Beschreibung
Verfahren und Vorrichtungen sowie Software-Programme zum Korrelieren von Gebührendatensätzen
Die Erfindung betrifft Verfahren zum Korrelieren von verschiedenen Gebührendatensätzeή, die bei der Nutzung eines paketvermittelten Multimedia Messaging Service (MMS) Dienstes für GPRS und UMTS in verschiedenen Netzwerkknoten erzeugt werden.
Des weiteren betrifft die Erfindung entsprechende Vorrichtungen und Software-Programme.
In der Mobilfunktechnologie ist es vorgesehen, mittels sog. Multimedia Messaging Service Dienste neue Möglichkeiten der Zurverfügungstellung und Übertragung von Daten zu erschließen. Multimedia Messaging Service-Inhalte bestehen aus einem oder mehreren Elementen, wie Text, Sprache, Bildern und Vi- deo. Genaueres hierzu findet sich in den Publikationen von 3GPP (3rd Generation Partnership Project) und ETSI (European Telecommunications Standards Institute) , deren Inhalte - wie auch die der anderen im folgenden genannten Dokumente - hiermit explizit in die Offenbarung einbezogen werden. Hinsicht- lieh der Realisierung von Multimedia Messaging Service Diensten wird beispielsweise auf 3GPP TS 22.140 V4.0.1 und 3GPP TS 23.140 V4.1.0 verwiesen.
Die Übertragung von Daten in der Technologie der zweiten Mo- bilfunkgeneration (insbes. GSM, Global System for Mobile Communications) und der dritten Mobilfunkgeneration (insbes. UMTS, Universal Mobile Telecommunication System) erfolgt entweder leitungs- oder paketvermittelt. Im letzteren Fall werden die Daten in einzelnen Datenpaketen mittels eines sog. Packet Data Protocol (PDP) , beispielsweise IP, übertragen.
Zur Definition des PDP-Typs siehe auch GSM03.60 bzw. 3G TS23.060 und hierbei insbesondere Kapitel 9 und Annex A von 3G TS23.060.
Die vorliegende Erfindung liegt auf dem Gebiet der paketorientierten Datenübertragung. Paketvermittelte Dienste werden in der GSM- und der UMTS-Struktur durch das Zusammenschalten von zwei Arten von Netzwerkknoten, mindestens einem Serving GPRS Support Node (SGSN) und mindestens einem Gateway GPRS Support Node (GGSN) logisch implementiert, die Bestandteil des Kernnetzes, des sog. Core Network, sind. Das MMS-Relay sowie der MMS-Server sind Netzwerkelemente im Zuständigkeitsbereich eines MMS Service Providers, die den verschiedenen Benutzern die MMS-Funktionalität zur Verfügung stellen. Einen Überblick über die logische Architektur der sog. Packet Domain (PD) einschließlich einer Beschreibung findet sich in ETSI GSM 12.15 V6.2.0 und ETSI TS 32015 V3.4.0, s. insbesondere die dortigen Figuren 1.
Das Sammeln der Charging Records, welche Informationen über die in Anspruch genommenen Dienstleistungen enthalten, ist gemäß der zuvor genannten Publikationen mittels der sog. Charging Gateway Functionality (CGF) vorgesehen, s. insbesondere die jeweilige Figur 2 der genannten ETSI GSM 12.15 V6.2.0 und 3G TS 32015 V3.4.0. Hierbei werden Gebühreninformationen von den SGSNs und GGSNs (das Endungs-s bei Abkürzungen kennzeichnet hier wie auch im folgenden den Plural) zu einem Vergebührungs- bzw. AbrechnungsSystem, dem sog. Billing System (BS) , des Netzbetreibers übertragen. Hierfür ist eine logische Schnittstelle zwischen dem CGF und dem BS vorzusehen. Das CGF kann als zentrales, separates Netzwerkelement ausgebildet sein oder in den SGSNs und GGSNs mit verteilter Funktionalität lokalisiert sein.
Gebühreninformationen in dem GPRS Netzwerk werden vorzugsweise für jede Mobilstation (MS) bzw. verallgemeinert für jedes User Equipment (UE) durch die SGSNs und GGSNs, die diese MS bzw. UE bedienen, gesammelt. Der SGSN sammelt für jede MS bzw. UE Gebühreninformationen, die mit der Nutzung des Funknetzwerks zusammenhängen, z.B. Menge der übertragenen Daten und Nutzungsdauer der Packet Data Protocol (PDP) Dienste. Der GGSN sammelt für jede MS bzw. UE Gebühreninformationen, die mit der Nutzung des externen Datennetzwerks zusammenhängen, z.B. Quellen- und Zieladressen und Nutzung der PDP Adressen. Hierbei können die externen Netzwerke über den jeweiligen sog. Access Point Name (APN), zur Definition s. auch GSM03.60 bzw. 3G TS23.060), der als Referenz für das jeweils verwendete GGSN dient, identifiziert werden. Optional kann der APN auch eine anzubietende Dienstleistung identifizieren. Die
Schnittstelle zwischen GPRS und dem externen Paketdatennetz- werk wird gemeinhin mit Gi bezeichnet.
Zudem sammeln beide Knoten, SGSN und GGSN, teilnehmerbezogene Gebühreninformationen betreffend die Nutzung der GPRS
Netzwerkresourcen. Die von SGSN und GGSN erzeugten Gebührendatensätze (CDRs) werden von der CGF eingesammelt und zum Vergebührungs- bzw. AbrechnungsSystem (Billing System, BS) transportiert .
Die Gebührendatensätze (CDRs) aus den Knoten SGSN und GGSN werden anhand der sogenannten Charging-ID im Postprocessing- Center des Netzbetreibers miteinander korreliert. Eine Definition und eine Motivation der Charging-ID ist in den Spezi- fikationen GSM12.15 (§5.4) für GSM-GPRS und 3G TS32.015V3.4.0 (§5.4) für UMTS gegeben. Wichtig ist hierbei insbesondere, daß die Charging-ID, die in einem GGSN erzeugt wird, auch innerhalb der Mobilfunknetze fremder Betreiber eindeutig ist. Die Charging-ID wird für einen aktivierten PDP-Kontext von dem GGSN erzeugt und zu dem entsprechenden SGSN übermittelt,
um im Postprocessing eine Korrelation der Gebührendatensätze zu ermöglichen.
Auch in den Elementen des Multimedia Messaging Services (MMS) ist es vorgesehen, daß CDRs erzeugt werden. Die Möglichkeit, CDRs in einem MMS-Relay zu erzeugen, ist in 3G TS22.140V4.0.1 (§8) und in 3G TS23.140V4.1.0 (§5.3) beschrieben.
Bisher ist es nicht möglich, Gebührendatensätze, die in den an der Diensterbringung beteiligten Knoten erzeugt werden, miteinander zu korrelieren. Damit ist es dem Netzbetreiber nicht möglich, den Datentransport und den Mehrwert eines MMS- Dienstes zusammen zu vergebühren bzw. überhaupt zu erfassen. Auch ist es nicht möglich, in den Netzknoten SGSN und GGSN eine inhaltsbezogene Gebührenerfassung (sogenanntes "Content Charging") durchzuführen. Insbesondere ist es bisher auch nicht möglich, den Transport und den Inhalt zusammen gebührenfrei zu stellen. Diese Funktion ist beispielsweise erwünscht, um einem Benutzer eine gebührenfreie MMS zukommen lassen zu können.
Es ist Aufgabe der vorliegenden Erfindung, eine einfache Gebührenerfassung bei der Nutzung von MMS-Diensten im Bereich der neueren Mobilfunktechnologien zu ermöglichen.
Diese Aufgabe wird bei einem Verfahren der eingangs genannten Art durch die Merkmale des Anspruchs 1 sowie des Anspruchs 10 gelöst.
Weiterhin wird diese Aufgabe hinsichtlich der Vorrichtungen und Software-Programme bzw. Software-Programm-Erzeugnisse mit den Merkmalen der unabhängigen Ansprüche 12, 14, 15, 16 und 17 gelöst.
Die Erfindung gestattet eine Korrelation der CDRs, die in den an der Erbringung des Multimedia Messaging Service Dienstes beteiligten Netzelementen erzeugt wurden. Zu diesem Zweck wird bevorzugt die bereits im GGSN vorliegende Charging-ID an den MMS-Relay Knoten übertragen. Dort wird sie dann in die CDRs des MMS-Relay eingetragen, die im Verlauf der Nutzung des MMS-Dienstes erzeugt werden.
Der Vorteil der Erfindung besteht insbesondere darin, daß der Netzbetreiber eine gemeinsame Rechnung für den Transport der Daten (Nutzung der CDRs aus SGSN und GGSN) und den Inhalt der transportierten Daten (der Inhalt bildet den eigentlichen Mehrwert des MMS-Dienstes) erstellen kann. Ein weiterer Vorteil besteht darin, daß verschiedene Netzbetreiber mit Hilfe insbesondere der Charging-ID ihre CDRs aus SGSN, GGSN und
MMS-Relay miteinander abgleichen können. In einem Extremfall können bis zu 3 verschiedene Netzbetreiber an der Erbringung eines solchen MMS-Dienstes beteiligt sein. Zudem ist es aufgrund der erfindungsgemäßen Korrelation möglich, den Daten- transport und den Inhalt zusammen gebührenfrei zu stellen.
Mittels der Erfindung ist es zudem im Falle von Roaming möglich, daß verschiedene Netzbetreiber, die an der Erbringung des Dienstes beteiligt waren, ihre CDRs miteinander abglei- chen können.
Zum Austausch der Gebuhrenidentifikationsdaten, insbesondere der Charging-ID, muß vom GGSN die Möglichkeit bereitgestellt werden, daß diese Daten über die Gi-Schnittstelle abgefragt werden können. Hierzu werden bevorzugt für MMS-Anwendungen spezifische Daten bzw. Feldeintragungen im Netzwerkknoten GGSN verwendet, anhand derer das MMS-Relay erkennt, daß er diese Gebuhrenidentifikationsdaten und insbesondere die Charging-ID vom GGSN des Kernnetzes abfragen kann.
Diese Möglichkeit der Abfrage kann in einer vorteilhaften Weiterbildung der Erfindung durch einen neuen PDP-Typ angezeigt werden, der beispielsweise den Namen "MMS" erhält, um anzudeuten, daß es sich hierbei um einen PDP-Typ mit Multime- dia Messaging Service-Bezug handelt. Bei Aktivierung eines den PDP-Typ "MMS" enthaltenden PDP-Kontextes (sog. PDP Con- text) durch den Benutzer mittels seiner Mobilstation, errichtet der SGSN für diesen PDP-Kontext eine Verbindung (Tunnel) zum GGSN ein. Des weiteren wird vom GGSN eine Verbindung zu einem MMS-Relay aufgebaut. Im SGSN und GGSN ist es anhand des PDP-Typs "MMS" bekannt, daß über diesen PDP-Kontext eine oder mehrere MMS-Nachrichten ausgetauscht werden. Der PDP-Typ "MMS" wird vorteilhafterweise dem gemäß dem Stand der Technik schon existierenden Feld PDP-Typ in den CDRs von SGSN und GGSN hinzugefügt. Im GGSN wird zudem anhand des PDP-Typs
"MMS" erkannt, daß der Schnittstellenpartner am Gi-Interface ein MMS-Relay ist. Die Charging-ID kann dann derart im GGSN bereitgestellt werden, daß sie - durch entsprechend zu definierende Nachrichten in den Standards - durch das MMS-Relay vom GGSN abgefragt und in den CDR des MMS-Relay eingetragen werden kann.
Es wird demnach gemäß dieser ersten Ausführungsform der Erfindung ein zusätzlicher PDP-Typ eingeführt, der neben die schon bekannten PDP-Typen- tritt . Dieser neue PDP-Typ ist insbesondere für das "international roaming" von Vorteil, da er zweckmäßigerweise auf einfache Weise und mit anderen Systemen kompatibel durch einen Protokollzusatz zu realisieren ist. Bei dieser Ausführungsform wird vorzugsweise ein gegenüber dem Stand der Technik unveränderter APN verwendet, wobei ein APN bekanntermaßen der ein GSGN identifizierende logische Punkt der Gi-Schnittstelle ist. Der neue PDP-Typ kann erfindungsgemäß weitreichend zur Kennzeichnung der Nutzung von MMS-Diensten verwendet werden, d.h. nicht nur im Zusammenhang mit der Charging-ID und CDRs.
In einer alternativen Ausführungsform der Erfindung wird ein spezieller APN verwendet. Das Feld APN zum Eintrag eines APN existiert schon bekanntermaßen in den CDRs von SGSN und GGSN. Der jeweilige APN ist netz- und/oder providerabhängig und kann beispielsweise vom Mobilgerät, vom HLR (Home Location Register, s. z.B. 3G TS23.060) bzw. HSS (Home Subcriber Server) oder vom SGSN (s. z.B. 3G TS23.060, Annex A.2) bestimmt werden. Bei Aktivierung eines PDP-Kontextes für eine MMS- Nachricht durch die Mobilstation des Benutzers ist gemäß der zweiten Ausführungsform der Erfindung der PDP-Typ - im Gegensatz zu dem zuvor beschriebenen Ausführungsbeispiel - von herkömmlicher Art, während der APN speziell als Kennzeichnung für einen MMS-Dienst gewählt ist. Anhand der speziellen APN wird ein GGSN ausgewählt, über den eine transparente IP- Verbindung zu einem den MMS-Dienst unterstützenden Rechner in einem paketvermittelten Netz aufgebaut wird. Über die aufgebaute Verbindung kann eine MMS-Nachricht vom Benutzer versendet bzw. angefordert werden (Dienst MMS-MO, Multimedia Messaging Service - Mobile Originated) .
Dem GGSN ist hierbei bekannt, daß der spezielle APN für eine MMS-Nachricht steht. Hierzu steht dem GGSN zweckmäßigerweise eine interne oder externe Datenbasis mit der entsprechenden Information zur Verfügung. Wenn gewünscht ist, daß auch dem SGSN die Beziehung zwischen der speziellen APN und der MMS- Nachricht bekannt ist, ist eine entsprechende Datenbasis e- benfalls für das SGSN vorzusehen.
Im GGSN wird anhand der speziellen APN außerdem erkannt, daß der Schnittstellenparameter an der Gi-Schnittstelle ein MMS- Relay ist. Daraufhin kann der GGSN Vorkehrungen treffen, die es erlauben, auf Anfrage vom MMS-Relay die Charging-ID für den aktivierten PDP-Kontext an den MMS-Relay zu übertragen. Dazu müssen entsprechende Nachrichten in den Standards defi- niert werden. Das MMS-Relay fragt dann die Charging-ID vom
GGSN ab und trägt sie in den vom MMS-Relay erzeugten CDR ein. Weitere Daten in diesem CDR können z.B. der MMS-Typ, Zeitstempel und Volumen der MMS-Nachricht sein.
Im Fall der Abfrage der Charging-ID - sei es gemäß der ersten oder der zweiten Ausführungsform der Erfindung - agiert der GGSN als Server und das MMS-Relay als Client.
Im folgenden werden zwei Ausführungsbeispiele der Erfindung anhand der Zeichnung näher erläutert . Die einzige Figur zeigt hierbei eine Netzstruktur paketvermittelter Datendienste und die Anbindung eines MMS-Relays, wie sie im wesentlichen Stand der Technik ist. Die dargestellte Netzstruktur entspricht im wesentlichen der Packet-Domain logischen Architektur, wie sie beispielsweise aus der Fig. 2 der 3G TS23.060 bekannt ist.
Zur Erläuterung der vorliegenden Erfindung ist lediglich ein Ausschnitt aus dieser Architektur von Bedeutung. Für weitere Details wird auf die obigen Quellen verwiesen.
Ein als Mobile Station (MS) oder auch als User Equipment (UE) bezeichnetes Endgerät enthält in einer als Mobile Termination MT gekennzeichneten Vorrichtung alle zur Funkübertragung notwendigen Funktionen und weiterhin eine Teilnehmerschnittstelle am nicht dargestellten Terminal TE, über die Ende-zu-Ende- Verbindungen zwischen Anwendungen realisiert werden. R bezeichnet einen Bezugspunkt zwischen einem nicht-ISDN kompatiblen TE und MT. Über einen Bezugspunkt Uu ist das MT mit einem Zugangsnetz zur Ermöglichung des Zugangs zum UMTS-Netz verbunden. Das Zugangsnetzwerk, auch AND (Access Network Do- main) genannt, kann gemäß der Figur entweder durch ein UTRAN (UMTS Terrestrial Radio Access Network) oder durch ein GSM- BSS (Global System for Mobile Communication - Base Station (Sub) System) realisiert werden. Ein MT kann über das UTRAN mittels einer sog. Iu-Schnittstelle oder über das BSS mittels
einer Schnittstelle Gb mit der Core Network Domain verbunden werden.
Die Core Network Domain ist im wesentlichen mittels zweier Netzwerkknoten implementiert. Dies ist einerseits das SGSN (Serving GPRS Support Node) und andererseits das GGSN (Gateway GPRS Support Node) . Das SGSN kann somit GPRS sowohl für GSM als auch UMTS unterstützen. Das SGSN und das GGSN sind über eine Schnittstelle Gn miteinander verbunden. Wie im un- teren Teil der Figur angedeutet, kann das SGSN mit weiteren SGSNs oder GGSNs des eigenen aber auch anderer Netze kommunizieren ("anderes PLMN" ) .
Das GGSN kann über eine Schnittstelle Gi mit einem PDN (Pub- lic Data Network) Verbindung aufnehmen, von dem lediglich ein MMS-Relay gezeigt ist, welches über eine Schnittstelle mit einem MMS-Server (Multimedia Messaging Service - Server) verbunden ist.
In den Netzwerkknoten SGSN und GGSN sowie in dem MMS-Relay werden Gebührendatensätze (CDRs) erzeugt, um dem Benutzer die geleisteten Dienstleistungen in Rechnung stellen zu können. Hierzu wird in dem GGSN zudem eine Charging-ID erzeugt, die in der Figur mit CID abgekürzt ist. Erfindungsgemäß wird nun diese Charging-ID über die Gi-Schnittstelle auch dem MMS- Relay zur Verfügung gestellt, anhand derer im Vergebührungs- bzw. AbrechnungsZentrum (Billing System) seine CDR mit den CDRs des SGSN und GGSN korreliert werden kann. Dies kann beispielsweise über die beiden im folgenden zu beschreibenden Möglichkeiten realisiert werden.
In einem ersten Ausführungsbeispiel aktiviert der Benutzer über seine Mobilstation (Mobile Station, MS bzw. User Equipment, UE) einen PDP-Kontext mit dem gemäß diesem Ausführungs- beispiel neu definierten PDP-Typ mit dem beispielhaften Namen
"MMS" und einem beliebigen "Access Point Name" (APN) , wobei der APN den logischen Punkt der Gi-Schnittstelle angibt und welcher zur Auswahl des GGSN verwendet werden kann. Eine Darstellung der Abläufe, die bei einer PDP-Kontext Aktivierung stattfinden, ist in GSM03.60 für GPRS-GSM und in 3G TS23.060 für UMTS gegeben, s. insbesondere den dortigen Annex A.2. Ü- ber den GGSN wird eine Verbindung zu dem MMS-Relay aufgebaut, weil der Benutzer eine MMS-Nachricht verschicken möchte (Dienst MMS-MO) .
Die Tatsache, daß es sich um eine MMS-Nachricht handelt, wird im SGSN und im GGSN anhand des neuen PDP-Typs "MMS" erkannt. Dieser PDP-Typ wird in die von SGSN und GGSN generierten CDR aufgenommen. Das Feld PDP-Typ existiert bereits in den CDRs dieser Knoten. Es muß lediglich der neue PDP-Typ hinzugefügt werden.
Im GGSN wird anhand des PDP-Typ "MMS" außerdem erkannt, daß der Schnittstellenpartner an der Gi-Schnittstelle ein MMS- Relay ist. Daraufhin kann der GGSN Vorkehrungen treffen, die es erlauben, auf Anfrage vom MMS-Relay die Charging-ID für den aktivierten PDP-Kontext an das MMS-Relay zu übertragen. Dazu müssen dann entsprechende Nachrichten in den Standards definiert werden.
Das MMS-Relay fragt nun die Charging-ID vom GGSN ab und trägt sie in das vom MMS-Relay erzeugte CDR ein. Weitere Daten in diesem CDR können z.B. die Art der MMS-Nachricht, Zeitstempel und Volumen der MMS-Nachricht sein.
Gemäß einem zweiten Ausführungsbeispiel aktiviert der Benutzer über seine Mobilstation ebenfalls einen PDP-Kontext, in diesem Fall aber mit einem herkömmlichen PDP-Typ und einem speziellen, d.h. MMS-spezifischen, APN. Anhand des APN wird ein GGSN ausgewählt, über den eine transparente IP-Verbindung
zu einem Rechner in einem paketvermittelten Netz aufgebaut wird. Anhand des spezifischen APN erkennt der GGSN, daß es sich bei diesem Rechner um ein MMS-Relay handelt. Dazu muß der GGSN z.B. eine Datenbasis haben, die einen APN auf .einen Knotentyp (hier "MMS-Relay") abbildet. Über die aufgebaute Verbindung kann eine MMS-Nachricht vom Benutzer versendet werden (Dienst MMS-MO) .
Die Tatsache, daß es sich um eine MMS-Nachricht handelt, wird im GGSN anhand des speziellen bzw. spezifischen APN erkannt. Dieser APN wird in die von SGSN und GGSN generierten CDRs aufgenommen. Das Feld APN existiert bereits in den CDRs dieser Knoten. Der SGSN kann in diesem Fall nicht erkennen, daß es sich hierbei um eine MMS-Nachricht handelt, es sei denn, er hat ebenfalls Zugriff auf eine Datenbasis, die einen Zusammenhang von APN und MMS-Dienst darstellt.
Im GGSN wird anhand des speziellen APN außerdem erkannt, daß der Schnittstellenpartner an der Gi-Schnittstelle ein MMS- Relay ist. Daraufhin kann der GGSN Vorkehrungen treffen, die es erlauben, auf Anfrage vom MMS-Relay die Charging-ID für den aktivierten PDP-Kontext an das MMS-Relay zu übertragen. Dazu müssen dann entsprechende Nachrichten in den Standards definiert werden.
Das MMS-Relay 'fragt nun die Charging-ID vom GGSN ab und trägt sie in das vom MMS-Relay erzeugte CDR ein. Wie in dem ersten Ausführungsbeispiel können weitere Daten in diesem CDR z.B. der MMS-Typ, Zeitstempel und Volumen der MMS-Nachricht sein.
Das erste Ausführungsbeispiel erfordert im Gegensatz zum zweiten Ausführungsbeispiel keine zusätzlichen Datenbasen im SGSN und GGSN. Mittels des überall bekannten PDP-Typs mit dem beispielhaften Namen "MMS" und dem Austausch der Charging-ID werden Korrelationen der CDRs für das Postprocessing ermög-
licht. Zudem erlaubt das erste Ausführungsbeispiel eine besondere Behandlung von MMS-Nachrichten in SGSN und GGSN (wenn diese nicht im Heimatnetz des Benutzers liegen) , da die Netzbetreiber in diesem Fall nicht alle speziellen "MMS-APNs" miteinander austauschen müssen. Somit unterstützt das erste Ausführungsbeispiel mit dem neuen PDP-Typ "MMS" in vorteilhafter Weise das in GSM und UMTS geforderte "international roaming" .
Die Erfindung ist insbesondere einsetzbar zur Ausführung der jeweiligen Verfahrensschritte bei Netzwerkknoten bzw. Netzwerkelementen vom Typ SGSN, GGSN und MMS-Relay. Die Implementierung erfolgt durch entsprechende, von der Erfindung mitumfaßte Software-Programme, die auf die genannten Vorrichtungen entsprechend ladbar und/oder auf diesen ablaufbar sind.
Gleichfalls betrifft die Erfindung mobile Telekommunikationsgeräte wie beispielsweise Mobiltelephone, die einen eigenen Prozessor aufweisen oder mit einem Prozessor verbunden sind (z.B. demjenigen eines angeschlossenen Laptops, eines Note- book, eines Organizers u.a.), wobei mittels dieser Anordnung die erfindungsgemäßen Verfahrensschritte durchgeführt bzw. veranlaßt werden können. Die Realisierung erfolgt ebenfalls durch Implementierung entsprechender Software-Programme.
Insbesondere umfaßt die Erfindung mobile Telekommunikationsgeräte mit einem Prozessor (oder mit einem Prozessor verbunden) , der derart ausgeführt ist, daß der erwähnte zusätzliche PDP-Typ ("MMS") oder - wie ebenfalls ausgeführt - ein MMS- spezifischer APN bei Aktivierung eines PDP-Kontextes durch einen Benutzer mitaktivierbar sind. Insbesondere der zusätzliche PDP-Typ ("MMS") kann für eine Vielzahl von Signallisie- rungen verwendet werden. Beispielsweise kann anhand dieses neuen PDP-Typs im SGSN und/oder im GGSN erkannt werden, daß der Teilnehmer einen MMS-Dienst angewählt hat. Diese Informa- tion kann dann erfindungsgemäß in diesen Netzwerkknoten ver-
wendet werden, um MMS-bezogene Signal- und/oder Datenübertragungen von oder zu anderen Netzwerkelementen zu veranlassen.