Verfahren zum Abkühlen von Bändern oder Platten aus Metall und
Kühlvorrichtung
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Abkühlen von Bändern oder Platten aus Metall, z.B. aus Aluminium oder aus einer Aluminiumlegierung, gemäß dem Oberbegriff des Anspruchs 1 und eine Kühlvorrichtung gemäß dem Oberbegriff des Anspruchs 7.
Nach einer Erwärmung von Bändern oder Platten aus Metall ist häufig eine rasche, kontrollier- und reproduzierbare Abkühlung erwünscht. Beispielsweise ist es nach einem Warmwalzen oder einem Lösungsglühen von Bändern aus einer Aluminiumlegierung zur Erzielung optimaler mechanischer Festigkeiten, z.B. nach einer Kalt- und/oder Warmauslagerung, erforderlich, die Bänder mit hohen Abkühlgeschwindigkeiten z.B. größer 80°C/s abzukühlen. Derartige Abkühlverfahren werden auch Abschrecken oder Schroffabkühlung genannt. Auch nach dem Lackieren von Bändern oder Platten aus Aluminium oder aus einer Aluminiumlegierung kann eine Schroffabkühlung der Bänder oder Platten mit hohen Abkühlgeschwindigkeiten erwünscht sein, z.B. um kurze Kühler einsetzen zu können.
Aus der EP 0 343 103 A1 ist ein Verfahren zum Kühlen von Walz- und Presspro- dukten aus Metall, insbesondere Aluminium bekannt, bei dem auf die Oberfläche der Produkte ein Gas/Flüssigkeitsgemisch in Form eines Nebels mittels Sprühdüsen aufgesprüht wird und das Kühlmittel vollständig verdampft.
Ein weiteres, gattungsgemäßes Verfahren und eine gattungsgemäße Vorrichtung zum Kühlen von warmgewalzten Platten und Bändern aus Metall, insbesondere aus Aluminium oder einer Aluminiumlegierung ist aus der EP 0 695 590 A1 bekannt. Bei diesem Verfahren werden die Platten oder Bänder über Flachstrahldüsen direkt mit Wasser beaufschlagt. Die Flachstrahldüsen sind auf in Laufrichtung der Platten oder Bänder verlaufenden Düsenleisten angeordnet. Der aus den Flachstrahldüsen austretende Wasserstrahl bildet im Wesentlichen eine auf die Platten- oder Bandoberfläche gerichtete Ebene. Der Wasserstrahl wird unmittelbar nach seinem Austritt aus der Flachstrahldüse mittels Luft- oder Wasserstrahlen periodisch derart abgelenkt, dass er auf der Platten- oder Bandoberfläche eine Wischbewegung
ausführt. Die Flachstrahldüsen sind in den Düsenleisten derart angeordnet, dass sich die Auftreffflächen benachbarter Wasserstrahlen bei der Wischbewegung in etwa berühren.
Innerhalb der Auftreffflächen der Wasserstrahlen aus Flachstrahldüsen ist die pro Zeit aufgebrachte Wassermenge und damit die Kühlleistung nicht homogen. Zusätzlich besteht eine starke Abhängigkeit der Größe der Auftreffflächen vom Abstand des Bandes zur Düsenöffnung der Flachstrahldüsen. Dies könnte bei schwankendem Abstand zu einer ungleichmäßigen Abkühlung führen, insbesondere wenn sich bei gering werdendem Abstand die Auftreffflächen bei der Wischbe- wegung nicht mehr treffen.
Zur weiteren Erhöhung der Kühlleistung ist aus der EP 0 839 918 A1 ein Verfahren zum Kühlen eines Gegenstandes durch Aufbringen eines flüssigen Kühlmittels auf die Oberfläche des Gegenstandes in der Form kontinuierlicher Kühlmittelstrahlen bekannt, bei dem die Förderleistung jedes Kühlmittelstrahls so eingestellt wird, dass das auf die Oberfläche auftreffende Kühlmittel vollständig verdampft. Die vollständige Verdampfung verhindert die Ausbildung eines1 den' Wärmeentzug hemmenden Wasserfilms. Es- entstehen keine lokalen. Ansammlungen von. Kühlmittel, die zu einer unkontrollierten Abkühlung und' damit zu-- unterschiedlichen mechanischen Eigenschaften in Oberflächennähe des- Gegenstandes führen. Derartige Unter- schiede können sich bei einer späteren Umformaktion störend auf die Oberflächenqualität auswirken. Damit eine möglichst hohe Wassermenge zur Verdampfung gebracht werden kann, ohne dass sich an der Oberfläche des Gegenstandes ein Wasserfilm bildet, wird das Kühlmittel über eine Vielzahl über die zu kühlende Oberfläche verteilte Kühlmittelstrahlen geringen Durchmessers, bevorzugt 20 bis 200 μm aufgebracht.
Zur Erzeugung derart feiner Kühlmittelstrahlen sind entsprechend geringe Düsendurchmesser notwendig. Als Folge davon wird zur Vermeidung von Verstopfungen ein hoher Fiiteraufwand für das zurückgeführte Kühlmittel benötigt. Da die gesamte Kühlmittelmenge verdampfen soll, ist die pro Zeit zuführbare Kühlmittelmenge und damit die Kühlleistung dieses Verfahrens begrenzt.
Zum Abkühlen eines auf Lösungsglühtemperatur erwärmten Bandes oder Profiles aus einer Aluminiumlegierung ist aus der EP 0 949 348 A1 bekannt, die Oberfläche des Bandes oder des Profils direkt mit einem Kühlmedium zu beaufschlagen, wobei
als Kühlmedium z.B. flüssiger Stickstoff gleichmässig auf die Band- oder Profiloberfläche aufgesprüht wird und vollständig verdampft. In einer nachfolgenden Stufe kann mit Wasser oder Luft weiter gekühlt werden. Dieses Verfahren ist durch den Einsatz von Stickstoff aufwendiger und kostenintensiver als die Verwendung von Wasser als Kühlmittel.
Ein weiteres Problem bei der Schroffabkühlung, insbesondere von Bändern aus Aluminium oder einer Aluminiumlegierung ist, dass sich die Bänder während der Abkühlung verziehen und unplan werden. Dieser Effekt tritt bei der Beaufschlagung der Oberfläche der Bänder über Flachstrahldüsen direkt mit Wasser auf, wie aus der EP 0695 590 oder auch der DE 196 49 073 C2 bekannt, wobei vermutet wird, dass der Effekt durch Wasseransammlungen auf der Oberfläche und durch inhomogene Wassermengen zwischen und innerhalb der Auftreffflächen der Flachstrahldüsen begründet ist. Schwankende Wassermengen auf der Oberfläche können ein ungleichmäßiges Abkühlen und damit ein ungleichmäßiges Schrumpfen des Materials verursachen, das zu Verzug und zu Verwerfungen, d.h. zu plastischen Verformung führen kann.
Das Problem des Verziehens, während einer Schroffabkühlung tritt in geringerem Maße auch bei Platten, insbesondere aus Aluminium oder einer Aluminiumlegierung auf. Aufgabe der Erfindung ist es, ein Verfahren gemäß dem Oberbegriff des Anspruchs 1 und eine entsprechende Kühlvorrichtung gemäß dem Oberbegriff des Anspruchs 7 zu entwickeln, die zur Erzielung bestimmter Materialeigenschaften und/oder kleiner Kühlstrecken hohe Kühleistung, d.h. hohe Abkühlgeschwindigkeiten ermöglichen. Dabei sollen beim Einsatz von Wasser als Kühlmittel und bei möglichst gerin- gern Filteraufwand örtliche Ansammlungen des Wassers an der Oberfläche der Bänder oder Platten vermieden werden.
Die Erfindung soll insbesondere geeignet sein, eine Schroffabkühlung von Bändern oder Platten, insbesondere aus Aluminium oder aus einer Alumiumlegierung wei- testgehend ohne Verzug der Bänder oder Platten während des Abkühlens zu bewir- ken.
Die Aufgabe ist durch die kennzeichnenden Merkmale der Ansprüche 1 und 7 gelöst.
Ein erfindungsgemäßes Verfahren ermöglicht eine Schroffabkühlung von Bändern oder Platten aus Aluminium oder aus einer Alumiumlegierung, bei der die Bänder oder Platten von einer Anfangstemperatur von 150 bis 600 °C mit einer Abkühlge- schwindigkeit'von 80 bis 800°C/s, insbesondere 200 bis 400 °C/s auf eine Endtem- peratur von 30 bis 300°C weitestgehend ohne Verzug abgekühlt werden.
Mit einem erfindungsgemäßen Verfahren werden, insbesondere bei einer Schroffabkühlung von Bändern aus Aluminium oder aus einer Alumiumlegierung plane Bänder erzielt. Daher wird die Erfindung im folgenden beispielhaft anhand eines Verfahrens zum Abkühlen eines Bandes aus Aluminium oder aus einer Alu- miumlegierung erläutert.
Bei einer erfindungsgemäßen Schroffabkühlung erfolgt eine Beaufschlagung überwiegend der unteren Oberfläche des Bandes durch aus Vollstrahldüsen austretende und auf der Oberfläche auftreffenden Wasserstrahlen, wobei die Düsen in mindestens einer sich über die Breite des Bandes erstreckenden Düsenreihe angeordnet sind.
Die Düsenreihen können senkrecht zur Transportrichtung und/oder zumindest in Teilabschnitten in einem Winkel zur. Senkrechten zurTransportrichtung verlaufen. Z.. B. können Düsenreihen zum Ausgleich von Randeffekten in Randabschnitten in einem Winkel zu dieser Senkrechten verlaufen. Vollstrahldüsen ermöglichen kompakte Wasserstrahlen, deren Durchmesser ohne Hindernisse im Verlauf der Strahlen über eine bestimmte Strahllänge, d.h. über einen bestimmten Abstand zur Düsenöffnung, konstant sind. Diese Strahllänge sollte größer sein als der Abstand der Düsenöffnung zum Band, so dass der Durchmesser der Auftrefffläche auf der Oberfläche des Bandes unabhängig vom Abstand zum Band dem Austrittsdurchmesser aus der Düsenöffnung entspricht. Der Austrittsdurchmesser aus der Düsenöffnung wird im folgenden Düsendurchmesser genannt. Der Abstand der Düsenöffnungen zum Band kann 50 bis 500 mm betragen. Der Einsatz von Vollstrahldüsen ist bei Reinigungs-, Hochdruckreini- gungs- oder Schneidprozessen bekannt. Die Vollstrahldüsen ermöglichen durch ihre gebündelten, kompakten Wasserstrahlen einen intensiven Wärmeübergang von der Oberfläche des Bandes auf das Kühlmittel Wasser. Mit Vollstrahldüsen mit einem Düsendurchmesser von 0,5 bis 5 mm, vorzugsweise von 1 bis 5 mm werden bei Drücken, die die Kompaktheit der
Wasserstrahlen sicherstellen, der Oberfläche des Bandes so große Wassermengen zugeführt, das nur ein sehr kleiner Teil des Wassers in der Größenordnung von 5 bis 20 % und in vielen Fällen weniger als 10 % verdampft und der übrige Teil als Wasser erhalten bleibt, abtropft und in den Kreislauf zurückgeführt wird. Bei Bän- dem aus Aluminium oder aus einer Aluminiumlegierung werden bevorzugt Vollstrahldüsen mit einem Düsendurchmesser von 0,5 bis 3 mm, vorzugsweise 1 bis 3 mm eingesetzt.
Mit aus den Vollstrahldüsen austretenden Wasserstrahlen wird überwiegend die untere Oberfläche des Bandes beaufschlagt. Vorzugsweise wird 90 bis 100 % der insgesamt zugeführten Wassermenge durch die Vollstrahldüsen an die untere Oberfläche des Bandes gebracht. Bei einer Beaufschlagung der unteren Oberfläche wird eine unterschiedliche Abkühlung verursachende Ansammlungen von Wasser an der Oberfläche des Bandes vermieden.
Zur weiteren Erhöhung der Abkühlgeschwindigkeit kann zusätzlich die obere Ober- fläche des Bandes durch Wasserstrahlen beaufschlagt werden. Die dazu eingesetzte, geringere Wassermenge wird so bestimmt, dass das Wasser der Wasserstrahlen vollständig verdampft.
Vorzugsweise wird die gesamte zugeführt Wassermenge durch die Vollstrahldüsen von unten zugeführt. Beim Auftreffen der Wasserstrahlen aus den Vollstrahldüsen auf die untere Oberfläche des Bandes entstehen zu Beginn der Abkühlung in etwa den Wasserstrahldurchmessern entsprechende Auftreffflächen, an deren Rändern das Wasser nach unten abgesprengt wird. Mit fortschreitender Abkühlung entsteht um die Auftrefffläche ein Wasserfilm, der in einem bestimmten Abstand zur Auftrefffläche in einen Vorhang aus ständig herabfallenden Tropfen übergeht. Eine mögliche Erklärung dieses Phänomens ist, dass am Rand des Wasserfilms durch die im Vergleich zur Auftrefffläche höhere Temperatur des Bandes Wasser verdampft und nachströmendes Wasser zu herabfallenden Tropfen ablöst. Mit weiter fortschreitender Abkühlung treffen die Wasserfilme benachbarter Wasserstrahlen aneinander, wobei die Tropfenbildung an diesen Stellen erfolgt.
Überraschenderweise zeigen nach dem erfindungsgemäßen Verfahren abgekühlte Bänder aus Aluminium oder Aluminiumlegierungen eine wesentlich verbesserte
Planheit im Vergleich zu nach den bekannten Abkühlverfahren abgekühlte Bändern.
Die Wirkungsweise ist bisher nicht vollständig bekannt.
\ Als eine mögliche Ursache für die Planheit wird die linienförmige Anordnung punk- tueller Kühl∑entren durch die über die Breite des Bandes in einer Reihe verteilten Wasserstrahlen aus den Vollstrahldüsen mit einem Düsendurchmesser von 0,5 bis 5 mm angesehen. Dabei durchläuft das Band eine oder mehrere im Wesentlichen senkrecht zur Transportrichtung verlaufende, abrupt einsetzende durch die Düsenreihen gebildete Kühlfronteη. Als weitere Ursache für die Planheit wird ein homogener Wärmeübergang in den Auftreffflächen der kompakten Wasserstrahlen, die gleichmäßigen Verteilung der Auftreffflächen auf eine oder mehrere Düsenreihen sowie die damit verbundene sehr effektiven Abkühlung gesehen.
Bei einem erfindungsgemäßen Verfahren ist es z.B. möglich, mit spezifische Wassermengen von 50 bis 2000 l/m2min eine Schroffabkühlung von Bändern aus Aluminium oder einer Aluminiumlegierung einer Dicke von 0,2 bis 6 mm und einer Breite von 0,5 bis 2,2 m bei Durchlaufgeschwindigkeiten von 5 bis 100 m/min zu erzielen. Die spezifische Wassermenge wird umso höher, gewählt, je größer die Dicke der Bänder und die gewünschte Abkühlgeschwindigkeit sind. Dabei können Schroffabkühlungen nach einem Warmwalzen oder Lösungsglühen mit Ausgangstemperaturen von 400 bis 600 °C durchgeführt werden. Mit dem erfindungsgemäßen Verfahren ist es z.B. auch möglich, Bändern aus Aluminium oder einer Aluminiumlegierung nach einem Lackieren der Bänder mit Anfangstemperaturen der Abkühlung von 150 bis 300 °C bei Durchlaufgeschwindigkeiten von z.B. 200 m/min abzukühlen.
Ein erfindungsgemäßes Verfahren ist auch zur Schroffabkühlung von Platten aus Aluminium oder einer Aluminiumlegierung mit Dicken auch größer als 6 mm, z.B. mit Dicken von 6 bis 50 mm geeignet. Dabei werden bevorzugt Vollstrahldüsen mit einem Düsendurchmesser von 1 ,5 bis 5 mm eingesetzt.
Ein erfindungsgemäßes Verfahren ist grundsätzlich auch zum Abkühlen von Profilen aus Metall, insbesondere aus Alumium oder einer Aluminiumlegierung geeignet. Dazu werden statt überwiegend der unteren Oberfläche der Profile,, überwiegend die untere Oberfläche sowie entsprechende Seitenflächen der Profile mit aus Vollstrahldüsen austretenden Wasserstrahlen beaufschlagt.
Ein Druck, d.h. ein Wasserdruck an den Vollstrahldüsen, von 0,03 bis 1 bar gemäß Anspruch 2, mit dem Austrittsgeschwindigkeiten der Wasserstrahlen der Größenordnung von 2 bis 14 m/s erzielt werden, ermöglicht geeignete Wasserstrahlen mit genügend langen Strahllängen zur Schroffabkühlung. Durch die Variation der Temperatur der austretenden Wasserstrahlen im Bereich von 20 bis 95 °C gemäß Anspruch 3 kann die Kühlleistung der erfindungsgemäßen Schroffabkühlung z.B. an die metallurgischen Erfordernisse angepasst werden. Beispielsweise kann durch diese Variation und/oder durch die Variation der spezifischen Wassermenge durch Änderung des Druckes, des Düsendurchmessers, der Teilung und/oder des Abstandes der Düsenreihen die Abkühlgeschwindigkeit eingestellt werden.
Durch zumindest senkrecht zur Transportrichtung oszillierende Wasserstrahlen gemäß Anspruch 4 wird das Abkühlen des Bandes vergleichmäßigt. Die Wasserstrahlen können in eine Oszillation senkrecht zur Transportrichtung oder in eine rotierende Bewegung versetzt werden.
Die Oszillation der Wasserstrahlen kann gemäß Anspruch 5 mit einer Frequenz von 5 bis 200 Hz und gemäß Anspruch 6 mit einem Hub der Wasserstrahlen auf der beaufschlagten unteren Oberfläche des Bandes von 0,5 bis 50 mm, insbesondere von 2 bis 40 mm, erfolgen. Bei der Oszillation der Wasserstrahlen sollte die Kompaktheit der Wasserstrahlen im Wesentlichen erhalten bleiben. D.h. bei bestimmten Kombinationen von Frequenzen und Hüben können die Wassserstrahlen an ihren Rändern weniger kompakt sein. Im Innern sollten die Wasserstrahlen kompakt bleiben. Dieser Effekt wird als Ausfransen der Ränder der Wasserstrahlen bezeichnet. Bei einer erfindungsbemäßen Schroffabkühlung eines Bandes aus Aluminium oder aus einer Aluminiumlegierung wurden mittleren Wärmeübergangszahlen von je nach Dicke des Bandes 0,5 bis 20 kW /m2 CC aus Temperaturmessungen abgeleitet.
Eine Vorichtung gemäß Anspruch 7 ist besonders gut zur Durchführung eines Verfahrens nach Anspruch 1 geeignet, wobei die als Vollstrahldüsen ausgebildeten Düsen mit Durchmessern von 0,5 bis 5 mm, vorzugsweise 1 bis 5 mm in mindestens einer Düseneinheit mit mindestens einer Düsenreihe angeordnet sind. Eine Düseneinheit umfasst einen Wasserkasten und einen Düsenbalken, an dem die
Düsen montiert sind. Der Düsenbalken kann beispielsweise über an die Düsen angeschlossene, flexible Zuleitungen mit dem Wasserkasten verbunden oder als Deckel des. Wasserkasten ausgebildet sein.
Vorrichtungen nach den Ansprüchen 15 und 16 sind besonders gut zur Durchfüh- rung von Verfahren nach Anspruch 4 geeignet.
Gemäß Anspruch 8 werden Düsen eingesetzt, die in einer Düsenreihe mit einer Teilung von 10 bis 75 mm angeordnet sind. Diese Teilung stellt einen genügend großen Abstand der Düsen in einer Düsenreihe sicher, der zum Ablaufen des abtropfenden und zurückfließenden Wassers ohne Behinderung der aus den Düsen austretenden Wasserstrahlen notwendig ist. Das Austreten der Wasserstrahlen aus den Vollstrahldüsen ohne Behinderung wird als wesentlicher Beitrag zur Erzielung von Bändern und Platten angesehen, die nach einer Schroffabkühlung im Wesentlichen verzugfrei sind.
Eine Behinderung der austretenden Wasserstrahlen durch abtropfendes und zu- rückfließendes Wasser wird insbesondere bei einem Verhältnis von Teilung zu Düsendurchmesser von 10 bis 50 gemäß Anspruch 9 vermieden. Dadurch ist ein hohe Planheit, insbesondere der abgekühlten Bänder erzielbar.
Bevorzugt werden gemäß Anspruch 10 die Düsen in mindesten zwei Düsenreihen mit einem Abstand der Reihen von 10 bis 500 mm, insbesondere 20 bis 200 mm angeordnet sind. Die Düsen können in den Reihen versetzt zueinander angeordnet sein. Die in mehreren Reihen, z.B. in 4 oder in 30 Reihen hintereinander, z.B. im Abstand von 20 mm angeordneten Düsen bilden ein Düsenfeld. Die auch als Kühlstrecke bezeichnete Länge eines Düsenfeldes kann z.B. beim Abkühlen um eine Temperaturdifferenz von 200 CC mit einer Abkühlgeschwindigkeit von 300 cC/s bei Bandgeschwindigkeiten 5 bis 100 m/min 0,06 bis 1,1 m betragen. Die Kühlstrecke kann bei höheren Bandgeschwindigkeiten durch größere Abstände der Düsenreihen auch größer sein kann.
Gemäß Anspruch 11 sind die Düsen in mindestens zwei Düseneinheiten angeordnet. Dies ermöglicht die Düseneinheiten unterschiedlich anzusteuern, z.B. mit un- terschiedlich heißem Kühlwasser zur Variation der Temperatur der Wasserstrahlen und/oder mit unterschiedlich hohem Druck zur Variation der Wassergeschwindigkeit und damit der Kühlleistung. Dies ermöglicht auch gemäß Anspruch 12 die Düseneinheiten in Transportrichtung gegeneinander verschiebbar auszubilden und damit
ihre Abstände an geänderte Erfordernisse, z.B. geänderte Bandgeschwindigkeiten der Schroffabkühlung anzupassen. Wesentlich bei der Verschiebbarkeit der Düseneinheiten ist, dass die die Düsen tragenden Düsenbalken gegeneinander verschiebbar sind. Durch austauschbare Düsen gemäß Anspruch 13 kann die Kühlleistung durch die Wasserstrahlen auch innerhalb einer Düsenreihe einer Düseneinheit unterschiedlich gewählt werden, zum Beispiel kann die Kühlleistung am Rand durch geringere Düsendurchmesser geringer gewählt werden. Innerhalb einer Düsenreihe können zur Variation der Kühlleistung die Düsen mit verschließbaren Düsenöffnungen versehen sein, wodurch eine Vergrößerung der Teilung ermöglicht wird.
Als Variante kann auch vorgesehen werden, dass die Düsen einer Düseneinheit einzeln ansteuerbar sind, z.B. mit unterschiedlich heißem Kühlwasser oder unterschiedlich hohem Druck.
Eine weitere, einfache Maßnahme sicherzustellen, dass abtropfendes und zurück- fließendes Wasser ablaufen kann, ohne das Austreten der Wasserstrahlen aus den Düsenöffnungen zu behindern, ist gemäß Anspruch 14, die Düsenöffnungen mit einem Abstand von 5 bis 30 mm zu Abiaufflächen anzuordnen. Die Wasserstrahlen treten dadurch mit einem Abstand von 5 bis 30 mm zu den Abiaufflächen aus den Düsenöffnungen aus. Dazu ragen die Düsen aus den Abiaufflächen hervor. Die Abiaufflächen können durch einen Düsenbalken, in die die Düsen eingesetzt sind, gebildet sein.
Zur Oszillation der Düsen und damit der Wasserstrahlen können gemäß Anspruch 15 eine oder mehrere Düseneinheiten mit je einer oder mehreren Düsenreihen oder Teile der Düseneinheiten, z.B. die Düsenbalken, an einen Oszillationsantrieb ange- schlössen sein. Dies erhält im Unterschied zur Oszillation der Wasserstrahlen durch periodische Ablenkung mittels Luft- oder Wasserstrahlen, wie in der EP 0 695 590 beschrieben, die Kompaktheit der Wasserstrahlen im Wesentlichen und sichert damit die Planheit der Bänder beim Schroffabkühlen.
Ein solcher Oszillationsantrieb kann ein Exzenter oder ein Exzenter mit Pleuelstan- ge sein. Zur Erzeugung einer Oszillation kann die Düseneinheit auch federnd befestigt und an eine Oszillationseinheit angeschlossen sein. Statt der Düseneinheit kann z.B. auch ein die Düsen tragender Düsenbalken der Düseneinheit durch An- schluss an einen Oszillationsantrieb in Oszillation versetzt werden. Die Düsenein-
heiten oder die Düsenbalken können auch in eine Rotation parallel zur Transportebene versetzt werden.
Die Düseneinheiten können gemäß Anspruch 16 mit separaten Oszillationsantrieben verbunden sein und mit verschiedenen Frequenzen und/oder Hüben betrieben werden.
Die Erfindung wird anhand von in der Zeichnung schematisch dargestellten Ausführungsbeispielen weiter erläutert.
Figur 1 zeigt eine Seitenansicht einer Anlage zur Erwärmung und Kühlung eines Bandes mit einer erfindungsgemäßen Kühlvorrichtung und Figur 2 eine Draufsicht auf die Anlage ohne Band mit einer vergrößerten Darstellung einer Düseneinheit. In Figur 3 ist eine erfindungsgemäße Kühleinrichtung eines ersten Beispiels und in Figur 4 eines zweiten Beispiels anhand von Ansichten in Transportrichtung dargestellt. Figur 5 zeigt eine Kühleinrichtung eines dritten Beispiels anhand einer Draufsicht auf das Band, das im Bereich der Kühleinrichtung ausgeschnitten ist. Eine Anlage zur Erwärmung und Kühlung eines Bandes 1 aus einer Aluminiumlegierung umfasst eine Wärmebehandlungsvorrichtung, die als ein z.B. mit Schwebedüsen versehener Glühdurchlaufofen 2 ausgebildet sein kann, eine erfindungsgemäße Kühlvorrichtung 3, eine zweite z.B. als Luftkühler 4 mit Schwebedüsen ausgebildete Kühlvorrichtung, eine Umlenkwalze 5 sowie weitere nicht dargestellte Behandlungsstationen (Figuren 1 und 2).
Eine erfindungsgemäße Kühlvorrichtung 3 eines ersten Beispiels weist unterhalb des Bandes 1 eine Düseneinheit mit einem Wasserkasten 6 und mit Düsen 7 auf, die in sechs senkrecht zur Transportrichtung 8 verlaufenden Düsenreihen angeordnet sind. In diesem Beispiel sind die Düsen 7 auf einem Düsenbalken 9 montiert. Der Düsenbalken 9 ist als eine ist parallel zum Band 1 oberhalb des Wasserkastens 6 mit Abstand zu diesem angeordnete Platte ausgebildet, die durch ihre Oberseite eine Ablauffläche bildet. Die Düsen 7 sind einzeln über flexible Zuleitungen, z.B. über Schläuche 10 mit dem Wasserkasten 6 verbunden. Die Düsen 7 ragen aus dem Düsenbalken 9 hervor, so dass ihre Düsenöffnungen mit einem Abstand von 15 mm zur Ablauffläche angeordnet sind. Der Abstand der Düsenöffnungen zum Band 1 beträgt etwa 50 bis 500 mm.
Die Düsen 7 sind als Vollstrahldüsen ausgebildet. Ihre Düsenöffnungen weisen einen Düsendurchmesser von 1 ,2 mm. Innerhalb der Düsenreihen ist eine Teilung
von 15 mm vorgesehen. Der Abstand der Düsenreihen beträgt 40 mm. Die Kühlstrecke entlang der 6 Düsenreihen beträgt damit 200 mm. Die Düsen 7 hinter- einanderliegender Düsenreihen sind in diesem Beispiel versetzt zueinander angeordnet. An den Düsenbalken 9 der Düseneinheit ist ein Oszillationsantrieb angeschlossen, der einen Exzenter 11 und eine Pleuelstange 12 aufweist. Der Düsenbalken 9 ist über eine senkrecht zur Transportrichtung 8 bewegliche Halterung 13 auf dem Wasserkasten 6 befestigt. Die Oszillationsrichtung ist in Figur 3 durch einen Doppelpfeil gekennzeichnet. Der Oszillationsantrieb ist nur in Figur 3 dargestellt. Im Betrieb durchläuft das Band 1, das z.B. eine Breite von 2 m und eine Dicke von 1,0 mm aufweist und mit einer Geschwindigkeit von 18 m/min transportiert wird, nach Verlassen des Glühdurchlaufofens 2 die Kühlvorrichtung 3. In der Kühlvorrichtung 3 wird durch aus den Düsen 7 austretende Wasserstrahlen die untere Oberfläche des Bandes 1 mit Kühlmittel, d.h. mit Wasser, beaufschlagt. Der am Wasserkasten anliegende Druck beträgt 0,16 bar. Dies führt zu einer Austrittsgeschwindigkeit der Wasserstrahlen aus den Düsen 7 von etwa 5,6 m/s und einer spezifische Wassermenge von etwa 633 l/m min. Die Wassertemperatur beträgt 30 °C.
Die Wasserstrahlen oszillieren durch Bewegung des Exzenters 11 mit einer Fre- quenz von 5 bis 200 Hz. Der Hub der Wasserstrahlen auf der Oberfläche des Bandes beträgt 2 bis 8 mm.
Dabei wird das Band 1 von einer Temperatur von 500°C mit einer Geschwindigkeit von 300 °C/s auf eine Temperatur von 300 °C abgekühlt. Das abgekühlte Band 1 zeigt keine Verwerfungen und keine Verzug auf. Es zeichnet sich durch eine hohe Planheit aus.
Ein zweites Beispiel einer erfindungsgemäßen Kühleinrichtung (Figur 4) unterscheidet sich vom ersten Beispiel darin, dass die Düseneinheiten Düsen 7 mit größeren Düsendurchmessern und einer größeren Teilung aufweisen, wobei die Düsen 7 direkt am Wasserkasten 6 montiert sind. Ein Düsenbalken 14 dieses Beispiels ist als Deckel des Wasserkastens 6 ausgebildet. Der Wasserkasten 6 mit den Düsen 7 ist über eine senkrecht zur Transportrichtung 8 federnde Halterung 15, zum Beispiel Blattfedern an einem Bodengestell 16 befestigt. Am Wasserkasten 6 greift senkrecht zur Transportrichtung 8 an einer Seite eine Feder 17. und an der anderen
Seite ein als Elektromagnet 18 ausgebildeter Oszillationsantrieb an. Die Oszillationsrichtung ist in Figur 4 durch einen Doppelpfeil gekennzeichnet.
Bei einem 'dritten Beispiel (Figur 5) entspricht der prinzipielle Aufbau der Düseneinheiten dem des ersten Beispiels, wobei im Unterschied dazu vier Düseneinheiten mit je einer Düsenreihe mit Düsen 7 vorgesehen sind. Die Düsen 7 der vier Düseneinheiten sind auf vier separaten Düsenbalken 19 montiert. Die vier Düseneinheiten sind dadurch unterschiedlich ansteuerbar.
Die vier Düsenbalken 19 sind einzeln mit vier Exzentern 20 und vier Pleuelstangen 21 verbunden. Damit sind die vier Düseneinheiten einzeln antreibbar, so dass die austretenden Wasserstrahlen der unterschiedlichen Düseneinheiten mit unterschiedlichen Frequenzen und/oder unterschiedlichen Hüben oszillieren können.
Düseneinheiten können, in der Zeichnung nicht dargestellt, in Transportrichtung gegeneinander verschiebbar ausgebildet sein und/oder auswechselbare Düsen 7 und/oder verschließbaren Düsenöffnungen aufweisen. In der Zeichnung ebenfalls nicht dargestellt können zusätzlich weitere Düsen oberhalb des Bandes 1 angeordnet sein.