fig. 5, Fig. 8) . Das Kollisionsschutzgehäuse 290 ist als ein länglicher Kasten ausgebildet, der aufrecht angeordnet ist und dessen horizontaler Querschnitt quadratisch ist. Eine Längsachse des Kollisionsschutzgehäuses 290 fluchtet mit der Längsachse 253 des Schaftes 213. Das kastenförmige Kollisionsschutzgehäuse 290 weist einen Kastenboden 292 sowie eine Kastenwand 298 auf. In der Mitte des Kastenbodens 292 ist die Taststiftaufnähme eingelassen. ' Der Kastenboden 292 erstreckt sich im wesentlichen in einer horizontalen Ebene (x-y) von der Taststiftaufnahme weg bis zu einem Bodenrand 294. Der Umriß des Bodenrandes 294 ragt dabei über den Umriß einer Projektion des Chassis 239 mit dem Sensorsystem des Tastkopfs 236 auf die horizontale Ebene (x-y) hinaus. An dem Bodenrand 294 des Kastenbodens 292 ist ein unteres Ende 296 der Kastenwand 298 des Kollisionsschutzgehäuses 290 angeformt. Die Kastenwand 298 erstreckt sich von der Ebene (x-y) mit dem Kastenboden 292 etwa rechtwinklig nach oben etwa bis zu einer Ebene (x-y) mit dem ersten gehäusefesten Teil 201 des Chassis 239. Ein freier Kastenrand 200 des Kollisionsschutzgehäuses 290 ist somit auf der Höhe des ersten gehäusefesten Teils 201 angeordnet. Ein Abstand 299 einer Innenseite der Kastenwand 298 von dem Chassis 239 bzw. dem Meßsystem des Tastkopfs 236 ist größer als eine maximale Auslenkbarkeit des Meßsystems des Tastkopfes 236 aus seiner Nullstellung.
Bei einem weiteren Ausführungsbeispiel der Erfindung ist ein Kollisionsschutzaufsatz 390 auf einen herkömmlichen Tastkopf 336 aufgesteckt (Fig. 6) .
Bei diesem Ausführungsbeispiel ist der Tastkopf 336 länglich ausgebildet und aufrecht an dem Koordinatenmeßgerät 1 angeordnet. Der Tastkopf 336 weist ein Chassis 339 auf. Ein oberes Ende des Tastkopfes 336 ist derart an einer Pinole 355 des Koordinatenmeßgeräts 1 befestigt, daß die Längsachse 356 des Tastkopfs 336 mit einer Längsachse der Pinole 355 fluchtet. Ein unteres Ende des Tastkopfes 336 ist gegenüber dem oberen, an der Pinole 355 befestigten Ende beweglich. Das untere Ende des Tastkopfes 336 weist eine Taststiftaufnahme 377 auf, in die ein Taststift (nicht dargestellt) einsetzbar ist. Ein oberer Abschnitt 378 der Taststiftaufnahme 377 ist plattenfδrmig aus- gebildet, wobei in einer Seitenwand 379 des oberen Abschnitts 378 eine horizontal umlaufende Nut 380 ausgebildet ist.
Der Kollisionsaufsatz 390 ist als eine längliche Haube aus- gebildet, die einen Haubenboden 392 und eine Haubenwand 398 aufweist. Der Haubenboden 392 weist eine zentrale Öffnung auf, deren Durchmesser im wesentlichen dem Durchmesser des oberen Abschnitts 378 der Taststiftaufnahme 377 in Höhe des Nutgrundes der Nut 380 entspricht. Der Haubenboden 392 erstreckt sich von einem Bodeninnenrand 393, der die zentrale Öffnung begrenzt, weg zu einem Bodenaußenrand 394. Der Umriß des Bodenaußenrandes 394 ragt dabei über den Umriß einer Projektion des Tastkopfes 336 auf eine horizontale Ebene (x-y) hinaus. Im Bereich des Bodeninnenrandes 393 ist der Haubenboden 392 etwas nachgiebig ausge- bildet. Der Haubenboden 392 ist mit der zentralen Öffnung auf den Abschnitt 378 der Taststiftaufnahme 377 aufsteckbar, und der Bodeninnenrand 393 ist mit der Nut 380 in Eingriff bringbar. Mögliche Materialen des Haubenbodens 392 umfassen Kunststoff oder Blech. An dem Bodenaußenrand 394 des Haubenbodens 392 ist ein unteres Ende 396 der Haubenwand 398 der Kollisionsschutzhaube 390 angeformt. Die Haubenwand 398 erstreckt sich von der Ebene (x-y) mit dem Haubenboden 392 etwa rechtwinklig nach oben bis über die Ebene (x-y) hinaus, in der das Chassis 339 an der
Pinole 355 befestigt ist. Ein freier Haubenrand 300 der Kollisionsschutzhaube 390 ist somit oberhalb des Chassis 339 angeordnet, so daß die Kollisionsschutzhaube 390 den Tastkopf 336 im wesentlichen vollständig umgibt. Ein Abstand 399 einer Innenseite der Haubenwand 398 von dem Tastkopf 336 ist größer als eine maximale Auslenkbarkeit des Tastkopfes 336 aus einer vorgegebenen Nullstellung. Bei einem nicht dargestellten Ausführungsbeispiel ist von dem Haubenrand 300 eine ringförmige Membran zur Pinole 355 gespannt, so daß der Tastkopf 336 im Innenraum der Kollisionsschutzhaube 390 vollständig, insbesondere hinreichend vor Verunreinigungen im Betrieb des Koordinatenmeßgeräts geschützt, eingeschlossen ist.
Bei einem weiteren Ausführungsbeispiel der Erfindung ist die Kollisionsschutzkontakteinrichtung wiederum als ein Kollisions- schutzaufsatz 490 ausgebildet, der auf einen herkömmlichen Tast- kopf 336, insbesondere auf eine Taststiftaufnähme des Tastkopfes 336 aufsteckbar ist (Fig. 9) . Die Taststiftaufnahme hält einen Taststift 313 mit einer Tastkugel 314. Der Kollisionsschutz- aufsatz 490 ist nach Art eines Speichenrades ausgebildet, bei dem sich vier Speichen 492 in einer im wesentlichen horizontalen Ebene von einer Nabe (nicht dargestellt) radial nach außen erstrecken. Die Nabe ist zum Eingriff in eine Nut an einer Seitenwand der Taststiftaufnahme geeignet ausgebildet. An den der Nabe gegenüberliegenden Enden 494 weisen die Speichen 492 radiale Federelemente 495 auf, deren freie Enden mittels eines Ringbügels 400 miteinander verbunden sind. Bei einer Projektion des Tastkopfes 336 in die Ebene mit dem Kollisionsschutzaufsatz 490 verläuft der Kollisionskontakt, insbesondere der Ringbügel 400, außerhalb des Umrisses des Tastkopfes 436. Insbesondere sind die Enden der Speichen 492 bezüglich der Taststiftaufnahme paarweise unter einem Winkel von 90 ° zueinander angeordnet.
Bei noch einem weiteren Ausführungsbeispiel der Erfindung ist der Kollisionskontakt nochmals als Kollisionsschutzaufsatz 590 ausgebildet, der auf einen herkömmlichen Tastkopf 336, insbesondere auf eine Taststiftaufnahme des Tastkopfes 336 aufsteckbar ist (Fig. 10) . Die Taststiftaufnahme hält einen Taststift
313 mit einer Tastkugel 314. Der Kollisionsschutzaufsatz 590 ist nach Art eines Gabelkorbes ausgebildet, bei dem sich acht Speichen 592 forkenartig zunächst in einer im wesentlichen horizontalen Ebene von einer Narbe (nicht dargestellt) radial nach außen und dann im wesentlichen vertikal nach oben erstrecken. Die Narbe ist zum Eingriff in eine Nut an einer Seitenwand der Taststiftaufnahme geeignet ausgebildet . Die freien Enden 500 der Speichen 592 enden etwa auf halber Höhe des Tastkopfes 336. Bei einer Projektion des Tastkopfes 336 in eine horizontale Ebene mit der Taststiftaufnahme verläuft der Kollisionskontakt, insbesondere die vertikalen Abschnitte der forkenartigen Speichen 592, außerhalb des Umrisses des Tastkopfes 436.
Eine Innenkontour der jeweiligen Kollisionsschutzvorrichtung (Kollisionsschutzbecher 90, Kollisionsschutzstangen 190, Kolli- sionsschutzgehäuse 290, Kollisionsschutzhaube 390) ist so gestaltet, daß bei maximaler Auslenkung der Tastkopfkinematik, das heißt der Sensormechanik, keine Berührung des Kollisions- schutzes mit dem Chassis 39, 139, 239, 339 stattfindet.
Nachfolgend wird die Funktionsweise der Ausführungsbeispiele erläutert. Ein zu vermessender Gegenstand, das heißt ein Werkstück, wird auf den Sockel 3 des Koordinatenmeßgeräts 1 aufgebracht und an der Werkstückhalterung 7 befestigt . Die Antriebseinheit des Koordinatenmeßgeräts, beispielsweise der Motor 33, werden so angesteuert, daß der am Tastkopf 36 gehaltene Taststift 37 an anzutastende Stellen des zu vermessenden Gegenstandes verfährt. Bei einem Verfahrbetrieb, der beispielsweise einer Programmierung der Steuereinheit des Koordinatenmeßgeräts 1 dient, werden die anzutastenden Stellen vom Benutzer bestimmt, und der Benutzer gibt Kommandos an die Steuereinheit und steuert die Verfahrbewegung somit direkt .
Wenn bei einer Verfahrbewegung der Tastkopf 36 auf Kollisions- kurs mit einem Gegenstand, insbesondere mit einem Abschnitt des zu vermessenden Gegenstands, verfährt, kontaktiert die Schutzvorrichtung 90 den Gegenstand in einer Kollision. Bei der Kollision übt der Gegenstand eine Kraft auf die
Schutzvorrichtung 90 aus, die der Bewegung des Tastkopfs 36 mit der Schutzvorrichtung 90 entgegengerichtet ist. Die. Schutzvorrichtung 90 bewegt sich relativ zu dem Teil des Tastkopfs 36, der an dem Koordinatenmeßgerät 1 befestigt ist. Dabei löst die Sensoreinrichtung des Tastkopfs 36 ein BewegungsSignal aus, das der Steuereinheit des Koordinatenmeßgeräts 1 zugeführt wird. Die Steuereinheit gibt an die Antriebseinheit des Koordinatenmeßgeräts 1 ein Stoppsignal aus, und die Verfahrbewegung des Tastkopfs 36 wird gestoppt. Die Länge des Bremswegs ist vorteilhafterweise kürzer als der Abstand 99 der Innenseite des Kollisionskontakts 90 von dem Chassis 39 mit der Sensormechanik bzw. dem Sensorsystem. Somit wird eine Beschädigung des Tastkopfes 36 bei der Kollision vermieden.
Bei einem bevorzugten Ausführungsbeispiel erfaßt die Steuereinheit anhand des ausgelösten Bewegungssignals die Relativ- bewegungsrichtung zwischen Tastkopf und Gegenstand und gibt ein entsprechendes Gegenbewegungssteuersignal an die Antriebseinheit aus. Bei diesem Ausführungsbeispiel ist die Gefahr einer Beschädigung des Tastkopfs durch Kollision mit dem Hindernis besonders gering, weil der Tastkopf unmittelbar nach einem ersten Kontakt von dem Hindernis weggefahren wird.
Zusammenfassend betrifft die Erfindung einen Tastkopf für ein Koordinatenmeßgerät. Der Tastkopf umfaßt einen an dem Koordinatenmeßgerät anbringbaren Tastkopftrager, eine Taststiftaufnahme zur Aufnahme eines Taststiftes an einer Ruheposition, einen Sensor zum Erfassen einer Auslenkung der Taststiftaufnahme relativ zu dem Tastkopftrager, und einen Kollisionskontakt an mindestens einer Kontaktposition, die in einer Ebene liegt, die orthogonal zu einer zwischen dem Tastkopftrager und der Tast- stiftaufnahme in deren Ruheposition sich erstreckenden Geraden angeordnet ist, wobei ein maximaler Abstand der Ebene von dem Tastkopftrager dem Abstand der Taststiftaufnahme von dem Tast- kopfträger entspricht und die Kontaktposition bezüglich der Geraden außerhalb des Sensors angeordnet ist, und wobei der Kollisionskontakt mit der Taststiftaufnahme gemeinsam relativ zu dem Tastkopftrager auslenkbar sind.