Beschreibung
Atemschutzfilter und Verfahren zu dessen Herstellung
Die Erfindung betrifft ein Atemschutzfilter, bestehend aus einem unter Druck- und Wärmeeinwirkung aus einem sorptiven und einem schmelzbaren Material gebildeten festen Filterkörper, der randdicht in einem Filtergehäuse fixiert ist, sowie ein Verfahren zur Herstellung desselben.
Aus der DE 197 14 350 AI ist ein Verfahren zur Herstellung eines Atemschutzfilters bekannt, bei dem ein fein- körniges, sorptiv oder katalytisch wirkendes Material mit einem schmelzbaren Polyethylen, das mit einem Oligokon- densat intensiv benetzt ist, gemischt und die Mischung bei bestimmten Temperaturen und Drücken zu einem Formkörper verpresst, in der Form gekühlt und anschließend ent- formt wird. Abgesehen von dem aufwendigen Abkühl- und
EntformungsVorgang bereitet die weitere Verwendung des so hergestellten Filterformkörpers insbesondere insofern Schwierigkeiten, als eine sichere Abdichtung zwischen der Innenwand eines Filtergehäuses, in das der Filterkörper eingelegt wird, und dem Filterkörper nicht gewährleistet ist bzw. die gasdichte Einbindung des Filterkörpers in das Filtergehäuse durch eine kraftschlüssige adhäsive Verbindung einen erheblichen technischen Aufwand erfordert und, sobald die Filterleistung erschöpft ist, der Filterkörper einschließlich des Filtergehäuse nebst Anschlüssen entsorgt werden uss. Die eingeschränkte mechanische Stabilität im Randbereich des Filterformkörpers steht einer einfachen Weiterverarbeitung des Filterformkörpers und der randdichten Einbindung in das Filterge- häuse zusätzlich im Wege.
Zur Lösung dieser Probleme wird in der DE 100 21 582 AI vorgeschlagen, die Mischung aus dem sorptiven und dem schmelzbaren aterial bei den für die Herstellung des Filterformkörpers erforderlichen Temperaturen und Drücken unmittelbar in einem ringförmigen Anschlussteil zu ver- pressen. Dabei entsteht eine randdichte Verbindung zwischen der Innenfläche des Anschlussteils und der Umfangs- flache des Filterformkörpers. Das Anschlussteil wird gasdicht mit einem Adapter verbunden und kann dann an eine Atemschutzmaske oder an ein Gebläsefiltergerät angeschlossen werden oder - mit einem Mundstück versehen - unmittelbar als Atemschutzfilter für einen Benutzer verwendet werden.
Der Nachteil dieses Verfahrens bzw. des danach hergestellten Atemschutzfilters besteht in dem Aufwand für die Bereitstellung des Anschlussteils, das, wenn der Filter verbraucht ist, mit entsorgt werden uss. Da der zum An- schluss an das Atemfiltergerät oder das Gebläsefilterge- rät vorgesehene bzw. mit einem Mündstück versehene Adapter wegen der erforderlichen Dichtheit kraftschlüssig mit dem Anschlussteil verbunden werden muss und daher ebenfalls nicht wiederverwertbar ist, ist der Aufwand für die Herstellung und Entsorgung des Atemschutzfilters be- trächtlich.
Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zu Grunde, ein A- temschutzfilter der eingangs erwähnten Art zu entwickeln, das bezüglich der Herstellung, Anwendung und Entsorgung bzw. Wiederverwertung kostengünstig ausgebildet ist.
Erfindungsgemäß wird die Aufgabe mit einem gemäß den Merkmalen des Patentanspruchs 1 gelöst .
Aus den Unteransprüche ergeben sich weitere Merkmale und vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung.
Das Verfahren zur Herstellung des erfindungsgemäßen Atemschutzfilters ist im Anspruch 7 wiedergegeben.
Der Grundgedanke der Erfindung besteht darin, dass der
Filterkörper ein in einem Formwerkzeug hergestellter, konisch geformter, separater Filterformkörper ist, der auswechselbar in einem Filtergehäuse mit gleicher Konizität wie die des Filterformkörpers untergebracht ist und mit einer mit dem Filtergehäuse verbundenen Einpressvorrich- tung randdicht in dem Gehäuse gehalten wird. Das heißt, der Filterformkörper kann auf einfache Weise entformt und schonend - ohne Randbeschädigung - in ein wiederverwendbares Filtergehäuse eingebracht und in diesem vorüberge- end, das heißt lösbar, fixiert werden und somit nach Erschöpfung der Filterleistung leicht ausgetauscht werden. Der Kostenaufwand wird dadurch erheblich reduziert.
Ein weiteres wichtiges Merkmal der Erfindung besteht dar- über hinaus darin, dass die Herstellung des Filterformkörpers in einer dessen fertiger Form entsprechenden Tasche aus einem luftdurchlässigen dünnschichtigen Material, insbesondere einem Vlies, erfolgt. Vor dem Verpressen der in die Tasche eingebrachten Mischung aus sorptivem und schmelzbarem Material kann die noch freie Fläche mit einem luftdurchlässigen Material abgedeckt werden, so dass der Filterformkörper vollständig von einer luftdurchlässigen und mit dem Filtermaterial fest verbundenen Umhüllung umgeben ist. Dadurch wird die Entformung weiter erleichtert und die Oberfläche des Formteilkörpers beim
Einbringen in das Filtergehäuse zusätzlich geschont.
In vorteilhafter Weiterbildung der Erfindung ist der seitliche Bereich des luftdurchlässigen Beschichtungsma- terials mit einem luftundurchlässigen Stoff beschichtet. Dadurch kann die Gasdichtheit am Umfangsrand des in das
Filtergehäuse eingebrachten Filterformkörpers schon bei geringem Einpressdruck gewährleistet werden.
Nach einem weiteren Merkmal der Erfindung ist die Ein- pressvorrichtung ein an der Gaseintrittsseite des Filtergehäuses verschraubbarer Schraubring, der einen in das Innere der Filtergehäuses gerichteten, sich auf dem Filterformkörper abstützenden Pressring aufweist. Dadurch Drehen des Schraubringes kann die konische Umfangsflache des Formfilterkorper schonend bis zur Erzielung der Randdichtheit an die konische Innenumfangsfläche des Filtergehäuses angelegt werden. Nach dem Entfernen des Schraubringes kann ein verbrauchter Formfilterkorper leicht aus dem Filtergehäuse entfernt werden.
Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung wird anhand der Zeichnung, in deren einziger Figur eine Schnittansicht eines in einem wiederverwendbaren Filtergehäuse vorübergehend gasdicht fixierten Filterformkörpers wiedergegeben ist, näher erläutert.
Zur Herstellung des Filterformkörpers wird zunächst ein Gemisch aus einem feinkörnigen sorptiven Material und einem feinteiligen schmelzbaren Polyethylen unter Zusatz eines Haftvermittlers auf Oligokondensatbasis hergestellt. Entsprechend der erfindungsgemäß konischen Gestalt des Filterformkörpers werden außerdem in einem Tief- ziehprozess gefertigte Taschen aus einem luftdurchlässigen Vliesmaterial bereitgestellt. Nachdem die Vliestasche in ein Formwerkzeug von gleicher Gestalt eingelegt wurde, wird die oben beschriebene Mischung in die Vliestasche eingefüllt und, nachdem eine Vliesabdeckung auf die verbleibende freie Oberfläche gelegt wurde, unter bestimmten Temperatur- und Druckbedingungen in der von dem Formwerkzeug begrenzten Vliestasche verpresst. Aufgrund der Vliesumhüllung, die mit dem Material des Filterform-
körpers eine innige Verbindung eingeht, kann der Filterformkörper leicht aus dem Werkzeug entformt und ohne Beschädigung seiner Oberfläche transportiert und in einem Filtergehäuse montiert werden. Die Entformung wird weiter dadurch erleichtert, dass das Formwerkzeug und der Filterformkörper konisch ausgebildet sind.
Der Filterformkörper wird nun in ein ebenfalls konisch ausgebildetes Filtergehäuse mit der gleichen Konizität wie die des Filterformkörpers eingelegt und allmählich soweit eingepresst, bis durch das Einpressen und gegebenenfalls das Verdichten des Vliesmaterials im Kontaktbereich mit der Innenwand des Filtergehäuses eine gasdichte Einbindung des vliesummantelten konischen Filterformkör- pers in das konische Filtergehäuse gewährleistet ist. In dieser Lage wird der Formfilterkorper lösbar fixiert, um bei erschöpftem Filtervermögen auf einfache Weise entfernt und entsorgt werden zu können. Eine wichtige Wirkung der Vliesumhüllung besteht in der Verbesserung der Gleitfähigkeit des Formfilterkörpers in dem Filtergehäuse sowohl bei der Montage als auch bei der Demontage.
Die Zeichnung zeigt eine Schnittansicht des nach dem erfindungsgemäßen Verfahren hergestellten und ausgebildeten Atemschutzfilters 1, der ein wiederverwendbares, sich konisch verjüngendes Filtergehäuse 2 und einen Filterformkörper 3, der die Form eines Kreiskegelstumpfes hat, um- fasst. Das Filtergehäuse 2 weist an der Luftaustrittsseite (Saugseite) ein Anschlussstück 4 auf, über das das A- temschutzfilter 1 unmittelbar an ein Mundstück oder an eine Atemschutzmaske oder ein Gebläsefiltergerät (jeweils nicht dargestellt) angeschlossen wird. Der Filterformkörper 3 ist vollständig von einer aus einem Vlies bestehenden Umhüllung 5 umgeben. Am oberen Rand des Filtergehäu- ses 2, das heißt, an der Lufteintrittsseite, ist ein Außengewinde 6 eingeformt, in das das Gewinde eines
Schraubrings 7 eingreift. Der Schraubring 7 weist im Abstand von dessen Umfangsrand einen zum Inneren des Filtergehäuses 2 weisenden Pressring 8 auf, der sich auf dem Filterformkörper 3 abstützt und diesen beim Drehen des Schraubringes 7 gasdicht (randdicht) in das Filtergehäuse 2 bzw. mit seiner Mantelfläche an die Innenumfangsfläche des Filtergehäuses 2 drückt. Die Dichtwirkung der an der seitlichen Umfangsflache des Filterformkörpers 3 als Gleit- und Dichtmittel wirkenden Umhüllung 5 kann durch eine in diesem Bereich der Umhüllung 5 aufgetragene luftundurchlässige Imprägnierung (Beschichtung) verbessert werden.
Wenn die Filterleistung nach der Benutzung des Atem- schutzfilters nicht mehr ausreichend ist, wird der
Schraubring 7 von dem Filtergehäuse 2 abgeschraubt und der Filterformkörper 3 entfernt sowie durch einen neuen ersetzt .
Bezugszeichenliste
Atemschutzfilter Filtergehäuse Filterformkörper Anschlussstück Luftdurchlässige Umhüllung Außengewinde von 2 7 Schraubring Pressring