B E SC H R E I B U N G
Verfahren zum Erzeugen einer Hartschicht auf Werkzeugen. Vorrichtung zum induktiven Sintern oder Einschmelzen von Hartschichten auf Preßstempeln oder Pegeln sowie
Preßstempel und Pegel zur Herstellung von Hohlglas
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Erzeugen einer Hartschicht auf Werkzeugen, eine Vorrichtung zum induktiven Sintern oder Ein- schmelzen von Hartschichten auf Preßstempeln oder Pegeln sowie Preßstempel und Pegel zur Herstellung von Hohlglas.
Das bei der Glasherstellung auf die zur Formung des flüssigen oder zähflüssigen Glases verwendeten Werkzeuge, insbesondere Preßstempel und Pegel wirkende Belastungskollektiv ist sehr komplex und besteht aus einer Überlagerung verschiedenster Kräfte. Neben hohen Druckkräften wirken auf die Werkzeuge außerdem hohe Reibungskräfte sowie starke Temperaturwechselbeanspruchungen. Aufgrund dieser unterschiedlichen Belastungsarten gestaltet sich die Auswahl geeigneter Hartschichten und deren Herstellung besonders schwierig, insbesondere da die Einsatztemperaturen bei der Glasverarbeitung geeignet sind, die Eigenschaften von Hartschichten dauerhaft zu verändern.
Bei der Herstellung von Hohlglas tauchen Preßstempel und Pegel zu- nächst in flüssiges oder zähflüssiges Glas ein und werden anschließend wieder herausgezogen. Damit beim Austauchen der Preßstempel und Pegel auf dem Glas der gebildete Hohlglasrohling nicht beschädigt wird, müssen die verwendeten Preßstempel und Pegel eine möglichst glatte Oberfläche ohne Riefen und Poren aufweisen, damit Glas sich nicht in sol- chen Riefen oder Poren verhakt. Es ist daher von besonderer Wichtigkeit, daß verschleißmindernde Hartschichten auf Preßstempeln und Pe-
geln zur Herstellung von Hohlglas über einen langen Benutzungszeiträum eine möglichst glatte Oberfläche aufweisen.
Aus DE-AS 20 06 953 sind ein Verfahren und eine Vorrichtung zum Be- schichten von zumindest annähernd rotationssymmetrischen Werkzeugen wie Pegeln und Preßstempeln zur Herstellung von Hohlglas bekannt. Bei dem aus DE-AS 20 06 953 bekannten Verfahren wird ein Metallpulvergemisch aus 83 % Nickel, 10 % Chrom, 2,5 % Eisen, 2,25 % Silicium, 2,0 % Bor sowie Kohlenstoff mittels einer Flammspritzpistole auf die zu be- schichtenden Werkzeuge aufgetragen. Um auf den Werkzeugen gleichmäßige Hartschichten zu erzeugen, weist die Vorrichtung gemäß DE-AS 20 06 953 Führungsmittel auf, welche ein gleichbleibenden Spritzpistolenabstand von dem Werkzeug gewährleisten.
Mit dem bekannten Verfahren lassen sich auf Preßstempeln und Pegeln zur Herstellung von Hohlglas hervorragende Hartschichten erzeugen. Allerdings ist der Aufwand für die Beschichtung sehr hoch, da das Flammspritzen durch die offene Flamme einen sehr hohen Energieverbrauch aufweist und da ferner beim Spritzen nur ein Teil des Beschichtungsma- terials die zu beschichtenden Werkzeugrohlinge trifft, wodurch ein hoher Verlust an Beschichtungsmaterial eintritt.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren zum Erzeugen einer Hartschicht auf Werkzeugen zur Verarbeitung von flüssigem oder zähflüssigem Glas sowie eine Hilfsvorrichtung dafür zur Verfügung zu stellen, welche das Herstellen hochwertiger Werkzeuge zur Verarbeitung von flüssigem oder zähflüssigem Glas bei einem umweltschonenden Einsatz von Rohstoffen und Energie ermöglichen. Der Erfindung liegt ferner die Aufgabe zugrunde, hochwertige Preßstempel und Pegel zur Her- Stellung von Hohlglas zur Verfügung zu stellen, welche mit einem umweltschonenden Rohstoff- und Energieaufwand herstellbar sind.
Die Lösung dieser Aufgabe erfolgt erfindungsgemäß mit den Merkmalen der Ansprüche 1, 14, 15 bzw. 16.
Gemäß der Erfindung wird das Beschichtungsmaterial mit einer Träger- flüssigkeit oder Trägerpaste gemischt und anschließend in dieser flüssigen oder pastösen Mischung auf einen Werkzeugrohling aufgetragen. Durch diese Art des Auftrags wird das Beschichtungsmaterial vollständig auf einen Werkzeugrohling aufgetragen, so daß die beim Flammspritzen unvermeidlich auftretenden Spritzverluste vermieden werden. Um aus dem aufgetragenen Beschichtungsmaterial eine Hartschicht zu erzeugen, die glatt und verschleißfest ist und an dem Grundmaterial des Werkzeugs sicher verankert ist, wird die Mischung auf dem Werkzeugrohling getrocknet und anschließend gesintert oder eingeschmolzen, wobei die Hartschicht gebildet wird.
Beim Trocknen wird die Trägerflüssigkeit oder -paste nahezu vollständig verdampft, so daß beim Sintern eine porenfreie Hartschicht gebildet wird. Dabei wandern schon durch die mit der Trocknung einhergehende Schrumpfung der Mischung aus Beschichtungsmaterial und Träger- flüssigkeit bzw. Trägerpaste die einzelnen Partikel des Beschichtungsmaterial s dichter zusammen. Um in kurzer Zeit eine gute Durchtrocknung zu erreichen, erfolgt das Trocknen vorzugsweise mittels eines Warmluftgebläses bei 70° C.
In Abhängigkeit von dem gewählten Beschichtungsmaterial erfolgt nach der Trocknung der Mischung auf dem Werkzeugrohling ein Sintern oder Einschmelzen der Mischung auf dem Werkzeugrohling, wobei die Hartschicht gebildet wird. Beim Sintern bzw. Einschmelzen, welches vorzugsweise in einer Schutzgasatmosphäre durchgeführt wird, entweichen die letzten Reste der Trägerflüssigkeit bzw. Trägerpaste, so daß die erzeugte Hartschicht porenfrei ist.
Vorzugsweise erfolgt das Sintern bzw. Einschmelzen werkstückweise und durch induktive Energieeinkopplung. Dadurch wird eine übermäßige Erwärmung des Grundkörpers vermieden und ein geringer Energieverbrauch erreicht. Durch die geringe Energieeinkopplung wird ein Verspröden des Grundkörpers vermieden. Das genannte Verfahren ist zudem abgas- und geräuscharm, wobei insbesondere Verbrennungsgase vermieden werden.
Vorzugsweise wird die Hartschicht aus einem Beschichtungshartmaterial und einem Beschichtungsmatrixmaterial gebildet. Wegen der guten Anbin- düng an den Grundwerkstoff wird vorzugsweise als Beschichtungsmatrixmaterial Nickel oder eine Nickellegierung verwendet. Eine besonders gleichmäßige Hartschicht läßt sich erreichen, wenn als Beschichtungshartmaterial ein agglomeriertes Metallkarbid verwendet wird.
Ein agglomeriertes Metallkarbid ist durch Agglomeration und Sintern herstellbar, wobei das Metallkarbid zunächst mit Wasser und einem wasserlöslichen Kunststoffbinder zu einer Suspension vermischt wird. Diese Suspension wird in einem Sprühtrockner verdüst, wobei der Wasseranteil verdampft und die Partikel als runde, gleichförmige Mikro- pellets anfallen. Durch einen zusätzlichen Sinterprozeß kann die mechanische Festigkeit dieser Grünpellets weiter gesteigert werden.
Bei der Herstellung einer Mischung aus agglomeriertem Metallkarbid, einem eben solchen Beschichtungsmatrixmaterial und einer Trägerflüs- sigkeit oder -paste lassen sich die runden Mikropellets in der Mischung gleichmäßig verteilen. Darüber hinaus behindern die runden Mikropellets bei einem anschließenden Einschmelzprozeß nicht das Fließen des Beschichtungsmatrixmaterials, so daß durch die Verwendung agglomerierten Metallkarbids gleichmäßige Hartschichten herstellbar sind.
Um eine gute Verankerung der Hartschicht am Grundkörper erreichen zu können, ist es erforderlich, die zu beschichtenden Werkzeugrohlinge
einem Vorbearbeitungsprozeß zu unterziehen. Eine besonders gute Haftung der flüssigen oder pasteusen Mischung auf einem Werkzeugröhling ergibt sich dann, wenn dieser eine gereinigte, insbesondere entfettete und aufgerauhte Oberfläche besitzt, welche beispielsweise sandge- strahlt oder grob abgedreht ist.
Eine besonders gleichmäßige Hartschicht läßt sich erzeugen, wenn die aufzutragende flüssige oder pasteuse Mischung möglichst homogen ist. Um dies zu erreichen, sollte das Beschichtungsmaterial in Korngrößen zwischen 20 μm und 106 um vorliegen. Wenn das Beschichtungsmaterial aus mehreren Bestandteilen besteht, beispielsweise aus mindestens einem Beschichtungshartmaterial und mindestens einem Beschichtungsmatrixmaterial, sollten zunächst das Beschichtungshartmaterial und das Beschichtungsmatrixmaterial im trockenen Zustand vermischt werden, be- vor dieses Gemisch dann mit der Trägerflüssigkeit bzw. der Trägerpaste verrührt wird. Die bei dem Verfahren zum Erzeugen einer Hartschicht verwendbaren Trägerflüssigkeiten oder Trägerpasten weisen vorzugsweise ein Lösungsmittel, ein Dispergiermittel und einen Binder auf. Als Lösungsmittel und Binder sollten dabei organische Stoffe Verwendung fin- den, da diese eine Oxydation des Beschichtungsmaterial s weitgehend verhindern. Als Dispergiermittel können Polymere verwendet werden, die elektrisch geladen sind und sich an das Beschichtungsmaterial anlagern.
Der sich an die Mischung anschließende Auftrag auf den Werkzeugrohling sollte, sofern keine kontinuierliche Durchmischung der flüssigen oder pasteusen Mischung vorgesehen ist, innerhalb von drei Minuten erfolgen, um eine Entmischung der einzelnen Komponenten der flüssigen bzw. pasteusen Mischung zu verhindern. Um eine porenfreie Hartschicht ge- währleisten zu können, ist schon bei der Herstellung der flüssigen oder pasteusen Mischung darauf zu achten, daß keine Blasen eingerührt
werden, da vorhandene Blasen quasi nicht entfernbar sind und zwangsläufig zu Poren führen.
Vorzugsweise sollte der Auftrag der flüssigen oder pasteusen Mischung auf den Werkzeugrohling mittels eines Pinsels erfolgen, wobei sich durch eine zusätzliche gleichmäßige Rotation des Werkzeugrohlings sich eine gleichmäßige Schicht erzeugen läßt.
Die Eigenschaften einer auf Werkzeugen zur Verarbeitung von flüssigem oder zähflüssigem Glas erzeugten Hartschicht hängen wesentlich von dem Sinter- bzw. Einschmelzprozeß ab. Mit der Erfindung wird daher nicht nur ein Verfahren zur Erzeugung einer Hartschicht auf Werkzeugen zur Verarbeitung von flüssigen oder zähflüssigem Glas zur Verfügung gestellt, sondern es wird auch eine Vorrichtung zum induktiven Sintern oder Einschmelzen von Hartschichten auf Preßstempeln oder Pegeln zur Verfügung gestellt. Diese Vorrichtung ist vorzugsweise in einem Verfahren gemäß einem der Ansprüche 1 bis 13 einsetzbar, sie eignet sich aber auch zum Nachbearbeiten zunächst roh flammgespritzter Schichten auf Werkzeugen. Die Vorrichtung weist eine innen gekühlte Indukti- onsspule auf, welche relativ zu einem Preßstempel bzw. einem Pegel verfahrbar ist. Die Induktionsspule erlaubt ein zonenweises Erwärmen bzw. Aufschmelzen des aufgetragenen Beschichtungsmaterials ohne daß ein übermäßige Erwärmung des Grundmaterials erfolgt. Durch die relative Verfahrbarkeit von Induktionsspule einerseits und Preßstempel bzw. Pegel andererseits ist dennoch eine kontinuierliche Hartschicht herstellbar. Da das Beschichtungsmaterial in einer solchen Vorrichtung nur zonenweise erwärmt wird, kann in der jeweilig bearbeiteten Zone mit einer hohen Temperatur gearbeitet werden, ohne das Grundmaterial thermisch überzubeanspruchen.
Die induktive Energieeinkopplung läßt sich darüber hinaus über die Frequenzwahl sehr gezielt einstellen, so daß eine geringe Eindring-
tiefe der Wärme in das Grundmaterial realisierbar ist. Mit einer Vorrichtung zum induktiven Sintern oder Einschmelzen von Hartschϊchten auf Preßstempeln oder Pegeln zur Herstellung von Hohlglas gemäß der Erfindung, lassen sich daher durch die gezielt wählbare Temperatur, die gezielt wählbare Haltezeit und die gezielt wählbare Temperatureindringtiefe eine optimale Gefügestruktur und Ausbildung von Hartphasen bei dennoch kurzer Taktzeit erreichen.
Einer sich beim Auftrag mittels Trägerflüssigkeit oder -paste ergeben- den Welligkeit kann durch mechanische Nacharbeit begegnet werden, wenn zunächst eine Schicht von etwa 0,5 - 0,6 mm aufgebracht wird, die auf 0,3 mm reduzierbar ist.
Weitere vorteilhafte Ausgestaltungen und Weiterbildungen der Erfindung ergeben sich aus den Unteransprüchen sowie aus der Beschreibung im Zusammenhang mit den Zeichnungen.
Es zeigen:
Fig. 1 eine erste Ausführungsform einer erfindungsgemäßen Vorrichtung zum induktiven Sintern oder Einschmelzen von Hartschichten auf Preßstempeln oder Pegeln in schematischer Darstellung,
Fig. 2 einen Schnitt durch die Vorrichtung in Fig. 1 gemäß der Linie II-II in Fig. 1,
Fig. 3 eine schematische Darstellung der Anordnung eines Pyrometers zur Temperaturerfassung und
Fig. 4 eine zweite Ausführungsform einer erfindungsgemäßen Vorrichtung zum induktiven Sintern oder Einschmelzen von Hartschichten auf Preßstempeln oder Pegeln in vereinfachter Darstellung.
Die in den Fig. 1 und 2 gezeigte Vorrichtung 100 zum induktiven Sintern oder Einschmelzen von Hartschichten weist ein Gestell 102 auf, welches eine von einer Haube 104 umschlossene Bearbeitungskammer 106 trägt. Die Bearbeitungskammer weist an ihrem unteren Ende einen mit einer Absaugvorrichtung (nicht gezeigt) verbundenen Absaugtrichter 108 auf.
Im Inneren der Bearbeitungskammer 106 ist eine Halte- und Verfahrvor- richtung 110 angeordnet, mit welcher zu bearbeitende Preßstempel 112 oder Pegel in Richtung des Doppelpfeils A relativ zu einer an dem Gestell 102 befestigten Induktionsspule 114 verfahrbar sind. Um Anpassungen der Vorrichtung an unterschiedliche Werkstückgeometrien zu erleichtern, ist die Induktionsspule 114 über eine Höhenverstellvorrich- tung 116 an dem Gestell 102 befestigt.
Die Halte- und Verfahrvorrichtung 110 ist in Fig. 2 im Detail gezeigt. Zur Halterung von Preßstempeln 112 sind an der Halte- und Verfahrvorrichtung 110 Klemmschrauben 118 vorgesehen, welche an dem Preßstempel 112 in einem nicht zu bearbeitenden Abschnitt angreifen. Die Klemmschrauben 118 werden von einer drehbar gelagerten Halterung 120 getragen, welche von einem Motor 122 über eine erste Riemenscheibe 124, einen Keilriemen 126 und eine zweite Riemenscheibe 128 rotatorisch antreibbar ist. Die Spannung des Keilriemens 126 ist mittels einer Spannrolle 130 einstellbar.
Um beim Sintern oder Einschmelzen eine Oxydation des Beschichtungsma- terials zu vermeiden, ist eine an einem Halter 132 befestigte Glasglocke 134 vorgesehen, welche an ihrem einen Ende über einen Schlauch 136 mit einer Schutzgasquelle verbunden ist und an ihrem anderen Ende eine Öffnung 138 aufweist, welche ein Überstülpen über den Preßstempel 112 und einen Gasaustritt während der Bearbeitung erlaubt.
Um den Sinter- oder Einschmelzprozeß mit hoher Präzision durchführen zu können ist an der Vorrichtung 100 zum induktiven Sintern oder Einschmelzen ein Pyrometer 140 vorgesehen, welches über die im Bereich der Induktionsspule an dem Werkstück erfaßte Strahlung die an dieser Stelle herrschende Temperatur ermittelt. Wenn die Induktionsspule 114 bei einer Vorrichtung 100 wie in den Fig. 1 und 2 ortsfest ist, kann auch das Pyrometer ortsfest angeordnet sein. Die Energiezufuhr zu der Induktionsspule 114 und damit die Temperatur im Bearbeitungsbereich läßt sich dann mit Hilfe des Pyrometers 140 und eines PID-Reglers exakt steuern.
Die in Fig. 4 gezeigte Vorrichtung 200 zum induktiven Sintern oder Einschmelzen von Hartschichten unterscheidet sich von der Vorrichtung 100 gemäß den Fig. 1 und 2 im wesentlichen dadurch, daß bei dieser Vorrichtung 200 die Induktionsspule 214 verfahrbar und nicht ortsfest angeordnet ist. Bei der Vorrichtung 200 werden die zu bearbeitenden Pegel 212 auf einen Drehteller 242 gestellt. Während der Bearbeitung wird dann bei drehendem Drehteller die Induktionsspule 214 zunächst in Richtung des Pfeils B über den Pegel 212 gestülpt und nach Beendigung des Sinterns oder Einschmelzens in Richtung des Pfeils C zurückgefahren. Um bei dem Sinter- oder Einschmelzprozeß eine Oxydation des Beschichtungsmaterial s zu verhindern ist wie bei der Vorrichtung 100 gemäß der ersten Ausführungsform eine Glasglocke 234 vorgesehen, die über einen Schlauch 236 an eine Schutzgasquelle angeschlossen ist. Die Glasglocke 234 wird von einem Halter 232 gehalten und wird zusammen mit der Spule 214 in vertikaler Richtung verfahren. Das am unteren Ende der Glasglocke 234 im Bereich der Induktionsspule 214 austretende Schutzgas, beispielsweise Argon, verhindert dabei die Oxydation.
Die Vorrichtung 200 gemäß der zweiten Ausführungsform erlaubt gegenüber der Vorrichtung 100 gemäß der ersten Ausführungsform kürzere
Taktzeiten, da die Pegel 212 in der Vorrichtung 200 allein aufgrund ihres Gewichts gehalten werden und eine besondere Einspannung nicht erfordern. Dies gilt insbesondere, wenn an dem Drehteller 242 Positionierhilfen, beispielsweise Anschläge oder eine dem Fuß des Pegels entsprechende Vertiefung angeordnet sind.
Die zuvor beschriebenen Vorrichtungen 100, 200 eignen sich besonders zum Sintern bzw. Einschmelzen von kalt aufgetragenem Beschichtungsmaterial. Als Beschichtungsmaterial besonders geeignet sind die nachfolgend beschriebenen Beschichtungssysteme, welche bei einem Sintern bzw. Einschmelzen mit den nachfolgend wiedergegebenen Parametern besonders gute Hartschichten ergeben:
Verarbeitungsparameter: Breite der Induktionsspule: 2 x 5 mm Durchmesser der Induktionsspule: 28 mm Mittlerer Durchmesser der Pegel: 18 mm
Tab. 1
Das in Tabelle 1 genannte Wolframkarbid-Beschichtungshartmaterial weist die in Tabelle 2 gezeigten Eigenschaften auf.
Tab. 2
Das Wolf amkarbid-Beschichtungshartmaterial kann durch das ebenfalls in Tabelle 2 gezeigte Chromkarbid-Beschichtungshartmaterial ersetzt werden. Wenn als Beschichtungshartmaterial Chromkarbid verwendet wird, sollte der Chromkarbidanteil etwa 20 % betragen. Als Verfahrgeschwin- digkeit sollten 16 mm/min bei einer Temperatur von etwa 1150° C gewählt werden.