Verfahren zum Betrieb eines Dieselmotors
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Betrieb eines Dieselmotors der im Oberbegriff des Anspruchs 1 angegebenen Gattung.
Bei bekannten Verfahren wird ein Luftverhältnis λ des zu verbrennenden Kraftstoffes und der separat zugeführten Verbrennungsluft von einer Steuereinheit nach vorgegebenen Werten für den jeweiligen Betriebszustand des Motors eingestellt. Die hierfür vorgesehenen Stellmittel werden von der Steuereinheit beaufschlagt. Die Steuereinheit bestimmt dabei die Menge des zu verbrennenden Kraftstoffes, die zum Erreichen der gewünschten Betriebslast des Dieselmotors führt. Oft wird dabei ein unterstöchiometrisches Kraftstoff/Luft-Verhältnis eingestellt und der Dieselmotor in sofern mit magerer Gemischbildung betrieben. Als Umschaltkriterium auf eine Sonderbetriebsart wird der Steuereinheit ein Sollwert einer Betriebsmeßgröße des Dieselmotors vorgegeben, bei dem ein bestimmtes Kraftstoff/Luft-Verhältnis nach Vorgabewerten für diese Sonderbetriebsart einzustellen sind. Dies kann beispielsweise dann der Fall sein, wenn eine Einrichtung zur Abgasnachbehandlung vorgesehen ist, wie etwa ein Speicherkatalysator, welcher turnusmäßig zu desorbieren ist. Hierzu wird der Sonderbetriebsart die erforderliche Desorptions-Atmosphäre durch Einstellen des
Kraftstoff/Luft-Verhältnisses geschaffen. Ein solches Verfahren ist beispielsweise aus der DE 197 53 718 Cl bekannt, welches die Auswertung bestimmter Kriterien zur Umschaltung zwischen zwei verschiedenen Brennverfahren nutzt. Bei Feststellung des Umschaltkriteriums wird in die Sonderbetriebsart zur Regeneration eines dem Dieselmotor nachgeschalteten Speicherkatalysators umgeschaltet .
Die Umschaltung in eine Sonderbetriebsart des Dieselmotors bei Vorliegen eines bestimmen Umschaltkriteriums ist auch in der DE 199 39 988 AI beschrieben, wobei in der Sonderbetriebsart ein Speicherkatalysator hinsichtlich der Stickoxid-Salze regeneriert werden soll. Hierzu wird in dem Regenerationsmodus als Sonderbetriebsart ein reduzierend auf den Katalysator wirkendes Abgas erzeugt.
Aus der DE 197 50 226 Cl ist eine Motorregelsystem bekannt, daß in Abhängigkeit von Kennfeldern den Betrieb eines Dieselmotors regelt. Dabei sind in einem Motorsteuergerät separate Kennfeder für eine Betriebsart mit magerer Verbrennung und eine Betriebsart mit fetter, kraftstoffreicher Verbrennung abgespeichert. Die zeitliche Dauer der Regeneration der Einrichtung zur Abgasnachbehandlung ist bei den bekannten Verfahren sehr lang. Auch ist oft die Umschaltung in die Sonderbetriebsart und zurück für den Fahrer eines von dem Motor angetriebenen Kraftfahrzeugs spürbar, was nicht erwünscht ist.
Der vorliegenden Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren zum Betrieb eines Dieselmotors der gattungsgemäßen Art zu schaffen, bei dem in der Sonderbetriebsart die Betriebsbedingungen verbessert sind.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß mit den Merkmalen des Anspruchs 1 gelöst.
Erfindungsgemäß ist in der Sonderbetriebsart mindestens eine zeitlich von der Haupteinspritzung abgesetzte Nacheinspritzung von Kraftstoff vorgesehen, wobei der Zeitraum der Nacheinspritzung derartig spät während des Zyklus gelegt wird, daß der dabei eingespritzte Kraftstoff mit dem bereits brennenden Kraftstoff verbrannt wird. Auf diese Weise wird ein Abgas mit hoher Temperatur und Enthalpie gebildet. Damit kann sowohl die Regeneration von Partikelfiltern gefördert werden, bei denen ein überstöchio- metrischer Betrieb vorgesehen ist, als auch eine effiziente Schwefelregeneration von NOx-Speicherkatalysatoren im unterstöchiometrischen Betrieb erreicht werden. Das erfindungsgemäße Verfahren schafft sowohl bei überstöchio- metrischer Verbrennung, also fetter Gemischbildung, als auch unterstöchiometrischer Verbrennung mit magerem Kraftstoff/Luft-Gemisch reduzierend auf Katalysatoroberflächen wirkende Abgase. Die gesamte zu verbrennende Kraftstoff- enge wird in mehreren Teileinspritzungen eingebracht, wobei die Kraftstoffmenge, die vor der erfindungsgemäß mitbrennenden Nacheinspritzung abgegeben wird, mehreren Haupteinspritzungen oder auch einer beliebigen Anzahl an Voreinspritzungen zugemessen werden kann. Vorteilhaft kann die mitbrennende Nacheinspritzmenge auch in mehreren Nacheinspritzungen zugemessen werden.
Besonders vorteilhaft wird die mitbrennende Kraftstoffmenge der Nacheinspritzung entsprechend dem Betriebszustand des Motors dosiert und so letztlich durch die Einstellung der
Nacheinspritzmenge die Betriebslast des Motors einregelt. Zweckmäßig kann dabei auch der Einspritzzeitpunkt der Nacheinspritzung entsprechend dem Betriebszustand von der Steuereinheit eingestellt werden. Die vor der mitbrennenden Nacheinspritzung erfolgenden Teileinspritzungen stellen bei früher Verbrennungslage eine Formung des Einspritzverlaufes dar, an den die Nacheinspritzung in Menge und Zeitpunkt an den Motorbetrieb anpaßbar ist.
In vorteilhafter Ausgestaltung der Erfindung erhöht die Steuereinheit während einer Umschaltphase beim Umschalten in den Sonderbetriebszustand und zurück die Kraftstoffmenge der mitbrennenden Nacheinspritzung bei gleichzeitiger Reduzierung der Haupteinspritzmenge aufeinander folgender Zyklen in entsprechender Menge bis zum Erreichen der vorgesehenen Nacheinspritzmenge. Entsprechend wird beim Rückschalten in den Normalbetriebszustand die Nacheinspritzmenge reduziert bei analoger Erhöhung der Haupteinspritzmenge. So kann ein Übergang von magerer Gemischbildung mit Kraftstoff/Luft-Verhältnissen λ < 1 auf fette, kraftstoffreiche Verbrennung mit Luftverhältnissen λ > 1 dargestellt werden. Der Übergang von magerer zu fetter Verbrennung während der Umschaltphase kann mit kontinuierlich oder diskontinuierlich veränderten Mengen der Haupteinspritzung und der angepaßten mitbrennenden Nacheinspritzung erfolgen. Als Regelgröße der Änderung der Einspritzmengen wird ein indiziertes Moment des Dieselmotors herangezogen, welches während der Umschaltphase konstant gehalten wird. Auf diese Weise erfolgt die Umschaltung bzw. die Rückschaltung der Betriebszustände völlig ruckfrei und ist für den Führer eines Kraftfahrzeuges nicht spürbar.
Um in der Sonderbetriebsart die zur Regeneration eines Katalysators erforderliche AbgasZusammensetzung zu schaffen, kann es zweckmäßig sein, dem Abgas Kraftstoff zuzusetzen. Der zugesetzte Kraftstoff wird in der Abgasatmosphäre gecrackt und die dabei entstehenden Kohlen- wasserstoffradikale tragen zur Senkung der Abgasemmision des Dieselmotors bei. Die Zusetzung von Kraftstoff kann durch eine oder mehrere zusätzliche Nacheinspritzungen vorgenommen werden, welche im Anschluß an die erfindungsgemäß mitbrennenden Nacheinspritzungen erfolgt. Optional kann aber auch eine in Menge und Zeitpunkt unabhängig vom Motorbetrieb dosierbare Kraftstoffeinspritzung in die Abgas- leitung des Dieselmotors vorgesehen sein.
Mit dem erfindungsgemäßen Verfahren kann die Effizienz der Regeneration von NOx-Adsorbersystemen erhöht werden, welche unter bestimmten Voraussetzungen (Speicherkapazität, aktives Temperaturfenster) die Stickoxide von Brennkraftmaschinen bei magerer Verbrennung (überstöchiometrischer Verbrennung mit λ > 1 und demnach RestSauerstoff im Abgas) speichern. Das erfindungsgemäße Verfahren stellt rasch Sauerstofffreies Abgas (λ < 1) mit möglichst hohem Reduktionsmittelgehalt bereit, welches zur Regeneration solcher NOx-Adsorbersysteme, also Desorption von NOx und gleichzeitiger NOx-Umsatz zu Stickoxid N2 benötigt wird. Mit dem erfindungsgemäß mitbrennenden Kraftstoff der Nacheinspritzung werden ebenso rasch hohe Temperaturen des Abgases erreicht, welche die als Katalysatorgift wirkenden Ablagerungen von Schwefelverbindungen entfernen. Auch sind mit den hohen Temperaturen Partikelfilter rascher regenerierbar. Bekannte Katalysatoren benötigen nach dem Kaltstart eine gewisse Zeit bis zum Erreichen ihrer Start-
te peratur. Durch den Einsatz des erfindungsgemäßen Brennverfahrens kann diese Zeit aufgrund der deutlich höheren Abgastemperatur gegenüber bekannten Verfahren verkürzt werden, wodurch eine erheblich geringere Abgasemmision beim Warmlauf des Dieselmotors erreicht wird.
Bei der Einstellung bzw. Regelung des Kraftstoff/Luft- Verhältnisses kann zweckmäßig auch die Menge an rückgeführtem und der Frischluft beigemischtem Abgas berücksichtigt werden, wobei die Steuereinheit als Stellglied der Regelung ein Abgasrückführungsventil ansteuert, das in einer Abgasrückführungsleitung zwischen Abgastrakt und Einlaßtrakt des Dieselmotors angeordnet ist. In einer Weiterbildung der Erfindung regelt die Steuereinheit neben der Einstellung der Einspritzparameter den Druck der zugeführten Frischluft zweckmäßig über Drosseleinrichtungen im Einlaßbereich und eine Aufladeeinrichtung im Abgasbereich des Dieselmotors. Die Druckregelung kann alternativ über das Abgasrückführungsventil und die Aufladeeinrichtung als Stellglieder erfolgen.
Weiterhin regelt die Steuereinheit vorteilhaft den Massendurchsatz der Frischluft, wobei die Steuereinheit das Abgasrückführungsventil als Stellglied unter Berücksichtigung eines Meßsignals eines Luftmassenmessers einsetzt. Die Regelung des Massendurchsatzes kann auch über Drosselklappen als Stellglieder erfolgen. Die Steuereinheit koordiniert dabei sämtliche Stellglieder und führt die Stellbewegungen in Abhängigkeit der erfaßten Regelabweichungen vom Sollwert im gesamten Betriebsbereich des Dieselmotors kontinuierlich nach. Mit entsprechenden Vorgabewerten auf Kennfeldern wird das erfindungsgemäße Ver-
fahren auch in den stationären Betriebszuständen des Dieselmotors realisiert. Zum Einstellen eines lastneutralen Überganges wird vor dem Auslösen der Einspritzmaßnahmen beim Umschalten der Betriebszustände, also vor der Ein- spritzmengenänderung des Kraftstoffs der mitbrennenden Nacheinspritzung, der Luftpfad kontinuierlich eingeregelt, nämlich die Regelung des Saugrohrdruckes und des Massenstroms der Frischluft.
Die Erfindung ist nachstehend anhand eines Ausführungsbeispieles näher erläutert. Es zeigen:
Fig. 1 eine schematische Darstellung eines Dieselmotors,
Fig. 2 ein schematisches Schaubild der Bestimmung von Einstellwerten in der Steuereinheit.
Fig. 1 zeigt einen Dieselmotor 1 mit vier Zylindern 23, denen jeweils ein Injektor 25 zugeordnet ist. Die aus einer gemeinsamen Druckleitung gespeisten Injektoren 25 spritzen nach Maßgabe eines Steuersignals einer Steuereinheit 14 Kraftstoff direkt in die Zylinder 23 ein, welcher mit separat zugeführter Verbrennungsluft verbrannt wird. Die Frischluft wird über eine Ansaugleitung 20 zugeführt, an die mittels Einlaßstutzen 24 die Zylinder 23 angeschlossen sind. Das Abgas aller Zylinder 23 wird über eine Abgas- leitung 21 abgeführt und vor dem Ausstoß in die Umwelt durch einen Katalysator 22 geleitet. Die Abgasleitung 21 ist über eine Abgasrückführungsleitung 26 mit der Ansaugluftleitung 20 verbunden. Nach Öffnen eines Abgasrückführungsventils 2 kann so Abgas des Dieselmotors 1 der Frischluft beigemischt werden, wobei das rückgeführte Abgas
vor dem Einströmen in die Ansaugluftleitung 20 durch einen Abgaskühler 4 herabgekühlt wird.
Das Verhältnis λ des in die Zylinder eingespritzten Kraftstoffes zu der Verbrennungsluft wird von der Steuereinheit 14 bestimmt, welche durch entsprechende Ansteuerung der Injektoren 25 die von ihnen abgegebene Kraftstoffmenge pro Arbeitsspiel als auch die den Zylindern 23 zugeführte Frischgasmenge einstellt. Abhängig von der eingesetzten Einrichtung zur Abgasnachbehandlung (Katalysator 22) kann der Dieselmotor dabei entweder mit unterstöchiometrischer Verbrennung oder überströchiometrischer, d.h. fetter Verbrennung mit KraftstoffÜberschuß (λ > 1) betrieben werden, wie es beispielsweise zur Desorption von NOx- Steuerkatalysatoren erforderlich ist. Stellt die Steuereinheit 14 das Vorliegen eines als Umschaltkriterium vorgegebenen Wertes einer Betriebsmeßgröße 15 des Dieselmotors fest, so wird auf eine Sonderbetriebsart zur Regeneration des Katalysators umgeschaltet und ein für diese Betriebsart vorgegebenes Kraftstoff/Luft-Verhältnis eingestellt. Zur Feststellung des Umschaltkriteriums kann beispielsweise der Steuereinheit der Sättigungsgrad des Katalysators 22 als Meßsignal 15 eingegeben werden.
Wie in Fig. 2 schematisch dargestellt ist, verfügt die Steuereinheit 14 über Kennfelder, aus denen sie in Abhängigkeit laufend ermittelter Betriebsparameter geeignete Stellgrößen für die von ihr kontrollierten Stellglieder zur Einstellung des Kraftstoff/Luft-Verhältnisses ausliest. Dabei ist der Steuereinheit ein Kennfeldpfad 17 zur Einstellung einer mageren Verbrennung und entsprechenden Kennfeldern für alle Stellglieder zugeordnet. Ein Kennfeldpfad
18 zur Einstellung einer fetten, überstöchiometrischen Verbrennung enthält Kennfelder für jedes anzusteuernde Stellglied mit entsprechenden Stelldaten. Abhängig von dem Meßwert des Umschaltkriteriums 15 (Sättigungsgrad des Katalysators) wird einer der Kennfeldpfade 17, 18 zum Auslesen geöffnet, was schematisch durch Einstellung eines Schalters 16 dargestellt ist. Bei einem Normalbetrieb mit magerer Verbrennung, bei dem der Kennfeldpfad 17 mit seinen einzelnen Kennfeldern aktiviert ist, wird erfindungsgemäß bei vorliegen des Umschaltkriteriums in den Sonderbetriebszustand umgeschaltet und entsprechend auf die Betriebsart mit fetter Verbrennung gewechselt.
Jeder Kennfeldpfad enthält dabei ein Kennfeld mit Ein- spritzparametern für die Injektoren 25 und für jedes weitere Stellglied, welches von der Steuereinheit 14 zur Einstellung des Kraftstoff/Luft-Verhältnisses herangezogen wird. Zweckmäßig wird dabei das Abgasrückführungsventil 2 über einen Stellantrieb 3 von der Steuereinheit 14 eingesetzt. Die Abgasatmosphäre zur effektiven Desorption des Katalysators 22 wird in der Sonderbetriebsart erfindungsgemäß durch eine Nacheinspritzung im Anschluß an die Haupteinspritzung und gegebenenfalls die Voreinspritzungen geschaffen, wobei der nachträglich eingespritzte Kraftstoff an der bereits erfolgenden Verbrennung teilnimmt. Die Ein- regelung der gewünschten Abgaszusammensetzung wird zusätzlich durch die geeignete Einstellung des Abgasrückführungsventils beeinflußt. Des weiteren nimmt die Steuereinheit 14 durch Ansteuerung einer Drosseleinrichtung in der Ansaugluftleitung 20 und eine Aufladeeinrichtung im Abgastrakt auf die Einstellung des Kraftstoff/Luft-Verhältnisses λ Einfluß.
Als Drosseleinrichtung kann eine Drosselklappe 8 in der Ansaugluftleitung vorgesehen sein, die über ein entsprechendes Stellglied 9 mittels eines Stellantriebes 10 von der Steuereinheit 14 in die aus einem entsprechenden Kennfeld (Fig. 2) ausgelesene Position gebracht wird. Alternativ zu der Drosselklappe 8 in der Ansaugluftleitung 20 kann in jedem Einlaßstutzen 24 der Zylinder 23 ein Drosselorgan 11 angeordnet sein. Die Steuereinheit 14 stellt alle Drosseleinrichtungen 11 in den Einlaßstutzen 24 über ein gemeinsames Stellglied 12 und einen auf das Stellglied 12 wirkenden Stellantrieb 13 ein. Als weiteres Stellglied mit Wirkung auf das Kraftstoff/Luft-Verhältnis beaufschlagt die Steuereinheit 14 eine Aufladeeinrichtung im Abgastrakt, die im vorliegenden Ausführungsbeispiel ein Ab- gasturbolator 5 ist, der aus einer vom Abgas beaufschlagten Turbine 27 und einem auf die Frischluft wirkenden Verdichter 28 besteht. Das Stellglied β des Abgasturbolators, das über dem Stellantrieb 7 von der Steuereinheit bedarfsweise einstellbar ist, kann beispielsweise eine variabel einstellbare Turbinengeometrie sein.
Der Dieselmotor wird mit dem erfindungsgemäßen Verfahren im Sonderbetriebszustand mit einer mitbrennenden Nacheinspritzung betrieben, die sich an eine beliebige Anzahl an Voreinspritzungen und ein bis zwei Haupteinspritzungen anschließt. Des weiteren kann eine weitere zeitlich abgesetzte Nacheineinspritzung in den Brennraum eingebracht werden, wobei der hier eingespritzte Kraftstoff nicht mehr an der Verbrennung teilnimmt und zur Schaffung einer Abgasatmosphäre beiträgt, die über eine längere Betriebszeit effizienter von dem Katalysator reinigbar ist. Die er-
findungsgemäße Nacheinspritzung wird bezüglich Einspritzzeitpunkt und -dauer so ausgelegt, daß je nach Bedarf über- stöchiometrische oder unterstöchiometrische Luftverhältnisse geschaffen werden. Der maximale Druckanstieg im Brennraum und die zeitliche Lage des maximalen Druckanstieges entsprechen bei dem erfindungsgemäßen Verfahren in etwa den Werten im Normalbetrieb mit lediglich Vor- und Haupteinspritzung. Die Regelung der Motorlast erfolgt über die an der Verbrennung teilnehmende Einspritzmenge, also im Sonderbetriebszustand unter Einschluß und maßgeblicher Berücksichtigung der mitbrennenden Nacheinspritzmenge. Mit dem erfindungsgemäßen Verfahren können ohne Anhebung der Geräuschentwicklung rasch höhere Abgastemperaturen und - enthalpien erreicht werden und so die Effizienz von Katalysatoren auch insbesondere während der Warmlaufphase gesteigert werden.
Die Anteile der Haupteinspritzmenge und der Nacheinspritzmenge an der gesamten Einspritzmenge bzw. deren Änderungen während der Übergangsphase beim Wechsel der Betriebsart von fetter zu magerer Verbrennung und umgekehrt wird von der Steuereinheit in Abhängigkeit eines oder mehrerer Betriebsparameter 19 (Fig. 2) eingestellt. Als solche Betriebsparameter, mit denen die Kennfelder für die jeweils zu wählende Betriebsart ausgelesen werden, kommen die folgenden physikalisch meßbaren Größen in Frage:
• Motordrehmoment und seine Ableitung
• Motordrehzahl und ihre Ableitung
• Fahrgeschwindigkeit eines vom Dieselmotor angetriebenen Fahrzeuges
Fahrstufe/Gang
Gesamteinspritzmenge
Luftmasse und ihre Ableitung
Kühlmitteltemperatur
Außenlufttemperatur
Saugrohrtemperatur
Abgastemperatur
Atomsphärendruck
Saugrohrdruck
Abgasdruck