„Dichtung zwischen zwei Bauteilen, zwischen denen eine Rela- tivbewegunq durchgeführt werden soll"
Die Erfindung bezieht sich auf eine Dichtung zwischen zwei Bau- teilen, zwischen denen eine Relativbewegung durchgeführt werden soll mit einer hochdruck- und hochtemperaturbeständigen Dichtung, die mit einem von außen zuführbaren und regelbaren Druckmedium beaufschlagbar ist und in einer Ringdruckkammer angeordnet ist.
Zum Beispiel in Strömungsarbeitsmaschinen sind häufig Bauteile vorhanden, zwischen denen eine Relativbewegung erforderlich ist. Zum Beispiel bei diskontinuierlich arbeitenden Filterwechseleinrichtungen in der Kunststoffindustrie wird die Filter- kassette senkrecht zur Achse des Produktionskanales im Filtergehäuse verschiebbar gelagert, dann in der Arbeitsposition festgestellt und muß hier zuverlässig gegen das Austreten von plastischen Massen abgedichtet werden, wobei, wenn die Filterkassette verschoben werden soll, die Abdichtung kurzfristig aufge- hoben werden muß, um Verschleißerscheinungen beim Verschieben der Filterkassette zu vermeiden.
In der gattungsbildenden DE-A 30 43 217 wird eine Werkzeugwechselvorrichtung beschrieben, bei der eine Ringdruckkammer durch zwei konzentrisch zueinander angeordneten Metallfaltenbälge gebildet wird, die einerseits an einem ringförmigen Druckelement und andererseits am Gehäuse befestigt sind. Durch das Zuführen eines Druckmediums in die durch die Metallfaltenbälge gebildete Ringdruckkammer kann der Dichtdruck erhöht oder aufgehoben werden.
Der Einsatz solcher Metallfaltenbälge hat folgende Nachteile:
Mit den Metallfaltenbälgen sind keine hohen Drücke in der Dichtung möglich. Dadurch lassen sich keine hohen Drücke im Pro- duktionskanal abdichten, und die Schmelze aus dem Produktionskanal kann bis zum Metallfaltenbalg vordringen und dadurch kann der Balg zerstört werden.
Aus der US-A 36 84419 ist eine Anordnung für das Feststellen und Abdichten des Filterträgers im Gehäuse einer Filterwechselvorrichtung bekannt. Hier ist ein Ringkolben vorgesehen, der sich in einem ringförmigen Zylinderraum bewegt und hydraulisch beaufschlagt wird. Mittels eines dem Ringkolben vorgelagerten Dichtungsringes wird durch Anstellen des Kolbens entlang dem Umfang des in Arbeitsposition befindlichen Filtereinsatzes auf dem Filterträger eine Dichtungsfläche geschaffen, die das Austreten des Kunststoffes verhindert. Bei dieser bekannten Anordnung besteht ein wesentlicher Nachteil darin, dass der in dem ringförmigen Zylinderraum bewegliche Ringkolben eine Anzahl von Kolbendichtungen auf dem äußeren und inneren Durchmesser besitzt, die Anlaß zu Störungen durch Undichtigkeit geben können und deshalb zur Gewährleistung der einwandfreien Funktion einen entsprechend hohen Wartungsaufwand erfordern.
Aus der DE-A 29 03 773 ist es bekannt, dass die Ringdruckkammer durch einer Membrane abgeschlossen wird, die stirnseitig angeordnet ist. Die Membrane ist in axialer Richtung elastisch ver ormbar und legt sich bei Druckbeaufschlag der Ring- druckkammer entlang des Umfanges des Siebeinsatzes an den
Siebträger an. Der Siebträger soll damit gegenüber dem Siebgehäuse abgedichtet und festgestellt werden. Um die erforderliche Hubmöglichkeit zu schaffen, kann die Membrane nur dünn ausgebildet sein, wobei in dieser Literaturstelle nicht ausgeführt wird, aus welchem Werkstoff die Membrane bestehen soll.
Bei dieser bekannten Anordnung besteht der Nachteil, dass dann, wenn der Mediendruck im Produktionskanal größer wird als der Druck des Druckmediums, mit dem der Dichtdruck her- beigeführt werden soll, die Dichtmembrane zerstört wird und
Werkstoff aus dem Produktionskanal austreten kann und in die zusammenwirkenden Bauteile des Gehäuses eindringen kann. Außerdem verschleißt die Dichtmembrane beim Verschieben der Dichtung.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Dichtanordnung für Bauteile zu schaffen, zwischen denen eine Relativbewegung durchgeführt werden soll, bei der einerseits eine wirksame Abdichtung und Festlegung der Bauteile gegeneinander erfolgt, andererseits gleichzeitig eine Abdichtung der Vorrichtung gegen aus dem Produktionskanal ggf. austretendem Produktionsmedium erfolgen soll und schließlich die eigentliche Dichtmembrane, die in bekannter Weise aus Metall besteht, keine großen Bewegungen ausführen muß, um zu einer wirksamen Abdichtung zu kommen.
Diese der Erfindung zugrundeliegende Aufgabe wird durch die Lehre des Hauptanspruches gelöst.
Vorteilhafte Ausgestaltungen sind in den Unteransprüchen erläutert.
Mit anderen Worten ausgedrückt wird vorgeschlagen, dass nicht ein Faltenbalg zur Anwendung kommt, sondern als Dichtung eine Dichtmembrane eingesetzt wird und daß Innenstüt- zen vorgesehen sind, die auf der Seite wirksam angeordnet sind, auf der das Steuer- und regelbare Druckmedium für die Betätigung der Abdichtung der Membrane zugeführt wird, wobei die Membrane einen kleinen Dehnungsbereich aufweist und an ihrer Innenseite, d. h. der Seite, der das regelbare und steuer- bare Druckmedium zugeführt wird, abgedichtet festgelegt ist.
Zwischen der Außenseite der Dichtmembrane und dem abzudichtenden Bauteil ist vorzugsweise ein Dichtring angeordnet, der zahnförmige Ausnehmungen aufweisen kann.
Gemäß eine weiteren Ausführungsform der Erfindung werden vorzugsweise zwei Dichtmembranen vorgesehen, die ebenfalls Stützringe aufweisen, wobei diese beiden Dichtmembranen in Achsrichtung des Produktionskanales hintereinander angeordnet sein können. Bei dieser Ausführungsform sind zwischen den beiden Dichtmembranen an deren Innenseite, d. h. der Seite, auf die das steuerbare und regelbare Druckmedium wirkt, ein Stützkörper vorgesehen, wobei weiterhin ein Druckübermittlungsstück vorgesehen ist, das am Dichtring anliegt und die bei- den Membranen an den Innenstützen und dem Druckübermittlungsstück abgedichtet festgelegt sind.
Die Dichtmembrane besteht gemäß der Erfindung vorzugsweise aus Metall, kann aber auch aus hochtemperaturfesten, elasti- sehen Werkstoffen gefertigt werden.
Ausführungsbeispiele der Erfindung werden nachfolgend anhand der Zeichnungen erläutert.
Von den Zeichnungen zeigt
Fig. 1 eine in einem Produktionskanal eingesetzte Siebkassette, die über die Dichtanordnung und den regelbaren Druck festgelegt werden kann, wobei gleichzeitig hierdurch eine Abdichtung gegen das im Produktionskanal befindliche Medium erfolgt, in den
Fig. 2 - 7 verschiedene Ausführungsformen der Dichtung, und in den
Fig. 8 + 9 den Einsatz von zwei Dichtmembranen.
In Fig. 1 ist ein Teil eines Gehäuses 1 dargestellt, das einen Produktionskanal 16 umgibt, wobei in dem Produktionskanal 16 eine Siebkassette 31 eingesetzt ist, die senkrecht zur Zeichnungsebene verschiebbar gelagert ist. Die Siebkassette weist einen Schieber 12 auf, der das eigentliche Sieb 32 trägt.
In dem Gehäuse 1 ist ein Eintrittskanal 2 (Fig. 2) für ein Druckfluid vorgesehen, wobei die Eintrittsrichtung mit dem Pfeil P bezeichnet ist. Das Druckfluid führt in eine Ringdruckkammer 5, in der eine Dichtmembrane 3 angeordnet ist, die von dem
Druckfluid auf ihrer Innenseite 21 beaufschlagt wird. Die Dichtmembrane 3 liegt an einem Dichtring 4 an, der mit seiner Dichtfläche 10 (siehe Fig. 2) an einer abzudichtenden Fläche 11 des Schiebers 12 anliegt. Durch Zuführen des Druckfluids auf die dem Druckfluid zugewandte Seite der Dichtmembrane (Innenseite 21), wird der Dichtring 4 mit entsprechendem Druck beaufschlagt und legt sich mit seiner Dichtfläche 10 an die Dichtfläche 11 des Schiebers 12 an.
Der Form der Dichtmembrane 3 angepaßt ist eine Innenstütze 6 vorgesehen und die Dichtmembrane 3 weist einen oder mehrere Dehnungsbereiche 8 auf, die aber relativ klein ausgebildet sind. Die der Innenseite 21 abgewandte Außenseite 23 der Dichtmembrane 3 liegt dem Dichtring 4 an, und es ist aus der Darstellung in Fig. 2 erkennbar, dass dann, wenn aus irgendwelchen Gründen der Druck auf der Außenseite 23 der Dicht-
membrane 3 größer wird als der durch das regelbare Druckmedium auf der Innenseite 21 erzeugte Druck, sich die Dichtmembrane 3 dicht mit ihrer Innenseite 21 an die Innenstütze 6 anlegt und damit nicht zerstört werden kann. Die Dichtmembrane 3 ist außerdem beispielsweise durch Verschweißen bei 9 abgedichtet an der Innenstütze 6 festgelegt.
Aus der Darstellung in Fig. 3 ist erkennbar, dass die Dichtmembrane 3 zwei Dehnungsbereiche 8 aufweisen kann.
Aus der Darstellung in Fig. 4 ist eine andere Formgestaltung der Dichtmembrane 3 ersichtlich, ohne dass hier Dehnungsbereiche vorgesehen sind. Die Dehnung wird durch das Material der Dichtung und die Form der Dichtmembrane ermöglicht.
Aus der Darstellung in Fig. 5 ist wiederum eine abgeänderte Ausführungsform erkennbar. Hierbei ist deutlich erkennbar, dass die freien Enden der Dichtmembrane 3 über die Abdichtungen 9 an der Innenstütze 6 abgedichtet festgelegt sind.
Auch die Ausführungsform gemäß Fig. 6 zeigt, dass unterschiedliche Gestaltungen der Dichtmembrane 3 möglich sind und immer wieder die Dichtmembrane 3 dann, wenn der Druck auf der Außenseite 23 größer als der Dichtdruck wird, die Dicht- membrane 3 wirksam auf der Innenstütze 6 abgestützt wird.
Das gleiche trifft auf die Ausführungsform gemäß Fig. 7 zu.
Bei der Ausführungsform gemäß Fig. 8 sind zwei Stützmembra- nen 3 und 3a vorgesehen, und zusätzlich sind Stützringe 7 vorgesehen, die auf der Außenseite 23 der Membranen 3, 3a angeordnet sind. Bei dieser Ausführungsform beaufschlagt das regel- und steuerbare Druckmedium unmittelbar den Dichtring 4, und auch hier ist sichergestellt, dass, wenn der Druck im Pro- duktionskanal größer wird als der auf die Innenseite 21 der
Dichtmembranen 3 und 3a wirkende steuerbare und regelbare
Druck, eine wirksame Abdichtung der Vorrichtung gegenüber dem ggf. aus dem Produktionskanal 16 austretenden Produktionsmedium erfolgt.
Schließlich zeigt Fig. 9, dass die beiden Dichtmembranen 3 und
3a in Achsrichtung des Produktiongskanales 16 hintereinander angeordnet sind. In diesem Fall wirkt ebenfalls wieder das Steuer- und regelbare Druckmedium unmitterbar auf ein Druckübermittlungsstück 15, das dem Dichtring 4 anliegt, wobei die Dichtmembranen 3 und 3a wirksam abgedichtet bei 9 und 9a an dem Druckübermittlungsstück 15 und an der Innenstütze 6 festgelegt sind. Auch hier sind auf der Außenseite 23 die Membranen durch Stützringe 7 abgestützt. Zusätzlich ist zwischen den beiden Membranen ein Stützkörper 17 vorgesehen, der eine wirksame Abstützung der Membranen 3 und 3a gewährleistet.
Aus Fig. 9 ist weiterhin erkennbar, dass der eigentliche Dichtring 4 mit zahnartigen Ausnehmungen 33 ausgerüstet ist, wodurch ein hoher Flächendruck erzeugt wird und gleichzeitig diese zahnartigen Ausnehmungen 33 in der Lage sind, Festpartikelchen aufzunehmen, die die Abdichtung zwischen der Dichtfläche 10 und der abzudichtenden Fläche 11 stören könnten.