Verfahren und Vorrichtung zur Herstellung eines aus mehreren Schichten bestehenden dreidimensionalen Bauteils
Die Erfindung betrifft ein Verfahren und eine Vorrichtung zur Herstellung eines aus mehreren Schichten bestehenden dreidimensionalen Bauteils.
Zur Herstellung von Prototypen und Kleinserien als auch zur schnellen Werkzeug- und Bauteileherstellung ist ein LOM-Verfahren (Laminated Object Manufacturing) entwickelt worden, dessen Technik auf dem sch'ichtweϊsen Aufbau mehrerer Materialschichten beruht, welche die Körpergeometrie des herzustellenden Körpers aufweist. Bei der Herstellung wird auf die Daten einer CAD -Konstruktion zugegriffen. Diese Daten werden aufbereitet zur Ansteuerung entsprechender Anlagen, welche beim Schichtaufbau zum Einsatz kommen und die jeweilige Geometrie der entsprechenden Schicht herstellt, um ein dreidimensionales Bauteil zu bilden. Die Anforderungen an derartige Verfahren steigen aufgrund der Anforderung, dass auch dünne Schichten mit einer Dicke von bei-
spielsweise 0,1 bis 1,0 mm zu verarbeiten sind, um ein Bauteil herzustellen.
Aus der US-PS 5,637,175 geht eine Ausführungsform eines Verfahrens zur Herstellung eines schichtweise aufgebauten Bauteils hervor, bei dem eine Schicht eines plattenförmigen Materials einer Bearbeitungsstation zugeführt wird, in welcher eine Vielzahl von Schichten zuvor positioniert und miteinander verbunden wurden. Auf diese Schichten wird die zuletzt zugeführte Schicht aufgebracht und mit dieser verlötet. Die Geometrie der Schicht wird durch ein Laserwerkzeug eingebracht, wodurch in der Schicht ein Bereich entsteht, der für das Bauteil beibehalten werden soll und ein weiterer Bereich, welcher als Abfall zu entfernen ist. Um diesen Arbeitsabschnitt durchzuführen, wird der Laser entlang den nicht gewünschten Bereichen geführt, um die Lötverbindung zu schwächen beziehungsweise zu lösen, damit die ungewünschten Bereiche entfernt werden können.
Aus dieser Druckschrift geht des weiteren ein Verfahren hervor, bei dem zunächst aus einer Materialbahn eine erste Form herausgeschnitten wird, welche über ein Förderband einer zweiten Bearbeitungsstation zugeführt wird. In dieser Bearbeitungsstation wird ein Stapel mit mehreren Schichten unter Druck zu der neu aufzubringenden Schicht positioniert. Durch einen Laser wird durch rasterförmiges Scannen ein Erweichen der Lotschicht bewirkt, so dass die neu aufzubringende Schicht auf den Stapel aufgelötet wird. Gleichzeitig werden die nicht gewünschten Bereiche durch den Laser geschnitten, so dass nur der Bereich zur Bildung des dreidimensionalen Bauteils auf dem Stapel verbleibt.
Diese Verfahren weisen den Nachteil auf, dass zur Entfernung der ungewünschten Bereiche, welche durch eine Löt- oder Schweißverbindung mit dem Stapel verbunden sind, mittels Laser eine hohe Energie einzubringen ist, um diese Löt- und Schweißverbindung zu entfernen. Dadurch werden auch die angrenzenden Bereiche durch die hohe Bearbeitungstemperatur beeinflusst, wodurch sich in dem durch schichtweisen Aufbau hergestellten Bauteil innere Spannungen bilden. Darüber hinaus kann die hohe eingebrachte Energie dazu führen, dass auch teilweise ein Lösen
de benachbarten übereinander liegenden Schichten gegeben ist. Dadurch wird die Qualität des Bauteils beeinträchtigt. Zusätzlich ist ein hoher Bearbeitungsaufwand gegeben, bei dem die zunächst verlöteten oder geschweißten nicht gewünschten Bereiche durch eine zweite Erwärmung wieder entfernt werden müssen.
Des weiteren geht aus dieser Druckschrift ein Verfahren hervor, bei dem die aufzubauenden Schichten in einer aufgeheizten Kammer vorgesehen sind. Hierbei ist vorgesehen, dass die Temperatur der Kammer gerade unterhalb dem Schmelzpunkt des Lotes liegt, wohingegen zum Verbinden der obersten Schicht zu dem Stapel eine Heizrolle vorgesehen ist, welche den Lötprozess unterstützt. Dieses Verfahren weist den Nachteil auf, dass aufgrund der hohen Temperatur ein Aufschmelzen der unmittelbar unterhalb den zwei zu verbindenden Schichten liegende Lotschicht ebenfalls erfolgt, wodurch die Gefahr der Verschiebung der Schichten aufgrund des Abrollens der Heizrolle zueinander gegeben ist. Dadurch kann eine exakte Herstellung des Bauteils mit hoher Prozesssicherheit nicht gegeben sein.
Aus der WO 99/02342 ist des weiteren ein Verfahren und eine Vorrichtung zur Herstellung eines Bauteils mit einem schichtweisen Aufbau von Metallfolϊen bekannt geworden. Bei diesem Verfahren wird ein Verbundmaterial eingesetzt, bei dem die für das Bauteil vorgesehene Schicht auf einem Trägermaterial angeordnet ist. Zwischen der Schicht und dem Trägermaterial ist eine niedrig schmelzende Lotschicht vorgesehen. Auf der dem Trägermaterial gegenüber liegenden Seite ist eine höher schmelzende Lotschicht aufgebracht. Dieses Trägermaterial wird einer ersten Bearbeitungsstation zugeführt. Hierbei wird beispielsweise durch einen Laser die Kontur in die Schicht eingebracht. In einer nachfolgenden Station wird das Verbundmaterial oberhalb der höher schmelzenden Lotschicht aufgeheizt und mittels eines Hubtisches eine den Stapel aufnehmende Grundplatte auf und ab bewegt. Unter Druck wird die Schicht auf den Stapel aufgebracht. Durch Abkühlen des höher schmelzenden Lotes verbleibt die aufzubringende Schicht auf dem Stapel. Das nieder schmelzende Lot bleibt noch flüssig, so dass die neu aufgebrachte Schicht auf dem Trägermaterial abgehoben wird.
Dieses Verfahren erfordert die Bereitstellung eines aufwendigen Verbundmaterials und eine exakte Positionierung der Kontur der aufzubringenden Schicht zum Stapel für die Herstellung der gewünschten Bauteil- geometrie.
Der Erfindung liegt deshalb die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren und eine Vorrichtung zu schaffen, welche in einfacher Weise eine maßgenaue Herstellung und spannungsfreie Anordnung der einzelnen Schichten zum schichtweisen Aufbau eines Bauteils ausgehend von einem CAD-Modell ermöglicht.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch ein Verfahren gemäß den Merkmalen des Anspruchs 1 gelöst.
Das erfindungsgemäße Verfahren weist den Vorteil auf, dass ein in einem Verfahrensabschnitt durch einen schichtweisen Aufbau von zumindest zwei Materialbahnen hergestelltes Bauteil in seiner Gesamtheit in einem zweiten Verfahrensabschnϊtt einer Wärmebehandlung unterzogen wird, um eine stoffschlüssige Werkstoffverbindung zwischen den einzelnen Materialbahnen zu bilden. Dadurch ist das fertiggestellte Bauteil spannungsfrei und durch die gleichzeitige Erwärmung und Behandlung sämtlicher Materialbahnen wird eine gleichmäßige, über die einzelnen Schichten sich erstreckende Verbindung geschaffen. Durch diesen zweiten Verfahrensabschnitt wird auch die Maßhaltigkeit des im ersten Abschnitt aufgebauten Bauteils aufrecht erhalten, da auf alle Materialbahnen des schϊchtweisen Aufbaus gleichmäßig die Wärmebehandlung wirkt.
Nach einer vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung ist vorgesehen, dass der schichtweise Aufbau zumindest teilweise, vorzugsweise vollständig von einem Pulver umgeben in einer Kammer zur Wärmebehandlung eingesetzt wird. Durch das Einsetzen des schϊchtweisen Aufbaus in ein Pulverbett können jegliche beliebige Geometrien in der Kammer für die Wärmebehandlung positioniert werden. Darüber hinaus bleibt die Geometrie des schϊchtweisen Aufbaus bei der Wärmebehandlung im Pulverbett aufrecht erhalten.
Nach einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung ist vorgesehen, dass die Kammer in einer Aufheizphase auf eine Temperatur aufgeheizt wird, welche höher als eine Verdampfungstemperatur eines zwischen den einzelnen Schichten vorgesehenen Klebemittels ist. In der Aufheizphase wird somit aufgrund der Temperatur das Klebemittel als Zwischenschicht aus den einzelnen Schichten ausgetrieben und verdampft, so dass der. schichtweise Aufbau für einen nachfolgenden Pro- zess zur stoffschiüssigen Werkstoffverbϊndung vorbereitet wird.
Nach einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung des Verfahrens wird die Kammer mit einem zum Schichtaufbau, Klebemittel, Lot- oder Schweißmittel neutralem Pulver gefüllt. Dadurch wird ein Anhaften oder Anbacken des Pulvers während der Wärmebehandlung an den schichtweisen Aufbau verhindert. Das das Bauteil umgebende Pulver beeinflusst die Bauteilgeometrie dadurch nicht.
Der schichtweise Aufbau wird vorteilhafterweise in der Kammer mit einem Druck belastet. Dadurch wird einerseits ein Ausgleich für den Schwindungsprozess aufgrund des ausgetriebenen Klebermittels ermöglicht. Zum anderen wird der in dem Pulverbett notwendige Druck für die flächige Anlage der Schichten zueinander aufrecht erhalten, um eine gleichmäßige stoffschlüssige Verbindung zwischen den einzelnen Materialbahnen herzustellen. Das Pulverbett, welches den schichtweisen Aufbau auch umgibt, weist den Vorteil auf, dass während der Druckbelastung von oben die umgebenden Bereiche in ihrer Geometrie konstant bleiben, so dass auch die einzelnen Schichten in der vorgesehenen Position ohne eine horizontale Verschiebung gegeneinander während der Wärmebehandlung zueinander positioniert bleiben. Eine Änderung der Bauhöhe des schichtweisen Aufbaus aufgrund des ausgetriebenen Klebemittels wird durch das Pulver ausgeglichen und beeinflusst die Lage der einzelnen Schichten zueinander nicht.
Nach einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung ist vorgesehen, dass die Kammer mit einem nicht lötbaren, nicht schweißbaren und nur schwer sinterbaren Pulver gefüllt wird. Das Pulver weist vorteilhafterweise ein chemisch neutrales Verhalten gegenüber dem Bauteil
auf. Nach der Wärmebehandlung wird ein problemloses Lösen des dreidimensionalen Bauteils aus dem Pulverbett ermöglicht. Als Pulvermaterial sind bevorzugt Bornnitridpulver, Korundpulver oder Graphitpulver vorgesehen.
Das in die Kammer zum stoffschlüssigen Verbinden des schϊchtweisen Aufbaus eingebrachte Pulver ist nach einer bevorzugten Ausführungsform aus einer Pulvermischung mit zumindest einem Grundpulver und zumindest einem Zusatzpulver zusammengestellt, wobei in der Aufheizphase der Wärmebehandlung das Zusatzpulver verdampft wird. Dadurch kann erzielt werden, dass das den schichtweisen Aufbau umgebende Pulver ebenfalls eine Verringerung in der Höhe wie der schichtweise Aufbau erfährt und ein über die Fläche gleichmäßig verteilter Druck auf den schichtweisen Aufbau aufrecht erhalten werden kann.
Vorteilhafterweise wird ein prozentualer Volumenanteil des Zusatzpulvers dem Grundpulver beigemischt, der im Wesentlichen dem prozentualen Volumenanteil des zwischen den einzelnen Materialbahnen aufgebrachten Klebemittels entspricht. Die proportionale Verringerung der Höhe des schichtweisen Aufbaus während der Aufheizphase durch Verdampfung des Klebemittels entspricht dem der Pulvermϊschung durch Verdampfung des Zusatzpulvers, wodurch die exakte Positionierung der einzelnen Materialbahnen des schichtweisen Aufbaus übereinander beibehalten werden.
Zur Erzielung der proportionalen Änderung in der Höhe der in der Kammer angeordneten Pulvermischung in Analogie zum schichtweisen Aufbau werden bevorzugt Kohlenwasserstoffverbϊndungen, insbesondere Polymere dem Grundpulver beigemischt. Bevorzugt werden Polyolefine, Polyacetate, Polyacrylate oder dergleichen eingesetzt. Das Zusatzpulver weist bevorzugt eine Korngröße auf, die dem Grundpulver entspricht. Bevorzugt kommt eine Korngröße von weniger als 1 mm zum Einsatz. Dadurch werden hinreichende Zwischenräume für eine hinreichende Verdampfung von Klebemittel und Zusatzpulver geschaffen und eine sichere Positionierung der einzelnen Materialbahnen zur stoffschlüssigen Verbindung des schichtweisen Aufbaus erzielt.
In einer bevorzugten Ausführungsform wird ein schichtweiser Aufbau von einem Pulver bestehend aus einem Grundpulver und einer Pulvermischung bestehend aus zumindest einem Grundpulver und zumindest einem Zusatzpulver vorgesehen. Als Grundpulver wird beispielsweise Bornnitrid-, Korund- oder Graphitpulver verwendet, welches im Bereich einer Grundplatte für den schichtweisen Aufbau eingebracht wird. In einem an den schichtweisen Aufbau angrenzenden Bereich wird eine Pulvermischung aus zumindest einem Grundpulver und zumindest einem Zusatzpulver vorgesehen. Darüber liegend kann eine Pulvermischung oder ein Grundpulver vorgesehen sein. Durch die variable Auffüllung des Pulvers und der zumindest einen Pulvermischung in der Kammer kann eine flexible Anpassung an unterschiedliche Höhenveränderungen des schichtweisen Aufbaus bei der Wärmebehandlung zum stoffschlüssigen Verbinden gegeben sein, insbesondere bei einem schichtweisen Aufbau, welcher unterschiedliche Stärken der Materialbahnen oder Zwischenlagen umfasst.
Nach einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung ist vorgesehen, dass die Aufheizphase bei einer Temperatur beendet wird, die oberhalb der Verdampfungstemperatur des Klebemittels liegt und dass ein zwischen den Materialbahnen des schichtweisen Aufbaus vorgesehenes Lot in einen fließfähigen Zustand übergeführt wird. Dadurch kann die Wärmebehandlung mit einem Lötprozess abgeschlossen werden.
Alternativ ist vorgesehen, dass bei Materialbahnen, welche ausschließlich ein Klebemittel aufweisen, die Aufheizphase bei einer Temperatur beendet wird, bei der ein Schweißen, insbesondere Diffusϊonsschweϊßen der Materialbahnen, erfolgt. Dadurch können vollmetallische Bauteile hergestellt werden.
Durch das erfindungsgemäße Verfahren zur Herstellung eines schichtweisen Aufbaus, insbesondere in einem ersten Verfahrensabschnitt gemäß den Merkmalen des Anspruchs 16 ist ermöglicht, dass durch eine Verringerung der Anzahl der Arbeitsschritte ein schneller schϊchtweiser Aufbau für eine Bauteϊlgeometrie ermöglicht ist, welche darüber hinaus eine exakte Ausbildung ermöglicht.
In dem ersten Verfahrensabschnitt zur Herstellung des schichtweisen Aufbaus des dreidimensionalen Bauteils aus zumindest höher temperaturbeständigen Materialbahnen ist vorteilhafterweise auf zumindest einer Seite der Materialbahn eine Klebstoffschicht vorgesehen, welche ermöglicht, dass nach dem Auflegen der obersten Materialbahn auf den darunter liegenden Schichtaufbau zumindest eine Vorfixierung oder eine Fixierung ermöglicht ist. Im Anschluss daran wird vorzugsweise mit einem Laser die gewünschte Kontur für die entsprechende Schicht eingebracht. Die nicht gewünschten Bereiche werden bevorzugt durch Absaugung entfernt, wobei beispielsweise Bereiche, welche auf einer darunter liegenden Schicht aufgrund des Klebemittels haften, durch Aufweichen der Klebemittelschicht mittels eines Laserstrahles gelöst werden. Die Klebemittelschicht ist derart eingestellt, dass bereits eine geringe Erwärmung der nicht gewünschten Bereiche zur Aufhebung der Haftverbindung genügt, so dass die benachbarten Bereiche nahezu unbeeinflusst bleiben.
Durch die vorteilhafte Ausgestaltung und Anordnung des Klebemittels kann somit erzielt werden, dass in dem ersten Verfahrensabschnitt einerseits eine exakte Positionierung der zuletzt aufgebrachten Schicht auf die darunter liegenden Schichten gegeben ist und dass durch die Aufhebung der Haftwirkung aufgrund von geringer Erwärmung, welche partiell durch Einwirken von beispielsweise einem Laserstrahl gegeben ist, in den benachbarten Bereichen keine inneren Spannungen erzeugt werden. Dadurch kann ein maßgenauer schϊchtweiser Aufbau nach dessen Fertigstellung in einem zweiten Verarbeitungsschritt einer Wärmebehandlung zur zumindest teilweisen stoffschlüssigen Werkstoffverbindung unter Beibehaltung der Maßhaltigkeit unterzogen werden.
Die erfindungsgemäße Vorrichtung zur Herstellung einer stofflichen Verbindung bei einem Bauteil, bestehend aus einem schichtweϊsen Aufbau, insbesondere zur Durchführung des zweiten Verfahrensabschnitts gemäß dem oben beschriebenen Verfahren, weist den Vorteil auf, dass sowohl mit als auch ohne Grundplatte eine Wärmebehandlung des schichtweisen Aufbaus ermöglicht ist. Darüber hinaus ist unabhängig der Geometrie des herzustellenden Bauteils eine Wärmebehandlung durchführbar, die eine stoffliche Verbindung zwischen den einzelnen Schichten ermöglicht.
Vorteilhafterweise ist vorgesehen, dass ein Deckel der Vorrichtung einen Stempel aufweist, der an die Innenwand der Kammer angrenzt. Dadurch kann ein gleichmäßiger Druck auf den schichtweisen Aufbau einwirken, wodurch eine gleichmäßige Flächenpressung zwischen den einzelnen Schichten erzielt wird, selbst bei einer Änderung der Bauhöhe des Bauteils durch das ausgetriebene Klebemittel, sofern dies auf den Materialbahnen vorgesehen ist.
Die erfindungsgemäße Vorrichtung zur Herstellung eines schichtweisen Aufbaus, insbesondere zur Durchführung des ersten Verfahrensabschnitts gemäß dem oben beschriebenen Verfahren, weist den Vorteil auf, dass ein schneller und exakter Aufbau ermöglicht ist, bei dem die Schichten zueinander durch Klebemittel vorfixiert oder fixiert sind und frei von inneren oder thermischen Spannungen zueinander angeordnet sind. In den weiteren Ansprüchen sind weitere vorteilhafte Ausgestaltungen und Weiterbildungen des Verfahrens, insbesondere zur Durchführung des ersten Verfahrensschritts näher angegeben.
Das Pulver bestehend aus einem Grundpulver oder die Pulvermischung bestehend aus zumindest einem Grundpulver und zumindest einem Zusatzpulver können ebenfalls erfindungsgemäß auch ausschließlich für einen zweiten Verfahrensabschnitt eingesetzt werden, bei dem zwischen den einzelnen Materialbahnen des gesamten schichtweisen Aufbaus eines dreidimensionalen Bauteils durch zumindest eine Wärmebehandlung eine zumindest teilweise stoffliche Werkstoffverbindung hergestellt wird. Der schichtweise Aufbau eines dreidimensionalen Bauteiles zur Durchführung des zweiten Verfahrensabschnϊttes kann auch abweichend von dem ersten Verfahrensabschnitt aufgebaut sein. Das erfindungsgemäße Pulver und die erfindungsgemäße Pulvermischung sind zumindest zur Durchführung des zweiten Verfahrenabschnittes einsetzbar. Die beschriebenen Zusammensetzungen sowie Eigenschaften des Pulvers als auch der Pulvermischung sind erfϊndungsgemäß beliebig miteinander kombinierbar und nicht auf die im einzelnen beschriebenen Ausführungsformen und Eϊnsatzzwecke beschränkt.
Anhand der nachfolgenden Zeichnungen wird die erfindungsgemäße Herstellung eines Bauteils näher beschrieben. Es zeigen:
Figur 1 eine schematische Darstellung einer Anlage zur Herstellung eines schichtweisen Aufbaus in einem ersten Verfahrensabschnitt,
Figuren 2 a bis g eine schematische Schnittdarstellung der für den schichtweisen Aufbau vorgesehenen Materialbahnen mit unterschiedlichem Aufbau,
Figuren 3 a bis c schematische Darstellungen zum Einbringen einer Kontur und zum Entfernen von nicht gewünschten Bereichen und
Figuren 4 a und b schematische Darstellungen der erfindungsgemäßen Vorrichtungen zur Durchführung eines zweiten Verfahrensabschnittes.
Zur Herstellung eines aus mehreren Schichten bestehenden Bauteils 11 ist in Figur 1 eine Anlage 12 dargestellt, welche beispielsweise die Durchführung des Verfahrens gemäß einem ersten Verfahrensabschnitt ermöglicht. In Figur 4 a und b ist eine Vorrichtung 13 dargestellt, welche beispielsweise die Durchführung eines zweiten Verfahrensabschnitts ermöglicht. Die Anlage 12 und die Vorrichtung 13 sind in Reihe geschalten und können beispielsweise durch ein Transport- oder Handlingsystem, welches nicht näher dargestellt ist, miteinander verbunden sein. Durch die Anlage 12 und Vorrichtung 13 ist die Herstellung eines dreidimensionalen Bauteils auf der Basis eines dreidimensionalen CAD-Modells ermöglicht. Beispielsweise können dadurch Prototypen oder Kleinserien . hergestellt werden. Ebenso ist die schnelle Herstellung einzelner Werkzeuge realisierbar.
Nachfolgend wird die Anlage 12 zur Durchführung des ersten Verfahrensschrittes näher beschrieben.
In der Anlage 12 wird eine Materialbahn 16 für einen schichtweisen Aufbau 14 verwendet. Die Materialbahn 16 wird von einer Rolle 17 abgezogen und einer Bearbeitungsstation 18 zugeführt. Die Bearbeitungsstation 18 besteht aus einer Führungseinheit 19 mit einem Hubtisch 21, auf welchem eine Grundplatte 22 zum Aufbau der einzelnen Schichten vorgesehen ist. Oberhalb der Grundplatte 22 ist eine Bearbeitungseinheit 23 vorgesehen, welche beispielsweise aus einem Laser besteht, von dem aus ein Laserstrahl 27 über einen Scanner 24 auf die Grundplatte 22 umgelenkt wird, um eine auf der Grundplatte 22 positionierte Materialbahn 16 zu bearbeiten. Der Laserstrahl 27 kann ebenso durch weitere Optiken, welche zumindest in einem XY-Achsensystem bewegbar angeordnet sind, umgelenkt werden. Die der Bearbeitungseinheit 23 zugeführte Materialbahn 16 weist zumindest an einer Seite, vorzugsweise an deren Unterseite eine Schicht aus Klebemittel 26 auf, so dass der in der Bearbeitungsstation 18 eingebrachte Bereich der Materialbahn 16 auf der Grundplatte 22, sofern es sich um die erste Schicht handelt, oder auf einer zuvor aufgebrachten Schicht aufgeklebt wird. Durch einen Laserstrahl 27 wird eine Kontur zumindest in die oberste Materialbahn 16 eingebracht. Durch diese Lasergravur kann ein exakter Schnittspalt zwischen dem verbleibenden Material und dem nicht gewünschten Material bzw. Abfallmaterial hergestellt werden. Dies wird nachfolgend in den Figuren 3 a bis c im einzelnen näher beschrieben.
Nachdem die Kontur durch den Laserstrahl 27 in die Materialbahn 16 eingebracht wurde, wird der Hubtϊsch 21 um einen Betrag in Z-Richtung nach unten bewegt. Die Materialbahn 16 wird in Pfeilrichtung 28 weiter getaktet, so dass eine Abfallmaterialbahn 29 auf einer Rolle 31 aufgerollt wird.
Anstelle der Bereitstellung der Materialbahn 16 auf Rollen 17 kann auch eine Plattenware vorgesehen sein. Über Handhabungssysteme können einzelne Platten auf ein Transportband gelegt werden oder der Bearbei-
tungsstation 18 zugeführt und nach der Bearbeitung wieder entnommen oder direkt aufgelegt werden.
Das in der Bearbeitungsstation 18 hergestellte Bauteil 11 durch einen schichtweisen Aufbau 14, bei dem die einzelnen übereinander liegenden Materialbahnen 16 miteinander verklebt sind, wird als Grünling oder Grünteil bezeichnet. Das verwendete Klebemittel ist derart ausgebildet, dass eine hinreichende Haftwirkung zwischen den einzelnen Materialbahnen 16 gegeben ist, um die zueinander positionierten Materialbahnen 16 nach beispielsweise einer Lasergravur in einer exakten Position zueinander zu fixieren. Darüber hinaus ist das Klebemittel derart eingestellt, dass durch einen Laserstrahl 27 die Klebeverbindung an den Stellen geschwächt beziehungsweise aufgehoben wird, welche das Abfallmaterial oder zu entfernende Material zu einer darunter liegenden Schicht fixiert.
Die Materialbahn 16 ist bevorzugt aus einem höher temperaturbeständigen Material ausgebildet. Insbesondere metallische Materialien sind als Materialbahn 16 vorgesehen. Alternativ können auch keramische Materialien eingesetzt werden. Bei der Ausbildung der Materialbahn 16 als Metallfolie sind beispielsweise Schichtdicken im Bereich von 0,05 mm bis 2 mm vorgesehen. Durch die Verwendung von dünnen Schichtdicken kann die Herstellungsgenauigkeit der Bauteile erhöht sein.
Der in der Bearbeitungsstatϊon 18 hergestellte schichtweise Aufbau 14 entspricht in Z-Richtung gesehen nicht der tatsächlichen Höhe, da zwischen den einzelnen Schichten zumindest das Klebemittel vorgesehen ist. In einem nachfolgenden zweiten Verarbeitungsschritt wird das Klebemittel ausgetrieben, so dass das bei dem Grünteil vorliegende Baumaß gegenüber dem endgültigen Baumaß verringert ist. Um eine exaktes Baumaß in Z-Richtung nach Fertigstellung des Bauteils zu erzielen, ist eine Schichtdickenmesseϊnrichtung 32 vor der Bearbeitungsstation 18 vorgesehen, welche die tatsächliche Schichtdicke der zugeführten Materialbahn 16 ohne Klebeschicht ermittelt. Durch Addition der einzelnen ermittelten Schichtdicken kann sehr exakt die Bauteilhöhe für das fertiggestellte Bauteil bestimmt werden. Dadurch können auch die Schwan-
kungen in der Schichtdicke erfasst werden, welche +/- 4% betragen können und bei einer Vielzahl von Schichten sich beträchtlich auswirken können. Die Schichtdickenmessung kann an einer Materialbahn 16 durchgeführt werden, welche keine oder zumindest an einer Seite eine Klebeschicht aufweist. Sofern für die Schichtdickenmessung bei bestimmten Materialien von Vorteil ist, dass auf der Materialbahn 16 keine Beschichtung vorgesehen ist, kann im Anschluss an die Schichtdicken- messeinrichtung 32 eine Klebemittelauftrageinheit vorgesehen sein. Diese Klebemittelauftrageinheit kann beispielsweise in Form einer Breitschlitzdüse zur Aufbringung eines Klebemittels, als Walzensystem oder Sprühsystem vorgesehen sein. Des weiteren kann gleichzeitig oder im Anschluss an die Klebemϊttelauftrageinheit anwendungsspezifisch auch die Aufbringung von beispielsweise einem Lot oder dergleichen vorgesehen sein.
Sofern die Materialbahn 16 als Rollenware bereitgestellt wird und bereits mit einem Klebemittel auf zumindest einer Seite der Materialbahn 16 versehen ist, kann vorteϊlhafterweise vorgesehen sein, dass zwischen den einzelnen aufgewickelten Bahnen eine Trennschicht vorgesehen ist. Diese wird unmittelbar vor der Schichtdickenmesseinrichtung 32 über eine Walzenanordnung abgezogen, so dass einerseits ein leichtes Abwickeln der auf der Rolle 17 bereitgestellten Materialbahn 16 gegeben ist und im Anschluss daran eine Schichtdickenmessung durchführbar ist.
Nach Zuführung eines unverbrauchten Abschnittes der Materialbahn 16 in die Bearbeitungsstation 18 wird der Hubtisch 21 in eine Bearbeitungsposition übergeführt. Gleichzeitig wird die neue Materialbahn 16 in die Bearbeitungsstation 18 eingebracht. Durch zumindest eine Andruckwalze 37 wird die neu zugeführte Materialbahn 16 auf der darunter liegenden Schicht angedrückt und aufgeklebt. Alternativ zu der oder den Andruckwalzen 37 kann auch eine Andrückplatte vorgesehen sein, welche in die Bearbeitungsstation 18 zum Aufbringen der Andruckkraft eingebracht wird. Das Verkleben der Materialbahn in der Bearbeitungsstation 18 kann kalt oder unter Temperatureinfluss, beispielsweise durch erwärmte Walzen, erfolgen. Nach Durchführung der Lasergravur werden die Aushebezylinder 36 an der Unterseite der Materialbahn positioniert und bil-
den ein Gegenlager, damit beim Absenken des Hubtisches 21 die neu aufgebrachte Schicht gegenüber der Materialbahn 16 frei wird. Im Anschluss daran werden die Aushebezylinder 36 abgesenkt und die Materialbahn 16 weitergetaktet. Alternativ können die Aushebezylinder 36 die Materialbahn 16 nach oben in Richtung Bearbeitungseinheit 23 über das Bauteil 11 anheben. Im Anschluss daran wird die Materialbahn 16 weitergetaktet und dann die Aushebezylinder 36 abgesenkt.
Die in Figur 1 dargestellte Anordnung der Bearbeitungsstation 18 kann ebenso auch um 180° gedreht angeordnet sein. Dadurch kann das Abfallmaterial selbständig aus dem schichtweisen Aufbau 14 durch die Schwerkraft herausfallen. Bei der in Figur 1 dargestellten Ausführungsform ist eine Absaugeinheit 38 vorgesehen, welche das Abfallmaterial ansaugt und aus der Bearbeitungsstation 18 entfernt.
Nachdem das Abfallmaterial beseitigt ist, kann Reinigungsvorrichtung 39, insbesondere eine Reinigungswalze oder -bürste, über die zuletzt aufgebrachte Materialbahn 16 des schichtweisen Aufbaus 14 geführt werden, um die Oberfläche zu reinigen und gegebenenfalls auch vorhandenes Abfallmaterial zu beseitigen und für die nachfolgende Schicht vorzubereiten. Des weiteren kann durch die Reinigungswalze 39, sofern auf der Oberseite der Materialbahn 16 keine weitere Schicht, wie beispielsweise Klebemittel oder Lot, vorhanden ist, zumindest teilweise auch ein Grat aufgrund der Lasergravur geglättet werden. Ebenso können sonstige Verunreinigungen, Staubreste oder dergleichen, welche bei der Bearbeitung der Materialbahn 16 durch den Laserstrahl 27 und dem Lösen zumindest einer auf der Materialbahn 16 aufgebrachten Klebeschicht entfernt werden. Die Reinigungsvorrichtung und Absaugeinheit bzw. Ansaugvorrichtung können auch in einer Einheit vorgesehen sein. Dadurch kann bei einem einmaligen Überfahren der obersten Schicht sowohl die Reinigung als auch die Entfernung des Abfallmaterϊals ermöglicht sein.
In der Bearbeitungsstation 18 ist des weiteren zumindest ein Sensor vorgesehen, welcher die aktuelle Bauteilhöhe des bislang hergestellten Grünteϊls erfasst, um den Hubtisches 21 exakt zur zugeführten Materialbahn 16 zu positionieren. Gleichzeitig dient die Überwachung und Erfas-
sung der aktuellen Bauteilhöhe zur Einstellung des Laserfokus, um einen exakten Schnittspalt in die oberste Materialbahn einzubringen und um die darunter liegende Materialbahnen nicht zu beeinträchtigen.
Die in Figur 1 dargestellte und näher beschriebene Anlage 12 kann beispielsweise auch für die Herstellung eines Bauteils aus Papier, Kunststoffmaterial, Holz oder sonstigen Materialien eingesetzt werden. Die Verfahrensparameter, insbesondere hinsichtlich der Leistung des Laserstrahles 27, sind entsprechend an die ausgewählten Materialien anzupassen. Die in Figur 1 beschriebene Anlage 12 ist nicht zwingend für die Durchführung eines ersten Verfahrensabschnittes gemäß der Erfindung vorgesehen. Vorteilhafterweise wird diese Anlage hierfür eingesetzt. Weitere Anlagen, welche die Durchführung eines ersten Verfahrensschrittes zum Aufbau eines schichtweisen Aufbaus ermöglichen, sind ebenso denkbar. Darüber hinaus ist diese Anlage unabhängig von einem zweiten Verfahrensschritt einsetzbar, sofern anwendungsspezifisch die Anforderungen genügen, dass die übereinander gestapelten Materialbahnen 16 zur Bildung eines schichtweisen Aufbaus 14 durch eine Klebeoder Haftverbindung zueinander fixiert sind. Die Materialbahnen selbst sind durch eine derartige Klebe- oder Haftverbindung frei von inneren Verspannungen.
In den Figuren 2 a bis g sind mehrere Materialbahnen 16 dargestellt, die beispielsweise zur Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens einsetzbar sind.
In Figur 2 a weist die Materialbahn 16 eine Klebemittelschicht 41 auf, welche bevorzugt auf einer Unterseite der Materialbahn 16 angeordnet ist. Die Klebemittelschicht 41 kann ebenso auf der Oberseite der Materialbahn 16 angeordnet sein als auch beidseitig zur Materialbahn 16.
In Figur 2 b ist zusätzlich zur Klebemittelschicht 41 eine Lotschicht 42 vorgesehen. Diese Lotschicht 42 ist zwischen der Materialbahn 16 und der Klebemittelschicht 41 angeordnet. Dadurch kann zunächst die Klebeschicht 41 eine Verbindung zu der benachbarten Materialbahn 16 bei der Herstellung des schichtweisen Aufbaus 14 bilden. Die Lotschicht 42 bil-
det bei der Durchführung des zweiten Verfahrensabschnitts eine stoffschlüssige Verbindung zwischen den einzelnen Materialbahnen 16 aus. Alternativ kann die Kombination von Lotschicht 42 und Klebemittel- schϊcht 41 auf der Oberseite oder beϊdseitig vorgesehen sein.
In Figur 2 c ist eine alternative Ausgestaltung einer Materialbahn 16 zu Figur 2 b dargestellt. Die Lotschicht 42 und Klebemittelschicht 41 sind jeweils getrennt auf einer Seite der Materialbahn vorgesehen.
In Figur 2 d ist eine weitere alternative Anordnung von Klebemittelschicht 41 und Lotschicht 42 zur Materialbahn 16 dargestellt. Beispielsweise ist auf einer Seite der Materialbahn eine Klebemittelschicht 41 und Lotschicht 42 vorgesehen, wohingegen auf der gegenüberliegenden Seite lediglich die Lotschicht 42 angeordnet ist.
Alternativ hierzu ist ein Aufbau gemäß Figur 2 e dargestellt, bei dem auf beiden Seiten der Materialbahn 16 eine Klebemittelschicht 41 vorgesehen ist und nur auf einer Seite der Materialbahn 16 eine Lotschicht 42 angeordnet ist.
In Figur 2 f ist eine Ausführungsform dargestellt, bei der die Klebemittei- schicht 41 und Lotschicht 42 eine gemeinsame Schicht bilden. In dieser Schicht ist das Klebemittel in der Lotschicht oder das Lot in der Klebemittelschicht eingebunden. Diese Ausführungsform kann ebenso auch nur auf der Oberseite oder beidseitig der Materialbahn vorgesehen sein.
In Figur 2 g ist eine weitere alternative Ausgestaltung dargestellt. Die Schicht 43 besteht aus einem Pulver mit einer definierten Korngröße, beispielsweise aus Stahl oder dergleichen, wobei in den Zwischenräumen ein Klebemittel vorgesehen ist. Durch diese Ausgestaltung ist ermöglicht, dass ein definierter Abstand zwischen den einzelnen Materialbahnen 16 bereits bei der Herstellung eines Grünlings, also eines schichtweisen Aufbaus 14 in der Bearbeitungsstation 18 der Anlage 12, ermöglicht ist.
In den Figuren 3 a bis c sind einzelne Arbeitsprozesse zur Herstellung eines schichtweisen Aufbaus 14 in einer Bearbeitungsstation 18 dargestellt.
In Figur 3 a ist eine erste Materialbahn 16 auf eine Grundplatte 22 durch Verklebung aufgebracht. Die Materialbahn 16 ist als Metallfolie ausgebildet. In diesem Ausführungsbeispiel ist vorgesehen, dass mit dem Laserstrahl 27 ein Schnittspalt 51 eingebracht wird, um eine erste Kontur für ein Bauteil 11 zu bilden. Alternativ zum Lasergravieren beziehungsweise Sublimationsschneiden kann auch Schneiden mittels eines Oxidspanes geeignet sein. Nach dem Einbringen des Schnittspaltes 51 ist die Materialbahn 16 bezüglich der aufzubauenden Schichten zweigeteilt, und zwar in eine Bauschicht 52 als auch in ein Abfallmaterial 53. Das Lösen des Abfallmaterials 53 und Herausführen kann durch die Absaugeinheit 38 erfolgen. Bevorzugt wird die Klebewirkung zwischen der Grundplatte 22 und dem Abfallmaterial 53 durch Abscannen der Oberfläche des Abfallmaterials 53 aufgeschmolzen. Gleichzeitig kann durch Einwirkung des Laserstrahles 27 die Metallfolie erwärmt und eine Spannung eingebracht werden, welche dazu führt, dass sich zumindest ein Ende 54 des Abfallmaterials 53 aufwölbt und durch Absaugen oder Ansaugen an einer Düse oder Vakuumplatte oder dergleichen abgeführt wird. Sollte die Fläche des Abfallmaterials 53 zum Absaugen zu groß sein, kann vorgesehen werden, dass diese Fläche durch den Laserstrahl in kleinere Flächen durch Einbringung von weiteren Schnittspalten zerkleinert wird.
In Figur 3 b ist ein Arbeitsprozess dargestellt, bei dem bereits mehrere Materialbahnen 16 übereinander angeordnet sind. Bei einem auf der linken Seite dargestellten Stapel der Materialbahnen 16 wird durch den Laserstrahl 27 ein Schnittspalt 51 eingebracht. Aufgrund der vorliegenden Geometrie liegt der Schnϊttspalt 51 unmittelbar benachbart zu einer darunter liegenden Kante, so dass an dieser Stelle das Abfallmaterial 53 quasi linienförmig auf der darunter liegenden Schicht aufliegt und somit unmittelbar abgenommen werden kann. Auf der rechten Seite des Stapels weist das Abfallmaterial 53 eine flächige Überdeckung zur darunter liegenden Materialbahn 16 auf. In diesem Bereich der Überdeckung ist
erforderlich, dass durch Abscannen mittels Laserstrahl 27 die Klebeverbindung gelöst wird.
In Figur 3 c ist ein weiterer Fall während eines Arbeitsprozesses dargestellt. Der Schnittspalt 51 liegt auf gleicher Höhe wie die darunter liegende Schicht oder sogar weiter innerhalb. In einem derartigen Fall kann das Abfallmaterial 53 in den gebildeten Innenraum oder Hohlraum 56 fallen. Aufgrund der sehr dünnen zu verarbeitenden Schichten kann nur über die Absaugvorrϊchtung 38 das Abfallmaterial 53 herausgelöst werden. Sofern dies aufgrund der Materialdicke nicht erfolgen kann beziehungsweise Beschädigungen an der zuletzt aufgebrachten Schicht auftreten können, wird durch einen zusätzlichen Arbeitsprozess das Abfallmaterial 53 zerkleinert. Gegebenenfalls kann auch vorgesehen sein, dass das Abfallmaterial 53 während der Lasergravur bereits durch die Ansaugvorrichtung 38 gehalten wird, um ein Absinken in den Innenraum 56 zu verhindern.
Die Durchführung der in den Figuren 3 a bis c beschriebenen Arbeitsprozesse sind nicht nur für die in Figur 2 beschriebenen Materialbahnen 16 und deren Alternativen möglich, sondern auch für weitere Materialkombinationen.
Die Absaugeinheit 38 kann vorzugsweise auch nur bezüglich einzelnen Bereichen ansteuerbar sein oder wirken, so dass spezifisch in einzelnen Bereichen das Abfallmaterial 53 entfernt werden kann. Die Haftwirkung des Klebemittels zwischen den Materialbahnen 16 kann bei einer sektionsweisen Ansteuerung der Absaugeinheit 38 vorzugsweise derart eingestellt sein, dass auch ohne Aufhebung der Haftwirkung durch einen Laserstrahl 27 ein Lösen aufgrund der Sogwirkung der Ansaugeinheit 38 für das Abfallmaterial 53 gegeben ist. Dadurch genügt die Einbringung der Kontur durch einen Laserstrahl 27 in die oberste Materϊalbahn 16 und durch den anschließenden Absaugvorgang kann das Abfallmaterial 53 entfernt werden. Über die Bereitstellung der CAD-Daten, welche auch den Verfahrweg des Lasers steuern, kann die sektionsweise Absaugung der Absaugeϊnheit 38 angesteuert werden.
In den Figuren 4 a und b ist die Vorrichtung 13 zur Durchführung des zweiten Verfahrenabschnittes näher dargestellt. Der auf der Grundplatte 22 angeordnete schichtweise Aufbau 14 wird in eine Kammer 61 eingesetzt. Diese Kammer 61 weist einen Boden 62 und eine Umfangswand 63 auf. Die Kammer 61 wird durch einen Deckel 64 mit einem an eine Innenwand 66 der Umfangswand 63 angrenzenden Stempel 67 geschlossen. Der schichtweise Aufbau 14 wird in ein Pulverbett in der Kammer 61 eingesetzt bzw. der verbleibende Freiraum in der Kammer 61 wird mit einem Pulver 68 aufgefüllt. Dieses Pulver 68 ist vorzugsweise neutral zu der verwendeten Materialbahn als auch zumindest zu einer Lotschicht, Klebemittelschicht oder einer weiteren Schicht, welche beispielsweise ein Flussmittel oder Schweißzusatzmittel aufweist. Das Pulverbett wird aus einem nicht lötbaren und schwer sinterbaren Pulver wie beispielsweise Bornnitrid oder Graphit gebildet. Das Pulver 68 wird bis zu einem bestimmten Grad verdichtet, um die Fixierung der Schichten zueinander zu gewährleisten.
In der Kammer 61 erfolgt ein Verbindungsprozess, bei welchem zwischen den einzelnen Materϊalbahnen eine stoffliche Verbindung hergestellt wird. Die Kammer 61 wird aufgeheizt., um ein Entfernen oder Austreiben des Klebemittels zwischen den einzelnen Schichten zu erzielen. Gleichzeitig wird auf den Deckel 64 eine Kraft eingebracht, um eine gleichmäßige stoffschlüssige Verbindung zwischen den einzelnen Materialbahnen herzustellen. Während dem Austreiben des Klebemittels erfolgt eine Schrumpfung des Bauteils in Bezug auf die Bauteϊlhöhe, wobei die Schrumpfung des Bauteils durch das Nachführen des Stempels 67 ausgeglichen wird. Das den schichtweisen Aufbau 14 umgebende Pulver 68 bewirkt gleichzeitig, dass die einzelnen Schichten in der übereinander gestapelten Lage keine Relativbewegung zueinander ausführen und somit ihre exakte Position zueinander beibehalten, obwohl die Klebeverbindung zwischen den einzelnen Schichten aufgrund des Austreiben des Klebemittels aufgehoben ist.
Bei der Verwendung von Materialbahnen 16, welche zumindest eine Lotschicht aufweisen, wird durch eine weitere Erhöhung der Temperatur in der Aufheizphase das Lot verflüssigt, um eine Materialverbindung einzu-
gehen. Das Bauteil erkaltet nach der Lötverbindung vorzugsweise unter Aufrechterhaltung des Druckes und wird im Anschluss daran aus dem Pulverbett herausgenommen. Es erfolgt eine Reinigung der Oberflächen des Bauteils 11.
Bei der Herstellung eines schichtweisen Aufbaus 14 mit Materialbahnen, welche lediglich zumindest eine Klebemittelschicht aufweisen oder gegebenenfalls zusätzlich zur Klebemittelschicht eine weitere Schicht für Flussmittel oder Schweißzusatzmittel, werden die Temperatur und der Druck derart erhöht, dass zwischen den Materialbahnen 16 eine Schweißung, insbesondere eine Diffusionsverschweißung erfolgt.
Bei der Herstellung eines schichtweisen Aufbaus 14 mit einer Materialbahn 16 gemäß Figur 2 g ist ermöglicht, dass durch die Metallpulverschicht 43 der Abstand zwischen den beiden Materialbahnen 16 quasi konstant bleibt und in der Aufheizphase einerseits das Klebemittel ausgetrieben wird und durch Bereitstellung von Lot in dem Pulver aufgrund von Kapillarwirkung eine stoffliche Verbindung zwischen den Materialbahnen 16 durch eine Lotschicht hergestellt wird. Diese Ausführungsform weist den Vorteil auf, dass bereits bei der Herstellung des Grünteils in der Anlage 12 ein exaktes Baumaß in Z-Richtung erzielt werden kann.
Der Wärmeprozess in der Kammer 61 kann unter Schutzgas, Inertgas oder in Vakuum erfolgen. Der Löt- oder Diffusionsschweißvorgang erfolgt in einem Hochtemperaturofen. Dabei ist es denkbar nach dem Chargierprinzip zu arbeiten, dass heißt, die Kammer 61 wird in einem kalten Zustand in einen Ofen gegeben. Im Anschluss daran wird die Anheizphase und der Wärmprozess gefahren und der Tiegel bzw. die Vorrichtung 13 wird später im kalten Zustand wieder entnommen. Alternativ kann ein Schleusensystem vorgesehen sein, durch welches der Tiegel bzw. die Vorrichtung 13 in einen vorgeheizten Ofen eingebracht werden. Die Schleuse dient dann zur Überbrückung des Temperaturunterschiedes und zum Aufrechterhalten der erforderlichen Ofenatmosphäre, um den Löt- oder Schweißvorgang durchzuführen. Durch dieses zweistufige Verfahren kann die Zykluszeit für den Verbindungsprozess reduziert werden.
Die Herstellung eines belastbaren Bauteils oder Prototyps durch das erfindungsgemäße zweistufige Verfahren weist den Vorteil auf, dass ein Bauteil mit einer hohen Genauigkeit unter Verwendung von unterschiedlichen Materialien, insbesondere höher temperaturbeständigen Materia- len, herstellbar und darüber hinaus frei von inneren Spannungen/ist. Durch die Vorfixierung mit einem Klebemittel zur Herstellung deέ schichtweisen Aufbaus 14, kann eine exakte Herstellung des Grünteils ermöglicht sein. In dem zweiten Verfahrensabschnitt wird durch das Einbringen des schϊchtweisen Aufbaus 14 in ein Pulverbett die Geometrie aufrecht erhalten und alle Materialbahnen 16, welche den schichtweisen Aufbau 14 bilden, werden gleichmäßig erwärmt und gleichmäßig mit Druck beaufschlagt, um eine Löt- oder Schweißverbindung zwischen den einzelnen Materialbahnen 16 zur Herstellung einer stofflichen Verbindung zu schaffen.
Die erfindungsgemäße Ausgestaltung weist darüber hinaus den Vorteil auf, dass bei der Verwendung von Metallfolien als Materialbahnen ein vollmetallϊscher Körper hergestellt wird, der eine hohe mechanische und thermische Belastbarkeit aufweist. Ebenso kann die Herstellung eines keramischen Körpers erfolgen. Darüber hinaus ist die Baugeschwindigkeit sehr hoch, da in einem ersten Verfahrensabschnitt die aufgebrachten Schichten konturiert werden und in einem zweiten Verfahrensabschnitt die aufgebrachten Schichten stofflich miteinander in Verbindung gebracht werden. Dadurch kann die Herstellung mehrerer Bauteile parallel erfolgen, wobei gleichzeitig eine hohe Genauigkeit als auch eine Bauteilevielfalt ermöglicht ist.