VERFAHREN UND ANORDNUNG ZUR ERMITTLUNG VON VERKEHRSZUSTANDSGRÖSS N
Die Erfindung betrifft ein Verfahren und Anordnung zur Ermittlung von Verkehrszustandsgroßen, wie Verkehrsstromgeschwindigkeit und Verkehrsdichte, aus Grauwerten eines mit einer Videokamera ermittelten Videobildes, bei dem die Videokamera Videobilder einer Fahrspur mit Fahrzeugen aufnimmt.
Zur Lösung des Problems der automatischen VerkehrszustandeIdentifikation, welches bei der Bearbeitung von Verkehrsmanagement- aufgaben aufritt, ist es notwendig, den Verkehr zu überwachen, Verkehrseinbrüche zu Detektieren und die Ursachen hierfür zu Erkennen.
Gegenwärtig sind vor allem Systeme im Einsatz, die ihre Informationen mit Induktionsschleifen generieren. Diese liefern aber nur querschnittsbezogene Messgrößen. Weiterhin sind Systeme be- kannt, die unter Nutzung des Dopplereffekts eine Bestimmung der Fahrzeuggeschwindigkeit ermöglichen.
Es ist außerdem üblich, zur Verkehrsbeobachtung Videokameras einzusetzen, um beispielsweise Bilder vom aktuellen Verkehrsge- schehen auf einem Monitor darzustellen.
Bekannte Verfahren zur Bildauswertung nutzen verschiedene Methoden der Ob ekterkennung, z.B. Kantendetektion, Mustererkennung und das Wiedererkennen von Nummernschildern um Aussagen über Verkehrszustandsgroßen zu generieren.
Die bekannten Lösungen, soweit es sich nicht um Bildverarbeitung handelt, besitzen in der Regel den Nachteil keine raumbezogenen Größen zu liefern. Außerdem lassen sie keinen Rück- schluss auf die Ursache von Störungen des Verkehrsgeschehens zu. Im Falle der Induktionsschleifen ist außerdem ein Eingriff
in die Infrastruktur durch Einbau der Schleifen in die Fahrbahn erforderlich.
Aus der DE 41 28 312 AI ist ein Verfahren zum Erkennen von Fahrzeugbewegungen und Verkehrsdichten in Verkehrsüberwachungs- anlagen bekannt, bei dem eine für die Verkehrsbeobachtung eingesetzte Videokamera zusätzlich zur Zählung und zur Verkehrsdatenerfassung benutzt werden kann. Das Verfahren beruht auf Grauwertänderungen in aufeinanderfolgenden Videobildern mit dem Nachteil, dass nicht verkehrsrelevante Grauwertänderungen in Bildern vorkommen, wie Spiegelungen auf regennasser Fahrbahn und diese die Ergebnisse des Verfahrens beeinflussen.
Aus der 196 40 938 AI ist eine Anordnung zur Überwachung von Verkehrsflächen beschrieben, bei der zwei Videokameras in einem festen Abstand voneinander installiert und auf das gleiche, sich überlappende Beobachtungsfeld ausgerichtet sind. Mit dieser Anordnung ist eine robustere Verkehrsmessung möglich, die nicht durch Spiegelungen oder Schatten auf der Verkehrsfläche beeinträchtigt wird.
Der Erfindung liegt somit die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren anzugeben, mit dem Verkehrszustandsgroßen zuverlässig ermittelt werden, welches selbstkalibrierend arbeitet und mit dem eine automatische Störfallerkennung und Information über deren Ursachen möglich ist.
Gemäß der Erfindung wird die Aufgabe mit einem Verfahren zur Ermittlung von Verkehrszustandsgroßen der eingangs beschriebe- nen Art dadurch gelöst, dass in einem Videobild ein Messbereich im Verlauf der abgebildeten Fahrspur festgelegt wird, dass aus Teilbereichen des Messbereichs einzelne Grauwerte ermittelt werden, dass eine Grauwertfunktion G = f(g, s) erstellt wird, wobei g die Einzelgrauwerte und s der Abstand des jeweiligen Einzelgrauwerts von einem Messursprung ist, dass eine Transformation der Grauwertfunktion G in eine entzerrte Grauwertfunk-
tion GE , entsprechend dem Kamerawinkel, durchgeführt wird, dass eine erste Grauwertfunktion GE1 zu einem Zeitpunkt t und eine, um einen zeitlichen Abstand x voneinander entfernte, zweite Grauwertfunktion GE2 zu einem Zeitpunkt t+x ermittelt wird, dass eine Verschiebung y aus einer Berechnung des Maximums einer Kreuzkorrelationsfunktion der ersten und zweiten Grauwertfunktionen und einer Ermittlung des Abszissenabstandes des Maximums vom Koordinatenursprung, der das Maß für die Verschiebung y darstellt, ermittelt wird, dass die Berechnung der mittleren räumlichen VerkehrsStromgeschwindigkeit V mit y*
V = - erfolgt, wobei M der Maßstab in Pixel pro Meter ist. x
Das erfindungsgemäße Verfahren nutzt das Videobild einer über einer Fahrspur installierten Videokamera, in das ein, in geeig- neter Weise festgelegter Messbereich pro iziert wird. Aus dem aus Teilbreichen bestehenden Messbereich werden Einzelgrauwerte g erzeugt. Das kann beispielsweise der Grauwert eines Pixels sein. Diese Einzelgrauwerte haben einen festen Abstand s zu einem Messursprung, der vorzugsweise am unteren Bildschirmrand in der Mitte liegt. Aus diesen beiden Größen wird die Grauwertfunktion G erzeugt. In einem nachfolgenden Schritt erfolgt eine Entzerrung der Grauwertfunktion, da die Positionierung der Videokamera nicht lotsenkrecht über der Fahrspur sondern in einem entsprechenden Winkel erfolgt und damit eine Verzerrung der Grauwertfunktion durch die räumliche Wahrnehmung erfolgt. Das heißt, der Länge eines Fahrzeuges am unteren Bildschirmrand entspricht einer anderen Anzahl von Pixel als der Länge des gleichen Fahrzeuges am oberen Bildschirmrand. Demzufolge wird eine, vom Blickwinkel der Videokamera auf den Messbereich ab- hängige Entzerrung der Grauwertfunktion G durchgeführt und die entzerrte Grauwertfunktion GE erzeugt. Zu einer Berechnung der mittleren räumlichen VerkehrsStromgeschwindigkeit V sind zwei dieser entzerrten Grauwertfunktionen notwendig, von denen be-
kannt ist, in welchem zeitlichen Abstand x sie voneinander erzeugt wurden. Die Verschiebung y (in Bildpixel) der Grauwertfunktionen zueinander wird mittels Kreutzkorrelation ermittelt, so dass V unter Zuhilfenahme des Maßstabes M (in Pixel pro Meter) berechnet werden kann.
In einer Ausgestaltung der Erfindung ist vorgesehen, dass eine normierte Grauwertfunktion GEN durch Zentrieren der Grauwertfunktion GE um ihren arithmetischen Mittelwert erzeugt wird, dass von der Grauwertfunktion GEN Werte durch Nullsetzen eliminiert werden, die kleiner als ein Bezugswert sind und dass die Ermittlung der Verkehrsdichte über die Anzahl der Nulldurchgänge der eliminierten Grauwertfunktion erfolgt. Dabei hat sich gezeigt, dass ein Fahrzeug durch zwei bis drei Nulldurchgänge determiniert werden kann.
Zur Erzeugung einer Grauwertfunktion GEN mit einem arithmetischen Mittelwert von Null, wird dieser ermittelt und nachfolgend eine Verschiebung der entzerrten Grauwertfunktion GE durchgeführt. Diese Verschiebung ist eine Voraussetzung für die Ermittlung der Verkehrsdichte, die über die Anzahl der Nulldurchgänge der Grauwertfunktion erfolgt. Eine weitere Voraussetzung wird durch die Beseitigung von Störanteilen aus der Grauwertfunktion erfüllt. Dazu werden alle Signalanteile, wel- ehe einen, an den momentanen Maximalwert angepassten Bezugswert unterschreiten, durch Nullsetzen ausgeblendet.
In einer weiteren Ausgestaltung der Erfindung ist vorgesehen, dass der Messbereich vorzugsweise in der Fahrspurmitte liegt.
Die Anordnung des Messbereiches in der Fahrspurmitte, erhöht die Wahrscheinlichkeit, dass sich jedes Fahrzeug innerhalb des Messbereichs bewegt und damit durch das Verfahren erfasst werden kann, auch wenn davon auszugehen ist, dass nicht jedes
Fahrzeug genau in der Fahrspurmitte geführt wird.
In einer Ausgestaltungsform der Erfindung ist vorgesehen, dass der Messbereich aus punktförmigen, eine Messlinie bildenden, Teilbereichen besteht und die Grauwerte den auf der Messlinie liegenden Pixel entsprechen.
In diesem Fall ist der Messbereich eine aus mehreren pixelför- migen Teilbereichen bestehende Messlinie, die eine Gerade sein kann. Bei einem ungeradlinigen Verlauf der Fahrspur, beispielsweise in einer Kurve, kann eine Anpassung der Messlinie an den Fahrspurverlauf erfolgen, um zu gewährleisten, dass die Messlinie in der Fahrspurmitte verläuft.
In einer Ausführung der Erfindung ist vorgesehen, dass der Messbereich aus mehreren in Längserstreckung hintereinander liegenden flächenförmigen Teilbereichen besteht und die Grauwerte den über die jeweiligen Teilbereiche gemittelten Grauwerten entsprechen.
Ein Teilbereich kann aus mehreren nebeneinander und/oder übereinander liegenden Pixel bestehen. Diese, eine Fläche bildenden Teilbereiche, werden in Längserstreckung der Fahrspur angeordnet. Dabei wird die Anordnung, abhängig vom Verlauf der Fahr- spur, auch in diesem Fall vorzugsweise in der Fahrspurmitte erfolgen.
In einer günstigen Ausführung der Erfindung ist vorgesehen, dass mehrere Fahrspuren eines Videobildes gleichzeitig ausge- wertet werden und dass für jeden Messbereich je eine Grauwertfunktion G erzeugt wird.
Die Verfolgung und Auswertung der Verkehrszustandsgroßen ist
'nicht auf einen Messbereich bzw. eine Fahrspur begrenzt. Inner- halb eines Videobildes können mehrere Messbereiche festgelegt werden, wobei deren Verlauf nicht eingeschränkt ist. Beispiels-
weise kann das Videobild einer Kreuzung einen nahezu horizontal verlaufenden und einen vertikal verlaufenden Messbereich enthalten.
In einer weiteren Ausführung der Erfindung ist vorgesehen, dass der Bezugswert ein Drittel des Maximalwertes der Grauwertfunk- tion GEN ist.
In einer besonderen Ausgestaltung der Erfindung ist vorgesehen, dass der Bezugswert periodisch angepasst wird.
Der Maximalwert der Grauwertfunktion ist ein Maß für den momentanen Grauwert der Fahrzeuge. Jeder Grauwert der kleiner als beispielsweise ein Drittel des Maximalwertes ist, enthält keine Informationen über Fahrzeuge und wird durch Nullsetzen eliminiert. Durch eine periodische Ermittlung des Bezugswertes erfolgt die Anpassung des Verfahrens an sich ändernde Bedingungen (Beleuchtungsverhältnisse) .
In einer Ausgestaltung der Erfindung ist vorgesehen, dass zur Ermittlung der Verkehrsdichte die Anzahl der Fahrzeuge bestimmt wird, indem die Zahl der Nulldurchgänge der Grauwertfunktion durch 2,5 dividiert wird.
Durch Messungen wurde ermittelt, dass ein Fahrzeug durch eine Schwingung mit zwei bis drei Nulldurchgängen in der Grauwertfunktion abgebildet wird. Damit ist die Anzahl der Nulldurchgänge ein Maß für die Anzahl der Fahrzeuge im Messbereich. Die Anzahl selbst erhält man durch Division der Anzahl der Null- durchgänge durch 2,5. Die Verwendung des Quotienten 2,5 berücksichtigt, dass ein Fahrzeug durch zwei bis drei Nulldurchgänge repräsentiert wird.
In einer besonderen Ausgestaltungsform der Erfindung ist vorge- sehen, dass bei einer Detektion von Fahrzeugen auf der Fahrspur ein Fehlersignal ausgegeben wird, wenn die Verkehrsstromge-
schwindigkeit unter einen Grenzwert absinkt.
Sinkt die durch das erfinderische Verfahren bestimmte Verkehrsstromgeschwindigkeit, beispielsweise auf einer Autobahn, unter einen bestimmten Grenzwert ab, der in diesem Beispiel mit 40 km/h angenommen wird, stellt das Verfahren ein Ausgangsstörsignal bereit, welches ein Eingangssignal für eine automatische Verkehrsleiteinrichtung oder bei einer manuellen Überwachung eine optisch/akustisch arbeitende Signalbaugruppe sein kann, nach dessen Auftreten die zulässige Höchstgeschwindigkeit auf der Fahrspur herabgesetzt wird.
Gemäß der Erfindung wird die Aufgabe mit einer Anordnung zur Ermittlung von Verkehrszustandsgroßen der eingangs beschriebe- nen Art dadurch gelöst, dass die Videokamera Bestandteil eines lokalen Netzes ist, in dem eine Auswerteeinheit und eine Sendeeinheit als weitere Netzteilnehmer angeordnet sind, wobei die Netzteilnehmer über 1eitungsgebundene Netzleitungen miteinander verbunden sind, und die Sendeeinheit mit einer außerhalb des lokalen Netzes liegenden Auswerte oder Anzeigeeinheit verbunden ist .
Eine Anordnung zur Umsetzung des Erfindung umfasst eine Videokamera zur Erfassung des Verkehrsbereichs, eine unmittelbar in der Nähe der Videokamera angeordnete Auswerte- und eine Sendeeinheit . Die Sendeeinheit überträgt Information an eine Auswerte und/oder Anzeigeeinheit. Die Übertragung erfolgt leitungsgebunden oder per Funk. Die Auswerte und/oder Anzeigeeinheit ist mit einer Anzahl von derartigen Baugruppen verbunden. Durch diese Einheit kann dann beispielsweise die Einblendung von Verkehrsbereichen gesteuert werden in denen eine Störung erkannt wurde. Die Anordnung der Auswerteeinheit direkt an der Videokamera ermöglicht die Erfassung des Verkehrsgeschehens in kleinen Zeiteinheiten von beispielsweise einer Sekunde. Durch die Aus- erteeinheit erfolgt die verfahrensgemäße Verarbeitung der Videodaten ohne eine Zwischenspeicherung der Bilder. Im Ergebnis
der Verarbeitung stehen dann Verkehrszustandsdaten, Störungsmeldungen, ein „Level of Service" oder Videobilder zur Verfügung, die durch die Sendeeinheit in Abständen von einer Minute an die Auswerte und/oder Anzeigeeinheit gesendet werden. Durch den „Level of Service" werden beispielsweise die Zustände "flüssiger Verkehr", zähflüssiger Verkehr oder „Stau" klassifiziert .
In einer besonderen Ausgestaltung der Erfindung ist vorgesehen, dass die Verbindung zwischen Sendeeinheit und Auswerte- und/oder Anzeigeeinheit drahtlos erfolgt.
In einer Ausgestaltungsform der Erfindung ist vorgesehen, dass die Verbindung zwischen Sendeeinheit und Auswerte- und/oder An- zeigeeinheit 1eitungsgebunden erfolgt.
In einer weiteren Ausgestaltungsform der Erfindung ist vorgesehen, dass das lokale Netz in einer Baueinheit vereinigt ist.
In einer günstigen Ausführung der Erfindung ist vorgesehen , dass die Auswerte und Sendeeinheit in einer Baugruppe vereinigt sind.
Diese Formen der engen räumlichen Anordnung der Baugruppen er- möglicht eine Verarbeitung der Daten im Echtzeitbetrieb auch bei mehreren gleichzeitig zu überwachenden Fahrbahnen in einem Videobild.
Die Erfindung soll nachfolgend anhand eines Ausführungsbeispie- les näher erläutert werden. In den zugehörigen Zeichnungen zeigt
Fig. 1 eine Verkehrsfläche mit Fahrzeugen und einem durch eine gerade Messlinie gebildeten Messbereich,
Fig. 2 eine Verkehrsfläche mit Fahrzeugen und einem durch
mehrere Flächen gebildeten, zur Lotsenkrechten verschobenen Messbereich,
Fig. 3a eine Draufsicht auf eine Fahrspur,
Fig. 3b eine zugehörige Grauwertfunktion entlang der Messlinie,
Fig. 4a eine Grauwertfunktion mit ihrem arithmetischen Mit- telwert,
Fig. 4b eine zentrierte Grauwertfunktion,
Fig. 5 eine Darstellung des Kamerastandpunktes mit verzerr- ter und entzerrter Grauwertfunktion,
Fig. 6a eine Grauwertfunktion zum Zeitpunkt t,
Fig. βb eine Grauwertfunktion zum Zeitpunkt t+x
Fig. 7 ein Ergebnis einer Kreuzkorrelation zweier Grauwertfunktionen,
Fig. 8a eine mittelwertfreie, entzerrte Grauwertfunktion mit einem Bezugswert,
Fig. 8b eine Grauwertfunktion mit eliminierten Signalanteilen und
Fig. 9 eine Anordnung zur Umsetzung des erfindungsgemäßen Verfahrens .
Eine über einer Fahrspur 1 installierte Videokamera, die auf die Mitte der Fahrspur 1, auf welcher sich Fahrzeuge 6 befin- den, ausgerichtet und zu dieser in einem Winkel von beispielsweise 45 Grad geneigt ist, nimmt Bilder des Verkehrsgeschehens
auf. Diese liegen in digitaler Form vor oder können durch eine nachgeschaltete Baugruppe erzeugt und auf einem Kontrollmonitor 2 wiedergegeben werden. Innerhalb dieses Videobildes wird ein oder mehrere Messbereiche festgelegt, der jeweils aus Teilbe- reichen besteht. Diese Teilbereiche sind einzelne, eine Messlinie 3 bildende Pixel, wobei auch eine Messfläche 4 als Teilbereich betrachtet werden kann. Der unterste Punkt dieser gedachten Messlinie 3 auf dem Monitor 2 ist der Messursprung 5, zu dem jedes auf der Messlinie liegende Pixel einen bestimmten Ab- stand s hat, der auch einem bestimmten Weg auf der Fahrspur entspricht. Die Grauwertfunktion G = f(g,s) 7 wird durch die Messung der auf der Messlinie 3 liegenden Einzelgrauwerte g , im vorliegenden Beispiel der Pixel, erzeugt. In einem nachfolgenden Schritt erfolgt eine Entzerrung der Grauwertfunktion 7, da die Positionierung der Videokamera nicht lotsenkrecht über der Fahrspur 1 sondern in einem Winkel von 45 Grad erfolgte und damit eine Verzerrung der Grauwertfunktion 7 durch die räumliche Wahrnehmung erfolgt. Das heißt, der Länge eines Fahrzeuges 6 am unteren Bildschirmrand entspricht eine andere Anzahl von Pixel als der Länge des gleichen Fahrzeuges 6 am oberen Bildschirmrand. Demzufolge wird eine, vom Blickwinkel der Videokamera 10 auf den Messbereich abhängige, Entzerrung der Grauwertfunktion
G 7 durchgeführt und die entzerrte Grauwertfunktion GE 11 erzeugt. Zur Berechnung der mittleren räumlichen Verkehrsstrom- geschwindigkeit V werden zwei in einem bekannten zeitlichen Abstand x erzeugte Grauwertfunktionen GE1 14 und GE2 15 benötigt. Die Verschiebung beider Grauwertfunktionen zueinander stellt einen in der Zeit x zurückgelegten Weg der detektierten Fahrzeuge 6 in der Fahrspur 1 dar. Dieser wird bestimmt, indem eine Kreutzkorrelationsfunktion 18 aus beiden Grauwertfunktionen 14 und 15 ermittelt wird, von der die Verschiebung des Maximus 17 vom Koordinatenursprung der Abszisse die Verschiebung der Grauwertfunktionen y 16 in Pixel liefert. Mit dem bekannten Maßstab M in Pixel pro Meter, der das Verhältnis des Ab- Standes zweier benachbarter Pixel auf der Messlinie 3 zu einem
zugehörigen Weg auf der abgebildeten Fahrspur 1 darstellt, wird y* nach V =- die Verkehrsstromgeschwindigkeit ermittelt. x
Wird nach der Ermittlung der Geschwindigkeit festgestellt, dass sie unter einem Grenzwert liegt, welcher bei 40 km/h auf einer Autobahn angenommen wird, erfolgt die Erzeugung eines Störungssignals. Dieses kann durch ein Verkehrs1eitSystem verarbeitet werden und die Anzeigen für die zulässige Höchstgeschwindigkeit auf der oder den betroffenen Fahrspuren 1 herabsetzen, oder durch die Ausgabe eines akustischen und/oder optischen Signals wird, bei der manuellen Verkehrsüberwachung in einer Zentrale, das vorliegende Kamerabild 2 ausgewertet und entsprechende Aktionen eingeleitet.
Bei einer zentralen Verkehrsüberwachung können nicht alle Bilder der zum System gehörenden Videokameras auf Monitoren wiedergegeben werden. In diesem Fall ermöglicht das erfindungsgemäße Verfahren die Wiedergabe zu steuern. Tritt in einem Bereich ein Verkehrseinbruch auf, so wird das zugehörige Video- bild automatisch zur Anzeige gebracht.
Störungen bei der Ermittlung der Verkehrszustandsgroßen, wie beispielsweise Schatten oder Reflexionen durch Nässe, die Fahrzeuge vortäuschen können, stören das erfindungsgemäße Verfahren nicht, da erst bei einer Mindestgeschwindigkeit von beispielsweise 10 km/h davon ausgegangen wird, dass sich Fahrzeuge 6 auf der Fahrspur 1 befinden.
Für eine Bestimmung der Verkehrsdichte wird die entzerrte Grau- ertfunktion GE 11 um ihren arithmetischen Mittelwert 8 zentriert. Diese normierte (mittelwertfreie) Grauwertfunktion GEN 12 enthält Informationen über Fahrzeuge 6 und Störungen, welche durch eine wesentlich geringere Amplitude gekennzeichnet sind. Da die Ermittlung der Verkehrsdichte über die Anzahl der Null-
durchgänge der Grauwertfunktion GEN 12 erfolgt, müssen diese
Störanteile eliminiert werden. Dazu wird der momentane Maximalwert 21 der Grauwertfunktion bestimmt, der ein Maß für den momentanen Grauwert der Fahrzeuge ist. Vom Maximum ausgehend, wird ein Bezugswert 20, der bei einem Drittel des Maximums 21 liegt, bestimmt. Alle Werte der Grauwertfunktion GEN 12, die diesen Bezugswert 20 unterschreiten, werden durch Nullsetzen eliminiert. Durch diesen Vorgang entsteht ein Grauwertsignal 19, dass im wesentlichen nur noch Anteile im Signal enthält, die durch Fahrzeuge 6 verursacht wurden. Der Maximum 21 und damit der Bezugswert 20 wird periodisch ermittelt und passt sich somit an wechselnde Bedingungen (Beleuchtungsverhältnisse) an.
Bei durchgeführten Untersuchungen wurde ermittelt, dass ein Fahrzeug 6 durch eine Schwingung mit zwei bis drei Nulldurchgängen abgebildet wird. Mit dieser Kenntnis kann die Anzahl der Fahrzeuge 6 bestimmt werden, indem die Anzahl der Nulldurchgänge der Grauwertfunktion 19 durch 2,5 dividiert wird.
Verfahren und Anordnung zur Ermittlung von Verkehrszustandsgroßen
Bezugszeichenliste
1 Fahrspur
2 Kontrollmonitor
3 Messlinie 4 Messfläche
5 Messursprung
6 Fahrzeuge
7 Grauwertfunktion G
8 arithmetischer Mittelwert 9 zentrierte Grauwertfunktion
10 Blickwinkel der Kamera
11 entzerrte Grauwertfunktion GE
12 normierte und entzerrte Grauwertfunktion GEN
13 Kamerabild 14 Grauwertfunktion GE1 zum Zeitpunkt t (in s)
15 Grauwertfunktion GE2 zum Zeitpunkt t + x (in s )
16 y Verschiebung der Grauwertfunktion GB1 zum Zeitpunkt t (in s ) gegenüber der Grauwertfunktion GE2 zum Zeitpunkt t+ x (in s ) in Bildpixel 17 Maximalwert der Kreuzkorellationsfunktion zwischen den um y Bildpixel verschobenen Grauwertfunktionen
18 Kreuzkorellationsfunktion zwischen den um y Bildpixel verschobenen Grauwertfunktionen GEl und GE2
19 Grauwertfunktion mit eliminierten nicht relevanten Signalanteilen
20 Bezugswert zum Eliminieren nichtrelevanter Signalanteile
21 Maximalwert der Grauwertfunktion GEN
22 Videokamera
Lokales Netz Auswerteeinheit Sendeeinheit Leitungsgebundene Netzleitungen Auswerte und/oder Anzeigeeinheit