Verfahren zur Untersuchung der Ausbreitung von elektromagnetischen oder aktustischen Wellen
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Untersuchung der Ausbreitung von elektromagnetischen oder akustischen Wellen, insbesondere zur Erfassung etwaiger Inhomogenitäten in der Wellenausbreitung, auf Basis einer mehrdimensionalen Ausbreitungsparameter-Schätzung, wobei von einem Sender sequentiell oder parallel ausgesendete, vorgegebene Teilwellen von einem Empfänger empfangen und einer äquidistanten Abtastung in jeder Dimension, unter Erfüllung des Abtasttheorems, unterworfen werden, und wobei die so erhaltenen Daten in einer Messwerte-Datenbasis beliebig hoher Dimension zusammengefasst werden, die der Schätzung von vorgegebenen, charakteristischen Parametern des Wellenausbreitungsvorganges zu Grunde gelegt wird.
Weiters bezieht sich die Erfindung auf eine Messanordnung zur Untersuchung der Ausbreitung von elektromagnetischen oder akustischen Wellen, z.B. zur Erfassung etwaiger Inhomogenitäten in der Wellenausbreitung, auf Basis einer mehrdimensionalen Ausbreitungsparameter-Schätzung, mit einem Sender zur sequentiellen oder parallelen Abgabe von Teilwellen und mit einem die Teilwellen sequentiell oder parallel empfangenden Empfänger, der äqui- distante Abtastwerte abgibt.
Bei der erfindungsgemäßen Parameterschätzung sollen die zu- ammengehörigen Parameter verschiedener Dimensionen bereits in- trinsisch richtig gepaart/kombiniert erhalten werden.
In der Radartechnik und im Mobilfunk, wo die Erfindung mit besonderem Vorteil anzuwenden ist, besteht die für die Untersuchung zu verwendende Datenbasis z.B. aus Abtastwerten des elektromagnetischen Feldes am Ort der Empfangsantenne zu verschiedenen Anregungspositionen beim Sender und/oder zu verschiedenen Zeitpunkten. Diese Abtastwerte bilden einen Raum, der den interessierenden Signalraum enthält. Die Parameter, die aus solchen Daten zu schätzen sind, sind beispielsweise die Verzögerungszeiten von Echos sowie die jeweiligen Einfallsrichtungen und gegebenenfalls Doppler-verschobene Trägerfrequenzen der Echos. Bei Ausbreitungsmedien mit vorab unbekannter Ausbreitungsgeschwindigkeit, wie z.B. in der Geodäsie/Fernerkundung, Geologie/Prospektion, Geophonie, Medizin, ist auch eine Schätzung der mittleren Ausbreitungsgeschwindigkeit entlang des Ausbrei-
tungsweges von Interesse.
Für die Schätzung von Verzögerungszeiten und Dopplerverschiebungen einfallender Wellen ist es heutzutage immer noch üblich, gewöhnliche Fouriertransformationstechniken anzuwenden. Aufgrund der in der entsprechenden Zeit- bzw. Frequenzdimension meist ausreichend zur Verfügung stehenden Abtastwerte reicht die damit erzielbare Auflösung im Allgemeinen aus, um mit der gleichen oder darunterliegenden Bandbreite zu übertragen. Darüber hinaus gibt es aber bereits Ansätze, auch in diesen traditionellen Dimensionen mit hochauflösenden Schätzverfahren zu arbeiten, denn die Genauigkeit von Fourier-Spektren ist proportional zur Anzahl der Abtastwerte, die aber wieder möglichst niedrig zu halten wäre .
Vor allem stehen aber oft in den zu verarbeitenden Dimensionen nicht genügend Messwerte/Abtastwerte zur Verfügung, um Fouriermethoden sinnvoll einsetzen zu können. Ein Beispiel dafür ist die räumliche Dimension eines Mobilfunkkanals . Eine Antenne, welche das Funkfeld an mehreren äquidistanten Punkten im Raum abtastet (sog. Gruppenantenne) , muss für diesen Zweck genau so viele Antennenelemente aufweisen wie räumlich verschiedene Messwerte gewünscht sind. Dies zeigt, dass dann allein schon aus Kostengründen nur eine geringe Anzahl an Messwerten (voraussichtlich 2 - 8) existiert und somit hochauflösende Verfahren unbedingt erforderlich sind.
Hochauflösende Verfahren gliedern sich im Wesentlichen in zwei Gruppen: Spektralbasierte Verfahren einerseits und rein parametrische Verfahren andererseits (siehe z.B.: Krim, Viberg, "Two Decades of Array Signal Processing Research", IEEE Signal Processing Magazine, Special Iεsue on Array Processing, July 1996, vol. 13, no. 4). Zu den wichtigsten bekannten Verfahren zählen das spektralbasierte MVM-Strahlform-Verfahren (MVM - Minimum Variance Beamformer oder Capon's Beamformer) , das MUSIC- Verfahren (MUSIC - Multiple Signal Classification) , eine unter- raumbasierte, spektrale Methode, und als rein parametrisches, unterraumbasiertes Verfahren das ESPRIT-Verfahren (ESPRIT - Estimation of Signal Parameters via Rotational Invariance Techni- ques), vgl. auch US 5 459 668 A.
Der große Nachteil aller spektralbasierter Verfahren besteht darin, dass im Anschluss an die Berechnung des Spektrums eine Suche nach charakteristischen Punkten im Spektrum - meist lokale
Maxima - erforderlich ist. Im Falle einer mehrdimensionalen Datenbasis wird diese Suche letztlich ebenfalls mehrdimensional, damit sehr aufwendig und somit für den praktischen Einsatz ungeeignet .
Aus den oben genannten Gründen bieten sich für die mehrdimensionale Parameterschätzung vor allem das nachstehend noch näher erläuterte rein parametrische ESPRIT-Verfahren an. Ein weiterer Vorteil rein parametrischer Verfahren besteht in der geringen Anzahl an erforderlichen Abtastwerten. Für eine theoretisch beliebig hohe Genauigkeit reichen theoretisch gerade so viele Werte aus, wie Parameter zu schätzen sind. Obwohl diese Anforderung durch das in der Praxis immer vorhandene additive Rauschen und eventuell vorhandene Interferenzen strenger gefasst werden uss, bleibt man mit der Schätzgenauigkeit bei gleicher- Ausgangsdatenbasis noch immer deutlich über den Fourierverfahren.
Beim Übergang von einer Dimension auf mehrere physikalische Dimensionen (z.B. Raum und Zeit) geht es' nicht mehr nur um die Schätzung der Parameter der einzelnen Dimensionen, sondern vermehrt darum, die richtigen Schätzwerte einer Dimension mit den zugehörigen Schätzwerten der anderen Dimensio (en) zu kombinieren. Im zweidimensionalen Fall spricht man dabei vom Paarungε- problem. Im allgemeinen, mehrdimensionalen Fall kann dies als Zuordnungs- oder Kombinationsproblem bezeichnet werden.
Werden einzelne Eigenschaften eines Signalraums, wie in den im Folgenden beschriebenen, bekannten Methoden, getrennt geschätzt, erhebt sich die Frage, welche Werte der Parameter einzelner Signale zusammengehören. Man erhält z.B. für Azimuth, Elevation, Verzögerung und Dopplerverschiebung eine Auswahl von Werten, ohne zu wissen, wie sich die Quadrupel zusammensetzen, und zu welcher einfallenden Teilwelle sie gehören. Eine "händische" oder Co puter-unterstützte Nachbearbeitung zur gegenseitigen Zuordnung bzw. Kombination der Schätzwerte ist sehr zeitaufwendig und außerdem fehleranfällig. Für ein adaptives System, bei dem sämtliche dieser Parameter zur Laufzeit geschätzt und ständig aktualisiert werden müssen, ist so eine Nachbearbeitung daher ungeeignet. Es ist also eine Schätzung in Echtzeit kaum möglich oder zumindestens unzuverlässig.
Ein weiteres, häufiges Problem der mehrdimensionalen getrennten Parameterschätzung ist die mangelnde Kenntnis der Modellordnung. In dem Beispiel der Schätzung der auf eine
Antennengruppe einfallenden Teilwellen ist die ModellOrdnung durch die Anzahl der Teilwellen gegeben. Sie ist aber im Voraus nicht immer bekannt, es kann höchstens, wie in der Druckschrift A. Kuchar, J.-P. Rossi, E. Bonek, "Directional Macro-Cell Channel Characterization from Urban Measurements " , IEEE Transactions on Antennas and Propagation, Vol., Feb. 2000, pp. , beschrieben, eine Obergrenze abgeschätzt werden.
Wenn ein Verfahren auf mehreren niedrigdimensionalen Schätzungen (z.B. mit der Dimension 1) beruht, können die Ergebnisse dieser Schätzungen überhaupt nur dann richtig gepaart (oder allgemein zugeordnet) werden, wenn deren Anzahl an Parametern übereinstimmt. Gerade dies ist aber nicht garantiert, wenn die Modellordnung nicht gemeinsam über alle Dimensionen ermittelt wird. Offensichtlich bleiben dann einige Werte eines Parameters übrig, was zu Schätzfehlern führt, die bis zur Unbrauchbarkeit der Schätzung führen können. Tatsache ist, dass die für die Ermittlung der Modellordnung erforderliche Schätzung der Datenko- varianzmatrix oft die bei weitem Speicher- (und rechenaufwendigs e) Stufe der mehrdimensionalen Parameterschätzung darstellt, da hier unmittelbar alle zur Verfügung stehenden Abtastwerte verarbeitet werden müssen.
Im Artikel A. Swindlehurst, T. Kailath, "Azimuth/Elevation Direction Finding Using Regulär Array Geometries " , IEEE Trans . on Aerospace and Electronic Systems, vol.29, no . 1, Jan. 1993, ist eine Zusammenfassung der Schätz- und PaarungsStrategien enthalten, welche in der Vergangenheit für den 2-dimensionalen Fall entwickelt wurden. Der in diesem Artikel beschriebene WSF-Algo- rithmus (WSF - Weighted Subspace Fitting) funktioniert zwar sehr effizient im Falle eines einzelnen Parameters, erfordert aber im Falle mehrerer Parameter eine zusätzliche Suche zur Minimierung der WSF-Fehlernorm. Weiters wird beschrieben, die Parameter nach "ähnlichen" Eigenvektoren (EV) einander zuzuordnen, aber bis auf die - suboptimale - Wahl der Eigenvektoren einer einzigen Dimension und deren Verwendung für die anderen Dimensionen wird keine genauere Aussage getätigt.
Im Artikel M. Haardt, J.A. Nossek, "Unitary ESPRIT, How to Obtain Increased Estimation Accuracy with a Reduced Computational Bürden", IEEE Trans. SP-43 , pp. 1232-1242, Mai 1995, wurde die Original-ESPRIT-Methode von Roy-Kailath (R. Roy, T. Kailath, "ESPRIT - Estimation of Signal Parameters via Rotational Invari-
ance Techniques", IEEE Trans, on Acoustics, Speech, Signal Processing, Vol. 37, No. 7, pp. 984-995, July 1989) dahingehend modifiziert, dass nur mehr reellwertige Operationen erforderlich sind, was eine beträchtliche Einsparung im Rechenaufwand mit sich bringt. Der Vorteil dieses Prinzips ist jedoch auf maximal zwei Dimensionen beschränkt, da hier der Kunstgriff gemacht wird, die Parameter einer 1. Dimension im Realteil und jene der 2. Dimension im Imaginärteil einer komplexen Variablen unterzubringen. Bestehen die Daten aus einer Basis höherer Dimension, so müssen andere Verfahren eingesetzt werden, um die Dimension jeder Teilschätzung auf maximal zwei zu reduzieren. Eine Anwendung von "Unitary Esprit", nämlich zur Handy-Positionsbestimmung, ist in der EP 932 049 A beschrieben.
Im Konferenzbeitrag K.T. Wong, M.D. Zoltowski, "Closed-Form Multi-Di ensional Multi-Invariance ESPRIT", IEEE International Conference on Accoustics, Speech, and Signal Processing, Vol. 5, pp. 3489-3492, 1997, wird erstmals eine gemeinsame Schätzung der Parameter verschiedener Dimensionen mit dem ESPRIT-Verfahren durchgeführt, indem die Steuermatrix gestapelt wird. (Die Steuermatrix enthält in ihren Zeilen zu jeder Richtung die komplexen Abtastwerte der Antennenelemente.) Die Methode wird anhand eines rechteckförmigen Antennenarrays beschrieben. Die Gesamtauswahl- matrizen Ji, J2 werden durch Kroneckerprodukte einzelner Auswahlmatrizen für jede Dimension gebildet. Um zu eindeutigen Schätzwerten für die Parameter zu gelangen, ist es jedoch noch zusätzlich erforderlich, eine Hyperebene mit der Methode der ge- wichteten kleinsten Fehlerquadrate ((W)LS - (Weighted) Least Squares) anzupassen. Für das vorgestellte "Multi-Dimensional Multi-Invariance-ESPRIT"-Verfahren wird hingegen vorausgesetzt, dass die (als Richtungskosinus ausgedrückten) Parameter der verschiedenen Dimensionen bereits richtig kombiniert sind.
Im Artikel A.L. Swindlehurst, B. Ottersten, R. Roy und T. Kailath, "Multiple Invariance ESPRIT", IEEE Transactions on Signal Processing, Vol. 40, No. 4, April 1992, pp. 867-881, wird eine Erweiterung des ESPRIT-Verfahrens in Hinblick auf die Optimierung der Wahl von Untergruppen einer Gruppenantenne beschrieben, wobei sich die Untergruppen untereinander ebenfalls durch Verschiebungsinvarianz auszeichnen. Dieses Verfahren ist jedoch nicht geeignet zur kombinierten Schätzung über Gruppenantennen, die zueinander keine solche Verschiebungsinvarianz aufweisen.
Gerade das ist aber z.B. bei zueinander verdrehten oder an entfernten Orten aufgestellten Antennen der Fall.
Im Artikel M. Haardt and J.A. Nossek, "Simultaneous Schur Decomposition of Several Nonsymmetric Matrices to Achieve Automatic Pairing in Multidimensional Harmonie Retrieval Problems", IEEE Transactions on Signal Processing, Vol. 46, no.l, Jan.1998, wird eine Methode vorgestellt, welche (entgegen der Beschreibung in der Zusammenfassung) eine Nachverarbeitung der vorhergehenden, vielfachen, 1-dimensionalen ESPRIT-Schätzungen in Form einer simultanen Schur-Entwicklung beinhaltet. Diese Methode liefert Schätzwerte nahe der unteren Cramer-Rao-Schranke, benötigt aber je nach vorherrschendem Signal- zu RauschleistungsVerhältnis (SNR - Signal toi Noise Ratio) mehrere Iterationen für die Paarung der Einzelmatrizen im Anschluss an die Einzelschätzungen. Es wird außerdem nicht auf die Bestimmung einer (einheitlichen) Modellordnung für alle Einzelschätzungen eingegangen.
Im Artikel A.-J. van der Veen, M.C. Vanderveen, A. Paulraj , "Joint Angle and Delay Estimation Using Shift-Invariance Techni- ques", IEEE Transactions on Signal Processing, SP-46, no. 2, Feb. 1998, wird ähnlich wie bei der Methode von Wong-Zoltowski eine gemeinsame ESPRIT-Schätzung für Azimuth und Elevation durchgeführt, wobei zur - nicht-automatischen - Paarung der Parameter dieser Dimensionen verschiedene (suboptimale) Verfahren verglichen werden. Dabei wird jedoch stets von getrennten Verschiebungsinvarianzgleichungen ausgegangen, welche jeweils nur einen einzigen Parameter liefern.
Der Erfindung liegt somit die Aufgabe zu Grunde, Wellenausbreitungsparameter, insbesondere Funkkanalparameter, in theoretisch beliebig hoher Dimension gemeinsam zu schätzen und dadurch einerseits eine hohe Schätzgenauigkeit zu erzielen und andererseits gleichzeitig eindeutige Parameter-Tupel zu generieren. Dabei ist es günstig, so viele Dimensionen wie verfügbar gemeinsam zu verarbeiten, um von Anfang an eine hohe Schätzgenauigkeit zu ermöglichen. Die erfindungsgemäße Technik soll für alle Arten von Messdaten anwendbar sein, welche aus einer oder mehreren linear und äquidistant abgetasteten und synchronisierten Folgen von komplexen Messwerten bestehen, für die das für die jeweils zugrundeliegende physikalische Dimension gültige Abtasttheorem er¬ füllt ist, und die demnach einer diskreten Fouriertransformation (im Prinzip) sinnvoll zugänglich wären.
Zur Lösung dieser Aufgabe ist das erfindungsgemäße Verfahren der eingangs angeführten Art dadurch gekennzeichnet, dass die nach der Abtastung erhaltenen Daten einer einzigen, gemeinsamen Hauptkomponenten-Transformation unter Definition eines Signalraums unterworfen und danach einer einzigen Verschiebungsinvarianzgleichung zu Grunde gelegt werden, aus deren Eigenvektoren eine gemeinsame Steuermatrix durch Multiplikation mit den Hauptkomponenten des Signalraums erstellt wird, aus der schließlich die Ausgangs-Parameter durch Extraktion der entsprechenden Elemente über die verschiedenen Dimensionen in einer vorgegebenen Zuordnung zueinander hergeleitet werden.
In entsprechender Weise ist die erfindungsgemäße Messanordnung der einleitend angeführten Art dadurch gekennzeichnet, dass mit der Abtasteinrichtung eine Recheneinheit verbunden ist, der die äquidistanten Abtastwerte zugeführt werden, und die eingerichtet ist, um die erhaltenen Daten einer einzigen, gemeinsamen Hauptkomponenten-Transformation unter Definition eines Signalraums zu unterwerfen und danach einer einzigen Verschiebungsinvarianzgleichung zu Grunde zu legen, um aus den Eigenvektoren der Verschiebungsinvarianzgleichung eine gemeinsame Steuermatrix durch Multiplikation mit den Hauptkomponenten des Signalraums zu erstellen, und um aus der gemeinsamen Steuermatrix die Ausgangs- Parameter durch Extraktion der entsprechenden Elemente über die verschiedenen Dimensionen in einer vorgegebenen Zuordnung zueinander herzuleiten.
Vorteilhafte Ausführungsformen und Weiterbildungen sind Gegenstand der Unteransprüche .
Mit den erfindungsgemäßen Maßnahmen wird erreicht, dass automatisch die Parameter über die verschiedenen Dimensionen richtig kombiniert erhalten werden, wobei überdies eine hohe Schätzgenauigkeit erzielbar ist. Nichtsdestoweniger kann die Rechenzeit vergleichsweise kurz sein. Von Bedeutung ist dabei, dass gemeinsame Hauptkomponenten in einer einzigen Transformation wie dargelegt hergeleitet werden, und dass weiters eine einzige Invarianzgleichung hinsichtlich ihrer Eigenvektoren gelöst wird, um eine gemeinsame Steuermatrix durch Multiplikation der Eigenvektoren dieser Invarianzgleichung mit den Hauptkomponenten zu erhalten. Die Erfindung kann mit Vorteil in der mehrfach räumlichzeitlichen und frequenzmäßigen FunkkanalSchätzung angewendet werden, wie sie etwa bei der Initialisierungsphase von Funksys-
temen mit Antennengruppen erforderlich ist. Die Schätzung wird bei der ersten Herstellung der Funkverbindung benötigt, sowie jeweils neuerlich bei einer Ortsveränderung von Sender oder Empfänger. Das Verfahren hat daher große Bedeutung für den Mobilfunk. Eine andere Anwendung ist in geologischen Untersuchungen (Prospektion) gegeben, wo die Ausbreitung von durch gezielte Sprengungen erzeugten Schallimpulsen durch eine Reihe von Sensorelementen, wie Mikrophonen, Geophonen oder Hydrophonen, aufgenommen und mit nachfolgender Signalverarbeitung ausgewertet wird.
Von besonderem Vorteil für die Schätzung der Parameter ist es weiters, wenn die Ausgangs-Parameter als skalierte Phasen- werte, durch Phasendifferenzbildung zwischen bestimmten Matrix- Zeilen, hergeleitet werden.
Auch ist es vorteilhaft, wenn im Anschluss an die Erstellung der gemeinsamen Steuermatrix einzelne Invarianzgleichungen für interessierende Dimensionen gelöst werden, um die Genauigkeit der gesuchten Parameter bzw. Phasenwerte zu erhöhen.
Ferner ist es günstig, wenn keine einzelne Phasendifferenz zwischen jeweils zwei Zeilen der gemeinsamen Steuermatrix oder darin enthaltener abgeleiteter Steuermatrizen gebildet wird, sondern eine mittlere Phasendifferenz über jene Zeilen der gemeinsamen Steuermatrix, die mit der gesuchten Dimension korrespondieren, als Schätzwert für die gesuchten Parameter bzw. Phasenwerte herangezogen wird.
Mit Vorteil kann weiters vorgesehen werden, dass bei einer nicht vollständig mit Abtastwerten gefüllten Datenbasis und einer einfachen Modellordnung eine gestapelte Datenmatrix zum jeweils erforderlichen Teil über spaltenweise Kroneckerprodukte (Khatri- Rao Produkte) gebildet wird, d.h. für alle Abtastwerte anderer Dimensionen.
Es hat sich auch eine Mehrfach-Neuanordnung oder -Umordnung der Daten als zweckmäßig erwiesen, bei der in ein oder mehreren Dimensionen mehrdimensionale Untergruppen von Messwerte-Daten gebildet werden, welche in sich die gleichen Eigenschaften wie die Ausgangs-Datenbasis haben, aber vermehrt auftreten und dadurch gegebenenfalls den Rang der gestapelten Datenmatrix erhöhen.
Zur zusätzlichen Erhöhung der Genauigkeit der Schätzung der Parameter ist es vorteilhaft, wenn der Rang der gestapelten Da-
tenmatrix dadurch erhöht wird, dass in beliebig vielen Dimensionen der Umfang an Beobachtungen für Messwerte dadurch verdoppelt wird, dass die Reihenfolge der Mess-/Abtastwerte in der Datenstruktur bei gleichzeitiger komplexer Konjugation derselben umgekehrt wird. Diese Vorgangsweise wird auch als Forward-Backward- Averaging bezeichnet.
Wenn weiters die Schätzung der Modellordnung auf Basis einer blockweise gestapelten Datenmatrix erfolgt, welche nur tatsächliche Messwerte, jedoch keine interpolierten Werte enthält, und im Anschluss daran nur diese modellordnungsgemäße Anzahl an gemeinsamen Hauptkomponenten aus der vollständig gestapelten Datenmatrix generiert wird, wird der Rechenaufwand für die Eigen-/Singulärwertzerlegung zur Bestimmung der gemeinsamen Hauptkomponenten weiter reduziert.
Für eine zusätzliche, wesentliche Reduzierung des Rechenaufwands ist es auch günstig, wenn die gemeinsame Invarianzgleichung durch das an sich bekannte Unitary-ESPRIT-Verfahren gelöst wird.
Von Vorteil ist es auch, wenn bei einer Anwendung im Mobilfunk im Anschluss an die Schätzung der Parameter als Funkkanalparameter mittels Antennengruppen beim Sender und Empfänger eine Signaldetektion mittels eines an diese Parameter des Funkkanals angepassten (räumlich-zeitlichen) Filters erfolgt, um je nach Konstellation des Funkkanals unabhängige Übertragungswege durch entsprechende Strahlformung beim Sender und richtungsselektive Verarbeitung beim Empfänger zu etablieren.
Weiters ist es günstig, wenn bei einer Anwendung in der Geophysik zur Bodenuntersuchung mit Reflexions- oder Refraktionsmethoden aus Laufzeit- und Richtungsinformationen Grenzschichten lokalisiert und charakterisiert werden.
Ferner ist es vorteilhaft, wenn bei einer Anwendung in der medizinischen Diagnostik diskrete Querschnittsprofile bei Transmissions- und Reflexionsmethoden mit Ultraschall oder Röntgenstrahlen dargestellt werden, wobei aus Laufzeit- und Richtungsinformationen sowie gegebenenfalls auch aus Dopplerverschiebungen Grenzschichten lokalisiert und Strömungen charakterisiert werden.
Auch können bei einer Anwendung der Erfindung in der Fernerkundung einschließlich Radar- und Sonar ermessung die Entfernung, Richtung und Geschwindigkeit bzw. Strömung von
reflektierenden Objekten im freien Raum oder anderen homogenen, isotropen und linearen Medien über Laufzeit-, Richtungs- und Dopplerverschiebungsinformationen ermittelt werden.
Die Erfindung wird nachfolgend anhand von bevorzugten Ausführungsbeispielen, auf die sie jedoch nicht beschränkt sein soll, und unter Bezugnahme auf die Zeichnung noch weiter erläutert. Im Einzelnen zeigen:
Fig. 1 eine beispielhafte Messanordnung für die Erfassung von Reflexions- und Streupunkten in einem Funkfeld, wobei Sender und Empfänger mit Antennengruppen ausgebildet sind;
Fig. 2 ein Prinzipschema zur Veranschaulichung der Anwendung der Erfindung bei der Vermessung eines doppelt richtungsabhängigen, breitbandigen und zeitvarianten Funkkanals;
Fig. 3 eine zugehörige, detailliertere Darstellung der Messanordnung, teilweise in der Art eines Blockschaltbildes;
Fig. 4 ein Ablaufdiagramm zur Veranschaulichung der einzelnen Vorgänge bei der vorliegenden Parameterschätzung;
Fig. 5 schematisch die Stapelung von Datenmatrizen, wobei in Fig. 5a die Stapelung ausgehend von einer zweidimensionalen Datenmatrix und in Fig. 5b die Herstellung einer gestapelten Datenmatrix ausgehend von einer dreidimensionalen Datenmatrix veranschaulicht ist;
Fig. 6 schematisch die Herleitung der erforderlichen vollständigen Datenmatrix aus einer lückenhaften Datenstruktur,-
Fig. 7 in einem Schema die Anwendung der vorliegenden Technik in der Geophysik, bei der Prospektion zur Lokalisierung von Gesteins-/Gefügegrenzen; und
Fig. 8 ein ähnliches Schema zur Veranschaulichung der Anwendung der Erfindung bei der kombinierten Vermessung von Sende- und Empfangsrichtung zur Erstellung von diskreten Gewebequerschnittsprofilen .
In Fig. 1 ist eine schematische Messanordnung zur Erfassung von Reflexions- und Streupunkten in einem Funkfeld von Seiten eines Senders 1 und eines Empfängers 2 gezeigt, wobei der Sender 1 durch eine ortsfeste Basisstation BS und der Empfänger 2 durch eine Mobilstation MS gebildet ist, welche von einer Gruppe von lokalen Hindernissen, in diesem Fall Gebäuden 3 bis 8, umgeben ist. (Es sei erwähnt, dass selbstverständlich auch der Fall gültig wäre, dass die Basisstation BS als Empfänger und die Mobilstation MS als Sender fungiert) . Die Ziffern 9 bis 13 bezeichnen
verschiedene Wellen-Ausbreitungspfade, welche zu Teilwellen beim Empfänger 2 führen. Dabei erfährt der Pfad 9 eine Reflexion an der Inhomogenität "Hauswand" (Gebäude 3), der Pfad 10 bereits zwei Reflexionen (an den Gebäuden 7 und 6) der Pfad 11 eine Reflexion am Gebäude 7 und eine Diffraktion (Beugung) am Gebäude 5, der Pfad 12 vier Inhomogenitäten (Reflexionen an den Gebäuden 3, 5, 4, 6) und der Pfad 13 schließlich zwei Beugungsvorgänge an den beiden Dachkanten des Gebäudes 5.
Fig. 2 zeigt das prinzipielle Blockschaltbild für eine diesbezügliche Messung, wobei ein in einem Gehäuse 14 vorgesehener Generator G im Sender 1 ein dem Empfänger 2 vorab bekanntes Signal oder einen bekannten Signalteil (eine sog. Trainingssequenz) - im folgenden Messsignal genannt - erzeugt; dieses Messsignal wird durch einen im gleichen Gehäuse untergebrachten Modulator MOD auf die Trägerfrequenzlage gebracht und sodann - in diesem Fall sequentiell, gegebenenf lls aber auch parallel - über N Sendeantennen xι,...,xN abgegeben. Empfängerseitig wird das Signal mit Hilfe von N3 Empfangsantennen ylf ... ,yN3 aufgenommen und sodann - hier wiederum sequentiell (gegebenenfalls parallel)
- weiterverarbeitet, indem zunächst bei 15 eine Mischung/Demodu- lation ins Basisband erfolgt, und nach erfolgter Abtastung - vgl. die schematisch gezeigte Abtasteinheit 16 - die quantisierten Abtastwerte in einer mit DSP bezeichneten Recheneinheit 17 den in weiterer Folge beschriebenen Berechnungsvorεchriften zugeführt werden.
In Fig. 3 ist eine detailliertere Darstellung dieser beispielhaften Messanordnung mit N4 Sendeantennen xi; ...xN4 und N3 Empfangsantennen yι,...,yN3, sowie mit N2 Mischern/Korrelatoren Zι,...zN2 (dargestellt ist dies durch eine jeweilige Multiplikation bei 18 mit anschließender Tiefpassfilterung über einen Integrator INT, bei 19) für die jeweiligen Mittenfrequenzen fι,...,fN2, des breitbandig angenommenen Messsignals, wobei diese
- einer jeweiligen Eingangsstufe 20 nachgeschalteten - Korrela- toren ZI...ZN2 gleichzeitig eine Gewichtung mit den inversen Fou- rierkoeffizienten des Messignals durchführen, um sodann die nur vom Ausbreitungskanal abhängigen Übertragungsfunktionen für die weiteren Schritte berücksichtigen zu müssen.
Weiters sind gemäß Fig. 3 jeweils Ni Verzögerungselemente TI...TNI nach der zeitlichen Abtastung mit Trep (bei 16) vorgesehen, wobei letztere nur erforderlich sind, um die interessieren-
den Abtastwerte, welche an den Ein- bzw. Ausgängen dieser Verzögerungselemente TI...TNI auftreten, in weiterer Folge gleichzeitig den Berechnungsvorschriften in der Recheneinheit 17 zuzuführen. Die Recheneinheit 17 erhält damit Nι* 2*N3*N4 Abtastwerte der räumlichen, zeitlichen und spektralen Übertragungsf nktion des sende- und empfangsseitig richtungsabhängigen, breitbandigen und zeitvarianten Funkkanals zugeführt. Aus diesen Messwerten baut die Recheneinheit 17 nun eine Datenmatrix T auf und nimmt eine nachfolgend zu beschreibende Schätzung der Ausbreitungsparameter, gemäß den folgenden Schritten, vor.
In Fig. 4 ist ein Ablaufdiagramm des MessVerfahrens dargestellt, wobei in einem ersten Schritt (Block 21) eine Datenumschichtung entsprechend der gewünschten und möglichen Aufteilung von komplexen Abtastwerten in Messwerte einerseits und Beobachtungen andererseits zu einer mehrdimensionalen Matrix Trearr erfolgt, welch in der höchsten Dimension sämtliche Beobachtungen zu allen Messwerten in den betrachteten physikalischen Dimensionen zusammenf sst .
Die Datenmatrix Trearr mit sämtlichen Messwerten und den mehrfachen Beobachtungen derselben in der höchsten Dimension wird nun gemäß Block 22 dermaßen gestapelt, dass die höchste Dimension mit den Beobachtungen schließlich die 2. Dimension einer 2-di- ensionalen Matrix bildet. (Die Stapelmatrix wird dabei mit Tst bezeichnet) .
Fig. 5a zeigt eine schematische Darstellung, wie diese Umschichtung und Stapelung der Daten bei einer zweidimensionalen Datenbasis vorgenommen wird, wobei von den Messwerten M in der 2. Dimension jede 4. Spalte als Beobachtung B (also als Vielfaches der 1. Dimension) erhalten bleibt.
Eine allfällig mehr als zweidimensionale Datenmatrix wird gemäß Fig. 5b so angeordnet, dass sämtliche Dimensionen, die Abtastwerte enthalten, welche dual zu den jeweils zu schätzenden Parametern im Sinne einer Fouriertransformation sind, in untereinander stehenden Zeilen angeordnet, d.h. gestapelt sind. Die 2. Dimension der so gestapelten Matrix enthält Vielfache des jeweiligen Messwerts M (Abtastwerts) der 1. Spalte.
Fig. 5b zeigt dabei schematisch, wie im Falle einer 3-di- mensionalen Datenbasis zu verfahren ist, wenn bereits mehrere Beobachtungen B für Messwerte M (hier aus Darstellungsgründen in der 1. und 3. Dimension, während die Beobachtungen in der 2. Di-
mension der Datenstruktur untergebracht sind) zur Verfügung stehen.
Die bisherigen Datenumordnungen ( "rearrangement" ) setzen voraus, dass von jedem Messwert M, der zur Parameterschätzung herangezogen wird, mehrere Beobachtungen B existieren. Ist das nicht der Fall, wie z.B. in der noch zu besprechenden Kreuzstruktur gemäß Fig. 6 oder wie auch in Fig. 5, dann müssen (räumlich) separierte Untergruppen von Abtastwerten eingeschoben werden (sog. multiple rearrangement), was wie folgt geschieht:
Die Abtastwerte jeder zu verarbeitenden Datendimension werden in eine ganzzahlige Anzahl von Blöcken untergliedert. Jeder Block muss mindestens p+1 Zeilen und p Spalten haben, wobei p die erwartete Modellordnung ist; besser sind jedoch größere Werte für die Zeilen- und Spaltenzahl. Für eine maximale Zahl von Blöcken sollten diese Blöcke außerdem eine maximale Überlappung aufweisen. Aus einer 8x8x1-Matrix (8x8-Matrix mit je einem Messwert pro Elementindex) erhält man so z.B. eine 4x4x25- Matrix (4x4-Matrix mit je 25 Messwerten pro Elementindex) . Dieses Verfahren ist eine Erweiterung des in der Dissertationsschrif M. Haardt, "Efficient One-, Two-, and Multidimensional High-Resolution Array Signal Processing", Shaker Verlag, 1997, bzw. im Artikel T.J. Shan, M. Wax, T. Kailath, "On Spatial Smoothing for Direction-of-Arrival Estimation of Coherent Signals", IEEE Trans, on Accoustics, Speech, and Signal Processing, vol. 33, pp. 806-811, 1985, beschriebenen "Spatial Smoothing"-Verfahrens auf beliebig viele Dimensionen, und zwar nicht nur räumlich und auf eine Antennenstandort beschränkte Dimensionen, sondern auch auf Dimensionen unterschiedlicher Natur, wie z.B. Frequenz, Ort von Sender und Empfänger, Zeit. Aufgrund der dadurch stattfindenden, i.a. mehrfachen Umplazierung von Mess-/Abtastwerten wird diese Variation daher als "Multiple Rearrangement" (Mehrfach-
Umordnung) bezeichnet.
Ein anderes bekanntes, hier mögliches Verfahren zur Erhöhung des Rangs der Datenmatrix bzw. Daten-Kovarianzmatrix ist das sog. "Forward-Backward-Averaging" , wobei die Reihenfolge der Messwerte M einer Dimension unter gleichzeitiger komplexer Konjugation umgekehrt wird, wodurch die effektive Anzahl an Beobachtungen B verdoppelt wird.
Fig. 6 zeigt schematisch, wie gegebenenfalls eine (räumliche) Umordnung zu einer vollständig gefüllten Struktur von Messwerten M durchgeführt wird; indem in diesem Fall eine lückenbehaftete Antennen-Kreuzstruktur 2' (7+7 Empfangselemente, an denen jeweils ein durch einen schwarzen Punkt angegebener komplexer Abtastwert vorliegt) zunächst eine erste von den vier möglichen Kombinationen von zusammenhängenden 6er-Gruppen auf der Kreuzstruktur (s. die vier Pfeile in Fig. 6, die die jeweilige Kombination zweier orthogonaler Untergruppen veranschaulichen) ausgewählt wird, diese in eine lückenlose Struktur vonι 6x6 komplexen Abtastwerten umgerechnet wird nach der Beziehung
Ta .Λ = vec(Ty,^) ® vec(T^ ,
und dies anschließend für die verbleibenden drei Kombinationen erfolgt, wodurch die in Fig. 6 rechts gezeigten vier Matrizen erhalten werden. Letzteres entspricht wiederum einer Art "multiple rearrangement".
In der vorstehenden Beziehung bedeutet die vec (.) -Operation wie an sich bekannt das Stapeln aller Dimensionen der Matrix im Argument in einem Spaltenvektor, und "®" bezeichnet die Kronecker-Multiplikation (für beides s. z.B. A. Graham, Kronecker "Products and Matrix Calculus - With Applications", Ellis Horwood, Ltd., 1981).
Bei der lückenbehafteten Struktur muss angenommen werden, dass nur eine Welle auf die Antennenkreuzstruktur 2' einfällt (Modellordnung p=l, s. weiter unten), da ansonsten die durch vorherige Beziehung ausgedrückte Kronecker-Multiplikation, welche eine Extrapolation der bekannten Messwerte auf den Achsen in die Lücken abseits der Kreuz-Achsen darstellt, nicht zulässig ist. Die Schmalband-Näherung für Antennengruppen muss erfüllt sein. Die erhaltene gestapelte Matrix Tε ist dann lückenfrei und
somit für die weiteren Schritte des Verfahrens geeignet.
Eine direkte Anwendung des vorigen Aspekts bietet sich für Antennengruppen an, die aus einer beliebig geformten Ansammlung von linearen Antennengruppen bestehen und für die angenommen werden kann, dass nur ein einzelnes Signal einfällt. Sofern alle Teilgruppen zusammen ein Volumen ausfüllen, innerhalb dessen noch die Schmalband-Annahme erfüllt ist, kann durch Kronecker- Multiplikation der Vektoren, welche die Abtastwerte der Teilgruppen enthalten, in nahezu einem Schritt eine vollständige Matrix aus Abtastwerten generiert werden.
Im allgemeinen Fall von Tensoren höherer Ordnung geht man bei der Stapelung schrittweise von der höchsten zur niedrigsten Dimension vor, solange, bis man bei einem Spaltenvektor für jeden Messwert angelangt ist. Diese Spaltenvektoren werden nun nebeneinander in einer neuen Datenmatrix, der gestapelten Datenmatrix Tst,
Tsl =[vec(T.^.,Λ) vec(T,: :,2) vec(T.. :,MJ )]
angeordnet. Diese gestapelte Datenmatrix Tst bildet den Ausgangspunkt für die nächsten Schritte.
Als nächstes wird entweder - gemäß Schritt 23 in Fig. 4 - direkt die Singulärwertzerlegung auf die gestapelte Datenmatrix TBt angewandt :
T = U AU2V H ,
wobei Vr eine nicht weiter interessierende Matrix mit orthogonalen Spalten, Ust die Matrix der gemeinsamen Eigenvektoren, und Λ die Diagonalmatrix (mit den Eigenwerten in der Diagonale) ist, oder es wird auf dem Umweg der Berechnung einer gemeinsamen, empirischen Kovarianzmatrix der Daten (Schritt 24 in Fig. 4) eine Eigenwertzerlegung derselben gemäß folgender Beziehung durchgeführt (Schritt 25) :
Dabei bedeutet der Index H die Hermite'sche Form der jeweiligen Matrix.
Die resultierenden Eigenwerte λi (bzw. die Quadrate der
Singulärwerte) , welche sich in der Diagonale der Diagonalmatrix Λ befinden, werden dann im nächsten Schritt 26 zur Schätzung der Modellordnung p herangezogen:
= cπ't(λ1 ,...,ΛW(/) ,
wobei crit ein prinzipiell beliebiges, bekanntes Verfahren repräsentiert .
Die Schätzung der Modellordnung p erfolgt z.B. derart, dass das Verhältnis benachbarter, vorher nach absteigender Größe geordneter Eigenwerte einen vorgegebenen Schwellwert übersteigt, solange der Index der betrachteten Eigenwerte kleiner als die Modellordnung p ist.
Eine zum Schritt 22 alternative Methode bietet sich im Falle einer großen Zeilenzahl der gestapelten Datenmatrix an, s. Schritt 22' in Fig. 4: Eine alternative Basis für die Bestimmung der Modellordnung p besteht nämlich darin, dass nicht eine Eigenwertzerlegung oder SingulärwertZerlegung der kompletten, gestapelten Datenmatrix durchgeführt wird, sondern a) nur jene Dimensionen gestapelt werden, die tatsächliche Messwerte enthalten (und nicht durch Interpolation gebildete "Messwerte"), und b) von den zu stapelnden Dimensionen nur eine Untermenge an Daten herangezogen wird. Auf diese Weise wird gemäß Schritt 22 eine gestapelte Minimal-Datenmatrix erhalten.
Im Anschluss an die Bestimmung der Modellordnung p im Schritt 26 wird dann nur eine Untermenge von p Hauptkomponenten als die Eigenvektoren (EV) der gesamten gestapelten Datenmatrix berechnet, s. Schritt 27 in Fig. 4, wodurch der Rechenaufwand reduziert wird.
Diese Zerlegung liefert die Hauptkomponenten als jene Spalten der Eigenvektoren-Matrix Ust, welche mit den größten p Eigenwerten λi korrespondieren. Diese werden in einer Matrix Es zusa mengefasst, welche nun den Signal (unter) räum charakterisiert und fortan als Basis für den Signalraum bezeichnet wird:
wobei der Spaltenindex von 1 bis p läuft unter der Annahme, dass die Eigenvektoren in Uεt nach absteigender Größe der Eigenwerte geordnet sind.
Nach der Bildung der Signalraum-Basis Es oder aber direkt nach der Schätzung der Modellordnung p werden gestapelte Auswahlmatrizen Ji, J2 gemäß der Vorschrift
y, =y„ Θ...®/,,,, j 2 = j 2l ®... ® J2d ,
gebildet (Schritt 28), wobei Jik , 21 (mit k=l, ...d) gewöhnliche Auswahlmatrizen (für den eindimensionalen Fall und die k-te Dimension sind,
J
' ak - U
Nk-
l °(M-I)xl] -J2*
J.
wobei ferner d die Anzahl der Dimensionen und wobei Nk die Anzahl der Mess-/Abtastwerte in der Dimension k angibt. Die Tatsache, dass diese Auswahlmatrizen nur eine aus Nullen bestehende Spalte aufweisen, stellt eine maximale Überlappung der Messwertgruppen und damit eine größtmögliche Anzahl an nutzbaren Messwerten sicher.
Alternativ kann durch Aufstellen von modifizierten Auswahlmatrizen Ki, K2, aus den gestapelten Auswahlmatrizen Ji, J2 sowie einer modifizierten gestapelten Datenmatrix Tmoa und einer Rekonstruktion der komplexen Eigenvektoren in der Matrix EB gemäß M. Haardt, "Efficient One-, Two-, and Multidimensional High-Resolution Array Signal Processing" , Dissertation, Shaker Verlag, 1997, sowohl die Berechnung der gemeinsamen Kovarianzmatrix als auch die Lösung der Invarianzgleichung auf rein reelle Operationen zurückgeführt werden, wodurch eine wesentliche Effizienzsteigerung bei der Berechnung erzielt werden kann.
Das mit der gemeinsamen Invarianzgleichung gebildete Eigenwertproblem J E^ — J2ES wird mit Hilfe einer einfachen Eigenwertzerlegung der Zwischenmatrix Ψ
Ψ = (7,E,)+ •(/*£,) über
Ψ = VΩV"
gelöst , s . auch den Block 29 "ESPRIT" in Fig . 4 , wobei mit ( . ) +
die pseudo-inverse Matrix des Arguments bezeichnet wird. Bei dem vorliegenden Verfahren sind nun in erster Linie die resultierenden Eigenvektoren, nicht jedoch - wie bei anderen ESPRIT-Verfahren - die Eigenwerte von Interesse, was vielfach noch zu Effizienzsteigerungen ausgenutzt werden kann. Die sich beim vorliegenden Verfahren ergebenden Eigenwerte der Invarianzgleichung, welche in der Diagonale von Ω vorliegen, enthalten als Argument die Gesamtphasenfaktoren, welche sich bei aufeinanderfolgender Rotation über die Untergruppen von Abtastwerten jeder Dimension akkumulieren, vgl. auch den Block 30 in Fig. 4. Daraus ergibt sich als Vorteil eine Prüfmöglichkeit, indem die Summe der sich am Schluss ergebenden individuellen Phasenfaktoren jeder Dimension diesen Gesamtphasenfaktoren entsprechen müssen. In Fig. 4 ist als Alternative zur Schätzung der Gesamtphasenfaktoren nach- dem an sich bekannten ESPRIT-Verfahren auch deren Schätzung nach dem bereits vorstehend angesprochenen UNITARY-ESPRIT-Verfahren, gemäß dem Artikel von M. Haardt und J.A: . Nosεek in IEEE Trans., SP-43, S. 1232-1242, Mai 1995, bei 31 angedeutet. Die nach dieser Gesamtphasenfaktoren-Schätzung erhaltene Eigenvektormatrix V bildet den Ausgangspunkt für die abschließende Umrechnung in die zusammengehörigen Ausbreitungsparameter .
Im nächsten Schritt 32 wird gemäß der Beziehung
A, =εs -v die gestapelte Steuermatrix Ast mit einer einfachen Matrizenmultiplikation, erstellt. Jede Spalte von As enthält jetzt vollständig alle zusammengehörigen Parameterwerte eines Tupels .
Die gesuchten Phasenfaktoren ergeben sich nun, vgl. Block 33 als die Phasendifferenz zwischen den Zeilen 1 und NιN ...Nκ-ι+2 (bzw. 2 im Falle k=l) von Ast, welche der gleichen Datendimension zuzuordnen sind, oder besser als mittlere Phasendifferenzen über einzelne Blöcke von Zeilen Ast gemäß
Φk . = M, [A avg(Ak)mod(2r)],
wobei arg(.) die Phase der, der k-ten Datendimension zuzuordnenden Steuermätrix Ak ist, welche sich wiederum über
eine Selektionsmatrix Jck aus
mit Λ τ _ ,_ r et =s /fl ® 7β ® ...® 7. ® /«1t ® 7β ®...® 7β ,
(die Kronecker-Multiplikation der Auswahlmatrix Ja muss hier links k-1 mal und rechts d-k mal erfolgen) und mit
[1 0 0]
ergibt, wobei Δ eine Matrix zur Differenzbildung jeweils zweier aufeinanderfolgender Zeilen der sich ergebenden Matrix ist:
Mk nimmt eine lineare Mittelung der sich daraus ergebenden Phasendifferenzen vor,
welche zuvor mit einer modulo-Operation auf den Bereich [0,2π] abgebildet wurden.
Je nach Art der physikalischen Bedeutung der k-ten Dimension von Messwerten und entsprechender Eigenschaf en der Abtastung werden nun (s. Schritt 34) noch elementare Abbildungen durchgeführt, um die entsprechenden
Ausbreitungs-/Funkkanalparameter aus den Phasenwerten in Φ zu erhalten:
wobei Δf bzw. Δt das Abtaεtintervall im Frequenz- bzw. im Zeitbereich angibt und fc die Mittenfreguenz der ausgesandten Welle ist. Die erhaltenen Ausbreitungsparameter τ_, x>± und daraus folgend λi sind der Reihe nach die Laufzeit, die Dopplerverschiebung und die Wellenlänge der i-ten empfangenen Teilwelle. Diese Parameter sind (aufgrund der Reziprozität der Wellenausbreitung) gleichermaßen gültig sowohl für den Standort
des Senders 1 als für j enen des Empfängers 2 eines MIMO- (Multiple Input , Multiple Output- ) Systems . Folgende ( räumliche ) Ausbreitungsparameter sind hingegen unterschiedlich für den Standort von Sender 1 und Empfänger 2 und daher zu unterscheiden :
*.' = m / ' π x ■ λ> Α = arötenfa,, * ) ώ = φn / . 3 5, = &vccos l, + φy 2 ) '
2πΔ wobei jetzt Δx bzw. Δy das räumliche Abtas intervall (d.h. bei Antennengruppen der Elementabstand) in der jeweiligen Richtung eines lokalen, karthesischen Koordinatensystems angibt, und φx,i( φy,i, der Richtungscosinus/sinus der i-ten Teilwelle in der Form
φx i = cos δ; sin φi , ■ φ i = cos δ, cos φ,
sind, so dass φ± den Azimuth in der x-y-Ebene und δi die Elevation über die (horizontal gedachte) x-y-Ebene beschreiben.
Für den Empfänger 2 gilt z.B. m=3 , n=4 (die 3. und 4. Dimension der Daten enthält die räumlichen Abtastwerte in x- und y-Richtung beim Empfänger) und für den Sender 1 m=5, n=6 (d.h. die 5. und 6. Dimension der Daten erfassen die Empfangsdaten für räumlich in x- und y-Richtung verschiedene Anregungεpositionen beim Sender) .
Um die Genauigkeit der extrahierten Phasenfaktoren noch weiter zu erhöhen, können für einzelne Blöcke (d.h. einzelne, interessierende Dimensionen) der gestapelten Steuermatrix, vorliegend in Ak, in einem weiteren Schritt (Block 35 in Fig. 4) noch einmal eigene Invarianzgleichungen gelöst werden gemäß
wobei Ωk' nun die gesuchten komplexen Phasenfaktoren Φk,: für die interessierende k-te Dimension in der Diagonale enthält. Dabei muss jedoch beachtet werden, dass sich die Reihenfolge der Eigenwerte nicht gegenüber der Reihenfolge der ursprünglichen Spalten der gestapelten Steuermatrix Ak verändert, da ansonsten die Zuordnung mit den Parameterwerten derselben Teilwelle in anderen Dimensionen verlorengeht . Das kann man aber
sicherstellen, indem man wiederum die Matrix der Eigenvektoren der Invarianzgleichung - in diesem Fall Wk - betrachtet, die hier zu einer Vertauschungsmatrix wird.
Mit dem Vorliegen der vorstehenden Ausbreitungsparameter können nun auch die komplexen Dämpfungsfaktoren, welche die jeweilige Teilwelle entlang der Ausbreitung erfährt, geschätzt werden, und zwar z.B. auf Basis der Beziehung
H= {Ast ) *Tst l
wobei H nun die sog. Kanalmatrix ist, welche in jeder Zeile den komplexen Dämpfungsfaktor der jeweiligen Teilwelle enthält, und zwar für jede Beobachtung eine eigene Spalte. Die Elemente dieser Matrix enthalten also einerseits weitere Ausbreitungsparameter, welche über die konkreten Reflexionseigenschaften der Inhomogenitäten entlang des Ausbreitungsweges Aufschluss geben, andererseits kann diese Information nun gezielt dazu genutzt werden, um den Ausbreitungskanal, falls eine Informationsübertragung gewünscht ist - wie etwa im Mobilfunk - mit Hilfe eines räumlichzeitlichen Filters zu entzerren, wobei die Filterkoeffizienten dann durch die Kanalmatrix H gegeben sind. Außerdem kann die Sendeleistung bzw. die Phase der Trägerwelle in bestimmten Ausf llsrichtungen beim Sender 1 entsprechend der Kanalmatrix H angepasst werden, z.B. nach dem "Water Pouring" Theorem von R.G. Gallager, "Conflict Resolution in Random Accesε Broadcast Networks", AFOSR Workshop Proceedings, Provincetown, MA, Sept. 1978, pp. 64-76, um die spektrale Effizienz der Übertragung zu maximieren.
Durch die Verwendung der gemeinsamen Hauptkomponenten des mehrdimensionalen Signalraumes wird automatisch sichergestellt, dass die Ergebnisse der Schätzung für jeden einzelnen Parameter richtig kombiniert sind. Weiters wird die Modellordnung p gemeinsam über alle Dimensionen ermittelt und so eine bestmögliche Trennung von Signal- und Rauschraum erwirkt.
Angesichts der Tatsache, dass für alle auf ESPRIT basierenden Verfahren eine gute Schätzung der Modellordnung p Voraussetzung ist, relativiert sich das Erfordernis, auch bei dem hier beschriebenen Verfahren Abtastwerte aus allen Dimensionen untereinander anzuordnen.
Ein bevorzugtes Einsatzgebiet des vorliegenden Verfahrens besteht in der kombinierten Schätzung von Einfalls- und Ausfallsrichtungen in einem MIMO- ("Multiple-Input, Multiple- Output"-) System. Dabei wird als Datenmatrix die Matrix der Abtastwerte zweier räumlich getrennt aufgestellter Antennengruppen (eine an der Basisstation BS, eine am Ort der Mobilstation MS) herangezogen, welche enventuell um mehrere zeitliche oder frequenzmäßig unterschiedliche Messwerte erweitert wird. Das beschriebene Verfahren liefert die zusammengehörigen Einfalls- und Ausfallsrichtungen, d.h. die richtungsmäßige Charakteristik des Funkkanals sowohl von Seiten der Basisstation BS als auch von Seiten der Mobilstation MS und - falls weitere Messwerte zur Verfügung stehen - die zugehörigen Verzögerungszeiten und Dopplerverschiebungen. Diese Information wird im Umkehrschluss nun dazu benützt, um a) das empfangene Signal optimal aus den Einfallsrichtungen zu rekonstruieren, und um b) beim anschließenden Sendevorgang die zur Verfügung stehende Sendeleistung optimal auf die Senderichtungen aufzuteilen. Durch die Kenntnis, welche Senderichtung auf welche Empfangsrichtung bei der Gegenstelle (in der aktuellen Kanalkonstellation) führt, ergibt sich die Möglichkeit, in einer neuartigen Weise auf die Reduktion von Interferenzen an der Gegenstelle Einfluss zu nehmen und die dort erzeugte Interferenzleistung zu reduzieren.
Andererseits kann das Verfahren aber auch dazu dienen, die Kenntnis über die Senderichtungen für die Zulassung mehrerer Ausbreitungspfade für robuste Übertragung mit hoher spektraler Effizienz auszunützen und diese Pfade zu trennen.
Durch die gemeinsamen Eigen-/SingulärwertZerlegungen ist das beschriebene Verfahren besonders gut geeignet für Anwendungen, bei denen eine geringe Anzahl von Abtastwerten pro Dimension zur Verfügung steht. Dies ist z.B. die räumliche Komponente bei Systemen mit Antennengruppen auf der Empfangsoder auch Sendeseite.
Eine weitere Anwendung liegt in der Geodäsie/Geophysik, wo Reflektions- und Refraktionsmessungen zur Aufzeichnung der Laufzeit einer Schallwelle, die an Grenzschichten reflektiert wird, durchgeführt werden. Fig. 7 zeigt schematisch wie das beschriebene Verfahren hier sinngemäß anzuwenden ist, wobei χι, ... , 4 wieder die Sendeelemente des Senders 1' und yi... ,yN3
die Empfangselemente des Empfängers 2' angibt. Mit 0 ist die Oberfläche eines zu untersuchenden Mediums angegeben, während E Erdschichten bezeichnet und E' z.B. eine Erzlagerstätte. An der Grenzschicht G kommt es aufgrund der Inhomogenität zu Reflexionen der gesendeten Schallwellen. Die reflektierten Teilwellen werden sowohl nach der Laufzeit als auch nach den Einfallsrichtungen beim Empfänger 2' und den Ausf llsrichtungen beim Sender 1' charakterisiert, wodurch mittels Triangulation eine genaue Lokalisierung der Reflexionspunkte und damit der Grenzschicht G möglich ist.
Ähnlich ist die Anwendung in der Medizin bei der Ultraschalldiagnostik oder Computertomographie, wobei hier das Medium E, welches die Inhomogenitäten/Grenzschichten G enthält, durch das Gewebe von Lebewesen gebildet wird.
Bei der Fernerkundung allgemein oder speziell bei Sonar- oder Radarmessungen geht es ebenfalls um die Bestimmung charakteristischer Parameter von Hindernissen am
Ausbreitungsweg, die in diesem Fall meist Objekte im freien Raum sind.
Fig. 8 zeigt schließlich beispielhaft und schematisch die Anwendung des Verfahrens auf die Erstellung von Querschnittεprofilen von biologiεchen Geweben in der medizinischen Diagnostik. Dabei bedeutet 0 die Oberfläche, E das äußere Gewebe und G die Grenzschicht zum elektromagnetisch bzw. akkustich dichteren Gewebe E' . Es wird von den Sendeelementen XI, ...,XN4 des Senders 1" eine elektromagnetische oder akkustische Welle ausgesandt, welche kurz darauf, in mehrere Teilwellen aufgeteilt, sowohl wieder am Ort der Sendeelemente xi, ...xN4 als auch am Ort der Empfangselemente yi, ... , ym des Empfängers 2" auftritt.