Beschreibung
Adaptereinheit, Telekommunikationsanlage und Verfahren
Die Erfindung betrifft eine Einheit für den Betrieb einer
Vermittlungsstellenleitung eines öffentlichen Telekommunikationsnetzes an einer Telekommunikationsanlage. Die Einheit enthält eine Kanal-Sende-/Empfangseinheit, die Signalisie— rungsdaten zu einer Vermittlungsstelle eines durchschaltever- mittelten Telekommunikationsnetzes sendet und die Signalisie- rungsdaten von der Vermittlungsstelle empfängt. Die Signali— sierungsdaten erfüllen bspw. das Protokoll DSSl (Digital Signalling Systems No . 1) der ITU— (International Telecoinmu- nication Union - Telecommunication Standardization Sector) .
An einem öffentlichen Telekommunikationsnetz sind verschiedene private Teilnehmer über Einzelanschlüsse oder Telekommunikationsanlagen angeschlossen. Vermittlungsstellen des öffentlichen Telekommunikationsnetzes vermitteln Verbindungen ab— hängig von den Rufnummern und überwachen die Vergebuhrung und die Nutzung von Leistungsmerkmalen.
Zunehmend ist eine Konvergenz von öffentlichen Telekommunika— tionsnetzen und Datenpaketübertragungsnetzen festzustellen. Bei IP-Telefonen (Internet Protocol) werden die Sprachdaten beim Telefonieren über das Internet (VoIP - Voice over Internet Protocol) und nicht in beim Verbindungsaufbau durchge— schalteten leitungsvermittelten Übertragungskanälen übertragen. Auch die abschnittsweise Nutzung von leitungsvermittel— ten Übertragungskanälen in einem Übertragungsabscrinitt und von Datenpaketen auf einem anderen Abschnitt der Übertragung ist möglich, d.h. sogenanntes IP—Trunking. In diesem Zusammenhang wird bspw. auf das SURPASS-Konzept der Firma Siemens AG und die dazu angebotenen Produkte HiG, HiQ s . verwiesen.
Die Telekommunikationsanlage dient dagegen dem Betreiben eines privaten Telekommunikationsnetzes, z.B. eines Firmentele-
fonnetzes . Bspw. ist die Telekommunikationsanlage eine Anlage vom Typ HiPath 3000 oder HiPath 4000 der Firma Siemens AG. An eine Telekommunikationsanlage werden eine Vielzahl von Teilnehmer angeschlossen, deren Rufnummern und Leistungsmerkmale über die Telekommunikationsanlage vorgegeben werden. Insbesondere dient die Telekommunikationsanlage zum Vermitteln von Verbindungen zwischen den Endgeräten des privaten Telekommu— nikationsnetzes bzw. zum Vermitteln von Verbindungen zu oder von einem öffentlichen Telekommunikationsnetz bzw. Telefon— netz.
Auch im Bereich der Telekommunikationsanlagen spiegelt sich die oben erwähnte Konvergenz der Netze wieder. So gestattet es bspw. die Telekommunikationsanläge vom Typ HiPath 4000 der Firma Siemens AG in ein privates Telekommunikationsnetz sowohl IP-Telefone als auch herkömmliche Telefone mit eigenen Übertragungskanälen einzubeziehen.
Bspw. lassen sich VermittlungsStellenleitungen bzw. früher Amtsleitungen direkt an einer Telekommunikationsanlage an
Baugruppen anschließen, die das auf der Vermittlungsstellenleitung übertragene Signalisierungsprotokoll bearbeiten können. Der damit verbundene schaltungstechnische Aufwand ist jedoch hoch, da die Baugruppen Bestandteil der Telekommunika- tionsanlage sind und nicht ohne die Telekommunikationsanlage betriebsfähig sind.
Vorstellbar ist neben einer Centrex-Lösung, d.h. einem virtuellen Privatnetz, bspw. eine Lösung bei der der Betreiber des Privatnetzes in jeder Filiale eine Telekommunikationsanlage (PBX - Private Branch Exchange) als sogenannte Satellitenanlage der zentralen Telekommunikationsanlage oder einen abgesetzten Anlagenteil der zentralen Telekommunikationsanlage installiert, wobei die Telekommunikationsanlagen in den Fili- alen bzw. die abgesetzten Anlagenteile in den Filialen eigene Anschlüsse an Vermittlungsstellen des öffentlichen Telekommu-
nikationsnetzes haben. Nachteile einer solchen Lösung sind insbesondere :
- Kosten der Standleitungen zwischen der zentralen Telekommunikationsanlage und den Telekommunikationsanlagen bzw. Anla- genteilen in den Filialen,
- Kosten der Telekommunikationsanlagen bzw. Anlagenteile in den Filialen,
- Betriebs— und Servicekosten der zentralen Telekommunikationsanlage und der Telekommunikationsanlagen bzw. Anlagenteile in den Filialen.
Vorstellbar ist weiterhin eine Variante, bei der die Endgeräte in den Filialen als sogenannte "außenliegende Nebenstellen" der zentralen Telekommunikationsanlage betrieben werden, um alle Außenverbindungen der Filiale ausschließlich über Vermittlungsstellenanschlüsse der Zentrale zu schalten. Nachteilig bei dieser Lösung ist, dass die Endgeräte in der Filiale nicht mehr über Ortsverbindungen aus dem Ortsnetz der Filiale erreichbar sind bzw. das Ortsnetz nicht mehr über OrtsVerbindungen erreichen können. Alle aus diesem Ortsnetz zu Endgeräten der Filiale kommenden Verbindungen und alle von Endgeräten der Filiale zu diesem Ortsnetz gehenden Verbindungen werden zu Fernverbindungen unter Einbeziehung der Vermittlungsstelle im Ortsnetz der Zentrale. Die Fernverbindun— gen sind jedoch oft teuerer als die OrtsVerbindungen.
Die genannten Nachteile gelten insbesondere bei kleinen Filialen mit nur einem Endgerät oder mit nur wenigen Endgeräten. Die kleinen Filialen haben in Vergleich zu der Zentrale oder im Vergleich zu größeren Filialen einen kleineren Verbin— dungsbedarf zu Vermittlungsstellen. Jedoch dürfen den Teilnehmern, die die Filiale anrufen, keine höheren Kosten als der Ortstarif entstehen. Außerdem fallen die Betriebs- und Servicekosten bei kleinen Filialen besonders stark ins Ge— wicht.
Es ist Aufgabe der Erfindung eine einfach aufgebaute Einheit für den Betrieb einer Vermittlungsstellenleitung an einer Telekommunikationsanlage anzugeben, insbesondere für den Betrieb einer VermittlungsStellenleitung einer Zweigstelle bzw. Filiale an einer zentralen Telekommunikationsanläge, die in einem anderen Ortsnetz als die Zweigstelle liegt. Außerdem soll eine Telekommunikationsanlage angegeben werden, die den Betrieb der Einheit unterstützt . Weiterhin soll ein Ver ahren zum Betreiben einer Telekommunikationsanlage angegeben wer- den.
Die auf die Einheit bezogene Aufgabe wird durch eine Adaptereinheit mit den im Patentanspruch 1 angegebenen Merkmalen gelöst. Weiterbildungen sind in den Unteransprüchen angegeben.
Die erfindungsgemäße Adaptereinheit enthält:
- die Kanal—Sende-/Empfangseinheit,
- eine Datenpaket—Sende—/Empfangseinheit, die Datenpakete in ein Datenpaketübertragungsnetz sendet und die Datenpakete aus dem Datenpaketübertragungsnetz empfängt, und
- eine Dateneinfüge—/Datenentnahmeeinheit, die von der Kanalempfangseinheit kommende Signalisierungsdaten in Datenpakete einfügt und an die Datenpaketsendeeinheit weitergibt und die aus von der Datenpaketempfangseinheit empfangenen Datenpake- ten Signalisierungsdaten entnimmt und an die Kanalsendeeinheit weitergibt .
Durch die erfindungsgemäße Adaptereinheit kann eine zu einer Filiale führende Vermittlungsstellenleitung mit kleinem schaltungstechnischen Aufwand an eine entfernte zentrale Telekommunikationsanlage angeschlossen werden, insbesondere ist in der Filiale keine eigene Telekommunikationsanlage erforderlich. Trotzdem können Vorteile genutzt werden, wie sie sonst nur mit Hilfe einer eigenen Telekommunikationsanlage in der Filiale erbracht werden.
Außerdem bieten sich zahlreiche weitere Vorteile, u.a.:
- Die zur Filiale führende Vermittlungsstellenleitung wird mit den gleichen Mitteln und somit mit den gleichen Funktionen angesteuert wie eine VermittlungsStellenleitung an der Zentrale, — Damit stehen die gleichen Leistungsmerkmale in der Filiale und in der Zentrale zur Verfügung, bspw. Verwendung der billigsten Vorwahl (LCR — Least—Cost—Routing) , Gesprächsdatener- fasssung, Gebührenzuordnung, Leitungsüberwachung und Berechtigungsprüfung, - Durch die zentrale Steuerung dieser Funktionen sind die Funktionen auch zentral administrierbar, wodurch sich der Service vereinfacht und verbilligt,
- Ein weiterer Vorteil besteht darin, dass kommende wie gehende Ortsnetz-Verbindungen der Filialen insbesondere für lo- kale Kunden der jeweiligen Filiale zu Ortsnetz—Gebühren über das Privatnetz bzw. das private Telekommunikationsnetz vermittelt werden.
Bei einer Weiterbildung der erfindungsgemäßen Adaptereinheit leitet die Adaptereinheit die Signalisierungsdaten ohne protokollgemäße Bearbeitung weiter, insbesondere mit unveränderten Datenwerten. Einheiten zum protokollgemäßen Erzeugen von Antwortsignalisierungsdaten sind deshalb in der Adapterein- heit nicht er orderlich.
Bei einer nächsten Weiterbildung sind die Kanal-Sende- /Empfangseinheit , Datenpaket-Sende-/Empfangseinheit und die Dateneinfüge—/Datenentnahmeeinheit in einem gemeinsamen Gehäuse eingebaut. Somit nutzen alle drei Einheiten bspw. die gleiche Stromversorgungsschaltung.
Bei einer nächsten Weiterbildung ist die Adaptereinheit in einem Endgerät enthalten, insbesondere in einem IP-Telefon (Internet Protocol), das auch zum Telefonieren dient. Die Stromversorgung und auch ein Prozessor werden sowohl für den Adapter als auch ür das IP— elefon verwendet .
Bei einer nächsten Weiterbildung wird das Endgerät, insbesondere ein IP-Endgerät, mit einem Stimulusprotokoll von einer Telekommunikationsanlage aus gesteuert. Ein Stimulusprotokoll ist ein Protokoll, bei dem im Endgerät nur einfache Signali- sierungsnachrichten ausgewertet werden müssen, bspw. nur Sig— nalisierungsnachrichten zum Einschalten von Anzeigelementen wie LED ' s (Light Emmitting Diode) oder LCD ' s (Liquid Cristal Display) . Im Endgerät werden auch nur einfache Signalisie— rungsnachrichten erzeugt, bspw. Signalisierungsnachrichten zum Signalisieren des Betätigens einer Taste des Endgerätes. Die schaltungstechnisch aufwendigen Steuerungsvorgänge werden dagegen nur in der Telekommunikationsanlage durchgeführt. Ein Beispiel für ein Stimulusprotokoll ist das Protokoll CorNet TS (Corporate Network Telephony Support) . Dieses Protokoll kann sowohl bei herkömmlichen Endgeräten mit eigenen Leitungen zur Telekommunikationsanlage als auch bei IP-Endgeräten (Internet Protocol) verwendet werden. Im Fall von IP- Endgeräten werden die Signalisierungsnachrichten über ein IP— Netz getunnelt, z.B. über das Internet.
Die Erfindung betrifft in einem weiteren Aspekt eine Telekommunikationsanlage mit:
- einer Datenpaket-Sende-/Empfangseinheit, die Datenpakete in ein Datenpaketübertragungsnetz sendet und die Datenpakete aus dem Datenpaketübertragungsnetz empfängt,
- einer Dateneinfüge-/Datenentnahmeeinheit, die aus von der Datenpaketempfangseinheit empfangenen Datenpaketen Signalisierungsdaten entnimmt und an eine Bearbeitungseinheit weiterleitet und die von der Bearbeitungseinheit kommende Signa- lisierungsdaten in Datenpakete einfügt und an die Datenpaket- sendeeinheit weitergibt, und
- der Bearbeitungseinheit, die die entnommenen Signalisierungsdaten gemäß einem Signalisierungsprotokoll für die Ver- mittlungsstellenleitungssignalisierung in einem durchschalte— vermittelten Telekommunikationsnetz bearbeitet und die die einzufügenden Signalisierungsdaten erzeugt.
Damit dient die Telekommunikationsanlage bspw. zum Betreiben der erfindungsgemäßen Adaptereinheit, so dass die oben genannten technischen Wirkungen auch für die Telekommunikationsanlage gelten.
Bei einer Weiterbildung der erfindungsgemäßen Telekommunikationsanlage enthält die Telekommunikationsanlage eine Kanal- Sende-Empfangseinheit, die Signalisierungsdaten und Nutzdaten ohne Tunneln zu einer Vermittlungsstelle eines durchschalte- vermittelten Telekommunikationsnetzes sendet und die ungetun- nelte Signalisierungsdaten von der Vermittlungsstelle empfängt. Vorzugsweise werden mehrere Signalisierungskanäle eines physikalischen Vermittlungsstellenanschluss verwendet, insbesondere in einem ISDN Primärmultiplexanschluss (Integra- ted Services Digital Network) . Damit lässt sich Software und ggf. auch Hardware für den direkten Anschluss einer Vermittlungsstellenleitung auch für den indirekten Anschluss einer Vermittlungsstellenleitung mit Hilfe der Adaptereinheit mehrfach nutzen, insbesondere in einer zentralen Steuereinheit der Telekommunikationsanläge.
Bei einer anderen Weiterbildung der Telekommunikationsanlage enthält die Telekommunikationsanlage mindestens eine Endgerä- teanschlusseinheit, an der mehrere Teilnehmer-Endgeräte an- schließbar oder angeschlossen sind, wobei jedem Endgerät ein eigener Übertragungskanal zugeordnet ist, vorzugsweise eine eigene Übertragungsleitung oder ein eigener Zeitschlitz in einem zeitmultiplex Zeitrahmen, der mehrere Zeitschlitze enthält. Damit lassen sich an der Telekommunikationsanlage auch klassische Endgeräte Betreiben, z.B. Endgeräte vom Typ Opti- set der Firma Siemens AG, d.h. Endgeräte die über eigene Leitungen an die Telekommunikationsanlage angeschlossen werden.
Bei einer nächsten Weiterbildung enthält die Telekommunikati— onsanlage eine Steuereinheit, die abhängig von einem Endgeräteverzeichnis der an der Telekommunikationsanlage betriebenen Endgeräte, die Nutzung von zusätzlichen Leistungsmerkmalen
zulässt oder unterbindet. In dem Endgeräteverzeichnis sind insbesondere Endgeräte der Filiale und der Zentrale vermerkt .
Bei einer Weiterbildung sind in dem Ξndgeräteverzeichnis End- gerate eingetragen, die Datenpakete empfangen und senden, insbesondere beim Übertragen von Sprachdaten zum Erbringen eines Telefondienstes. IP—Endgeräte werden bevorzugt in Filialen eingesetzt, aber auch in der Zentrale. Alternativ oder zusätzlich sind in dem Endgeräteverzeichnis Endgeräte einge- tragen, die beim übertragen von Sprachdaten zum Erbringen eines Telefondienstes keine Datenpakete senden und empfangen. Solche Endgeräte sind als die klassischen leitungsgebundenen Endgeräte bekannt .
Bei einer Ausgestaltung werden Endgeräte beider Arten gemäß einem gemeinsamen Signalisierungsprotokoll gesteuert, insbesondere gemäß einem Stimulusprotokoll, bspw. gemäß CorNet TS . Somit muss die Steuerung für beide Arten von Endgeräten nur eine Art von Signalisierungsmeldungen erzeugen bzw. bearbei- ten.
Die Datenpaket-Sende-/Empfangseinheit, die Dateneinfüge- /Datenentnahmeeinheit und die Bearbeitungseinheit der Telekommunikationsanlage sind bei einer Weiterbildung in einem Gehäuse eingebaut, insbesondere in einem anderen Gehäuse als die Adaptereinheit. Bspw. wird das Gehäuse durch mehrere ü— bereinandergestapelte Gehäusemodule gebildet.
Das Datenpaketübertragungsnetz ist bei einer Weiterbildung ein lokales leitungsgebundenes Datenpaketübertragungsnetz o— der ein lokales Datenübertragungsnetz mit Funkübertragungs— strecken (WLAN - Wireiess Local Area Network) oder das Internet .
Das durchschaltevermittelte Telekommunikationsnetz ist bei einer nächsten Weiterbildung ein Festnetz oder ein Mobilfunknetz .
Bei einer anderen Weiterbildung erfüllen die Signalisierungsdaten ein Teilnehmersignalisierungsprotokoll zwischen einer Vermittlungsstelle und einem Endgerät oder zwischen einer Vermittlungsstelle und einer Telekommunikationsanlage, die zu oder von mehreren an der Telekommunikationsanlage betriebenen Endgeräten vermittelt. Das Teilnehmersignalisierungspro- tokoll ist vorzugsweise das Protokoll DSS1 (Digital Signal- ling System No. 1) oder ein darauf aufbauendes Protokoll. Diese Protokolle sind bspw. in den Standards der ITU-T (In- ternational Telecommunication Union — Telecommunication Stan- dardization Sector) vorgegeben, siehe bspw. die Standards Q.930 ff.
Die Erfindung betrifft insbesondere ein Verfahren zum Betrei- ben einer Telekommunikationsanlage, mit den Schritten:
- Empfangen von Signalisierungsdaten eines durchsσhaltever- mittellten Telekommunikationsnetzes in der Adaptereinheit,
- Tunneln der empfangenen Signalisierungsdaten über ein Datenpaketübertragungsnetz von der Adaptereinheit zu einer Te- lekommunikationsanlage, und
- Bearbeiten der getunnelten Signalisierungsdaten in der Telekommunikationsanlage gemäß einem Signalisierungsprotokoll .
Diese Verfahrensschritte werden beim Betrieb der erfindungs- gemäßen Adaptereinheit und der erfindungsgemäßen Telekommunikationsanlage ausgeführt, so dass die oben genannten technischen Wirkungen gelten.
Bei einer Weiterbildung des erfindungsgemäßen Verfahrens wer- den die folgenden Schritte ausgeführt:
- protokollgemäßes Erzeugen von Antwortsignalisierungsdaten in der Telekommunikationsanlage,
- Tunneln der Antwortsignalisierungsdaten über das Datenpaketübertragungsnetz zur Adaptereinheit, - ungetunneltes Senden der über das Datenpaketübertragungsnetz übertragenen Signalisierungsdaten an eine Vermittlungs-
stelle eines durchschaltevermittelten Telekommunikationsnet— zes durch die Adaptereinheit.
Bei einer nächsten Weiterbildung des erfindungsgemäßen Ver- fahrens wird ein an der Telekommunikationsanlage betriebenes Endgerätes gemäß den Signalisierungsdaten angesteuert, insbesondere ein IP—Telefon-Endgerät .
Das Endgerät ist bei einer Weiterbildung an eine andere Ver- mittlungs stelle angeschlossen als die Telekommunikationsanlage, insbesondere an eine Vermittlungsstelle in einem anderen Ortsnetz . Endgerät und Adaptereinheit liegen dagegen im Bereich der gleichen Vermittlungsstelle, insbesondere im Bereich des gleichen Ortsnetzes.
Im Folgenden wird die Erfindung an Hand der beiliegenden
Zeichnungen erläutert. Darin zeigen:
Figur 1 ein privates Telekommunikationsnetz in dem Sprachdaten auch über das Internet übertragen werden, und
Figur 2 Protokollstapel in einer Adaptereinheit und in einer zentralen Telekommunikationsanlage des privaten Telekommunikationsnetzes.
Figur 1 zeigt ein privates Telekommunikationsnetz 10 in dem Sprachdaten auch über das Internet 12 übertragen werden. Das Telekommunikationsnetz 10 enthält eine zentrale Telekommunikationsanlage 14 und bspw. zwei Filial-Datenpaketübertra— gungsnetze 16 und 18 in einer Filiale Fl bzw. F2. Die Tele- kommunikationsanlage 14 vermittelt Telefon—Verbindungen oder Bildtelefon-Verbindungen innerhalb des privaten Telekommunikationsnetzes 10 und/oder zu bzw. von einem öffentlichen durchschaltevermittelten Telekommunikationsnetz (PSTN - Public Switched Telecommunication Network) , von dem im Figur 1 drei Ortsnetze 20, 22 und 24 dargestellt sind. Im Ausfüh— rungsbeispiel gehören die Ortsnetze 20 bis 24 dem gleichen
Netzbetreiber. Bei anderen Ausführungsbeispielen gehören die Ortsnetze 20 bis 24 verschiedenen Netzbetreibern.
Im Internet 12 werden die Daten in Datenpaketen gemäß Inter- netprotokoll übertragen. Jedes Datenpaket enthält einen Datenkopf mit einer Zieladresse und mit einer Absenderadresse. In einem Datenrumpf sind Nutzdaten enthalten, bspw. Sprachdaten oder Signalisierungsdaten. Auf mindestens einer unteren Protokollebene werden die Datenpakete verbindungslos übertra- gen, d.h. ohne Verbindungsaufbauphase und Verbindungsabbau- phase. Das Internet 12 enthält eine Vielzahl lokaler Datenpa- ketübertragungsnetze LAN (Lokal Area Network) und Weitver— kehrsübertragungsnetze WAN (Wide Area Network) .
Die Telekommunikationsanlage 14 ist bspw. vom Typ HiPath 4000 der Firma Siemens AG und enthält :
- eine Steuereinheit 30,
- ein Koppelfeld 32,
- mindestens eine VermittlungsStellenbaugruppe 34, - mindestens eine Teilnehmeranschlussbaugruppe 36,
- und mindestens eine IP-Baugruppe 38.
Die Steuereinheit 30 steuert u.a. Vermittlungsvorgänge in der Telekommunikationsanlage 14, prüft die Nutzung von Leistungs- merkmalen durch die Teilnehmer des privaten Telekommunikationsnetzes 10 und vermerkt Vergebührungsdaten für die interne Vergebuhrung innerhalb des privaten Telekommunikationsnetzes 10. Bspw. enthält die Steuereinheit einen oder mehrere Prozessoren.
Das Koppelfeld 32 wird von der Steuereinheit 32 gesteuert und dient der Vermittlung von Gesprächsdaten von bzw. zu der Vermittlungsstellenbaugruppe 34, der Teilnehmeranschlussbaugruppe 36 oder der IP—Baugruppe 38. Die Vermittlung im Koppelnetz 32 erfolgt bspw. durch das Verschalten von Zeit— schlitzen .
An die VermittlungsStellenbaugruppe 34 ist eine Vermittlungsstellenleitung 40 oder sind mehrere Vermittlungsstellenlei— tungen 40 bis 46 angeschlossen, deren anderes Ende an einer nicht dargestellten Vermittlungsstelle des Ortsnetzes 20 an- geschlossen ist. Bspw. werden im Zeitmultiplex je Vermittlungsstellenleitung die Gesprächsdaten in bis zu 30 Nutzkanälen und einem Signalisierungskanal gemäß ISDN-Protokoll (In— tegrated Services Digital Network) übertragen. Die Vermitt— lungsstellenbaugruppe 34 bearbeitet aus dem Ortsnetz 20 kom- mende Signalisierungsnachrichten gemäß ISDN-Protokoll und sendet Signalisierungsnachrichten gemäß ISDN-Protokoll in das Ortsnetz 20.
An die Teilnehmeranschlussbaugruppe 36 sind über Anschluss— leitungen 50 bis 56 ein Vielzahl von Ξndgeräten 60 bis 64 angeschlossen, bspw. Endgeräte vom Typ Optiset der Firma Siemens AG. Die Sprachdaten zwischen den Endgeräten 60 bis 64 und der Teilnehmerbaugruppe 36 werden nur in Sprachkanälen im Zeitmultiplex und nicht in Datenpaketen übertragen. Die Teil— nehmerbaugruppe 36 erzeugt Signalisierungsnachrichten gemäß einem proprietären Stimulusprotokoll, bspw. gemäß dem Protokoll CorNet TS. Die Endgeräte 60 bis 64 werden von Mitarbeitern der Firma benutzt, die das private Telekommunikationsnetz 10 betreibt .
Die IP—Baugruppe 38 ist über eine Leitung 70 mit dem Internet 12 verbunden. Mit Hilfe der IP-Baugruppe 38 werden Datenpakete in das Internet 12 gesendet und aus dem Internet 12 empfangen. Die IP—Baugruppe 38 arbeitet gemäß TCP/IP—Protokoll und führt ggf. außerdem auf höheren Protokollebenen zur Vorbereitung einer Sprachübertragung eine Signalisierung gemäß SIP (Session Initiation Protokoll), das von der IETF (Internet Engineering Task Force) festgelegt worden ist, oder gemäß einem ITU—T Protokoll der H.323 — Protokollfamilie durch.
Außerdem werden in der IP-Baugruppe 38 aus dem Koppelfeld 32 kommende Sprachdaten aus Übertragungskanälen entnommen und in
Datenpakete eingefügt, die dann über das Internet 12 übertragen werden. Umgekehrt werden in der IP-Baugruppe 38 aus dem Internet 12 kommende Sprachdaten aus Datenpaketen entnommen und in Übertragungskanälen des Koppelfeldes 32 weiter vermit- telt.
An das IP—Datenpaketübertragungsnetz 16 in der Filiale Fl sind angeschlossen:
— eine Leitung 72 zum Internet 12, und - IP-Telefone 80 bis 84, bspw. weniger als zehn IP-Telefone, z.B. vom Typ Optipoint der Firma Siemens AG.
Das IP— elefon 80 enthält bspw. als Steckkarte einen So- Adapter 90, der einerseits mit dem Datenpaketübertragungsnetz 16 verbunden ist, siehe Verbindung 92, und der andererseits mit einer Vermittlungsstellenanschlussleitung bzw. kurz einer Vermittlungsstellenleitung 100 verbunden ist, die zu einer nicht dargestellten Vermittlungsstelle des Ortsnetzes 22 führt. Auf der Vermittlungsstellenleitung 100 wird gemäß ISDN-Protokoll für die Schnittstelle S0 signalisiert.
Auf der Vermittlungsstellenleitung 100 eintreffende Signalisierungsdaten werden im So— dapter 90 ohne protokollgemäße Bearbeitung in Datenpakete verpackt und über das Internet 12 getunnelt, siehe den durch eine gestrichelte Linie angedeuteten Signalisierungsweg 102 der Signalisierungsdaten von dem Su-Adapter 90 über das Internet 12 und die IP-Baugruppe 38 zur Steuereinheit 14. Die Steuereinheit bearbeitet die Signalisierungsdaten auf gleiche Weise, wie von der Vermittlungs- Stellenbaugruppe 34 kommende Signalisierungsdaten. Dabei werden durch die Steuereinheit 30 Steuervorgänge durchgeführt und die Signalisierungsdaten werden gemäß ISDN—Protokoll protokollgemäß beantwortet. Die Antwort—Signalisierungsdaten werden zur IP—Baugruppe 38 geleitet und dort in Datenpakete verpackt und zum S0-Adapter 90 über das Internet 12 zurückge- tunnelt, siehe gestrichelte Signalisierungsweg 102.
Die Sprachdaten werden aus dem B-Kanal (Bl, B2) der Vermittlungsstellenleitung 100 entnommen und bspw. über das Internet 12 zur IP-Baugruppe 38 übertragen, siehe Sprachdatenweg 104. ur Übertragung der Sprachdaten wird bspw. ein Echtzeitproto- koll genutzt, z.B. das RTP (Real Time Transport Protocol) und das Protokoll UDP (User Datagram Protocol) , das von der IETF festgelegt worden ist. Im S0-Adapter 90 wird bspw. eine Sprachkompression gemäß ITU-T-Standard G.723 bzw. G.729 in Richtung Internet 12 bzw. eine Sprachdekompression in Rieh— tung VermittlungsStellenleitung 100 durchgeführt.
Im Ausführungsbeispiel soll gemäß der über die Vermittlungs— Stellenleitung 100 eintref enden Signalisierungsdaten eine Telefonverbindung aus dem Ortsnetz 22 zum IP-Telefon 80 auf- gebaut werden. Deshalb signalisiert die Steuereinheit 30 dem IP-Telefon 80 den ankommenden Ruf mit Hilfe der IP-Baugruppe 38 über das Internet 12, siehe Signalisierungsweg 106. Zum IP—Telefon 80 wird bspw. ein proprietäres Stimulusprotokoll zur Signalisierung verwendet, z.B. das siemensinterne Proto- koll CorNet TS (Corporate Network - Telephony Support) getun- nelt über das unten erläuterte Protokoll CorNet TC und das Protokoll TCP/IP. Die Protokollnachrichten dieses Protokolls werden über das Internet 12 getunnelt und betreffen einfache Signalisierungsvorgänge wie "Taste x gedrückt" oder "LED x ein bzw. aus". Zum vorbereiten des Übertragens der Sprachdaten lassen sich bspw. das Protokoll SIP oder ein Signalisie- rungsprotokoll gemäß der H.323-Protokollfamilie verwenden. Zur Signalisierung auf dem Signalisierungsweg 106 wird alternativ an Stelle des Protokolls CorNet TS bspw. das Protokoll SIP oder ein Signalisierungsprotokoll gemäß der H.323- Protokollfamilie genutzt.
Hat der das IP-Telefon 80 betätigende Teilnehmer das ankommende Gespräch angenommen, so werden bspw. auch die über den Sprachdatenweg 104 in der IP-Baugruppe 38 eingetroffene
Sprachdaten über das Internet 12 von der IP-Baugruppe 38 zum IP-Telefon übertragen, siehe Sprachdatenweg 108 auf dem bspw.
wieder ein Echtzeit—Übertragungsprotokoll ohne Tunneln verwendet wird. Spricht der das IP—Telefon 80 nutzende Teilnehmer, so werden die dabei erzeugten Sprachdaten in umgekehrter Richtung über die Sprachdatenwege 108 und 104 zum Adapter 90 geleitet, entpackt und in einem Zeitschlitz über die Vermittlungsstellenleitung 100 weitergeleitet.
Auch wenn das IP—Telefon 80 eine Verbindung in das Ortsnetz 22 aufbauen möchte, werden die Signalisierungswege 106 und 102 sowie die Sprachübertragungswege 108 und 104 benutzt. Dabei werden ISDN-Signalisierungsdaten von der Steuereinheit 30 erzeugt und über den Signalisierungsweg 102 zum S0~Adapter 90 getunnelt und nach der Umwandlung zur Vermittlungsstelle des Ortsnetzes 22 gesendet. Die von der Vermittlungsstelle des Ortsnetzes 22 kommenden Antwort-Signalisierungsdaten werden dann vom Su-Adapter 90 über das Internet 12 zur Steuereinheit 14 getunnelt.
Auf gleiche Weise wird vorgegangen, wenn an Stelle des IP— Telefons 80 das IP-Telefon 82 der Filiale Fl oder ein IP- Telefon 84 genutzt wird.
An das IP—Datenpaketübertragungsnetz 18 in der Filiale F2 sind angeschlossen: — eine Leitung 110 zum Internet 12, und
- ein IP-Telefon 112 und ein IP-Telefon 114, bspw. IP- Telefone vom Typ Optipoint der Firma Siemens AG.
Das IP—Telefon 112 enthält bspw. als Steckkarte einen S0— Adapter 116, der einerseits mit dem Datenpaketübertragungsnetz 18 verbunden ist, siehe Verbindung 118, und der andererseits mit einer Vermittlungsstellenleitung 120 verbunden ist, die zu einer nicht dargestellten Vermittlungsstelle des Ortsnetzes 24 führt. Auf der Vermittlungs Stellenleitung 120 wird bspw. gemäß ISDN-Protokoll für die Schnittstelle S0 signalisiert. Die oben für die Filiale Fl erläuterten Vorgänge gel-
ten auch für die Filiale F2, wenn an Stelle des Ortsnetzes 22 das Ortsnetz 24 an einer Telefonverbindung beteiligt ist.
Figur 2 zeigt zwei Protokollstapel 130 und 132 in der Adap- tereinheit 90 und zwei Protokollstapel 140 und 142 in der zentralen Telekommunikationsanlage 14. Die Funktionen der zu den Protokollstapeln 130 bis 142 gehörenden Protokolle werden bspw. durch eine Schaltungsanordnung ohne Prozessor oder durch eine Schaltungsanordnung mit Prozessor erbracht, der Befehle ausführt, die in einer Speichereinheit gespeichert sind .
Der Protokollstapel 130 besitzt gemäß OSI-Modell (Open Systems Interconnection) als untere Protokollebene 150, d.h. als physikalische Schicht bzw. Bitübertragungsschicht, eine TDM- Schicht (Time Devision Multiplex) , so dass die Signalisierungsdaten in einem Signalisierungskanal nach dem Zeitmultip- lexver ahren übertragen werden. Die zweite Protokollebene 152, d.h. die DatenverbindungsSchicht, des Protokollstapels 130 wird bspw. gemäß ITU-T-Standard Q.921 betrieben.
Während die Protokollebenen 150 und 152 im Adapter 90 vollständig bearbeitet werden, werden Signalisierungsnachrichten der dritten Protokollebene 154, d.h. der Netzwerkschicht, im Adapter 90 nur erkannt aber nicht bearbeitet. Die dritte Protokollebene betrifft die Signalisierung bspw. gemäß ISDN— Teilnehmerprotokoll DSS1 (Digital Signalling System No . 1), siehe Q.931 ff. der ITU-T. Die zu diesem Protokoll gehörenden Daten werden kopiert und über das Internet 12 getunnelt.
Zum Tunneln wird bspw. ein proprietäres Protokoll verwendet, z.B. das siemensinterne Protokoll CorNet IC (Corporate Network - Tele Commuting) , das die folgenden Grundmeldungen kenn : - "Log On" bzw. "Log Off" zum Signalisieren des Aufbaus bzw. des Abbaus einer Datenverbindung, "Keep Alive" zum Überwachen der Datenverbindung,
eine Containermeldung, in der sich bspw. Signalisierungsnachrichten gemäß anderer proprietärer Protokolle oder auch die zu tunnelnden Signalisierungsnachrichten gemäß DSS1 transportieren lassen.
Aus vermittlungstechnischer Sicht gehört CorNet TC zur Verbindungsebene 2.
Im IP—Protokollstapel 132 wird in der vierten Protokollebene, d.h. in der Transportprotokollebene, bspw. das TCP-Protokoll (Transmission Control Protocol) genutzt. Darunter liegt in der dritten Protokollebene, d.h. in der Netzwerkprotokollebene, das Internetprotokoll IP . Die beiden unteren Protokoll- ebenen im IP-Protokollstapel 132 sind zu einer Netzzugangs- protokollebene 158 zusammengefasst und stehen für ein LAN— bzw. WAN-Übertragungsprotokoll, bspw. ein Ethernetprotokoll . Höhere Protokollebenen 159 des IP—Protokollstapels 132 sind in Figur 2 durch Punkte angedeutet.
Das Tunneln der Signalisierungsdaten im Adapter 90 ist in Figur 2 durch einen Doppelpfeil 160 dargestellt und erfolgt sowohl in Richtung von der Vermittlungsstellenleitung 100 zur Leitung 72 als auch in umgekehrter Richtung von der Leitung 72 zur Vermittlungsstellenleitung 100. Die CorNet TC- Containermeldungen werden als IP—Datenpakete in das Internet 12 von dem Adapter 90 gesendet bzw. aus dem Internet 12 empfangen.
Im Ausführungsbeispiel werden die Funktionen des Protokoll— stapeis 132 durch das IP-Telefon 80 erbracht, das auch für die IP—Telefonie die Funktionen eines solchen Protokollstapels 132 nutzt. Das Telefon 80 enthält ein internes Bussystem an dem eine So-Karte eingesteckt wird. Über das interne Bussystem werden ungetunnelte DSS1—Nachrichten zwischen der So— Karte und dem Telefon 80 ausgetauscht. Somit werden Software- und Hardware mehrfach genutzt und der zusätzliche schaltungs-
technische und softwaretechnische Aufwand für den Adapter 90 ist gering.
Bei einem anderen Ausführungsbeispiel wird der S0-Adapter 90 unabhängig von einem IP—Telefon realisiert und enthält in diesem Fall einen eigenen Anschluss an das Filial- Datenpaketübertragungsnetz 16. Auch die Funktionen beider Protokoll Stapel 130 und 132 werden bei dem alternativen Ausführungsbeispiel in dem S0—Adapter 90 erbracht.
Figur 2 zeigt in ihrem rechten Teil die den Protokollstapeln 130, 132 entsprechenden Protokollstapel 140, 142. Der Protokollstapel 140 ist wie der Protokollstapel 132 aufgebaut und enthält : - eine untere Netzzugangsprotokollebene 170, deren Funktionen bspw. durch die IP—Baugruppe 38 erbracht werden, eine darüber liegende dritte Protokollebene 171 zur Realisierung- des IP-Protokolls, eine vierte Protokollebene 172 zur Realisierung eines Transportprotokolls, z.B. des TCP, wobei die Funktionen der Protokollebenen 171 und 172 bspw. ebenfalls durch die IP-Baugruppe 38 erbracht werden, und - weitere höhere Protokollschichten 174, die durch Punkte angedeutet sind aber nicht näher erläutert werden.
Der ProtokollStapel 142 ist ähnlich wie der Protokollstapel 130 aufgelbaut, und enthält: eine untere Protokollebene 180, die gemäß einem Zeitmul- tiplexverfahren arbeitet, - eine zweite Protokollebene, die bspw. gemäß ITU-T-Standard Q.921 arbeitet und eine Datenübertragungsverbindung zwischen der Vermittlungsstellen—Baugruppe 34 und der Vermittlungsstelle im Ortsnetz 20 herstellt, eine im Gegensatz zur Protokollebene 154 vollständig bear- beitete Signalisierungs-Protokollebene 184, die Funktionen des DSSl-Protokolls erbringt, und
höhere Protokollebenen 186, die durch Punkte angedeutet sind, aber nicht näher erläutert werden.
Die Protokollebene 184 des Protokollstapels 142 wird sowohl zur Signalisierung Richtung Ortsnetz 20 als auch zur Weitergabe von durch das Internet 12 getunnelten Signalisierungsnachrichten an die Steuereinheit 30 bzw. zur Weitergabe von Signalisierungsnachrichten verwendet, die von der Steuereinheit 30 kommen und durch das Internet 12 getunnelt werden müssen, siehe Doppelpfeil 190.
In der Telekommunikationsanlage 14 werden die durch das Internet 12 getunnelten DSSl—Signaliseirungsnachrichten aus den CorNet TC—Containermeldungen entpackt und an die Steuerein- heit 30 weitergegeben. Umgekehrt werden die über das Internet 12 zu tunnelnden DSSl-Signalisierungsnachrichten in CorNet TC—Container und anschließend in IP—Datenpakete eingefügt.
Zusammenfassend gilt, dass mit Hilfe der Erfindung ein Pri— vatnetz, z.B. ein Unternehmensnetκ bzw. ein Enterprise-Netz, mit einer Netztopologie aufgebaut werden kann, bei der eine Zentrale einen Zugang zu einem Ortsnetzbereich eines öffentlichen Telekommunikationsnetzes am Ort der Zentrale hat, z.B. zum Telefonnetz der Deutschen Telekom AG. Außerdem hat das Privatnetz dezentral lokalisierte Filialen in anderen Ortsnetzbereichen des Telekommunikationsnetzes als die Zentrale.
Der Netzbetreiber des Privatnetzes kann innerhalb seines Pri— vatnetzes die Endgeräte in den Filialen und die Endgeräte in der Zentrale betreiben, um u.a.
- einheitliche Telefon-Leistungsmerkmale,
- einen gemeinsamen Service, und
- cjemeinsame Funktionen anzubieten und damit Betriebs— und Servicekosten einzusparen . Außerdem werden die Verbindungen nach außen zu Vermittlungsstellen des öffentlichen Telefonnetzes oder von diesen Vermittlungs stellen zentral gesteuert .
Bei der erfindungsgemäßen Lösung werden deshalb die Filialtelefone als abgesetzte IP-Telefone (Internet Protocol) von der zentralen Telekommunikationsanlage über das LAN/WAN-Netz (Lo- cal Area Network/ Wide Area Network) des Privatnetzbetreibers gesteuert. Das LAN/WAN ist bspw. leitungsgebunden und/oder enthält Funkübertragungsstrecken. Bspw. werden die IP- Telefone an einer zentralen Anlage des Typs HiPath 4000 der Firma Siemens AG betreiben. Im Fall einer HiPath-Anlage wer- den die IP-Telefone genauer als HFA-IP-Telefone (HiPath Feature Access) bezeichnet.
Für den lokalen Zugang der Filiale an eine Vermittlungsstelle des öffentlichen Telekommunikationsnetzes wird bspw. in ein HFA—IP—Telefon der Filiale ein So—Schnittstellen-Adapter gemäß ISDN-Protokoll (Integrated Services Digital Network) eingebaut. Die Signalisierung dieser S0-Amtsleitung erfolgt e- benfalls über die zentrale Telekommunikationsanlage. Die ISDN—Signalisierung dieser S0-Leitung wird über das LAN/WAN- Netz von der Filiale bis zur Zentrale und umgekehrt von der Zentrale zu Filiale unter Verwendung des Internetprotokolls getunnelt. Somit wird die am So-Adapter angeschlossen Vermittlungsstellenleitung von der zentralen Telekommunikationsanlage in der gleichen bzw. identischen Weise angesteuert wie eine Vermittlungsstellenleitung, die in üblicher Weise an der zentralen Telekommunikationsanlage angeschlossen ist.
Die So-Schnittstelle in der Filiale ist ein Telekommunikati- onsanlagenanschluss oder auch ein Mehrgeräteanschluss . Alter- nativ wird an Stelle einer S0-Schnittstelle in der Filiale bspw. auch eine analoge Schnittstelle mit zugehörigem analogen Signalisierungsprotokoll eingesetzt