Thixotropierungsmittel, Verfahren zu seiner Herstellung und seine Verwendung
Die vorliegende Erfindung betrifft ein neues Thixotropierungsmittel. Des weiteren betrifft die vorliegende Erfindung ein neues Verfahren zu seiner Herstellung. Darüber hinaus betrifft die vorliegende Erfindung die Verwendung des neuen Thixotropierungsmittels zur Herstellung neuer Beschichtungsstoffe, Klebstoffe und Dichtungsmassen.
Beschichtungsstoffe müssen nach ihrer Applikation eine sehr gute Standsicherheit aufweisen, damit sie einerseits die Herstellung vergleichsweise dicker Lackschichten und Lackierungen ermöglichen, ohne daß es hierbei zu der äußerst störenden „Läuferbildung" insbesondere an senkrecht stehenden Substraten kommt. Andererseits darf die Viskosität der Beschichtungsstoffe nicht so hoch sein, daß bei der Applikation Probleme auftreten und kein guter Verlauf der applizierten Lackschichten mehr möglich ist.
Diese Probleme treten verstärkt bei Beschichtungsstoffen, insbesondere Klarlacken, mit hohem Festkörpergehalt auf. Die Verwendung von Beschichtungsstoffen mit hohem Festkörpergehalt ist indes aus ökologischen Gründen vorteilhaft, weil sie bei der Applikation und der Härtung weniger leicht flüchtige organische Materialien emittieren. Gleichzeitig müssen auch diese Beschichtungsstoffe Lackierungen, insbesondere Klarlackierungen, liefern, die hinsichtlich des Glanzes, der Transparenz und Klarheit, der Kratzfestigkeit, der Witterungsbeständigkeit und der Vergilbunsbeständigkeit allen Ansprüchen des Marktes genügen.
Vergleichbare Probleme treten auch bei Klebstoffen und Dichtungsmassen auf.
Das rheologische Verhalten von Beschichtungsstoffen kann mit Hilfe von
harnstoffgruppenhaltigen Thixotropierungsmitteln positiv beeinflußt werden. Diese Thixotropierungsmittel werden bekanntermaßen aus Polyisocyanaten und Aminen in der Gegenwart von hydroxylgruppenhaltigen Bindemitteln in situ hergestellt. Dies ist deshalb möglich, weil die Hydroxylgruppen langsamer mit den Isocyanatgruppen reagieren als die Aminogruppen. Beispielhaft wird hierzu auf die Patentschriften DE 23 60 019 B 2, DE 23 59 9123 B 1, DE 23 59 9129 B 1, DE 198 11 471 A 1, DE27 51 761 C 2, EP 0 192 304 B 1 oder WO 490/22968 verwiesen. Vergleichbare Thixotropierungsmittel und Verfahren zu ihrer Herstellung werden in den nicht vorveröffentlichten Patentanmeldungen mit den Aktenzeichen DE 199 24 170.8, 199 24 172.4 oder 199 24 171.6 beschrieben.
Nachteilig für diese Thixotropierungsmittel und die Verfahren zu ihrer Herstellung ist, daß sie im wesentlichen nur für die Herstellung von Beschichtungsstoffen verwendet werden können, die dieselben Bindemittel enthalten, wie sie für die Herstellung der Thixotropierungsmittel angewandt wurden.
Es besteht daher ein Bedarf an harnstoffgruppenhaltigen Thixotropierungsmitteln, die nicht in situ in der Gegenwart hydroxylgruppenhaltiger Bindemittel hergestellt werden müssen, sondern separat hergestellt und den unterschiedlichsten Beschichtungsstoffen, Klebstoffen und Dichtungsmassen, insbesondere aber Beschichtungsstoffen, zugesetzt werden können. Die betreffenden Beschichtungsstoffe sollen sehr gute Applikationseigenschaften, eine sehr gute Standfestigkeit und einen sehr guten Verlauf aufweisen und Lackierungen, insbesondere Klarlackierungen, liefern, die hinsichtlich des Glanzes, der Transparenz und Klarheit, der Kratzfestigkeit, der Witterungsbeständigkeit und der Vergilbunsbeständigkeit allen Ansprüchen des Marktes genügen. Dies gilt mutatis mutandis auch für die Klebstoffe und Dichtungsmassen.
Niedermolekulare flüssige Polyole, insbesondere polyhydroxyfunktionalisierte cyclische und/oder acyclische Alkane mit 9 bis 16 Kohlenstoffatomen im Molekül
wie die stellungsisomeren Diethyloctandiole, sind bereits als Reaktivverdünner für die thermische Härtung in thermisch oder thermisch und mit aktinischer Strahlung härtbaren Beschichtungsstoffen, in Bautenanstrichstoffen, als Reaktionsmedium für die Herstellung von Acrylatcopolymerisaten oder als Synthesebaustein für die Herstellung von Oligomeren und Polymeren verwendet worden. Hierzu wird auf die nicht vorveröffentlichten Patentanmeldungen mit den Aktenzeichen DE 198 50 243, 198 55 167.3, 199 24 674.2, 199 38 758.3, 199 40 855.6 oder 199 45 574.0 oder die deutsche Patentanmeldung DE 198 09 643 A 1 verwiesen. Die Verwendung von niedermolekularen flüssigen Polyolen als Reaktionsmedium für die Herstellung harnstoffgruppenhaltiger Thixotropierungsmittel wird hierin nicht beschrieben.
Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, den vorstehend beschriebenen Bedarf zu decken.
Demgemäß wurde das neue Thixotropierungsmittel gefunden, welches herstellbar ist, indem man mindestens ein primäres und/oder sekundäres Amin und/oder Wasser mit mindestens einem Polyisocyanat in mindestens einem flüssigen, niedermolekularen Polyol als Reaktionsmedium umsetzt.
Das neue Thixotropierungsmittel wird im folgenden als „erfindungsgemäßes Thixotropierungsmittel" bezeichnet.
Weitere erfindungsgemäße Gegenstände gehen aus der Beschreibung hervor.
Im Hinblick auf den Stand der Technik war es überraschend und für den Fachmann nicht vorhersehbar, daß die der vorliegenden Erfindung zugrundeliegende Aufgabe mit Hilfe des erfindungsgemäßen Thixotropierungsmittels gelöst werden konnte. Denn im Hinblick auf den Stand der Technik war eigentlich zu erwarten gewesen, daß der besonders hohe
Überschuß an Hydroxylgruppen, der aus der erfϊndungsgemäßen Verwendung niedermolekularer, flüssiger Polyole resultiert, die Bildung von Harnstoffgruppen unterdrückt.
Das erfϊndungsgemäße Thixotropierungsmittel ist erhältlich durch Umsetzung eines Polyisocyanats mit einem primären oder sekundären Amin oder einer Mischung solcher Amine und/oder Wasser. Vorzugsweise werden diese Ausgangsverbindungen in solchen Mengen miteinander umgesetzt, daß das Äquivalentverhältnis zwischen isocyanatreaktiven Gruppen und Isocyanatgruppen zwischen 1,2 und 0,4, vorzugsweise zwischen 1,0 und 0,8 liegt.
Erfindungsgemäß wird die Umsetzung in mindestens einem flüssigen, niedermolekularen Polyol als Reaktionsmedium durchgeführt. Vorzugsweise werden niedermolekulare Polyole verwendet, die bei Raumtemperatur flüssig sind.
Erfindungsgemäß können Polyole verwendet werden, die zwei oder mehr, insbesondere aber zwei, Hydroxylgruppen pro Molekül aufweisen. Vorzugsweise haben die erfindungsgemäß zu verwendenden Polyole ein Molekulargewicht von 120 bis 700, bevorzugt 130 bis 650, besonders bevorzugt 140 bis 600, ganz besonders bevorzugt 150 bis 550 und insbesondere 160 bis 500 Dalton.
Besondere Vorteile resultieren, wenn das erfindungsgemäß zu verwendende Polyol ein polyhyckoxyfunktionalisiertes cyclisches und/oder acyclisches Alkan mit 9 bis 16 Kohlenstoffatomen im Molekül ist.
Die fünktionalisierten Alkane leiten sich ab von verzweigten, cyclischen oder acyclischen Alkanen mit 9 bis 16 Kohlenstoffatomen, welche jeweils das Grundgerüst bilden.
Beispiele geeigneter Alkane dieser Art mit 9 Kohlenstoffatomen sind 2- Methyloctan, 4-Methyloctan, 2,3-Dimethyl-heptan, 3,4-Dimethyl-heptan, 2,6- Dimethyl-heptan, 3,5-Dimethyl-heptan, 2-Methyl-4-ethyl-hexan oder Isopropyl- cyclohexan.
Beispiele geeigneter Alkane dieser Art mit 10 Kohlenstoffatomen sind 4- Ethyloctan, 2,3,4,5-Tetramethyl-hexan, 2,3-Diethyl-hexan oder l-Methyl-2-n- propyl-cyclohexan.
Beispiele geeigneter Alkane dieser Art mit 11 Kohlenstoffatomen sind 2,4,5,6- Tetramethyl-heptan oder 3-Methyl-6-ethyl-octan.
Beispiele geeigneter Alkane dieser Art mit 12 Kohlenstoffatomen sind 4-Methyl- 7-ethyl-nonan, 4,5-Diethyl-octan, l '-Ethyl-butyl-cyclohexan, 3,5-Diethyl-octan oder 2 ,4-Diethy 1-octan.
Beispiele geeigneter Alkane dieser Art mit 13 Kohlenstoffatomen sind 3,4- Dimethyl-5-ethyl-nonan oder 4,6-Dimethyl-5-ethyl-nonan.
Ein Beispiel eines geeigneten Alkans dieser Art mit 14 Kohlenstoffatomen ist 3,4- Dimethy 1-7-ethyl-decan .
Beispiele geeigneter Alkane dieser Art mit 15 Kohlenstoffatomen sind 3,6- Diethyl-undecan oder 3,6-Dimethyl-9-ethyl-undecan.
Beispiele geeigneter Alkane dieser Art mit 16 Kohlenstoffatomen sind 3,7- Diethyl-dodecan oder 4-Ethyl-6-isopropyl-undecan.
Von diesen Grundgerüsten sind die Alkane mit 10 bis 14 und insbesondere 12 Kohlenstoffatomen besonders vorteilhaft und werden deshalb bevorzugt
verwendet. Von diesen sind wiederum die Octanderivate ganz besonders vorteilhaft.
Für die Erfindung ist es vorteilhaft, wenn die funktionalisierten Alkane einen Siedepunkt von über 200, vorzugsweise 220 und insbesondere 240°C aufweisen. Darüberhinaus sollen sie eine niedrige Verdampfungsrate haben.
Für die erfindungsgemäßen Beschichtungsstoffe ist es von Vorteil, wenn die funktionalisierten Alkane acyclisch sind.
Die funktionalisierten Alkane weisen im allemeinen primäre und/oder sekundäre Hydroxylgruppen auf. Für die erfindungsgemäßen Beschichtungsstoffe ist es von Vorteil, wenn primäre und sekundäre Gruppen in einer Verbindung vorhanden sind.
Ganz besonders vorteilhafte erfindungsgemäße Beschichtungsstoffe werden erhalten, wenn die Diole stellungsisomere Dialkyloctandiole, insbesondere stellungsisomeren Diethyloctandiole, sind.
Die erfindungsgemäß zu verwendenden stellungsisomeren Diethyloctandiole enthalten eine lineare C8-Kohlenstoffkette.
Bezüglich der beiden Ethylgruppen weist die Cs-Kohlenstoffkette das folgende Substitutionsmuster auf: 2,3, 2,4, 2,5, 2,6, 2,7, 3,4, 3,5, 3,6 oder 4,5. Erfindungsgemäß ist es von Vorteil, wenn die beiden Ethylgruppen in 2,4- Stellung stehen, d. h., daß es sich um 2,4-Diethyloctandiole handelt.
Bezüglich der beiden Hydroxylgruppen weist die C8-Kohlenstoffkette das folgende Substitutionsmuster auf: 1,2, 1,3, 1,4, 1,5, 1,6, 1,7, 1,8, 2,3, 2,4, 2,5, 2,6, 2,7, 2,8, 3,4, 3,5, 3,6, 3,7, 3,8, 4,5, 4,6, 4,8, 5,6, 5,7, 5,8, 6,7, 6,8 oder 7,8.
Erfindungsgemäß ist es von Vorteil, wenn die beiden Hydroxylgruppen in 1,5- Stellung stehen, d. h., daß es sich um Diethyloctan-l,5-diole handelt.
Die beiden Substitutionsmuster werden in beliebiger Weise miteinander kombiniert, d. h., daß es sich bei den erfindungsgemäß zu verwendenden Diethyloctandiolen um
2,3-Diethyloctan-l,2-, -1,3-, -1,4-, -1,5-, -1,6-, -1,7-, -1,8-, -2,3-, -2,4-, -2,5 -, - 2,6-, -2,7-, -2,8-, -3,4-, -3,5-, -3,6-, -3,7-, -3,8 -, -4,5-, -4,6-, -4,7-, -4,8-, -5,6 -, - 5,7-, -5,8-, -6,7-, -6,8- oder -7,8-diol,
2,4-Diethyloctan-l,2-, -1,3-, -1,4-, -1,5-, -1,6-, -1,7-, -1,8-, -2,3-, -2,4-, -2,5 -, - 2,6-, -2,7-, -2,8-, -3,4-, -3,5-, -3,6-, -3,7-, -3,8 -, -4,5-, -4,6-, -4,7-, -4,8-, -5,6 -, - 5,7-, -5,8-, -6,7-, -6,8- oder -7,8-diol,
2,5-Diethyloctan-l,2-, -1,3-, -1,4-, -1,5-, -1,6-, -1,7-, -1,8-, -2,3-, -2,4-, -2,5 -, - 2,6-, -2,7-, -2,8-, -3,4-, -3,5-, -3,6-, -3,7-, -3,8 -, -4,5-, -4,6-, -4,7-, -4,8-, -5,6 -, - 5,7-, -5,8-, -6,7-, -6,8- oder -7,8-diol,
2,6- Diethyloctan-1,2-, -1,3-, -1,4-, -1,5-, -1,6-, -1,7-, -1,8-, -2,3-, -2,4-, -2,5 -, - 2,6-, -2,7-, -2,8-, -3,4-, -3,5-, -3,6-, -3,7-, -3,8 -, -4,5-, -4,6-, -4,7-, -4,8-, -5,6 -, - 5,7-, -5,8-, -6,7-, -6,8- oder -7,8-diol,
2,7- Diethyloctan-1,2-, -1,3-, -1,4-, -1,5-, -1,6-, -1,7-, -1,8-, -2,3-, -2,4-, -2,5 -, - 2,6-, -2,7-, -2,8-, -3,4-, -3,5-, -3,6-, -3,7-, -3,8 -, -4,5-, -4,6-, -4,7-, -4,8-, -5,6 -, - 5,7-, -5,8-, -6,7-, -6,8- oder -7,8-diol,
3,4-Diethyloctan-l,2-, -1,3-, -1,4-, -1,5-, -1,6-, -1,7-, -1,8-, -2,3-, -2,4-, -2,5 -, - 2,6-, -2,7-, -2,8-, -3,4-, -3,5-, -3,6-, -3,7-, -3,8 -, -4,5-, -4,6-, -4,7-, -4,8-, -5,6 -, - 5,7-, -5,8-, -6,7-, -6,8- oder -7,8-diol,
3,5-Diethyloctan-l,2-, -1,3-, -1,4-, -1,5-, -1,6-, -1,7-, -1,8-, -2,3-, -2,4-, -2,5 -, - 2,6-, -2,7-, -2,8-, -3,4-, -3,5-, -3,6-, -3,7-, -3,8 -, -4,5-, -4,6-, -4,7-, -4,8-, -5,6 -, - 5,7-, -5,8-, -6,7-, -6,8- oder-7,8-diol,
3,6-Diethyloctan-l,2-, -1,3-, -1,4-, -1,5-, -1,6-, -1,7-, -1,8-, -2,3-, -2,4-, -2,5 -, - 2,6-, -2,7-, -2,8-, -3,4-, -3,5-, -3,6-, -3,7-, -3,8 -, -4,5-, -4,6-, -4,7-, -4,8-, -5,6 -, - 5,7-, -5,8-, -6,7-, -6,8- oder -7,8-diol oder um
4,5-Diethyloctan-l,2-, -1,3-, -1,4-, -1,5-, -1,6-, -1,7-, -1,8-, -2,3-, -2,4-, -2,5 -, - 2,6-, -2,7-, -2,8-, -3,4-, -3,5-, -3,6-, -3,7-, -3,8 -, -4,5-, -4,6-, -4,7-, -4,8-, -5,6 -, - 5,7-, -5,8-, -6,7-, -6,8- oder -7,8-diol
handelt.
Die erfindungsgemäß zu verwendenden stellungsisomeren Diethyloctandiole können als einzelne Verbindungen oder als Gemische von zwei oder mehr Diethyloctandiolen verwendet werden.
Ganz besondere Vorteile resultieren aus der Verwendung von 2,4-Diethyloctan- 1,5-diol.
Die erfindungsgemäß bevorzugt verwendeten stellungsisomeren Diethyloctandiole sind an sich bekannte Verbindungen und können mit Hilfe üblicher und bekannter Synthesemethoden der Organischen Chemie wie die basenkatalysierte Aldolkondensation hergestellt werden oder sie fallen als Nebenprodukte chemischer Großsynthesen wie der Herstellung von 2-Ethyl- hexanol an.
Besonders vorteilhafte erfindungsgemäße Thixotropierungsmittel werden erhalten,
wenn als Amine primäre und/oder sekundäre Amine, vorzugsweise primäre Amine und insbesondere primäre Monoamine als Ausgangsverbindungen eingesetzt werden. Weitere Vorteile resultieren aus der Verwendung araliphatischer oder aliphatischer primärer Monoamine, insbesondere aliphatischer primärer
5 Monoamine mit mindestens 6 Kohlenstoffatomen im Molekül. Beispiele geeigneter primärer Monoamine sind Benzylamin, Ethylamin, n-Propylamin, Isopropylamin, n-Butylamin, Isobutylamin, teil. -Butylamin, Pentylamin, n- Hexylamin, n-Octylamin, iso-Nonanylamin, iso-Tridecylamin, n-Decylamin, Stearylamin oder Ethanolamin.
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Des weiteren sind primäre und sekundäre acyclische oder cyclische Amine einsetzbar, welche Ethergruppen enthalten. Es handelt sich hierbei beispielsweise um Morpholin oder um Stoffe der allgemeinen Formel (CH3-(CH2)a-O-
(CH2)b)cNH(i, wobei a eine ganze Zahl von 0 bis 10, b eine ganze Zahl von 1 bis
15 20, c 1 oder 2 ist und die Summe aus c und d stets 3 beträgt. Vorzugsweise sind a = 0, b = 3, c = 1 und d = 2 (= Methoxypropylamin).
Ergänzend wird auf Spalte 3, Seite 3, Zeilen 25 bis 47, der europäischen Patentschrift 0 192 304 B 1 verwiesen. 0
Beispiele geeigneter erfindungsgemäß zu verwendender Polyisocyanate sind Diisocyanate, wie Tetramethylen- 1 ,4-diisocyanat, Hexamethylen-l,6-diisocyanat, 2,2,4-Trimethylhexamethylen- 1 ,6-diisocyanat, omega,omega'-Dipropyl-äther- diisocyanat, Cyclohexyl-l,4-diisocyanat, Cyclohexyl-l,3-diisocyanat, Cyclohexyl- 5 1,2-diisocyanat, Dicyclohexylmethan-4,4'-diisocyanat, 1, 5-Dirnethyl-2,4- di(isocyanato-methyl)-benzol, l,5-Di-methyl-2,4-di(isocyanatoethyl)-benzol, 1 ,3,5-Trimethyl-2,4-di(isocyanatomethyl)-benzol, l,3,5-Triethyl-2,4- di(isocyanatomethyl)-benzol, Isophorondiisocyanat,
Dicyclohexyldimethylmethan-4,4 '-diisocyanat, 2,4-Toluylendiisocyanat, 2,6- 0 Toluylendiisocyanat, Diphenylmethan-4,4 '-diisocyanat.
Weitere Beispiele geeigneter Polyisocyanate sind
la) Isocyanate mit mindestens einer Diisocyanat-Struktureinheit, welche
i) eine ungesättigte bzw. aromatische oder nicht aromatische
Ringstruktur mit 5 - 10 Ringatomen und ii) zwei an die Rmgstruktur gebundene Isocyanatgruppen aufweist, wobei iii) im Falle einer nicht aromatischen Rmgstruktur
a) beide Isocyanatgruppen über lineares -Cg-Alkyl und/oder lineares C2-C1o-Etheralkyl oder b) eine Isocyanatgruppe direkt und die andere über lineares C2- C -Alkyl und/oder lineares C2-C1o-Etheralkyl und
iv) im Fall einer ungesättigten aromatischen Ringstruktur mindestens eine der beiden Isocyanatgruppen über lineares C2-C9-Alkyl und/oder lineares C2-Cιo-Etheralkyl, welche beiden Reste keine benzylischen Wasserstoffatome aufweisen, mit der Ringstruktur verbunden ist oder sind;
und/oder
Ib) zumindest eines Oligomers dieses Isocyanats la) mit 2 bis 10 Isocyanateinheiten, insbesondere ein Tri er;
und/oder
Ic) mindestens eines partiell blockiertes Isocyanats la) und/oder mindestens
eines partiell blockiertes Oligomeren Ib)
Die Isocyanate la) können die können zwei oder mehr dieser Diisocyanat- Stmktureinheiten aufweisen, indes hat es sich bewährt, nur eine zu verwenden.
Bezüglich der Diisocyanat-Stjuktureinheit des Diisocyanats la) bestehen verschiedene Möglichkeiten der weiteren Ausbildung, die folgend beschrieben werden.
Hinsichtlich der Ringstruktur (i) ist es grundsätzlich möglich, daß es sich um Heteroringe handelt. Dann enthält die Ringstruktur (i) neben C-Atomen als Ringatome auch davon verschiedene Ringatome, wie beispielsweise N-Atome, O- Atome oder Si-Atome. Hierbei kann es sich um gesättigte oder ungesättigte bzw. aromatische Heteroringe handeln. Beispiele geeigneter gesättigter Heteroringe sind die Silacyclopentan-, Silacyclohexan-, Oxolan-, Oxan-, Dioxan-, Morpholin-, Pyrrolidin-, Imidazolidin-, Pyrazolidin-, Piperidin- oder Chinuklidinringe. Beispiele geeigneter ungesättigter bzw. aromatischer Heteroringe sind Pyrrol-, Imidazol-, Pyrazol-, Pyridin-, Pyrimidin-, Pyrazin-, Pyridazin- oder Triazinringe. Bevorzugt ist es, wenn die Ringstruktur (i) als Ringatome ausschließlich C-Atome enthält.
Die Ringstruktur (i) kann einerseits brückenfrei sein. In dem Fall, daß die Ringstruktur (i) ein bicyclisches Terpen-Grundgerüst, Decalin, Adamantan oder Chinuklidin ist, können jedoch Brücken enthalten sein. Beispiele geeigneter Terpen-Grundgerüste sind Caran-, Norcaran-, Pinan-, Camphan- oder Norbonan- Grundgerüste.
Die Wasserstoffatome einer Dusocyanat-Struktureinheit la), insbesondere der
Rmgstruktur (i), können durch Gruppen oder Atome substituiert sein, welche weder mit Isocyanaten noch mit dem Amin und/dem Bindemittel reagieren.
Beispiele geeigneter Gruppen sind Nitro-, Alkyl-, Cycloalkyl-, Perfluoralkyl-, Perfluorcycloalkyl- oder Arylgruppen. Beispiele geeigneter Atome sind Halogenatome, insbesondere Fluor.
Vorteilhafterweise besteht die Ringstruktur (i) aus 6 C-Atomen, insbesondere in Form von Cyclohexan oder Benzol.
Beispiele für geeignetes lineares CrC -Alkyl sind Methylen- oder Ethylen- sowie Tri, Tetra-, Penta-, Hexa-, Hepta-, Octa- oder Nonamethylenreste, insbesondere Methylenreste.
Die linearen C2-Cιo-Etheralkyle sind entweder über die Sauerstoffatome oder über die darin enthaltenen Alkandiylreste mit der Ringstruktur verbunden. Vorzugsweise sind sie über die Sauerstoffatome hiermit verbunden. Die Indices 2 bis 10 bedeuten, daß 2 bis 10 C-Atome in den Etheralkylen enthalten sind.
Die Etheralkyle können nur 1 Sauerstoffatom enthalten. Es ist von Vorteil, wenn 2 bis 10, insbesondere 2 bis 5 Sauerstoffatome in der Kette vorhanden ist. Dann befinden sich 1 oder mehr, insbesondere aber 2, C-Atome zwischen 2 Sauerstoffatomen.
Beispiele geeigneter C2-Cι0-Etheralkyle sind
-(O-CH2)m-, worin m = 1 bis 10, -(O-C2H4)p-, worin p = 1 bis 5, -(O-C3H6)q-, worin q = 1 bis 3 oder -(O-C4H8)r-, worin r = 1 bis 2.
Wenn das Isocyanat la) zumindest eine Dusocyanat-Struktureinheit mit einer nicht aromatischen Rmgstruktur (i), insbesondere Cyclohexan, enthält, können beide
Isocyanatgruppen über -CH2-, vorzugsweise an die Positionen 1 und 3 des
Ringstrukturs gebunden sein. Es ist aber auch eine Bindung an die Positionen 1,2 und 1,4 möglich. Die Dusocyanat-Struktureinheit bzw. das Isocyanat la) hat dann beispielsweise die Formel C6HIQ(-CH2-NCO)2 .
Es ist aber auch möglich, daß eine der beiden Isocyanatgruppen unmittelbar an ein Ringatom einer nicht aromatischen Ringstruktur (i), insbesondere Cyclohexan, gebunden ist und daß die zweite Isocyanatgruppe über C2-C9-Alkyl, insbesondere C3- Alkyl an eine weiteres Ringatom, vorzugsweise in 1,2-Konfiguration, gebunden ist. Die Diisocyanat-Struktureinheit bzw. das Isocyanat la) hat dann beispielsweise die Formel CÖHI o(-NCO)(-C3H6-NCO).
Wenn das Isocyanat la) zumindest eine Düsocyanat-St ktureinheit mit einer ungesättigten oder aromatischen Ringstruktur (i), insbesondere Benzol, enthält, können beide Isocyanatgruppen über C2-C9-Alkyl hiermit verbunden sein. Wichtig ist, daß die Alkandiylreste keine benzylischen Wasserstoffatome enthalten, sondern an deren Stelle Substituenten R1 und R2 tragen, welche weder mit Isocyanaten noch mit dem Amin oder dem Bindemittel reagieren. Beispiele geeigneter Substituenten R1 und R2 sind Ci-Ci Q-Alkyl, Aryl- oder Halogen, vorzugsweise -CH3.
Beispiele geeigneter Alkandiylgruppen sind demnach -CRlR2-(CH2)n-, worin n = 1 bis 8, insbesondere 1 bis 4, und R1 und R2 = die vorstehend angegebenen Substituenten.
Die vorstehend beschriebenen Alkandiylgruppen sind vorzugsweise an die Positionen 1 und 3 des Benzolrings gebunden. Es ist indes auch in diesem Fall eine Bindung an die Positionen 1,2 und 1,4 möglich. Die Diisocyanat-
Sttiiktureinheit bzw. das erfindungsgemäß zu verwendende Isocyanat la) hat dann beispielsweise die Formel C6H4(-C(CH3)2-C2H4-NCO) .
Die beiden Isocyanatgruppen können indes auch über die vorstehend beschriebenen C2-C1o-Etheralkyle mit dem ungesättigten oder aromatischen Ringstruktur, insbesondere Benzol, verbunden sein. Wichtig ist, daß die Etheralkyle keine benzylischen Wasserstoffatome tragen. Dies kann im Falle, daß die Etheralkyle über C-Atome mit dem aromatischen Ringstruktur verknüpft sind, dadurch erreicht werden, daß die benzylischen C-Atome die vorstehend beschriebenen Substituenten R1 und R2 tragen. Wenn die Etheralkyle über Sauerstoffatome mit dem aromatischen Rmgstruktur verknüpft sind, sind keine benzylischen Wasserstoffatome vorhanden, weswegen diese Variante bevorzugt wird.
Es ist auch hier möglich, daß eine der beiden Isocyanatgruppen unmittelbar an ein Ringatom einer ungesättigten oder aromatischen Ringstruktur (i), vorzugsweise eines Benzolrings, gebunden ist und daß die zweite Isocyanatgruppe beispielsweise über C3-C9-Alkyl, welches keine benzylischen Wasserstoffatome aufweist, an eine weiteres Ringatom, vorzugsweise in 1,2-Konfiguration, gebunden ist. Die Diisocanat-Struktureinheit bzw. das erfindungsgemäß zu verwendende Isocyanat la) hat dann beispielweise die Formel C6H4(-NCO)(-
C(CH3)2-(CH2)2-NCO).
Anstelle des Isocyanats la) oder zusätzlich zu diesem kann mindestens ein Oligomer Ib) verwendet werden. Das Ohgomer Ib) wird hergestellt aus dem Isocyanat la), wobei vorteilhafterweise 2 bis 10 Monomereinheiten umgesetzt werden und wobei die Trimerisierung besonders bevorzugt wird. Die Oligomerisierung und Trimersierung kann mit Hilfe üblicher und bekannter geeigneter Katalysatoren zur Bildung von Uretdion-, Biuret-, Isocyanurat-, Iminooxadiazindion-, Harnstoff und/oder Allophanatgruppen führen. Eine
Oligomerisiemng ist aber auch möglich durch Umsetzung mit niedermolekularen Polyolen wie Trimethylolpropan oder Homotrimethylolpropan, Glycerin, Neopentylglykol, Dimethylolcyclohexan, Ethylenglykol, Diethylenglykol, Propylenglykol, 2-Methyl- 2-propylpropandiol-l,3, 2-Ethyl-2-butylpropandiol-l, 3,2,2,4-Trimethylpentandiol-l,5 und 2,2,5-Trimethylhexan- diol-1,6, die, sofern erforderlich, ggf. partiell ethoxyliert und/oder propoxyliert oder anderweitig hydrophiliert sind.
Es können auch Oligomere dieser Art, die von den anderen vorstehend beschriebenen Diisocyanaten, beispielsweise Hexamethylendusocyanat, gebildet werden, angewandt werden.
Zusätzlich zu den Diisocyanaten und/oder ihren Oligomeren und/oder den Isocyanaten la) und/oder ihren Oligomeren Ib) können mindestens ein partiell blockiertes Diisocyanat imd/oder sein partiell blockiertes Oligomer und/oder mindestens ein partiell blockiertes Isocyanat la) und/oder sein partiell blockiertes Oligomer Ib) (= Isocyanat Ic)) verwendet werden. Des weiteren können anstelle der Diisocyanate und oder ihrer Oligomeren und/oder der Isocyanate la) und/oder ihrer Oligomeren Ib) mindestens ein partiell blockiertes Oligomer und/oder mindestens ein partiell blockiertes Oligomer Ib) (= Isocyanat Ic)) verwendet werden.
Ergänzend wird auf Seite 3, Zeilen 10 bis 51, der deutschen Patentschrift DE 198 11 471 A 1 oder auf Seite 8, Zeilen 4 bis 23, der internationalen Patentanmeldung WO 94/22968 verwiesen.
Beispiele geeigneter Blockierungsmittel sind die aus der US-Patentschrift
4,444,954 bekannten Blockierungsmittel wie i) Phenole wie Phenol, Cresol,
Xylenol, Nitrophenol, Chlorophenol, Ethylphenol, t-Butylphenol, Hydroxybenzoe- säure, Ester dieser Säure oder 2,5-di-t-Butyl-4-hydroxy-toluol; ii) Lactame, wie
Caprolactam, Valerolactam, Butyrolactam oder Propiolactam; iii) aktive methylenische Verbindungen, wie Diethylmalonat, Dimethylmalonat, Ethylacetoacetat, Methylacetoacetat oder Acetylaceton; iv) Alkohole wie Methanol, Ethanol, n-Propanol, Isopropanol, n-Butanol, Isobutanol, t-Butanol, n- Amylalkohol, t-Amylalkohol, Laurylalkohol, Ethylen- glykolmonomethylether, Ethylenglykolmonoethylether, Ethylenglykolmonopropylether,
Ethylenglykolmonobutylether, Diethylenglykolmonomethyl-ether,
Diethylenglykolmonoethylether, Propylenglykolmonomethylether,
Methoxymethanol, Glykolsäure, Glykolsäureester, Milchsäure, Milchsäureester, Methylolhamstoff, Methylolmelamin, Diacetonalkohol, Ethylenchlorohydrin, Ethylenbromhydrin, l,3-Dichloro-2-propanol oder Acetocyanhydrin; v) Mercaptane wie Butylmercaptan, Hexylmercaptan, t-Butylmercaptan, t- Dodecylmercaptan, 2-Mercaptobenzothiazol, Thiophenol, Methylthiophenol oder Ethylthiophenol; vi) Säureamide wie Acetoanilid, Acetoanisidinamid, Acrylamid, Methacrylamid, Essigsäureamid, Stearinsäureamid oder Benzamid; vii) Imide wie Succinimid, Phthalimid oder Maleimid; viii) Amine wie Diphenylamin, Phenylnaphthylamin, Xylidin, N-Phenylxylidin, Cabazol, Anilin, Naphthylamin, Butylamin, Dibutylamin oder Butylphenylamin; ix) Imidazole wie Imidazol oder 2-Ethylimidazol, x) Harnstoffe wie Harnstoff, Thioharnstoff, Ethylenharnstoff, Ethylenthioharnstoff oder 1,3-Diphenylharnstoff; xi) Carbamate wie N- Phenylcarbamidsäurephenylester oder 2-Oxazolidon; xii) Imine wie Emylerumin, xiii) Oxime wie Acetonoxim, Formaldoxim, Acetaldoxim, Acetoxim, Methylethylketoxim, Diisobutylketoxim, Diacetylmonoxim, Benzophenonoxim oder Chlorohexanonoxime; xiv) Salze der schwefeligen Säure wie Natriumbisulfit oder Kaliumbisulfit; xv) Hydroxamsäureester wie Benzylmethacrylohydroxamat (BMH) oder Allylmethacrylohydroxamat oder xvi) substituierte Pyrazole, Imidazole oder Triazole.
Die vorstehend beschriebenen Oligomere haben vorteilhafterweise eine NCO- Funktionalität von 2,0 - 5,0, vorzugsweise von 2,2 - 4,0, insbesondere von 2,5 - 3,8.
Bei der Herstellung des erfindungsgemäßen Thixotropierungsmittels kann noch mindestens einer der nachstehend beschriebenen Bestandteile der erfindungsgemäßen Beschichtungsstoffe, Klebstoffe und Dichtungsmassen zugegen sein, insbesondere mindestens ein Bindemittel (vgl. Römpp Lexikon Lacke und Druckfarben, Georg Thieme Verlag, Stuttgart, New York, 1998, »Bindemittel«, Seiten 73 und 74), mindestens ein weiterer hydroxylgruppenhaltiger Reaktivverdünner und/oder mindestens ein in der deutschen Patentschrift DE 198 11 471 A 1, Seite 3, Zeile 52, bis Seite 5, Zeile 4, beschriebenes Polyol.
Des weiteren kann das erfindungsgemäßen Thixotropierungsmittel mindestens ein Kieselsäure enthalten. Hydrophile und hydrophobe Kieselsäuren sind käuflich erwerblich beispielsweise unter dem Handelsnamen Aerosil® und unter den Produktbezeichnungen 200, R972, R974, R805 und R812 von der Firma Degussa AG, Hanau.
Darüber hinaus kann das erfϊndungsgemäße Thixotropierungsmittel noch mindestens ein Netzmittel enthalten. Beispiele geeigneter Netzmittel sind aus der Patentschrift EP 0 154 678 AI bekannt oder werden unter den Handelbezeichnungen Disperbyk® 161 von der Firma Byk, Borchigen® von der Firma Bayer AG und Tego Disperse® 710 von der Firma Tego Chemie Services vertrieben.
Das erfϊndungsgemäße Thixotropierungsmittel dient der Herstellung von erfindungsgemäßen Beschichtungsstoffen, Klebstoffen und Dichtungsmassen, insbesondere lösemittelhaltigen erfindungsgemäßen Beschichtungsstoffen,
Klebstoffen und Dichtungsmassen. Hierbei zeigt sich der besondere Vorteil der erfindungsgemäßen Thixotropierungsmittel, daß sie nämlich die Herstellung von erfindungsgemäßen Beschichtungsstoffen, Klebstoffen und Dichtungsmassen gestatten, die einen besonders hohen Festkörpergehalt mit dem entsprechend geringen Gehalt an leicht flüchtigen organischen Bestandteilen aufweisen und sich dabei noch immer sehr gut applizieren lassen. Vorzugsweise liegt der Festkörpergehalt, bezogen auf den jeweiligen Beschichtungsstoff oder Klebstoff oder die jeweilige Dichtungsmasse, bei mindestens 40, bevorzugt mindestens 45, besonders bevorzugt mindestens 50, ganz besonders bevorzugt 55 und insbesondere mindestens 60 Gew.-%.
Der Gehalt der erfindungsgemäßen Beschichtungsstoffe, Klebstoffe und Dichtungsmassen an den erfindungsgemäßen Thixotropierungsmitteln kann sehr breit variieren. Nach unten ist er lediglich dadurch begrenzt, daß das erfindungsgemäße Thixotropierungsmittel in einer solchen Menge zugegeben werden muß, daß sich seine vorteilhaften technischen Effekte noch in dem gewünschten und erforderlichen Ausmaß einstellt. Nach oben ist er dadurch begrenzt, daß die Viskosität der erfindungsgemäßen Beschichtungsstoffe, Klebstoffe und Dichtungsmassen nicht so hoch werden darf, daß eine problemlose Applikation und ein sehr guter Verlauf nicht mehr länger gewährleistet sind. Das erfindungsgemäße Thixotropiermittel wird vorzugsweise in einer Menge von 0,01 bis 10 Gew.-%, bevorzugt 0,02 bis 9,0 Gew.-%, insbesondere 0,06 bis 8,5 Gew.- %, jeweils bezogen auf den gesamten Festkörper der erfindungsgemäßen Beschichtungsstoffe, Klebstoffe und Dichtungsmassen, eingesetzt.
Ganz besondere Vorteile resultieren bei der Verwendung des erfindungsgemäßen Thixotropierungsmittels zur Herstellung der erfindungsgemäßen Beschichtungsstoffe, insbesondere der erfindungsgemäßen pigmentierten Unidecklacke oder Basislacke oder der unpigmentierten Klarlacke, speziell der erfindungsgemäßen Klarlacke.
Im allgemeinen enthalten die erfindungsgemäßen Beschichtungsstoffe außer den erfindungsgemäßen Thixotropierungsmitteln noch mindestens ein Bindemittel, das selbstvernetzend oder fremdvernetzend sein kann. Zu den Begriffen „selbstvernetzend" und „fremdvernetzend" wird auf Römpp Lexikon Lacke und Druckfarben, Georg Thieme Verlag, Stuttgart, New York, 1998, »Härtung«, Seiten 274 bis 276, verwiesen.
Demgemäß kann die chemische Natur der Bindemittel außerordentlich breit variieren. Erfindungsgemäß ist es von Vorteil, wenn hydroxylgmppenhaltige Bindemittel verwendet werden.
Beispiele geeigneter hydroxylgruppenhaltiger Bindemittel sind thermisch härtbare, statistisch, alternierend und/oder blockartig aufgebaute lineare und oder verzweigte und/oder kammartig aufgebaute (Co)Polymerisate von ethylenisch ungesättigten Monomeren, oder Polyadditionsharze und/oder Polykondensationsharze. Zu diesen Begriffen wird auf Römpp Lexikon Lacke und Druckfarben, Georg Thieme Verlag, Stuttgart, New York, 1998, Seite 457, »Polyaddition« und »Polyadditionsharze (Polyaddukte)«, sowie Seiten 463 und 464, »Polykondensate«, »Polykondensation« und »Polykondensationsharze« verwiesen.
Beispiele gut geeigneter Bindemittel sind hydroxylgruppenhaltige lineare und/oder verzweigte und/oder blockartig, kammartig und/oder statistisch aufgebaute Poly(meth)acrylate oder Acrylatcopolymerisate, Polyester, Alkyde, Polyurethane, acrylierte Polyurethane, acrylierte Polyester, Polylactone, Polycarbonate, Polyether, Epoxidharz-Amin-Addukte, (Meth)Acrylatdiole, partiell verseifte Polyvinylester oder Polyharnstoffe. Von diesen sind die Acrylatcopolymerisate und die Polyester von Vorteil und werden erfindungsgemäß bevorzugt verwendet. Beispiele ganz besonders bevorzugter
Acrylatcopolymerisate werden in der internationalen Patentanmeldung WO 94/22968, Seite 2, Zeile 26, bis Seite 7, Zeile 5, beschrieben.
Der Gehalt der erfindungsgemäßen Beschichtungsstoffe an den Bindemittel kann sehr breit variieren und richtet sich in erster Linie nach dem Verwendungszweck des jeweiligen erfindungsgemäßen Beschichtungsstoffs. Vorzugsweise sind die Bindemittel in einer Menge von, bezogen auf den gesamten Festkörper des Beschichtungsstoffs, 5,0 bis 95, bevorzugt 10 bis 90, besonders bevorzugt 15 bis 85, ganz besonders bevorzugt 20 bis 80 und insbesondere 25 bis 75 Gew.-% enthalten.
Sollen die erfindungsgemäßen Beschichtungsstoffe auch noch mit aktmischer Strahlung härtbar sein, was von der Fachwelt auch als Dual Cure bezeichnet wird, enthalten sie mit aktinischer Strahlung härtbare Bestandteile wie (mem)acrylfunktionelle (Meth)Acrylatcopolymere, Polyetheracrylate,
Polyesteracrylate, ungesättigte Polyester, Epoxyacrylate, Urethanacrylate, Aminoacrylate, Melaminacrylate, Silikonacrylate und die entsprechenden Methacrylate.
Im Rahmen der vorliegenden Erfindung wird unter aktinischer Strahlung elektromagnetische Strahlung wie sichtbares Licht, UV-Strahlung oder Röntgenstrahlung, insbesondere UV-Strahlung, oder Korpuskularstrahlung wie Elektronenstrahlung verstanden.
Des weiteren kann der erfindungsgemäße Beschichtungsstoff färb- und/oder effektgebende Pigmente (vgl. Römpp Lexikon Lacke und Druckfarben, Georg Thieme Verlag, Stuttgart, New York, 1998, »Effektpigmente«, Seite 176, »Metalloxid-Glimmer-Pigmente« bis »Metallpigmente«, Seiten 380 und 381, »Eisenblau-Pigmente« bis »Eisenoxidschwarz«, Seiten 180 und 181, »Pigmente« bis »Pigments volumenkonzentration«, Seiten 451 bis 453, »Thioindigo-
Pigmente«, Seite 563, und »Titandioxid-Pigmente«, Seite 567); organische und anorganische, transparente oder opake Füllstoffe (vgl. Römpp Lexikon Lacke und Druckfarben, Georg Thieme Verlag, 1998, »Füllstoffe«, Seiten 250 ff.); Nanopartikel; thermisch härtbare Reaktivverdünner, wie in stellungsisomere Diethyloctandiole oder Hydroxylgruppen enthaltende hyperverzweigte Verbindungen oder Dendrimere; mit aktmischer Strahlung härtbare Reaktiverdünner (vgl. Römpp Lexikon Lacke und Druckfarben, Georg Thieme Verlag, Stuttgart, New York, 1998, »Reaktivverdünner« Seite 491); Vernetzungsmittel für die thermische Härtung wieAminoplastharze, Anhydrid- grappen enthaltende Verbindungen oder Harze, Epoxidgmppen enthaltende Verbindungen oder Harze, Tris(alkoxycarbonylamino)triazine, Carbonatgruppen enthaltende Verbindungen oder Harze, blockierte und/oder unblockierte Polyisocyanate und/oder beta-Hydroxyalkylamide (vgl. auch Römpp Lexikon Lacke und Druckfarben, Georg Thieme Verlag, Stuttgart, New York, 1998, »Härtung«, Seiten 274 bis 276); niedrig und hochsiedende organische Lösemittel („lange Lösemittel"), wie Ketone wie Methylethlyketon oder Methylisobutylketon, Ester wie Ethylacetat oder Butylacetat, Ether wie Dibutylether oder Ethylenglykol-, Diethylenglykol-, Propylenglykol-, Dipropylenglykol-, Butylenglykol- oder Dibutylenglykoldimethyl-, -diethyl- oder -dibutylether, N-Methylpyrrolidon oder Xylole oder Gemische aromatischer Kohlenwasserstoffe wie Solvent Naphtha® oder Solvesso®; Wasser; UV- Absorber; Lichtschutzmittel; Radikalfänger; thermolabile radikalische Initiatoren; Photoinitiatoren; Katalysatore für die thermische Vernetzung; Entlüftungsmittel; Slipadditive; Polymerisationsinhibitoren; Entschäumer; Emulgatoren; Netz- und Dipergiermittel; Haftvermittler; Verlaufmittel; filmbildende Hilfsmittel; rheologiesteuemden Additive (Verdicker); Flammschutzmittel; Sikkative; Trockungsmittel; Hautverhinderungsrnittel; Korrosionsinhibitoren; Wachse und Mattierungsmittel enthalten.
Was die Vemetzungsmittel betrifft, können sie je nach ihrer Reaktivität den erfindungsgemäßen Beschichtungsstoffen direkt zugesetzt werden, wodurch ein Einkomponentensystem resultiert. Handelt es sich indes um ein besonders reaktives Vemetzungsmittel, wie ein Polyisocyanat oder ein Epoxid, wird dieses im allgemeinen erst kurz vor der Verwendung den erfindungsgemäßen Beschichtungsstoffen zugesetzt. Hierbei resultiert ein Zwei- oder Mehrkomponentensystem.
Weitere Beispiele geeigneter Zusatzstoffe der vorstehend beschriebenen Art werden in dem Lehrbuch »Lackadditive« von Johan Bieleman, Wiley-VCH, Weinheim, New York, 1998, im Detail beschrieben.
Die Zusatzstoffe werden in üblichen und bekannten, wirksamen Mengen verwendet.
Die vorstehend beschriebenen Bindemittel und Zusatzstoffe können auch in den erfindungsgemäßen Klebstoffen und Dichtungsmassen enthalten sein, sofern sie hierfür geeignet sind, was der Fachmann leicht anhand seines allgemeinen Fachwissens feststellen kann.
Die Herstellung der erfindungsgemäßen Beschichtungsstoffe weist keine Besonderheiten auf, sondern erfolgt in üblicher und bekannter Weise durch Vermischen der vorstehend beschriebenen Bestandteile in geeigneten Mischaggregaten wie Rührkessel, Dissolver, Rührwerksmühlen oder Extruder.
Der erfϊndungsgemäße Beschichtungsstoff, insbesondere der erfindungsgemäße Wasserbasislack, ist hervorragend für die Herstellung von färb- und/oder effektgebenden Mehrschichtlackierungen auf grundierten und ungrundierten Substraten nach dem Naß-in-naß-Verfahren geeignet. Des weiteren ist der erfϊndungsgemäße Beschichtungsstoff, insbesondere der erfϊndungsgemäße
Unidecklack, hervorragend für die Herstellung von einschichtigen färb- und/oder effektgebenden Lackierungen geeignet.
Besondere Vorteile entfaltet der erfϊndungsgemäße Beschichtungsstoff in seiner Verwendung als erfindungsgemäßer Klarlack im Rahmen des Naß-in-naß- Verfahrens bei dem ein Basislack auf das grundierte oder ungrundierte Substrat appliziert und getrocknet, indes nicht gehärtet wird, wonach man auf die Basislackschicht den Klarlack appliziert und die resultierende Klarlackschicht gemeinsam mit der Basislackschicht thermisch oder thermisch und mit aktmischer Strahlung (Dual Cure) härtet.
Als Substrate kommen alle zu lackierenden Oberflächen, die durch eine Härtung der hierauf befindlichen Schichten unter der Anwendung von Hitze oder der kombinierten Anwendung von Hitze und aktinischer Strahlung (Dual Cure) nicht geschädigt werden, in Betracht; das sind z. B. Metalle, Kunststoffe, Holz, Keramik, Stein, Textil, Faserverbunde, Leder, Glas, Glasfasern, Glas- und Steinwolle, mineral- und harzgebundene Baustoffe, wie Gips- und Zementplatten oder Dachziegel, sowie Verbünde dieser Materialien. Demnach sind die erfindungsgemäßen Mehrschichtlackierungen auch für Anwendungen außerhalb der Automobilerstlackiemng und der Autoreparaturlackiemng geeignet. Hierbei kommen sie insbesondere für die Lackierung von Möbeln und für die industrielle Anwendung, inklusive Coil Coating und Container Coating oder die Beschichtung elektrotechnischer Bauteile, in Betracht. Im Rahmen der industriellen Anwendungen eignen sie sich für die Lackierung praktisch aller Teile für den privaten oder industriellen Gebrauch wie Radiatoren, Haushaltsgeräte, Kleinteile aus Metall wie Schrauben und Muttern, Radkappen, Felgen, Emballagen oder Spulen oder Wicklungen von Statoren und Rotoren von Elektromotoren.
Im Falle elektrisch leitfähiger Substrate können Grundierungen verwendet werden, die in üblicher und bekannter Weise aus Elektrotauchlacken (ETL)
hergestellt werden. Hierfür kommen sowohl anodische (ATL) als auch kathodische (KTL) Elektrotauchlacke, insbesondere aber KTL, in Betracht. Üblicherweise wird, insbesondere in der Automobillackierung, hierauf noch eine Füllerlackierung oder Steinschlagschutzgrundierung aufgetragen, die als Bestandteil der Grundierung angesehen werden kann.
Es können auch grundierte oder ungrundierte Kunststoffteile aus z. B. ABS, AMMA, ASA, CA, CAB, EP, UF, CF, MF, MPF, PF, PAN, PA, PE, HDPE, LDPE, LLDPE, UHMWPE, PC, PC/PBT, PC/PA, PET, PMMA, PP, PS, SB, PUR, PVC, RF, SAN, PBT, PPE, POM, PUR-RTM, SMC, BMC, PP-EPDM und UP (Kurzbezeichnungen nach DIN 7728T1) lackiert, geklebt oder abgedichtet werden. Im Falle von nichtfunktionalisierten und/oder unpolaren Substratoberflächen können diese vor der Beschichtung in bekannter Weise einer Vorbehandlung, wie mit einem Plasma oder mit Befiammen, unterzogen oder mit einer Hydrogrundierung versehen werden.
Die Applikation der erfindungsgemäßen Klarlacke kann durch alle üblichen Applikationsmethoden, wie z.B. Spritzen, Rakeln, Streichen, Gießen, Tauchen, Tränken, Träufeln oder Walzen erfolgen. Dabei kann das zu beschichtende Substrat als solches ruhen, wobei die Applikationseinrichtung oder -anläge bewegt wird. Indes kann auch das zu beschichtende Substrat, insbesondere ein Coil, bewegt werden, wobei die Applikationsanlage relativ zum Substrat ruht oder in geeigneter Weise bewegt wird. Enthalten die erfindungsgemäßen Klarlacke Bestandteile, die mit aktinischer Strahlung aktivierbar sind, wird die Applikation vorzugsweise unter Ausschluß von Licht durchgeführt. Selbstverständlich können diese Applikationsmethoden im Rahmen des erfindungsgemäßen Naß-in-naß- Verfahrens auch für die Applikation der Basislackschicht verwendet werden.
Die applizierten Basislackschichten und Klarlackschichten können in üblicher und bekannter Weise - gegebenenfalls nach einer gewissen Ruhezeit, die dem Verlauf
der Schichten und/oder dem Verdampfen flüchtiger Bestandteile dient - thermisch oder thermisch und mit aktmischer Strahlung gehärtet werden.
Methodisch weist die thermische Härtung keine Besonderheiten auf, sondern es werden die üblichen und bekannten Temperaturen im Bereich von Raumtemperatur bis 200 °C, Härtungszeiten im Bereich von einer Minute bis drei Stunden und Vorrichtungen wie Heizstrahler oder Umluftöfen angewandt.
Auch die Härtung mit aktinischer Strahlung weist keine methodischen Besonderheiten auf, sondern erfolgt in üblicher und bekannter Weise durch Bestrahlen mit UV-Lampen und/oder Elektronenstrahlquellen vorzugsweise unter Inertgas.
Bei der gemeinsamen Härtung der erfindungsgemäßen Klarlackschichten mit den Basislackschichten können die thermische Härtung und Härtung mit aktinischer Strahlung gleichzeitig oder alternierend eingesetzt werden. Werden die beiden Härtungsmethoden alternierend verwendet, kann beispielsweise mit der thermischen Härtung begonnen und mit der Härtung mit aktinischer Strahlung geendet werden. In anderen Fällen kann es sich als vorteilhaft erweisen, mit der Härtung mit aktinischer Strahlung zu beginnen und hiermit zu enden. Der Fachmann kann die Härtungsmethode, welche für den jeweiligen Einzelfall am vorteilhaftesten ist, aufgrund seines allgemeinen Fachwissens gegebenenfalls unter Zuhilfenahme einfacher Vorversuche ermitteln.
Hierbei zeigt sich als weiterer besonderer Vorteil des erfindungsgemäßen Klarlacke, daß sämtliche üblichen und bekannten Basislacke (vgl. beispielsweise die Patentschriften EP 0 089 497 A 1, EP 0 256 540 A 1, EP 0 228 003 A 1, EP 0 397 806 A 1, DE-A-43 28 092 A 1, EP 0 522 420 A 1, EP 0 522 419 A 1, WO 97/49745, WO 97/49747, EP 0 401 565 A 1, EP 0 730 613 B 1 oder WO
95/14721) im Rahmen des Naß-in-naß-Verfahrens mit der erfindungsgemäßen Klarlackschicht kombiniert werden können.
Innerhalb der erfindungsgemäßen Mehrschichtlackierung kann die Dicke der einzelnen Schichten breit variieren. Erfindungsgemäß ist es indes von Vorteil, wenn die Basislackschicht eine Dicke von 5 bis 25 μm, insbesondere 7 bis 20μm, und die Klarlackschicht eine Dicke von 15 bis 120 μm, vorzugsweise 30 bis 80 μm und insbesondere 40 bis 60 μm aufweist.
Die mit Hilfe des erfindungsgemäßen Verfahrens hergestellten Beschichtungen, insbesondere die ein- und mehrschichtigen Klarlackierungen und färb- und/oder effektgebenden Lackierungen sind, was Farbe, Effekt, Glanz und D.O.I. (distinctiveness of the reflected i age) betrifft, von höchster optischer Qualität, haben eine glatte, slrukturfreie, harte, flexible und kratzfeste Oberfläche, sind gemchsfrei und witterungs-, Chemikalien- und etch-beständig, vergilben nicht und zeigen keine Rißbildung und Delamination der Schichten.
Die mit diesen Beschichtungen beschichteten grundierten oder ungrundierten Substrate haben daher eine besonders hohe Gebrauchsdauer und einen besonders hohen Gebrauchswert, was sie für Hersteller, Anwender und Endverbraucher technisch und wirtschaftlich ganz besonders attraktiv macht. Entsprechendes gilt für die grundierten oder ungrundierten Substraten, die mit Hilfe der aus den erfindungsgemäßen Klebstoffen und Dichtungsmassen hergestellten Klebschichten und Dichtungen verklebt und/oder abgedichtet sind.
Beispiele
Herstellbeispiel 1
Die Herstellung des erfindungsgemäßen Thixotropierungsmittels
In einem geeigneten Reaktionsgefäß wurden 10,1 Gewichtsteile Benzylamin und 480 Gewichtsteile 2,4-Diethyloctan-l,5-diol vorgelegt und mit Hilfe eines Dissolvers vermischt. Zu der resultierenden Mischung wurden unter Rühren eine Lösung von 7,9 Gewichtsteilen Hexamethylendusocyanat in 102 Gewichtsteilen Butylacetat bei Raumtemperatur während zwei Minuten zugetropft. Die resultierende Reaktionsmischung wurde während zehn Minuten gerührt.
Das erfϊndungsgemäße Thixotropierungsmittel wies das folgende strukturviskose Verhalten auf:
Scherfeld Viskosität
(s-1) (dPas)
1 8080
10 1920
100 685
1.000 308
Herstellbeispiel 2
Die Herstellung eines Bindemittels auf Polyester-Basis
In einem 4 Liter-Stahlreaktor wurden 134 Gewichtsteile Trimethylolpropan und 462 Gewichtsteile Hexahydrophthalsäureanhydrid vorgelegt und während 6,5 Stunden unter Rühren auf 120°C erhitzt. Anschließend gab man 684 Gewichtsteile Versatic®-Säure-glycidylester hinzu und erhitzte die resultierende Reaktionsmischung unter Rühren so lange auf 120°C, bis eine Säurezahl von 6,6 erreicht wurde. Der Polyester wurde bei 90°C mit Butylacetat auf einen Festköφergehalt von 84,4 Gew.-% angelöst. Sein zahlenmittleres
Molekulargewicht betrag 1.499 Dalton, sein massenmittleres Molekulargewicht 2.485 Dalton.
Herstellbeispiel 3
Die Herstellung eines Bindemittels auf Acrylat-Basis
In einem 4 Liter-Stahlreaktor, ausgerüstet mit zwei Zulaufgefäßen und einem Rückflußkühler, wurden 218 Gewichtsteile 2,4-Diethyloctan-l,5-diol, 108,95 Gewichtsteile VeoVa® (vgl. Römpp Lexikon Lacke und Dmckfarben, Georg Thieme Verlag, Stuttgart, New York, 1998, Seite 598), 250,3 Gewichtsteile Methylamylketon und 192,3 Gewichtsteile Ethoxyethylpropionat vorgelegt und unter Rühren unter Stickstoff auf 145°C aufgeheizt. Zu der resultierenden Mischung dosierte man bei 145°C - gleichzeitig beginnend - während 4,0 Stunden gleichmäßig eine Mischung aus 326,5 Gewichtsteilen Styrol, 217,7 Gewichtsteilen tert.-Butylcyclohexylacrylat, 653 Gewichtsteilen Butylmethacrylat und 870,6 Gewichtsteile Hydroxypropylmethacrylat und während 5,0 Stunden gleichmäßig eine Mischung aus 97,9 Gewichtsteilen Di-tert.-butylperoxid und 65,3 Gewichtsteilen Methylamylketon. Das resultierende Acrylatcopolymerisat wurde mit einer Mischung aus 8,0 Gewichtsteilen Butylacetat, 1 ,0 Gewichtsteilen Xylol und 1,0 Gewichtsteilen Methylamylketon auf einen Festkörpergehalt von 69,0 Gew.-% eingestellt. Die resultierende Lösung wies eine Viskosität von 35 dPas auf.
Beispiel 1
Die Herstellung eines erfindungsgemäßen Klarlacks und einer erfindungsgemäßen Klarlackierung
Aus den nachstehend beschriebenen Bestandteilen wurde in üblicher und bekannter Weise ein Zweikomponentenklarlack hergestellt:
25,8 Gewichtsteile der Bindemittellösung des Herstellbeispiels 2, 19,6 Gewichtsteile der Bindemittellösung des Herstellbeispiels 3,
5,0 Gewichtsteile 2,4-Diethyloctan-l,5-diol,
9,6 Gewichtsteile des Thixotropierungsmittels des Herstellbeispiels 1,
0,07 Gewichtsteile einer 10 Gew.-% igen Lösung von Dibutylzinndüaurat in
Butylacetat, 0,07 Gewichtsteile des handelsüblichen Additivs BYK® 331 der Firma Byk
Chemie,
0,4 Gewichtsteile eines handelsüblichen Additivs zur Verlängerung der Standzeit,
0,02 eines handelsüblichen Verlaufmittels auf Siliconbasis,
0,8 Gewichtsteile des handelsüblichen Lichtschutzmittels Tinuvin® 400, 0,7 Gewichtsteile des handelsüblichen Lichtschutzmittels Tinuvin® 292,
17,5 Gewichtsteile Butylacetat,
25,1 Gewichtsteile des handelsüblichen Polyisocyanats Desmodur® 3600 und
3,3 Gewichtsteile des handelsüblichen Polyisocyanats Desmodur® 3390.
Der resultierende Klarlack wies eine Verarbeitungszeit bzw. Standzeit von etwa zwei Stunden auf. Seine Viskosität betrag 29s im DIN 4-Auslaufbecher. Sein Festköφergehalt lag bei 72 Gew.-% (eine Stunde/130°C).
Der Klarlack lieferte Klarlackierungen, die auch bei vergleichsweise hohen Schichtdicken einen Glanz von über 85 (reflektometrische Messung unter einem Winkel von 20° mit einem Reflektometer der Firma BYK) aufwiesen. Darüber hinaus erfüllten die übrigen anwendungstechnischen Eigenschaften der Klarlackierungen alle Anforderungen des Marktes.