Beschreibung :
Einrichtung für die Kurbelgehäuse-Entlüftung einer Brennkraftmaschine
Die vorliegende Erfindung betrifft eine Einrichtung für die Kurbelgehäuse-Entlüftung einer Brennkraftmaschine, mit einem vom Kurbelgehäuse zu einem Ansaugtrakt der Brennkraftmaschine führenden Entlüftungskanal, in dessen Verlauf mindestens ein einen Druckabfall verursachender Ölnebelabscheider angeordnet ist, dem ein Kurbelgehäuse- Unterdruck-Regelventil vor- oder nachgeschaltet ist, das in Abhängigkeit vom Kurbelgehäusedruck so verstellbar ist, daß ein unterer Druckgrenzwert im Kurbelgehäuse nicht unterschritten wird.
Im Betrieb einer Brennkraftmaschine wird durch den Spalt zwischen den Kolbenringen und den Zylinderwandungen Gas aus den Brennräumen in das Kurbelgehäuse gedrückt, das als Blow-By-Gas bezeichnet wird. Dieses Gas erhöht den Druck im Kurbelgehäuse und muß deshalb abgeführt werden. Üblicherweise wird das Blow-By-Gas über ein Kurbelgehäuse-Unterdruck-Regelventil in den Ansaugtrakt der Brennkraftmaschine geführt. Somit werden Emissionen von Schadstoffen aus dem Kurbelgehäuse vermieden. Das Regelventil dient dazu, den Druck im Kurbelgehäuse in einem technisch optimalen Bereich zu halten. Ein zu niedriger Druck im Kurbelgehäuse muß vermieden werden, um zu verhindern, daß Premdstoffe von außen über Leckagen in das Kurbelgehäuse
gelangen. Umgekehrt muß ein zu hoher Druck im Kurbelgehäuse vermieden werden, damit kein Öl oder Gas aus dem Kurbelgehäuse unkontrolliert durch Leckagen austritt.
Das Blow-By-Gas enthält feinste Ölpartikel in Form eines Ölnebels, der bei der Rückführung des Gases in den Ansaugtrakt der Brennkraftmaschine zu Funktionsstörungen an dieser führen kann. Aus diesem Grund muß der Ölnebel aus dem Gas abgeschieden werden. Hierzu wird in den Verlauf des die Blow-By-Gase führenden Entlüftungskanals mindestens ein Abscheider angeordnet, in der Regel entweder ein Koaleszensabscheider aus textilen Fasermaterialien oder ein Zyklon. Eine Einrichtung für die Kurbelgehäuse- Entlüftung. einer Brennkraftmaschine, die die vorstehend erläuterten Merkmale und Funktionen aufweist, ist beispielsweise in der älteren, nicht vorveröffentlichten deutschen Gebrauchsmuster-Anmeldung 200 09 605.2 der Anmelderin beschrieben.
Die Leistung des Abscheiders in einer solchen Einrichtung wird insbesondere durch den Strömungswiderstand, der durch den jeweiligen Blow-By-Gas-Volumenstrom erzeugt wird/ bestimmt. Dabei läßt sich allgemein feststellen, daß eine hohe Abscheideleistung mit einem hohen Strömungswiderstand verbunden ist und umgekehrt. Nachteilig wird durch den Strömungswiderstand im Abscheider auch der Druck im Kurbelgehäuse entsprechend erhöht. Bei Betriebs- zuständen der Brennkraftmaschine mit z.B. hohen Drehzahlen und hoher Last wird diese Druckerhöhung im Kurbelgehäuse durch den starken Unterdruck, der dann im Ansaugtrakt vorliegt, kompensiert. Auf diese Weise kann es dann nicht zu einem zu hohen Druck im Kurbelgehäuse kommen. Liegt aber im Ansaugtrakt der Brennkraftmaschine nur ein schwacher Unterdruck vor, wie das z.B. bei niedrigen Drehzahlen oder im Schubbetrieb der Brennkraftmaschine
der Fall ist, besteht die Gefahr, daß der Druck im Kurbelgehäuse auf einen nicht zulässigen, zu hohen Wert ansteigt .
Für die vorliegende Erfindung stellt sich deshalb die Aufgabe, eine Einrichtung der eingangs genannten Art zu schaffen, die den dargelegten Nachteil vermeidet und die insbesondere gewährleistet, daß sowohl ein zu niedriger als auch ein zu hoher Druck im Kurbelgehäuse sicher vermieden wird und die gleichzeitig eine insgesamt gute Abscheidung des Ölnebels aus dem Blow-By-Gas sicherstellt.
Die Lösung dieser Aufgabe gelingt erfindungsgemäß mit einer Einrichtung der eingangs genannten Art, die dadurch gekennzeichnet ist, daß zusätzlich ein vom Kurbelgehäuse zum Ansaugtrakt der Brennkraftmaschine führender Entlastungskanal vorgesehen ist, in dessen Verlauf ein Kurbelgehäuse-Überdruck-Begrenzungsventil angeordnet ist, welches druckabhängig so verstellbar ist, daß ein oberer Druckgrenzwert im Kurbelgehäuse nicht überschritten wird.
Mit dem zusätzlichen Entlastungskanal und dem darin vorgesehenen Kurbelgehäusedruck-Begrenzungsventil wird vorteilhaft erreicht, daß ein zu hoher Druck im Kurbelgehäuse in keinem Betriebszustand der Brennkraftmaschine auftreten kann. Sobald der Druck im Kurbelgehäuse einen maximalen Grenzwert erreicht, wird das Begrenzungsventil und damit der Entlastungskanal geöffnet und der Druck im Kurbelgehäuse so auf diesen vorgebbaren maximalen Druckgrenzwert begrenzt . Dabei strömt im Betrieb der Brennkraftmaschine auch bei geöffnetem Begrenzungsventil das Blow-By-Gas nicht nur durch den Entlastungskanal; ein Teil des Blow-By-Gases strömt durch den Entlüftungskanal und den darin vorgesehenen Ölnebelabscheider. Liegt der Druck im Kurbelgehäuse unter dem oberen Druckgrenzwert,
dann ist das Begrenzungsventil geschlossen und der Entlastungskanal wird nicht vom Blow-By-Gas durchströmt. Die gesamte Menge des Blow-By-Gases strömt dann durch den Entlüftungskanal und den darin vorgesehenen Ölnebelabscheider. Der Entlastungskanal wird also nur in relativ selten auftretenden Betriebszuständen der Brennkraftmaschine geöffnet. Über den größten Teil der Betriebszeit der Brennkraftmaschine ist der Entlastungskanal durch das Überdruck-Begrenzungsventil verschlossen. Um im Bedarfsfall eine schnelle und wirksame Druckentlastung des Kurbelgehäuses zu erreichen, sind im Entlastungskanal keine Bauteile mit übermäßig hohem Strömungswiderstand vorgesehen, die zu der Entstehung eines Differenzdrucks führen könnten. Es kann ggf. sinnvoll sein, im Entlastungskanal zusätzlich einen Grobabscheider mit niedrigem Widerstand zu integrieren, um auch bei geöffnetem Entlastungskanal ein Ölmitreißen auf die Reinseite zu vermeiden. Damit ist auch davon auszugehen, daß aus dem Blow-By-Gas, das durch den Entlastungskanal strömt, der darin enthaltene Ölnebel nicht völlig 'abgeschieden wird. Dies erscheint auf den ersten Blick nachteilig zu sein, führt aber in der Praxis nicht zu einer Verschlechterung der Wirkung der gesamten Einrichtung.
Über alle Betriebsbereiche im Normalbetrieb der Brennkraftmaschine summiert ergibt die erfindungsgemäße Einrichtung insgesamt eine bessere Ölnebela Scheidung als die bisher eingesetzten Einrichtungen, da die Anzahl der Betriebspunkte, -bei denen der Entlastungskanal geöffnet ist, im Vergleich zu der Anzahl der Betriebszustände, bei denen der Entlastungskanal geschlossen ist, relativ gering ist .
Zum anderen besteht aufgrund des erfinduήgsgemäß vorgesehenen Entlastungskanal die vorteilhafte Möglichkeit, den
im Entlüftungskanal angeordneten Ölnebelabscheider mit einem höheren Wirkungsgrad auszuführen, da ein höherer Druckabfall über dem Ölnebelabscheider nun für die Brennkraftmaschine nicht mehr zu Problemen im Sinne eines zu hohen Drucks im Kurbelgehäuse führt .
Zudem besteht die Möglichkeit, den Entlastungskanal und das darin angeordnete Kurbelgehäuse-Überdruck-Begrenzungsventil geometrisch so auszugestalten, daß es ohne Auftreten eines Druckabfalls durch geeignete Strömungs- führung und -umlenkung zu einer Prallabscheidung von Öl- tröpfchen kommt, so daß zumindest eine teilweise Abscheidung des Olnebels und insbesondere von Groböl aus dem Blow-By-Gas auch im Entlastungskanal erreicht wird. So kann auch ein Mitreißen von Groböl durch den Entlastungs- kanal vermieden werden.
Bevorzugt ist. weiter vorgesehen, daß das Kurbelgehäuse- Überdruck-Begrenzungsventil in Abhängigkeit von der Differenz zwischen dem Kurbelgehäusedruck und einem Referenzdruck verstellbar ist. Auf diese Weise kann eine besonders exakte Vorgabe des Druckgrenzwerts für den Druck im Kurbelgehäuse erfolgen.
Es bietet sich an, den atmosphärischen Luftdruck direkt als Referenzdruck für das Kurbelgehäuse-Unterdruck- Begrenzungsventil zu nutzen, da dieser als oberer Druckgrenzwert für den Kurbelgehäusedruck betrachtet werden kann. Somit kann durch eine technisch einfache Lösung erreicht werden, daß im Kurbelgehäuse ein Unterdruck gegenüber der ■ Atmosphäre herrscht . Ein weiterer Vorteil besteht darin, daß der atmosphärische Druck immer und überall zur Verfügung steht. Es kann jedoch auch eine beliebige Unterdruckquelle als Referenzdruck gewählt werden.
Bevorzugt ist weiterhin das Kurbelgehäuse-Überdruck- Begrenzungsventil ein Membranventil mit einer Membran. Hierdurch werden zum einen eine zuverlässige Funktion und zum anderen ein feines Ansprechen des Ventils gewährleistet, da nur relativ kleine Druckdifferenzen auftreten.
In einer bevorzugten Ausgestaltung des Membranventils ist die Membran innerhalb des Kurbelgehäuse-Überdruck- Begrenzungsventils in einer Membrankammer gehaltert und unterteilt diese in einen ersten, mit der Atmosphäre verbundenen Kammerteil und einen zweiten, mit dem Kurbelgehäuse verbundenen Kammerteil. Die Membran wird so unmittelbar und ohne mechanische Zwischenglieder von den Drük- ken, nach deren Maßgabe die Ventilverstellung erfolgt, beaufschlagt .
Weiter ist bevorzugt vorgesehen, daß ein im Kurbelgehäuse-Überdruck-Begrenzungsventil liegender Anfang des zum Ansaugtrakt führenden Teils des Entlastungskanals als unmittelbar mit der als Ventilkörper dienenden Membran zusammenwirkender Ventilsitz ausgebildet und im zweiten Kammerteil angeordnet ist. Hiermit wird vorteilhaft erreicht, daß das Begrenzungsventil als bewegliches Teil nur die Membran enthält, womit der Aufbau mechanisch so einfach wie nur möglich wird. Optional kann eine Ventil- feder vorgesehen sein. Auch ein separater Ventilkörper wird nicht benötigt, da die Membran unmittelbar selbst als Ventilkörper mit dem Ventilsitz zusammenwirkt. Solange im Kurbelgehäuse ein Druck unterhalb des atmosphärischen Luftdrucks herrscht, sorgt der atmosphärische Luftdruck dafür, daß die Membran auf dem Ventilsitz aufliegt, so daß das Ventil dann seine Schließstellung einnimmt und den Entlastungskanal absperrt. Der im Ansaugtrakt herrschende Unterdruck sorgt zusätzlich für eine dichte Anlage der, Membran an dem Ventilsitz, da der Unterdruck des
Ansaugtrakts sich durch den Teil des Entlastungskanals, dessen Anfang der Ventilsitz darstellt, ohne Druckverlust fortpflanzt. Nur bei einem Anstieg des Drucks im Kurbelgehäuse über den atmosphärischen Luftdruck wird die Me - ' bran vom Ventilsitz abgehoben und der Entlastungskanal geöffnet .
Damit das . zuvor erwähnte Abheben der Membran von ihrem Ventilsitz zuverlässig erfolgt, ist zweckmäßig vorgesehen, daß die Wirkfläche der Membran ein Vielfaches der Querschnittsfläche des Ventilsitzes beträgt. Auf diese Weise wird der Einfluß des Unterdrudks im Ansaμgtrakt auf die Verstellung der Membran minimiert, so daß die Verstellung der Membran im wesentlichen nur durch das Druckverhältnis zwischen Kurbelgehäuse und Atmosphäre bestimmt wird.
Eine weitere Ausgestaltung der Einrichtung sieht vor, daß zusätzlich ein Ölnebelabscheider-Umgehungskanal vorgesehen ist, der von der Zuströmseite des Ölnebelabscheiders zu dessen Abströmseite führt und in dessen Verlauf ein Umgehungsventil, ein sogenanntes Abscheider-Differenzdruck-Begrenzungsventil, angeordnet ist. Dieses ist so herstellbar, daß es in Abhängigkeit von der Differenz zwischen dem zuströmseitigen Druck auf der Abscheiderrohseite und dem abströmseitigen Druck auf der Abscheiderreinseite so verstellbar ist, daß es bei Überschreiten einer vorgebbaren maximalen Druckdifferenz über dem Ölnebelabscheider öffnet. Dieser Umgehungskanal mit seinem Abscheider-Differenzdruck-Begrenzungsventil sorgt dafür, daß bei einem zu hohen Druckabfall über dem Ölnebelabscheider, z.B. infolge eines Zusetzens mit Öl, der Ölnebelabscheider vom Blow-By-Gas umströmt wird, so daß in diesem Fall zusätzlich positive Kurbelgehäusedrücke vermieden werden, die ansonsten infolge einer Überlastung
des Entlastungskanals entstehen könnte. Außerdem kann so der Entlastungskanal mit einem relativ kleinen Querschnitt ausgeführt werden, was Bauraum spart. Zusätzlich kann das Umgehungsventil dazu benutzt werden, eine Anzeige für das Bedienungspersonal der Brennkraftmaschine zu liefern, daß der Ölnebelabscheider einer Wartung, beispielsweise eines Austausches eines Abscheider-Einsatzes, bedarf .
Um bei der Montage der Einrichtung und bei deren Anbau an eine Brennkraftmaschine möglichst wenige Leitungsan- sσhlüsse und sonstige Verbindungen herstellen zu müssen, ist vorteilhaft vorgesehen, daß der Entlüftungskanal und der Entlastungskanal über einen Teil ihrer Länge vor und/oder hinter dem Ölnebelabscheider und dem zugehörigen Kurbelgehäuse-Unterdruck-Regelventil als ein gemeinsamer Kanalabschnitt ausgebildet sind.
Darüber hinaus ist zur Erzielung einer kompakten Bauweise und einer einfachen Verbindbarkeit der Einrichtung mit einer zugehörigen Brennkraftmaschine weiter vorgesehen, daß der Ölnebelabscheider, das Kurbelgehäuse-Unterdruck- Regelventil, das Abscheider-Differenzdruck-Begrenzungs- ventil und ggf. das Kurbelgehäuse-Überdruck-Begrenzungsventil sowie zumindest Teilabschnitte der Kanäle in einem eine Baueinheit bildenden Modul zusammengefaßt sind, das unmittelbar oder über Schlauch- oder Rohrleitungen mit der zugehörigen Brennkraftmaschine verbindbar ist .
Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung wird im folgenden anhand einer Zeichnung erläutert. Die Figuren der Zeichnung zeigen:
Figur 1 eine Einrichtung zur Kurbelgehäuse-Entlüftung einer Brennkraftmaschine in einer schematischen funktionalen Darstellung und
Figur 2 ein Kurbelgehäusedruck-Begrenzungsventil als Teil der Einrichtung gemäß Figur 1, ebenfalls in einer schematischen Darstellung.
Figur 1 der Zeichnung zeigt ganz rechts eine Brennkraftmaschine 2, die in ihrem unteren Teil ein Kurbelgehäuse
21 und in ihrem oberen Teil einen oder mehrere Brennräume 23 aufweist. In die Brennräume 23 mündet ein Ansaugtrakt 22, durch den Verbrennungsluft zu den Brennräumen 23 der Brennkraftmaschine 2 geführt wird.
Der Brennkraftmaschine 2 zugeordnet ist eine Einrichtung 1 zur Entlüftung des Kurbelgehäuses 21. Diese Einrichtung 1 umfaßt zunächst einen Entlüftungskanal 10, der im Kurbelgehäuse 21 beginnt und der zum Ansaugtrakt 22 führt. Im Verlauf dieses Entlüftungskanals 10 ist ein Ölnebelabscheider 11 angeordnet, in dem Ölnebel, bestehend aus feinen Öltröpfchen, aus Blow-By-Gas, das aus dem Kurbelgehäuse 21 in den Ansaugtrakt 22 geleitet wird, abgeschieden wird. In Strömungsrichtung hinter dem Ölnebelabscheider 11 ist im Entlüftungskanal 10 weiterhin ein Kurbelgehäuse-Unterdruck-Regelventil 12 vorgesehen. Dieses Regelventil 12 dient dazu, den infolge des im Ansaugtrakt
22 herrschenden Unterdrucks im Kurbelgehäuse 21 hervorgerufenen Unterdruck auf einen vorgebbaren Unterdruck-Wert zu begrenzen, der aus technischen Gründen im Kurbelgehäuse 21 nicht unterschritten werden darf.
Weiterhin besitzt die Einrichtung 1 einen Ölabscheider- Umgehungskanal 13, der vor dem Ölnebelabscheider 11 vom Entlüftungskanal 10 abzweigt und der hinter dem Ölnebel-
abscheider 11 wieder in den Entlüftungskanal 10 einmündet . Im Verlauf dieses Umgehungskanals 13 ist ein Abscheider-Differenzdruck-Begrenzungsventil 14 angeordnet, das nach Maßgabe des Druckabfalls über dem Ölnebelabscheider 11 verstellbar ist. Sobald der Druckabfall über den Ölnebelabscheider 11 einen vorgebbaren oberen Grenzwert überschreitet, öffnet das Umgehungsventil 14, so daß dann zumindest ein Teil des Blow-By-Gases den Ölnebelabscheider 11 umgeht und durch den Umgehungskanal 13 strömt. An der tiefsten Stelle des Systems ist eine Leitung/Rückführung 16 von abgeschiedenem Öl aus allen Bereichen des Abscheidersystems zurück in den Ölsumpf 26 des Motors 2 vorgesehen. Um eine unerwünschte, von unten nach oben durch den Ölrückführungskanal 16 verlaufende Gasströmung zu vermeiden, ist vorgesehen, daß das untere Ende des Kanals 16 mit einem Siphon oder einem Rückschlagventil ausgeführt ist .
Soweit wie bisher beschrieben entspricht die Einrichtung 1 gängigen Einrichtungen zur Kurbelgehäuse-Entlüftung.
Die wesentliche Neuerung der in Figur 1 dargestellten Einrichtung 1 besteht darin, daß zusätzlich ein Entlastungskanal 15 vorgesehen ist, der das Kurbelgehäuse 21 mit dem Ansaugtrakt 22 verbindet. In diesen Entlastungskanal 15 ist nur ein Kurbelgehäuse-Überdruck-Begrenzungsventil 3 eingeschaltet, das dafür sorgt, daß im Kurbelgehäuse 21 ein schädlicher Überdruck vermieden wird. Das Begrenzungsventil 3 ist 'dabei so ausgeführt, daß es den Entlastungskanal 15 öffnet, sobald im Kurbelgehäuse 21 ein Druck oberhalb des atmosphärischen Luftdrucks auftritt. Ein Überdruck im Kurbelgehäuse 21 wird so schnell und wirksam abgebaut bzw. von vornherein vermieden. Ein Feinδlnebelabscheider oder ein sonstiges einen überhöhten und damit störenden Druckabfall hervorrufendes Bauteil
ist im Verlauf des Entlastungskanals 15 nicht vorgesehen, so daß bei geöffnetem Begrenzungsventil 3 der Druck im Kurbelgehäuse 21 sofort auf den Druck absinkt, der im Ansaugtrakt 22 herrscht. Da im Ansaugtrakt 22 selbst bei ungünstigsten Betriebszuständen der Brennkraftmaschine immer noch ein gewisser, wenn auch geringer Unterdruck gegenüber dem atmosphärischen Luftdruck vorliegt, wird so in jedem Falle im Kurbelgehäuse 21 ein Druck oberhalb des atmosphärischen Luftdrucks vermieden.
Da im Entlastungskanal 15 kein Ölnebelabscheider angeordnet ist, findet hier eine gezielte und völlige Feinölne- belabscheidung nicht statt, jedoch kann eine teilweise Abscheidung von Groböl/ÖlSpritzern dadurch erreicht werden, daß durch geeignete Führung und Gestaltung des Entlastungskanals 15 mittels Prallabscheidung ein Teil der Öltröpfchen abgeschieden und an den Wänden des Entlastungskanals 15 gesammelt wird. Von dort kann eine gezielte Ableitung, beispielsweise in einen Sammelbehälter oder in das Kurbelgehäuse 21 der Brennkraftmaschine 2, erfolgen, wie dies auch bei üblichen Olnebelabscheidern bekannt ist.
Der Ölnebelabscheider 11 kann bei der Einrichtung gemäß Figur 1 mit einem hohen Abscheidegrad ausgelegt werden, der einen hohen Differenzdruck zur Folge hat . Dieser hohe Differenzdruck tritt hier aber für den Druck im Kurbelgehäuse 21 nicht schädlich in Erscheinung, da die Begrenzung des Kurbelgehäusedrucks vorrangig nach oben hin durch das separat vorgesehene Kurbelgehäusedruck-Begren- zungsventil 3 im Entlastungskanal 15 erfolgt. Somit hat die Einrichtung 1 insgesamt und über die unterschiedlichen Betriebszustände und die Lebensdauer der Brennkraftmaschine 2 gesehen einen in der Summe höheren Abscheide- grad von Öltröpfchen aus dem Ölnebel als herkömmliche
Einrichtungen, bei denen ein Entlastungskanal 15 mit Kurbelgehäuse-Überdruck-Begrenzungsventil 3 nicht vorhanden ist .
Figur 2 der Zeichnung zeigt eine mögliche Ausführung des Kurbelgehäuse-Überdruck-Begrenzungsventils 3 als Teil der Einrichtung 1 aus Figur 1. Links unten in Figur 2 ist ein Abschnitt des vom Kurbelgehäuse 21 kommenden Teils des Entlastungskanals 15 sichtbar, der in einem Einlaß 33 in eine Membrankammer 30 des Begrenzungsventils 3 mündet. In der Membrankammer 30 ist eine senkrecht zu ihrer Flächenebene bewegliche Membran 35 gehaltert, die die Membrankammer 30 in einen oberen Kammerteil 31 und einen unteren Kammerteil 32 teilt. Der obere Kammerteil 31 ist über eine Bohrung 31' mit der freien Atmosphäre verbunden, so daß im oberen Kammerteil 31 stets die atmosphärische Luftdruck herrscht .
In den unteren Kammerteil 32 mündet der Einlaß 33 ein. Im unteren Kammerteil 32 der Membrankammer 30 ist weiterhin der Anfang des von dem Begrenzungsventil 3 zum Ansaugtrakt 22 führenden zweiten Teils des Entlastungskanals 15 angeordnet, der einen Auslaß 37 des Begrenzungsventils 3 bildet . Der Anfang dieses Abschnitts des Entlastungskanals 15 liegt konzentrisch zur Membran 35 unter dieser und bildet einen Ventilsitz 34. Mit diesem Ventilsitz 34 wirkt die Membran 35, die hier zugleich als Ventilkörper fungiert, zusammen.
Solange der Druck im Kurbelgehäuse 21, mit dem der Entlastungskanal 15 auf der Seite des Einlasses 33 des Begrenzungsventils 3 verbunden ist, unterhalb des atmosphärischen Luftdrucks liegt, drückt der atmosphärische Luftdruck die Membran 35 auf den Ventilsitz 34, so daß dann das Begrenzungsventil 3 und damit der Entlastungskanal 15
geschlossen ist. Sobald im Kurbelgehäuse 21 ein Druck entsteht, der größer wird als der atmosphärische Luftdruck, wird die Membran 35 infolge der auf ihren beiden Seiten herrschenden Druckdifferenz vom Ventilsitz 34 abgehoben, so daß nun das Begrenzungsventil 3 und der Entlastungskanal 15 geöffnet sind. In diesem Zustand tritt die durch Pfeile in Figur 2 dargestellte Strömung von Blow-By-Gas durch den Entlastungskanal 15 vom Kurbelgehäuse 21 unmittelbar in den Ansaugtrakt 22 ein. Sobald der Druck im Kurbelgehäuse 21 wieder unterhalb des atmosphärischen Luftdrucks abgesunken ist, geht die Membran 35 wieder in ihre Schließstellung und verschließt den Entlastungskanal 15.
Wenn das Öffnen und Schließen des Ventils 3 bei anderen Druckwerten erfolgen soll, kann, wie in Figur 2 angedeutet, unter der Membran 35 zusätzlich eine Druckfeder 36 angeordnet sein, die auf die Membran 35 eine in Öffnungs- richtung weisende Vorbelastungskraft ausübt.
Wie die Figur 2 verdeutlicht, erfährt das Blow-By-Gas bei geöffnetem Kurbelgehäuse-Überdruck-Begrenzungsventil 3 im Bereich des Ventilsitzes 34 eine scharfe Umlenkung. Diese Umlenkung führt dazu, daß zumindest ein Teil der im Blow- By-Gas mitgeführten Öltröpfchen sich infolge von Prallab- scheidung an der Unterseite der Membran 35 ablagert und von dort in den unteren Teil der Membrankammer 30 abtropft. Von dort kann eine gezielte Ableitung des Öls erfolgen, die hier nicht dargestellt ist. Auf diese Weise wird zumindest ein Teil des Olnebels aus dem den Entlastungskanal 15 durchströmenden Blow-By-Gas abgeschieden, auch wenn kein spezieller Ölnebelabscheider im Verlauf des Entlastungskanals 15 angeordnet ist.