Verfahren zur Reinigung eines Hartbodens
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Reinigung eines Hartbodens.
Die Hartbodenreinigung erfolgt im Allgemeinen entweder auf trockenem oder nicht trockenem Wege. Dabei müssen weiterhin Verfahren mit und ohne maschinelle Unterstützung durch ein zusätzliches Reinigungsgerät unterschieden werden. Das Trocken-Reinigungsverfahren ohne maschinelle Unterstützung erfolgt durch Fegen bzw. Kehren mit handelsüblichen und je nach Untergrund verwendeten Besen. Unterstützend können Kehrspäne oder dergleichen eingesetzt werden, womit der Boden von Staub befreit und je nach verwendeten Material gepflegt werden kann. Hierbei erweist es sich als nachteilig, dass nur trockener Schmutz aufgekehrt werden kann. Es erfolgt hierbei keine Fleckentfernung, insbesondere feuchter, klebriger oder eingetrockneter Flecken. Darüber hinaus erfordert der Abtransport des Schmutzes einen separaten Arbeits- gang. Zum Trocken-Reinigungsverfahren mit maschineller Unterstützung werden Kehrmaschinen eingesetzt. Diese finden hauptsächlich Anwendung im gewerblichen Bereich. Für den Hausgebrauch sind diese zu groß und handhabungstechnisch zu aufwendig. Die mechanische Unterstützung erfolgt durch Motor- oder Muskelkraft angetriebene Bürsten oder Walzen. Für den Einsatz im Haushalt existieren kleinere Kehrmaschinen mit rotierenden Borsten, die in Kombination mit Staubsaugern zur Entfernung von Staub auf Hartböden eingesetzt werden. Ebenso wie bei dem Verfahren ohne maschinelle Unterstützung wird nur trockener Schmutz auf rein mechanischem Wege entfernt. Der Abtransport erfolgt zumeist in einem Schritt durch Absaugung. Viele Fleckenarten sind nicht entfernbar. Weiter kommt es durch die mechanische Belastung zur starken Beanspruchung des Bodens. Eine weitere Steigerung der Belastung bspw. durch Erhöhung der Drehzahl, mit dem Ziel Flecken besser entfernen zu können, ist nicht beliebig möglich, da dies zur Schädigung des Bodens führen
kann. Eine Fleckentfernung durch Zusatz von feuchten Reinigungsmitteln ist nicht möglich, da somit der Fleck verteilt und nicht entfernt würde.
Weiter sind nicht trockene Reinigungsverfahren bekannt. Das Standardreini- gungsverf ahren von Hartböden ist das nasse bzw. das feuchte Aufwischen des Bodens, wobei das Wischtuch je nach Bedarf ausgespült, ausgewrungen und mit neuer Reinigungslösung versetzt werden muss. Um Reinigungsmittelreste zu entfernen wird der Boden anschließend nochmals mit einem klares Wasser enthaltenden Reinigungstuches gewischt. Abschließend wird der Boden ge- trocknet. Eine feuchte Reinigung kann ebenso mit maschineller Unterstützung erfolgen und wird zumeist im gewerblichen Bereich eingesetzt, wobei in einem Arbeitsgang der Boden befeuchtet, mit Hilfe einer Reinigungsmechanik bearbeitet und abschließend das Schmutzwasser entfernt (aufgesaugt) wird. Ohne maschinelle Unterstützung ist die feuchte/ nasse Bodenreinigung sehr um- ständlich, kraftraubend und unhygienisch. Der Abtransport des Schmutzes findet in einem separatem Arbeitsgang statt. Außerdem ist diese Reinigungsmethode nicht für alle Hartböden (bspw. Parkett oder Laminat) geeignet und kann zur Schädigung des Belags führen. Darüber hinaus ist eine Überdosierung bei der Anwendung (zuviel Wasser, zuviel Reinigungsmittel) möglich. Bei maschi- neller Unterstützung handelt es sich meist um große, unhandliche Maschinen, die nicht für den Hausgebrauch geeignet sind und den Boden auch nicht vollständig trocknen können. Dadurch wird die Methode sehr umständlich. Durch die starke mechanische Belastung in Kombination mit Feuchtigkeit ist die Gefahr einer Beschädigung des Bodens noch größer, was die Anwendbarkeit auf unterschiedlichen Belägen noch stärker einschränkt. Zur Verringerung der verwendeten Wassermenge und der eingesetzten Reinigungsmittel, bei gleichzeitig verbesserter Reinigungswirkung werden häufig spezielle Reinigungsrü- cher zur Unterstützung eingesetzt. Oft werden sogenannte Mikrofasertücher nur mit Wasser oder in Kombination mit speziellen Reinigungsmitteln in gerin- ger Konzentration eingesetzt, wobei der Reinigungseffekt hauptsächlich durch
die besondere Struktur des verwendeten Materials erzielt wird. Ein anderes nebelfeuchtes Verfahren ist das Aufsprühen einer feinverteilten Reinigungslösung auf den Boden, anschließendes Bearbeiten mit Hilfe von Bürsten, Walzen oder anderen mechanischen Hilfsmitteln und abschließendes Aufsaugen der Reinigungslösung. Problematisch bei der Anwendung nebelfeuchter Verfahren ist die Definition und Dosierung, was zur Überdosierung und Schädigung des Bodens führen kann. Eine weitere nicht trockene Methode ist die Bodenreinigung unter der Verwendung von Dampf. Dabei wird eine Reinigungsflüssigkeit mittels Hitze verdampft, der Boden durch eine Ausstoßdüse damit bearbei- tet und anschließend Schmutz und Dampf wieder aufgenommen. Als zusätzliches Problem zu der Belag-Limitierung, die auch bei feuchten Verfahren vorherrscht, kommt noch eine weitere Einschränkung für unterschiedliche Bodenmaterialien durch die notwendigen hohen Temperaturen hinzu.
Im Hinblick auf den zuvor beschriebenen Stand der Technik wird eine technische Problematik der Erfindung darin gesehen, ein verbessertes Verfahren zur Reinigung eines Hartboden anzugeben.
Diese Problematik ist zunächst und im Wesentlichen durch den Gegenstand des Anspruches 1 gelöst, wobei auf ein Verfahren abgestellt ist, bei welchem durch Aufbringen eines pulverf örmigen, leicht feuchten Reinigungsmittels, mechanische Einwirken auf den mit Reinigungsmittel bedeckten Hartboden und Entfernen des Reinigungsmittels mittels eines Staubsaugers ein wirkungsvolles, kräfteschonendes und hygienisches Reinigen eines Hartbodens erreicht ist. Zu- dem ist das pulverf örmige Reinigungsmittel leicht zu dosieren. Einer Überdosierung ist entgegengewirkt. Dadurch bedingt, dass das Reinigungsmittel leicht feucht ist, können Flecken, auch feuchte oder angetrocknete Flecken entfernt werden, wobei die Handhabung einfach und bequem ist. So kann das pulver- f örmige, leicht feuchte Reinigungsmittel per Hand auf den Hartboden auf ge- bracht werden, mit Hilfe einer Bürste oder Ähnlichem mechanisch bearbeitet
und das den Schmutz enthaltende Reinigungsmittel unter Zuhilfenahme eines Staubsaugers wieder entfernt werden. Alternativ kann das pulverf örmige, leicht feuchte Reinigungsmittel per Hand auf den Hartboden aufgebracht werden, der Boden hiernach mittels mechanisch angetriebener, rotierender Bürsten oder Walzen bearbeitet und abschließend abgesaugt werden. Auch kann das pulverf örmige, leicht feuchte Reinigungsmittel kontinuierlich/ diskontinuierlich mit einem mechanisch betriebenen Gerät auf den Boden aufgebracht, bearbeitet und anschließen abgesaugt werden. Weiter alternativ ist auch denkbar, das Aufbringen, Bearbeiten und Absaugen in einem Arbeitsgang unter Verwen- düng eines zur Bearbeitung von Hartböden geeigneten Gerätes durchzuführen. Das Reinigungsmittel gewährleistet einen gleichmäßigen, dünnen und absaugbaren Feuchtigkeitsfilm. Eine Überdosierung wird somit ausgeschlossen und die Verwendung in Kombination mit einem Staubsauger somit ermöglicht. Die Rezeptur des Reinigungsmittels ist so gewählt, dass eine gleichmäßige, gute Benetzung der Oberfläche erreicht wird. Eine Absaugbarkeit ist dadurch gegeben, dass durch große Oberfläche und sehr großem Porenvolumen ein hohes Feuchtigkeits- und Schmutzbindevermögen erreicht ist, wodurch weiter eine Überbeanspruchung der Oberfläche des Hartbodens vermieden wird. Des Weiteren ist das Reinigungsmittel so zusammengesetzt, dass nur eine geringe Men- ge desselben pro m2 aufgetragen werden muss. So ist vorgesehen, dass das Reinigungsmittel ein pulverf örmiges Trägermaterial aufweist mit stark adsorpti- ven bzw. feuchtigkeitsbindenden Eigenschaften, sehr geringer Korngröße bei gleichzeitig sehr großer Oberfläche (innerer Oberfläche), einer großen Tendenz Flüssigkeit aufzunehmen und/ oder sie zu binden, wobei weiter fleckentfer- nende Komponenten vorgesehen sein können. Bevorzugt wird diesbezüglich, dass das Trägermaterial ein synthetisches organisches Polymer ist, welches in Pulverform oder als Fasern vorliegt. So kann bspw. das Trägermaterial aus Po- lyethylen, Polystyrol, Polyamid, Polypropylen, Polyurethan, Polyacrylamid, Polyester, Polycarbonat oder auch aus Polyvenylchlorid bestehen. Darüber hin- aus besteht die Möglichkeit, dass das Trägermaterial ein gemahlener Polymer-
schäum ist, wobei sowohl Hart- als auch Weichschaumstoffe Verwendung finden können. Alternativ besteht das Trägermaterial aus Baumwoll- und/ oder Viskosefasern. Auch kann das Trägermaterial aus gemahlenen Natur- oder Kunstschwämmen bestehen. Auch wird alternativ vorgeschlagen, dass das Trä- germaterial aus gebleichtem oder ungebleichtem Holzmehl besteht. Zudem ist alternativ vorgesehen, dass das Trägermaterial aus Cellulosepulver besteht. Darüber hinaus kann alternativ vorgesehen sein, dass das Trägermaterial aus wasser-unlöslichen Cellulosederivaten besteht, weiter auch bspw. aus Stärke, Korkpulver oder ähnlichem. Ebenso sind anorganische Adsorbenzien wie Sili- ziumdioxid in unterschiedlicher Form, Kieselsäuren, Aluminiumoxide, Aluminiumsilikate, Mineralerden, Zeolithe, verschiedenste feingemahlene Gläser oder auch verschiedene Salze verwendbar. Die Adsorbenzien können dabei in reiner Form oder in beliebiger Kombination als Trägermaterialien eingesetzt werden. Additiv lassen sich im Vergleich zum pulverförmigen Trägermaterial größere, vorzugsweise aus deformierbaren porösen Materialien bestehende Partikel/Flocken verwenden, die aufgrund ihrer Eigenschaften ebenfalls absorbierend oder flüssigkeitsspeichernd wirken, aber aufgrund ihrer Größe und/ oder ihrer Deformierbarkeit die Eigenschaften des Reinigungsmittels verändern. Die Partikelgröße beträgt zwischen 0,5 und 25 mm bis hin zu 50 mm, wobei bezüg- lieh der Partikelgröße jeder ganzzahlige Wert, jeder Zehntel- und Hundertstel- Betrag zwischen 0,5 und 50 mm vorliegen kann. Als Materialien können verschiedene Substanzen verwendet werden, wobei bevorzugt deformierbare, schwammartige, offenporige Materialien bevorzugt in Form von Flocken eingesetzt werden. Geeignet sind gemahlene Polymerschäume aus Polyethylen, Po- lystyrol, Polyamid, Polypropylen, Polyurethan, Polyacrylamid, Polyester, Poly- carbonat, Polyvenylchlorid oder auch Polyvenylacetat. Darüber hinaus können auch natürliche oder synthetische Schwämme, Viskose-, Cellulose- und Baumwollfasern, die bevorzugt zu porösen schwammartigen Flocken verarbeitet sind, zur Anwendung kommen. Des Weiteren auch Stärke- und Getreidepro- dukte, Holzmehle und -fasern, verschiedene anorganische Materialien, wie Sili-
ziumdioxid in unterschiedlicher Form, Kieselsäuren, Aluminiumoxide, Alumi- niumsilikate, Mineralerden, Zeolithe, verschiedenste feingemahlene Gläser oder verschiedene Salze. Darüber hinaus sind auch andere wasserunlösliche Verbindungen mit vorgenannten Eigenschaften als Additiv zum pulverförmigen Trä- germaterial denkbar. Der Anteil der additiven Komponenten am Feststoffanteil kann dabei stark variieren und ist abhängig vom verwendeten pulverförmigen Trägermaterial, dem verwendeten Additiv, sowie der verwendeten wässrigen Reinigungsflüssigkeit. Erfindungsgemäß ist weiter bevorzugt, dass das Reinigungsmittel Reinigungsflüssigkeit adsorbiert, wobei die Reinigungsflüssigkeit in solchen Mengen vorgesehen ist, dass keine Zweiphasenbildung vorliegt, womit das pulverf örmige Reinigungsmittel absaugbar bleibt. Weiter ist vorgesehen, dass das Reinigungsmittel Wasser enthält, wobei weiter bevorzugter der Wasseranteil 30 bis 90 Gewichtsprozent beträgt. Zudem wird vorgeschlagen, dass das Reinigungsmittel oberflächenwirksame Substanzen enthält, so bspw. Tenside, Benetzungsmittel oder Schmutzlöser. Weiter können Hilfsmittel wie Komplexbildner, Verlaufsmittel oder Duftstoffe vorgesehen sein. Das Trägermaterial ist bevorzugt puder- oder pulverförmig, mit einer Korngröße kleiner 3000 μm und besteht weiter aus einem sehr porösem Material mit mikrofeiner Struktur, vorzugsweise aus Polyolefine, wie Polypropylen, Polyethylen oder Polyamid. Die organischen Polymere weisen eine Dichte von 100 bis 300 kg/m3 auf, wobei die organischen Polymere des Weiteren eine innere Oberfläche von 60 bis 150 m2/g besitzen. Weiter wird vorgeschlagen, dass die organischen Polymere eine Porendimension von 0,1 bis 1 μm aufweisen, wobei weiter erfindungsgemäß vorgesehen ist, dass der Porenanteil der organischen Polymere mehr als 30 % beträgt, bevorzugt mehr als 40 %, so bspw. 31 %, 33 %, 37% oder auch 41%, 43%, 45% oder jeden weiteren ganzzahligen Prozentwert über 30%. Das Trägermaterial weist eine starke Kapillarwirkung auf mit stark flüssig- keitsabsorbierenden Eigenschaften. Bevorzugt ist, dass das Trägermaterial bis zu 80 Gewichtsprozent an Flüssigkeit aufweist und somit eine sehr hohe Lade- kapazität besitzt. Des Weiteren zeigt das Trägermaterial eine geringe Tendenz
Flüssigkeitsmengen wieder abzugeben. Auch ist das Trägermaterial gesundheitlich unbedenklich. Da nach Feuchtigkeitsaufnahme das Trägermaterial nach außen trocken bleibt, ist eine gute Absaugbarkeit gegeben. Zudem ist das Trägermaterial gegenüber dem Adsorbat chemisch inert und weist eine reine Phy- sisorbtionsreaktion auf. Vorteilhafterweise liegt eine sehr feine und gleichmäßige Verteilung des Adsorbats im Adsorbens vor.
Nachstehend sind zwei Rezepturbeispiele angegeben:
Beispiel 1:
20% Trägermaterial 79% Fleckenentferner
(bestehend aus: 90% Wasser, 4% Tenside,
0,6% Konservierungsmittel (NaCl) 3% organische Lösungsmittel (Isopropanol), 1% Emulgatoren, 0,4% Duftstoffe, 1 % weitere Hilfsmittel),
0,5% Benetzungsmittel 0,5% Parabene zur Konservierung
Beispiel 2:
10% Trägermaterial
10% Saug-/ Kehrflocken aus Cellulose-/ Viskose-/ Baumwollfasern; (fein)
79% Fleckenentferner
Bestehend aus: 90% Wasser,
4% Tenside, 0,6% Konservierungsmittel (NaCl) 3% organische Lösungsmittel (Isopropanol), 1% Emulgatoren, 0,4% Duftstoffe,
1% weitere Hilfsmittel) 0,5% Benetzungsmittel 0,5% Parabene zur Konservierung
Für den erweiterten Einsatz sind unterschiedliche Pflegekomponenten als Zusatz denkbar, so bspw. Wachse, Öle oder Glänzer.
Durch das erfindungsgemäße Verfahren zur Reinigung von Hartböden mittels eines pulverförmigen, leicht feuchten Reinigungsmittels ist eine Entfernung auch von feuchten und angetrockneten Flecken ermöglicht, wobei das Verfahren einfach und bequem anwendbar ist. Darüber hinaus ist das Reinigungsmittel leicht zu dosieren; einer Überdosierung ist entgegengewirkt. Das Reinigungsverfahren erweist sich als hygienisch und vielseitig einsetzbar, womit das Reinigen von Hartböden in wenigen Arbeitsschritten erreicht wird. Zudem er- weist sich das Verfahren als wirkungsvoll und für den Anwender als handhabungstechnisch einfach, besonders kräfteschonend.
Alle offenbarten Merkmale sind (für sich) erfindungswesentlich. In die Offenbarung der Anmeldung wird hiermit auch der Offenbarungsinhalt der zugehö- rigen/ beigefügten Prioritätsunterlagen (Abschrift der Voranmeldung) vollinhaltlich mit einbezogen, auch zu dem Zweck, Merkmale dieser Unterlagen in Ansprüche vorliegender Anmeldung mit aufzunehmen.