Verfahren und Vorrichtung für die Verbindung von Kommunikationsnetzen
Die vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren und eine Vorrichtung für die Verbindung von Kommunikationsnetzen, insbesondere betrifft sie ein Verfahren und eine Vorrichtung um Signalisierungsdaten zwischen Mobilnetzen auszutauschen.
Vom internationalen beratenden Ausschuss für Telegrafie und Te- lefonie, CCITT, wurde ein internationaler Signalisierungs-Standard, das Signa- lisierungssystem Nr. 7 (SS7) für die Kommunikation zwischen (nationalen) Telefon- und Telegrafienetzwerken entwickelt, insbesondere auch in Mobilnetzen wird die SS7-Signalisierung als Grundlage verwendet, um beispielsweise zwi- sehen Schaltzentrale (Mobile Switching Center, MSC), Home Location Register (HLR) und Visitor Location Register (VLR) Meldungen des Mobile Application Part (MAP-Meldungen) auszutauschen. Eine Anbindung eines fremden Mobilnetzes an ein inländisches Mobilnetz über SS7-Signalisierung ist deshalb insbesondere auch für Roaming-Zwecke vorteilhaft und erforderlich. Allerdings sind zur Zeit nicht in allen Ländern SS7-Signalisierungsplattformen verfügbar oder zugänglich.
Die Patentanmeldung WO 97/50217 beschreibt einen bidirektionalen Gateway für Protokollkonversionen zwischen SS7- und Nicht-SS7-Proto- kollen. Für Inbound-Dienste übersetzt der in WO 97/50217 beschriebene Gateway eine SS7-Anfrage vollständig in ein verbindungsorientiert.es Nicht- SS7-Protokoll und sendet eine Antwort zurück, die vom Nicht-SS7-Protokoll in SS7 übersetzt wurde. Dabei entfernt der Gateway, beispielsweise für Inbound- Dienste, die Protokolldatenteile der unteren SS7-Protokollschichten Message
Transfer Part (MTP) und Signalling Connection Control Part (SCCP), dekodiert die Protokolldateneinheit der SS7-Anwendungsschicht Transaction Capabilities Application Part (TCAP), erzeugt auf Grund der aus der Dekodierung erhaltenen Parameter ein Nicht-SS7-Paket und routet dieses Nicht-SS7-Paket über das User Datagram Protokoll (UDP) und das Internet Protokoll (IP). Für Out- bound-Dienste funktioniert der Gateway in umgekehrter Weise. Ein solcher Gateway hat den Nachteil, dass seine Entwicklung sehr aufwendig ist, und dass er bezüglich Änderungen in der Anwendungsebene inflexibel ist und ständig an solche Änderungen angepasst werden muss, was neben Program- mierungsarbeit auch Probleme der Versionenkontrolle und Implementierung, möglicherweise in verschiedenen Ländern, mit sich zieht, was zudem sehr kostspielig sein kann.
Es ist eine Aufgabe dieser Erfindung, eine neue und bessere Vorrichtung und ein neues und besseres Verfahren vorzuschlagen, um Signalisie- rungsdaten zwischen Mobilnetzen auszutauschen, wobei insbesondere ermöglicht wird, fremde Mobilnetze, die über keine international zugängliche Signali- sierungssystemplattform verfügen, beispielsweise eine Plattform für das SS7- Signalisierungssystem, an ein inländisches Mobilnetz anzubinden.
Gemass der vorliegenden Erfindung wird dieses Ziel insbesondere durch die Elemente des kennzeichnenden Teils der unabhängigen Ansprüche erreicht. Weitere vorteilhafte Ausführungsformen gehen ausserdem aus den abhängigen Ansprüchen und der Beschreibung hervor.
Insbesondere werden diese Ziele durch die Erfindung dadurch erreicht, dass von einer Interworking-Vorrichtung, die mit dem Signalisierungssys- tem eines ersten Mobilnetzes verbunden ist, Signalisierungsdaten direkt von diesem Signalisierungssystem entgegengenommen werden, dass diese entgegengenommenen Signalisierungsdaten direkt als Nutzdaten über eine vordefinierte Punkt-zu-Punkt Verbindung in einem Internet-Netzwerk an eine weitere Interworking-Vorrichtung übertragen werden, und dass die über die Punkt-zu- Punkt Verbindung empfangenen Nutzdaten von dieser letzteren Interworking- Vorrichtung direkt als Signalisierungsdaten an das genannte Signalisierungssystem eines zweiten Mobilnetzes weitergeleitet werden, wobei auf diese
Weise Signalisierungsdaten in beiden Richtungen zwischen den Signalisie- rungssystemen des ersten und des zweiten Mobilnetzes ausgetauscht werden können. Zusätzlich zum Resultat, dass man auf diese Weise fremde Mobilnetze, die über keine international zugängliche Signalisierungssystemplattform verfügen, beispielsweise eine Plattform für das CCITT Signalisierungssystem Nr. 7 (SS7), an ein inländisches Mobilnetz anbinden kann, hat dies den Vorteil, dass man dabei auf kostspielige Übertragungsleitungen, beispielsweise Mietleitungen, verzichten kann, da die Signalisierungsdaten über das Internet übertragen werden. Zudem hat diese Lösung den Vorteil, dass man keine auf- wendigen Gateways benötigt, da die Signalisierungsdaten in der Interworking- Vorrichtung ohne Protokollkonversionen vom Signalisierungssystem auf das Internet, respektive vom Internet auf das Signalisierungssystem, übertragen werden. Ein weiterer Vorteil dieser Lösung ist, dass keine zusätzlichen komplexen Adressierungsfunktionen, Adressverzeichnisse oder Routingfunktionen nötig sind, da der Datenverkehr zwischen zwei Interworking-Vorrichtungen über eine vordefinierte Punkt-zu-Punkt Verbindung erfolgt.
Vorzugsweise werden von der Interworking-Vorrichtung zusätzlich Adressinformationen aus Protokolldateneinheiten des Signalisierungssystems des ersten Mobilnetzes extrahiert, die zusammen mit den Signalisierungsdaten direkt als Nutzdaten über die genannte Punkt-zu-Punkt Verbindung übertragen werden, wobei diese Adressinformationen von der Interworking-Vorrichtung, von welcher sie über die Punkt-zu-Punkt Verbindung empfangen werden, in Protokolldateneinheiten des Signalisierungssystem des zweiten Mobilnetzes eingefügt werden. Vorzugsweise umfassen die Adressinformationen die glo- balen Titel der anrufenden und angerufenen Netzwerkeinheiten, beispielsweise ein Mobile Switching Center (MSC), ein Home Location Register (HLR) oder ein Visitor Location Register (VLR). Die direkte Übernahme und Übergabe der Adressinformationen vom Signalisierungssystem des ersten Mobilnetzes an das Signalisierungssystem des zweiten Mobilnetzes, respektive umgekehrt, hat den Vorteil, dass die herkömmlichen in diesen Signalisierungssystemen vorhandenen Adressierungs- und Routingfunktionen verwendet werden können.
In einer bevorzugten Ausführungsvariante sind die Mobilnetze GSM- Netze, welche für den Austausch von Signalisierungsdaten, insbesondere Mel-
düngen des Mobile Application Part (MAP-Meldungen), SS7-Signalisierungs- systeme verwenden.
Vorzugsweise werden die MAP-Meldungen in MAP-Protokolldaten- einheiten zusammen mit den Protokolldateneinheiten des Transaction Capabi- lities Application Part (TCAP) als Nutzdaten übertragen, das heisst die MAP- Protokolldateneinheiten, die die MAP-Meldungen enthalten, werden als Bestandteil der TCAP-Protokolldateneinheiten direkt und unverändert als Nutzdaten über die vordefinierte Punkt-zu-Punkt Verbindung im Internet-Netzwerk übertragen. Wie oben schon erwähnt wurde ist es diese direkte Übertragung von unveränderten Protokolldateneinheiten, die eine Lösung ohne komplexe Gateways ermöglicht.
In einer bevorzugten Ausführungsvariante enthalten mindestens gewisse Signalisierungsdaten, die beispielsweise zwischen einem VLR und einem HLR ausgetauscht werden, Roaming Informationen, das heisst Informationen, die im Zusammenhang mit Roaming benötigt werden, beispielsweise die Aktualisierung des Aufenthaltsorts (Location Update) oder die Anforderung einer Roaming Nummer (Roaming Number Request).
In verschiedenen Varianten, beispielsweise in Abhängigkeit der zu übertragenden Signalisierungsdaten, werden die Nutzdaten mittels dem Trans- action Control Protocol (TCP) oder mittels User Datagram Protocol (UDP) über das Internet (IP) übertragen.
In einer bevorzugten Variante werden die Interworking-Vorrichtungen jeweils über mindestens einen Internet-Dienstanbieter mit dem Internet- Netzwerk verbunden.
In einer bevorzugten Variante werden die aus dem genannten Internet-Netzwerk empfangenen Daten aus Sicherheitsgründen gefiltert, beispielsweise mittels einem Firewall-Modul in der Interworking-Vorrichtung.
Nachfolgend wird eine Ausführung der vorliegenden Erfindung anhand eines Beispieles beschrieben. Das Beispiel der Ausführung wird durch folgende beigelegte Figuren illustriert:
Fig. 1 zeigt ein Blockdiagramm, welches die Verbindung zwischen zwei Netzwerkeinheiten von Mobilnetzen über Interworking-Vorrichtungen und Internet illustriert.
Fig. 2 zeigt ein Blockdiagramm, welches die Protokollschichten in den Netzwerkeinheiten sowie in den Interworking-Vorrichtungen illustriert.
In der Figur 1 beziehen sich die Bezugszeichen 1 und 7 auf Netz- werkeinheiten eines Mobilfunknetzes, zum Beispiel ein Home Location (HLR) Register, ein Visitor Location Register (VLR) oder ein Mobile Switching Center (MSC) in einem GSM-Netz oder UMTS-Netz, wobei diese Netzwerkeinheiten 1 und 7 auch das jeweilige damit verbundene Mobilfunknetz 1 und 7 repräsentieren.
Die Bezugszeichen 3 und 5 beziehen sich auf Interworking-Vorrichtungen, beispielsweise handelsübliche Server, die über eine schematisch dargestellte Signalisierungsverbindung 2, respektive 6, mit den oben erwähnten Netzwerkeinheiten 1 , respektive 7, verbunden sind. Die schematisch dargestellten Signalisierungsverbindungen 2 und 6 sind Teil eines Signalisierungs- Systems, zum Beispiel ein CCITT Signalisierungssystem Nr. 7 (SS7), dessen Protokollschichten in Figur 2 etwas detaillierter dargestellt sind.
In der Figur 2 beziehen sich die Bezugszeichen 20 und 60 auf die untersten Schichten des SS7-Signalisierungssystems, welche insbesondere auch die in der Figur 1 schematisch dargestellten physikalischen Verbindungen 2, respektive 6, zwischen der Netzwerkeinheit 1 und der Interworking-Vorrichtung 3, respektive zwischen der Netzwerkeinheit 7 und der Interworking-Vorrichtung 5, umfassen. Wie in der Figur 2 dargestellt ist, sind die Protokollstapel 10 und 70 über die Verbindungen 20, respektive 60, mit den Protokollstapeln 30, respektive 50, verbunden, wobei die Protokollstapel 30 und 50 in den in der Figur 1 dargestellten Interworking-Vorrichtungen 3, respektive 5, realisiert sind.
Die Bezugszeichen 10 und 70 beziehen sich auf Protokollstapel, welche in den Netzwerkeinheiten 1 , respektive 7, realisiert sind. Die schematisch dargestellten Protokollstapel umfassen standardmässige Protokollschichten des SS7-Signalisierungssystems, insbesondere den Message Transfer Part MTP, den Signalling Connection Control Part SCCP und den Transaction Capabilities Application Part TCAP, sowie die Protokollschicht des Mobile Application Part MAP, welche von Netzwerkeinheiten in Mobilnetzen, zum Beispiel ein Home Location Register (HLR), ein Visitor Location Register (VLR) oder ein Mobile Switching Center (MSC) in einem GSM-Netz oder UMTS-Netz, zur Übermittlung von MAP-Meldungen verwendet wird. In der Figur 2 sind die MAP- und TCAP-Protokollebenen im Protokollstapel 10, 70 nur durch eine gestrichelte Linie getrennt, dadurch wird angedeutet, dass die beiden Protokollebenen zur Anwendungsebene gehören und, wie wir später beschreiben werden, dass die entsprechenden MAP- und TCAP-Protokolldaten- einheiten gemass dem erfindungsgemässen Verfahren zusammen als Nutzdaten übertragen werden, wie dies durch den gestrichelten Doppelpfeil 17 angedeutet wird.
In der folgenden Beschreibung werden wir das Bezugszeichen eines bestimmten Protokollstapels mit der Bezeichnung einer bestimmten Protokolle- bene kombinieren, wenn wir uns auf eine bestimmte Protokollebene in einem bestimmten Protokollstapel beziehen möchten, zum Beispiel bezieht sich das Bezugszeichen 10-SCCP auf die SCCP-Protokollebene im Protokollstapel 10, der in der Netzwerkeinheit 1 realisiert ist.
Die Interworking-Vorrichtung 3 umfasst ein Signalisierungsmodul, welches programmierte Kommunikationssoftware und Hardwaremittel umfasst um die unteren Protokollebenen des SS7-Signalisierungssystems bis und mit der SCCP-Protokollebene zu realisieren. Mit einer Ausnahme, auf die wir später eingehen werden, kann dies eine standardmässige Ausführung bis und mit der SCCP-Protokollebene sein. Wie dies in der Figur 2 angedeutet ist umfasst das Signalisierungsmodul somit die Funktionalität, um an die Interworking-Vorrichtung 3 adressierte Daten über die Signalisierungsverbindung 20 entgegenzunehmen und, entsprechend dem Standard des SS7-Signalisierungssystems, die jeweiligen empfangenen Protokolldateneinheiten an die nächst höhere
MTP-Protokollebene 30-MTP und SCCP-Protokollebene 30-SCCP weiterzugeben, so dass die TCAP-Protokolldateneinheit zusammen mit der MAP-Proto- kolldateneinheit über eine geeignete Schnittstelle einem Relaismodul 31 übergeben werden kann. Zusätzlich wird das Signalisierungsmodul mit einer pro- grammierten Funktion ausgestattet, welche es erlaubt auf der SCCP-Protokollebene 30-SCCP Adressinformationen zu extrahieren, beispielsweise den Global Title der anrufenden Netzwerkeinheit 1 und der angerufenen Netzwerkeinheit 7 aus der SCCP-Protokolldateneinheit, und ebenfalls über die erwähnte Schnittstelle dem Relaismodul 31 zu übergeben. Das beschriebene Signalisie- rungsmodul hat zudem die Funktionalität Nutzdaten, beispielsweise TCAP- Protokolldateneinheiten zusammen mit MAP-Protokolldateneinheiten, und Adressinformationen, beispielsweise Global Titles von anrufenden und angerufenen Netzwerkeinheiten, über die erwähnte Schnittstelle entgegenzunehmen und in umgekehrter Richtung über die unteren Protokollschichten des SS7- Signalisierungssystems zu übertragen. Auch für die Kommunikation in umgekehrter Richtung genügt mit einer Ausnahme, nämlich dem Einfügen der beschriebenen Adressinformationen in der SCCP-Protokollebene 30-SCCP in die SCCP-Protokolldateneinheiten, für die Realisierung des Signalisierungs- moduls die standardmässige Ausführung gemass dem SS7-Signalisierungssys- tem bis und mit der SCCP-Protokollebene.
Das Relaismodul 31 ist ein programmiertes Softwaremodul, welches in der Interworking-Vorrichtung 3 realisiert ist und Zugriff auf einen Speicherbereich 32 hat. Das Relaismodul 31 kann auf die Schnittstelle des oben beschriebenen Signalisierungsmoduls zugreifen und über diese Schnittstelle TCAP- Protokolldateneinheiten zusammen mit den MAP-Protokolldateneinheiten sowie die oben erwähnten Adressinformationen entgegennehmen und in umgekehrter Richtung TCAP-Protokolldateneinheiten zusammen mit den MAP-Protokolldateneinheiten sowie die Adressinformationen dem Signalisierungsmodul übergeben. Das Relaismodul 31 hat Zugriff auf eine im erwähnten Speicherbereich 32 abgelegte Tabelle, in welcher mindestens eine Zieladresse gespeichert ist, beispielsweise die Internetadresse der Interworking-Vorrichtung 5, die für eine Verbindung über ein Internet-Netzwerk verwendet wird, und welche mittels dem Fachmann bekannten Mitteln, beispielsweise über eine grafische Benutzeroberfläche, verwaltet werden kann. Das Relaismodul 31 hat zudem Zugriff
auf eine Schnittstelle zu einem Internetmodul, über welche sie Nutzdaten an dieses Internetmodul übergeben, zum Beispiel zusammen mit der oben erwähnten Zieladresse, oder vom Internetmodul übernehmen kann. Die TCAP- Protokolldateneinheiten zusammen mit den MAP-Protokolldateneinheiten sowie die Adressinformationen, die alle vom Signalisierungsmodul entgegengenommen wurden, werden vom Relaismodul 31 auf dem Fachmann bekannte Weise zu einer Zeichenkette (String) zusammengefasst, ohne dass dabei die Protokolldateneinheiten zerlegt oder verändert werden, und über die oben erwähnte Schnittstelle dem Internetmodul übergeben. In umgekehrter Richtung entnimmt das Relaismodul 31 den vom Internetmodul entgegengenommenen Nutzdaten die TCAP-Protokolldateneinheiten zusammen mit den MAP-Protokolldateneinheiten sowie die Adressinformationen und übergibt diese, wie oben erwähnt dem Signalisierungsmodul. Der Klarheit halber soll hier nochmals betont werden, dass das Relaismodul 31 eine TCAP-Protokolldateneinheit, welche eine MAP-Protokolldateneinheit mit einer MAP-Meldung enthält, nicht verändert und/oder zerlegt sondern vom Signalisierungsmodul entgegennimmt und direkt als Nutzdaten dem Internetmodul übergibt, respektive vom Internetmodul entgegennimmt und direkt dem Signalisierungsmodul übergibt.
Das Internetmodul ist ebenfalls in der Interworking-Vorrichtung 3 realisiert und umfasst handelsübliche programmierte Kommunikationssoftware und Hardwaremittel um das User Datagram Protocol (UDP) 30-UDP und/oder das Transmission Control Protocol (TCP) 30-TCP zu realisieren und um auf ein Internet-Netzwerk 40 zugreifen zu können. Das Internetmodul umfasst somit die Funktionalität um an die Interworking-Vorrichtung 3 adressierte Datenpa- kete über ein Internet-Netzwerk über UDP-IP und/oder TCP-IP entgegenzunehmen und darin enthaltene Nutzdaten beispielsweise über eine geeignete Schnittstelle dem Relaismodul 31 zu übergeben, respektive um Nutzdaten beispielsweise über diese Schnittstelle vom Relaismodul 31 entgegenzunehmen und über UDP-IP und/oder TCP-IP über ein Internet-Netzwerk an die oben er- wähnte Zieladresse zu übermitteln, wobei diese Zieladresse je nach Ausführungsvariante vom Relaismodul 31 an das Internetmodul übergeben wird, beispielsweise wenn mehrere Zieladressen zur Verfügung stehen, oder indem das Internetmodul selber auf den Speicherbereich 32 mit der Zieladresse zugreifen kann, zum Beispiel wenn nur eine Zieladresse verwendet wird.
Die Funktionalität und Ausführung der Interworking-Vorrichtung 5 entspricht der Interworking-Vorrichtung 3, ausser dass in der Tabelle im Speicherbereich 52, in diesem Beispiel, die Internetadresse der Interworking-Vorrichtung 3 als Zieladresse gespeichert ist.
Wie in Figur 2 schematisch dargestellt ist sind die Internetmodule der
Interworking-Vorrichtung 3 und 5 über eine Internetverbindung 40 miteinander verbunden. Diese Internetverbindung, die auf herkömmliche Weise über Internet-Dienstanbieter erstellt wird, ist in Figur 1 ausführlicher dargestellt. Die Bezugszeichen 41 und 45 beziehen sich auf physikalische Netzwerkverbin- düngen zwischen der Interworking-Vorrichtung 3 und einem Internet-Dienstanbieter (Internet Service Provider, ISP) 42, respektive zwischen der Interworking- Vorrichtung 5 und einem Internet-Dienstanbieter 44. Die Internet-Dienstanbieter 42 und 44 erstellen, auf Verlangen des Internetmoduls der Interworking- Vorrichtungen 3 oder 5 und auf Grund der oben erwähnten Zieladressen, zwischen den Interworking-Vorrichtungen 3 und 5 eine Punkt-zu-Punkt Verbindung 43 über das Internet 4.
Nachdem oben vor allem der Aufbau und die Funktionalität der Interworking-Vorrichtungen 3 und 5 beschrieben wurden soll nun in den folgenden Abschnitten der Austausch von Signalisierungsdaten zwischen zwei Netz- werkeinheiten gemass dem erfindungsgemässen Verfahren an einem Beispiel beschrieben werden.
Eine (anrufende) Netzwerkeinheit 1 , zum Beispiel ein Home Location Register (HLR), ein Visitor Location Register (VLR) oder ein Mobile Switching Center (MSC) in einem GSM-Netz oder UMTS-Netz, die Signalisierungsdaten, beispielsweise eine MAP-Meldung, über das SS7-Signalisierungssystem an eine andere (angerufene) Netzwerkeinheit 7 senden will, die sich beispielsweise in einem fremden Land ohne international zugängliche oder verfügbare SS7-Plattform befindet, kann die MAP-Meldung wie üblich mit der Adresse der angerufenen Netzwerkeinheit 7, zum Beispiel deren globalen Titel (Global Title), über das SS7-Signalisierungssystem absetzen, wobei die MAP-Meldung von der MAP-Protokollebene 10-MAP, über die TCAP-, SCCP- und MTP-Pro- tokollschichten 10-TCAP, 10-SCCP und 10-MTP des SS7-Signalisierungssy-
stems weitergeleitet wird. Wie üblich im SS7-Signalisierungssystem wird der Global Title der angerufenen Netzwerkeinheit 7 entweder in der anrufenden Netzwerkeinheit 1 , zum Beispiel im HLR, oder in einem nicht dargestellten Signalling Transfer Point (STP) analysiert und die MAP-Meldung mit den SS7- Protokolldateneinheiten, in diesem Beispiel über die schematisch dargestellte physikalische Verbindung 2, an die Interworking-Vorrichtung 3 weitergeleitet, wo sie vom oben beschriebenen Signalisierungsmodul der Interworking-Vorrichtung 3 entgegengenommen wird.
Wie oben beschrieben wurde übergibt das Signalisierungsmodul in der Interworking-Vorrichtung 3 die empfangene TCAP-Protokolldateneinheit zusammen mit der MAP-Protokolldateneinheit, die die MAP-Meldung enthält, sowie den Global Title der anrufenden Netzwerkeinheit 1 und den Global Title der angerufenen Netzwerkeinheit 7 an das oben beschriebene Relaismodul 31. Wie oben beschrieben übergibt das Relaismodul 31 die TCAP-Protokolldaten- einheit zusammen mit der MAP-Protokolldateneinheit, sowie die Global Title der anrufenden und angerufenen Netzwerkeinheiten 1 , respektive 7, als Nutzdaten an das oben beschrieben Internetmodul der Interworking-Vorrichtung 3.
Das Internetmodul der Interworking-Vorrichtung 3 baut, wie oben beschrieben, eine Punkt-zu-Punkt Internetverbindung 40 zur Interworking-Vor- richtungen 5 auf und übermittelt die vom Relaismodul 31 erhaltenen Nutzdaten an das Internetmodul der Interworking-Vorrichtung 5. Dabei können in einer Variante, in Abhängigkeit des MAP-Meldungstyps, der beispielsweise in einer zusätzlichen Funktion im Relaismodul 31 bestimmt wird, die UDP-IP Protokolle, beispielsweise für Meldungen ohne Sequenzkontrolle, oder die TCP-IP Proto- kolle, beispielsweise für Meldungen mit Sequenzkontrolle, verwendet werden.
Das Internetmodul der Interworking-Vorrichtung 5 empfängt die oben beschriebenen Nutzdaten über die Punkt-zu-Punkt Internetverbindung 40 und übergibt sie dem Relaismodul 51 , welches den Nutzdaten die TCAP-Protokolldateneinheit zusammen mit der MAP-Protokolldateneinheit, sowie den Global Title der anrufenden Netzwerkeinheit 1 und den Global Title der angerufenen Netzwerkeinheit 7 entnimmt und an das Signalisierungsmodul der Interworking- Vorrichtung 5 weiterleitet.
Vom Signalisierungsmodul der Interworking-Vorrichtung 5 werden die erhaltenen Adressinformationen, das heisst der Global Title der anrufenden Netzwerkeinheit 1 und der Global Title der angerufenen Netzwerkeinheit 7, wie oben erwähnt in der SCCP-Protokollebene 50-SCCP in die entsprechenden Protokolldateneinheiten eingeführt und die erhaltene TCAP-Protokolldatenein- heit zusammen mit der MAP-Protokolldateneinheit an die SCCP-Protokollebene 50-SCCP zur Übertragung über die unteren Protokollschichten des SS7- Signalisierungssystems übergeben.
Wie üblich im SS7-Signalisierungssystem wird der Global Title der angerufenen Netzwerkeinheit 7 in einem nicht dargestellten Signalling Transfer Point (STP) analysiert und die MAP-Meldung mit den SS7 Protokolldateneinheiten, in diesem Beispiel über die schematisch dargestellte physikalische Verbindung 6, an die Netzwerkeinheit 7 weitergeleitet, wo sie von deren stan- dardmässigen SS7-Signalisierungssystem entgegengenommen wird und wo auf der MAP-Protokollebene die von der Netzwerkeinheit 1 übermittelte MAP- Meldung der MAP-Protokolldateneinheit entnommen wird.
Wie in diesem Beispiel beschrieben wurde ist es also mit dem erfindungsgemässen Verfahren und der erfindungsgemässen Interworking-Vorrichtung möglich von einer (anrufenden) Netzwerkeinheit 1 (oder 7) eine MAP- Meldung abzuschicken, die in einer MAP-Protokolldateneinheit als Bestandteil einer TCAP-Protokolldateneinheit, wie in der Figur 2 mit dem gestrichelten Doppelpfeil 17 angedeutet wird, unverändert an eine (angerufene) Netzwerkeinheit 7 (oder 1) übertragen wird, die sich beispielsweise in einem Land ohne international zugänglichem SS7-Signalisierungssystem befindet. Damit kann eine solche Netzwerkeinheit 7 (oder 1) und das damit verbundene Mobilnetz an die Netzwerkeinheit 1 (oder 7) und das damit verbundene Mobilnetz angebunden werden. Zum Beispiel kann die Netzwerkeinheit 1 ein VLR 1 in einem fremden Land ohne international zugänglichem oder verfügbarem SS7-Signali- sierungssystem sein, welches VLR mit dem erfindungsgemässen Verfahren und erfindungsgemässen Interworking-Vorrichtungen ein Location-Update- Meldung an das HLR 7 eines Benutzers sendet, der sein Mobilgerät, zum Beispiel ein Mobilfunktelefon, beispielsweise vom GSM- oder UMTS-Typ, im ge-
nannten Land aktiviert hat, oder in umgekehrter Richtung kann das HLR 7 eine Roaming-Number-Request-Meldung an das VLR 1 senden.
An dieser Stelle sollte auch erwähnt werden, dass Daten, die über das genannte Internet-Netzwerk 4 empfangen werden, aus Sicherheitsgründen gefiltert werden, beispielsweise mit einem Firewall-Modul, welches vom Fachmann beispielsweise als Softwaremodul auf der Interworking-Vorrichtung 3, 5 implementiert wird, oder auf einer separaten Hardwareplattform, zum Beispiel ein Server, die jeweils zwischen den Internet-Dienstanbieter 42, 44 und die Interworking-Vorrichtung 3, 5 installiert wird.
Als Backup für die Punkt-zu-Punkt Verbindung über das Internet können die Interworking-Vorrichtungen 3, 5 zudem mit Zugang zum öffentlichen geschalteten Telefonnetz (Public Switched Telephone Network, PSTN), zum ISDN-Netzwerk (Integrated Services Digital Network) und oder zu mehreren Internet-Dienstanbietern ausgestattet werden, so dass dem Relaismodul 31 , 51 der Interworking-Vorrichtungen 3, 5 bei Problemen auf dem Internet oder beim betreffenden Internet-Dienstanbieter 42, 44, beispielsweise wenn die Dienstqualität nicht einer vordefinierten Mindestqualität entspricht, Übertragungsalternativen zur Verfügung stehen.
Obwohl dies nicht im Detail beschrieben wurde, ist es auch möglich die oben erwähnte Zeichenkette (String) zur Übertragung der Nutzdaten so zu erweitern, dass gleichzeitig mehrere MAP-Dialoge, das heisst mehrere MAP- Meldungen, die möglicherweise von mehreren verschiedenen anrufenden Netzwerkeinheiten an mehrere verschiedene angerufenen Netzwerkeinheiten übertragen werden sollen, gemass dem beschriebenen Verfahren übermittelt werden können. Durch diese parallelen MAP-Dialoge kann, insbesondere bei grossem Signalisierungsverkehr zwischen den betreffenden Netzwerkeinheiten, die Durchsatzrate der Nutzdaten erhöht und die durchschnittliche End-zu-End Übertragungszeit für den Austausch von Signalisierungsdaten zwischen den betreffenden Netzwerkeinheiten reduziert werden.
Wie oben beschrieben wurde ist es, beispielsweise für einen Netzwerkbetreiber, möglich mittels dem beschriebenen Verfahren und den be-
schriebenen Vorrichtungen interessierten Kunden Roamingdienste in fremden Ländern anzubieten, in welchen keine SS7-Signalisierungsplattformen international zugänglich oder verfügbar sind.
Auch wenn das Ausführungsbeispiel sich nur auf ein SS7-Signalisie- rungssystem bezieht wird der Fachmann verstehen, dass sich die Erfindung auch auf andere Signalisierungssysteme anwenden lässt, und/oder dass damit ausser MAP-Meldungen auch andere Signalisierungsdaten ausgetauscht werden können.
Neben dem Verkauf von kompletten Interworking-Vorrichtungen an interessierte Betreiber kann es auch interessant sein, die beschriebenen Softwaremodule separat zu vertreiben, zum Beispiel mittels Datenträgern mit darauf gespeicherten Programmen zur Steuerung von Computern, beispielsweise handelsübliche Server, gemass dem oben beschriebenen Verfahren.