Schmuckgegenstand
HINTERGRUND DER ERFINDUNG
Gebiet der Erfindung
Die vorliegende Erfindung betrifft einen Schmuckgegenstand mit einer Anzeigeeinrichtung zum Darstellen von statischen und/oder bewegten Bildern, insbesondere farbigen Bildern.
Stand der Technik
Sogenannter „elektronischer Schmuck" ist bekannt, gilt jedoch als Spielerei oder Modeschmuck, zumal er nicht die Wertigkeit und Brillanz beispielsweise echter Edelsteine vermitteln kann. Zwar sind z.B. Arrangements von Lumineszenzdioden bekannt, die durch das Leuchten der Dioden in dunkler Umgebung eine gewisse Brillanz vermitteln können. Beispiele hierfür beschreiben z.B. die FR 2417273 und FR 261633. Bei bekannten Ausführungen dieser Art von Schmuck ist die Zahl der einzelnen Leuchtelemente in Form von Lumineszenzdioden jedoch so gering und ihr räumlicher Abstand so groß, dass keine flächigen Strukturen dargestellt werden können, wie es für die Darstellung fotorealistischer Bilder erforderlich wäre. Die Zahl der darstellbaren Muster ist deutlich begrenzt, so dass eine längere Betrachtung bald uninteressant wird.
In DE 69611491 T2 ist ein dynamisch veränderbarer Kleidungsgegenstand beschrieben, mit mehreren Flüssigkristallanzeigesegenten, die sektorartig in Kreisform angeordnet sind. Dabei handelt es sich um eine farbige Anzeige, bei der die Farben durch Steuerung der Spannung der einzelnen Anzeigesegmente erzeugt werden. Diese Technologie ist unter
der Bezeichnung „Twisted-Nematic- (TN-)" oder „Super-Twisted Nematic- (STN-) LCD" bekannt. STN-LCDs finden beispielsweise bei Mobi1telefonen Verwendung. Derartige Anzeigen haben zwar die Vorteile, bei Tageslicht ablesbar und vergleichsweise kostengünstig zu sein. Ihr Färb- und Kontrastumfang sind jedoch so begrenzt, dass Fotos, die auf hinreichend hoch auflösenden STN-LCDs dargestellt werden, in der Regel verwaschen und kontrastarm wirken. Die in der DE 69611491 T2 beschriebene Anzeige eignet sich kaum für die Darstellung fotorealistischer Bilder, da die Anzeigesegmente sektorartig in Kreisform angeordnet sind. Dies erweist sich als nachteilig, da die Darstellungsqualität über die Gesamtfläche des Bildes inhomogen ist und bei der elektronischen Codierung von Bildern üblicherweise ein rechteckiges Format mit einem Zeilenraster zugrunde gelegt wird. Daher müssten übliche Bilder vor ihrer Darstellung zunächst in das besondere Format der Anzeige transformiert werden, was unnötigen, zusätzlichen Aufwand bedeutet. Für die Farberzeugung wird maximal ein „Vierebenen-Multiplex (1/4 Arbeitszyklus)" verwendet, so dass pro Anzeigesegment lediglich vier verschiedene Farbschattierungen oder Helligkeitsstufen dargestellt werden können. Dies reicht für eine fotorealistische Darstellung nicht aus. Neuere, aufwändigere STN-LCD- Displays bieten eine Auflösung von 16 Stufen pro Farbvalenz (insgesamt 4096 Farben), was für eine qualitativ hochwertige Darstellung noch immer nicht ausreicht. Des Weiteren sind eventuell darstellbare unterschiedliche Muster oder Bilder, unabhängig davon, ob diese in automatischer Abfolge oder nach Vorgabe durch einen Benutzer dargestellt werden, regelmäßig in der Steuerung des Geräts fest programmiert. Der Benutzer hat also nur ein begrenztes Repertoire von Mustern zur Verfügung, wenn er überhaupt die Wahl zwischen verschiedenen darstellbaren Mustern hat. Außerdem offenbart die DE 69611491 T2 eine Uhr mit mehreren transparenten Elektroden in vorgegebener Anordnung zum Darstellen von Bildern. Eine konkrete Beschreibung von deren Herstellung
wird nicht gegeben. Bei den darzustellenden „Bildern" soll es sich um Grafiken wie etwa Logos oder kaleidoskopische Darstellungen handeln. Die Form der Elektroden soll der der darzustellenden Grafiken entsprechen.
Aus der DE 9320743 Ul ist ein Fingerring als Informationsträger bekannt, bei dem in einem Schmuckteil des Rings ein Informationsspeicher, eine Elektronikeinheit, eine Informationsübermittlungseinheit und ein Energieversorgungsmodul angeordnet sind. Der Informationsträger und die Elektronikeinheit sind verkapselt durch am Schmuckteil befindliche Element, wie eine Fassung, Schutzhüllen, Metallformteile, Edelsteine etc. Die Elektronikeinheit ist über elektrische Leiter mit dem Informationsspeicher, der Informationsübermittlungseinheit und dem Energieversorgungsmodul verbunden. Als Energieversorgungsmodul wird die Verwendung einer ggf. aufladbaren Knopfzelle offenbart. Über den Informationssender, z.B. eine Leuchtdiode, können Informationen ausgesandt und über einen Informationsempfänger, z.B. eine Photodiode, empfangen werden. Der Fingerring dient dem Mitführen von Informationen, wobei diese für einen schnellen Zugriff zur Verfügung stehen sollen.
Die DE 10206672 AI offenbart ein als Schmuckstück zu tragendes elektronisches Gerät, das eine Sensoreinrichtung zum Erfassen eines Umgebungs- oder Zustandsparameters aufweist. Daneben enthält das Gerät eine Recheneinrichtung, die in Abhängigkeit von zumindest einem der Umgebungs- oder Zustandsparameter einen graphischen Inhalt erzeugt, der auf einer Anzeigeeinrichtung dargestellt wird. Als Sensorerfassungseinrichtung wird u.a. ein Farberfassungsabschnitt offenbart, wobei auf einem Display ein auf die erfasste Umgebungsfarbe abgestimmter Inhalt angezeigt werden kann. Auch wird ein Helligkeitserfassungsabschnitt offenbart sowie ein
Strukturerfassungsabschnitt und ein Gravitationserfassungsabschnitt, um z.B. einen künstlichen Horizont darstellen zu können. Betrieben wird das Gerät über eine Batterie, Akkus oder eine Solarzelle.
Der vorliegenden Erfindung liegt nun die Aufgabe zugrunde, einen Schmuckgegenstand mit einer Anzeigeeinrichtung zum Darstellen von statischen und/oder bewegten Bildern, insbesondere farbigen Bildern, zu schaffen, bei der eine qualitativ hochwertige Darstellung von Bildern oder Bildfolgen, wie Filmen, Animationen etc. möglich ist, wobei eine Darstellung von Bildern und Bildfolgen in fotorealistischer Qualität erwünscht ist. Hinsichtlich erzielbarer Brillanz, Leuchtkraft und möglichem Farbenspiel soll der Schmuckgegenstand konventionellen Edelsteinen näher kommen als bekannter elektronischer Schmuck.
Der Benutzer soll außerdem entscheiden können, welche Bilder dargestellt werden, wobei die Auswahl nicht durch das Gerät an sich beziehungsweise durch seine Steuerung begrenzt sein soll. Es sollen praktisch beliebige, elektronisch gespeicherte oder speicherbare Fotos, Filme und Animationen dargestellt werden können.
ZUSAMMENFASSUNG DER ERFINDUNG
Die Aufgabe wird durch einen Schmuckgegenstand nach dem Oberbegriff des Anspruchs 1 dadurch gelöst, dass die geometrische Auflösung der statischen und/oder bewegten Bilder bei zumindest einer Farbvalenz mehr als 4000 Bildpunkte und die Helligkeitsauflösung bei zumindest einer Farbvalenz mehr als 16 Stufen beträgt. Weiterbildungen der Erfindung sind in abhängigen Ansprüchen definiert.
Dadurch wird ein Schmuckgegenstand geschaffen, mit dem erstmals die Darstellung nahezu beliebiger optischer Muster durch hohe optische Auflösung und hohe Darstellungsqualität in hoher visueller Qualität und Brillanz möglich ist, wie dies bislang bei elektronischem Schmuck nicht bekannt ist. Der Schmuckgegenstand kann am Körper getragen werden oder als Schmuck-Applikation für andere Gegenstände, wie Einrichtungsgegenstände, Gegenstände des täglichen Bedarfs etc. oder selbst als schmückender Einrichtungsgegenstand dienen. Mit dem erfindungsgemäßen Schmuckgegenstand kann eine deterministische, leicht reproduzierbare Darstellung vorbestimmter Bilder oder Bildfolgen erfolgen. Im Unterschied dazu werden bei der DE 10206672 AI gerade die graphischen Inhalte der Darstellung auf der Anzeigeeinrichtung in Abhängigkeit von Zustands- und Umgebungsparametern erzeugt. Eine leichte Reproduzierbarkeit der Darstellungen kann dieser Druckschrift daher nicht entnommen werden.
Der Schmuckgegenstand weist bevorzugt eine Anzeigeeinrichtung („Display") auf, die eine farbige, möglichst naturgetreue fotorealistische Darstellung von Bildern gestattet. Die Anzeigeeinrichtung ist vorzugsweise sehr klein ausgebildet. Eine fotorealistische Darstellung kann dann erfolgen, wenn a) die Farbvalenzen der Anzeigeeinrichtung jeweils über eine wahrnehmbare Helligkeitsauflösung von wenigstens 32 Stufen verfügen, was 5 Bit pro Farbe bei digitaler Ansteuerung entspricht; und b) die geometrische Auflösung der Anzeigeeinrichtung hinreichend hoch ist. Dies kann vorzugsweise dadurch erzielt werden, dass die Summe aller Farbpunkte des Displays größer als etwa 10.000 ist. Durch die kleinbauende Anzeigeeinrichtung und die fotorealistische Darstellung kann eine neue Form der sozialen Kommunikation und/oder der Unterhaltung mit dem erfindungsgemäßen Schmuckgegenstand geschaffen werden, indem der
Träger oder Betreiber des Geräts beliebige, inhaltlich im Wesentlichen vollständig in seinem Ermessen liegende Bilder oder Bildfolgen, insbesondere ganze Filmszenen demonstrieren kann, was bisher nicht ohne größeren räumlichen Aufwand möglich war. Die soziale Kommunikation wird vor allem dadurch gefördert, dass durch die fotorealistische Darstellung Bilder von realen Objekten erkennbar werden.
Vorteilhaft ist der Schmuckgegenstand kleinbauend und leichtgewichtig, wodurch er problemlos von einem Benutzer getragen werden kann. Besonders bevorzugt ist die Größe einer Streichholzschachtel (etwa 55 mm x 35 mm x 10 mm) bei einem Gewicht von etwa 30 Gramm. Auch noch kleinere Abmessungen und damit leichtere Schmuckgegenstände sind möglich und können sich bei besonders kleinen Anwendungsfällen, wie z.B. der Verendung als Ohrschmuck, Halsschmuck, Hand- bzw. Armschmuck oder Fußschmuck als besonders vorteilhaft erweisen.
Im Hinblick auf eine Miniaturisierung des Gesamtsystems des Schmuckgegenstandes wird es bevorzugt, eine Anzeigeeinrichtung mit einer digitalen Datenschnittstelle zu verwenden. Dadurch kann ein in die Anzeigeeinrichtung zu integrierendes Speichermedium bzw. ein Datenträger besonders klein sein, da die Hauptdatenmenge außerhalb des Schmuckgegenstandes gespeichert werden kann und lediglich ein Datentransfer, insbesondere auf digitalem Wege, zwischen dem externen Speichermedium und dem in den Schmuckgegenstand integrierten Medium vorgesehen ist.
Um eine hohe Brillanz und Kontrastreichtum zu erzielen, erweist es sich außerdem als vorteilhaft, eine selbst leuchtende Anzeigeeinrichtung zu verwenden. Diese ist auch deswegen von Vorteil, weil der
Schmuckgegenstand dann auch bei geringem Umgebungslicht brillant zur Geltung kommen kann.
Die Anzeigeeinrichtung ist bevorzugt in Flüssigkristalltechnologie ausgeführt, wobei die primären Farbvalenzen für die Bilddarstellung durch vom Flüssigkristall separate Farbfilter und/oder durch farbige Hinterleuchtung des Flüssigkristalls, insbesondere unter Verwendung der Thin-Film-Transistor-Technologie (TFT), erzeugt sind. Alternativ kann die Anzeigeeinrichtung auf der Basis von Lumineszensdioden oder sogar durch reflektive Anzeigeelemente ausgebildet sein. Besonders bevorzugt werden gegenwärtig Thin-Film-Transistor- (TFT-) LCD-Displays, wie sie auch als Suchermonitor in Digitalkameras oder in so genannten Cyberdisplays verwendet werden. Deren Bilddiagonale beträgt etwa zwischen 35 und 50 mm. Größere Displays kommen üblicherweise bei Videokameras zum Einsatz. Andererseits können Mikrodisplays mit einer Bilddiagonale von beispielsweise 4,8 mm auf der Basis von Lumineszenzdioden verwendet werden, mit deren Hilfe Schmuckstücke realisiert werden können, die beispielsweise als Fingerring oder Ohrring getragen werden können. Bei derart kleinen Anzeigeeinrichtungen kann das sichtbare Bild durch eine Fresnellinse optisch vergrößert werden. Alternativ können auch rein reflektive Anzeigeverfahren zur Anwendung kommen, wie sie unter dem Begriff „elektronisches Papier" bekannt sind. Die Wahl der Anzeigeeinrichtungsart und -große kann von dem jeweiligen Anwendungsfall abhängig gemacht werden.
Für die Bereitstellung der darzustellenden Bilder und gegebenenfalls auch der für die Darstellung der Bilder erforderlichen Software ist bevorzugt ein auswechselbares Speichermedium vorgesehen. Ein solcher Datenträger mit darzustellenden Bildern und/oder Bildfolgen kann in elektronisch, optisch oder magnetisch codierter Form vorgesehen sein,
wobei dieser in den Schmuckgegenstand einsetzbar oder mit diesem verbindbar ist. Zur Datenübertragung kann die Anzeigeeinrichtung zumindest eine digitale Datenschnittstelle aufweisen. Es kann von einem entfernten Datenträger oder Speichermedium auch eine drahtlose Übermittlung von darzustellenden Bildern an den Schmuckgegenstand oder auch umgekehrt vorgesehen sein. Das Speichermedium kann ein Halbleiterspeicher in Form von so genannten Flash-Speicherkarten sein, wie sie beispielsweise in Verbindung mit Digitalkameras gebräuchlich sind, aber auch magnetische Speicher in Form von Miniatur- Festplattenlaufwerken. Im Fall der Halbleiter-Speicherkarten erweist es sich als vorteilhaft, wenn diese über einen eigenen Controller verfügen, so dass sie durch das System wie eine Standard-Festplatte angesprochen werden können. Dies ist bei den meisten bekannten Normtypen der Fall. Auch die Verwendung optischer Datenträger ist vorteilhaft möglich.
Bevorzugt weist der Schmuckgegenstand eine elektronische Steuereinrichtung auf. Um eine möglichst große Flexibilität bezüglich der darstellbaren Bildformate zu erhalten, ist es vorteilhaft, wenn die Steuereinrichtung programmierbar und für den vorgesehenen Zweck hinreichend leistungsfähig ist. Die Steuereinrichtung für den Schmuckgegenstand kann entsprechend der Realisierung bekannter Systeme erfolgen, wie sie beispielsweise bei Mobi1telefonen und Taschencomputern (PDAs) verwendet wird.
Vorzugsweise weist der Schmuckgegenstand ein Betätigungselement zum Einstellen von Betriebsparametern des Schmuckgegenstands auf, insbesondere zum Einstellen der Auswahl der darzustellenden Bilder und/oder Bildfolgen, der Helligkeit der Bilddarstellung und/oder des Hintergrundes der Bilddarstellung, der Orientierung der Bilddarstellung und/oder der Geschwindigkeit einer Bildfolge. Besonders bevorzugt ist
als Betätigungselement ein Dreh-Drückknopf, der seitlich an dem Schmuckgegenstand angeordnet ist, vorgesehen. Es kann insbesondere ein Betätigungselement in der Art, wie sie bei Automobil - Navigationssystemen, einzelnen Mobi1telefonmodel1en oder Logikanalysatoren bekannt ist, verwendet werden. In Verbindung mit einer bevorzugt vorgesehenen Betriebssoftware ermöglicht ein Dreh-Drückknopf eine einfache und komfortable menügeführte Bedienung des Schmuckgegenstandes. Der Dreh-Drückknopf kann vorteilhaft mit einer Vorrichtung zum Ein- und Ausschalten des Schmuckgegenstandes kombiniert werden. Dadurch wi d lediglich ein Betätigungselement vorgesehen, was zu einer Reduzierung des erforderlichen Platzbedarfs und damit zu einer möglichen Reuzierung der Abmessungen des Schmuckgegenstandes führt.
Eine der Orientierung der Bilddarstellung ist möglich, insbesondere ein Vertauschen von oben und unten sowie links und rechts.
Bevorzugt ist eine Stromquelle in Form eines Akkumulators, einer Batterie oder einer Brennstoffzelle vorgesehen. Im Hinblick auf eine möglichst einfache technische Lösung, möglichst kleine Bauform, geringes Gewicht und sicherheitstechnische Unbedenklichkeit erweist sich insbesondere die Verwendung von Lithium-Pol mer-Akkumulatoren als vorteilhaft. Unabhängig davon erweist es sich als vorteilhaft, eine hinreichend lange Betriebszeit des Geräts zu schaffen, was vor allem mit einer Brennstoffzelle erreichbar sein kann. Bei deren Verwendung kann eine Beschaffungs- und Entsorgungsproblematik, die im Zusammenhang mit Batterien und Akkumulatoren auftreten kann, sowie ein lästiges Nachladen von Akkumulatoren vorteilhaft vermieden werden.
Bei Verwendung einer Brennstoffzelle gestaltet sich der Betrieb des Schmuckgegenstandes als besonders einfach, insbesondere dann, wenn als
Energieträger Ethanol verwendet wird. Gerade bei der Verwendung des Schmuckgegenstandes beispielsweise auf einer Party oder bei ähnlichen Gelegenheiten, bei denen erfahrungsgemäß häufig auch wässrige Lösungen von Ethanol in annähernd passender Konzentration verfügbar sind, steht der Energieträger Ethanol aufgrund seiner Verfügbarkeit problemlos zur Verfügung. Vorteilhaft verwendbar sind Konzentrationen von bis zu 3 Mol/L. Es eignen sich besonders Konzentrationen des Ethanols von etwa 1 Mol/L, entsprechend rund 6 Volumenprozent. Bei höherem elektrischen Leistungsbedarf kann auch eine Brennstoffzelle verwendet werden, die aus einem geeigneten Stoff auf bekanntem Weg Ammoniak freisetzt, diesen in Wasserstoff und Stickstoff zerlegt und die elektrische Energie aus der Oxidation des Wasserstoffs gewinnt. Als geeignete Energieträger können beispielsweise sämtliche Amoniumcarbonate, Ammoniumcarbamat und/oder Harnstoff (Urea) dienen, gegebenenfalls auch Ammoniumhydroxidlösung (Salmiakgeist). Hiervon sind Ammoniumhydrogencarbonat und Ammoniumcarbamat Bestandteil mancher Backpulversorten (Hirschhornsalz, E503i) und damit ebenso universell verfügbar wie Harnstoff. Die letztgenannten Stoffe sind kostengünstig erhältlich und physiologisch im Wesentlichen unbedenklich. Somit ist ein Betrieb des Schmuckgegenstandes durch alternative und frei verfügbare umweltfreundliche Brennstoffe als Energieträger mögl ich.
Mit den genannten Brennstoffzellentypen entfallen wesentliche Problemstellungen, die mit erschöpften Batterien oder erschöpften Akkumulatoren in Zusammenhang stehen, ohne dass schwer wiegende neue Probleme im Hinblick auf die Beschaffung des Brennstoffs oder den Umgang mit diesem entstehen.
Alle vorstehend genannten Komponenten des Schmuckgegenstandes werden zu einem Rechnersystem verschaltet und mit einer gewünschten Betriebs- und
Bediensoftware versehen. Vorzugsweise wird auf einem Wechselspeichermedium neben den darzustellenden Bildern auch die Betriebssoftware für das System des Schmuckgegenstandes bereit gestellt, wodurch die Software für die Systemkonzeption besonders einfach zu erstellen ist, wenn sie in Form eines bekannten Betriebssystems ausgebildet wird. Im System selbst ist dann vorteilhaft nur noch ein einfacher Bootloader vorgesehen.
Vorzugsweise ist auf der Anzeigeeinrichtung eine Anzeige von verschiedenen Bildern in zeitlicher Abfolge vorgesehen. Die auf der
Anzeigeeinrichtung darstellbaren oder dargestellten bewegten Bilder sind vorzugsweise Filme, Videoclips, Animationen oder dergleichen bewegte
Bilder. Es können mit Hilfe bekannter Software für die Anzeige von
Bildern und/oder Filmen diese in Standardformaten, wie z.B. einem MPEG- Video, dem System des Schmuckgegenstandes zugeführt werden. Weiterhin lassen sich Programme für die Darstellung mehr oder weniger abstrakter
Muster einbringen, wie beispielsweise aus dem PersonalComputerbereich bekannte Bildschi mschoner oder andere Animationsprogramme. Eine
Bereitstellung der Software auf einem Wechselspeichermedium kann mit Hilfe eines Computers erfolgen.
Die erfindungsgemäßen elektronischen Schmuckgegenstände können vorteilhaft entweder am Körper getragen werden, als Schmuck für andere Gegenstände dienen, oder selbst schmückende Einrichtungsgegenstände darstellen. Dabei verfügt die Schmuckgegenstand jeweils über eine Anzeigevorrichtung, auf der beliebige optische Muster einschließlich fotorealistischer Bilder dargestellt werden können. Die weitere künstlerische Gestaltung dieser Gegenstände kann im Übrigen beliebig sein.
Der Schmuckgegenstand kann vorzugsweise ein Ansteckschmuck, insbesondere eine Brosche, ein Halsschmuck, insbesondere eine Kette mit oder ohne einen Kettenanhänger oder ein Collier, ein Amulett, ein Arm- oder Handschmuck, insbesondere ein Armband oder Armreif, Fingerring, ein Haarschmuck, insbesondere Haarspange, Ohrschmuck, insbesondere Ohrclips, Ohrringe, Zierrat zum Schmücken von Hemden und/oder Blusen, insbesondere Manschettenknopf, Krawattenklammer oder -nadel, Zierrat zum Schmücken von Hosen und/oder Röcken, insbesondere eine Gürtelschnalle, Bein- und Hosenbänder, oder dergleichen Schmuckgegenstand sein. Außerdem kann der Schmuckgegenstand Schmuckaccessoire zum Schmücken anderer Gegenstände sein, insbesondere in ein oder an einem Möbelstück, insbesondere einen Tisch, oder in Räume, insbesondere eine Wand, ein- oder angebaut sein und insbesondere in einem Restaurant, Cafe, Bistro etc. zur Unterhaltung der Gäste oder zur Darstellung der Speisekarte oder anderer Informationen dienen. Der Schmuckgegenstand kann auch selbst Einrichtungsgegenstand sein.
Außerdem .kann der erfindungsgemäße Schmuckgegenstand vorteilhaft für die Werbung verwendet werden, insbesondere auch in den vorstehenden Ausführungsformen. Vorzugsweise kann der Schmuckgegenstand als flexiblere Alternative zu der bekannten Werbung auf Kragenspiegeln genutzt werden. Bevorzugt ist der Schmuckgegenstand dabei mit einer Anzeigeeinrichtung mit geeigneten geringen Abmessungen und für den jeweiligen Anwendungsfall geeigneter Formgebung versehen. Besonders bevorzugt ist die Anzeigeeinrichtung ein Miniaturbildschirm zum Anzeigen der statischen und/oder bewegten farbigen Bilder, wobei der Miniaturbildschirm ähnlich dem bei einer Videokamera oder Einzelbildkamera ausgestattet sein kann.
KURZE BESCHREIBUNG DER ZEICHNUNGEN
Zur näheren Erläuterung der Erfindung werden im Folgenden Ausführungsbeispiele anhand der Zeichnungen näher erläutert. Diese zeigen in:
Figur 1 eine Draufsicht auf eine erste Ausführungsform eines erfindungsgemäßen Schmuckgegenstandes, Figur 2 eine Seitenansicht des Schmuckgegenstandes gemäß Figur 1, Figur 3 eine weitere Seitenansicht des Schmuckgegenstandes gemäß
Figur 1, in Aufsicht auf die gegenüberliegende Seite der
Ansicht nach Figur 2, und Figur 4 eine Unteransicht des Schmuckgegenstandes gemäß Figur 1.
DETAILLIERTE BESCHREIBUNG DER ERFINDUNG
Die Figuren 1 bis 4 zeigen jeweils eine Prinzipskizze einer ersten Ausführungsform eines erfindungsgemäßen Schmuckgegenstandes 1 in verschiedenen Ansichten, nämlich in der Draufsicht, der Unteransicht sowie in zwei Seitenansichten. Der Schmuckgegenstand 1 weist ein Gehäuse 10, eine Anzeigeeinrichtung 2 sowie ein Betätigungselement 3 in Form eines Dreh-Drückknopfes auf. Die Anzeigeeinrichtung ist als Miniatur- Bildschirm in Rechteckform ausgebildet. Es kann auch eine andere Ausbildungsform gewählt werden, wenn sich dies als für eine bestimmte Anwendung vorteilhafter erweisen sollte.
Das Betätigungselement 3 ist seitlich an dem Gehäuse 10 angeordnet und in einem in eingeschobenen Zustand dargestellt. In diesem Zustand ist vorteilhaft keine Betätigung des Schmuckgegenstandes möglich, um ein versehentliches Verstellen des auf der Anzeigeeinrichtung dargestellten
Bildes und/oder Einstellungen des Schmuckgegenstandes zu vermeiden. Der eingeschobene Zustand des Betätigungselementes 3 ist somit der normale Betriebszustand oder Ruhezustand des Schmuckgegenstandes, in dem das Betätigungselement inaktiv ist.
Soll eine Betätigung des Schmuckgegenstandes erfolgen, beispielsweise ein auf der Anzeigeeinrichtung dargestelltes Bild oder eine Bildfolge geändert werden, wird das Betätigungselement 3 von dem Gehäuse weg nach außen herausgezogen. Anschließend erscheint auf der Anzeigeinrichtung ein Menüfeld. Aus diesem kann durch Drehen des Betätigungselementes ein neues Bild, eine neue Bildfolge bzw. ein neues Motiv ausgewählt werden. Nach der Auswahl des neuen Bildes bzw. der neuen Bildfolge, wird das Betätigungselement wieder eingeschoben. Der Schmuckgegenstand 1 kann durch Wählen einer Aus-Funktion, die per Software programmiert ist, deaktiviert bzw. ausgeschaltet werden. Es ist alternativ auch möglich, durch ein separates Betätigungselement und/oder durch eine besondere Betätigung des Betätigungselementes 3 den Schmuckgegenstand auszuschalten.
Die für den Betrieb des Schmuckgegenstandes erforderliche Software und ggf. die Bilder und/oder Bildfolgen, die auf der Anzeigeeinrichtung dargestellt werden sollen, sind auf einem Datenträger 5 gespeichert. Der Datenträger kann beispielsweise eine MMC-Speicherkarte oder eine TransFlash-Speicherkarte der Firma SanDisk sein. Aber auch beliebige andere Datenträger eignen sich, sofern sie eine Baugröße aufweisen, die in das Gehäuse des Schmuckgegenstandes eingefügt werden kann. Die MMC- Speicherkarte weist z.B. Abmessungen von 32x24x1,6 mm auf, die TransFlash-Speicherkarte Abmessungen von 15x10x1,1 mm. Letztere ist daher für kleinere Anwendungen besonders geeignet.
Der Datenträger 5 ist in der in den Figuren 1 bis 4 dargestellten Ausführungsform auf der bei Draufsicht auf die Anzeigeeinrichtung unten liegenden Unterseite 11 in das Gehäuse eingeschoben. Dies kann besonders gut der Unteransicht in Figur 4 entnommen werden. Der Datenträger kann entnommen werden, beispielsweise um diesen mit einer aktualisierten Software und/oder neuen Bildern und/oder Bildfolgen zu versehen. Es kann auch ein Aufladen neuer Bilder und Bildfolgen bei in dem Schmuckgegenstand belassenem Datenträger erfolgen, z.B. über eine optische Schnittstelle oder auf anderem Wege. Ein mehrere Bilder bzw. Bildfolgen enthaltener Datenträger kann auch außerhalb des Schmuckgegenstandes vorgesehen und lediglich zum Aufladen eines Bildes oder einer Bildfolge mit einem Speichermedium bzw. Datenträger in dem Schmuckgegenstand verbunden werden.
Die Anzeigeeinrichtung 2 kann in verschiedensten Technologien ausgeführt sein, beispielsweise in Flüssigkristalltechnologie, wobei die primären Farbvalenzen für die Bilddarstellung durch vom Flüssigkristall separate Farbfilter und/oder durch farbige Hinterleuchtung des Flüssigkristalls und/oder unter Verwendung der Thin-Film-Transistor-Technologie (TFT) erzeugt werden können. Außerdem ist die Verwendung von Lumineszensdioden zum Aufbau der Anzeigeeinrichtung möglich, ebenso die Nutzung reflektiver Anzeigeelemente, wie dies bei sog. elektronischem Papier der Fall ist. Um eine gute Ablesbarkeit auch bei geringen Mengen Umgebungslichts sowie eine hohe Brillanz und Kontrastreichtum der Darstellung auf der Anzeigeeinrichtung zu erhalten, kann eine selbst leuchtende Anzeigeeinrichtung vorgesehen werden.
Zur Energieversorgung ist auf der Rückseite 12 des Gehäuses ein
Energieträger 4 vorgesehen. Dieser ist in der in Figur 2 dargestellten Ausführungsform ein Lithium-Polymer-Akku. Dieser weist beispielsweise
Abmessungen von 35x50 mm mit einer Dicke von 3,8 mm auf. Diese Abmessungen können jedoch auch anwendungsspezifisch variiert werden. Alternativ zu diesem Akkumulator kann vorteilhaft auch eine Brennstoffzelle mit umweltfeundlichem Brennstoff, z.B. Ethanol, vorgesehen sein. Diese kann ebenfalls in das Gehäuse 10 des Schmuckgegenstandes 1 integriert werden. Ein Befüllen mit dem Brennstoff kann nachfolgend über eine entsprechende Öffnung in dem Gehäuse 10 erfolgen. Da der Energieverbrauch relativ gering sein wird, ist auch die benötigte Brennstoffenge verhältnismäßig gering, so dass eine Brennstoffzelle auch bei sehr kleinen Schmuckgegenstandabmessungen verwendet werden kann.
Innerhalb des Gehäuses sind Verbindungen der einzelnen Komponenten des Schmuckgegenstandes untereinander zum Daten- und Energietransfer in üblicher Art vorgesehen, die jedoch in den Figuren nicht dargestellt sind.
Der Schmuckgegenstand 1 besteht also im wesentlichen aus den folgenden Komponenten, nämlich einer Miniatur-Vollfarb-Anzeigeeinrichtung, wie sie beispielsweise auch als Suchermonitor in Digitalkameras oder in sogenannten Cyberdisplays Verwendung findet, einer elektronischen Steuereinrichtung für die Erzeugung der darzustellenden Bilder und/oder Bildfolgen, gegebenenfalls einschließlich der erforderlichen Software, einem auswechselbaren oder von außen inhaltlich veränderbaren Speichermedium für die Bereitstellung der darzustellenden Bilder oder Bildsequenzen, gegebenenfalls einschließlich der für die Darstellung erforderlichen Software, wie z.B. einer Flash-Speicherkarte, einer Energie- bzw. Stromversorgungseinrichtung, insbesondere einer Miniatur- Brennstoffzelle, um eine vergleichsweise lange Betriebszeit zu erzielen,
und einer äußeren Umhüllung in Form eines Gehäuses, das beliebig, auch künstlerisch, gestaltet werden kann.
Der Schmuckgegenstand 1 kann für die verschiedensten Anwendungen eingesetzt werden. Beispielsweise kann er als echter Schmuckgegenstand zum Tragen durch eine Person ausgebildet sein. Es ist auch eine Verwendung als Dekorationsgegenstand in Räumen oder im Freien möglich. Auch für Werbe- und Anzeigezwecke kann er verwendet werden, z.B. in Restaurants, Cafes oder dergleichen Einrichtungen zum Anzeigen von aktuellen Informationen, der Speisekarte etc.
Neben den im Vorstehenden beschriebenen und in den Figuren dargestellten Ausführungsvarianten eines Schmuckgegenstandes können noch zahlreiche weitere gebildet werden, bei denen jeweils durch elektronische Darstellung in hoher visueller Qualität eine besonders detaillierte Anzeige von Bildern und Bildfolgen möglich ist, wobei eine deterministische, leicht reproduzierbare Darstellung vorbestimmter Bilder und/oder Bildfolgen mit einer besonders guten geometrischen Auflösung von bei zumindest einer Farbvalenz mehr als 4000 Bildpunkten und bezüglich der Helligkeit bei zumindest einer Farbvalenz mehr als 16 Stufen vorgesehen ist.
Bezugszei chenl i ste
1 Schmuckgegenstand
2 Anzeigeeinrichtung
3 Dreh-Drückknopf
4 Energieträger
5 Datenträger
10 Gehäuse
11 Unterseite
12 Rückseite