PYRIDIN-SUBSTITUIERTES PYRAZOLOPYRIDINDERIVAT
Die vorliegende Erfindung betrifft ein substituiertes Pyrazolderivat und seine Verwendung als Arzneimittel, insbesondere als Arzneimittel zur Behandlung von
Herz-Kreislauf-Erkrankungen.
WO 00/06569 und WO 02/42301 offenbaren strukturell ähnliche Verbindungen als Arzneimittel, insbesondere zur Behandlung von Herz-Kreislauf-Erfa-arikungen.
Die vorliegende Erfindung betrifft ein substituiertes Pyrazolderivat der Formel (I)
sowie deren Isomere, Salze und Hydrate.
Die erfindungsgemäße Verbindung der Formel (I) kann auch in Form ihrer Salze vorliegen. Im allgemeinen seien hier Salze mit organischen oder anorganischen Basen oder Säuren genannt.
Im Rahmen der vorliegenden Erfindung werden physiologisch unbedenkliche Salze bevorzugt. Physiologisch unbedenkliche Salze der erfmdungsgemäßen Verbindung können Salze des erfindungsgemäßen Stoffes mit Mineralsäuren, Carbonsäuren oder Sulfonsäureή sein. Besonders bevorzugt sind z.B. Salze mit Chlorwasserstoffsäure, Bromwasserstoffsäure, Schwefelsäure, Phosphorsäure, Methansulfonsäure, Ethan- sulfonsäure, p-Toluolsulfonsäure, Benzolsulfonsäure, Naphthalindisulfonsäure, Essigsäure, Propionsäure, Milchsäure, Weinsäure, Zitronensäure, Fumarsäure, Maleinsäure oder Benzoesäure.
Physiologisch unbedenkliche Salze können ebenso Metall- oder Arnmoniumsalze der erfindungsgemäßen Verbindung sein. Besonders bevorzugt sind z.B. Natrium-, Kalium-, Magnesium- oder Calciumsalze, sowie Ammoniumsalze, die abgeleitet sind von Ammoniak, oder organischen Aminen wie beispielsweise E&ylamin, Di- bzw. Triethylarnin, Di- bzw. Trie&anolamϊn, Dicyclohexylamin, Dimethylaminoethanol, Arginin, Lysin oder Ethylendia in.
Weiterhin können die erfindungsgemäßen Verbindungen in Form ihrer möglichen Hydrate' vorkommen.
Die erfindungsgemäße Verbindung der Formel (I) zeigt ein nicht vorhersehbares, wertvolles pharmakologisches Wirkspektrum und ist daher zur Behandlung von Erkrankungen geeignet.
Insbesondere führt sie zu einer Gefäßrelaxation, Thrombozytenaggregations- hemmung und zu einer Blutdrucksenkung sowie zu einer Steigerung des koronaren
Blutflusses. Diese Wirkungen sind über eine direkte Stimulation der löslichen Guanylatzyklase und einem intrazellulären cGMP-Anstieg vermittelt. Außerdem verstärkt die erfindungsgemäße Verbindung der Formel (I) die Wirkung von Substanzen, die den cGMP-Spiegel steigern, wie beispielsweise EDRF (Endothelium derived relaxing factor), NO-Donatoren, Protoporphyrin IX, Arachidonsäure oder
Phenylhydrazinderivaten.
Sie kann daher in Arzneimitteln zur Behandlung von kardiovaskulären Erkrankungen wie beispielsweise zur Behandlung des Bluthochdrucks und der Herzinsuffizienz, stabiler und instabiler Angina pectoris, peripheren und kardialen Gefäßerkrankungen, von Arrhythmien, zur Behandlung von thromboembolischen Erkrankungen und
Ischämien wie Myokardinfarkt, Hirnschlag, transistorische und ischämische Attacken, periphere Durchblutungsstörungen,- Verhinderung von Restenosen wie nach Thrombolysetherapien, percutan transluminalen Angioplastien (PTA), percutan transluminalen Koronarangioplastien (PTCA), Bypass sowie zur Behandlung von Arteriosklerose, asthmatischen Erkrankungen und Krankheiten des Urogenitalsystems wie beispielsweise Prostatahypertrophie, erektile Dysfunktion, weibliche sexuelle Dysfunktion, Osteoporose, Glaukom, pulmonale Hypertonie, Gastroparese und Inkontinenz eingesetzt werden.
Die in der vorliegenden Erfindung beschriebenen Verbindungen der Formel (I) stellen auch Wirkstoffe zur Bekämpfung von Krankheiten im Zentralnervensystem dar, die durch Störungen des NO/cGMP-Systems gekennzeichnet sind. Insbesondere sind sie geeignet zur Verbesserung der Wahrnehmung, Konzentrationsleistung, Lernleistung, oder Gedächtnisleistung nach kognitiven Störungen, wie sie insbesondere bei Sitaationen Krankheiten/Syndromen auftreten wie „Mild cognitive impairment", altersassoziierte Lern- und Gedächtnisstörungen, altersassoziierte Gedächtnisverluste, vaskuläre Demenz, Schädel-Hirn-Trauma, Schlaganfall, Demenz, die nach ScMaganfällen auftritt („post stroke dementia"), post-traumatisches Schädel Hirn Trauma, allgemeine Konzentrationsstörungen, Konzentrationsstörungen bei Kindern mit Lern- und Gedächtnisproblemen, Alzheimersche &ankheit, Vaskuläre Demenz,
Demenz mit Lewy-Köφerchen, Demenz mit Degeneration der Frontallappen einschließlich des Pick 's Syndroms, Parkinsonsche Krankheit, Progressive nuclear palsy, Demenz mit corticobasaler Degeneration, Amyolateralsklerose (ALS), Hun- tingtonsche Krankheit, Multiple Sklerose, Thalamische Degeneration, Creutzfeld- Jacob-Demenz, HIV-Demenz, Schizophrenie mit Demenz oder Korsakoff-Psychose.
Sie eignen sich auch zur Behandlung von Erfaankungen des Zentralnervensystems wie Angst-, Spannungs- und Depressionszuständen, zentralnervös bedingten .Sexualdys- funktionen und Schlafstörungen, sowie zur Regulierung krankhafter Störungen der Nahrungs-, Genuss- und Suchtmittelaufhahme.
Weiterhin eignet sich die Wirkstoffe auch zur Regulation der cerebralen Durchblutung und stellt somit wirkungsvolle Mittel zur Bekämpfung von Migräne dar.
Auch eignen sie sich zur Prophylaxe und Bek-ύnpfung der Folgen cerebraler Infarkt- geschehen (Apoplexia cerebri) wie Schlaganfall, cerebraler Ischämien und des Schädel-
Hirn-Traumas. Ebenso können die erfindungsgemäßen Verbindungen der Formel (I) zur Bekämpfung von Schmerzzuständen eingesetzt werden.
Zudem besitzen die erfindungsgemäßen Verbindungen -mtiinflammatorische Wirkung und können daher als entzündungshemmende Mittel eingesetzt werden.
Darüber hinaus umfasst die Erfindung die Kombination der erfindungsgemäßen Verbindung der Formel (I) mit organischen Nitraten und NO-Donatoren.
Organische Nitrate und NO-Donatoren im Rahmen der Erfindung sind im allgemeinen Substanzen, die über die Freisetzung von NO bzw. NO-Species ihre therapeutische Wirkung entfalten. Bevorzugt sind Natriurnnitroprussid, Nitroglycerin, Isosorbiddinitrat, Isosorbidmononitrat, Molsidomin und SIN-1.
Außerdem umfasst die Erfindung die Kombination der erfindungsgemäßen Verbindung der Formel (I) mit Verbindungen, die den Abbau von cyclischem Guanosinmonophosphat (cGMP) inhibieren. Dies sind insbesondere Inhibitoren der Phosphodiesteräsen 1, 2 und 5; Nomenklatur nach Beavo und Reifsnyder (1990) TiPS 11 S. 150 bis 155. Durch diese Inhibitoren wird die Wirkung der erfindungsgemäßen Verbindung potenziert und der gewünschte pharmakologische
Effekt gesteigert.
Biologische Untersuchungen
Die biologische Wirksamkeit der Verbindung der Formel (I) wird im nachstehenden Tests gezeigt.
Gefäßrelaxierende Wirkung in vitro
Kaninchen werden durch Nackenschlag betäubt und entblutet. Die Aortff wird entnommen, von anhaftendem Gewebe befreit, in 1,5 mm breite Ringe geteilt und ein- zeln unter einer Vorspannung in 5 ml-Organbäder mit 37°C warmer, carbonbegaster
Krebs-Henseleit-Lösung folgender Zusammensetzung (mM) gebracht: NaCl: 119; KC1: 4,8; CaCl2 x 2 H20: 1,0; MgSO4 x 7 H20: 1,4; KH2P04: 1,2; NaHCO3: 25; Glucose: 10. Die Kontraktionskraft wird mit Statham UC2-Zellen erfasst, verstärkt und über A/D-Wandler (DAS-1802 HC, Keithley Instruments München) digitalisiert sowie parallel auf Linienschreiber registriert. Zur Erzeugung einer Kontraktion wird
Phenylephrin dem Bad kumulativ in ansteigender Konzentration zugesetzt. Nach mehreren Kontrollzyklen wird die zu untersuchende Substanz in jedem weiteren Durchgang in jeweils steigender Dosierung untersucht und die Höhe der Kontraktion mit der Höhe der im letzten Vordurchgang erreichten Kontraktion verglichen. Daraus wird die Konzentration errechnet, die erforderlich ist, um die Höhe des Kontrόllwer- tes um 50 % zu reduzieren (IC50). Das Standardapplikationsvolumen beträgt 5 μl, der DMSO-Anteil in der Badlösung entspricht 0,1 %.
Die erfindungsgemäße Verbindung I besitzt einen IC50 -Wert von 286 nM
Weiterer Gegenstand der vorliegenden Erfindung sind Arzneimittel, die die erfindungsgemäße Verbindung, vorzugsweise zusammen mit einem oder mehreren pharmakologisch unbedenklichen Hilfs- oder Trägerstoffen enthalten, sowie deren Verwendung zu den zuvor genannten Zwecken.
Der Wirkstoff kann systemisch und/oder lokal wirken. Zu diesem Zweck kann er auf geeignete Weise appliziert werden, wie z.B. oral, parenteral, pulmonal, nasal, sublin- gual, lingual, buccal, rectal, transdermal, conjunctival, 'topisch oder als Implantat, beispielsweise Stent.
Für diese Applikationswege kann der Wirkstoff in geeigneten Applikationsformen verabreicht werden.
Für die orale Applikation eignen sich bekannte, den Wirkstoff schnell und/oder mo- difiziert abgebende Applikationsformen, wie z.B. Tabletten (nicht überzogene sowie überzogene Tabletten, z.B. mit magensaftresistenten Überzüge versehene Tabletten oder Filmtabletten), Kapseln, Dragees, Granulate, Pellets, Pulver, Emulsionen, Suspensionen, Lösungen und Aerosole.
Die parenterale Applikation kann unter Umgehung eines Resorptionsscnrittes geschehen (intravenös, intraarteriell, intrakardial, intraspinal oder intralumbal) oder unter Einschaltung einer Resoφtion (intramuskulär, subcutan, intracutan, percutan, oder intraperitoneal). Für die parenterale Applikation eignen sich als Applikationsformen u.a. Injektions- und Infusionszubereitungen in Form von Lösungen, Suspen- sionen, Emulsionen, Lyophilisaten und sterilen Pulvern.
Für die sonstigen Applikationswege eignen sich "z.B. Inhalationsarzneiformen (u.a. Pulverinhalatoren, Nebulizer), Nasentropfen / -lösungen, Sprays; lingual, süblingual oder buccal zu applizierende Tabletten oder Kapseln, Suppositorien, Ohren- und Augenpräparationen, Vaginalkapseln, wässrige Suspensionen (Lotionen, Schüttelmixturen), lipophile Suspensionen, Salben, Cremes, Milch, Pasten, Streupuder oder Implantate, beispielsweise Stent.
Die Wirkstoffe können in an sich bekannter Weise in die angeführten Applikations- formen überführt werden. Dies geschieht unter Verwendung inerter nichttoxischer, pharmazeutisch geeigneter Hilfsstoffe. Hierzu zählen u.a. Trägerstoffe (z.B. mikro-
kristalline Cellulose), Lösungsmittel (z.B. flüssige Polyethylenglycole), Emulgatoren (z.B. TSfatriumdodecylsulfat), Dispergiermittel (z.B. Polyvinylpyrrolidon), synthetische und natürliche Biopolymere (z.B. Albumin), Stabilisatoren (z.B. Antioxidantien wie Ascorbinsäure), Farbstoffe (z.B. anorganische Pigmente wie Eisenoxide) oder Geschmacks- und / oder Geruchskorrigentien. Der Wirkstoff kann gegebenenfalls in einem oder mehreren der oben angegebenen Txägerstoffe auch in mikroverkapselter Form vorliegen.
Die therapeutisch wirksame Verbindung der Formel (I) soll in den oben aufgeführten pharmazeutischen Zubereitungen in einer Konzentration von etwa 0,1 bis 99,5, vorzugsweise von etwa 0,5 bis 95"Gew.-%, der Gesamtmischung vorhanden sein.
Die oben aufgeführten pharmazeutischen Zubereitungen können außer der erfindungsgemäßen Verbindung der Formel (I) auch weitere pharmazeutische Wirkstoffe enthal- ten.
Im allgemeinen hat es sich sowohl in der Human- als auch in der Veterinärmedizin als vorteilhaft erwiesen, den erfindungsgemäßen Wirkstoff in Gesamtmengen von etwa 0,01 bis etwa 700, vorzugsweise 0,01 bis 100 mg/kg Köφergewicht je 24 Stunden, gegebenenfalls in Form mehrerer Einzelgaben, zur Erzielung der gewünschten Ergebnisse zu verabreichen. Eine Einzelgabe enthält den erfindungsgemäßen Wirkstoff vorzugsweise in Mengen von etwa 0,1 bis etwa 80, insbesondere 0,1 bis 30 mg/kg Körpergewicht.
Die Erfindung wird nachstehend durch ein bevorzugtes Ausfuhrungsbeispiel näher erläutert, auf welches sie jedoch nicht eingeschränkt ist. Soweit nicht anders angegeben, beziehen sich nachstehend alle Mengenangaben auf Gewichtsprozente.
Ausgangsverbindungen:
I. Synthese von 3-(Di ethylamino)-2-(l-oxido-4-pyridinyl)-2-propenenitril
(E/Z-Gemisch)
I A) 4-[(Dimethylamino)methylen]-pyridmaceto tril (E/Z-Gemisch)
4-Pyridylacetonitril 7.52 g (63.7 mmol) und tert-Butoxybis(dimethylamino)methan
11.09 g (63.7 mmol) werden bei 100 °C für 2 h gerührt. Dabei werden frei werdendes Dimethylamin und t-Butanol mittels einer Vakuumpumpe durch leichten Unterdruckstrom zur Atmosphäre abgeführt. Flash-Chromatographie (Dichlormethan / Essigsäureethylester 50:1 -> 20:1) liefert die Titelverbindung.
Ausbeute: 10.2 g (93%)
Rf-Wert: 0.29 (Dichlormethan / Essigsäureethylester 20:1)
Η-NMR: (300 MHz, D6-DMSO), δ = 3.25 (s, 6 H, 2 x CH3), 7.25 (d, 2 H, Ar- H), 7.80 (s, 1 H, Ar-H), 8.33 (d, 2 H, Ar-H). MS: (ESI pos), m/z = 174 ([M+Hf)
I B) 3-(Dimethylamino)-2-(l-oxido-4-pyridinyl)-2-propennitriI (E/Z-Gemisch)
55.0 g (302 mmol) 4-[(Dimemylaraino)methylen]-pyridinacetomtril (E/Z-Gemisch) aus Beispiel 1A werden in 2200 ml Trichlormethan gelöst und bei Raumtemperatur 112 g (452 mmol) meta-Chloφerbenzoesäure zugegeben. Dabei steigt die Temperatur auf 34 °C an. Die Mischung wird bei Raumtemperatur 3 Stunden geruht. Anschließend wird 2 mal mit 1 normaler Natriumhydroxidlösung extrahiert. Die wässrige Phase wird 1 mal mit Ethylacetat extrahiert. Die wässrige Phase wird am
Rotationsverdampfer zur Trockne eingeengt und der Rückstand mit 800 ml Dichlormethan/Methanol 3:1 verrührt. Anschließend wird der Niederschlag abgesaugt und mit 250 ml Dichlormethan Methanol gewaschen. Das Filtrat wird am Rotationsverdampfer zur Trockne eingeengt und der Rückstand durch Chromato- graphie an Kieselgel (Dichlormethan / Methanol / konzentrierte wässrige Ammoniaklösung 9:1:0.1) gereinigt.
Ausbeute: 12.3 g (22 %)
Η-NMR: (300 MHz, D6-DMSO), δ = 3.23 (s, 6 H, 2 x CH3), 7.24 (d, 2 H, Ar- H), 7.69 (s, 1 H, Ar-H), 8.04 (d, 2 H, Ar-H).
LC/MS: Retentionszeit: 0.9 min;
MS: (ESIpos.), wz z = 190 ([M+H]4).
Instrument: Micro ass Quattro LCZ, HP1100; Säule: Symmetry C18, 50 mm x 2.1 mm, 3.5 μm; Eluent A: Wasser + 0.05 % Ameisensäure, Eluent B: Acetonitril + 0.05 % Ameisensäure; Gradient: 0.0 min
90 % A - 4.0 min 10 % A -> 6.0 min 10 % A; Ofen: 40 °C; Fluss: 0.5 ml/min; UV-Detektion: 208-400 nm.
II. Synthese von l-(2-Fluorbenzyl)lH-pyrazolo[3,4-b]pyridin-3- carboxamidin
II A) 5-Amino-l-(2-fluorbenzyl)-pyrazol-3-carbonsäureethylester
100 g (0.613 mol) Natriumsalz des Cyanobrenztraubensäureethylester (Darstellung analog Borsche und ManteuffeL Liebigs Ann. 1934, 512, 97) werden unter kräftigem Rühren unter Argon in 2.5 I Dioxan bei Raumtemperatur mit 111.75 g (75 ml, 0.98 mol) Trifiuoressigsäure versetzt und 10 Minuten gerührt, wobei ein großer Teil des Eduktes in Lösung geht. Dann gibt man 85.93 g (0.613 mol) 2-Fluorbenzylhydrazin hinzu und erhitzt unter Rückfluss über Nacht. Nach Abkühlen werden die ausgefallenen Kristalle des Natriumtrifluoracetats abgesaugt, mit Dioxan gewaschen und die Lösung roh weiter umgesetzt.
II B) l-(2-FluorbenzyI)-lH-pyrazolo[3,4-b]pyridin-3-carbonsäureethylester
Die aus II A) erhaltene Lösung wird mit 61.25 ml (60.77 g, 0.613 mol) Dimethylaini- noacrolein und 56.28 ml (83.88 g, 0.736 mol) Trifluoressigsäure versetzt und unter Argon drei Tage lang unter Rückfluss erhitzt. Anschließend wird das Lösungsmittel im Vakuum verdampft, der Rückstand in 2 1 Wasser gegeben und dreimal mit je 1 1 Essigester extrahiert. Die vereinigten organischen Phasen werden mit Magnesiumsulfat getrocknet und am Rotationsverdampfer eingeengt. Man chromatographiert auf 2.5 kg Kieselgel und eluiert mit einem Toluol / [Toluol-Essigester = 4:1] - Gradienten. Ausbeute: 91.6 g (49.9 % d.Th. über zwei Stufen). Smp. 85 °C Rf (Si02, Toluol/Essigsäureethylester 1:1): 0.83
II C) l-(2-Fluorbenzyl)-lH-pyrazolo(3,4-b]pyridin-3-carboxamid
10.18 g (34 mmol) des in Beispiel II B) erhaltenen Esters werden in 150 ml, mit Ammoniak bei 0 - 10 °C gesättigtem, Methanol vorgelegt. Man rührt zwei Tage bei Raumtemperatur und engt anschließend im Vakuum ein. R
f (SiO
2, Toluol/Essigsäureethylester 1:1): 0.33
II D) 3-Cyano-l-(2-fluorbenzyl)-lH-pyrazolo[3,4-b]pyridin
36.1 g (133 mmol) l-(2-Fluorben2yl)-lH-pyrazolo[3,4-b]pyridm-3-carboxarnid aus
Beispiel π C) werden in 330 ml THF gelöst und mit 27 g (341 mmol) Pyridin versetzt. Anschließend gibt man innerhalb von 10 min 47.76 ml (71.66 g, 341 mmol) Trifluor- essigsäureanhydrid hinzu, wobei die Temperatur bis auf 40 °C ansteigt. Man rührt über Nacht bei Raumtemperatur. Anschließend wird der Ansatz in 1 1 Wasser gegeben und dreimal mit je 0.5 1 Essigester extrahiert. Die organische Phase wird mit gesättigter
Natriumhydrogencarbonatlösung und mit 1 normaler Salzsäure gewaschen, mit Magnesiumsulfat getrocknet und am Rotationsyerdampfer eingeengt. Ausbeute: 33.7 g (100% d.Th.) Smp: 81°C Rf (Si02, Toluol/Essigsäureethylester 1:1): 0.74
II E) (2-FluorbenzyI)-lH-pyrazolo[3,4-b]pyridin-3-carboximidsäuremethyl- ester
Man löst 30.37 g (562 mmol) Natriummethylat in 1.5 1 Methanol und gibt 36.45 g (144.5 mmol) 3-Cyano-l-(2-fluorbertzyl)-lH-pyrazolo[3,4-b]pyridin (aus Beispiel II D) hinzu. Man rührt 2 Stunden bei Raumtemperatur und setzt die erhaltene Lösung direkt für die nächste Stufe ein.
II F) l-(2-Fluorbenzyl)lH-pyrazolo[3,4-b]pyridin-3-carboxamid
HCI
Die aus Beispiel II E) erhaltene Lösung von (2-Fluorbenzyl)-lH-pyrazolo[3,4-b]pyri- dm-3-carboximidsäuremethylester in Methanol wird mit 33.76 g (32.19 ml, 562 mmol) Eisessig und 9.28 g (173 mmol) Ammoniumchlorid versetzt und über Nacht
unter Rückfluss gerührt. Man verdampft das Lösungsmittel im Vakuum, verreibt den Rückstand gut mit Aceton und saugt den ausgefallenen Feststoff ab. 1H-NMR (d6-DMSO, 200 MHz): δ= 5,93 (s, 2H); 7,1-7,5 (m, 4 H); 7,55 (dd, IH); 8,12 (dd, IH); 8,30 (dd, IH); 9,5 (bs, 4H-austauschbar) pp . MS (EI): m/z = 270,2 (M-HC1)
Ausführungsbeispiel
2-[l-(2-Fluorbenzyl)-lH-pyrazolo[3,4-b]pyridin-3-yl]-5-(l-oxido-4-pyridinyl)-4- pyrimidmylamin
19.0 g (70.6 mmol) l-(2-Fluorobenzyl)-lH-pyrazolo[3,4-b]pyridm-3-carboximid- a id (Ausgangsverbindung II) und 13.4 g, (70.6 mmol) 3-(Dimethylamino)-2-(l- oxido-4-pyridinyl)-2-propennitril (E/Z-Gemischχ (Ausgangsverbindung I) werden in
500 ml Xylol unter Rückfluss erhitzt. Nach 3, 6 und 9 Stunden werden jeweils weitere 19.0 g (70.6 mmol) l-(2-Fluorobenzyl)-lH-pyrazolo[3,4-b]pyridin-3-carbox- imidamid (Ausgangsverbindung II) zugegeben. Anschließend wird die Mischung weitere 15 Stunden unter Rückfluss erhitzt. Nach Abkühlen auf Raumtemperatur wird der entstandene Niederschlag abgesaugt und mit Toluol und anschließend mit wenig Methanol gewaschen. Der Niederschlag wird in 250 ml Dimethylsulfoxid bei 90 °C digeriert. Unlösliche Bestandteile werden abfiltriert und das Filtrat wird chromatographisch an Kieselgel mit Dichlormeman/Methanol/konz. wässrige Ammoniaklösung 20:1:0 -> 10:1:0 - 5:1:0.1 gereinigt. Die Produkt enthaltenden Fraktionen werden am Rotationsverdampfer zur Trockne eingeengt, und der
Rückstand wird mit etwas Ethylacetat verrührt und abgesaugt. Nach Waschen mit
wenig Ethylacetat und Trocknen erhält man 8.7 g des Produkts. Weitere 0.29 g an
Produkt können erhalten werden, wenn der nach Digerieren mit Dimethylsulfoxid zurückbleibende Niederschlag in 150 ml Dimethylsulfoxid bei 60 °C aufgeschlämmt wird und in gleicher Weise wie zuvor beschrieben chromatographisch an Kieselgel gereinigt wird.
Ausbeute: 8.99 g (30.7 %)
Retentionzeit: 3.76 min
Instrument: HP 1100 mit DAD-Detektion; Säule: Kromasil RP-18,
60mm x 2mm, 3.5μm; Eluent: A=5ml HC104/1 H20, B=ACN;
Gradient: 0 min 2%B, 0.5 min 2%B, 4.5 min 90%B, 6.5 min 90%B;
Fluss: 0.75 ml/min, Temp.:30 Grad C, Detektion UV 210 nm.
^-NMR: (300 MHz, D6-DMSO), δ = 5.82 (s, 2H, CH2), 7.06-7.27 (m, 5H, Ar- H, NH2), 7.30-7.41 (m, 2H, Ar-H), 7.53 (d, 2H, Ar-H), 8.25-8.29 (m, 3H, Ar-H), 8.63 (dd, 2H, Ar-H), 9.05 (dd, 1 H, Ar-H).
MS: (ESI pos.), m/z = 414 ([M+H]+).