DaimlerChrvsler AG
Anzeigesystem für ein Fahrzeug
Die Erfindung betrifft ein Anzeigesystem für ein Fahrzeug nach dem Oberbegriff des Patentanspruchs 1.
Die EP 0 482 805 Bl offenbart ein Anzeigesystem für ein Fahrzeug, mit mindestens einer ersten Bildquelle zum Bereitstellen einer ersten Anzeigeinformation, mindestens einer zweiten Bildquelle zum Bereitstellen von einer zweiten Anzeigeinformation und einer Anzeigefläche zur Darstellung der bereitgestellten ersten und/oder zweiten Anzeigeinformation, wobei die Anzeigeinformationen bei einer gleichzeitigen Darstellung auf der Anzeigefläche überlagert sind. Die erste Anzeigeinformation wird zur Darstellung von Rundinstrumenten und die zweite Anzeigeinformation wird zur Darstellung von alphanumerischen Inhalten auf der Anzeigefläche verwendet.
Aufgabe der Erfindung ist es, ein verbessertes Anzeigesystem für ein Fahrzeug anzugeben, bei dem durch eine optische Überlagerung mehrere Anzeigeinformationen gleichzeitig darstellbar sind und die Darstellung von verschiedenen Anzeigeinformationen verbessert wird.
Die Erfindung löst diese Aufgabe durch Bereitstellung eines Anzeigesystems mit den Merkmalen des Patentanspruchs 1.
Vorteilhafte Weiterbildungen der Erfindung sind in den abhängigen Ansprüchen angegeben.
Die Erfindung beruht auf der Idee, die Anzeigefläche eines Anzeigesystems modular in mindestens zwei Bereiche aufzuteilen, die unabhängig von einander erste und/oder zweite Anzeigeinformationen darstellen können, wobei die erste und/oder zweite Anzeigeinformation der mindestens zwei Bereiche frei konfigurierbar ist .
In einer vorteilhaften Ausgestaltung wird mindestens ein erster Teil der ersten Anzeigeinformation an einer festen Position in den mindestens zwei Bereichen dargestellt.
Mindestens ein zweiter Teil der ersten Anzeigeinformation kann an einer variablen Position in den mindestens zwei Bereichen dargestellt werden.
Der erste Teil der ersten Anzeigeinformation dient beispielsweise zur Darstellung eines Rundinstruments und der zweite Teil der ersten Anzeigeinformation dient beispielsweise zur Darstellung mindestens eines Zeigers für das Rundinstrument. Der Bereich der Zeigerbewegung ist frei einstellbar.
In weiterer Ausgestaltung ist die zweite Anzeigeinformation zur Darstellung von Text und/oder Symbolen und/oder Bildern und/oder Karten und/oder von flächigen Informationen benutzbar.
Die zweite Anzeigeinformation kann an variablen und/oder festen Positionen in den mindestens zwei Bereichen dargestellt werden.
Die zweite Anzeigeinformation wird beispielsweise für die Beschriftung der Rundinstrumente und/oder zur Darstellung von Straßenkarten und/oder Richtungspfeilen für ein Navigations- system und/oder zur Darstellung von Text in einer Menüstruk-
tur und/oder zur Darstellung von Bildern eines Nachsichtgerätes und/oder einer Kamera und/oder zur Darstellung von Warnsymbolen benutzt.
Bei einer vorteilhaften Weiterbildung des Anzeigesystems ist die erste und/oder zweite Anzeigeinformation abschaltbar und die mindestens zwei Bereiche können zur Darstellung der verbliebenen ersten oder zweiten Anzeigeinformation benutzt werden, so dass optisch eine einzige Anzeigefläche für die verbliebene Anzeigeinformation gebildet wird.
Durch das erfindungsgemäße Anzeigesystem können die ersten und zweiten Anzeigeinformationen beliebig kombiniert werden, so dass beispielsweise beliebige Kombinationen zwischen der Anzeige von Rundinstrumenten, die mit ihren Zeigern durch die ersten Anzeigeinformationen darstellbar sind, und anderen durch die zweiten Anzeigeinformationen darstellbaren Anzeigen wie Text, Symbolen, Bildern, usw. möglich sind. Die Beschriftung der Rundinstrumente kann beispielsweise durch die entsprechenden zweiten Anzeigeinformationen eingeblendet werden. Durch die Trennung der anzuzeigenden Informationen ist die Beschriftung, d.h. der logische Inhalt, der Rundinstrumente variabel und austauschbar. Durch die optische Überlagerung entsteht zudem ein dreidimensionaler Tiefeneindruck.
Vorteilhafte Ausführungsformen der Erfindung sind in den Zeichnungen dargestellt und werden nachfolgend beschrieben. Es zeigen:
Fig. 1 ein Blockschaltbild eines Anzeigesystems für ein Fahrzeug;
Fig. 2 eine schematische Darstellung des Anzeigesystems aus Fig. 1 ; und
Fig. 3a bis 3c jeweils eine Darstellung einer Anzeigefläche des Anzeigesystem aus Fig. 1 und 2 mit unterschiedlichen Anzeigeinformationen.
Wie aus Fig. 1 ersichtlich ist, umfasst das dargestellte Ausführungsbeispiel des erfindungsgemäßen Anzeigesystems 1 für ein Fahrzeug einen ersten Block 2 mit drei Bildquellen zum Bereitstellen von jeweils einer ersten Anzeigeinformation 5.1, 5.2, 5.3 auf einer ersten Darstellungsebene 5, einen zweiten Block 3 mit drei Bildquellen zum Bereitstellen von jeweils einer zweiten Anzeigeinformation 4.1, 4.2, 4.3 auf einer zweiten Darstellungsebene 4 und eine Steuereinheit 9 zur Ansteuerung der Bildquellen 2, 3.
Wie aus Fig. 2 ersichtlich ist, ergibt sich durch einen halbdurchlässigen Spiegel 6 eine virtuelle Anzeigefläche 8 zur Darstellung der bereitgestellten ersten und/oder zweiten Anzeigeinformationen 5.1 bis 5.3, 4.1 bis 4.3 des ersten und/oder zweiten in einem Armaturenbrett 7 angeordneten Blocks 2, 3. Die Darstellung auf der virtuellen Anzeigefläche 8 ergibt sich durch die optische Überlagerung der beiden Darstellungsebenen 5 und 4, auf denen die ersten Anzeigeinformationen 5.1 bis 5.3 und die zweiten Anzeigeinformationen 4.1 bis 4.3 angeordnet sind, wobei der Betrachter direkt auf die hintere Darstellungsebene 4 blickt, und wobei die obere Darstellungsebene 5 seinem direkten Blick verborgen ist. Mit Hilfe des halbdurchlässigen Spiegels 6 scheint die vom Betrachter nicht direkt einsehbare Darstellungsebene 5 als virtuelles Bild in der rückwärtigen Darstellungsebene 4 überlagert zu sein. Bei einer gleichzeitigen Darstellung der ersten und zweiten Anzeigeinformationen 5.1 bis 5.3, 4.1 bis 4.3, auf der Anzeigefläche 8 liegen die ersten Anzeigeinformationen 5.1 bis 5.3 wenige Millimeter vor der virtuellen Anzeige-
fläche 8, wodurch ein dreidimensionaler Tiefeneindruck entsteht. Durch die Benutzung von jeweils drei Bildquellen zur Darstellung der ersten und zweiten Anzeigeinformation 5.1 bis 5.3, 4.1 bis 4.3 ist die Anzeigefläche 8 im dargestellten Ausführungsbeispiel in drei Bereiche 8.1, 8.2, 8.3 aufgeteilt (siehe Fig. 3a bis 3c) . Selbstverständlich kann die Anzeigefläche 8 des erfindungsgemäßen Anzeigesystems auch in eine andere Anzahl aufgeteilt werden, beispielsweise in weniger oder mehr als drei Anzeigebereiche 8.1, 8.2, 8.3. Die Anzahl der verwendeten Anzeigebereiche 8.1, 8.2, 8.3 ist nach oben durch die baulichen Gegebenheiten im Fahrzeug begrenzt.
Jeder der Anzeigebereiche 8.1, 8.2, 8.3 stellt eine erste und/oder eine zweite Anzeigeinformation 5.1 bis 5.3, 4.1 bis 4.3 dar. Der erste Anzeigebereich 8.1 wird zur Darstellung der ersten Anzeigeinformation 5.1 und/oder der zweiten Anzeigeinformation 4.1, der zweite Anzeigebereich 8.2 wird zur Darstellung der ersten Anzeigeinformation 5.2 und/oder der zweiten Anzeigeinformation 4.2, und der dritte Anzeigebereich 8.3 wird zur Darstellung der ersten Anzeigeinformation 5.3 und/oder der zweiten Anzeigeinformation 4.3 verwendet. Die ersten und/oder zweiten Anzeigeinformationen 5.1 bis 5.3, 4.1 bis 4.3 der drei Anzeigebereiche 8.1 bis 8.3 sind frei konfigurierbar.
So zeigt beispielsweise Fig. 3a eine erste mögliche Darstellung der ersten und zweiten Anzeigeinformationen 5.1 bis 5.3, 4.1 bis 4.3 auf der Anzeigefläche 8 in den drei Anzeigebereichen 8.1 bis 8.3. Im Anzeigebereich 8.1 ist dabei ein Hybridanzeigeinstrument realisiert, das eine erste Anzeigeinformation 5.1 in Form von einem beleuchteten Ring und einem beleuchteten Zeiger und eine zweite Anzeigeinformation 4.2 in Form einer Beschriftung und in Form von Symbolen gleichzeitig darstellt. Im Anzeigebereich 8.2 ist ein Tachometer reali-
siert, der eine erste Anzeigeinformation 5.1 in Form von einem beleuchteten Ring und einem beleuchteten Zeiger und eine zweite Anzeigeinformation 4.2 in Form einer Beschriftung und in Form von Symbolen darstellt. Im Anzeigebereich 8.3 ist ein Drehzahlmesser realisiert, der eine erste Anzeigeinformation 5.1 in Form von einem beleuchteten Ring und einem beleuchteten Zeiger und eine zweite Anzeigeinformation 4.2 in Form einer Beschriftung darstellt .
Fig. 3b zeigt eine zweite mögliche Darstellung der ersten und zweiten Anzeigeinformationen 5.1 bis 5.3, 4.1 bis 4.3 auf der Anzeigefläche 8 in den drei Anzeigebereichen 8.1 bis 8.3. Im Anzeigebereich 8.1 ist dabei eine Menüdarstellung realisiert, die nur eine zweite Anzeigeinformation 4.1 in Form von Textfeldern und Symbolen darstellt, die frei programmierbare Inhalte aufweisen können und beispielsweise durch ein nicht dargestelltes Bedienfeld ausgewählt werden können. Die Symbole sind als Pfeile ausgeführt und zeigen beispielsweise die Betätigungsrichtung eines manuellen Betätigungsmittels zur Auswahl des entsprechenden Textfeldes an. Die erste Anzeigeinformation 5.1 und 5.3 ist dabei abgeschaltet, so dass keine Überlagerung der ersten und zweiten Anzeigeinformationen 5.1 und 5.3, 4.1 und 4.3 stattfindet. Im Anzeigebereich 8.2 ist der bereits unter Fig. 3a beschriebene Tachometer realisiert. Im Anzeigebereich 8.3 ist eine Richtungsanzeige eines Navigationssystems realisiert, die nur eine zweite Anzeigeinformation 4.3 in Form eines Pfeils mit Beschriftung darstellt.
Fig. 3c zeigt eine dritte mögliche Darstellung der ersten und zweiten Anzeigeinformationen 5.1 bis 5.3, 4.1 bis 4.3 auf der Anzeigefläche 8 in den drei Anzeigebereichen 8.1 bis 8.3. Im Anzeigebereich 8.1 ist dabei wieder eine bereits unter Fig. 3b beschriebene Menüdarstellung in einer anderen Menüebene realisiert, die ebenfalls nur eine zweite Anzeigeinformation
4.1 in Form von Textfeldern und Symbolen darstellt. Der Inhalt der Textfelder ist gegenüber den Inhalten aus Fig. 3b verändert, um die freie Programmierbarkeit der Inhalte zu verdeutlichen. Im Anzeigebereich 8.2 ist der bereits unter Fig. 3a beschriebene Tachometer realisiert. Im Anzeigebereich 8.3 ist eine Bilddarstellung eines Nichtsichtgerätes realisiert, die nur eine zweite Anzeigeinformation 4.3 darstellt, die fortlaufend eine aktuell aufgenommene Fahrzeugumgebung in Fahrtrichtung repräsentiert.
Bei den beschriebenen verschiedenen Darstellungsmöglichkeiten gemäß Fig. 3a bis 3c wird ein erster Teil der ersten Anzeigeinformation 5.1 bis 5.3, hier beispielhaft der beleuchtete Ring, im Falle einer Anzeige immer an einer festen Position im entsprechenden Anzeigebereich 8.1 bis 8.3 dargestellt. Mindestens ein weiterer Teil der ersten Anzeigeinformation 5.1 bis 5.3, hier der beleuchtete Zeiger, kann immer an einer festen Position in unterschiedlichen Stellungen im entsprechenden Darstellungsbereich angeordnet sein. So hängt die Position des Zeigers beispielsweise vom aktuell anzuzeigenden Wert ab, beispielsweise von einer aktuellen Geschwindigkeit oder Drehzahl . Zur Ansteuerung der Zeigerinstrumente für die Darstellung von aktuell ermittelten Parameterwerten kann der Block 2 beispielsweise mit einem CAN-Gateway verbunden sein, der beispielsweise in der Steuereinheit 9 oder im Block 2 angeordnet ist . Die Ansteuerung des Blocks 2 zur Darstellung der zweiten Anzeigeinformation 4.1 bis 4.3 kann über entsprechende Grafikarten erfolgen, die beispielsweise im Block 3 oder in der Steuereinheit 9 angeordnet sind. Die Bildquellen sind in diesem Fall beispielsweise jeweils als Display realisiert .
Die zweite Anzeigeinformation 4.1 bis 4.3 kann wie aus Fig. 3a bis 3c ersichtlich ist, zur Darstellung von Text und/oder
Symbolen und/oder Bildern und/oder Karten und/oder von flächigen Informationen benutzt werden und an variablen und/oder festen Positionen in den entsprechenden Anzeigebereichen 8.1 bis 8.3 angeordnet sein.
Die einzelnen Anzeigebereich 8.1 bis 8.3 grenzen direkt aneinander an, so dass bei Verwendung von mehreren der Anzeigebereiche zur Darstellung von einer ersten oder zweiten Anzeigeinformation 5.1 bis 5.3, 4.1 bis 4.3 eine einzige optisch zusammenhängende Anzeigefläche entsteht, die quasi beliebig vergrößert werden kann.
Durch das erfindungsgemäße Anzeigesystem wird eine zur Verfügung stehende Anzeigefläche in mehrere Anzeigebereiche aufgeteilt, die individuell zur Darstellung von ersten und zweiten Anzeigeinformationen benutzt werden können. Durch die Aufteilung der Anzeigefläche entsteht ein variables Anzeigesystem, welches an die verschiedensten Anforderungen angepasst werden kann.
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