Beschreibung
Bedieneinrichtunq für ein Elektrogerät mit einem Bedien-Feld und einem Sensorelement darunter sowie Verfahren zum Betrieb der Bedienein- richtunq
Anwendungsgebiet und Stand der Technik
Die Erfindung betrifft eine Bedieneinrichtung für ein Elektrogerät, vorzugsweise ein Haushaltsgerät, sowie ein Verfahren zur Auswertung bzw. zum Betrieb einer solchen Bedieneinrichtung.
Es ist aus dem Stand der Technik bekannt, beispielsweise aus der DE- A-19645678 oder der DE-A-19811372, für ein Elektrogerät oder Haushaltsgerät eine Bedien-Blende vorzusehen, unter der an einer bestimm- ten Stelle, welche ein sogenanntes Bedien-Feld bildet, ein druckempfindliches Piezo-Element angeordnet ist. Wird auf die Abdeckung, welche beispielsweise aus dünnem Edelstahl oder Aluminium bestehen kann, gedrückt, so kann dieses Drücken durch das Piezo-Element als gewünschte Bedienung ausgewertet werden. Eine zugeordnete Auswer- tung oder Steuerung gibt ein Signal an das Elektrogerät. Als nachteilig wird hierbei angesehen, dass die Verwendung von Piezo-Elementen gewisse Nachteile mit sich bringt, insbesondere, weil diese teilweise mechanisch anfällig sind und nicht leicht in ein Gerät eingebaut werden können. Des weiteren müssen oftmals Sonderanfertigungen bzw. Son- derbauteile von Piezo-Elementen eingesetzt werden, was den Aufwand, insbesondere Kosten und kurzfristige Verfügbarkeit, weiter negativ beeinträchtigt. Der Einsatz anderer Sensorelemente wie kapazitiver oder optischer Sensorelemente weist den Nachteil auf, dass diese entweder derzeit noch nicht bzw. nur mit sehr großem Aufwand hinter metalli- sehen Bedienblenden eingesetzt werden können oder für ein optisches System eine optische Durchlässigkeit unerlässlich ist.
Aufgabe und Lösung
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine eingangs genannte Bedieneinrichtung sowie ein eingangs genanntes Verfahren dafür zu schaf- fen, mit denen die Nachteile des Standes der Technik vermieden werden können und insbesondere eine Bedieneinrichtung geschaffen und verwendet werden kann, die mit geringem herstellerseitigen Aufwand aufgebaut werden kann und möglichst aus Standardbauteilen besteht.
Diese Aufgabe wird gelöst durch eine Bedieneinrichtung mit den Merkmalen des Anspruchs 1 sowie ein Verfahren zur Auswertung einer sol¬
läutert. Der Wortlaut der Ansprüche wird durch ausdrückliche Bezugnahme zum Inhalt der Beschreibung gemacht.
Erfindungsgemäß erfolgt die Bedienung durch Drücken, beispielsweise in Form eines Auflegens eines Fingers mit gewissem Druck, auf ein Be- dien-Feld. Das Bedien-Feld ist formveränderlich oder elastisch, so dass es nach unten nachgeben kann und einen gewissen Bedienweg ergibt. Unter dem Bedien-Feld ist ein druckempfindliches Sensorelement angeordnet, welches den Druck bzw. den Bedienweg erfasst, was gegebenenfalls als Bedienung ausgewertet wird. Als Sensorelement wird erfin- dungsgemäß ein FSR-Sensor verwendet, wobei FSR für Force Sensing Resistor steht, also insbesondere einen veränderlichen elektrischen Widerstand aufweist. Besonders vorteilhaft kann dabei vorgesehen sein, dass sich bei zunehmendem Druck der elektrische Widerstand des FSR- Sensors verringert. Dies wird nachstehend noch weiter erläutert.
Somit wandelt die Bewegung des Bedien-Feldes aufgrund des Drucks durch den Bediener, welcher auf den FSR-Sensor einwirkt, dies in ein
von dem Sensor erzeugtes elektrisches Signal bzw. die Veränderung eines anliegenden Signals um. Dieses wiederum kann durch eine entsprechende Steuerung oder dergleichen als Bedienung ausgewertet werden.
Der große Vorteil eines solchen FSR-Sensors besteht darin, dass aufwendige und teilweise mechanisch empfindliche Piezo-Elemente vermieden werden können. Des weiteren ist ein FSR-Sensor in der Regel aus Kunststoff ausgebildet, insbesondere in Folienform, so dass er me- chanisch wenig empfindlich ist und auch unanfällig gegen Korrosion ist. Des weiteren kann ein solcher FSR-Sensor sehr dünn ausgeführt sein, so dass sich durch seine Bauhöhe der Aufbau der Bedieneinrichtung leicht und platzsparend durchführen lässt.
Ein FSR-Sensor kann aus zwei Folien als Trägerfolien aufgebaut werden, wobei auf der einen eine leitende Struktur aufgetragen ist, die verschränkte Metallfinger aufweist. Auf der anderen Folie ist ein halbleitendes Polymer oder dergleichen aufgetragen. Durch eine Trennschicht, einen Abstandshalter oder dergleichen sind die Metallfinger und die Po- lymer-Schicht mit genau definiertem Abstand getrennt. Zumindest eine der Folienschichten kann eine elektrische Zuleitung aufweisen und sich über die gesamte Zuleitungsvorrichtung bzw. die Länge der elektrischen Zuleitungen erstrecken. Vorteilhaft sind die elektrischen Zuleitungen zwischen zwei Folien nach außen abgeschirmt und elektrisch isoliert ange- ordnet, wobei dies besonders vorteilhaft die beiden Folien des FSR- Sensors sind.
Es ist möglich, dass das Bedien-Feld einen Teil einer Abdeckung oder einer Blende bildet, welche sich auch über einen größeren, insbesonde- re weitaus größeren, Bereich des Elektrogeräts erstrecken kann. Es kann beispielsweise ein Rahmen eines Kochfelds sein. Dabei kann vorteilhaft das Bedien-Feld bzw. die Abdeckung oder die Blende geschlos-
sen sein bzw. keine Unterbrechungen aufweisen. Insbesondere ist sie nach außen glatt. Durch eine derartige geschlossene Ausbildung ist beispielsweise ein ansprechendes Design sowie eine Widerstandsfähigkeit gegen Wasser oder dergleichen zu erreichen.
Es ist vorteilhaft, wenn das Bedien-Feld oder eine entsprechende Abdeckung oder Blende in einem Bereich über dem Sensorelement elastisch oder dünner ausgeführt ist als sonst. Dies soll bewirken, dass beispielsweise bei im übrigen dicken Abdeckungen oder Blenden, welche auch eine mechanische Festigkeit bieten sollen und somit gerade ein Durchbiegen möglichst vermeiden sollen, im Bereich des Bedien-Feldes bzw. an den Sensorelementen eine gewisse Eindrückbarkeit ermöglichen. Derartige dünnere Ausführungen können beispielsweise durch Ausnehmungen oder Verdünnungen erreicht werden, welche vorteilhaft auf der Innen- oder Rückseite eines Bedien-Feldes angeordnet sein sollten.
Eine Möglichkeit zur Ausbildung eines Bedien-Feldes oder einer Blende bzw. Abdeckung ist es, sie elektrisch leitfähig zu gestalten bzw. aus dünnem Metall zu bilden. Hier können auch Metallfolien verwendet wer- den, welche insbesondere wegen ihrer Beständigkeit gegen mechanische Einwirkungen sowie Verschmutzung vorteilhaft sind. Ein bevorzugtes Material ist beispielsweise Edelstahl oder Aluminium.
In weiterer Ausgestaltung der Erfindung ist es möglich, dass das Sen- sorelement über ein Kopplungselement, welches vorteilhaft elastisch ist, mit dem Bedien-Feld verbunden ist bzw. an dieses angekoppelt ist. Hier kann eine direkte formschlüssige Kopplung vorgesehen sein, welche vorteilhaft an die Unterseite des Bedien-Feldes oder Rückseite führt. Die Elastizität kann als Schutz für das Sensorelement bzw. die gesamte Be- dieneinrichtung vorgesehen sein derart, dass bei einer üblichen bestimmungsgemäßen Bedienungskraft das Kopplungselement nicht oder kaum zusammengedrückt wird, also im wesentlichen seine Form und
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vor allem wirksame Länge beibehält. Erst wenn die Bedienungskraft so stark ansteigt, dass sie die übliche bestimmungsgemäße Kraft weit übersteigt, beispielsweise um den Faktor 2 bis 4 oder mehr, kann sich das Kopplungselement eindrücken bzw. verkürzen. So kann ein Überdrü- cken und Beschädigen oder Zerstören des Sensorelements verhindert werden. Als Kopplungselement bieten sich grundsätzlich viele elastische Bauteile an. Besonders bevorzugt wird ein Elastomer verwendet. Dieses kann direkt mit dem Sensorelement verbunden sein.
Bei einem Ausführungsbeispiel der Erfindung können mehrere FSR- Sensoren für mehrere Bedien-Felder oder für von den Bedien-Feldern gebildete Bedien-Elemente vorgesehen sein, wobei die Sensoren vorteilhaft zusammenhängend bzw. als Baueinheit ausgebildet sind. Dazu können sie besonders vorteilhaft mechanisch verbundene, jedoch elekt- risch getrennte Zuleitungsvorrichtungen aufweisen. Diese können zu einem gemeinsamen Anschluss-Bereich führen, von welchem aus eine elektrische Kontaktierung über Stecker oder sonstige Kontaktiereinrichtungen möglich ist.
Besonders vorteilhaft ist vorgesehen, dass einer der beiden elektrischen Anschlüsse an jeden FSR-Sensor über eine für sich getrennte und separate Zuleitung erfolgt. Der andere elektrische Anschluss kann über eine gemeinsame Rückleitung erfolgen, beispielsweise eine Art gemeinsamen Masseschluss. Ebenso kann bei elektrisch leitenden Bedien-Fel- dern auch über diese eine Rückleitung erfolgen. Dies weist den Vorteil auf, dass jeder FSR-Sensor direkt daran anliegen kann und somit eine Kontaktierung quasi automatisch gegeben ist.
In weiterer Ausgestaltung der Erfindung kann ein Träger unterhalb des Bedien-Feldes vorgesehen sein. Auf diesem ist der FSR-Sensor angeordnet und vorteilhaft gegenüber dem Bedien-Feld so abgestützt, dass eine Bedienungskraft zwar auf den FSR-Sensor einwirkt, nicht jedoch
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den Träger durchbiegt. Der Träger ist vorteilhaft eine Leiterplatte. Es kann vorgesehen sein, dass an dem Träger eine elektrische Kontaktierung bzw. Zuleitungen, welche für die Ansteuerung oder Auswertung vorgesehen sind, angeordnet sind. Des weiteren kann der Träger bzw. die Leiterplatte eine Steuerung oder dergleichen aufweisen, welche für den FSR-Sensor vorgesehen ist, beispielsweise auch für das gesamte Elektrogerät.
In vorteilhafter Ausgestaltung der Erfindung ist an der Bedieneinrichtung nicht nur ein einziges Bedien-Feld, sondern mehrere Bedien-Felder für verschiedene Funktionen oder separate Funktionseinheiten des Elektrogerätes vorgesehen. Diese Bedien-Felder sind bevorzugt gruppenweise oder nebeneinander in einem Bedien-Bereich angeordnet, welcher zur besonderen Kennzeichnung entsprechend gestaltet sein kann.
Besonders bevorzugt ist eine einstückige und durchgängige Abdeckung vorgesehen, in welcher die Bedien-Felder vorgesehen sind bzw. welche unter anderem den Bedien-Bereich bilden. Dies weist den Vorteil auf, dass der Aufwand geringer gehalten wird und vor allem auch sicherge- stellt werden kann, dass die Abdeckung wasserfest ist und dergleichen. Es kann eine Art baumförmige FSR-Sensorvorrichtung geschaffen werden, wobei entlang der Äste oder Verzweigungen die elektrischen Zuleitungen zu jedem einzelnen FSR-Sensor verlaufen und diese Sensoren vorteilhaft jeweils am Ende der Verzweigungen, vereinzelt auch dazwi- sehen, angeordnet sind.
Des weiteren ist es vorteilhaft möglich, eine solche Abdeckung als von den FSR-Sensoren separates und leicht abnehmbares Teil auszubilden. Dies bedeutet, dass einerseits, insbesondere auf einem vorbeschriebe- nen Träger, ein oder mehrere FSR-Sensoren samt Ansteuerung und Auswertung aufgebaut sein können. Darauf kann eine Abdeckung aufgesetzt werden, welche in Varianten unterschiedlich gestaltet werden
kann, je nach Design-Vorgaben verschiedener Hersteller oder Verwendungszweck. Dies ist insbesondere bei Abdeckungen aus Metall oder dergleichen von Vorteil.
Alternativ ist es möglich, einen FSR-Sensor an der Abdeckung selber zu befestigen bzw. daraus eine Art Baueinheit zu bilden. Die Seite, auf weiche der Bedienungsdruck einwirken soll, kann dann auch auf der von der Abdeckung weg weisenden Seite vorgesehen sein. Somit wird also der FSR-Sensor selber bei der Bedienung gegen einen Träger oder der- gleichen gedrückt. Die Anbringung an einer Abdeckung bedeutet jedoch einen in der Regel erhöhten Anschlussaufwand für den FSR-Sensor. Eine Vorkonfektion ierung mit fertigem Anschluss an eine Steuerung oder Auswertung ist nur dann möglich, wenn Steuerung oder Auswertung an der Abdeckung angeordnet sind.
Als beispielhafte und vorteilhafte Dimensionierungen kann vorgesehen sein, dass das Bedien-Feld lediglich ein kleines Stück eingedrückt wird zur Bedienung bzw. zur Erkennung durch den FSR-Sensor. Eine Durchbiegung kann maximal 100 μm betragen, vorteilhaft 1 μm bis 10 μm sein. Das dadurch ausgelöste Signal an dem FSR-Sensor kann als eine Art Signalwert oder Schwellenwert angesehen werden. Erst wenn dieses Signal erreicht oder überschritten wird, gilt es als gewollte und bestimmungsgemäße Bedienung, welche dann zur entsprechenden Auslösung als Bedienvorgang führt. Ein derartiges Signal ist für einen Bediener beinahe nicht erfassbar, was jedoch durchaus gewünscht sein kann, da sich dadurch das Bedienverhalten wie bei beispielsweise optischen oder kapazitiven Berührungsschalten ergibt, ohne jedoch deren eingangs genannte Nachteile in Kauf nehmen zu müssen. Als bestimmungsgemäße oder vorgesehene Bedienungskraft können beispielsweise wenige N vorgesehen sein, welche bei entsprechend ausgebildeter Abdeckung oder Bedien-Feld zu der vorgenannten Durchbiegung führen können.
Bei einem erfindungsgemäßen Verfahren zur Auswertung der Bedieneinrichtung kann vorgesehen sein, dass durch Drücken auf den Bedien- Bereich zuerst auf den FSR-Sensor gedrückt wird. Nach dem Loslassen stellt er sich zurück. Diese Vorgänge lösen jeweils Signale aus bzw. bil- den einen Signalverlauf, der vom grundsätzlichen Verlauf charakteristisch ist. Diese Signale bzw. der Signalverlauf wird ausschließlich dann als Bedienung angesehen, wenn er in vorgegebenen Grenzen liegt. Insbesondere ist es bei einer einfachen Ausgestaltung möglich, nach dem Erreichen des maximalen notwendigen Signals beim Eindrücken für eine bestimmte Zeit, beispielsweise mehr als eine halbe oder eine Sekunde, dieses bereits als Bedienung zu werten.
Bei einer anderen Ausbildung, welche insbesondere ein anderes Bedienungsverhalten sowie eine sicherere Bedienung ergeben soll, kann vor- gesehen sein, dass das Signal des Zurücksteilens abgewartet wird. Es muss ein bestimmter zeitlicher Abstand zwischen dem Signal des Ein- drückens und demjenigen des Zurückstellens liegen. Dieser sollte weniger als 5 Sekunden betragen, vorteilhaft weniger als 2 Sekunden. Dies bedeutet, wenn ein Bediener für eine gewünschte Bedienung auf das Bedien-Feld drückt und instinktiv bzw. übungsgemäß gleich oder kurz danach wieder loslässt, wird dies als Bedienungsvorgang ausgewertet. Legt er jedoch aus Versehen einen etwas schwereren Gegenstand, wie beispielsweise einen Kochtopf bei einem Kochfeld als Elektrogerät, auf dem Bedien-Bereich ab, und verbleibt dieser für eine längere Zeit dar- auf, so wird dies erkannt und eben keine Bedienung ausgewertet.
Für ein erfindungsgemäßes Verfahren wird der FSR-Sensor also sozusagen nicht als aktiver Sensor, sondern als passiver Sensor verwendet. Durch die Bedienung ändert er seinen elektrischen Widerstand, was durch eine Widerstandsmessung, welche grundsätzlich beliebig erfolgen kann, ermittelt wird. Ein FSR-Sensor ist besonders bevorzugt so ausgebildet, dass er bei einem Bedienweg im vorgenannten Bereich, insbe-
sondere bei ca. 10 μm, der Widerstand um mindestens den Faktor 10 ändert.
Vorteilhaft werden Bedieneinrichtung und Verfahren für ein Elektrohaus- haltsgerät wie beispielsweise ein Kochfeld, einen Backofen oder sogenannte Geräte der Weißwaren-Industrie verwendet. Dies sind ansonsten auch noch Waschmaschinen, Trockner oder Spülmaschinen sowie Mikrowellen oder dergleichen.
Diese und weitere Merkmale von bevorzugten Weiterbildungen der Erfindung gehen außer aus den Ansprüchen auch aus der Beschreibung und den Zeichnungen hervor, wobei die einzelnen Merkmale jeweils für sich allein oder zu mehreren in Form von Unterkombinationen bei einer Ausführungsform der Erfindung und auf anderen Gebieten verwirklicht sein und vorteilhafte sowie für sich schutzfähige Ausführungen darstellen können, für die hier Schutz beansprucht wird. Die Unterteilung der Anmeldung in einzelne Abschnitte sowie Zwischen-Überschriften beschränken die unter diesen gemachten Aussagen nicht in ihrer Allgemeingültigkeit.
Kurzbeschreibung der Zeichnungen
Ausführungsbeispiele der Erfindung sind in den Zeichnungen schematisch dargestellt und werden im folgenden näher erläutert. In den Zeich- nungen zeigen:
Fig. 1 einen Querschnitt durch eine erfindungsgemäße Bedieneinrichtung mit FSR-Sensor, Fig. 2 bis 4 der Schichtaufbau eines FSR-Sensors gemäß Fig. 1 ,
Fig. 5 der zusammengebaute FSR-Sensor im Schnitt mit Darstellung der einzelnen Schichten,
Fig. 6 eine weitere Ausführung einer Sensoranordnung mit einer Viel- zahl von FSR-Sensoren, welche sich baumartig erstreckt und
Fig. 7 eine Schrägansicht eines Kochfeldes, bei dem im Rahmen eine Bedieneinrichtung ähnlich Fig. 1 integriert ist. Detaillierte Beschreibung der Ausführungsbeispiele
In Fig. 1 ist eine erfindungsgemäße Bedieneinrichtung 11 im Schnitt dargestellt. Sie weist ein Bedien-Feld 13 auf, welches an einer Abdeckung 15 gebildet ist und die Fläche darstellt, auf weiche ein Finger 26 zur Bedienung gelegt werden kann. Die Abdeckung 15 weist unterhalb des Bedien-Feldes eine Ausnehmung 17 als Materialverdünnung auf. So ist sichergestellt, dass zumindest im Bereich des Bedien-Feldes 13 ein üblicher Druck aufgrund eines Bedienvorganges oder Auflegen des Fingers 26 eine Durchbiegung nach unten im benötigten Umfang hervorruft.
Unterhalb der Abdeckung 17 verläuft parallel dazu ein Träger 19. Auf diesem ist ein FSR-Sensor 21 angeordnet. Mittels einer Elastomerplatte 24 ist der FSR-Sensor 21 an die Unterseite der Abdeckung 15 im Bereich des Bedien-Feldes 13 bzw. der Ausnehmung 17 angelegt.
Die Elastomerplatte 24 dient dazu, zum einen die mechanische Anbin- dung zwischen Unterseite des Bedien-Feldes 13 und FSR-Sensor 21 herzustellen. Des weiteren dient sie als eine Art Überdrückungsschutz des FSR-Sensors bei zu starker Durchbiegung. In der Regel sind diese Sensoren jedoch nicht besonders empfindlich gegen zu starken Druck. Bei einer alternativen Ausführung kann auf die Elastomerplatte 24 oder
dergleichen verzichtet werden und der FSR-Sensor 21 direkt an der Unterseite der Abdeckung 15 im Bereich des Bedien-Feldes 13 anliegen.
Der Träger 19 kann ein beliebiger Träger sein, wobei die elektrischen Anschlüsse 23 des FSR-Sensors 21 hindurch verlaufen oder daran entlang verlegt sind. Alternativ kann der Träger 19 eine Leiterplatte sein mit aufgedruckten Leiterbahnen, auf denen Anschlüsse 23 wie bei üblichen elektrischen Bauteilen festgelötet oder sonst kontaktiert werden.
In Fig. 2 bis 4 ist der Schichtaufbau des FSR-Sensors, wie er auch aus Fig. 5 im zusammengebauten Zustand ersichtlich ist, dargestellt. Eine Schicht besteht aus einer Trägerfolie 30, welche in einem Bereich, der beispielsweise als verbreiterter oder runder Bereich ausgeführt sein kann, eine Polymer-Schicht 32 aufweist. Die Polymer-Schicht 32 ist die sogenannte FSR-Schicht und ist vorteilhaft halbleitend.
In Fig. 3 ist eine Klebeschicht 34 dargestellt. Deren Außenkontur entspricht derjenigen der Trägerfolie 30 bzw. des FSR-Sensors 21. Sie weist im verbreiterten Bereich einen Kontaktraum 35 auf in Form einer Ausnehmung. Die Klebeschicht 34 kann beispielsweise als doppelseitig klebende Folie ausgeführt sein. Von Bedeutung ist vor allem, dass ihre Dicke konstant bzw. genau definiert ist, da daraus der Abstand der beiden anderen Schichten resultiert.
In Fig. 4 ist eine weitere Trägerfolie 36 dargestellt, welche von der Kontur her den beiden anderen Schichten entspricht. Sie trägt zwei Elektroden 38a und 38b, welche im verbreiterten Bereich jeweils in Finger 39 übergehen. Die Finger 39 sind ineinander verschachtelt bzw. verschränkt, berühren sich jedoch nicht direkt. Sie können beispielsweise aus Silberleitpaste oder ähnlichem möglichst gut leitenden Material hergestellt sein. Wichtig ist, dass die Finger 39 jeweils von beiden Seiten aufeinander zu im wesentlichen die Fläche des breiteren Bereichs über-
decken. Ihre Abstände zueinander sind vorteilhaft gleich. Nach unten zu münden die Elektroden 38a und b in Anschlussfelder, an welchen beispielsweise die elektrischen Anschlüsse 23 angeschlossen werden können durch beliebige Arten von Kontaktierungen.
Aus der Schnittdarstellung in Fig. 5 durch ein fertig montiertes, aus den Schichten gemäß Fig. 2 bis 4 bestehendes FSR-Sensorelement 21 ist zu erkennen, wie sich im Kontaktraum 35 die Finger 39 und die Polymer-Schicht 32 gegenüberliegen. Durch den Kontaktraum 35 sind sie getrennt, so dass keinerlei Verbindung zwischen den Fingern 39 besteht. Die Funktion eines FSR-Sensors 21 und somit der Bedieneinrichtung 11 ist die folgende:
Wird mit dem Finger 26 auf das Bedien-Feld 13 gedrückt mit einer übli- chen Bedienkraft, beispielsweise im Bereich von 2 N, so biegt sich Bedien-Feld 13 durch, sei es aufgrund seines Materials oder einer Ausnehmung 17. Diese Durchbiegung liegt im Bereich weniger μm, beispielsweise 10 bis 20 μm. Diese Durchbiegung überträgt sich entweder direkt oder über eine zwischengelegte Elastomerplatte 24 auf den FSR- Sensor 21. Somit wird dieser durchgedrückt, was in Fig. 5 durch den strichlierten, nach unten bauchigen Verlauf der oberen Trägerfolie 30 dargestellt ist. Dabei kontaktiert die Polymer-Schicht 32 einen Teil der Finger 39, und zwar zuerst im mittleren Bereich des Kontaktraums 35 bzw. dort, wo das Zentrum des Drucks bzw. Durchbiegung liegt. Durch den Kontakt mit der Polymer-Schicht 32 werden sogenannte Widerstandsbrücken zwischen den Fingern 39 und somit zwischen den Elektroden 38a und b aufgebaut. Je höher der aufgebrachte Druck ist, desto mehr Durchbiegung ergibt sich und desto größer wird die Fläche der Polymer-Schicht 32, welche auf den Fingern 39 aufliegt und somit auch mehr Widerstandsbrücken ergibt. Dadurch wird der elektrische Widerstand des FSR-Sensors 21 geringer. In der Regel ist zwar kein linearer oder fester Zusammenhang zwischen Druck bzw. Durchbiegung und
Veränderung des elektrischen Widerstands gegeben. Es kann jedoch eine einigermaßen genaue Zuordnung zwischen bestimmtem Druck und resultierendem elektrischem Widerstand angegeben werden. Die Kennlinie verläuft in der Regel in etwa exponentiell.
Ein Leerlaufwiderstand eines FSR-Sensors 21 liegt üblicherweise bei über 2 MOhm. Bei maximalem Druck kann er im Bereich von einigen kOhm liegen. Dies ist selbstverständlich von der Bauform sowie den verwendeten leitenden Materialien abhängig.
In Fig. 6 ist eine baumartige Sensoranordnung 120 dargestellt, welche einstückig ist und eine Vielzahl von FSR-Sensoren 121 aufweist. Somit kann mit einer solchen Sensoranordnung 120 eine Bedieneinrichtung mit einer entsprechenden Anzahl von Bedien-Feldem 13 geschaffen werden.
Die FSR-Sensoren 121 sind am Ende von Zuleitungen 122 angeordnet, wobei diese in etwa dem schmalen, länglichen Abschnitt der Schichten gemäß Fig. 2 bis 4 entsprechen. Auf den Zuleitungen 122, welche zu einem Anschlussfeld 123 führen, verlaufen die Elektroden 138, wobei sie in diesem Bereich sozusagen die elektrischen Anschlussleitungen bilden. Die Elektroden 138 sind durch die Striche auf den Zuleitungen 122 angedeutet. Auf dem Anschlussfeld 123 können sie den elektrischen Anschlüssen 23 gemäß Fig. 1 oder Fig. 4 entsprechen und eine Art Kontaktfelder bilden. Eine Kontaktierung hieran kann über entsprechende Einrichtungen, beispielsweise aufliegende Kontaktverbinder oder dergleichen, erfolgen.
Der Vorteil einer Sensoranordnung 120 gemäß Fig. 6 liegt darin, dass sie einstückig ist, was Handhabung und Montage stark vereinfacht, e- benso wie den Anschluss daran. Anstelle eines baumartigen verzweigten Aufbaus ist es auch möglich, diesen entweder zusätzlich auf einer
weiteren flächigen Trägerschicht aufzubringen, welche beispielsweise rechteckartig sein kann. Alternativ kann eine der Trägerfolien, welche den Trägerfolien 30 und 36 gemäß Fig. 2 und 4 entsprechen, oder auch beide einen entsprechenden flächigen Verlauf aufweisen.
In Fig. 7 ist ein Kochfeld 131 dargestellt, insbesondere ein sogenanntes Glaskeramik-Kochfeld. Dieses weist auf an sich übliche Art einen umlaufenden Kochfeld-Rahmen 115 auf, der an seiner linken unteren Seite als zu einem Bediener hin weisende Vorderseite ausgebildet ist. Der Rah- men 115 weist verschiedene Bedien-Felder 113 auf, und zwar ganz links in Form eines EIN-/AUS Schalters sowie wie im Mittelbereich als Schalter zur Leistungseinstellung der einzelnen Kochstellen, welche kreisförmig schematisch dargestellt sind. Durch Druck auf die Bedien-Felder 1 13 kann die jeweils zugeordnete Funktion ausgelöst werden. Vom Auf- bau her befindet sich unter dem Kochfeld-Rahmen 115 eine Bedieneinrichtung ähnlich derjenigen aus der Fig. 1. Dabei kann die Oberfläche des Kochfeld-Rahmens 115 bzw. er selber durchgängig aus einer Metallschicht oder Metallplatte bzw. Metallfolie gebildet sein, welche der Abdeckung 15 aus Fig. 1 entspricht. Da nur unterhalb der Bedien-Felder 1 13 der FSR-Sensor 21 gemäß Fig. 1 vorzusehen ist, kann das Metall im sonstigen Bereich des Kochfeld-Rahmens 115 sozusagen massiv unterfüttert sein.
Alternativ kann der Kochfeld-Rahmen aus einem gegebenenfalls mehre- re mm starken Flachmaterial bestehen, welches metallisch oder anders ausgebildet sein kann. Dieses ist beispielsweise im Bereich der Bedien- Felder 113 oder einer dazugehörigen Bedieneinrichtung von unten her so ausgedünnt, dass in diesen ausgedünnten Bereichen der FSR- Sensor 21 gemäß Fig. 1 untergebracht werden kann. Als Alternative zu einer Ausdünnung einer dickeren Metallschicht von unten kann auch eine Ausdünnung von oben vorgesehen sein. In diesem Fall könnte eine
dadurch entstehende Mulde als Strukturierung für ein punktgenaues Anlegen eines Fingers oder dergleichen verwendet werden.