HYBRIDES , AUTOMATISCHES ÜBERTRAGU GSWIEDERHOLUNGSVERFAHREN MIT GESTEIGERTER REDUNDANZ
Beschreibung
Verfahren zum Senden von Daten, Sender und Empfänger.
5 Die vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren zum Senden von Daten sowie einen entsprechenden Sender, insbesondere ein Mobiltelefon oder eine Basisstation, und einen Empfänger, insbesondere ein Mobiltelefon oder eine Basisstation.
10 Insbesondere in Verbindung mit Mobilfunksystemen wird häufig die Verwendung so genannter Paketzugri fsverfahren bzw. paketorientierter Datenverbindungen vorgeschlagen, da die aufkommenden Nachrichtentypen häufig einen sehr hohen Burstfak- tor besitzen, so dass nur kurze Aktivitätsperioden existie- 15 ren, die von langen Ruhepausen unterbrochen sind. Paketorientierte Datenverbindungen können in diesem Fall die Effizienz im Vergleich zu anderen Datenübertragungsverfahren, bei denen ein kontinuierlicher Datenstrom vorhanden ist, erheblich steigern, da bei Datenübertragungsverfahren mit einem konti- 20 nuierlichen Datenstrom eine einmal zugeteilte Ressource, wie z.B. eine Trägerfrequenz oder ein Zeitschlitz, während der gesamten Kommmunikationsbeziehung zugeteilt bleibt, d.h. eine Ressource bleibt auch dann belegt, wenn momentan keine Datenübertragungen anliegen, so dass diese Ressource für andere 25 Netzteilnehmer nicht zur Verfügung steht. Dies führt zu einer nicht optimalen Nutzung des knappen Frequenzspektrums für Mobilfunksysteme .
Zukünftige Mobilfunksysteme, wie beispielsweise gemäß dem 30 UMTS-Mobilfunkstandard ("Universal Mobile Telecommunications System"), werden eine Vielzahl unterschiedlicher Dienste anbieten, wobei neben der reinen Sprachübertragung Multimedia- Anwendungen zunehmend an Bedeutung gewinnen werden. Die damit
einhergehende Dienstevielfalt mit unterschiedlichen Ubertra- gungsraten erfordert ein sehr flexibles Zugriffsprotokoll auf der Luftschnittstelle zukunftiger Mobilfunksysteme. Paketorientierte Datenübertragungsverfahren haben sich hier als sehr geeignet erwiesen.
Im Zusammenhang mit UMTS-Mobilfunksystemen wurde bei paketorientierten Datenverbindungen ein sogenanntes ARQ-Verfahren ("Automatic Repeat Request") vorgeschlagen. Dabei werden die von einem Sender an einen Empfanger übertragenen Datenpakete empfangerseitig nach ihrer Decodierung hinsichtlich ihrer Qualität überprüft. Ist ein empfangenes Datenpaket fehlerhaft, fordert der Empfanger eine erneute Übertragung dieses Datenpakets von dem Sender an, d.h. es wird ein Wiederho- lungsdatenpaket von dem Sender an den Empfanger gesendet.
Bei einem so genannten Incremental-Redundancy-Verfahren werden ausgehend von den ursprunglich zu sendenden codierten Daten mit Hilfe unterschiedlicher Punktierungsmuster verschie- dene Datenpakete erzeugt. Dadurch ist ein Wiederholungsdatenpaket mit dem zuvor gesendeten und fehlerhaft empfangenen Datenpaket nur teilweise identisch. Die Redundanz am Empfanger steigt mit jedem empfangenen Datenpaket bis es schließlich nach einigen Wiederholungen korrekt dekodiert werden kann . Aufgrund der Kombination von Wiederholungen mit der Änderung der Punktierung wird dieses Verfahren auch als Hybrid Automatic Repeat Request (HARQ) bezeichnet.
Bei Daten, die aus einer Codierung mit einem nicht Systemati- sehen Code (NSC codes) hervorgehen, kann bequem mit Punktierungstabellen oder einem Rate-Matching-Algorithmus gearbeitet werden, um die Punktierungsmuster zu erzeugen.
Sollen dagegen Daten übertragen werden, die aus einer Codierung mit einem Rekursiv Systematischen Code (RSC codes) hervorgehen, muss zudem beachtet werden, dass die so genannten systematischen Bits (also die Informationsbits selbst) zumin- dest in der jeweils ersten Übertragung möglichst nicht punktiert werden, da der Code sonst möglicherweise katastrophisch ist und somit nicht dekodiert werden kann. D.h. man muß bei der Punktierung also zwischen systematischen Bits und Parit- Paritätsbits unterscheiden. Ein möglicher derartiger Algo- rithmus ist in [1] im Abschnitt 5.5, Physical-layer Hybrid- ARQ functionality beschrieben. Hierbei wird zwischen dem selbst-dekodierbaren und dem nicht-selbst-dekodierbaren Typ unterschieden. Im Gegensatz zum erstgenannten Typ, bei dem bei jeder Übertragung alle systematischen Bits gesendet wer- den und der Rest im Sendeblocksegment mit jeweils unterschiedlichen Paritätsbits aufgefüllt wird, werden bei der nicht-selbst-dekodierbaren Variante zuerst alle systematischen Bits gesendet. In den folgenden Wiederholungen sind a- ber dann im Allgemeinen nur noch Paritätsbits enthalten.
Insbesondere bei der nicht-selbst-dekodierbaren Variante gibt es bei dem in [1] beschriebenen Algorithmus jedoch den Nachteil, dass manche Paritätsbits mehrfach gesendet werden, während andere noch gar nicht gesendet wurden (vgl. Abb. 1 in Abschnitt 5). Oder es werden z.B. bei einem Rate-l/3-Code zu einem bestimmten systematischen Bit beide zugehörigen Paritätsbits gesendet, während zu anderen syst. Bits kein Paritätsbit gesendet wird (vgl. Abb. 1 in Abschnitt 5) . Um den mit einer Wiederholung verbundenen Code-Gewinn zu maximieren ist es aber nötig, den Zugewinn an Information möglichst gleichmäßig zu gestalten. D.h. bevor einzelne Bits ein zweites mal gesendet werden, sollten erst alle Bits zumindest einmal gesendet worden sein.
Der vorliegenden Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren zum Senden von mit einem systematischen Code codierten Daten anzugeben, das empfangsseitig eine zuverlas- sige Decodierung der Daten ermöglicht.
Diese Aufgabe wird durch die Merkmale der unabhängigen Ansprüche gelost. Die Unteranspruche definieren jeweils bevorzugte und vorteilhafte Ausfuhrungsformen der vorliegenden Er- findung. Es liegen auch Weiterbildungen der Vorrichtungsanspruche im Rahmen der Erfindung, die den abhangigen Ansprüchen des Verfahrensanspruchs entsprechen.
Die Erfindung basiert demnach auf dem Gedanken, eine Punktie- rung und/oder ein Packen von Bits in Wiederholungsdatenpakete derart durchzufuhren, dass bevorzugt Bits übertragen werden, die bisher noch nicht übertragen wurden. Insbesondere bei der Verwendung von Codertypen, die entsprechend verschiedenen Co- derzweigen verschiedene Bitmengen ausgeben, wird vorgeschla- gen, bevorzugt Bits zu übertragen, die aus Bitmengen entstammen, aus denen bisher noch keine bzw. am wenigsten Bits bertragen wurden .
Die Erfindung schließt nicht aus, dass fallweise zur Ratenan- passung auch eine Bitrepetierung eingesetzt wird.
Dadurch wird erreicht, dass bis zu einer erfolgreichen Decodierung möglichst verschiedene Datenpakete übertragen werden, und so die am Empfanger zur Decodierung zur Verfugung stehen- de Redundanz gegen ber bekannten Verfahren erhöht wird, und somit die Decodierperformance am Empf nger erhöht werden kann.
Ein weiterer Vorteil der Erfindung liegt darin, dass mittels eines einfachen Verfahrens eine Möglichkeit geboten wird, RSC-Codes auch beim Incremental-Redundancy-Verfahren einsetzen zu können. Der Vorteil von RSC-Codes gegenüber NSC-Codes wiederum ist die niedrigere Bitfehler-Rate bei derselben
Blockfehlerrate und sonst gleichen Bedingungen. Natürlich ist die Anwendung der Erfindung aber nicht auf RSC-Codes beschränkt. Bei Verwendung von NSC-Codes kann man das besondere Gewicht, welches den systematischen Coderzweigen bei RSC- Codes entspricht, auch ausgewählten Coderzweigen des NSC- Codes zuordnen.
Die vorliegende Erfindung wird nachfolgend näher unter Bezugnahme auf die beigefügte Zeichnung anhand bevorzugter Ausfüh- rungsbeispiele einer paketorientierten Datenübertragung in einem Mobilfunksystem erläutert, wobei die vorliegende Erfindung selbstverständlich nicht auf Mobilfunksysteme beschränkt ist, sondern allgemein in jeder Art von Kommunikationssyste- men eingesetzt werden kann, in denen ein ARQ-Verfahren zur Datenübertragung vorgesehen ist.
Figur 1 zeigt eine Darstellung zur Verdeutlichung der Kommunikation in einem Mobilfunksystem,
Figur 2 zeigt Ablaufdiagramm einer Ausführungsvariante der Erfindung bei Verwendung von RSC-Codes,
Figuren 3 und 4 zeigen verschiedene Punktierungsschemata.
Es ist in Figur 1 beispielhaft die Kommunikation zwischen einer Basisstation 1 und einer Mobilstation 2 eines Mobilfunksystems, z.B. eines UMTS-Mobilfunksystems, dargestellt. Die Übertragung von Informationen von der Basisstation 1 zu der
Mobilstation 2 erfolgt über den so genannten "Downlink"-Kanal DL, wahrend die Übertragung der Informationen von der Mobilstation 2 zu der Basisstation 1 über den so genannten "Uplink"-Kanal UL erfolgt.
Die vorliegende Erfindung wird nachfolgend anhand einer paketorientierten Datenübertragung von der Basisstation 1 an die Mobilstation 2, d.h. anhand einer paketorientierten Datenübertragung über den "Downlink"-Kanal erläutert, wobei die vorliegende Erfindung jedoch analog auf eine Datenübertragung über den "Uplink"-Kanal anwendbar ist. Des Weiteren wird die vorliegende Erfindung nachfolgend anhand der in dem jeweiligen Sender durchzuführenden Signalverarbeitungsmaßnahmen erläutert, wobei jedoch zu beachten ist, dass in dem jeweiligen Empfanger zur Auswertung der auf diese Weise senderseitig verarbeiteten Daten eine entsprechende Signalverarbeitung in umgekehrter Reihenfolge erforderlich ist, so dass von der vorliegenden Erfindung nicht nur die Senderseite, sondern auch die Empfangerseite betroffen ist. Die Signalverarbei- tung, insbesondere das Codieren, die Ratenanpassung, das
Punktieren, das Packen von Bits in Datenpakete, das Decodieren, die Signalisierung von Decodierergebnissen und/oder das Auswerten von Signalisierungen, ist im Sender und im Empfanger durch programmtechnisch entsprechend eingerichtete Pro- zessoreinrichtungen 3 realisiert.
Figur 2 zeigt die Struktur des Rate-Matching-Moduls bei einem Transport-Kanal. Bei mehreren Transport-Kanälen ist dieses Modul entsprechend oft vorgesehen. Die einzelnen Datenpakete (Sendeblocksegmente) der Große Ndata,ι Bits (mit Ndata.. = N_.,-+ ΔN.,~) werden dann z.B. entsprechend [2] in einer Transport Channels Multipexing Einheit zu dem sogenannten Coded Compo
site Transport Channel (CCTrCH) zusammengefügt, wobei ,Ndaai = NΛΛ, gilt .
Die Figur zeigt von links nach rechts die Aufteilung (bit se- paration) von Daten NtJ , die mit einem systematischen Code codiert wurden, auf N verschiedene Coderzweige. Die aus einem Coderzweig hervorgehenden Bits werden jeweils zu Systembitmengen SYS bzw. Paritätsbitmengen P zusammengefasst . Basierend auf dieser Aufteilung in Bitmengen werden dann die Punk- tierung bzw. das Packen der Daten bzw. der Bits in Datenpakete durchgeführt (bit collection) .
Im Weiteren wird die Erfindung beispielhaft anhand der Verwendung eines RSC-Codes der Rate K/N beschrieben. Die Erfin- düng kann sowohl beim Einsatz herkömlicher Convolutional Codes als auch beim Einsatz von Turbo-Codes mit beliebigen K/N- Komponenten-Codes angewendet werden.
Zunächst werden einige Voraussetzungen und Definitionen be- schrieben, von denen im folgenden Beispiel ausgegangen wird:
Für die Beschreibung des Rate Matching wird folgende bei 3GPP (Third Generation Partnership Project) übliche Schreibweise (vgl. [2]) verwendet:
Rundung x nach -∞, d.h. ein ganzzahliger Wert der die Ungleichungx-1 <[xj<;c erfüllt. |x Betrag von x. I Anzahl der Transport-Kanäle die in einem sog. zusam- mengesetzten Transport-Kanal (CCTrCH) vereint werden. K / N Code-Rate des verwendeten Faltungs- oder Turbo-Codes N
dala Gesamtzahl der in einem Sendeblock für den zusammengesetzten Tranportkanal zur Verfügung stehenden Bits.
Der Sendeblock besteht sovielen Sendeblocks egmenten wie Transportkanäle vorhanden sind.
N, data,i Sendeblocksegment (Datenpaket) für den Tranportkanal mit dem Index i . Es gilt NΛu = ∑JVAÄ .
N! : Anzahl der Bits in einem Code-Block vor der Raten- Anpassung (Rate Matching) auf dem i-ten Transport- Kanal bei gewählter Transport-Format-Kombination mit dem Index j .
AN, Ist dieser Wert positiv, beschreibt er die Anzahl der im Code-Block des i-ten Transport-Kanal (mit Transport-Format-Kombination j) zu wiederholenden Bits. Ist der Wert dagegen negativ, beschreibt der Betrag davon die im Code-Block des i-ten Transport-Kanal (mit Transport-Format-Kombination j ) zu punktierenden (d.h. die zu streichenden) Bits. Ist dieser Wert null so sind weder Bits zu wiederholen noch zu punktieren, d.h. die Raten-Anpassung ist transparent und der Inhalt des Ξendeblocksegments ist identisch mit dem Code-Block des i-ten Transport- Kanals mit der Transport-Format-Kombination j .
RM, Halb-statisches Attribut für die Raten-Anpassung für den i-ten Transport-Kanal.
& in Startwert für die Fehlervariable e im Raten-Adaptions- Algorithmus (Rate-Matching-Alg. ) zur Erzeugung der Punktierungs- bzw. Wiederholungs-Muster.
Qplu Erhöhung der Fehlervariable e im Raten-Adaptions- Algorithmus . Verringerung der Fehlervariable e im Raten-Adaptions- Algorithmus . Indiziert systematische Bits und Paritätsbits, wobei folgende Zuordnung gilt : b=l Systematisches Bit. J =2 Erstes Paritätsbit. ώ=3 Zweites Paritätsbit.
Z, , Variable für ein Zwischenergebnis.
Zählvariable für die Zahl der Übertragungen bzw. Wiederholungen, wobei in den unten angegebenen Beispielen die jeweils erste Übertragung mit 0 indiziert wird. Maximalzahl der Übertragungen für den gleichen Code- Block.
Der verwendete Punktierungsalgorithmus an sich ist z.B. aus [2], Kapitel 7.3 Rate Matching, bekannt:
Für jeden zu sendenden Code-Block mit der Transport-Format- Kombination j, wird für jeden Transport-Kanal i die Anzahl der zu punktierenden oder zu wiederholenden Bits nach folgenden Formeln bestimmt (vgl. [2]) :
∑RMm x N,„tJ x/V,
Z = for all i = 1 ... I YRM„, x Na , bfN,t] = Z l -Zx_λιl - tt! for all i = 1
Entsprechend Figur 2 werden in den verschiedenen Codezweigen aus den N±j codierten Bits am Eingang Ndata,ι = Ni,j+ ΔN rj Bits am Ausgang erzeugt. Es werden im Folgenden nur nicht-selbst- dekodierbare Codes angenommen. Außerdem wird angenommen, dass die Sendeblockgröße ausreicht, um im jeweils ersten Datenpaket (Sendeblock) (R=0) mindestens alle systematischen Bits übertragen zu können. Bei genau einem Transport-Kanal gilt also: Näala ≥ N, -l/N . Werden dagegen mehrere Transport-Kanäle parallel benutzt, werden zudem die Rate-Matching-Attribute RMi so gewählt, dass jeweils Nl + ANt J ≥ Nt -K/N gilt. Es wird in diesem Beispiel zudem vorausgesetzt, dass ΔNιrj negativ
ist, d.h. es gibt nur Punktierung in den einzelnen Codezweigen.
Die Erfindung basiert demnach auch auf dem Gedanken, auch bei den Wiederholungsübertragungen ein möglichst gleichmäßiges Schema anzuwenden. Dazu werden die N Teildatenströme (Co- derzweige, Bitmengen) aus Figur 2 zunächst als gleichwertig angesehen. Für die erste Übertragung (R=0 ) (Erst-Datenpaket) wird eine bestimmte Parametrisierung für die Punktierung ge- wählt, bei den folgenden Wiederholungen (_>0) (Wiederholungsdatenpakten) werden die Parameter dann beibehalten aber jeweils über die N verschiedenen Coderzweige aus Figur 2 permutiert.
Die Parameter werden nun so festgelegt, dass bei der Erstübertragung (Λ=0) sämtliche systematischen Bits gesendet werden. Der restliche Platz im jeweiligen Sendeblocksegment (Datenpaket) wird zunächst mit Paritätsbits aus einem bestimmten Coderzweig (vgl. Figur 2: Pz . . . _?N-K) aufgefüllt. Sollte dies nicht ausreichen um das jeweilige Sendeblocksegment zu füllen, wird ein weiterer Coderzweig angezapft, u.s.w. bis das jeweilige Sendeblocksegment voll ist. D.h. Punktierung wird nur im letzten Coderzweig angewendet. Welche Coderzweige bei der ersten Übertragung benutzt werden, kann entweder willkür- lieh festgelegt werden, oder man benutzt besser auch hier schon das gleiche Kriterium wie bei den Wiederholungen (ID oder Codepolynom-Güte, s.u.) .
In den folgenden Wiederholungen (i.>0) wird nun jeweils durch- permutiert und zwar so, daß jeweils der Coderzweig aus dem noch keine bzw. die wenigsten Paritätsbits übertragen wurden vorrangig behandelt wird. D.h. aus diesem Coderzweig werden jetzt alle Paritätsbits übertragen. Danach wird wieder aufge
füllt und zwar mit dem gleichen Kriterium: Die Coderzweige aus denen noch keine bzw. die wenigsten Bits übertragen wurden, werden bevorzugt. Sind zwei Coderzweige gleichwertig im Sinne des eben beschriebenen Kriteriums, wird derjenige be- vorzugt, dessen Code-Polynom (im Sinne der Codierungstheorie) die besseren Eigenschaften hat. Oder aber es wird einfach eine ID festgelegt und derjenige Coderzweig bevorzugt, der die kleinere ID hat (z.B.: Sys=0, P7=l ... PJM=N-1) .
Nach diesem Schema können entweder so viele Wiederholungen definiert werden, wie nötig sind, um den Code-Block empfän- gerseitig decodieren zu können. Oder es wird je nach Randbedingung eine maximale Anzahl von Wiederholungen (-Rma>.) definiert, wobei nach dem Überschreiten dieses Maximums der Zyk- lus vorzeitig neu begonnen werden muss, indem ein Block mit systematischen Bits gesendet wird.
Die Rate-Matching-Parameter ep.us, em.__,_,_, und e,„i werden wie folgt bestimmt: N,
°≠ wobei N der Anzahl der Zweige in Abb.2 ent- N spricht . N, AN, , +n , wobei n entsprechend der aktuellen '•' N Punktierungsrate gewählt wird, s.u..
Der oben verwendete positive, ganzzahlige Wert n ist so zu wählen dass folgende Bedingung erfüllt ist: . Der Parameter n bestimmt also die Anzahl
der Coderzweige, die komplett wegpunktiert werden. Anmerkung: ΔNi
rj ist gemäß Voraussetzung natürlich negativ!
e,™=(
1 +(-
Rmo (Λ
nl.
x))xe
mmu!) o (e
pte) , mit £
max der ax. zulassigen
Zahl an Übertragungen .
Diese Formel für die Bestimmung von elnl ist nur eine von vie- len möglichen. Für den in dieser Erfindung beschriebenen Algorithmus ist bei der Bestimmung von elnl hauptsachlich wichtig, dass die adressierten Positionen in den einzelnen Wiederholungen möglichst disjunkt sind.
Die Wahl des RM-Attributs ist ebenfalls von untergeordneter
Bedeutung: Bei nur einem Transport-Kanal darf es nur nicht zu
Null gewählt wird. Bei mehreren Transport-Kanälen müssen, wie oben schon erwähnt, die RM-Attribute so gewählt sein, dass RM xN^ xN^ N , Nι / + ιj = —l « ^ > -^ K ∑RMm x NmJ m=l für jeden Transport-Kanal erfüllt ist. Mit dieser Bedingung wird sichergestellt, dass jeweils samtliche systematischen Bits in einem Sendeblock übertragen werden können. Anmerkung: Der Ausdruck rechts dem Ungleichheitszeichen beschreibt die Anzahl der systematischen Bits in einem Code-Block.
Selbstverständlich können bei gleichwertigen Zweigen auch andere Auswahlkriterien als die oben angegebenen (Qualität des Code-Polynoms bzw. ID-Methode) verwendet werden.
Die in Figur 3 dargestellte Tabelle zeigt Punktierungsmuster für einen Code-Block der Lange 21 Bits ( 7 Info-Bits, Rate- 1/3-Code) der durch Punktierung nach dem Algorithmus in [1] auf jeweils 10 Bits Lange verkürzt wird: JV =21; Ndata = \0 ;
Δ_V,j=-ll . Dabei bedeutet 'S' das betreffende Bit wird gesen- det (in das Datenpaket gepackt) und 'X' das betreffende Bit
wird punktiert. Es ist zu erkennen, dass bei R=0 r also der ersten Sendung beide Paritätsbits zu Bit 4 gesendet werden, obwohl für Bits 2, 3, 5, 6 und 7 kein Paritatsbit gesendet wird. Zudem werden diese Paritätsbits im ersten Wiederholungsblock (für i?=l) nochmals gesendet obwohl manche Paritätsbits noch gar nicht gesendet wurden.
Es werden nun die gleichen Parameter verwendet wie oben: Code-Rate: K/N = 1/3 ; Nl } = 2l ; Ndala = l0 ; AN,tJ = ~U . Damit werden folgende Parameter abgeleitet: N, N n +1 AN, n
Mit der Wahl n = \ ist die geforderte Bedingung > — > — N N, , N erfüllt.
Damit wird e
m AN, , + n —^ -11+1 — = 4 '' N 3 e_.
m wird in Abhängigkeit von R (Anzahl der Wiederholungen) bestimmt, wobei Ä
max=3 gewählt ist: für R = 0 (initiale Übertragung) = (l + für R = 1 (erste Wiederholung)
für R = 2 (zweite Wiederholung)
Die in Figur 4 dargestellte Tabelle zeigt die Punktierung für die erste Übertragung, sowie für beide Wiederholungen. Die Symbole 'S' und 'X' haben dabei die gleiche Bedeutung wie o- ben:
Bei R=0 werden zunächst samtliche systematischen Bits gesen- det. Samtliche Bits aus dem Coderzweig „Parity 2" werden
Punktiert. Die Bits aus dem Coderzweig „Parity-1" werden entsprechend der berechneten Parameter elnl, ep_.us und emjmjs punk
tiert und füllen somit das Sendeblocksegment (entspricht hier dem Sendeblock selbst, da in diesem Beispiel nur ein Tranportkanal vorhanden ist) auf. Kann der Empfanger den Block nicht dekodieren wird bei der folgenden ersten Wiederholung permutiert, d.h. anstelle der systematischen Bits werden nun alle Bits aus dem Coderzweig „Parity-2" gesendet und dafür die systematischen Bits vollständig punktiert. Die verbleibenden Positionen im Sendeblock werden mit Bits aus dem Coderzweig „Parity-1" aufgefüllt, wobei ein modifizierter ejnl - Wert garantiert, dass nicht die selben Bits, wie schon bei der ersten Übertragung, gesendet werden. Kann der Empfanger den Block immer noch nicht dekodieren, wird bei der zweiten Wiederholung nun der Coderzweig „Parity-1" bevorzugt. Weil dieser die meisten noch nicht gesendeten Bits enthalt, wird der gesamte Coderzweig „Parity-1" wiederholt. Um den Sendeblock aufzufüllen werden weitere Bits benotigt. Systematische Bits und Paritätsbits aus dem Coderzweig „Parity-2" s nd nun zunächst gleichwertig. Wegen der niedrigeren ID werden aber die systematischen Bits verwendet. Mit einem nochmals odifi- zierten e_.πi -Wert werden diese punktiert und füllen den Sendeblock auf.
Mit Rmx = 3 sind drei so genannte Transport-Formate möglich. D.h. kann der Dekoder nach der zweiten Wiederholung immer noch nicht richtig dekodieren, muß der Sender folglich den ursprunglich f r R=0 gesendeten Sendeblock (bzw. im Falle von mehreren Tranportkanalen das entsprechende Sendeblocksegment) wiederholen, u.s.w..
In dieser Beschreibung wurde auf folgende Dokumente Bezug genommen :
[1] 3GPP TR 25.858 V5.0.0, 3rd Generation Partnership Proj- ect; Technical Specification Group Radio Access Network; High Speed Downlink Packet Access; Physical Layer Aspects [2] 3GPP TR 45.902 V6.1.0, 3rd Generation Partnership Proj- ect; Technical Specification Group GSM/EDGE; Radio Access Network; Flexible Layer One