Stromspeicheranlage mit Batterien und Kondensatoren, insbesondere Superkapazitäten
Hintergrund
Die Erfindung betrifft eine Anlage, in welcher elektrische Energie in Speichermitteln, welche Batterien und/oder Kondensatoren sein können, gespeichert wird.
Stand der Technik
Solche Anlagen verwenden die eine relativ hohe Energiedichte aufweisenden Batterien, welche aber kaum ohne Schaden grosse Leistungen aufnehmen oder abgeben können, in erster Linie zur Aufnahme und Abgabe einer im wesentlichen konstanten, nicht allzu hohen Grundleistung, wodurch ein guter Wirkungsgrad und eine relativ lange Lebensdauer der Batterien gewährleistet wird. Gleichzeitig werden Kondensatoren, insbesondere solche des neuen, als Superkapazitäten (SCAP) bezeichneten Typs eingesetzt, um kurzzeitige Leistungsspitzen aufzubringen oder aufzunehmen. Kombinierte Speicheranlagen dieser Art (Super Accu- mulator Module, SAM, welcher Begriff vom Anmelder einge- führt worden ist) , und die auch Gegenstand der CH-Patent- anmeldung Nr. 1633/97 bilden, sollen im folgenden als hybrid bezeichnet werden. Sie verlangen entsprechende, in der Regel elektronische- .Schaltungen, um das Laden und Entladen ihrer Speicherelemente zu steuern. Wenn eine hy- bride Anlage beispielsweise als Stromquelle in einem elektrisch angetriebenen Fahrzeug eingesetzt wird, werden die Speicherelemente so geschaltet werden, dass der Strom für eine gleichmässige Fahrt durch die Batterien geliefert wird, während die Kondensatoren die für kurzzeitige starke Beschleunigungen benötigte Leistung aufbringen. Ebenso werden die Batterien bei längeren Talfahrten, sowie fallweise an ortsfesten Ladestellen mit verhältnismä-
ssig kleiner Leistung aufgeladen, während die Kondensatoren etwa die bei scharfem Bremsen verfügbaren Leistungsspitzen aufnehmen können. Einen Überblick über die Anwendung von SCAPs in SAMs gibt der Artikel von V.V. Harri, Superkapazitäten revolutionieren Energiespeicher, Bulletin SEV/VSE 1/1999, S. 25-31, ferner die PSEL-Studie G154, Anwendungspotential von Superkapazitätenspeichern SAM, Juli 2000, HTA-Luzern, Horw, Schweiz, (PSEL = Projekt- und Studienfonds der Elektrizitätswirtschaft) . Die Arbeitsteilung zwischen den Speieherelernenten verlangt eine entsprechende Anordnung der Speicherelemente sowie eine Schaltung, welche deren Auf- und Entladung überwacht und steuert. Dabei müssen Parameterabweichungen der Speicherelemente (Bauteilunterschiede, altersabhängige Vari- anz, Temperaturdrift usw.) in Betracht gezogen werden. Ausserdem müssen weitere Nebenbedingungen wie etwa das Erzielen eines guten Wirkungsgrades beim Auf- und Entladen der Speicherelemente, das Vermeiden von Überspannungen und Umpolung, der Beschaltungsaufwand, die Modulari- tat des Schaltungsaufbaues, seine Betriebssicherheit und anderes mehr berücksichtigt werden. Auch bei einem Ladungsausgleich zwischen Speicherelernenten muss eine Überspannung und ein Umpolen vermieden werden. Bei Kondensatoren ist die Klemmenspannung zudem nicht konstant. Die Parallelschaltung von Seriensträngen
(Fig. 1) kann als die einfachste Art der Beschaltungsva- rianten betrachtet werden. Die Anzahl in Serie geschalteter Batterien muss nicht identisch sein mit der Anzahl SCAPs. Dies gilt auch für die Spannung der jeweiligen Se- rienschaltung. Durch die verwendete Leistungselektronik ist sichergestellt, dass die AusgangsSpannung konstant bleibt. Diese Schaltungsvariante weist aufgrund des bei gleicher Leistung kleinen Stromes einen sehr grossen Wirkungsgrad auf. Sie hat allerdings einige gravierende Nachteile. Fällt in dieser Schaltung ein Element aus und produziert einen Unterbruch, so steht der ganze Stapel dem Verbraucher nicht mehr zur Verfügung. Produziert ein
Element einen Kurzschluss, so wird die Gesa tSpannung nun auf (n-1) Elemente verteilt, was die Gefahr von Überspannungen (höhere Klemmenspannung) der Elemente zur Folge hat. SCAPs vertragen aber keine Überspannungen und müssen somit überwacht werden. Erschwerend kommt dazu, dass eine Streuung der Innenwiderstände und Kapazitäten zu erwarten ist, die zu einem divergieren der Klemmenspannungen führen kann.
Verwendet man eine Ladungsausgleich-Einrich- tung oder eine Spannungssymmetrierung (z.B. T. Dietrich, Richtige Beschaltung von UltraCaps, Siemens Components, Juni 99) wirkt man diesem Problem entgegen. Siemens empfiehlt dazu jedem SCAP einen Symmetrierwiderstand parallel zu schalten, oder, in bestimmten Zeitabständen, eine kurzzeitige Zwangssymmetrierung vorzunehmen. Das Frauenhofer-Institut in Freiburg schlägt einen Ladungsausgleich vor, der nachfolgend erwähnt wird.
Eine weitere bekannte hybride Schaltung, welche diese Ziele verfolgt, ist beispielsweise der in A. Rufer, H. Ravokatrasolofo: "Static Converter for co ple- mentary energy storage with battery and supercapacitor" , Proceedings EVS-16, Sept. 1999, beschriebene Vierquadranten Drosselwandler (Figur 2) . Der Vierquadranten Drosselwandler erlaubt es, durch gezieltes Takten der Schaltele- mente die Leistungsaufnahme und Abgabe zu steuern. Diese Schaltung erlaubt den Einsatz verschiedener Speichertechnologien. Die Ausgangsspannung kann durch Anpassen des Pulsmusters konstant gehalten werden. Diese Schaltung ist indes bei einer grossen Anzahl Kondensatoren und/oder Batterien sehr aufwendig.
Eine weitere bekannte Schaltung ist die Parallelschaltung mit Belastungsregelung (Fig. 3) . Bei dieser Variante können die Energiespeicher je nach ihren Parametern geschützt werden. So ist z.B. für die Batterie eine Leistungsbegrenzung realisierbar, und es entsteht ein Energiespeicher, der sowohl eine hohe Leistungsdichte, wie auch eine hohe Energiedichte hat. Mit diesen Ele-
menten kann ein modularer, dem Verbraucher angepasster Speicher aufgebaut werden.
In der erwähnten Serieschaltung wird allen Elementen die gleiche Ladungsmenge zugeführt oder entnom- men, dies kann bei Parameterstreuung zu Überspannung oder gar Umpolung des schwächsten Elementes führen. Solche Zustände sind durch Ausgleichsschaltungen zu vermeiden. Im folgenden wird kurz auf verschiedene Arten von Ladungs- ausgleichsschaltungen eingegangen. Die Benennung solcher Schaltungen, die das
Frauenhofer-Institut für Solare Energiesysteme, Freiburg, Deutschland, entwickelte sind von "CHarge EQualizer" und der Art (induktiv, kapazitiv) abgeleitet. Dies sind C- CHEQ, L-CHEQ und T-CHEQ. Die hier beschriebenen AusgleichsSchaltungen können prinzipiell für SCAPs wie auch Batterien verwendet werden. Die als C-CHEQ bezeichnete und in H. Schmidt, C. Siedle: "Der CHarge Equalizer - ein System zum optimalen Betrieb vielzelliger Batterien" Frauenhofer-Institut für Solare Energiesysteme, Freiburg (D) beschriebene Schaltung, bei welcher die in Serie angeordneten Kondensatoren via einem Multiplexer parallel zu einem oder mehreren Ausgleichskondensatoren geschaltet werden, ist in Figur 4 gezeigt. Auch diese Lösung verlangt einen verhältnis äs- sig hohen Aufwand an Datenverarbeitung und an Hardware. Sie ist mit einer, als T-CHEQ bezeichneten, Variante (Figur 5) vergleichbar, bei welcher die einzelnen Speicherelemente transformatorisch verkoppelt sind, was einen hohen Ausgleichstrom auf Kosten eines grossen Material- aufwandes gestattet. Eine dazu ähnlich Schaltung ist in N.H. Kutkut, M. Divan, W. Novotny: "Charge Equalization for Series Connected Battery Strings", IEEE Transaction on industry application, Mai/Juni 1995 vorgeschlagen.
Bei der als L-CHEQ bezeichneten Variante wird jedem SCAP ein DC/DC-Wandler parallel geschaltet und auf der Sekundärseite über einem Ausgleichskreis verbunden. Diese DC/DC-Wandler können bei Bedarf selektiv aktiviert
werden. Diese SchaltungsVariante benötigt allerdings einen sehr grossen Hardwareaufwand. Sie hat den grossen Vorteil, dass der Ausgleichsstrom beeinflussbar ist, und eignet sich deshalb vor allem für Batterien mit grosser Kapazität (Figur 6) . Der Vollständigkeit halber sei noch die in obenerwähntem Dokument von Schmidt und Siedle empfohlene Beschaltung der in Serie geschalteten Speicherelemente mit parallel dazu angeordneten sogenannten Sy - metrierwiderständen erwähnt, in denen jedoch ein Dauer- ström fliesst, was eine Dauerverlustleistung zur Folge hat. Es findet also nur bedingt ein Ladungsausgleich statt. Der grosse Vorteil des minimalen Aufwandes macht aber nur für wenig beanspruchte Anwendungen Sinn, die lange Ruhephasen aufweisen, wie z.B. Notstrom-Einrich- tungen. Hier können die Widerstände genügend hochohmig ausgelegt werden (Figur 7) .
Erwähnenswert ist auch die mit Figur 7 vergleichbare Schaltung mit Zener-Dioden (Z-Dioden) gemäss Figur 8. Hier findet nur eine Konstanthaltung der maxima- len Spannung statt, nämlich dann, wenn die Zener-Spannung erreicht wird. Diese Schaltung bewerkstelligt also keinen eigentlichen Ladungsausgleich, sondern funktioniert als Bypass für den Hauptstromfluss . Die in Verlustleistung umgewandelten Überschussladungen führen dann indirekt zu ausgeglichenen Spannungen. Allerdings funktioniert dies immer nur bei vollgeladenen SCAPs . Die Zenerdioden können geeigneterweise über mehreren SCAPs zu liegen kommen, womit die bekannte, temperaturkompensierende Kombination von mehreren in Serie geschalteten Z-Dioden mit Uz grös- ser und kleiner als 6V angewendet werden kann. Der grosse Vorteil ist auch hier die Einfachheit, welche auf Kosten der nur bedingten Einsetzbarkeit geht.
Ferner nimmt die "aktive Ausgleichsschaltung" gemäss A. Rufer, Electronique, Februar 2000, Nr. 100, s. 81 ff (Figur 9) jeweils einen Ladungsausgleich zwischen benachbarten SCAPs vor. Somit ist sie sehr leicht kaska- dierbar. Dieser Ausgleich wird zwischen allen benachbar-
ten SCAPs eingesetzt und sorgt so für gleiche Klemmenspannungen aller SCAPs. Um zu ermitteln, welche zwei SCAP-Spannungen auszugleichen sind und in welche Richtung dies geschehen soll, muss jede Klemmenspannung gemessen, und ein entsprechendes Taktsignal an die Ausgleichsschaltung gesandt werden. Diese Datenerfassung ist sehr aufwendig und erfordert eine hohe Rechenleistung, die diese Daten für einen ganzen SCAP-Stapel verarbeiten kann. Diese Beschaltung bietet den Vorteil, dass gezielt zwei SCAP in einer bestimmten Richtung ausgeglichen werden können. Liegen aber nun zwei SCAPs mit gegenüberliegenden Grenzwerten mehrere Positionen auseinander, so müssen ebenso viele Ladungsumlagerungen vorgenommen werden.
Darstellung der Erfindung
Ziel der Erfindung ist es, die den bekannten Lösungen anhaftenden Mängel zu vermeiden, wobei insbesondere der Aufwand für die nötige Datenverarbeitung (oft als "Intelligenz" bezeichnet) niedrig gehalten wird und die mit einzelnen Kondensatoren oder Kondensatorgruppen verbundene Schaltungen kaskadierbar, d.h. gleich ausgeführt sind. Zudem soll der Ladungsausgleich zwischen einzelnen Speicherelementen direkt vom Ausgangs- zum Ziel- Speicher erfolgen, um zusätzliche Verluste zu vermeiden. Um diese Ziele zu erreichen, ist die Erfindung, wie in den Hauptansprüchen beschrieben, definiert.
Eine derartige SCAP-Beschaltung sorgt dafür, wie dies teilweise auch bei Batterien der Fall ist, dass keine unerlaubten Zustände auftreten können. Das bedeutet für SCAPs, dass die Klemmenspannungen aller in einem SCAP-Modul, ob diese nun in Serie geschaltet sind oder eine andere Beschaltungsart gewählt wird, keine Überspannung und keine Umpolung aufweisen. Im Weiteren ist der Wirkungsgrad der Schaltungen hoch und die Vorteile der SCAPs - sprich Leistungsdichte - werden möglichst gut genutzt. Parameterstreuungen (z.B. herstellungsmässig, al-
tersmässig, temperaturabhängig bedingte Streuungen) sollen beherrscht werden bzw. unschädlich gemacht werden. Zu diesen technischen Anforderungen ist auch die Realisation von grosser Bedeutung: Es ist ein grosser zusätzlicher Hardwareaufwand zu vermeiden. Die Zuverlässigkeit soll hoch und die Kosten sollen niedrig sein. Weiter soll die Beschaltung platzsparend realisiert werden.
Um diese Ziele zu erreichen, ist darauf geachtet worden, dass möglichst wenig Intelligenz zum Be- treiben der Schaltung notwendig ist. Die Schaltungen wiederholen sich pro SCAP oder SCAP-Gruppe (Kaskadierbar- keit) und können dadurch immer gleich ausgeführt werden. Bei einem Ladungsausgleich ist von bedeutendem Vorteil, dass der Ladungsausgleich direkt erfolgt, das heisst die Energie wird direkt vom Ausgangs- zum Zielspeicher verlagert. Somit werden zusätzliche Verluste vermieden.
Die Erfindung lässt sich in drei Aspekte gliedern, wobei der zweite und dritte Aspekt sehr verwandt miteinander sind (beide können als "Virtuelle Par- allelschaltung" bezeichnet werden) .
Der erste Aspekt der vorliegenden Erfindung ist eine überwachte Serieschaltung der Speicherelemente.
Zweiter Aspekt: Werden die Energiespeicher nicht in Serie geschaltet, so muss die Schaltung dafür sorgen, dass die Klemmenspannungen ausgeglichen sind. Gemäss einem zweiten Aspekt der Erfindung wird dazu eine "virtuelle Parallelschaltung" als Leistungsbeschaltung geschaffen. Sie hat die Vorteile, dass die SCAPs je nach ihrem Leistungsvermögen belastet werden. Bei richtiger Auslegung der Leistungselektronik kann weder eine Überspannung noch ein Umpolen der Elemente erfolgen. Ebenso ist es mit einer Anpassung der Beschaltung möglich, Energiespeicher verschiedener Technologien (auch Batterien) in demselben Speichersystem zu verwenden. Als weiterer Vorteil gilt die geringe Störanfälligkeit, da der Speicher auch weiterhin zur Verfügung steht, wenn Speicherelemente oder deren Leistungselektronik ausfallen.
Damit die AusgangsSpannung konstant gehalten werden kann, ist das Pulsmuster für die Leistungselektronik anzupassen. Es können hier keine gefährlich hohen Spannungen auftreten. Dritter Aspekt: Wird eine Serieschaltung verwendet, so ist, wie oben schon erwähnt, eine Ausgleichsschaltung notwendig. Die Ausgleichsschaltung gemäss der Erfindung ermöglicht es, innerhalb kurzer Zeit die Klemmenspannungsdifferenzen in einem SCAP-Modul automatisch und ohne grossen Hardware-Aufwand auf ein bestimmtes ΔU zu reduzieren. Ein dritter Aspekt der vorliegenden Erfindung ist daher die "virtuelle Parallelschaltung" nur als Ausgleichsschaltung bei einer Serieschaltung der Speicherelemente . Wird die virtuelle Parallelschaltung als Ausgleichsschaltung verwendet, so werden die seriegeschalteten SCAPs zusätzlich zum Leistungskreis über eine Leistungselektronik potentialgetrennt parallel geschaltet. Dies bewirkt, dass ein permanenter und direkter Ladungs- ausgleich stattfindet. Das heisst, die SCAPs mit hoher Klemmenspannung geben Energie an den Ausgleichskreis ab, jene mit tiefer Klemmenspannung nehmen Energie auf. Somit wird kein unnötiges Zwischenspeichern der Energie vorgenommen. Es ist keine Intelligenz nötig und die Schaltung kann beliebig kaskadiert werden.
Die Verwandtschaft zum zweiten Aspekt der Erfindung zeigt sich insofern, als der zusätzliche Ausgleichspfad beim dritten Aspekt dem Leistungspfad des zweiten Aspekts entspricht, womit dort der Ladungsaus- gleich direkt über den Hauptstromkreis erfolgt.
Kurze Beschreibung der Zeichnungen Im Folgenden sollen die Erfindungen anhand von Ausführungsbeispielen und mit Hilfe der Zeichnungen näher erläutert werden. Es zeigen
Figuren 1-9 die erwähnten Lösungen für Lade/ Entladeschaltungen und Ausgleichsschaltungen bei der Serieschaltung von Speichern gemäss Stand der Technik.
Figur 10 ein Prinzipschema einer Ausführungs- form gemäss dem zweiten Aspekt der Erfindung, bei welcher die virtuelle Parallelschaltung als Lade-/Entlade-Schal- tung verwendet wird;
Figur 11 eine Übersichtsdarstellung eines Fahrzeug-Hybridantriebes mit einer Einrichtung nach Figur 10;
Figur 12 ein detaillierteres Schema der in Figur 10 verwendeten, sogenannten virtuellen Parallelschaltung;
Figur 13 eine noch detailliertere Darstellung der Lade-/Entladeschaltung;
Figur 14 eine Darstellung der Ansteuerschaltung;
Figur 15 ein Prinzipschema einer Ausführungsform gemäss dem dritten Aspekt der Erfindung; Figur 16 eine Darstellung der Einrichtung von
Figur 15 im Zusammenhang mit einem Fahrzeug-Hybridantrieb;
Figur 17 eine detailliertere Darstellung der Einrichtung zum Energieausgleich der Figuren 15 und 16; Figur 18 die Auswertung einer Spannungs- und
Temperaturüberwachung;
Figur 19 eine Serieschaltung der Energiespeicher gemäss dem ersten Aspekt der Erfindung in Verbindung mit einem Fahrzeug-Hybridantrieb; Figur 20 die Spannungsüberwachung mit erster
Überwachung von einzelnen SCAPs und zweiter Überwachung einer Gruppe von SCAPs;
Figur 21 eine Auswertschaltung zu Figur 20; und Figur 22 die zweite Spannungsüberwachung zu
Figur 20.
Figuren 23a-d zeigen konstruktive Lösungen für axiale SCAP-Anschlüsse.
Wege zur Ausführung der Erfindungen
Die den erwähnten Stand der Technik darstellenden Figuren 1 bis 9 zeigen die entsprechenden Schaltungen in schematischer Form mit Kondensatoren und/oder Batterien als Energiespeicher. Es wird zunächst als erster Aspekt die reine
Serieschaltung gemäss der Erfindung beschrieben, bei der eine Spannungsüberwachung und allenfalls eine Temperaturüberwachung erfolgt. Figur 19 zeigt nur ein SCAP-Modul bei einem Fahrzeugantrieb, wobei natürlich bei einem sol- chen Antrieb in der Regel mehrere Module, auch kombiniert mit Batterien, vorgesehen sind (SAM-Module) .
So können z.B. 10 SAM-Module verwendet werden. SAM steht für "Super Accumulator Modul", was eine Kombination von Superkapazitäten und herkömmlichen Batte- rien ist, was auch den Gegenstand der CH-Patentanmeldung Nr. 1633/97 bildet. Diese Kombination hat den Vorteil von hoher Leistungs- und hoher Energiedichte. Der Anteil der beiden Speichertechnologien innerhalb von SAM kann variabel sein. Hier wird zur Vereinfachung ein Modul, der nur aus SCAPs besteht, gezeigt. Stellvertretend für alle 10 SAM-Module, die eingesetzt werden, ist hier nur ein SAM- Modul angedeutet.
Die Abnehmer 1 bis n der induktiven Leistungsübertragung (IPT = Inductive Power Transfer) 21 sind alle in Serie geschaltet. Die Synergienutzung einer IPT in diesem System ist ein bevorzugter Teil der Erfindung. Die IPT selber ist von herkömmlicher Bauweise (z.B. eine IPT der Fa. Wampfler AG, Schweiz) . Diese IPT dient zum Aufladen der Energiespeicher (SAMs) des Antriebes, insbesondere eines Fahrzeugantriebes, wenn dieser nicht in Betrieb ist. Die gesamte Energie wird mit demselben Gleichrichter in den Zwischenkreis 6 und anschliessend
mittels Abwärtswandler 5 in die SCAPs la-ln gespiesen. Dabei ist es nötig, dass jeder SCAP mit einer Spannungsüberwachung beschaltet wird. Diese ist gemäss Figur 20 ausgeführt . Dabei hat jeder einzelne SCAP eine Maximal- spannungs-Überwachung 22-25 der Einzel-SCAP-Klemmenspan- nung gegenüber den Referenzwerten Uref 1...4-
Diese sendet eine Meldung an eine Logik, die wiederum an ein Bus-System, z.B. an einen CAN-Bus Knoten, meldet, welcher SCAP eine Überspannung aufweist. Tritt an irgend einem SCAP eine Überspannung auf, wird das SCAP- Modul via CAN-Bus über die Leittechnik bzw. den Abwärts- wandler vom Zwischenkreis getrennt, oder es wird der massgebende Stromsollwert reduziert bis gegebenenfalls mehrere SCAPs ansprechen, was erst dann zu einer Abschaltung führen kann. Die Spannungsüberwachung verfügt über eine Hysterese, die ein zu rasches Ein- und Ausschalten des DC/DC-Wandlers, der die Trennung vom Zwischenkreis realisiert, verhindert. Reagiert dieser Mechanismus nicht, so wird die Energie eines Viererpakets bei Auftreten einer Überspannung am 4er SCAP-Pack (Vergleich mit Uref B und zünden des Transistors Q) über einen Parallelwiderstand RB in Wärme umgesetzt. Die Auslegung von RB kann dabei so erfolgen, dass er gerade auch als Bremswider- stand dient, wenn z.B. bei längerer Talfahrt keine Speicherkapazität mehr frei ist. Anstelle der Überwachung 28 von 4 SCAPs kann die zweite Spannungsüberwachung natürlich auch eine andere Anzahl SCAPs, z.B. 2 bis 6 SCAPs überwachen . Im folgenden wird die Ausführung der Spannungsüberwachung genauer erläutert.
Für die Einzelspannungsüberwachung wird beispielsweise ein Voltage-Detector der S-805-Serie des Herstellers Seiko verwendet. Dieser Baustein benötigt keine eigene Speisung und hat einen Open-Drain Ausgang. Er wird oberhalb der Spannungsschwelle von 2V hochohmig. Mit einem Optokoppler wird das Signal potentialgetrennt an
die Logik weitergeleitet, die z.B. einen programmierbaren Logikbaustein (GAL) 26 (Figur 21) umfasst.
Die von der Spannungsüberwachung erzeugten Signale, sowie die Signale einer Temperaturüberwachung, werden hier eingesammelt und von der Logik, die in Figur 21 genauer dargestellt ist, über den Ausgang "DSOUT" an ein Bus-System, beispielsweise den GAN-Knoten, weitergeleitet, wenn die entsprechende Information gewünscht wird. Jeder SCAP im vorhandenen SCAP-Modul hat eine
Adresse in Form einer fortlaufenden Nummer. Über den seriellen Eingang "DSIN" des Schieberegisters werden die Adressen der SCAPs, deren Werte von Interesse sind, eingelesen. Das GAL vergleicht die empfangene Adresse mit den Adressen der von ihm verwalteten SCAPs, und leitet die Zustände bei Übereinstimmung via "DSOUT" an den CAN- Knoten.
Funktioniert der oben aufgezeigte Mechanismus nicht, so ist mit der Spannungsüberwachung einer SCAP- Gruppe, die in Figur 22 gezeigt ist, z.B. für vier SCAPs, eine weitere Sicherheit vorhanden. Übersteigt die Eingangsspannung dieser Schaltung die vierfache SCAP-Nenn- spannung so wird der Strom über die Leistungswiderstände R*3 umgeleitet. Diese Widerstände können je nach Lei- stungsauslegung in Fahrzeugen als Bremswiderstand funktionieren, wenn die Speicher voll sind und eine längere Talfahrt ansteht.
Die Temperaturüberwachung ist im obigen Prinzipschema nicht enthalten. Sie ist z.B. ebenfalls für je- weils vier SCAPs realisiert, und gibt eine Meldung bei erhöhter Temperatur und bei Übertemperatur an die Logik weiter.
Die SCAPs werden mit Kupferschienen in Serie geschaltet. Auf einer Leiterplatte befindet sich die Spannungsüberwachung inkl. der zusätzlichen Logik für die CAN-Anbindung und die Temperaturüberwachung. Es wird be-
vorzugt eine Leiterplatte für jeweils vier SCAPs realisiert.
Auf einer zweiten Ebene sind die Leistungswiderstände mit den nötigen Leistungshalbleitern pla- ziert. Sie ermöglichen das Verheizen der Energie bei Überspannung an einer Gruppe von SCAPs .
Figur 10 zeigt in stark vereinfachter Weise den zweiten Aspekt der vorliegenden Erfindung, bei wel- ehern die Energiespeicher, die als SCAPs la, lb, lc ... In dargestellt sind, in Parallelschaltung an einen Wechselstrom-Leistungskreis 4 geschaltet sind, über welchen die Ladung/Entladung der Energiespeicher erfolgt, wobei jeder SCAP über einen AC/DC-Wandler 20a-20n an den Leistungs- kreis angeschlossen ist. Der Leistungskreis 4 ist ferner über einen weiteren AC/DC-Wandler an einen nicht weiter dargestellten Gleichspannungskreis 6 angeschlossen. Durch die gezeigte virtuelle Parallelschaltung ergeben sich die vorstehend bereits genannten Vorteile. Bevorzugterweise werden jeweils mehrere SCAPs in Serie an jeden AC/DC-Wandler angeschlossen, bevorzugterweise 3 oder 4 SCAPs in Serieschaltung. Dies ergibt einen verbesserten Wirkungsgrad, da der Wirkungsgrad der virtuellen Parallelschaltung bei niederen Klemmenspannun- gen (< 5V) elativ schlecht ist.
Ist nur ein SCAP pro virtuelle Parallelschaltung angeschlossen, so kann am SCAP keine Überspannung anliegen, solange die maximale Spannung im Leistungskreis nicht überschritten wird. Ebenso kann ein einzelner SCAP nicht umgepolt werden. Werden zwei oder mehrere SCAPs pro virtuelle Parallelschaltung in Serie geschaltet, so tritt die Überspannungsproblematik-Problematik zwar grundsätzlich auf, die Parameterdifferenz von zwei SCAPs werden aber durchschnittlich nicht so gross sein, wie die maxi- male Differenz bei z.B. 240 SCAPs. Somit werden die Klemmenspannungen bei nur zwei, drei oder vier SCAPs weniger auseinander laufen.
Da nur die Amplitude des Kreises 4 zu überwachen ist, ist die Spannungsüberwachung sehr einfach. Dies unter der Bedingung, dass pro virtuelle Parallelschaltung nur ein SCAP angeschlossen wird. Sind mehrere SCAPs pro virtuelle Parallelschaltung in Serie geschaltet, so kann, wie schon erwähnt, eine Überspannung auftreten. Es ist aber fraglich, ob in diesem Fall eine Spannungsüberwachung an jedem einzelnen SCAP überhaupt nötig ist, da der Speicher nach dem Ausfall eines Teils trotzdem noch ver- fügbar ist. Wird nur ein SCAP an eine virtuelle Parallelschaltung angeschlossen, so ist es egal, welche Kapazi- täts- und Innenwiderstandswerte dieser Typ hat. Es können verschiedene SCAPs verwendet werden, was einen zusätzlichen Vorteil darstellt. Sind mehrere SCAPs pro virtuelle Parallelschaltung in Serie verwendet, so müssen die Anforderungen der Serieschaltung von den SCAPs erfüllt werden, die an derselben virtuellen Parallelschaltung angeschlossen sind. Es können beliebig viele SCAPs mit der virtuellen Parallelschaltung zu einem Modul verschaltet werden. Somit ist die Modularität gewährleistet. Die Zuverlässigkeit des gesamten Speichers ist verglichen mit einer Serieschaltung der Speicher sehr hoch. Zudem hat der Ausfall eines SCAPs ausser der Verringerung der Spei- chergrösse keinen Einfluss auf den Energiespeicher. So- bald das Taktsignal von der Signalquelle an die virtuellen Parallelschaltungen unterbrochen ist, ist keine höhere Spannung als die Klemmenspannung der SCAP mehr vorhanden, was eine grosse Sicherheit für Personen ergibt. Sind n SCAPs in Serie geschaltet, so beträgt die maximale Spannung n * Unenn. Somit sind keine grossen Spannungen mehr vorhanden.
Die Figur 11 zeigt schematisch eine Verwendung der Einrichtung von Figur 10, die beim Antrieb eines Hybrid- oder Elektro-Fahrzeuges verwendet werden kann, wobei in der Regel eine Vielzahl der Schaltungen von Figur 10 eingesetzt werden, in der Figur 11 aber nur eine dargestellt ist.
In der Figur 11 bezeichnen die Ziffern la bis In wiederum eine Anzahl von Speichereinheiten, von denen jede einen oder mehrere Kondensatoren, in der Regel als SCAP bezeichnete Hochleistungskapazitäten umfasst. Die Speichereinheiten sind mittels je einer Leistungselektronik 2a bis 2n und einem Transformator 3a bis 3n, die zusammen die AC/DC-Wandler 20a - 20n von Figur 10 bilden, parallel an den Wechselspannungs-Leistungskreis 4 angeschlossen. Dieser ist über einen bidirektional arbeiten- den AC/DC-Wandler 5 mit dem Haupt-Gleichstromkreis 6 verbunden, von dem aus über einen DC/AC-Wandler 7 beispielsweise der Motor 8 eines (nicht dargestellten) Fahrzeuges angetrieben werden kann. Eine Wechselstromquelle 10 (APU = Auxiliary Power Unit) , z.B. der Gasmotor eines Hybrid- fahrzeuges, kann verwendet werden, um über einen zum
Fahrzeug gehörenden AC/DC-Wandler 9 und den Haupt-Gleichstromkreis 6 die Speichereinheiten des Fahrzeuges über den Wandler 5 aufzuladen. Ein weiterer Wandler 21 mit induktiven Abnehmern kann zur Ladung der Energiespeicher aus einer externen, stationären Quelle vorgesehen sein.
Figur 12 zeigt Einzelheiten eines Teiles der in Fig. 10, 11 dargestellten Schaltung, wobei gleiche Elemente dieselbe Kennziffer tragen. Zusätzlich zu den Kondensatoren la, b, c sind deren innere Widerstände 17a, b, c hier bildlich getrennt dargestellt. Die Transformatoren 3a, b, c sind über Leistungshalbleiter 14a, b, c und 15a, b, c an die Ausgänge der einzelnen Kondensatoren la, b, c angeschlossen, wobei die Leitungshalbleiter gesteuert sind, um die Gleichspannung der Kondensatoren in eine rechteckför ige Wechselspannung umzuformen. Dabei werden die Leistungshalbleiter aller Kondensatoren (in nicht gezeigter Weise) mit demselben synchronen Signal angesteuert, so dass alle Trafoklemmen an die Leitungen 4 auf der Oberspannungsseite parallel angeschlossen werden können. Diese Schaltung weist - wie erwähnt - einen geringeren Wirkungsgrad auf, wenn nur ein Kondensator pro Parallelschaltung angeschlossen wird. Um die Verluste
klein zu halten, sollte der Strom reduziert werden. Dies bedeutet, dass bei gleicher Leistung die Klemmenspannung erhöht werden muss. Dies kann erreicht werden, wenn an Stelle je eines Kondensators la, b, c mit einer Kapazität C und einem Innenwiderstand R eine Anzahl n von Kondensatoren mit den Kapazitäten C/n und den Innenwiderständen n-R in Serie geschaltet werden, wobei n bevorzugterweise gleich 3 oder 4 ist. Für das Laden/Entladen gemittelte Wirkungsgradberechnungen ergeben einen maximalen Wir- kungsgrad bei 2.5V von ca. 92% bei einem SCAP und von ca. 97 % bzw. über 98 % bei 2 bzw. 4 in Serie geschalteten SCAPs .
Dafür und für die nachfolgenden Betrachtungen wird exemplarisch von folgenden Annahmen ausgegangen: SCAP mit Umax =2.5V, 800F und Innenwiderstand 2.5m Ohm.
In dieser Ausführungsform der Erfindung bildet, wie aus Figur 11 ersichtlich, der durch die Leitungen 4 gebildete Leistungskreis den primären Ausgang des Strom-Speichers, und sein Wechselstrom wird über den Wandler 5 in den Haupt-Gleichstromkreis 6 geleitet.
Figur 13 zeigt eine weiter detaillierte Darstellung der Lade-/Entladeschaltung am Leistungskreis 4. Der Transformator Tl wird als Gegentaktdurchflussübertra- ger betrieben. Ein Ferritkern kann in dieser Betriebsart bis zu 50W bei 20kHz übertragen. Wird z.B. ein Ladestrom von 15 A angenommen, so wird eine maximale Leistung von 37.5W übertragen. Als Leistungs-FET 14a, 15a kommt z.B. der IRFR3706 von International-Rectifier zum Einsatz, da dieser ein RDson von nur 9mΩ aufweist. Die Bauteile Ri, R2, Di und V3 dienen dazu, den FET schneller auszuschalten. Die Ansteuerung der FETs soll mit der Rechteckspannung (Signal BD_ANSTEUER mittels des Transformators T2 (Potentialtrennung) realisiert werden. Bei einer bevorzugten Ausführung der Erfindung wer- den zur Einkopplung alternativ Kondensatoren-Pfade 5 ' verwendet. Die Schaltzeiten für die FETs 14a und 15a sind gleich gross (Gleichspannungsmittelwert ist null) . Die
Einschaltverzögerung ist so, dass nie beide FETs gleichzeitig eingeschaltet sind.
Als Zusatzbeschaltung ist bei der virtuellen Parallelschaltung pro SCAP-Stapel eine Ansteuerschaltung in Form einer Signalquelle bevorzugt, die einen genügend kleinen Innenwiderstand hat um die Flankensteilheit für die Ansteuerung der FETs zu garantieren. Eine solche wurde realisiert. Dabei wurde ein CPLD (programmierbarer Baustein) verwendet, der es erlaubt verschiedene Frequen- zen mit verschiedenen Delayzeiten zwischen den Impulsen zu realisieren. Die Signalquelle weist dabei einen Signalgenerator, eine Ansteuerung für die Ausgangsstufe und eine Ausgangsstufe auf.
Die mögliche Realisation einer solchen An- Steuerschaltung zeigt exemplarisch Figur 14. Ein Signalgenerator liefert das Pulsmuster BD_PG, bestehend aus zwei getrennten Ansteuersignalen (BO und Bl) , welche auf die H-Brückentreiber Ul und U2 z.B. der Art L6385 von ST- Microlectronics führen. Dieser Baustein stellt die Trei- bersignale für die H-Brücke (FETs VI bis V4) zur Verfügung, die dann die Ansteuersignale BD-ANSTEUER (BD_TAKT_STS_L1 und BD_TAKT_STS_L2) für T2 (bzw. die Kapazitätenpfade) von Figur 13 auf den Beschaltungsprints der einzelnen SCAPs liefert.
Die Fig. 15, 16 und 17 veranschaulichen eine weitere Ausführungsform gemäss dem dritten Aspekt der Erfindung, bei welcher der Wechselstromkreis 4 nur dem Ladungsausgleich zwischen den in Serie an einem Gleich- Stromkreis 25 zum Laden/Entladen angeschlossenen Energiespeichern bzw. Kondensatoren dient, nicht aber als Ausgang für den Energiespeicher. Der Wechselstromkreis 4 wird daher hier als Ausgleichskreis bezeichnet. Dieser umfasst wieder die Kondensatoren la, lb, . . . In, welche hier im Gegensatz zum vorhergehenden Beispiel in Serie geschaltet sind, und welche über die AC/DC-Wandler an den Ausgleichskreis 4 angeschlossen sind. Aus Fig. 17 ist er-
sichtlich, dass die Klemmen jedes Kondensators wiederum über Leistungshalbleiter 14a, b; 15a, b und Transformato¬ ren 3a, b, die die Wandler 11a - 11 n bilden, an den Aus¬ gleichskreis 4 angeschlossen sind. Sobald an den Lei- stungshalbleitern ein Taktsignal anliegt, findet ein direkter Ladungsausgleich zwischen allen am Ausgleichskreis 4 angeschlossenen Kondensatoren statt. Bei dieser Anordnung sind eine Spannungsüberwachung und ein Umpolschutz bevorzugt. Diese Funktionen werden von einer Logik-Schal- tung 13 und den mit einer Referenzspannung URef gespiese- nen Komparatoren mit Schmitt-Triggern 12a, b übernommen.
Für die Berechnung des Wirkungsgrades kann in diesem Fall angenommen werden, dass der Wirkungsgrad demjenigen der Serieschaltung entspricht. Der Einfluss der Ausgleichsschaltung hängt in diesem Falle vom Ausgleichsstrom, der auf den Ausgleichskreis fliesst, und damit von der Anwendung selbst ab. Ebenso hat das Spannungsniveau einen Einfluss auf den Wirkungsgrad der Ausgleichsschaltung. Tritt unter den SCAPs keine grössere Spannungsdifferenz als 0.1V und kein grösserer Ausgleichsspitzenstrom als 5A auf so kann bei einer Klemmenspannung von 2.4V beim SCAP mit der tieferen Spannung von einem Wirkungsgrad nur von der Ausgleichsschaltung selbst, der grosser als 90% ist, ausgegangen werden (bei gleichen Annahmen wie unter dem zweiten Aspekt) .
Liegt die Parameterstreuung der SCAPs, die im gleichen SCAP-Stapel verwendet werden, innerhalb 10%, so kann angenommen werden, dass die Energie, die durch die Ausgleichsschaltung verschoben wird, kleiner als 10% der gesamten Energie des Speichers ist. Dies bedeutet, dass die Verluste der Ausgleichsschaltung bezogen auf den gesamten Energieinhalt ungefähr 1% betragen (90% • 10%) . Somit kann als grobe Abschätzung gesagt werden, dass der Wirkungsgrad der Serieschaltung mit der virtuellen Parallelschaltung als Ausgleichsschaltung einen Wirkungsgrad hat, der ca. 1% unterhalb dem der reinen Serieschaltung
liegt. Er ist als sehr gut zu bezeichnen und beträgt dabei nachweislich ca. 97% für das Laden oder das Entladen.
Als Ladungsausgleich wird wie schon erwähnt die virtuelle Parallelschaltung verwendet. Die Funktion bleibt dieselbe, wie vorstehend bei der virtuellen Parallelschaltung unter dem zweiten Aspekt erklärt. Die hier zu übertragende Leistung ist aber deutlich kleiner. Aus diesem Grund können auch vorteilhafterweise andere, kleinere Bauteiltypen für den Leistungstransformator und die FETs verwendet werden.
Die Ansteuerschaltung für den ganzen SCAP- Stapel bleibt sich auch hier prinzipiell gleich wie bei der virtuellen Parallelschaltung gemäss Figur 11 und entspricht dabei Figur 14. Zusätzlich kann die Ausgleichs- schaltung je nach Betriebszustand ein- oder ausgeschaltet werden. Dies kann zum Beispiel in Abhängigkeit der Stromrichtung geschehen. Mit Hilfe eines LEM-Stromwandlers kann die Stromrichtung ermittelt, der Auswertung (siehe unten) zugeführt und entsprechend bevorzugterweise nur beim Laden ein Taktsignal an die FETs der virtuellen Parallelschaltung gesendet werden, weil nur in diesem Fall die Gefahr einer Überspannung besteht. Beim Entladen besteht kaum die Gefahr einer SCAP-Umpolung, weil nie bis hinunter gegen 0V entladen wird. In diesem Fall würde gar keine Leistung mehr zur Verfügung stehen. Übliche Entladungstiefen sind 50% bis 25% der maximalen SCAP Spannung. Der Ausgleichsmechanismus muss also nicht immer wirksam sein, sondern kann bedarfsabhängig zugeschaltet werden. Die Spannungs- und Temperaturüberwachung kann, wie nachfolgend bei der Serieschaltung erläutert, aufgebaut werden. Für die Signalauswertung kann z.B. ein grosses Schieberegister aufgebaut werden. Dieses wird parallel beschrieben und seriell ausgelesen. Die Signale zum Auslesen des Schieberegisters können von einer Aus- wertungseinheit generiert und die Daten dort ausgewertet werden. Wird eine Überspannung oder eine Übertemperatur detektiert, sendet die Auswertung den entsprechenden Be-
fehl zum Trennen des SCAP-Stapels vom Zwischenkreis an den DC/DC-Wandler.
Die Auswertung beginnt wie folgt. Zuerst schiebt man so viele logische ' 1 ' in das Register, dass alle Flip-Flops den logischen Wert '1' haben. Danach wird das Signal 'enable' dafür sorgen, dass wenn an einem SCAP eine Überspannung oder Übertemperatur aufgetreten ist, das entsprechende D-Flip-Flop zurückgesetzt wird und somit eine logische '0' als Wert hat. Danach werden die so parallel ins Register geschriebenen Daten seriell ausgelesen und gleichzeitig wieder logische ' 1 ' eingeschrieben. Der Auswertung stehen die Daten bei einer Clock- Frequenz von 9600Hz und 240 SCAPs pro Stack innerhalb 50ms zur Verfügung. Damit kann so das Signal für das Aus- schalten des DC/DC-Wandlers genügend schnell veranlasst werden. Zudem verfügt die Auswertung über die Informationen, wie häufig ein SCAP eine Überspannung hatte, und kann so den Servicemonteur informieren, welche SCAPs auszuwechseln sind. Diese Auswertung bzw. das Einsammeln der
Überspannungs- und Übertemperatursignale ist in Figur 18 gezeigt und kann auch in einem übergeordneten Leitsystem (z.B. wie in der Erfindung mittels CAN-Bus) zu Schutz- und Diagnosezwecken weiterverarbeitet werden.
Konstruktive Betrachtungen zum zweiten und dritten Aspekt der Erfindung:
Ziel bei der mechanischen Anordnung muss es sein, alle Komponenten, die für die Beschaltung des SCAPs nötig sind auf einer Printplatte, die nicht grosser als die Grundfläche des SCAPs ist, zu plazieren. Dabei ist vorgesehen, den Ladungsausgleich auf dem Top-Layer, die Spannungsüberwachung auf dem Bottom-Layer aufzubauen. Zusätzlich sollen die nötigen Klemmen auf dem Top-Layer an- geordnet werden. Die Printplatte soll beispielsweise für einen 800F SCAP-Typ ein Kreis sein und einen Durchmesser von 50mm haben, oder ein Sechseck sein, das auf der
Grundfläche des SCAPs Platz findet. Die SCAPS weisen dabei üblicherweise obenliegende radiale Anschlüsse auf . Der Leistungskreis wird mit Kupferschienen realisiert oder vorzugsweise durch Spezialverfahren direkt auf die Printplatte aufgebracht.
Ein bevorzugter Teil der Erfindung ist es, dass auch SCAPs mit axialen, seitlichen Anschlüssen beschaltet werden können (Figuren 23a-d) . Hier bieten sich konstruktiv folgende vier Lösungen an, um die Spannung Uscap abgreifen zu können: Erstens wird der SCAP-Herstel- ler hierzu eine Konstruktion vorsehen, welche den An- schluss der einen Seite auch als Steuerleitung 30 auf der anderen Seite verfügbar macht (Figur 23a) . Diese Leitung kann als Leitung 31 zweitens auch extern der SCAPs kon- struktiv vorgesehen werden (Figur 23b) . Drittens könnten immer zwei Serie-SCAPs 32 beschaltet werden (Figur 23c) . Als vierte Variante wird die Elektronik 33 längs der SCAPs plaziert, womit die beiden Anschlüsse abgegriffen werden können (Figur 23d) . Bevorzugt an der konstruktiven Ausführung des zweiten und dritten Aspekts der Erfindung ist ein Printlayout, das so gestaltet ist, dass durch Variantbestük- kung der Bauteile mit demselben Printlayout auch LowCost- Lösungen mit parallelen R-Netzwerken (Figur 7) oder Z- Diodenbeschaltungen (Figur 8) möglich sind. Damit kommt man zu einem Sortimentsangebot von Beschaltungen, welches jeder Anwendung ohne zusätzlichen Engineering-Aufwand gerecht werden kann und gleichzeitig sehr wirtschaftlich bleibt. Die Lösung der Erfindung nach Aspekt zwei und drei beinhaltet auch das Beherrschen von Kurzschlüssen und Unterbrüchen der SCAPs (beschrieben in "V. Harri: Konzept für Beherrschung von SCAP-Unterbrüchen, Version pavll021, HTA-Luzern, CH-6048 Horw" ) . Während bei Kurz- Schlüssen nur der Trafokurzschlussstrom beherrscht werden muss (Figur 13: Tl) , was unproblematisch ist, sind Unterbrüche wegen den möglichen hohen Spannungen in einer Se-
rieschaltungen problematischer. Hier wird zwischen drei Varianten unterschieden: Variante 1: im zweiten Aspekt der Erfindung muss gar nichts unternommen werden, da sich in dieser Struktur der SCAP einfach am Leistungspfad ab- hängt . Variante 2 : es wird ein kontrolliertes Herunterfahren in kurzer Zeit realisiert. Dies lässt die Zusatzelektronik klein. Variante 3: führen des vollen Betriebsstromes. Dies verlangt bedeutenden Zusatz-Hardwareaufwand, um eine maximale Verfügbarkeit des SCAP-Moduls zu erreichen.
Die allgemeinen Eigenschaften des Systemzusammenspiels, wie sie anhand der reinen Serieschaltung gemäss Fig. 19 beschrieben sind, können sinngemäss auch für die "virtuelle Parallelschaltung im Leistungskreis" (gemäss Fig. 11) bzw. auf die "virtuelle Parallelschaltung mit Ausgleichskreis" (gemäss Fig. 16) zum Einsatz kommen.
Alle Inhalte der Erfindungen, welche für das System des Hybrid- und Elektrofahrzeuges beschrieben wur- den, können sinngemäss auf alle Anwendungen mit traditionellen Energiespeichern übertragen werden. Diese können sein:
Hybrid- und Elektrofahreuge, Golffahrzeug, Aufzug, Schweissgerät, USV-Anlagen und Notstromgruppen, Starterbatterien (Bordbatterie für Autos, insbesondere neue 42V Bordbatterien-Technologie, sowie Anlasser-Akkus für grosse Dieselaggregate) , Triebwerk-Anlasser (Jets) , Akku-Werkzeuge, Taschenlampe, Exit-Signalisationen und Notlichtelemente, Notbeleuchtung, Baustellenblinklampe, Fernbedienungen von Geräten, Portables (schnurloses) Telefon (Funktelefon) , PSA (Personensuchanlage) , Uhre, Di- gital-Multimeter Messgerät, Taschenrechner, mobile Haushaitgeräte, Spielzeuge, Anwendungen im Computerbereich und weitere Batterie- und Akku-betriebene Anwendungen.