Beschreibungdescription
Verfahren zum Verbinden von Oberflächen, Halbleiter mit verbundenen Oberflächen sowie Bio-Chip und Bio-SensorProcess for connecting surfaces, semiconductors with connected surfaces as well as bio-chip and bio-sensor
Die vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren zum Verbinden von Oberflächen, einen Halbleiter dessen Oberflächen mit der Oberfläche eines zweiten Halbleiters verbunden sind sowie einen Bio-Chip oder Bio-Sensor, der einen solchen Halbleiter umfasst .The present invention relates to a method for connecting surfaces, a semiconductor whose surfaces are connected to the surface of a second semiconductor and a bio-chip or bio-sensor comprising such a semiconductor.
In der Analytik und molekularen Diagnostik gewinnen Mikro- und Nanotechnologien zunehmend an Bedeutung. Für den qualita- tiven und quantitativen Nachweis von Substanzen in einer zu analysierenden Probe werden planare Systeme verwendet, die als Biochips bzw. Biosensoren bezeichnet werden. Die Biochips bilden einen Träger, auf dessen Oberfläche eine Vielzahl von rasterartig angeordneten Nachweisbereichen ausgebildet ist. Die einzelnen Bereiche unterscheiden sich dabei voneinander in ihrer Spezifität gegenüber einer nachzuweisenden Substanz. Da vor allem biologische Systeme auf Interaktionen von biologisch aktiven Makromolekülen beruhen, eignen sich Biochips besonders für den Nachweis von biologisch aktiven Molekülen wie Nukleinsäuren (DNA oder RNA) , Oligo- und Polypeptiden, Proteinen, Antikörpern sowie Rezeptoren und Liganden.Micro and nanotechnologies are becoming increasingly important in analytics and molecular diagnostics. For the qualitative and quantitative detection of substances in a sample to be analyzed, planar systems are used, which are referred to as biochips or biosensors. The biochips form a carrier, on the surface of which a large number of grid-like detection areas are formed. The individual areas differ from each other in their specificity towards a substance to be detected. Since biological systems in particular are based on interactions of biologically active macromolecules, biochips are particularly suitable for the detection of biologically active molecules such as nucleic acids (DNA or RNA), oligo- and polypeptides, proteins, antibodies as well as receptors and ligands.
Daher wurden zahlreiche Biochips hergestellt, die auf Festphasentechnologien mit sich selbst organisierenden Mono- schichten ( "seif-assembled monolayers", "SAM") von bifunktio- nellen Molekülen beruhen. Die bifunktionellen Moleküle binden mit einer Seite an die Oberfläche des festen Trägers und mit der anderen Seite an Makromoleküle, die in einer zu untersuchenden Probe vorliegen. Der Nachweis einer bestimmten Inter- aktion erfolgt mit Hilfe geeigneter Markierungen, beispielsweise radioaktiver Markierung oder Chemo- bzw. Biolumineszenz .
Für die Herstellung von Biochips werden Oberflächen aus Metall oder Halbmetalloxiden, wie Aluminiumoxid, Quarzglas, oder Glas in eine Lösung von bifunktionellen Molekülen ("Lin- kern") getaucht. Die Lösung enthält eine Halogensilan oder Alkoxysilangruppe zur Kopplung an die Trägeroberfläche, so dass sich eine selbst organisierende Monoschicht ausbilden kann. Die Kopplung der Linker an die nachzuweisenden Makromoleküle aus der zu testenden Probe erfolgt über geeignete wei- tere funktioneile Gruppen, wie Amino- oder Epoxygruppen .For this reason, numerous biochips were produced that are based on solid-phase technologies with self-organizing monolayers ("seif-assembled monolayers", "SAM") of bifunctional molecules. The bifunctional molecules bind on one side to the surface of the solid support and on the other side to macromolecules that are present in a sample to be examined. A certain interaction is detected with the aid of suitable labels, for example radioactive labeling or chemo- or bioluminescence. For the production of biochips, surfaces made of metal or semimetal oxides, such as aluminum oxide, quartz glass or glass, are immersed in a solution of bifunctional molecules ("liner"). The solution contains a halosilane or alkoxysilane group for coupling to the support surface, so that a self-organizing monolayer can form. The linkers are coupled to the macromolecules to be detected from the sample to be tested via suitable further functional groups, such as amino or epoxy groups.
In der WO 02/10752 A2 wird ein Sensorchip mit einer Trägeroberfläche aus Metalloxid oder Halbmetalloxid beschrieben, auf die eine homogene Polysiloxanschicht aufgebracht ist. Zur Herstellung dieser Mehrfachschicht wird der Sensorchip in eine Lösung eines bifunktionellen Silans eingetaucht und mit einer definierten Geschwindigkeit im Bereich von 0,1 bis 10 mm/s herausgezogen. Das bifunktionelle Silan liegt in einem Lösungsmittel mit einer Siedetemperatur zwischen 50 und 150°C, einer Konzentration von 0,1 bis 50 Gew.-% und einer Temperatur von 20 bis 100°C vor. Dadurch dass der Sensorchip mit einer definierten Geschwindigkeit aus der Lösung herausgezogen wird, bildet sich die Schicht aus bifunktionellem Silan unter Bildung einer Polysiloxan-Mehrfachschicht auf der Oberfläche des Sensorchips durch Vernetzung aus.WO 02/10752 A2 describes a sensor chip with a carrier surface made of metal oxide or semimetal oxide, to which a homogeneous polysiloxane layer is applied. To produce this multilayer, the sensor chip is immersed in a solution of a bifunctional silane and pulled out at a defined speed in the range from 0.1 to 10 mm / s. The bifunctional silane is present in a solvent with a boiling temperature between 50 and 150 ° C, a concentration of 0.1 to 50% by weight and a temperature of 20 to 100 ° C. As a result of the sensor chip being pulled out of the solution at a defined speed, the layer of bifunctional silane is formed by crosslinking, forming a polysiloxane multilayer on the surface of the sensor chip.
Demgegenüber beschreibt die WO 00/43539 A2 eine Schicht ( "Monolayer" ) , die aus einem polyfunktionellen Polymer aufgebaut ist. Polymerketten sind an einer Oberfläche angeordnet und jede Poly erkette umfasst viele identische oder verschiedene Einheiten, die ihrerseits funktioneile Gruppen tragen. Über diese funktioneilen Gruppen wird eine Interaktion zwischen dem Polymer und einem Molekül aus einer zu testenden Probe möglich. Die polyfunktionellen Polymerketten werden auch als "polymer brush" bezeichnet, weil sie bürstenähnlich von der Oberfläche abstehen.
Die vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren zum Verbinden von Oberflächen, was auch als molekulares Verkleben von Oberflächen bezeichnet werden kann. Das Verfahren stellt daher eine neue Verbindungstechnik für zwei Oberflächen zur Verfügung. Hierfür wird die Oberfläche eines ersten Trägers mit mindestens einer monoreaktiven Substanz beschichtet. Anschließend wird die monoreaktive Substanz auf der Oberfläche des ersten Trägers immobilisiert und damit dauerhaft befestigt. Der so hergestellte erste beschichtete Träger wird mit einem zweiten mit einer monoreaktiven Substanz beschichteten Träger in räumliche Nähe gebracht, so dass die beschichteten Oberflächen einander zugewandt sind. Durch den Kontakt der beiden beschichteten Oberflächen reagieren die monoreaktiven Substanzen chemisch miteinander, so dass eine feste dauerhaf- te Verbindung entsteht. Dadurch dass die Immobilisierung der reaktiven Substanz auf den Trägern sowie das in Kontakt bringen der beschichteten Oberflächen der Träger gleichzeitig in einem einzigen Schritt erfolgt, ist das Verfahren besonders einfach und kostengünstig durchzuführen.In contrast, WO 00/43539 A2 describes a layer ("monolayer") which is composed of a polyfunctional polymer. Polymer chains are arranged on a surface and each polymer chain comprises many identical or different units, which in turn carry functional groups. An interaction between the polymer and a molecule from a sample to be tested is possible via these functional groups. The polyfunctional polymer chains are also called "polymer brush" because they protrude from the surface like brushes. The present invention relates to a method for connecting surfaces, which can also be referred to as molecular bonding of surfaces. The process therefore provides a new connection technology for two surfaces. For this purpose, the surface of a first carrier is coated with at least one monoreactive substance. The monoreactive substance is then immobilized on the surface of the first support and thus permanently attached. The first coated carrier produced in this way is brought into spatial proximity with a second carrier coated with a monoreactive substance, so that the coated surfaces face one another. The contact between the two coated surfaces causes the monoreactive substances to react chemically with one another so that a permanent, permanent connection is created. The fact that the immobilization of the reactive substance on the supports and the contacting of the coated surfaces of the supports takes place simultaneously in a single step, makes the method particularly simple and inexpensive to carry out.
Die Oberflächen der beiden Träger können gleichzeitig mit derselben reaktiven Substanz beschichtet werden. Alternativ dazu können aber verschiedene reaktive Substanzen zur Beschichtung der beiden Oberflächen des ersten und des zweiten Trägers verwendet werden. Bei Verwendung nur einer reaktiven Substanz bilden sich nach der chemischen Verbindung Polymere mit identischen Monomeren aus, während sich bei Verwendung von verschiedenen reaktiven Substanzen Polymere aus unterschiedlichen Monomeren ausbilden.The surfaces of the two supports can be coated simultaneously with the same reactive substance. Alternatively, however, different reactive substances can be used to coat the two surfaces of the first and the second carrier. When only one reactive substance is used, polymers with identical monomers form after the chemical bond, while when different reactive substances are used, polymers form from different monomers.
Die Oberfläche sowohl des ersten als auch des zweiten Trägers kann nicht nur mit einer sondern auch mit zwei oder mehreren identischen oder verschiedenen reaktiven Substanzen beschichtet werden. Auf diese Weise können beliebige Polymere aus den unterschiedlichsten Monomereinheiten zusammengesetzt werden.
Nachdem die monoreaktive Substanz auf der Oberfläche des ersten und des zweiten Trägers aufgetragen und immobilisiert wurde, kann zusätzlich auf einen oder auf beide beschichtete Träger eine Substanz zur Kreuzvernetzung aufgebracht werden. Diese Kreuzvernetzungssubstanz ( "Crosslinker" ) ist ein bireaktives Molekül, ein polymer brush (WO 00/43539 A2) , ein sogenanntes "surface attached network" (EP 0 210 578) oder eine Beschichtung aus einem dünnen Polymerfilm. Wenn die Eigenreaktivität der monoreaktiven Substanz nicht ausreichend ist, empfiehlt sich das Aufbringen eines Polymers zur Vernetzung, das die gewünschten Eigenschaften besitzt. Beispielsweise können die Oberflächen des ersten und des zweiten Trägers mit einem Epoxid beschichtet werden, so dass eine Vernetzung durch Polyethylglykol möglich ist. Ein solches Epoxid ist exemplarisch in Figur 3 gezeigt.The surface of both the first and the second carrier can be coated not only with one but also with two or more identical or different reactive substances. In this way, any polymers can be assembled from a wide variety of monomer units. After the monoreactive substance has been applied and immobilized on the surface of the first and second supports, a substance for crosslinking can additionally be applied to one or both coated supports. This cross-linking substance ("crosslinker") is a bireactive molecule, a polymer brush (WO 00/43539 A2), a so-called "surface attached network" (EP 0 210 578) or a coating made of a thin polymer film. If the intrinsic reactivity of the monoreactive substance is not sufficient, it is advisable to apply a polymer for crosslinking which has the desired properties. For example, the surfaces of the first and second carriers can be coated with an epoxy, so that crosslinking by means of polyethylglycol is possible. Such an epoxy is shown by way of example in FIG. 3.
Der in dem Verfahren verwendete Träger ist ein Halbleiter o- der eine verwandte Substanz. Die Oberfläche des Halbleiters besteht aus Silizium, Halbmetalloxiden, vor allem Silizium- oxid (SiOx) , Aluminiumoxid oder Siliziumnitrid.The carrier used in the process is a semiconductor or a related substance. The surface of the semiconductor consists of silicon, semimetal oxides, especially silicon oxide (SiO x ), aluminum oxide or silicon nitride.
Die monoreaktive Substanz kann einschichtig in Form einer Mo- nolage auf die Oberfläche des Halbleiters aufgebracht werden. Figur 4 zeigt beispielhaft eine Monolage eines Aminosilans.The monoreactive substance can be applied to the surface of the semiconductor in one layer in the form of a monolayer. FIG. 4 shows an example of a monolayer of an aminosilane.
Alternativ kann die reaktive Substanz auch in mehreren Schichten als reaktive Lagen auf die Oberfläche aufgebracht werden. Diese reaktiven Lagen werden zusammenfassend als Po- lylage bezeichnet, die eine gelähnliche Struktur bildet. Die Gelstruktur weist den besonderen Vorteil auf, dass Unebenheiten der Oberflächenstruktur wirksam ausgeglichen werden können.Alternatively, the reactive substance can also be applied to the surface in several layers as reactive layers. These reactive layers are collectively referred to as a poly layer, which forms a gel-like structure. The gel structure has the particular advantage that unevenness in the surface structure can be effectively compensated for.
Besonders geeignet ist eine Schichtdicke der monoreaktiven Substanz von ca. 2 nm.
Die monoreaktive Substanz kann insbesondere ein reaktives Si- lan sein. Silan weist nur eine Silangruppe als reaktive Gruppe auf. Die organische Gruppe ist dann beispielsweise ein gesättigter aliphatischer Kohlenwasserstoff. Mittels Radikal- bildnern kann eine chemische Verbindung zu diesen Gruppen aufgebaut werden, wobei das Silan selbst aber nicht reaktiv ist. Die Verbindung ist extrem stabil, da sie keine weiteren reaktiven Gruppen aufweist. Die Bindung an eine reaktive Substanz führt zu einem Reaktionsprodukt, das endgültig ist, so dass die Bindung außer durch extreme Gewalteinwirkung nicht aufzulösen ist.A layer thickness of the monoreactive substance of approximately 2 nm is particularly suitable. The monoreactive substance can in particular be a reactive silane. Silane has only one silane group as a reactive group. The organic group is then, for example, a saturated aliphatic hydrocarbon. A chemical link to these groups can be established by means of radical formers, but the silane itself is not reactive. The compound is extremely stable since it has no other reactive groups. The binding to a reactive substance leads to a reaction product that is final, so that the binding cannot be broken apart from extreme violence.
Besonders geeignete Silane sind Chlorsilane und Alkoxysilane, wobei aber Thiole oder Disulfidgruppen ebenfalls verwendet werden können. Als Ausgangssilane sind folgende Substanzen besonders geeignet, deren Strukturformeln in Figur 1 angegeben sind:Particularly suitable silanes are chlorosilanes and alkoxysilanes, although thiols or disulfide groups can also be used. The following substances are particularly suitable as starting silanes, the structural formulas of which are given in FIG. 1:
4,4' -Azobis- (4-cyano-petansäure (3 ' -chlordimethylsilyl) - propylester) ; als Verbindung 1 in Figur 1 dargestellt, ebenso geeignet sind die entsprechenden Di- und Tri- chlor- oder Mono-, Di- und Trialkoxysilananaloge;4,4'-azobis (4-cyano-petanoic acid (3'-chlorodimethylsilyl) propyl ester); represented as compound 1 in FIG. 1, the corresponding di- and trichloro or mono-, di- and trialkoxysilane analogs are also suitable;
2,4' -Azo- (4-cyano-petansäure (3 " -chlordimethylsilyl) - propylester) , als Verbindung 2 in Figur 1 dargestellt, ebenso geeignet sind die entsprechenden Di- und Tri- chlor- oder Mono-, Di- und Trialkoxysilananaloge sowie die jeweilige Verbindung mit einem Undecyl- statt einem Propyl-; oder Disulfid oder Thiolderivate dieses gene- rellen Typs der Azoverbindung;2,4 'azo (4-cyano-petanoic acid (3 "-chlorodimethylsilyl) propyl ester), shown as compound 2 in FIG. 1, the corresponding di- and trichloro- or mono-, di- and Trialkoxysilane analogs and the respective compound with an undecyl instead of a propyl or disulfide or thiol derivatives of this general type of azo compound;
4- (3 ' -Chlordimethylsilyl) propyloxy) -benzophenon, als Verbindung 3 in Figur 1 dargestellt, ebenso geeignet sind die entsprechenden Di- und Trichlor- oder Mono-, Di- und Trialkoxysilananaloge;
Silane und Disulfid/Thiolderivate von Arylazomalodi- nitrilen, als Verbindung 4 in Figur 1 dargestellt.4- (3 '-chlorodimethylsilyl) propyloxy) benzophenone, shown as compound 3 in FIG. 1, the corresponding di- and trichloro- or mono-, di- and trialkoxysilane analogs are also suitable; Silanes and disulfide / thiol derivatives of arylazomalodinitriles, shown as compound 4 in Figure 1.
Besonders bevorzugt ist die Verwendung von Glycid-oxypropyl- trimethoxy-silan zur Beschichtung der Oberfläche des ersten Trägers und Aminopropyl-trimethoxy-silan zur Beschichtung der Oberfläche des zweiten Trägers. Wenn ein Azosilan zur Beschichtung des ersten Trägers und ein Propyl-trichlor-silan zur Beschichtung des zweiten Trägers verwendet wird, kann die chemische Verbindung zwischen beiden Silanen über thermisch induzierte Radikalbildung stattfinden.The use of glycidoxypropyltrimethoxysilane for coating the surface of the first support and aminopropyltrimethoxysilane for coating the surface of the second support is particularly preferred. If an azosilane is used to coat the first support and a propyl-trichlorosilane is used to coat the second support, the chemical connection between the two silanes can take place via thermally induced radical formation.
Die monoreaktiven Substanzen können durch verschiedene Ver- fahren wie beispielsweise Aufschleudern (Spin Coating) , Gas- phasenabscheidung, Kondensation oder Besprühen aufgebracht werden. Daneben eignet sich insbesondere das Eintauchen der zu beschichtenden Träger in Flüssigkeiten mit reaktiver Substanz. Diese Beschichtung wird als Tauchbeschichtung bezeich- net.The monoreactive substances can be applied by various processes such as spin coating, gas phase deposition, condensation or spraying. In addition, immersing the substrates to be coated in liquids with reactive substance is particularly suitable. This coating is referred to as dip coating.
Die chemische Bindung, die zwischen den monoreaktiven Substanzen auf den Oberflächen der beiden Träger zustande kommt, ist eine kovalente Bindung. Beispiele solcher Verbindungen sind in den Figuren 2, 3 und 5 gezeigt, wobei in Figur 5 schematisch auch die beiden Träger, die mit den Bezugszeichen 1 bzw. 2 versehen sind, dargestellt sind.The chemical bond that occurs between the monoreactive substances on the surfaces of the two supports is a covalent bond. Examples of such connections are shown in FIGS. 2, 3 and 5, the two supports, which are provided with the reference numerals 1 and 2, also being shown schematically in FIG. 5.
Der molekulare Bindungstyp, auf dem die kovalente Bindung zwischen den monoreaktiven Substanzen beruht, ist eine nukle- ophile oder elektrophile Addition oder Substitution. Außerdem kann eine radikalische Reaktion zwischen funktioneilen Gruppen stattfinden. Die funktioneilen Gruppen werden aus der Literatur des Standes der Technik unter Berücksichtigung der Klasse von Molekülen, die immobilisiert werden sollen, ausgewählt. Ebenso sind die Bedingungen der Reaktionszeit, der Temperatur sowie des pH-Wertes entscheidend für die Auswahl.
Eine Reihe von Beispielen können aus der Publikation von G. T. Hermanson, "Bioconjugate Techniques", Academic Press 1996, entnommen werden. Besonders geeignet sind aktive oder reaktive Ester, wie N-Hydroxysuccinimide (NHS-Ester) sowie Amine, Aliphate, Epoxide, Thiole, Isothiocyanate, Isocyanate, Azide, carboxylische Gruppen oder Maleinimide.The type of molecular bond on which the covalent bond between the monoreactive substances is based is a nucleophilic or electrophilic addition or substitution. There can also be a radical reaction between functional groups. The functional groups are selected from the prior art literature taking into account the class of molecules to be immobilized. The conditions of the reaction time, the temperature and the pH value are also decisive for the selection. A number of examples can be found in the publication by GT Hermanson, "Bioconjugate Techniques", Academic Press 1996. Active or reactive esters, such as N-hydroxysuccinimides (NHS esters) and amines, aliphatics, epoxies, thiols, isothiocyanates, isocyanates, azides, carboxyl groups or maleimides are particularly suitable.
Darüber hinaus können zwischen den oben genannten funktioneilen Gruppen und dem eigentlichen Silan sogenannte Spacer an- geordnet sein. Als Spacer kommen insbesondere acrylische und methacrylische Ester oder Amide von C2-Cι0 Alkohohlen oder C2- Cio Aminen in Frage. Um als Spacer verwendet zu werden, tragen die Alkohole oder Amine zusätzliche funktioneile Gruppen an dem Ende, das nicht die Ester- oder Amidbindung bildet. Diese funktioneile Gruppe wird entweder direkt für die Interaktion mit dem anderen reaktiven Silan benötigt, oder sie wird durch die Einwirkung einer weiteren funktioneilen Gruppe in einem weiteren Schritt gebildet. Die Spacer können auch aus einzelnen Monomeren wie beispielsweise acrylischen Chlo- riden oder Methacrylsäure und deren Derivaten oder reaktiven Estern wie N-Hydroxysuccinimiden oder anderen Monomeren, z.B. Maleinanhydrid gebildet werden. Die bevorzugten reaktiven Mo- nomere können kovalente Bindungen mit den bifunktionellen Alkoholen oder Aminen, die als Spacer verwendet werden, einge- hen.In addition, so-called spacers can be arranged between the functional groups mentioned above and the actual silane. As spacers in particular acrylic and methacrylic esters or amides of C 2 0 -Cι Alkohohlen or C2 - Cio amines in question. In order to be used as a spacer, the alcohols or amines carry additional functional groups at the end that does not form the ester or amide bond. This functional group is either required directly for the interaction with the other reactive silane, or it is formed in a further step by the action of another functional group. The spacers can also be formed from individual monomers such as, for example, acrylic chlorides or methacrylic acid and their derivatives or reactive esters such as N-hydroxysuccinimides or other monomers, for example maleic anhydride. The preferred reactive monomers can form covalent bonds with the bifunctional alcohols or amines used as spacers.
Die monoreaktive Substanz kann auf der Oberfläche des Trägers ein quervernetztes Polymer mit reaktiven Seitengruppen bilden. Dadurch kommt es zu einer besonders starken Verbindung zwischen den beiden Halbleitern. Das Polymer besitzt vorzugsweise einen Schmelzpunkt von unter 150°C, so dass das Polymer beim Verbinden der Halbleiter in den flüssigen Zustand überführt werden kann.The monoreactive substance can form a cross-linked polymer with reactive side groups on the surface of the support. This creates a particularly strong connection between the two semiconductors. The polymer preferably has a melting point of below 150 ° C., so that the polymer can be converted into the liquid state when the semiconductors are connected.
Bevorzugt ist weiterhin, einen Spacer mit einer photolabilen Gruppe zu verwenden. Diese photolabile Gruppe wird durch Belichtung aktiviert, so dass die reaktive Gruppe von der Si-
langruppe abgetrennt wird. Dadurch wird ein Verbinden an dieser Stelle verhindert. Grundsätzlich kann durch die Verwendung von hartem UV-Licht jede Silanlage zerstört werden, so dass die spezifische Reaktivität an dieser Stelle nicht mehr existiert.It is further preferred to use a spacer with a photolabile group. This photolabile group is activated by exposure, so that the reactive group from the Si long group is separated. This prevents a connection at this point. In principle, any sil system can be destroyed by using hard UV light, so that the specific reactivity no longer exists at this point.
Die Erfindung betrifft darüber hinaus einen Halbleiter, dessen Oberfläche mit der Oberfläche eines zweiten Halbleiters durch das beschriebene Verfahren verbunden ist, sowie einen Biochip oder Biosensor der einen solchen Halbleiter aufweist.
The invention also relates to a semiconductor, the surface of which is connected to the surface of a second semiconductor by the method described, and a biochip or biosensor which has such a semiconductor.