Verfahren für eine Signalübertragung in einem Netz
Die Erfindung betrifft ein Verfahren für eine Signalübertragung in einem Netz mit den im Oberbegriff des Anspruchs 1 genannten Merkmalen .
Stand der Technik
Aus Journal of Lightwave Technology, Vol. 13, NO. 5, May 1995, Seite 947 bis 953 ist eine Topologie für die Verbindung einer Kopfstation mit weiteren Stationen (Mehrpunkt -Stationen) , eine Punkt-zu-Mehrpunkt- Verbindung, bekannt, bei der eine Signalübertragung durch ein TDM/TDMA-Verfahren (Time Division Multi- plex/ Time Division Multiple Access) erfolgt. In Richtung von der Kopfstation zu den Mehrpunkt-Stationen wird ein TDM-Signal übertragen, das von allen Mehrpunkt-Stationen empfangen wird. In Richtung von den Mehrpunkt-Stationen zu der Kopfstation werden von den Mehrpunkt-Stationen Burst-Signale ausgesendet, die zu einem TDMA-Signal für die Kopfstation zusammengefügt werden. Zum Verteilen und Zusammenfügen der Signale sind passive optische Elemente, beispielsweise Splitter vorgesehen.
Um die Burst-Signale der Mehrpunkt-Stationen zu dem TDMA-Signal zusammenfügen zu können, muß eine Laufzeit der Signale zwischen der Kopfstation und den Mehrpunkt-Stationen durch ein sogenanntes Ranging er- mittelt werden. Das Ranging beinhaltet das Einordnen der Burst-Signale der Mehrpunkt-Stationen in dem TDMA-Signal, wobei ein Abstand zwischen den einzelnen Burst-Signalen eingehalten wird. Um dieses Ranging durchzuführen, enthalten die Burst-Signale Guard- und Run-in-Bits. Die Guard-Bits verhindern ein Überlagern zweier Burst-Signale 18 und bestimmen die Übertragungslücken zwischen den Burst-Signalen 18.
Da sich die Laufzeiten zwischen der Kopfstation und den Mehrpunkt-Stationen während des Betriebes des optischen Netzes ändern können, ist es erforderlich, den Ranging-Vorgang zu wiederholen, bevor eine Lauf- zeitänderung die Übertragung der Burst-Signale stört. Um diese Korrekturen durchführen zu können, müssen die Lücken zwischen den Übertragungen der Burst-Signale der einzelnen Mehrpunkt -Stationen so groß gewählt sein, daß zwischen den Korrekturen keine Übertragungen anderer Burst-Signale überlappen. Die zur Verfügung zu haltenden Lücken zwischen den Übertra- gungen stehen nicht für eine Signalübertragung zur Verfügung.
Vorteile der Erfindung
Das erfindungsgemäße Verfahren mit den im Anspruch 1 genannten Merkmalen bietet den Vorteil, daß die Lük- ken zwischen den Übertragungen der Burst-Signale ein-
zelner Mehrpunkt-Stationen auf ein notwendiges Mindestmaß reduziert werden können, so daß der Zeitraum für die Übertragung von Nutzdaten maximal ausnutzbar ist. Dadurch, daß eine LaufZeitabweichung einzelner Burst-Signale von einer Sollaufzeit von der Kopfstation während jeder Übertragung ermittelt wird, und die ermittelte LaufZeitabweichung den entsprechenden Mehrpunkt-Stationen sofort mitgeteilt wird, ist ein sofortiges Reagieren der Mehrpunkt-Stationen zur Kor- rektur der Laufzeit möglich. Insbesondere können mit den von der Kopfstation ermittelten LaufZeitabweichungen die Zeitbasen der Mehrpunkt-Stationen abgeglichen werden, so daß eine nächste Übertragung der Burst-Signale der betroffenen Mehrpunkt-Stationen wieder zum Sollzeitpunkt erfolgen kann. Eine Soll- zeitabweichung wird somit auf ein Minimum während der Übertragung beschränkt, so daß ein Aufaddieren mehrerer Sollzeitabweichungen zu einer Gesamtsollzeitabweichung, die eine entsprechend große Lücke zwischen zwei Übertragungen der Burst-Signale beansprucht, ausgeschlossen ist.
Weitere vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung ergeben sich aus den übrigen, in den Unteransprüchen genannten Merkmalen.
Zeichnungen
Die Erfindung wird nachfolgend in einem Ausführungs- beispiel anhand der zugehörigen Zeichnung, die einen Verfahrensablauf der Signalübertragung in einem optischen Netz zeigt, näher erläutert.
Beschreibung des Ausführungsbeispiels
In der Figur ist eine Topologie eines optischen Netzes dargestellt. Eine Kopfstation OLT (Optical Line Termination) ist über ein Verteilnetz 10 mit Mehrpunkt-Stationen ONU_l, ONU_2 bis ONU_n (Optical Network Unit) verbunden. Das Verteilnetz 10 weist mindestens einen Splitter 12 auf, mittels dem eine baumartige Verzweigung des Verteilnetzes 10 erreicht wird. Oberhalb der Kopfstation OLT ist ein Rahmen 14 dargestellt, in welchem TDM-Signale TDM-S zu den Mehrpunkt-Stationen ONU übertragen werden. Der Rahmen 14 beginnt mit einem sogenannten Overhead OH, dem die Daten für die einzelnen Mehrpunkt-Stationen ONU fol- gen. Der Rahmen 14 wird über das Verteilnetz 10 allen Mehrpunkt-Stationen ONU übertragen, wobei sich die Mehrpunkt-Stationen ONU die jeweils ihnen zugedachten Signale aus dem Rahmen 14 herausholen.
In umgekehrter Richtung, also von den Mehrpunkt-Stationen ONU zur KopfStation OLT senden die Mehrpunkt- Stationen ONU die unterhalb von ihnen dargestellten Burst-Signale 18. Die Burst-Signale 18 werden vom Splitter 12 zu einem Rahmen 20 von TDMA-Signalen TDMA-S zusammengefügt, wie er unterhalb der Kopfstation OLT dargestellt ist. Der Rahmen 20 enthält ein Einmeßfenster 22 sowie die eingeordneten Burst-Signale 18 der einzelnen Mehrpunkt-Stationen ONU.
Die Burst-Signale 18 enthalten Guard- und Run-inBits 26. Die Guard-Bits verhindern ein Überlagern zweier Burst-Signale 18, während die Run-in-Bits der
Synchronisation im Empfänger der Kopfstation OLT dienen.
Die Burst-Signale 18 werden zu einem bestimmten Soll- Zeitpunkt, der jeder Mehrpunkt-Station ONU vorgegeben ist, gesendet. Dieser Sollzeitpunkt ist so gewählt, daß die Einordnung in den Rahmen 20 über die Guard- und Run-in-Bits 26 erfolgen kann. Zwischen den einzelnen Burst-Signalen 18 innerhalb des Rahmens 20 verbleibt eine Übertragungslücke 28, die dem Ausgleich von Sollzeitabweichungen einer Laufzeit der Burst-Signale 18 von einer Mehrpunkt-Station ONU zur Kopfstation OLT dienen. Die Lücken sind so gewählt, daß bei Zusammenfassung in dem Rahmen 20 eine Überla- gerung von Burst-Signalen 18 mehrerer Mehrpunkt-Stationen ONU verhindert wird.
Mit jedem Empfang des Rahmens 20 in der Kopfstation OLT werden LaufZeitabweichungen von einer Sollaufzeit der Burst-Signale 18 von den Mehrpunkt-Stationen ONU zur Kopfstation OLT ermittelt. Diese Laufzeitabwei- chung der Sollaufzeit wird über den Rahmen 14 den Mehrpunkt-Stationen ONU als Information zurückgegeben. Innerhalb der Mehrpunkt-Stationen ONU wird diese Information einer Zeitbasis zugeführt, die den Sendezeitpunkt der Burst-Signale 18 der jeweiligen Mehrpunkt-Station ONU bestimmt. Dadurch, daß eine eventuelle Laufzeitabweichung sofort mit jeder Übertragung ermittelt und der Mehrpunkt -Station ONU zurückgegeben wird, kann ein sofortiger Abgleich des Sollzeitpunktes der Übertragung der Burst-Signale 18 erfolgen. Insgesamt lassen sich somit die Lücken 28 innerhalb
des Rahmens 20 auf ein absolutes Minimum reduzieren, da ein sofortiger Ausgleich von LaufZeitabweichungen erfolgt . Insgesamt steht somit innerhalb des Rahmens 20 eine größere Zeitspanne für die Übertragung der Nutzdaten der Burst-Signale 18 zur Verfügung.