Beschreibung:
Abwasserbecken, insbesondere Belebtschlammbecken, sowie Verfahren zu dessen Betrieb
Die Erfindung betrifft ein Abwasserbecken, insbesondere Belebtschlammbecken für eine Kläranlage, mit einer Filtereinrichtung, die eine Vielzahl von Filterelementen aufweist, die nebeneinander in das Abwasserbecken eingetaucht sind und deren Filtratseiten über ein Leitungssystem mit wenigstens einer Saugpumpe verbunden sind. Die Erfindung betrifft des weiteren ein Verfahren zum Betrieb eines solchen Abwasserbeckens.
Grundsätzlich erfolgt die Reinigung von Abwasser heutzutage in einer dreistufigen Kläranlage. In der ersten mechanischen Stufe wird eine Vorklärung vorgenommen. Danach gelangt das Abwasser in ein Belebtschlammbecken. Darin suspendierte Mikroorganismen übernehmen den Abbau der Abwasserinhaltsstoffe. Die Mikroorganismen werden mit Hilfe von Belüftungseinrichtungen mit Sauerstoff versorgt, wobei die Belüftungseinrichtungen gleichzeitig auch das Belebtschlammbecken durchmischen. Die zur Intensivierung des Prozesses notwendige Aufkonzentrierung der Mikroorganismen erfolgt durch Sedimetation in der dritten Stufe, d.h. dem Nachklärbecken, und durch Rückführung der sedi- mentierten Mikroorganismen in das Belebtschlammbecken.
Nachteilig bei solchen Kläranlagen ist der große Raumbedarf und ferner der Umstand, daß die Abtrennung durch Se- dimetation in der dritten Stufe nie vollständig ist, im Ablauf also noch Feststoffe vorhanden sind.
Zur Vermeidung dieser Nachteile sind Membranbelebungsanlagen entwickelt worden. Hierbei erfolgt die Abtrennung der Mikroorganismen nicht mehr durch Sedimentation, sondern durch Membranfiltration im Belebtschlammbecken (Günder, B. u. Krauth, K., Einsatz der Membrantrenntechnik bei Kleinkläranlagen, Berichte aus Wassergüte- und Abfallwirtschaft, Technische Universität München, 1998, Berichtsheft Nr. 138, S. 105 bis 129; Günder, B., Ersatz der Nachklärung durch Membranfiltration, Ergebnisse der Pilotversuche in Immenstadt, Stuttgarter Berichte zur Siedlungswasserwirtschaft, Band 149, 1998, S. 121 bis 143; Günder, B. u. , Krauth, K., Kleinkläranlagen mit Membranfiltration - Konzeption, Bemessung und Betrieb, WAP 2000, Heft 1, S. 19 bis 24). Hierzu wird im Belebtschlammbecken eine Filtereinrichtung angeordnet, die fil- tratseitig mit einer Permeatsaugpumpe verbunden ist. Die Filtereinrichtung weist eine oder mehrere Filterelemente auf, deren filterwirksame Wandungen eine Porengröße von 0,1 bis 0,4 μm haben, so daß auch kleinste Mikroorganismen zurückgehalten werden. Auf diese Weise gelangen keine Feststoffe mehr in den Ablauf der Anlage. Da das Klärbek- ken für die dritte Stufe entfällt, ist der Flächenbedarf einer solchen Kläranlage wesentlich geringer.
Als Filterelemente werden ein Rohrfilter mit einer filterwirksamen Rohrwandung, aus dem das Filtrat radial nach außen austritt, eine Vielzahl von Plattenfiltern oder ein Hohlfaserfilter vorgeschlagen. Die Filterelemente sind vollständig in das Belebtschlammbecken eingetaucht. Das Permeat wird von der Oberseite der Filterelemente abgesaugt. Zur Erzielung einer Querstromfiltration sind Belüftungseinrichtungen vorhanden, die einen Suspensionsstrom an den filterwirksamen Flächen vorbei erzeugen. Soweit die Filtration statisch ist, also kein Querstrom erzeugt wird, bildet sich auf den filterwirksamen Flächen ein abgelagerter Filterkuchen, der periodisch zurück gespült und entfernt werden muß.
Die Anordnung und Ausbildung der bisher vorgeschlagenen Filterelemente ist noch verbesserungswürdig, insbesondere mit Blick auf den Energieverbrauch und die Kosten. Der Erfindung liegt somit die Aufgabe zugrunde, die Filtereinrichtung für ein Abwasserbecken der eingangs genannten Art so auszubilden, daß der Energieverbrauch geringer ist und geringere Kosten verursacht werden.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß als Filterelemente eine Vielzahl von Rohrfiltern mit filterwirksamen Rohrwandungen verwendet werden, deren Innenräume Verbindung zu dem LeistungsSystem und damit zu der Saugpumpe haben. Dabei sollten die Rohrfilter vorzugsweise in der unteren Hälfte des Abwasserbeckens angeordnet
sein, und zwar zweckmäßigerweise stehend, wobei dann die Verbindung mit dem Leistungssystem untenseitig erfolgt.
Grundgedanke der Erfindung ist es also, in dem Abwasserbecken eine Vielzahl von Rohrfiltern anzuordnen, bei denen die Fließrichtung umgekehrt zu dem bisher vorgeschlagenen Einzelrohrfilter ist, also von außen nach innen geht und demgemäß das Permeat aus dem ansonsten geschlossenen Innenraum der Rohrfilter abgezogen wird. Dabei kann der auf die Rohrwandungen wirkende statische Flüssigkeitsdruck aus dem Abwasserbecken zur Unterstützung des Durchflusses durch die Rohrwandungen herangezogen werden, wodurch die Saugpumpe entlastet wird mit der Folge, daß ein geringerer Energieaufwand erforderlich ist. Diese Wirkung ist um so größer, je tiefer die Rohrfilter im Abwasserbecken angeordnet werden, weshalb eine Anordnung so tief wie möglich besonders vorteilhaft ist.
Diese Anordnung begünstigt auch die Bildung einer sekundären Filterschicht auf der Oberfläche der Rohrwandungen, weil sich im unteren Teil eines Belebtschlammbeckens bevorzugt die schwereren und größeren Schlammflocken aufhalten und sich durch die Saugwirkungen an der Oberfläche der Rohrwandungen unter Bildung der sekundären Filterschicht absetzen. Hierdurch wird eine verfeinerte Filterwirkung erzielt. Dies ermöglicht, die nominelle Filterfeinheit der Rohrfilter zu reduzieren, ohne daß hierdurch die effektive Feinheit der Filtration beeinträchtigt wird.
Hinsichtlich der Ausrichtung der Rohrfilter bestehen grundsätzlich keine Beschränkungen, d.h. auch eine liegende Anordnung vorzugsweise in Nähe des Bodens - und auch in mehreren Ebenen übereinander - ist möglich. Um eine große Filterfläche zu erhalten, sollten die Rohrfilter jedoch stehend angeordnet werden, wobei dann die Absaugung aus den geschlossenen Innenräumen der Rohrfilter an deren unteren Enden erfolgt.
In weiterer Ausgestaltung der Erfindung ist vorgesehen, daß das Leitungssystem mit wenigstens einer Druckpumpe für die Zuführung von Luft und/oder Flüssigkeit verbindbar ist. Mit Hilfe der Druckpumpe kann periodisch ein Gegenstrom erzeugt werden, um den auf der Außenseite der Rohrwandungen abgelagerten Belag abzureinigen, wenn dieser zu dick geworden ist. Sofern der Gegenstrom aus Luft besteht oder Luft enthält, kann beim Einsatz in einem Belebtschlammbecken die ohnehin notwendige Belüftung zumindest unterstützt werden. Bei ausreichender Anzahl von Filterelementen kann die Belüftung des Belebtschlammbek- kens sogar allein über die Rohrfilter erfolgen. Dabei kann auf die in den meisten Belebtschlammbecken ohnehin vorhandene Belüftungsverrohrung zurückgegriffen werden. Um eine kontinuierliche Belüftung des Belebtschlammbek- kens sicherzustellen, sollte das Leitungssystem derart mit der Druckpumpe verbindbar sein, daß jeweils nur eine Gruppe von Rohrfiltern mit der Druckpumpe und die andere Gruppe mit der Saugpumpe Verbindung hat. Aufgrund des dabei zur Anwendung kommenden Verfahrens, das ebenfalls zur
Erfindung gehört, werden die Rohrfilter in zweifacher Hinsicht genutzt, nämlich einmal zur Abtrennung der Feststoffe aus dem Wasser und zum anderen zum Belüften des Belebtschlammbeckens . Dies ermöglicht eine besonders kostengünstige konstruktive Gestaltung von Filtereinrichtung und Belüftungseinrichtung.
Nach der Erfindung ist ferner vorgesehen, daß die Innenräume der Rohrfilter von vertikalen, sich vorzugsweise über die gesamte Länge der Rohrfilter erstreckenden Ansaugrohren durchsetzt sind, die mit über ihre Länge verteilten Ansaugöffnungen versehen sind, beispielsweise in Form von Bohrungen oder Schlitzen. Auf diese Weise wird eine gleichmäßige Unterdruckbeaufschlagung - und bei Gegenstrom Überdruckbeaufschlagung - über die gesamte Länge der Rohrfilter sichergestellt.
Ferner sieht die Erfindung vor, daß die Rohrwandungen an beiden Enden über Endscheiben verspannt sind, beispielsweise indem an einem Ende eine ortsfeste Endscheibe und an dem anderen Ende eine axial bewegliche und über Spannschrauben gegen die Rohrwandung verspannbare Endscheibe vorgesehen sind. Sofern die vorerwähnten Ansaugrohre vorhanden sind, können die Endscheiben auf diesen Ansaugrohren angeordnet werden.
Nach einem weiteren Merkmal der Erfindung ist vorgeschlagen, daß die Rohrwandungen aus übereinander gestapelten RohrSegmenten aufgebaut sind, die Rohrwandung also der Länge nach aus einer Mehrzahl von Rohrsegmenten zusammen-
gesetzt ist. Solche Rohrsegmente lassen sich insbesondere dann, wenn sie aus Keramik bestehen, leichter herstellen und transportieren und sind nicht so bruchempfindlich wie einstückige Rohrwandungen. Dabei sollten zwischen den Rohrsegmenten Abdichtelemente angeordnet sein. Sofern die vorerwähnten Ansaugrohre zur Anwendung kommen, können die Abdichtelemente axial an den Ansaugrohren verschieblich geführt sein. Durch entsprechende Formgebung können die Abdichtelemente auch zur Führung und Ausrichtung der Rohrsegmente dienen.
Die Rohrsegmente können grundsätzlich eine beliebige Formgebung haben, sofern der Rohrcharakter der Rohrfilter im wesentlichen erhalten bleibt. So können die Rohrsegmente Zylinderform oder eine ballige Form aufweisen. Als besonders zweckmäßig hat sich eine kegelstumpfförmige Ausbildung mit einer schmalen und einer breiten Öffnung erwiesen, da sie das Abrutschten des Belages und damit die Abreinigung begünstigt. In diesem Fall sollten die Rohrsegmente derart aufeinander gestapelt sein, daß sich abwechselnd zwei schmale Öffnungen und zwei breite Öffnungen gegenüberstehen. Diese Anordnung ist insbesondere für das Verspannen der Rohrsegmente von den Enden der Rohrfilter her günstig, da sich die RohrSegmente jeweils mit den Stirnseiten abstützen können. Es versteht sich, daß in diesem Fall die Rohrsegmente unter sich identisch ausgebildet sind, so daß die schmalen und die breiten Öffnungen jeweils gleich groß sind. Die Stapelung der ke- gelstumpfförmigen Rohrsegmente sollte so erfolgen, daß jeweils das oberste und unterste Rohrsegment mit ihren
kleinen Öffnungen die freien Enden der Rohrwandungen bilden.
Als Material für die Rohrwandungen kommen solche Materialien in Frage, mit denen sich die hier erforderlichen Feinheiten erzielen lassen und die im Belebtschlammbecken beständig sind. Vorzugsweise sollten sie eine solche Eigenstabilität haben, daß keine zusätzlichen Versteifungsoder Stützmaßnahmen erforderlich sind, insbesondere wenn sie - wie oben vorgeschlagen - zwischen Endscheiben verspannt werden, also mit Druck beaufschlagt werden. Außerdem müssen die Rohrwandungen zumindest teilweise bei der Rückspülung erhebliche stoßartige Belastungen aushalten können. Ein hierfür geeignetes Material ist poröses Keramikmaterial, da sich mit diesem Material die hier erforderlichen Filterfeinheiten ohne weiteres erreichen lassen und bei entsprechender Dicke auch eine ausreichende Festigkeit gegeben ist.
Die Rohrwandungen können auch mehrschichtig aufgebaut sein, beispielsweise in der Weise, daß sie jeweils eine poröse Trägerwandung aufweisen, die außenseitig mit wenigstens einer porösen, dünnen Membranschicht versehen ist. Dabei stellen die Trägerwandungen die Stabilität der Rohrwandungen sicher und sind deshalb vorzugsweise aus porösem Keramikmaterial hergestellt. Filterwirksam ist die dünne Membranschicht, die die für die Abfilterung erforderliche, geringe Porosität hat. Mit Hilfe der Membranschicht kann im wesentlichen eine Oberflächenfiltra-
tion erzielt werden, die ein Abreinigen der Rohrfilter begünstigt.
Nach der Erfindung ist des weiteren vorgeschlagen, daß eine Reinigungseinrichtung mit Hochdruckdüsen vorhanden ist, über die die Rohrwandungen unter Wasser mit einem Reinigungsmedium beaufschlagbar sind und die an wenigstens eine Druckpumpe angeschlossen sind. Mit einer solchen Reinigungseinrichtung kann eine noch gründlichere Abreinigung der Außenseiten der Rohrwandungen erzielt werden, sollte die Abreinigung mittels der oben beschriebenen Rückspülung nicht ausreichen. Die Druckpumpe kann die selbe sein, die auch die Rückspülung bewirkt.
Die Hochdruckdüsen können stationär im Belebtschlammbek- ken angeordnet sein. Allerdings sind dann eine Vielzahl von Hochdruckdüsen erforderlich. Deshalb ist es zweckmäßiger, die Hochdruckdüsen entlang der Rohrwandungen verfahrbar anzuordnen, so daß die Rohrwandungen durch Verfahren der Hochdruckdüsen der Länge nach beaufschlagt und gereinigt werden können. Hierzu können die Hochdruckdüsen oder Gruppen von Hochdruckdüsen gemeinsam an einem Gestell angeordnet sein, das entsprechend verfahrbar ist, bei vertikaler Ausrichtung der Rohrfilter also anhebbar oder absenkbar ist. Dabei kann das Gestell Tauchkörbe aufweisen, die von einer Stirnseite über die Rohrfilter stülpbar sind und an deren freien Enden die Hochdruckdüsen angeordnet sind. Vorzugsweise ist dann jedem Rohrfilter wenigstens eine Hochdruckdüse zugeordnet. Dabei können die Hochdruckdüsen als Hochdruckdüsenring ausgebildet
sein, die die Rohrfilter allseitig beaufschlagen. Statt dessen können die Hochdruckdüsen um die Rohrfilter drehbar sein, so daß eine Hochdruckdüse pro Rohrfilter ausreicht.
In der Zeichnung ist die Erfindung anhand eines Ausführungsbeispiels näher veranschaulicht. Es zeigen:
Figur 1 einen Vertikalschnitt durch ein Belebtschlammbecken und durch eine Reihe von Rohrfiltern und
Figur 2 eine Draufsicht auf das Belebtschlammbecken gemäß Figur 1.
Das in den Figuren 1 und 2 dargestellte Belebtschlammbek- ken 1 hat einen rechteckigen Grundriß mit zwei parallelen Längsseitenwandungen 2, 3 und ebenfalls parallelen Stirnseitenwandungen 4, 5 sowie einem Boden 6. Der Wasserspiegel ist in Figur 1 mit 7 bezeichnet.
In dem Belebtschlammbecken 1 sind parallel zu den Stirnseitenwandungen 4, 5 sechzehn Reihen mit jeweils acht Rohrfiltern, beispielhaft mit 8, 9 bezeichnet, angeordnet, so daß insgesamt 124 Rohrfilter vorhanden sind, die über den Boden 6 im wesentlichen gleichmäßig verteilt sind (siehe Figur 2). Wie aus Figur 1 ersichtlich, sind die Rohrfilter 8, 9 senkrecht stehend so angeordnet, daß ihre unteren Enden nur geringen Abstand zum Boden 6 haben. Die Rohrfilter 8, 9 sind im wesentlichen gleich auf-
gebaut. Ihr Aufbau sei nachstehend anhand eines der Rohrfilter 8, 9, nämlich des Rohrfilters 8, erläutert.
Das Rohrfilter 8 hat eine insgesamt mit 10 bezeichnete Rohrwandung, die einen Innenraum 11 umschließt, der mittig von einem über die gesamte Höhe des Rohrfilters 8 gehenden Ansaugrohr 12 durchsetzt ist. Die Rohrwandung 10 besteht aus sechs übereinander gestapelten Rohrsegmenten, beispielhaft mit 13 bezeichnet, die identische Formgebung haben und aus porösem Keramikmaterial bestehen. Die Rohrsegmente 13 sind kegelstumpfförmig ausgebildet, haben also an einem Ende eine schmale kreisrunde Öffnung und am anderen Ende eine breite kreisrunde Öffnung. Sie sind derart übereinander gestapelt, daß sich abwechselnd zwei schmale Öffnungen und zwei breite Öffnungen gegenüberstehen. Die Anordnung ist dabei so getroffen, daß die kleinen Öffnungen der obersten und untersten Rohrsegmente 13 die freien Enden der Rohrwandung 10 bilden.
Nur insoweit besteht ein Unterschied zu dem neben dem Rohrfilter 8 angeordneten Rohrfilter 9. Dort ist die Anordnung so vorgenommen worden, daß die breiten Öffnungen der obersten und untersten Rohrsegmente 13 die freien Enden der Rohrwandung 14 bilden. Wie aus Figur 1 zu ersehen ist, wechseln sich Rohrfilter 8 des einen Typs mit Rohrfiltern 9 des anderen Typs ab.
Die Stirnseiten der Rohrsegmente 13 liegen nicht direkt aufeinander. Zwischen ihnen sind dem jeweiligen Durchmesser der gegenüberliegenden Öffnungen angepaßte Dicht-
Scheiben, beispielhaft mit 15, 16 bezeichnet, angeordnet, die innenseitig axial beweglich auf dem Ansaugrohr 12 geführt sind und außenseitig nicht nur eine Abdichtung vornehmen, sondern mit Stufenabsätzen versehen sind, die die Rohrsegmente 13 radial führen und folglich mittig zur Längsachse des Rohrfilters 8 halten. Die untenseitige Dichtscheibe 16 liegt auf einer ortsfesten Stützscheibe 17. Gegen diese Stützscheibe 17 wird das System aus sechs Rohrsegmenten 13 und Dichtscheiben 15, 16 mittels einer Spannmutter 18 verspannt, die auf ein Gewinde am oberen Ende des Ansaugrohrs 12 aufgeschraubt ist und gegen die dortige Stützscheibe 16 drückt. Die Spannmutter 18 ist durch eine Kontermutter 19 gekontert.
Die unteren Enden der Ansaugrohre 12 aller Rohrfilter 8, 9 sind an ein Leitungssystem 20 angeschlossen, das ausreichend stabil ist, um die Rohrfilter 8, 9 in ihrer vertikalen Stellung zu halten. Das Leitungssystem hat eine Sammelleitung 21, die zu einer zentralen Saugpumpe 22 führt. Die Ansaugrohre 12 weisen innerhalb der Rohrwandungen 10 über den Umfang verteilt vertikale Lochreihen 23 auf. Bei Betrieb der Saugpumpe 22 wird Wasser aus dem Belebtschlammbecken 1 durch die Rohrsegmente 13 in die Innenräume 11 und dann weiter über das Leitungssystem 20 in die Saugpumpe 22 gesaugt. Da es praktisch vollständig von Feststoffen befreit ist, kann es ohne weitere Behandlung in einen Vorfluter gegeben werden.
An die Sammelleitung 21 ist auch eine Belüftungseinrichtung mit einem Kompressor 23 angeschlossen, über die
Luft, Gase oder eine Suspension aus Luft und Wasser im Gegenstrom in die Sammelleitung 21 gegeben werden kann. Das so zugeführte Medium gelangt dann über die Ansaugrohre 12 und deren Lochreihen 24 in die Innenräume 11 der Rohrfilter 8, 9, durchströmt die porösen Rohrsegmente 13 und gelangt so in das Belebtschlammbecken 1. Hierdurch wird zweierlei erreicht. Zum einen werden Schlammflocken und Mikroorganismen, die sich im Saugbetrieb auf den Außenseiten der Rohrsegmente 13 abgesetzt haben, abgereinigt. Zum anderen dient das eingeführte Medium zur Aufrechterhalten aerober Bedingungen für die Mikroorganismen und sorgt gleichzeitig für eine mikrobiologische Sauberkeit im Inneren der Rohrsegmente 13, 14.
Die Umschaltung von Saug- auf Druckbetrieb kann durch automatische Ventile erfolgen. Dabei ist das Leitungssystem 20 so geschaffen, daß mittels entsprechender Ventile und Zuleitungen abwechselnd jede zweite Reihe von Rohrfiltern 8, 9 im Saugbetrieb und die anderen Reihen von Rohrfiltern 8, 9 im Druckbetrieb gefahren werden, wobei dies periodisch wechselt. Auf diese Weise wird einerseits genügend Abwasser aus dem Belebtschlammbecken abgezogen und andererseits genügend Sauerstoff für die Mikroorganismen zur Verfügung gestellt.
Aus Figur 1 ist ersichtlich, daß über die Rohrfilter 8, 9 jeweils ein rohrartiger, unten offener Tauchkorb, beispielhaft mit 31 bezeichnet, gestülpt ist. Die Tauchkörbe 31 hängen obenseitig an einem Tragbügel 32, der wiederum zentral am unteren Ende einer Hubstange 33 aufgehängt
ist. Mit Hilfe dieser Hubstange 33 und einem hier nicht näher dargestellten, beispielsweise kranförmigen Antrieb können die Tauchkörbe 31 aus einer Stellung außerhalb des Belebtschlammbeckens 1 bei Bedarf in dieses bis zu der gezeigten Stellung eingetaucht werden.
Im unteren Bereich der Tauchkörbe 31 sind jeweils über den Umfang verteilt mehrere Hochdruckdüsen 34 angeordnet, die nahezu radial nach . innen auf die Rohrwandung 10 gerichtet sind. Über eine Pumpe 35 können sie mit einem Reinigungsmedium versorgt werden, beispielsweise mit Wasser oder Luft oder einer Suspension von beidem. Das Reinigungsmedium sorgt dann für eine Abreinigung der Außenseiten der Rohrwandungen 10, wobei die gesamte Fläche der Rohrwandungen 10 bei der Eintauch- und/oder Austauchbewegung der Tauchkörbe 31 bestrichen wird. Da die Hochdruckdüsen 34 auch ein wenig in Umfangsrichtung gerichtet sind, sorgt das Reinigungsmedium für eine Drehbewegung der Tauchkörbe 31 um ihre Hochachsen. Hierzu sind die Tauchkörbe 31 drehbar an dem Tragbügel 32 aufgehängt.