Verfahren zum Zuteilen von industriellen oder technologischen Ressourcen in technischen Systemen
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Zuteilen von industriellen oder technologischen Ressourcen in technischen Systemen und ein Computersystem für die D Ohführung eines Datenmanagements, das zumindest das Management von Daten betreffend industrielle oder technologische Ressourcen enthält.
DE 199 18 332 CI offenbart ein Verfahren zur Kontrolle der im Betrieb einer Anlage entstehenden Kosten. Dabei wird der Betriebszustand mindestens einer Komponente der Anlage über eine Zustandsmeldung erfaßt. Diese Meldung wird einem Rechenmodell der Anlage zugeführt, in dem die anfallenden Ist-Werte der Kosten ermittelt und mit vorgebbaren Soll- Werten verglichen werden. Die Abweichung zwischen Ist-Werten und Soll- Werten wird angezeigt.
Nachteilig bei diesem Verfahren ist die Tatsache, daß dieses in seiner Verfahrensstruktur bei der Auswertung lediglich relativ starre Bewertungs- und Aktionsschemata aufweist, die einen vollautomatischen Betrieb einer Anlage verhindern.
Aus dem vorgenannten ergibt sich das Problem, mit Hilfe eines neuartigen Verfahrens die obengenannten Nachteile zumindest teilweise zu beseitigen bzw. zu mindern, insbesondere ein Verfahren bereitzustellen, daß in der Lage ist, über sehr feinstrukturierte Entscheidungsmuster einen vollautomatischen Betrieb bzw. Ablaufeines auch hochkomplexen Systems gepaart mit einer hohen Betriebssicherheit zu gewährleisten.
Dieses Problem wird erfindungsgemäß durch ein Verfahren nach Anspruch 1, ein Verfahren nach Anspruch 2, ein Computersystem nach Anspruch 21 und eine Verwendung nach Anspruch 22 gelöst.
Beim ersten erfrndungsgemäßen Verfahren handelt es sich um ein Verfahren zum Zuteilen von industriellen oder technologischen Ressourcen in technischen Systemen, insbesondere zur
Vermeidung von Fehlftinktionen technischer Systeme, mit einem Datenverarbeitungssystem, einer Eingabeeinheit, einer Anzeigeeinheit und zumindest industrielle oder technologische Ressourcen betreffenden Dateneingang- und Datenausgang, wobei der Betriebszustand des Systems von einem Hauptmodul des Datenverarbeitungssystems zentral gesteuert wird, wobei das Hauptmodul über den Dateneingang eingegebene und/oder detektierte Kenngrößen mittels mindestens einer Steuerfunktion mit mindestens einem ersten festlegbaren Kenngrößenmaximum und/oder Kenngrößerm inimum derart verarbeitet und verwaltet, daß lediglich definierte maximale Ressourcenschwankungen möglich sind, die über den Datenausgang zu einer automatischen kompensierenden Rückkopplung und Antwort des Systems fuhren, wobei bei Überschreiten mindestens eines zweiten Kenngrößenmaximums und/oder Unterschreiten mindestens eines zweiten Kenngrößenminimums das Modul automatisch die Steuerfunktion deaktiviert und die Eingabe von neuen Werten zur Initialisierung von mindestens einer Steuerfunktion fordert, wobei nach der Initialisierung das System sich automatisch wieder aktiviert.
Diese spezielle Art der Ausgestaltung des Verfahrens erlaubt bei einer ggf. Vielzahl von Redundanzen den fallweise auch vollautomatischen Betrieb von hochkomplexen Verfahrensabläufen komplexer Systeme, wie beispielsweise ganzer Industrieanlagen.
Beim zweiten erfindungsgemäßen Verfahren handelt es sich um ein Verfahren zum Zuteilen von industriellen oder technologischen Ressourcen in technischen Systemen, insbesondere zur Vermeidung von Fehlfunktionen technischer Systeme, mit einem Datenverarbeitungssystem, einer Eingabeeinheit, einer Anzeigeeinheit und zumindest industrielle oder technologische Ressourcen betreffenden Dateneingang- und Datenausgang, wobei der Betriebszustand des Systems von einem Hauptmodul des Datenverarbeitungssystems zentral über eine einzige zentrale Schnittstelle gesteuert wird, wobei das Hauptmodul über den Dateneingang eingegebene und/oder detektierte Kenngrößen mittels mindestens einer Steuerfunktion mit mindestens einem ersten festlegbaren Kenngrößenmaximum und/oder Kenngrößenminimum derart verarbeitet und verwaltet, daß lediglich definierte maximale Ressourcenschwankungen möglich sind, die über den Datenausgang zu einer automatischen kompensierenden Rückkopplung und Antwort des Systems führen.
Die einzige zentrale Schnittstelle des Hauptmoduls gewährleistet einen effizienten Datenabgleich für viele Benutzer quasi in Echtzeit, wobei zumindest ein Teil des Datenpools (die Summe aller Daten) des Hauptmoduls somit rein theoretisch auch parallel in die verschiedensten Datenformate ohne vorheriges Übermitteln in andere Module zur weiteren Bearbeitung der Daten übersetzt werden kann. Es entfällt somit das ansonsten übliche Übermitteln von einem Modul in ein anderes, um dann dort weiterverarbeitet und anschließend ggf. wieder zurückübermittelt zu werden. Die eingehenden und ausgehenden Daten passieren somit wesentlich weniger Schnittstellen (für Daten), was zu einer höheren Datensicherheit und weniger Fehlern bei der Übertragung von einem Modul in ein nächstes führt. Die Betriebssicherheit steigt somit bei sehr komplexen Systemen mit vielen Millionen Rechen- und Datenverarbeitungsschritten wesentlich an. Als Schnittstelle kann jeder Typ, beispielsweise eine RS-232-Schnittstelle, fungieren.
Bei beiden erfindungsgemäßen Verfahren kann das Hauptmodul in Abhängigkeit von der Architektur der logistischen Verknüpfung aus lediglich einem bis zu sämtlich vorhandenen Modulen (quasi Sub-Modulen) bestehen. Entscheidend ist, daß das Hauptmodul den direkten Zugriff auf den Datenpool hat, ohne Übermittlung von benötigten Daten aus dem Datenpool über eine Schnittstelle.
Beim ersten erfindungsgemäßen Verfahren ist es jedoch auch denkbar, daß das Hauptmodul mehrere Schnittstellen aufweist, während beim zweiten erfindungsgemäßen Verfahren eben nur eine einzige Schnittstelle mit den oben genannten Vorteilen existiert.
Beim zweiten erfindungsgemäßen Verfahren ist es von Vorteil, daß bei Überschreiten mindestens eines zweiten Kenngrößenmaximums und/oder Unterschreiten mindestens eines zweiten Kenngrößenminimums das Modul automatisch die Steuerfunktion deaktiviert und die Eingabe von neuen Werten zur Initialisierung von mindestens einer Steuerfunktion fordert, wobei nach der Initialisierung das System sich automatisch wieder aktiviert, um somit bei sehr sensiblen Bereichen mindestens eine weitere Redundanz hinsichtlich der Betriebssicherheit zu haben.
Erfindungsgemäß sind unter den folgenden Begriffen folgendes zu verstehen:
Unter dem Begriff „System" ist ein technisches System zu verstehen, d.h. ein System, das einen technischen Bezug zur Außenwelt aufweist, beispielsweise ein System zur Steuerung von Robotern oder ein System zur objektorientierten Bearbeitung und Verwaltung von technisch bezogenen Daten wie beispielsweise die Überwachung und Steuerung von logistischen Abläufen jedweder Art. Ein solches System besteht in der Regel aus mindestens einer Komponente der Außenwelt, beispielsweise einem Roboter, und mindestens einer Komponente der „digitalen Weit", also einem Datenverarbeitungssystem mit diesbezüglichen Bestandteilen wie einem Dateneingang und einem Datenausgang. - Unter dem Begriff „Modul" ist erfindungsgemäß eine funktionelle Einheit aus Steuerfunktionen und Daten, insbesondere Kenngrößen, zu verstehen. Beim ersten erfindungsgemäßen Verfahren können neben dem Hauptmodul auch weitere über Schnittstellen verknüpfte Module existieren. Beim zweiten erfindungsgemäßen Verfahren existiert lediglich ein Haupmodul mit einer einzigen Schnittstelle. Diese Schnittstelle dient - wie schon oben erläutert - lediglich zur Datenein- und Datenausgabe und nicht wie beim ersten erfindungsgemäßen Verfahren auch der Übermittlung von Daten zur selbigen Weiterverarbeitung. Insofern kann das Hauptmodul selbstverständlich auch aus mehreren Modulen bestehen, wobei die Daten jedoch nicht über eine Schnittstelle übermittelt sondern direkt aus dem Datenpool selbst herausgenommen, weiterverarbeitet und anschließend wieder in den Datenpool zurückgelegt werden.
Unter dem Begriff „Kenngröße" ist erfindungsgemäß eine für das Verfahren notwendige Größe, beispielsweise der Füllzustand eines Lagers, zu verstehen.
Unter dem Begriff „Kenngrößensatz" ist erfindungsgemäß ein Satz, insbesondere ein funktionaler Satz, an Kenngrößen zu verstehen.
Unter dem Begriff „Steuerfunktion" ist erfindungsgemäß eine Funktion zum Steuern verschiedener Größen bzw. Zustände innerhalb des Verfahrens zu verstehen. In der Regel verknüpft eine Steuerfunktion mindestens zwei Kenngrößen funktional miteinander. Dabei kann eine solche Steuerfunktion für den jeweiligen Zweck des Verfahrens vorab festgelegt oder im Laufe des Verfahrens berechnet bzw. aufgerufen worden sein.
Der Begriff „Daten" ist erfindungsgemäß als Oberbegriff zu „Kenngröße" zu verstehen, enthält somit letztere und andere Hilfsgrößen, die häufig nur temporär benutzt werden.
Unter dem Begriff „Hierarchie" ist erfindungsgemäß eine Einteilung der Daten und der Kenngrößenmaxima und -minima hinsichtlich ihrer Bedeutung für bestimmte Prozesse zu verstehen, so daß durch eine Gewichtung (also die Hierarchie-Ebene) der Daten und Kenngrößenmaxima gezielt Einfluß auf das Verfahrensverhalten genommen werden kann. Je höher die Hierarchie-Ebene, desto wichtiger ist insbesondere eine Kenngröße. Die Gewichtung kann direkt mittels einer Rechenoperation in die jeweilige Kenngröße einfließen oder aber als Meta/Zusatzinformation zu bestimmten Zuordnungen führen, die dann ein jeweils der Situation angepaßtes Verhalten ermöglichen.
Zunächst ist es vorteilhaft, daß nur bei Überschreiten mindestens eines bestimmten Kenngrößenmaximums einer bestimmten Hierarchie und oder Unterschreiten mindestens eines bestimmten Kenngrößenminimums einer bestimmten Hierarchie das Modul automatisch die Steuerfunktion deaktiviert, um auf diese Weise quasi durch eine Gewichtung bestimmter Kenngrößenmaxima und/oder Kenngrößenminima hinsichtlich ihrer Bedeutung auf bestimmte Prozesse ganz gezielt auf die jeweiligen Systeme maßgeschneidert einzugehen. Aus diesem Grund ist es auch vorteilhaft, daß einzelnen Hierarchieebenen bestimmte Steuerfunktionen zugeordnet sind und/oder daß zumindest ein Teil der Steuerfunktionen und/oder zumindest ein Teil der Kenngrößen funktional miteinander verknüpft sind und/oder daß sämtliche Module derart funktional miteinander verknüpft sind, daß eine Änderung einer Kenngröße in einem Modul eine Änderung eines Kenngrößensatzes in jedem anderen Modul zur Folge hat.
Mit diesen logistischen Verknüpfungen ist es möglich, die komplexesten Systeme zu überwachen und ggf. zu steuern, somit industrielle oder technologische Ressourcen in technischen Systemen insbesondere zur Vermeidung von Fehlfunktionen zuzuteilen.
h vorteilhafter Weise startet das Verfahren bei Eingabe mindestens einer Kenngröße automatisch mit einer Grundeinstellung an vorgegebenen Kenngrößen, um so früh wie
möglich weitere Eingaben und Kenngrößenänderungen aufnehmen und verarbeiten zu können.
Damit kein Unberechtigter am jeweiligen System in schädlicher Weise Manipulationen vornehmen kann, ist es vorteilhaft, daß vor jeder Änderung von Kenngrößen und/oder Steuerfunktionen eine Zugangsberechtigungsabfrage, insbesondere mittels eines PIN-Codes, stattfindet.
Aus Datensicherheitsgründen ist es hinsichtlich einer nachvollziehbaren Dokumentation von Vorteil, daß über sämtliche Vorgänge im System ein Protokoll angelegt wird. In der Praxis haben sich Systeme vorteilhafterweise bewährt, bei denen es sich bei den Ressourcen um Zeitangaben und/oder Leistungen und/oder Waren und/oder Geld handelt.
Die nachfolgenden Ausführungen sind vorteilhaft, da sich diese in der Praxis bewährt haben:
Die Eingaben erfolgen zumindest teilweise über ein Spracherkennungsmodul.
Die Erfassung aktueller Daten über bestimmte Objekte erfolgt über eine digitale Bild- und/oder Tonerfassung.
Der Datenaustausch zwischen den Modulen erfolgt zumindest teilweise über eine Datenfernübertragung, insbesondere über Internet, Intranet, WAP-Technologie, Telephon, Modem.
Eingabe- und/oder Ausgabe-Daten sind zumindest teilweise (daten)fernübertragbar, so daß Kontrollen in zu überwachenden Systemen und mögliche Eingriffe sowie Warnmeldungen des Systems quasi mobil möglich sind. Folglich werden die Benutzer eines solchen Systems quasi überall erreichbar und können vor Ort Einfluß auf die laufenden Prozesse nehmen.
Divergenzen zwischen Sollvorgaben und Istwerten der einzelnen Kenngrößen werden optisch und/oder akustisch dargestellt.
Divergenzen zwischen Soll vorgaben und Istwerten der einzelnen Kenngrößen werden mittels zweier auf der Anzeigeeinheit abgebildeten Objektdarstellungen visualisiert.
Als eine vorteilhafte Variante des erfindungsgemäßen Verfahrens handelt es sich um ein Verfahren zur Überwachung und Steuerung von Bauvorhaben. Die komplexen Abläufe solcher Vorhaben sind geradezu prädestiniert, um vom erfindungsgemäßen Verfahren überwacht und gesteuert zu werden. Bei diesem Verfahren ist es besonders vorteilhaft, daß die Divergenz zwischen Sollvorgabe und Istwerten der einzelnen Kenngrößen mittels zweier auf der Anzeigeeinheit abgebildeter Hausdarstellungen visualisiert wird, da somit eine plastische Darstellung des aktuellen Bauvorhabens gegeben ist.
Das erfindungsgemäße Computersystem für die Durchführung eines Datenmanagements, das zumindest das Management von Daten betreffend industrielle oder technologische Ressourcen enthält, weist ein Datenverarbeitungssystem, eine Eingabeeinheit, eine Anzeigeeinheit und einen zumindest industrielle oder technologische Ressourcen betreffenden Dateneingang und Datenausgang zur Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens auf.
Das erfindungsgemäße Verfahren und das erfindungsgemäße Computersystem eignet sich exzellent zur Überwachung und ggf. Steuerung von logistischen Abläufen jedweder Art, insbesondere von Bauvorhaben, Warenflüssen und Dienstleistungsbereitstellungnen für Kaufhäuser, Industriebetriebe, Krankenhäuser, Restaurantbetriebe, Fast-Food-Ketten, Drogeriemärkte, Tankstellen, Banken, Einzelhandelsgeschäfte, Baumärkte, Möbelmärkte, Supermärkte, Filialbetriebe jedweder Art. Denkbar sind jedoch auch Anwendungen als mternetkaufhaus, interaktives Spielsystem, Daten/Terminplaner, interaktives Lexikon, Finanzbuchhaltung, Steuerberaterprogramm etc.
Die nachfolgenden Beispiele dienen zur näheren Erläuterung der Erfindung.
In den Figuren zeigen:
Figur 1 - das Datenzugriffsschema einer Ausfuhrungsform des erfindungsgemäßenVerfahrens für an mehreren Bauvorhaben beteiligten Darlehensgeber;
Figur 2 - das Internet-Zugriffsschema des zu Figur 1 gehörenden Verfahrens;
Figur 3 - das Warnmeldungsschema des zu Figur 1 gehörenden Verfahrens;
Figur 4 - das Datenflußschema des zu Figur 1 gehörenden Verfahrens bei Zeitverzug hinsichlich eines Bauabschnittes;
Figur 5 - eine schematische Übersicht der logistischen Verknüpfung hinsichtlich des
Datentransfers zwischen den einzelnen an einem Projekt beteiligten Teilnehmern nach dem bisherigen Stand der Technik;
Figur 6 - eine schematische Übersicht der logistischen Verknüpfung hinsichtlich des
Datentransfers zwischen den einzelnen an einem Projekt beteiligten Teilnehmern nach dem zweiten erfindungsgemäßen Verfahren.
In Figur 1 ist das Datenzugriffsschema einer Ausführungsform des erfindungsgemäßen Verfahrens für Bauvorhaben gezeigt.
Verschiedene in einem Bauprojekt involvierte Darlehensgeber 1 bis X können über eine
Internet-Seite den Status Quo des laufenden Bauprojektes (das Verfahren wird mit „Protaxa" bezeichnet) abfragen.
Dabei steht den Benutzern ein Baulexikon zur Verfügung, wobei bei Kritik hinsichtlich einzelner Schritte es möglich ist, e-mails an die Verantwortlichen des Bauprojektes zu versenden.
Mittels eines Codes ist es möglich, über verschiedene Intranets die Daten für das jeweilige
Bauvorhaben 1 bis X abzufragen.
Die ergebnisorientierten Daten sind die Ergebnisse eines die nachfolgenden Module berücksichtigenden Hauptmoduls (nicht abgebildet).
Bei den Modulen handelt es sich um solche, die folgendens berücksichtigen:
Zeichnungen und Pläne, Werksplanung, Status-Quo, Kalender, Gewerkeliste, Angebot,
Bemusterung und Ausstattung des Bauobjektes, Baubeschreibung, Genehmigungen, Photo-
Film-Dokumente, Leistungsbewertung, Tagesplan, Tagesbericht, Wochenplan, Wochenbericht, Monatsplan, Monatsbericht, Bausicherheit, DBSf-Normen, BGB, Terminplaner, Bautagebuch, Schriftverkehr, Mängel, VOB (Bauverordnung). Bei auftretenden Fehlern, nämlich bei Kostenüberschreitung, Zeitverzug, Fehlkalkulation oder Gewerkeverschiebung werden diesbezügliche Warnungen, beispielsweise über eine Sprachdatei akustisch ausgegeben. (Unter dem Begriff „Gewerke" wird erfindungsgemäß die Summe aus Dienstleistungen und Materialien hinsichtlich eines Bauabschnittes bzw. einer funktionalen Einheit des Bauprojektes verstanden, beispielsweise ist ein Gewerke „Fenster" im wesentlichen die Summe aus den Herstellungsschritten und den Materialien für Glasscheiben und Rahmen.)
In Figur 2 ist das Internet-Zugriffsschema des zu Figur 1 gehörenden Verfahrens abgebildet.
Auftraggeber, Statiker, Planer und Architekt, Innenarchitekt, Behörden, Boden-Gutachter, Gutachter für andere Fragen sowie Prüfstatiker können über die Web-Seite - neben den einzelnen Darlehensgebern 1 bis X in zu Figur 1 erläutertem Sinne zugreifen, um diesbezüglich für sie relevante Informationen abzufragen. Dabei ist eine weitere Vernetzung mit Versicherungen, Baustoffhändlern, Universitäten (zu Fragen des Baurechts), Arbeitsämtern und -Vermittlern, Sachverständigen, Herstellern, Preisagenturen sowie Subuntemehmern vorgesehen.
In Figur 3 ist das Warnmeldungsschema des zu Figur 1 gehörenden Verfahrens abgebildet.
Treten Fehler während des Bauvorhabens X auf, so werden die aktuellen Daten unter Berücksichtigung einer Leistungsbewertung, einer Gewerkeliste, eines eventuellen Kostensplittings (für ineinandergreifende Bauabschnitte), eines Terminplaners, von Genehmigungen, eines Kalenders und eines Kostenplans über eine Sprachausgabe in Form von Warnungen hinsichtlich Zeitverzug, Fehlkalkulation, Kostenüberschreitung und Gewerkeverschiebung wiedergegeben. Diese Warnmeldungen werden bei Betreten des für den jeweiligen Darlehensgeber vorgesehenen Intranets automatisch ausgegeben.
In Figur 4 ist das Datenflußschema des zu Figur 1 gehörenden Verfahrens bei Zeitverzug hinsichlich eines Bauabschnittes abgebildet.
Kommt es zu einem Zeitverzug hinsichtlich eines Bauabschnittes,so wird neben der Ausgabe einer entsprechenden Warnung gleichzeitig der Wochenplan mit dem Wochenbericht verglichen und letzterer ggf. geändert, der Tagesplan mit dem Tagesbericht verglichen und letzterer ggf. geändert sowie der Monatsplan mit dem Monatsbericht verglichen und letzterer ggf. geändert.
Gleichzeitig werden die Kalender, Leistungsbewertung, Genehmigungen und Terminplaner betreffenden Module direkt abgeglichen. Die restlichen in Figur 4 aufgezeigten Module werden anschließend abgeglichen.
In Figur 5 ist eine schematische Übersicht der logistischen Verknüpfung hinsichtlich des Datentransfers zwischen den einzelnen an einem Projekt beteiligten Teilnehmern nach dem bisherigen Stand der Technik dargestellt.
Es ist zu erkennen, daß zwischen den einzelnen Beteiligten ein Datenaustausch lediglich begrenzt zu anderen Beteiligten und auch teilweise nur in eine Richtung beschränkt möglich ist. Beispielsweise sind die Geldinstitute zur Finanzierung des Bauprojektes und die Versicherungen über das Modul Projektmanagement direkt mit dem Bauort selbst (beispielsweise über Video-Kameras etc.) und mit einem die Projektregelung übernehmenden Architekten verbunden. Es besteht keine direkte Verbindung mit den Zulieferfirmen, die wiederum lediglich mit dem Bauort selbst und dem Architekten verbunden sind.
In Figur 6 ist eine schematische Übersicht der logistischen Verknüpfung hinsichtlich des Datentransfers zwischen den einzelnen an einem Projekt beteiligten Teilnehmern nach dem zweiten erfindungsgemäßen Verfahren dargestellt.
Hier ist zu erkennen, daß aufgrund einer einzigen Datenschnittstelle des Haupt oduls ein direkter Zugriff von allen Beteiligten potentiell auf sämtliche Daten (also auf den Datenpool selbst) möglich und daher die Datensicherheit (wegen des Wegfalls von
Datenübertragungsproblemen durch viele Schnittstellen) und in vielen Fällen auch die Effizienz erheblich erhöht worden ist.
Bauüberwachungssystem:
Bei einem Hausbau wird mittels eines erfindungsgemäßen Verfahrens permanent insbesondere die auf dem Bauplatz vor Ort verfügbaren Mengen an Baustoffen überwacht. Sinkt beispielsweise in einem bestimmten Baustadium die Anzahl der Mauersteine unter ein bestimmtes Niveau, so wird nach einer entsprechenden Eingabe seitens des Architekten oder Maurerpoliers mittels einer Tastatur eines beispielsweise Notebooks via Modem dem erfindungsgemäßen Computersystem der diesbezügliche Wert über eine Schnittstelle übermittelt und im Datenpool abgelegt. Anschließend werden sämtlichen quasi Submodulen des Hauptmoduls diese Information „angeboten" und teilweise dort verarbeitet, was wiederum bestimmte Aktionen initiiert. Insbesondere wird eine Bestellung über die noch benötigten Mauersteine an einen Baustoff-Lieferanten via Internet abgeschickt, damit es nicht zu Verzögerungen kommt. Sinkt die Anzahl der Mauersteine vor Lieferung der bestellten Steine unter eine bestimmte zweite Grenze, so deaktiviert das zuständige Sub-Modul die betreffende Steuerfunktion und bittet um die Eingabe von neuen Randparametern, hier: um einen neuen Zeitrahmen, in dem bestimmte Tätigkeiten zu leisten sind, insbesondere für die dem Maueraufbau direkt nachfolgenden Arbeitsschritte. Das Computersystem überprüft die Durchführbarkeit und initialisiert und aktiviert sich wieder bei positivem Ergebnis. Dies ist notwendig, da durch das komplexe Ineinandergreifen der vielen einzelnen Arbeitsschritte mit dem alten Plan kein weiterer geordneter Bau des Projektes stattfinden kann.
Daran ist zu erkennen, daß das Computersystem bei Überschreiten oder Unterschreiten bestimmter Kenngrößenmaxima bzw. -minima zunächst versucht, allenfalls eine maximal vordefinierte Ressourcenschwankung zuzulassen, um dann bei Überschreiten oder Unterschreiten weiterer Extremal werte das Sytem aufgrund der Tatsache, daß ein reibungsloser Ablauf des Projektes nicht mehr garantiert werden kann, deaktiviert wird.
Solche Fälle sind auch in anderen Bauabschnitten denkbar. Es kann auch vorkommen, daß trotz bestimmter Verzögerungen einzelner Bauarbeiten, diese trotzdem nicht dazu fuhren, daß eine Deaktivierung stattfindet, wenn diese Bauarbeiten auch zu einem späteren Zeitpunkt ausgeführt werden können und nicht ein wichtiges Bindeglied für weitere essentielle Arbeiten darstellen. Dies wird durch eine unterschiedliche Bewertung in Form von sogenannten Hierarchie-Ebenen berücksichtigt. Je höher eine solche Ebene ist, desto höher ist die Wahrscheinlichkeit einer Deaktivierung bei oben beschriebenem Über- bzw. Unterschreiten bestimmter Kenngrößenmaxima respektive -minima. Die diesbezügliche Zuordnung entspricht den aus der Praxis gesammelten Erfahrungen auf den einzelnen Fachgebieten/Bauabschnitten.
Erläuterungen zu den Figuren 1 — 6:
Dl - DX = Darlehensgeber
LP = Internet-Provider
PX = Protaxa (Name des erfindungsgemäßen Verfahrens) Web-Site (Info)
EM = @-mail
PO = Postmaster
BL = Baulexikon
CD = Code
IT1 - ITX = Intranet 1 - Intranet X
DBVl - DBVX = Daten Bauvorhaben 1 - Daten Bauvorhaben X
ZP = Zeichnungen, Pläne
WP = Werkplanung
SQP = Status Quo Pläne
KL = Kalender
GW = Gewerkeliste
AN = Angebot
BA = Bemusterung Ausstattung
BB = Baubeschreibung
GN = Genehmigungen
FD = Foto-Film-Dokumente
LB = Leistungsbewertung
TPL = Tagesplan
TB = Tagesbericht
WPL = Wochenplan
WB = Wochenbericht
MPL = Monatsplan
MB = Monatsbericht
BS = Bausicherheit
DN - DESf-Normen (DTN = Deutsche Industrie Norm)
BGB = BGB (Bürgerliches Gesetzbuch)
TP = Terrninplaner
BTB = Bautagebuch
SV = Schriftverkehr
MM = Mängelmerker
VOB = VOB (Bauverordnung)
AG = Auftraggeber
ST = Statiker
AR = Architekt
IA = Innenarchitekt
BX = Behörden
BG = Bodengutachter
GT = Gutachter
PS = Prüfstatiker
DBVl - DBVX = Daten Bauvorhaben 1 - Daten Bauvorhaben X
VS = Versicherung
BH = Baustoffhändler
ÜB = Universität Baurecht
AM = Arbeitsmarkt
SV = Sachverständige
HS = Hersteller
PA = Preisagentur
SU = Subunternehmer
WSD = Warnung Sprachdatei
WZV = Warnung Zeitverzug
WFK = Warnung Fehlkalkulation
WKÜ = Warnung Kostenüberschreitung
WGV = Warnung Gewerkeverschiebung
LB = Leistungsbewertung
KS = Kostensplitting
KP = Kostenplan
GD = Grunddaten
FZ .= Finanzierung
PM = Projektmanagement
PST = Projektsteuerung PO = Projektort (Baustelle) PD = Projektdienst PR = Projektregelung ZL = Zulieferer PL = Personal GH = Großhandel DP = Datenpool
Anmerkung:
Die Bezifferungen in den Klammem bedeuten lediglich, daß es sich um eine jeweiligen Größe in der betreffenden Figur handelt. Beispielsweise bedeutet ZP(1): Zeichnungen, Pläne in Figur 1.