Verfahren und Vorrichtung zur Bekämpfung von Schädlingen der Biene und des Bienenstockes
Die Erfindung betrifft ein Verfahren mit den Merkmalen des Oberbegriffs des Patentanspruchs 1 sowie eine Vorrichtung zur Bekämpfung von Schädlingen der Biene und Ihrer Brut in Bienenstöcken, insbesondere zur Bekämpfung von Varroa-Milben sowie von anderen Schädlingen des Bienenstockes, wie der afrikanische Bienenstockkäfer (aethi- na tu ida) .
Leiden Bienenvölker unter Varroa-Milben-Befall und werden die Milben nicht bekämpft, ist mit dem Untergang
des Bienenvolks zu rechnen. Die Ansteckμng weiterer Bienenvölker ist nicht zu vermeiden. Diese gehen dann ebenfalls unter. Deshalb ist die Bekämpfung sowohl eines akuten Milbenbefalls als auch die vorbeugende Behandlung von schwach befallener Bienenvölker in der Imkerei unumgänglich. Zur Bekämpfung des Milbenbefalls sind verschiedene chemische Mittel in Gebrauch.
Der afrikanische Bienenstockkäfer breitet sich im Moment durch den weltweiten Handel mit Bienen aus. Der erwachsene Käfer und auch seine Larven schädigen den ganzen Bienenstock. Die Waben mit Brut, Honig und Pollen werden gefressen und die Ernte durch den auftretenden Gestank unbrauchbar. Bei stärkerem Befall geht das Bienenvolk zugrunde.
Beide Schädlinge sind nach heutigem Ermessen nicht auszurotten; der Befall muß regelmäßig reduziert werden. Durch die erwähnten Schädlinge der Bienen werden jährlich große volkswirtschaftliche Schäden hervorgerufen.
Wie bspw. aus der EP 0221488 bekannt, wird als in der Bundesrepublik Deutschland zugelassenes Akarizid, ein 4, 4 '-Dibrorαbenzilsäureisopropylester verwandt. Die Anwendung hinterläßt im Bienenwachs und auch im Honig Rückstände. Wegen der starken Rückstände wird dieses Mittel nur ungern verwendet .
Aus der gleichen Druckschrift ist die Anwendung von N-Methylbis- (2, 4-Xylyliminomethyl) a in bekannt. Es handelt sich hier um einen festen Wirkstoff, der in einem Mineralöl gelöst und in Wasser emulgiert wird. Diese Emulsion wird dann mit Hilfe eines Zerstäubungsapparats
auf die Bienen aufgestäubt. Das Mittel gilt als kanzerogen - es finden sich auch Rückstände in Honig und Wachs.
Ebenfalls aus der EP 0221488 ist die Varoa-Milben- Bekämpfung mittels Pyrethrum-Präparaten bekannt. Bei diesen Giften handelt es sich ebenfalls um humantoxische Substanzen, deren Rückstände sich im Honig finden können, was abzulehnen ist.
Gegen beide zuvor erwähnten Wirkstoffgruppen zur Behandlung der Varroatose bestehen inzwischen Resistenzen die sich immer mehr ausbreiten. Auch gegen andere der zugelassenen und nicht zugelassenen Tierarzneimittel sind, wie zu erwarten, erste Verdachtsmomente bzgl. einer Resistenz aufgetreten.
Wie aus der erwähnten Druckschrift EP 0221488 bekannt, ist die Behandlung mit 60%-iger Ameisensäure zugelassen. Zur Behandlung werden mit Ameisensäure getränkte Platten mehrere Wochen in dem Bienenstock angeordnet. Die in dem Honig auftretenden Ameisensäurekonzentrationen sind jedoch so hoch, dass das Verfahren während der Ho- nigsammelzeit nicht angewendet werden darf. Weil der Wirkungsgrad ist nicht hoch genug und zudem wechselnd ist und bei der Anwendung Königinnen zugrunde gehen, wird diese Maßnahme nicht gerne genutzt.
Die EP 0221488 schlägt vor, ein unspezifisch narkotisch und/oder toxisch wirkendes Gift in hoher Konzentration kurze Zeit auf ein Bienenvolk einwirken zu lassen, wobei die Behandlungszeit so kurz sein soll, dass die viel kleineren Varroa-Milben schon betäubt oder abgestorben sind, während die vergleichsweise größeren Bienen
noch wenig geschädigt sind. Als chemische Stoff für eine solche Kurzzeitbehandlung werden Stoffe mit einem hohen Dampfdruck entsprechend einem Siedepunkt von unter 100°C und vorzugsweise unter 90°C wie Cyanwasserstof f , Alkohole, Äther, Ketone, Kohlenwasserstoffe und andere Stoffe vorgeschlagen. Zur Behandlung wird in einen Bienenstock ein Warmluftstrom von 35EC mit 20 1/min geblasen. Diesem Warmluftstrom wird Schwefelkohlenstoff oder Azetylen beigemischt.
Die Handhabungssicherheit eines solchen Verfahrens ist nicht sehr hoch. Wegen der Brennbarkeit und/oder Explosivität der verwendeten Stoffe können Gefahren für den Imker und das Bienenvolk entstehen.
Ebenfalls eine Behandlung mittels eines Warmluftgebläses ist der EP 0259506 zu entnehmen. Mittels eines Luftvorwärmers wird ein Warmluftstrom erzeugt, dem ein Behandlungsmittel zugefügt wird. Als Behandlungsmittel werden Ameisensäure oder Räucherstreifen angegeben. Außerdem werden Tabak, Tee, Rinde oder andere rauchbare Stoffe zur Beräucherung vorgeschlagen.
Bei diesem Verfahren wird, wie auch bei dem vorgenannten Verfahren, mit großen Luftmengen gearbeitet, die nicht nur das Behandlungsmittel in den Bienenstock eintragen, sondern zugleich auch aus diesem wieder heraustragen. Damit gelangt das Behandlungsmittel in die Umgebung, was auch für den Imker schädlich sein kann.
Die DE 3308017 Cl schlägt dagegen vor, in den einzelnen Bienenstöcken Heizplatten vorzusehen und auf den Heizplatten einen offenen Vorrat von Ameisensäure anzu-
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ordnen. Diese Behandlungsmethode benötigt eine spezielle Ausbildung oder Einrichtung der Bienenstöcke.
Noch weiter in dieser Richtung geht die DE 3335808 AI, die vorschlägt, in den Bienenstöcken Verdampfungsplatten anzuordnen. Ein automatisches Dosiersystem soll den Verdampfungsplatten dann periodisch Behandlungsmittel zuführen, um in dem Bienenstock die Varroa-Milben zu bekämpfen .
Davon ausgehend ist es Aufgabe der Erfindung, ein einfaches, wirksames und handhabungssicheres Verfahren zur Bekämpfung der verschiedenen Schädlinge an Bienenstöcken zu schaffen. Außerdem ist es Aufgabe der Erfindung, eine entsprechende Vorrichtung zu schaffen.
Diese Aufgabe wird mit dem Verfahren nach Anspruch 1 bzw. der Vorrichtung nach Anspruch 9 gelöst.
Bei dem erfindungsgemäßen Verfahren wird Oxalsäure (Ethandisäure, Kleesäure, HOOC-COOH) in zumindest technisch reiner Form oder eine Oxalsäure enthaltende Zusammensetzung in dem Bienenstock so weit erwärmt, dass das Mittel verdampft. Die Erwärmung kann durch eine elektrische Heizeinrichtung oder eine anderweitige, z.B. chemische Wärmequelle erfolgen. Es entstehen Turbulenzen bei denen sich die Dämpfe mit der kühleren Luft des Bienenstockes mischen und dabei kondensieren. Dadurch entsteht ein Aerosol (Rauch) , das den Bienenstock ganz durchdringt und sogar in die Wintertraube der Bienen eindringt. Das Verfahren verteilt die Oxalsäure im Inneren des Bienenstocks, ohne das ein nennenswerter Überdruck entsteht. Bei Verfahren, die Luft und Behandlungsmittel von außen in
den Bienenstock hinein pumpen oder ihn auch nur durchströmen, treten diese aus den Ritzen der Bienenwohnung aus. Bei dem neuen Verfahren werden dem Bienenstock weder Luft noch ein sonstiges Fluid / Medium von außen zugeführt. Aus dem Bienenstock treten somit kaum Dämpfe oder sonstige Fluidströme aus, die das Behandlungsmittel in die Umgebung tragen könnten. Dies trägt wesentlich zur Handhabungssicherheit bei, wenn die entsprechenden Arbeitsschutzvorschriften eingehalten werden.
Bei dem neuen Verfahren ist deshalb eine optimale Dosierung möglich. Die gesamte Menge des Behandlungsmittels wird in dem Bienenstock wirksam, so daß mit relativ geringen Stoffmengen gearbeitet werden kann. Bei der Behandlung mit Oxalsäure reichen, wie Feldversuche gezeigt haben, 0,5 bis 5g zur weitgehenden Abtötung aller Varroa- Milben aus. Das Verfahren ist außerordentlich wirksam und die Schwankungsbreite der Wirksamkeit ist vernachlässigbar gering. Das Verfahren eignet sich auch zur Bekämpfung anderer Parasiten, insbesondere Ektoparasiten. Die Behandlung geht sehr schnell von statten. In 1 bis 5 Minuten, bspw. innerhalb von 3 Minuten, wird die Maßnahme abgeschlossen. Die Wirkung ist im Winter über mehr als drei Wochen nachweisbar. In dieser Zeit fallen je nach Dosis fast alle Schädlinge ab ohne das Verluste von Königinnen auftreten oder nennenswerter Bienentotfall zu verzeichnen ist. Bei diesem Verfahren und ist es möglich innerhalb von drei Wochen eine Reduktion der Zahl der Varroa-Milben um 99% zu erreichen.
Im Unterschied zu vielen anderen Methoden bilden sich bei dem neuen Verfahren unter Verwendung der Oxalsäure keine Rückstände im Bienenwachs, da Oxalsäure nicht
fettlöslich ist. Die Rückstände der imkerlichen Tierarzneimittel gelangen aber zumeist auf dem Umweg über das Wachs in den Honig. Durch die Ausschaltung dieses Weges und den richtigen AnwendungsZeitpunkt (siehe unten) sind Rückstände im Honig mit großer Sicherheit, auf bei regelmäßiger Anwendung, nicht zu erwarten.
Die Verwendung von Oxalsäure hat zudem den Vorteil, daß es sich dabei um eine Substanz handelt die von Natur aus im Honig und vielen anderen Lebensmitteln vorkommt und vom Verdauungsstoffwechsel der Bienen und des Menschen abgebaut werden kann. Oxalsäure zählt zu den ver- breitetsten Planzensäuren.
Das Mittel kann eine Zusammensetzung sein, die Oxalsäure und andere Stoffe, bspw. zur Konfektionierung der Oxalsäure, enthält. Alternativ kann die Oxalsäure in Form von Tabletten oder in kristalliner Form als Stücken oder als Pulver zur Anwendung kommen. Zur Verbesserung der Handhabungssicherheit kann sie bspw. auch in Blisterver- packungen bereitgestellt werden.
Mit der Verwendung der Oxalsäure ist das neue Verfahren in der Behandlung der Varroatose so wirksam, daß unter normalen Umständen eine einmalige Behandlung pro Jahr ausreicht. Diese ist vorzugsweise im brutfreien Zustand durchzuführen oder wenn zumindest keine verdeckel- ten Brutellen vorhanden sind. So z.B. in der Winterruhe oder im Sommerhalbjahr bei Brutunterbrechungen durch Wechsel der Königin, bei Ablegerbildung oder bei Jungvölkern, die aus dem Schwarmtrieb hervorgegangen sind. Das erfindungsgemäße Verfahren bietet den Vorteil, daß die Winterruhe durch die Behandlung wenig gestört wird. Dies
ist besonders deshalb der Fall, weil der Bienenstock zur Behandlung nicht geöffnet wird, sondern wenn die Behandlung durch das Flugloch erfolgt. Im Winter, wenn alle Bienen im Bienenstock sind, ist der Wirkungsgrad optimal. Die jährliche Behandlung wird also vorzugsweise i Zeitraum von Oktober bis Januar durchgeführt.
Es ist darüber hinaus vorteilhaft nackte Bienenvölker (Natur- oder Kunstschwärme) zu behandeln, zumal wenn sie von stark befallenen oder unbekannten Muttervölkern stammen.
Durch Reinfektion besonders stark befallene Völker können mit dem neuen Verfahren auch schon im Spätsommer saniert werden um die Winterbienen vor zu starker Parasi- tierung zu schützen. Dies wird zu diesem Zeitpunkt möglich, obwohl noch in großem Umfang Brut gepflegt wird, wenn Wiederholungsbehandlungen vorgenommen werden (z.B. drei Behandlungen im Abstand von jeweils vier Tagen) .
Zur Anwendung von Oxalsäure zur Bekämpfung der Varroatose sieht die Erfindung eine Vorrichtung mit einem Gefäß, einer Heizeinrichtung und einer Handhabe vor, mit der das mit der Heizeinrichtung in Verbindung stehende Gefäß durch das Flugloch in den Bienenstock einführbar ist. Das Gefäß weist einen Aufnahmeraum auf, der eine ausreichende Menge des Behandlungsmittels aufnehmen kann. Das Behandlungmittel kann Oxalsäure oder ein anderes Behandlungsmittel sein. Durch die mit dem Gefäß verbundene Heizeinrichtung können in das Gefäß gegebene Behandlungsmittel verdampft werden, wodurch unmittelbar in dem Bienenstock der gewünschte Dampf, bzw. Aerosol erzeugt wird. Der Aufnahmeraum ist nach außen hin offen, so dass das
Behandlungsmittel austreten kann.
Mittels der Handhabe können Gefäß und Heizeinrichtung durch das Flugloch in den Bienenstock geschoben werden, wodurch die Behandlung bei geschlossenem Bienenstock, sogar während der Winterruhe des Bienenvolks, möglich wird.
Die Vorrichtung weist vorzugsweise einen Fuß oder Ständer auf, der durch das Flugloch passt und der Vorrichtung einen sicheren Stand gibt. Außerdem ist der Fuß vorzugsweise so ausgebildet, dass der beheizte und sich somit erwärmende Kopf nicht auf dem Boden des Bienenstocks aufliegt, sondern im Abstand zu diesem gehalten ist. Alternativ oder ergänzend ist die Vorrichtung mit einer Wärmeisolation versehen. Diese kann z.B. als Schutzschild ausgebildet, das unter dem Kopf angeordnet ist .
Das Gefäß ist vorzugsweise als oben offene Pfanne oder Schale ausgebildet, die mit der Heizeinrichtung einen von der Handhabe getragenen Kopf bildet. Dieser Verdampferkopf kann zur Behandlung durch das Flugloch auf den Boden des Bienenstocks aufgelegt werden. Die infolge der Wärmewirkung auftretende Luftbewegung unterstützt die Verteilung des Dampfes und trägt das Aerosol dann zwischen die Waben. Das Gefäß, das vorzugsweise als Pfanne oder Schale ausgebildet ist, ist bei einer zweckmäßigen Ausführungsform an seiner Außenseite mit der Heizeinrichtung verbunden. Dadurch wird das Gefäß gleichmäßig vom Rand her erwärmt und somit eine gute Verdampfung mit niedrigstmöglichen Temperaturen erreicht. Insbesondere werden lokale Überhitzungen vermieden, die zu schädlichen
Wirkungen führen könnten. Die Heizung kann aber bei entsprechender Dimensionierung auch innerhalb der Pfanne angebracht werden.
An der Pfanne oder dem sonstigen Gefäß kann eine Vorrichtung zur Verhinderung des Aufschäumens angebracht werden. Dies kann ein gelochter Deckel oder ähnliches sein. Zusätzlich kann ein nach oben weisendes Schutzschild vorgesehen sein, um zu vermeiden, dass Bienen irrtümlich in die Pfanne oder Schale fallen. Das Schutzschild kann ein flacher oder pilzförmiger Deckel über der Pfanne sein, wobei durch Abstandshalter vorzugsweise ein gewisser Abstand zwischen der Pfanne und dem Deckel gehalten wird. Vorzugsweise werden Schutzschild und Vorrichtung zur Verhinderung des Aufschäumens als ein nach oben aufgewölbtes Drahtgitter ausgebildet. Zum Befüllen kann es mit einer Scharnierartigen Vorrichtung am Verdampferkopf befestigt sein.
Die Handhabe der Vorrichtung ist vorzugsweise nicht lediglich als einfacher Griff ausgebildet. An ihr ist ein Blech oder eine anders geartete Vorrichtung angebracht, welche die Standsicherheit verbessert, weil die Verdampfungspfanne möglichst waagerecht auf dem Boden des Bienenkastens aufliegen soll, damit das Behandlungsmittel nicht aus der Pfanne fallen oder fließen kann.
Zumindest auf der Unterseite der Pfanne und der Heizeinrichtung wird vorzugsweise eine thermisch isolierende Materialschicht oder Platte oder Scheibe angebracht, da zunehmend Bienenwohnungen aus Kunststoffen und Böden mit Kunststoffgitter in Benutzung sind. Diese müssen mit einem thermischen Schutzschild vor der Hitze
des Verdampferkopfes geschützt werden.
Die Vorrichtung weist vorzugsweise einen Standfuß auf, der den Verdampferkopf in einem gewissen Abstand zu dem Boden des Bienenstocks hält. Dies vermeidet das Anschmelzen des Bodens und das Ansammeln von anschmelzenden Wachsresten an dem Verdampferkopf.
Zum Verschluss des Fluglochs kann ein geeigneter Stopfen oder ein an der Handhabe vorgesehenes Schild dienen.
Weitere Einzelheiten vorteilhafter Ausführungsformen der Erfindung ergeben sich aus der Zeichnung, der zugehörigen Beschreibung oder Unteransprüchen.
In der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel der Erfindung veranschaulicht. Es zeigen:
Fig. 1 einen Bienenstock und eine Behandlungsvorrichtung in perspektivischer und schematisierter Darstellung,
Fig. 2 die Behandlungsvorrichtung nach Figur 1, in einer schematisierten Schnittdarstellung,
Fig. 3 die Behandlungsvorrichtung nach Figur 2, in einem anderen Maßstab und in perspektivischer Darstellung, und
Fig. 4 die BehandlungsVorrichtung nach Figur 3, mit einem aufgesetzten Schutzschild, in einer schematisierten Seitenansicht .
In Figur 1 ist ein Bienenstock 1 veranschaulicht, der ein Bienenvolk beherbergt und an seiner Vorderwand mit einem Flugloch la versehen ist. Zur Behandlung des Volks gegen die Varroatose ist eine Behandlungsvorrichtung 2 vorgesehen, die einen elektrisch beheizbaren Kopf 3 und einen als Handhabe mit Handgriff 4 aufweist. Zur Stromversorgung dient ein sich von dem Handgriff 4 weg erstreckendes Anschlusskabel 5, das an seinem Ende mit einem nicht weiter veranschaulichten Anschluss, bspw. einem Stecker, für eine 12-Volt Spannungsquelle oder alternativ eine 220-Volt Spannungsquelle versehen ist. Die Handhabe 4 ist hat im Querschnitt ein möglichst kleines Format. Ein Blech 6 bildet einen Fuß zur Verbesserung der Standsicherheit. Es ist als flaches U-Profil mit sich nach unten erstreckenden Schenkeln ausgebildet. Die Schenkel sind so kurz ausgebildet, in jedem Falle so klein, dass die Behandlungsvorrichtung 2 gut in unterschiedliche Fluglöcher (wie la) eingeführt werden kann. Zum zeitweiligen Verschluss des Fluglochs la während der Behandlung dient ein vorzugsweise keilförmiger Stopfen S, bspw. aus einem geeigneten Kunststoffschaum.
Zur Veranschaulichung der Behandlungsvorrichtung 2 wird auf Figur 2 verwiesen. Zu dem Kopf 3 gehört eine ringförmige Heizeinrichtung 7, die eine rohrförmige Metallumhüllung 8 aufweist, in deren Innenraum ein- oder mehrere elektrische Heizelemente 9 isoliert angeordnet sind. Die Heizeinrichtung 7 umgibt eine zylindrische Schale 11, deren zylinderförmiger äußerer Rand 12 mit dem Heizelement 7 in Verbindung steht.
Die Heizung kann auch auf der Innenseite der Pfanne
angebracht werden, Das gilt besonders für eine Ausführung mit einem entsprechend säurefestem Heizdraht, der bei Niederspannungsbetrieb, so z.B. bei 12 Volt, auch ohne jegliche Ummantelung das Behandlungsmittel direkt erhitzt.
Der flache zylindrische Innenraum der Pfanne 11 ist ausreichend zur Aufnahme von 1 bis 5g Oxalsäurekristall, einer Oxalsäuretablette oder einer Zubereitung, die eine entsprechende Oxalsäuremenge oder einen anderen Wirkstoff enthält.
Um den Innenraum der Pfanne 11 bedarfsweise abdecken zu können, bspw. um ein Aufschäumen der Oxalsäure zu verhindern, ist, wie insbesondere aus Figur 3 hervorgeht, ein siebartiger Deckel 14 vorgesehen. Dieser weist einen im Wesentlichen flachen, mit einer Vielzahl von Bohrungen 15 versehene Oberseite 16 auf, von der sich ein umlaufender Rand 17 nach unten erstreckt. Anstelle des Rands 17 können auch einzelne Fortsätze vorgesehen sein. Auf diese Weise wird zwischen dem flachen scheibenförmigen Boden 16 des Siebs 15 und dem Boden der Pfanne 11 in jedem Fall ein Abstand eingehalten werden, wenn das Sieb 15 in die Pfanne 11 eingesetzt ist.
Alternativ kann anstelle des Siebs 15, oder ergänzend zu diesem, auch ein Schutzschild 18 vorgesehen sein, das den Kopf 3 pilzförmig überwölbt. Der nach oben hin konvex gekrümmte Schild 18 weist einen kreisförmigen Rand 19 auf, der den Kopf 3 seitlich deutlich überragt. Ein rohrförmiger Fortsatz 21, der den Schild 18 hält, kann sich bis in die Pfanne 11 hinein erstrecken und somit als Halterung für den Schild 18 dienen. Seitliche Schlitze 22
in dem Fortsatz 21 gestatten den Austritt des durch Wärmeeinwirkung zu subli ierenden oder zu verdampfenden Behandlungsmittels, wobei der Schild 18 verhindert, dass Bienen auf den warmen oder heißen Kopf 3 fallen.
Zur Vermeidung unerwünschter Wärmeeinwirkungen auf den Boden des Bienenstocks 1 oder auf diesem befindliche Partikel ist an der Unterseite des aus Heizeinrichtung 7 und Pfanne 11 gebildeten Verdampferkopfs ein Hitzeschild 31 angeordnet. Dieses nimmt die gesamte Unterseite des Verdampferkopfs ein und überragt diesen seitlich etwas. Das Hitzeschild 31 besteht aus einem Wärme schlecht leitenden wärmebeständigen Material, z.B. Schaumglas ö.ä. Es kann auch eine gelochte oder ungelochte Keramikplatte, eine Kunststoffplatte oder dergleichen zur Anwendung kommen. Ergänzend oder anstelle des Hitzeschilds 31 kann das Blech 6 so ausgebildet sein, dass immer ein Abstand zwischen dem Verdampferkopf und dem Boden des Bienenstocks 1 verbleibt .
Die insoweit beschriebene Behandlungsvorrichtung 2 arbeitet wie folgt:
Zur Anwendung des erfindungsgemäßen Verfahrens wird die Vorrichtung 2 benutzt, indem die Pfanne 11 mit einer vorgegebenen oder vorgewählten Dosis eines Behandlungsmittels, das vorzugsweise Oxalsäure enthält, versehen wird. Bspw. kann die Oxalsäure in einer Blisterverpackung portioniert vorliegen. Der Imker hat dann lediglich eine Portion der Blisterverpackung in die Pfanne 11 zu füllen. Ist dies geschehen, wird das Sieb 15 aufgesetzt oder zu-
geklappt und die Behandlungsvorrichtung 2 wird durch das Flugloch la in den Innenraum des Bienenstocks 1 eingeführt. Dabei wird sie so weit durch das Flugloch la geschoben, dass der Verdampferkopf in etwa unter die von Bienen besetzten Waben gelangt. Am Flugloch selbst befindet sich lediglich der Teil der Handhabe mit kleinem Querschnitt. Die verbleibende Öffnung wird nun mit dem Stopfen S verschlossen. Zur Verdampfung des Behandlungsmittels, vorzugsweise Oxalsäure, in dem Innenraum des Bienenstocks 1 wird nun das Kabel 5 an eine geeignete Spannungsquelle, z.B. 12 Volt vom Bordnetz eines Kraftfahrzeugs für einen bestimmten Zeitraum angeschlossen. Die Heizelemente 9 erhalten dadurch Strom, wodurch die Temperatur des Kopf 3 der Behandlungsvorrichtung 2 auf eine Temperatur oberhalb 110EC erwärmt wird. Die Temperatur sollte während der Heizphase nicht über 200°C steigen. In der Pfanne 11 vorhandene Oxalsäure verdampft dabei, wobei der Dampf in der kalten Luft im inneren des Bienenstocks 1 zu feinen Mikrokristallen kondensiert. Die Kristalle bleiben als Aerosol in der Luft des Bienenstocks in der Schwebe, diffundieren durch seinen gesamten Innenraum und setzten sich überall in der Bienenwohnung und auf der Körperoberfläche der Bienen und Schädlinge ab.
Das Beenden der Heizphase geschieht durch Herausziehen des Steckers aus der Steckdose, oder durch eine Zeitsteuerung, die mit dem Griff verbunden, in dem Griff angeordnet oder auch getrennt von ihr in der Zuleitung angebracht sein kann. Die Dauer der z.B. fest vorgegebenen Heizphase beläuft sich z.B. bei der Verdampfung von Oxalsäurekristallen auf 3 Minuten. Die Zeitsteuerung kann so ausgebildet sein, dass das Heizzeitintervall bei jedem
Verbinden der Vorrichtung 2 mit der Spannungsquelle erneut gestartet wird. Zur Sicherheit kann der Start auch über einen geeigneten Schalter (Taster) erfolgen.
Die Heizeinrichtung 7 ist so dimensioniert, dass einige Gramm Oxalsäure binnen weniger Minuten vollständig verdampft werden. Die Behandlung wird dann beendet, indem der Stopfen S und die Behandlungsvorrichtung 2 aus dem Flugloch la entfernt werden. Für weitere 5 bis fünfzehn Minuten wird das Flugloch nochmals mit dem Stopfen S verschlossen. In dieser Zeit beruhigt sich die Luft und das erzeugte Aerosol sedimentiert in dem Innenraum des Bienenstocks 1. Ein Austritt von Oxalsäure aus dem Bienenstock 1 ist wegen der nicht vorhandenen Durchströmung oder Zuführung eines Dampfvolumens von Außen minimal. Die Behandlungsmenge ist somit gering. Der yerda pfungs opf der Vorrichtung wird nach der Entnahme aus dem Stock gleich in Wasser abgekühlt, sodaß eine nächste Behandlung gefahrlos erfolgen kann.
Die regelmäßige Behandlung kann und soll während der Winterruhe des Bienenvolks durchgeführt werden. Bis zum Beginn der' neuen Trachtzeit hat sich der Oxalsäure-Niederschlag so weit abgebaut bzw. verflüchtigt, dass der neu eingetragene Honig nicht belastet wird.
Die Anwendung der in Figur 4 veranschaulichten Ausführungsform der Behandlungsvorrichtung 2 mit Schutzschild 18 erfolgt in gleicher Weise wie oben beschrieben. Weiter ist eine Abwandlung der beschriebenen Behandlungsvorrichtung 2 dahingehend sinnvoll, dass der Kopf 3 nach außen, zumindest aber nach unten, thermisch isoliert wird, so dass nur die Pfanne 11 erwärmt wird, während der
Kopf 3 außen kühl bleibt.
Zur Behandlung von Bienenvölkern gegen Varroatose oder andere Schädlinge mittels der Behandlungsvorrichtung 2 wird in dem Bienenstock 1 eine vorbestimmte Menge Behandlungsmittel, vorzugsweise Oxalsäure oder ein Mittel das zu wesentlichen Bestandteilen Oxalsäure enthält, verdampft. Dies erfolgt ohne Einleitung von Luft in den Innenraum des Bienenstocks 1, mittels einer Behandlungsvorrichtung 2 die eine beheizbare Pfanne 11 zur Verdampfung des Behandlungsmittels aufweist.