Airbagvorrichtung und Auslöseverfahren dafür
Beschreibung
Die Erfindung betrifft eine Airbagvorrichtung sowie ein Auslöseverfahren dafür .
Airbags insbesondere in Kraftfahrzeugen sind heutzutage als Sicherheitseinrichtungen für deren Insassen weit verbreitet. Es besteht jedoch das Problem, dass solche Sicherheitseinrichtungen nicht selbst wiederum die Insassen gefährden, wie es passieren kann, wenn beispielsweise ein Airbag zu aggressiv aufgeblasen wird. Grundsätzlich sind Airbagvorrichtungen zwar so geplant, dass sie einen Airbag mit einer vorgegebenen Gas- menge in einer bestimmten Zeit aufblasen, jedoch können
Schwankungen der Betriebsbedingungen zu Änderungen im Aufblasverhalten eines Airbags führen, was wiederum die Insassen gefährden kann.
Die vorliegende Erfindung hat zum Ziel, eine Airbagvorrichtung sowie ein Auslöseverfahren dafür zu schaffen, die für die damit zu schützenden Personen möglichst sicher sind.
Dieses Ziel wird mit einer Airbagvorrichtung nach dem Anspruch 1 sowie einem Auslöseverfahren für eine Airbagvorrichtung nach dem Anspruch 7 erreicht.
Erfindungsgemäß ist bei einer Airbagvorrichtung mit einem Gasgenerator und einem Airbag, der durch Aufblasen in Richtung auf eine Person hin vorschiebbar und/oder ausdehnbar ist, vorgesehen, dass Temperaturmeßeinrichtungen zum Feststellen der Temperatur und/oder der Umgebungstemperatur des Gasgenerators
und eine mit den Temperaturmeßeinrichtungen gekoppelte Steuerung vorgesehen sind, die eine Gasabgabe des Gasgenerators zum Airbag in Abhängigkeit von der von den Temperaturmeßeinrichtungen festgestellten Temperatur und/oder Umgebungstemperatur des Gasgenerators beeinflußt.
Da die Gaserzeugung des Gasgenerators von seiner Temperatur und/oder der Umgebungstemperatur des Gasgenerators abhangt, kann nunmehr durch die vorliegende Erfindung auf einfache Wei- se diese Temperaturabhangigkeit neutralisiert werden. Dazu steuert die Steuerung die Gasabgabe so, dass der Airbag unabhängig von der Temperatur und/oder der Umgebungstemperatur des Gasgenerators mit Gas gefüllt wird.
Bevorzugt ist bei der erfindungsgemaßen Airbagvorrichtung vorgesehen, dass die Temperaturmeßeinrichtungen Bimetallstreifen enthalten, die so angeordnet sind, dass sie dieselbe Temperatur wie die Temperatur und/oder der Umgebungstemperatur des Gasgenerators haben. Eine vorzugsweise Weiterbildung davon be- steht darin, dass die Lage und/oder Gestalt der Bimetallstreifen temperaturabhangig sind/ist, wobei die Bimetallstreifen insbesondere in Abhängigkeit von ihrer Temperatur gekrümmt sind.
Gemäß einer anderen bevorzugten Ausgestaltung der erfindungsgemäßen Airbagvorrichtung ist vorgesehen, dass die Steuerung zur Beeinflussung der Gasabgabe des Gasgenerators zum Airbag Ventileinrichtungen enthalt, die in einem Stromungsweg vom Gasgenerator zum Airbag angeordnet sind. Dabei können die Ven- tileinrichtungen vorzugsweise ein Durchlaßteil mit wenigstens einer Durchlaßoffnung und ein Stellteil mit wenigstens einer Stelloffnung enthalten, die relativ zur Durchlaßoffnung einstellbar ist, so dass die Gasabgabe des Gasgenerators zum Airbag von der Stellung der Stelloffnung relativ zur Durchlaßoff- nung abhangt.
Die vorerläuterte Ausgestaltung der Airbagvorrichtung kann mit Vorteil dadurch weitergebildet sein, dass das Durchlaßteil eine Mehrzahl von Durchlaßöffnungen und das Stellteil eine Mehrzahl von Stellöffnungen enthalten, alternativ oder zusätzlich kann vorgesehen sein, dass jede Durchlaßöffnung und jede Stellöffnung einen tropfen-, parallelgramm-, oder dreiecksartigen Querschnitt mit einem Spitzenbereich und einem Dickenbereich hat, der eine größere Ausdehnung als der Spitzenbereich hat, und dass eine Stellöffnung so bezüglich ihrer zugehörigen Durchlaßöffnung angeordnet und verstellbar ist, dass eine
Überschneidung von Stellöffnung und Durchlaßöffnung zwischen einer Minimaldurchströmstellung, in der sich nur Spitzenbereiche der Querschnitte von Stellöffnung und Durchlaßöffnung dek- ken, und einer Maximaldurchströmstellung einstellbar ist, in der sich auch Breitenbereiche von Stellöffnung und Durchlaßöffnung decken. Mit der letztgenannten Ausgestaltung läßt sich auf besonders einfache Weise eine bestimmte Steuercharakteristik realisieren.
Die Kopplung von Temperaturmeßeinrichtungen und Steuerung ist besonders einfach, wenn das Durchlaßteil und das Stellteil mittels der Bimetallstreifen so verbunden sind, dass das Stellteil in Abhängigkeit von Lage und/oder Gestalt der Bimetallstreifen relativ zum Durchlaßteil angeordnet ist, so dass jede Stellöffnung in Abhängigkeit von Lage und/oder Gestalt der Bimetallstreifen relativ zu ihrer zugehörigen Durchlaßöffnung angeordnet ist.
Vorzugsweise sind das Durchlaßteil durch eine Durchlaßscheibe und das Stellteil durch eine Stellscheibe gebildet, die mit je einer ihrer Flächen abgedichtet aneinander liegen und relativ zueinander verdrehbar sind, so dass eine Überschneidung von Stellöffnung (en) und Durchlaßoffnung (en) durch die relative Drehlage von Durchlaßscheibe und Stellscheibe einstellbar ist. Eine bevorzugte Alternative dazu besteht darin, dass das
Durchlaßteil durch ein Durchlaßrohr und das Stellteil durch ein Stellrohr gebildet sind, die koaxial so ineinander liegen,
dass ihre Rohrwände mit entsprechend der wenigstens einen Durchlaßöffnung bzw. wenigstens einen Stellöffnung in abgedichteter Anlage sind, und die relativ zueinander verdrehbar sind, so dass eine Überschneidung von Stellöffnung (en) und Durchlaßoffnung (en) durch die relative Drehlage von Durchlaßrohr und Stellrohr einstellbar ist.
Eine weitere bevorzugte Ausgestaltung der Airbagvorrichtung nach der Erfindung besteht darin, dass die Steuerung Gasaus- laßeinrichtungen enthält, um übermäßiges Gasvolumen, das temperaturbedingt mittels des Gasgenerators erzeugt wird, vor einer Einleitung in den Airbag abzuleiten. Diese Steuerung kann ebenfalls mit Temperaturmeßeinrichtungen gekoppelt oder versehen sein und dieselben Ausgestaltungen und Merkmale aufweisen, wie vorstehend beschrieben wurde. Die Aggresivität des Befül- lens des Airbags kann somit entweder einzeln oder kombiniert durch Steuern des Gasstroms vom Generator zum Airbag mittels einer Durchströmbeschränkung und/oder einer Strömungsableitung realisiert werden.
Verfahrensmäßig wird das der vorliegenden Erfindung zu Grunde liegende Ziel durch ein Auslöseverfahren für eine Airbagvorrichtung mit einem Gasgenerator und einem Airbag erreicht, der durch Aufblasen in Richtung auf eine Person hin vorschiebbar und/oder ausdehnbar ist, wobei eine Temperatur und/oder Umgebungstemperatur des Gasgenerators festgestellt und die Gasabgabe des Gasgenerators zum Airbag in Abhängigkeit von der festgestellten Temperatur gesteuert werden.
Als besonders einfaches Temperaturmeßverfahren wird dabei im Rahmen der vorliegenden Erfindung angesehen, die Temperatur und/oder Umgebungstemperatur des Gasgenerators mittels Bimetallstreifen festzustellen, die auf Grund ihrer Anordnung dieselbe Temperatur wie die Temperatur und/oder der Umgebungstem- peratur des Gasgenerators haben. Die Temperaturfeststellung erfolgt dabei bevorzugt dadurch, dass sich die Lage und/oder Gestalt der Bimetallstreifen temperaturabhängig ändern/ändert,
und sich insbesondere die Bimetallstreifen in Abhängigkeit von ihrer Temperatur krummen.
Bei dem Ausloseverfahren für eine Airbagvorrichtung gemäß der vorliegenden Erfindung kann mit Vorteil ferner vorgesehen sein, dass die Gasabgabe des Gasgenerators zum Airbag mittels Ventileinrichtungen gesteuert wird, die in einem Stromungsweg vom Gasgenerator zum Airbag angeordnet sind. Auf besonders einfache Weise kann dies dadurch realisiert werden, dass we- nigstens eine Stelloffnung eines Stellteils der Ventileinrichtungen relativ zu wenigstens einer Durchlaßoffnung eines Durchlaßteils der Ventileinrichtungen verstellt wird, um die Gasabgabe des Gasgenerators zum Airbag zu steuern.
Zur Weiterbildung des vorerlauterten Ausloseverfahrens bei einer Airbagvorrichtung, bei der jede Durchlaßoffnung und jede Stelloffnung einen tropfen-, parallelgramm-, oder dreiecksartigen Querschnitt mit einem Spitzenbereich und einem Dickenbereich hat, der eine größere Ausdehnung als der Spitzenbereich hat, ist es bevorzugt, dass eine Stelloffnung so bezuglich ihrer zugehörigen Durchlaßoffnung angeordnet und verstellt wird, dass eine Überschneidung von Stelloffnung und Durchlaßoffnung zwischen einer Minimaldurchstromstellung, m der sich nur Spitzenbereiche der Querschnitte von Stelloffnung und Durch- laßoffnung decken, und einer Maximaldurchstromstellung eingestellt wird, in der sich auch Breitenbereiche von Stelloffnung und Durchlaßoffnung decken.
Bei dem erfindungsgemaßen Ausloseverfahren für eine Airbagvor- richtung kann ferner mit Vorzug vorgesehen sein, dass das
Stellteil durch seine Verbindung mittels der Bimetallstreifen mit dem Durchlaßteil m Abhängigkeit von Lage und/oder Gestalt der Bimetallstreifen relativ zum Durchlaßteil angeordnet wird.
Weiterhin kann das Ausloseverfahren für eine Airbagvorrichtung nach der Erfindung derart ausgestaltet sein, dass übermäßiges Gasvolumen, das temperaturbedingt mittels des Gasgenerators
erzeugt wird, vor einer Einleitung in den Airbag abgeleitet wird.
Weitere bevorzugte und vorteilhafte Ausgestaltungen ergeben sich aus Kombinationen der abhängigen Ansprüche sowie aus dem gesamten Offenbarungsgehalt der vorliegenden Unterlagen.
Anhand der nachfolgend beschriebenen und in den Zeichnungen dargestellten Ausführungs- und Anwendungsbeispiele wird die Erfindung näher erläutert.
Fig. 1 zeigt schematisch ein erstes Ausführungsbeispiel einer Airbagvorrichtung mit zweistufigem Gasgenerator vor (linke Bildhälfte) und nach Zündung (rechte Bildhälfte) der ersten Stufe im Querschnitt,
Fig. 2 zeigt schematisch ein das Ausführungsbeispiel der Airbagvorrichtung von Fig. 1 mit zweistu- figem Gasgenerator nach Zündung der zweiten
Stufe im Querschnitt,
Fig. 3a und 3b zeigen schematisch in vergrößerter Darstellung eine Draufsicht bzw. eine Seitenansicht einer Steuerung mit Temperaturmeßeinrichtungen zur
Beeinflussung der Gasabgabe des Gasgenerators zum Airbag in Abhängigkeit von der von den Temperaturmeßeinrichtungen festgestellten Temperatur und/oder Umgebungstemperatur des Gasgenerators bei dem ersten Ausführungsbeispiel der Airbagvorrichtung von Fig. 1, und
Fig. 4 zeigt schematisch in vergrößerter Darstellung eine Querschnittsansicht einer Steuerung mit Temperaturmeßeinrichtungen zur Beeinflussung der Gasabgabe des Gasgenerators zum Airbag in Abhängigkeit von der von den Temperaturmeßein-
richtungen festgestellten Temperatur und/oder Umgebungstemperatur des Gasgenerators bei einem zweiten Ausführungsbeispiel der Airbagvorrichtung.
Gleiche Bezugszeichen in den einzelnen Figuren und Abbildungen der Zeichnungen bezeichnen gleiche oder ähnliche oder gleich oder ähnlich wirkende Komponenten. Anhand der Darstellungen in der Zeichnung werden auch solche Merkmale deutlich, die nicht mit Bezugszeichen versehen sind, unabhängig davon, ob solche
Merkmale nachfolgend beschrieben sind oder nicht. Andererseits sind auch Merkmale, die in der vorliegenden Beschreibung enthalten, aber nicht in der Zeichnung sichtbar oder dargestellt sind, ohne weiteres für einen Fachmann verständlich.
Die Fig. 1 zeigt ein erstes Ausführungsbeispiel einer Airbagvorrichtung 1 mit einem zweistufig ausgeführten Gasgenerator 2 in einem Fahrzeuglenkrad 3. Der Gasgenerator 2 enthält eine Primärstufe 4, die bei einem entsprechenden Unfall gezündet wird, und eine Sekundärstufe 5, die in Abhängigkeit von einer Insassenposition nach der Zündung der Primärstufe 4 gezündet wird, um jeweils einen Airbag 6 aufzublasen und auf einen Insassen zu vorzuschieben. Das Auslösen und Aufblasen eines Air- bags auch mit einem zwei- oder mehrstufigen Generator ist aus dem Stand der Technik bekannt, so dass hier darauf nicht weiter eingegangen wird.
In der linken Bildhälfte von Fig. 1 ist mit "0" gekennzeichnet der Zustand vor einer Auslösung des Gasgenerators 2 der Airbagvorrichtung 1 gezeigt. In der rechten Bildhälfte von Fig. 1 ist mit "I" gekennzeichnet der Zustand nach einer Auslösung der Primärstufe 4, aber vor einer Auslösung der Sekundärstufe 5 des Gasgenerators 2 der Airbagvorrichtung 1 gezeigt.
Die Neuerung der Airbagvorrichtung 1 liegt in einerseits Temperaturmeßeinrichtungen 7 und einer Steuerung 8, die im Strömungsweg des vom Gasgenerator 2 erzeugten Gases zum Airbag 6 angeordnet ist. Genauer ist die Steuerung 8 sowohl im Strö- mungsweg 9 von der Primärstufe 4 des Gasgenerators 2 zum Airbag 6, als auch im Strömungsweg 10 von der Sekundärstufe 5 des Gasgenerators 2 zum Airbag 6 angeordnet, wie die Fig. 2 verdeutlicht, in der die Bezeichnung "II" für die erfolgte Zün- düng der Sekundärstufe 5 steht.
Bei dem Ausführungsbeispiel, das in den Fig. 1, 2 und 3a und 3b gezeigt ist, bilden die Temperaturmeßeinrichtungen 7 und die Steuerung 8 einen temperaturabhängigen Gasdruckregler 11, die eine Scheibenbauweise hat, wie nachfolgend unter Bezugnahme auf die vergrößerten Darstellungen in den Fig. 3a und 3b näher erläutert wird.
Die Fig. 3a und 3b zeigen den im Strömungsweg vom Gasgenerator 2 zum Airbag 6 angeordneten Bimetall-Gasdruckregeler 11, durch den sowohl das Gas von der Primärstufe 4, als auch das Gas von der Sekundärstufe 5, deren Zündung vorausgesetzt, des Gasgenerators 2 auf seinem Weg zum Airbag 6 hindurchgeht (vergleiche Fig. 1 und 2) in einer Draufsicht bzw. einer Seitenansicht. Der temperaturabhängige Gasdruckregler 11 hat eine Scheibenbauweise, bei der mindestens zwei übereinander liegende Scheiben 12 und 13 derart nach außen (oder innen) mittels Streifen, Speichen oder Lamellen 14 aneinander angebunden sind, dass die temperaturabhängige Biegung der Speichen 14 die Drehstellung der Scheiben 12 und 13 zueinander bestimmt. Die Biegung der Speichen 14 entsteht durch deren Herstellung aus einem Bimetall, so dass es sich allgemein um Bimetallstreifen 14 handelt. Zwei sich entsprechend der Temperatur unterschiedlich
ausdehnende Materialien, die z.B. aufeinander gelötet sind, erzeugen die technisch bekannte Biegung.
Die Bimetallstreifen 14 bilden die Temperaturmeßeinrichtungen
7, die mit den Scheiben 12 und 13 gekoppelt sind, indem sie sie verbinden. Durch die Lage der Bimetallstreifen 14 oder allgemein Temperaturmeßeinrichtungen 7 im Inneren der Airbagvorrichtung 1 (siehe Fig. 1 und 2) hat das Bimetallmaterial der Streifen 14 dieselbe Temperatur wie z.B. der gesamte Gasgenerator 2 der Airbagvorrichtung 1.
Die Scheiben 12 und 13 selbst sind Bestandteil der Steuerung
8, mittels der in Abhängigkeit von Lage und/oder Gestalt der
Bimetallstreifen 14 und somit von der von den Temperaturmeßeinrichtungen 7 festgestellten Temperatur und/oder Umgebungstemperatur des Gasgenerators 2 dessen Gasabgabe zum Airbag 6 beeinflußt werden kann. Die Scheiben 12 und 13 bilden Ventil- einrichtungen 15 der Steuerung 8, wobei die Scheibe 12 ein bezüglich des übrigen Gasgenerators 2 feststehendes Durchlaßteil 16 und die Scheibe 13 ein relativ zur Scheibe 12 drehbares Stellteil 17 sind. Daher sind die Scheibe 12 auch als Durchlaßscheibe 12 und die Scheibe 13 auch als Stellscheibe 13 zu bezeichnen.
Die Durchlaßscheibe 12 hat Durchlaßöffnungen 18, und die Stellscheibe 13 hat Stellöffnungen 19. Da die Durchlaßscheibe 12 und die Stellscheibe 13 mit je einer ihrer Flächen abgedichtet aneinander liegen, kann Gas vom Gasgenerator 2 längs des Strömungsweges von letzterem zum Airbag nur durch die Ventileinrichtungen 15 der Steuerung 8 hindurchströmen, eine Auslösung des Gasgenerators 2 vorausgesetzt, wenn die Stellöffnungen 19 mit den Durchlaßöffnungen 18 infolge der Drehstel-
lung von Durchlaßscheibe 12 relativ zur Stellscheibe 13 zumindest teilweise miteinander ausgerichtet sind.
Die Stellöffnungen 19 und die Durchlaßöffnungen 18 haben je- weils eine Tropfenform und liegen unter einem Winkel, bei dem
Ausführungsbeispiel in der Fig. 3a einem Winkel von etwa 120°, zueinander in der jeweiligen Scheibe 13 bzw. 12. Je nach Biegung bzw. Temperatur der Bimetallstreifen 14 überschneiden sich die Stellöffnungen 19 und die Durchlaßöffnungen 18 mehr oder weniger, d.h. es gibt eine größere oder kleinere Fläche, die für die Gasdurchströmung zur Verfügung steht. In der Fig. 3a ist für drei unterschiedliche Temperaturen + 85 °C, + 25 °C und - 35 °C jeweils die Lage der Stellöffnungen 19 relativ zu den Durchgangsöffnungen 18 gezeigt. Bei niedriger Temperatur des Gasgenerators 2, wie etwa bei - 35 °C, überdecken sich die tropfenförmigen Stellöf nungen 19 und Durchlaßöffnungen 18 an ihren jeweiligen dicken Enden (siehe Fig. 3a, Segment rechts unten) , was als eine Maximaldurchströmstellung der beiden
Scheiben 12 und 13 zueinander bezeichnet wird. Dagegen überdecken sich die tropfenförmigen Stellöffnungen 19 und Durchlaßöffnungen 18 nahe ihren jeweiligen Spitzenbereichen bei einer hohen Temperatur von beispielsweise + 85 °C, wie in dem linken Segment der Fig. 3a gezeigt ist, was nahe einer Minimaldurchströmstellung der beiden Scheiben 12 und 13 liegt. Bei einer mittleren Temperatur von z.B. + 25 °C liegt die durch die Überschneidung oder Überdeckung der Stellöffnungen 19 und Durchlaßöffnungen 18 für den Gasstrom bereitgestellte Querschnittsfläche zwischen den Extremwerten der Maximaldurchströmstellung und der Minimaldurchströmstellung (vergleiche Fig. 3a, Segment rechts oben) . Die Gestalten der Bimetallstreifen 14 bei den jeweiligen Temperaturen von + 85 °C, + 25 °C und - 35 °C sind in den jeweiligen Segmenten der schematischen Darstellung von Fig. 3a angegeben.
Um die Stellöffnungen 19 und die Durchlaßöffnungen 18 von Stellscheibe 13 bzw. Durchlaßscheibe 12 vor Sprengstoffstaub von den Stufen 4 und 5 des Gasgenerators 2 zu schützen, ist eine Abdeckscheibe 20 und eventuell Drahtgewebe (nicht dargestellt) vorgesehen. So wird die Freigängigkeit der Stellscheibe 13 gewährleistet.
Die Fig. 4 zeigt für ein zweites Ausführungsbeispiel einer Airbagvorrichtung 1 eine Steuerung 8 und Temperaturmeßeinrichtungen 7. Die Ventileinrichtungen 15 der Steuerung 8 sind bei dieser Ausführung durch ein Stellteil 17 in Form eines
Stellrohres 21 und ein Durchlaßteil 16 in Form eines Durchlaß- rohres 22 gebildet. Das Durchlaßrohr 22 ist bezüglich des Gasgenerators (nicht gezeigt) ortsfest und das Stellrohr 21, das das Durchlaßrohr 22 koaxial umgibt, kann sich relativ um die gemeinsame Achse um das Durchlaßrohr 22 herum drehen. Die Rohrwände von Stellrohr 21 und Durchlaßrohr 22 sind wieder mit den tropfenförmigen Stellöffnungen 19 und Durchlaßöffnungen 18 versehen, so dass, wie bereits im Zusammenhang insbesondere unter Bezugnahme auf die Fig. 3a Durchströmöffnungen mit unterschiedlichen Querschnittsflächen realisiert werden können, um die Gasströmung vom Gasgenerator zum Airbag (nicht gezeigt) zu beeinflussen.
Das Stellrohr 21 und das Durchlaßrohr 22 sind wieder durch die Temperaturmeßeinrichtungen 7 miteinander gekoppelt, die auch beim zweiten Ausführungsbeispiel gemäß der Fig. 4 durch speichenartige Bimetallstreifen 14 gebildet sind. Durch die Lage und/oder Gestalt der Bimetallstreifen 14 in Abhängigkeit von deren Temperatur gemäß der Temperatur und/oder Umgebungstempe- ratur des Gasgenerators (nicht gezeigt) wird die Relativlage
von Stellrohr 21 und Durchlaßrohr 22 und damit von Stellöffnungen 19 und Durchlaßöffnungen 18 festgelegt.
Die vorliegende Erfindung ist nicht auf die Merkmale be- schränkt, die im Zusammenhang mit den Ausführungsbeispielen erklärt und dargestellt sind. Beispielsweise können die Stellöffnungen 19 und Durchlaßöffnungen 18 jegliche auch unterschiedliche Querschnittsformen haben. Um die Vorteile von tropfenförmigen Querschnittsformen zu erzielen, können beispielsweise auch paralleleogramm- oder dreiecksförmige Querschnittsformen zum Einsatz kommen.
Die Temperaturmeßeinrichtungen 7 können auch jegliche andere geeignete Gestaltung haben und sind nicht auf Ausführungen mit Bimetallvorrichtungen beschränkt. Ebenso kann die Steuerung 8 auch auf andere Art realisiert sein. Wesentlich ist, dass die Gasabgabe des Gasgenerators zum Airbag in Abhängigkeit von der von den Temperaturmeßeinrichtungen festgestellten Temperatur und/oder Umgebungstemperatur des Gasgenerators beeinflußt wird. Die Temperaturmeßeinrichtungen 7 müssen auch nicht bezüglich der Steuerung 8 extern sein, um mit letzterer gekoppelt zu sein, sondern unter diese Formulierung fallen auch Temperaturmeßeinrichtungen 7, die integraler Bestandteil der Steuerung 8 sind.
Eine weitere Alternative der Erfindung besteht darin, dass die Steuerung dazu verwendet wird und/oder eine solche Steuerung (zusätzlich) vorgesehen ist, um einen bei höherer Temperatur und/oder Umgebungstemperatur des Gasgenerators bei dessen Auslösung erzeugten höheren Gasdruck vom Airbag z.B. ins Freie abzuleiten. Eine solche Steuerung kann grundsätzlich wie die Steuerung 8 mit Temperaturmeßeinrichtungen 7 gemäß den Ausfüh-
rungsbeispielen, aber auch einfach als Überdruckventil ausgeführt sein.
Die vorstehenden und in den Zeichnungen wiedergegebenen Merkmale und Merkmalskombinationen des Ausführungsbeispiels dienen lediglich der exemplarischen Verdeutlichung der Erfindung und nicht deren Beschränkung. Der Offenbarungsumfang der vorliegenden gesamten Unterlagen ist durch das bestimmt, was für den Fachmann ohne weiteres in den Ansprüchen, aber auch aus der Beschreibung, der Zeichnung und den vollständigen Inhalten der durch Bezugnahme aufgenommenen Voranmeldungen der vorliegenden Anmelderin entnehmbar ist. Insbesondere umfasst die Erfindung ferner alle Variationen, Modifikationen und Substitutionen, die der Fachmann dem gesamten Offenbarungsumfang der vorliegenden Unterlagen entnehmen kann. Insbesondere sind alle einzelnen Merkmale und Ausgestaltungsmöglichkeiten der Erfindung und ihrer Ausführungsbeispiele kombinierbar.