Herbizide 3-Arylamino-6-trifluormethyluracile
Die Erfindung betrifft neue substituierte 3-Arylamino-6-trifluormethyluracile, ihre Herstellung sowie Verfahren zur Bekämpfung monokotyler und dikotyler Schadpflanzen in land- und forstwirtschaftlichen Nutzkulturen.
Uracile mit herbiziden Eigenschaften und ihr Einsatz in der Bekämpfung unerwünschten Pflanzenwachstums sind aus verschiedenen Veröffentlichungen bekannt.
US 4 448 961 offenbart Uracile, die einen Arylamino-Rest in der 1 -Position tragen, sowohl als fungizid wie auch als herbizid wirksame Verbindungen.
In US 3 580 913 und in WO 95/04461 sind 3-Benzyl-6-trifluormethyluracile mit herbiziden Eigenschaften beschrieben, wobei die erstgenannte Schrift in 1- Position unsubstituierte, und die zweitgenannte 1-methyl-substituierte Uracile offenbart.
Die gewünschte Herbizidwirkung der bekannten Verbindungen ist häufig jedoch nicht ausreichend, oder es können bei entsprechend hoher Herbizidwirkung unerwünschte Schädigungen in den land- oder forstwirtschaftlichen Nutzkulturen auftreten.
Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist die Bereitstellung von neuen substituierten 3-Arylamino-6-trifluormethyluracilen, die diese Nachteile nicht aufweisen und die in ihren biologischen Eigenschaften den bisher bekannten Verbindungen überlegen sind.
Es wurde nun gefunden, daß substituierte 3-Arylamino-6-trifluormethyluracile der allgemeinen Formel I
in der
R1 Wasserstoff, CrC4-Alkyl, Halogen-CrC4-alkyl, C1-C4-Alkoxy-C1-C4- alkyl, C1-C4-Alkoxycarbonyi-C1-C4-alkyll Formyl, SO2R6, CrC10- Alkylcarbonyl oder C1-C10-Alkoxycarbonyl, wobei die beiden letztgenannten Reste gegebenenfalls durch ein oder mehrere, gleiche oder verschiedene Halogenatome substituiert sind,
R Wasserstoff, Halogen, Nitro, Amino, Cyano, CrC4-Alkyl, Halogen-
C1-C4-alkyl, C,-C4-Alkoxy, Halogen-C1-C4-alkoxy, C2-C4-Alkenyloxy, C3-C4-Alkinyloxy, C1-C4-Alkoxycarbonyl, C1-C -Alkoxycarbonyl-C1- C4-alkoxy, Carboxyl, Aminocarbonyl, C1-C -Alkylaminocarbonyl, Di- C1-C4-alkylaminocarbonyl oder C1-C -Alkyl-suifonyl,
R3 und R4 unabhängig voneinander Wasserstoff, Halogen, Nitro, Cyano, C C4-Alkyl, Halogen-CrC4-alkyl, CrC4-Alkoxy oder Halogen-C rC 4- alkoxy,
Ra CrC4-Alkyl oder Amino,
R6 gegebenenfalls durch ein oder mehrere, gleiche oder verschiedene
Halogenatome substituiertes C|-C6-Alkyl oder C2-C6-Alkenyl und
X CH oder N bedeuten,
eine gegenüber den bekannten Verbindungen bessere herbizide Wirkung und eine höhere Kulturpflanzenverträglichkeit besitzen.
Als besonders wirksam haben sich solche substituierte 3-Arylamino-6-trifluorme- thyluracile der allgemeinen Formel I erwiesen, bei denen
R1 Wasserstoff, C -C3-Alkyl, ein- oder mehrfach durch Fluor, Chlor oder Brom substituiertes C1-C3-Alkyl, C1-C4-Alkoxy-C1-C2-alkyl, Cr C4-Alkoxycarbonyi-CrC2-alkyl, Formyl, SO2R6, CrC6-Alkylcarbonyl oder C^Cg-Alkoxycarbonyl, wobei die beiden letztgenannten Reste gegebenenfalls durch ein oder mehrere, gleiche oder verschiedene Halogenatome substituiert sind,
R2 Wasserstoff, Halogen, Nitro, Amino, Cyano, CrC3-Alkyl, ein oder mehrfach durch Fluor, Chlor oder Brom substituiertes C C^Alkyl, Methoxy, Ethoxy, Propoxy, Isopropoxy, ein- oder mehrfach durch Fluor, Chlor oder Brom substituiertes C C^AIkoxy, C2-C4-Alken- yloxy, C3-C4-Alkinyloxy, CrC3-Alkoxycarbonyl, C C4-Alkoxycarbo- nyl-C1-C2-alkoxy, Carboxyl, Aminocarbonyl, C.,-C3-Alkylaminocarbo- nyl, Di-C C^alkylaminocarbonyl oder CrC2-Alkylsulfonyl,
R3 und R4 unabhängig voneinander Wasserstoff, Halogen, Nitro, Cyano,
Methyl, Ethyl, Trifluormethyl, Methoxy, Ethoxy, Propoxy, Isopropoxy, ein oder mehrfach durch Fluor, Chlor oder Brom substituiertes C,- C3-Alkoxy,
R5 Methyl, Ethyl oder Amino,
R6 gegebenenfalls durch ein oder mehrere, gleiche oder verschiedene
Halogenatome substituiertes C C4-Alkyl oder C2-C4-Alkenyl und
X CH oder N bedeuten.
Als ganz besonders wirksam haben sich solche substituierte 3-Arylamino-6- trifluormethyluracile der allgemeinen Formel I erwiesen, bei denen
R1 Wasserstoff, C1-C3-Alkyl, ein- oder mehrfach durch Fluor oder
Chlor substituiertes CrC3-Alkyl, Formyl, SO2R6, C C4-Alkylcarbo- nyl oder C1-C4-Alkoxycarbonyl, wobei die beiden letztgenannten Reste gegebenenfalls durch ein oder mehrere, gleiche oder verschiedene Halogenatome substituiert sind,
R2 Wasserstoff, Halogen, Nitro, Amino, Cyano, C1-C2-Alkyl, ein- oder mehrfach durch Fluor oder Chlor substituiertes CrC2-Alkyl, Methoxy, Ethoxy, Propoxy, Isopropoxy, ein- oder mehrfach durch Fluor oder Chlor substituiertes CrC2-Alkoxy, C2-C3-Alkenyloxy, C3-C4- Alkinyloxy, C C3-Alkoxycarbonyl, C C jAlkoxycarbonyl-C fC τ alkoxy, Carboxyl, Aminocarbonyl, C1-C2-Alkylaminocarbonyl, Di-C C2-alkylaminocarbonyl oder CrC2-Alkylsulfonyl,
R3 und R4 unabhängig voneinander Wasserstoff, Halogen, Methyl, Ethyl, Trifluormethyl, Methoxy, Ethoxy, Propoxy, Isopropoxy, ein- oder mehrfach durch Fluor oder Chlor substituiertes Methoxy,
R5 Methyl, Ethyl oder Amino,
R6 gegebenenfalls durch ein oder mehrere, gleiche oder verschiedene
Halogenatome aus der Gruppe Chlor und Fluor substituierte C1-C4- Alkyl oder C2-C4-Alkenyl und
X CH oder N bedeuten.
Die Bezeichnung 'Halogen' umfaßt Fluor, Chlor, Brom und Jod.
Die Bezeichnungen 'Alkyl', 'Alkenyl' und 'Alkinyl' bedeuten, daß die Kohlenstoffkette verzweigt oder unverzweigt sein kann. Die beiden letztgenannten Bezeichnungen sind so zu verstehen, daß sich die Mehrfachbindung an beliebiger Position des betreffenden ungesättigten Restes befinden kann.
Unter den Bezeichnungen 'Halogen-C1-C4-alkyr und 'Halogen-C1-C4-alkoxy' ist zu verstehen, daß ein oder mehrere Wasserstoffatome des Kohlenwasserstoffrestes durch gleiches oder unterschiedliches Halogen ersetzt ist.
Die Bezeichnungen Di-C1-C4-alkylaminocarbonyl, Di-CrC3-alkylaminocarbonyl und Di-C- C^alkylaminocarbonyl bedeuten, daß die beiden am Stickstoff befindlichen Alkylreste gleich oder verschieden sein können.
In der allgemeinen Formel I, wie auch in den nachfolgenden allgemeinen Formeln II, III und IV, können die Reste R2, R3 und R4 sowie der Uracilylamino- Rest an jedem beliebigen C-Atom des Benzol- oder Pyridinrings positioniert sein.
Die vorliegende Erfindung betrifft auch die 3-Arylamino-6-trifluormethyluracile der allgemeinen Formel II
in der R1 , R2, R3, R4 und X die unter der allgemeinen Formel I angegebenen Bedeutungen haben.
Diese Verbindungen der allgemeinen Formel II sind als Zwischenprodukte zur Herstellung der Verbindungen der allgemeinen Formel I geeignet.
Für den Fall, daß R5 CrC4-Alkyl bedeutet, können die erfindungsgemäßen Verbindungen der allgemeinen Formel I durch Umsetzung einer Verbindung der allgemeinen Formel II mit einem Alkylierungsreagenz in einem inerten Lösungsmittel in Gegenwart einer Base bei geeigneter Temperatur hergestellt werden.
Für den Fall, daß R5 Amino bedeutet, können die erfindungsgemäßen Verbindungen der allgemeinen Formel I beispielsweise durch Umsetzung einer Verbindung der allgemeinen Formel II mit einem Nitrosierungsreagenz und nachfolgender Reduktion des so erhaltenen N-Nitrosamins oder durch basenkatalysierte Umsetzung mit 2,4-Dinitrophenoxyamin hergestellt werden.
Die Nitrosierung kann in Abhängigkeit vom verwendeten Nitrosierungsreagenz in Wasser, verdünnter Salzsäure, verdünnter Schwefelsäure, Eisessig oder in einem inerten Lösungsmittel bei geeigneter Temperatur erfolgen.
Die Reduktion wird in einem inerten Lösungsmittel bei geeigneter Temperatur durchgeführt.
Die Umsetzung mit 2,4-Dιnιtrophenoxyamtn wird in inerten Losungsmitteln, zum Beispiel in Dimethylformamid, mit Basen wie zum Beispiel Natriumhydrid, Natrium- oder Kahumcarbonat durchgeführt
Für die Herstellung der erfindungsgemaßen Verbindungen der allgemeinen Formel I sind als Alkylierungsreagenzien die entsprechenden Alkylhalogenide, insbesondere die Alkylbromide und Alky odide, sowie Dialkylsulfate geeignet
Aus der Gruppe der inerten Losungsmittel eignen sich aliphatische, cycloali- phatische und aromatische Kohlenwasserstoffe, die jeweils gegebenenfalls chloriert sein können, wie zum Beispiel Hexan, Ligroin, Petrolether, Cyclohexan, Benzol, Toluol, Xylol, Methylenchlond, Chloroform, Kohlenstofftetrachloπd, Ethylenchlond, Trichlorethylen und Chlorbenzol, Ether, wie zum Beispiel Diethylether, Methylethylether, Methyl-t-butylether, Diisopropylether, Dibutylether, 1 ,4-Dιoxan und Tetrahydrofuran, Ketone, wie zum Beispiel Aceton, Methylethylketon, Methylisopropylketon und Methylisobutylketon, Nitπle, wie zum Beispiel Acetonitnl und Propionitnl, Carbonsaureester, wie zum Beispiel Ethylacetat und Amylacetat, Carbonsaureamide, wie zum Beispiel Dimethylformamid und Dimethylacetamid, Sulfoxide, wie zum Beispiel Dimethylsulfoxid und Sulfone wie zum Beispiel Sulfolan
Geeignete Basen sind anorganische und organische, wie zum Beispiel Kahumcarbonat, Natπumcarbonat, Natriumhydrid, Kaliumhydroxid, Natriumhydroxid, Natπumethylat, Natnummethylat, Kahum-t-butylat, Tπethylamm, Dimethylaminopyπdin und Pyπdin
Die Nitrosierung kann mit üblichen Nitrosierungsreagenzien wie Alkalimetall- nitπten, Salpetriger Saure oder Alkylnitπten, wie zum Beispiel t-Butylnitπt und Amylnitπt durchgeführt werden
Die anschließende Reduktion der N-Nitrosamine zu den erfindungsgemaßen Verbindungen der allgemeinen Formel I, in der R5 Amino bedeutet, kann mit komplexen Hydriden, wie zum Beispiel Lithiumaluminiumhydrid, Lithiumalkoxy-
aluminiumhydrid, Lithiumborhydnd, Natriumborhydrid und Natπumalkoxyborhydπd erfolgen
Die Reaktionstemperatur wird zweckmaßigerweise in Abhängigkeit von der Siedetemperatur des Losungsmittels und in Abhängigkeit von der Reaktivität der Reaktionspartner gewählt und liegt in einem Bereich von -20 bis 150° C, vorzugsweise zwischen 0 und 70° C
Die so hergestellten erfindungsgemaßen Verbindungen können nach den üblichen Methoden aus dem Reaktionsgemisch isoliert werden, beispielsweise durch Abdestillieren des eingesetzten Losungsmittels bei normalem oder reduziertem Druck, durch Ausfallen mit einem geeigneten Verdünnungsmittel oder durch Extraktion
Falls eine Aufreinigung erforderlich sein sollte, kann diese durch übliche Methoden wie zum Beispiel durch Kristallisation oder chromatographische Reinigungsverfahren erfolgen
Die Zwischenprodukte der allgemeinen Formel II lassen sich herstellen, indem man 3-Amιno-4,4,4-trιfluormethylcrotonsaureethylester in einem absoluten Losungsmittel zunächst mit einer der oben angegebenen Basen und anschließend mit einem Carbazinsaure-phenylester der allgemeinen Formel III,
OO
in der R1, R2, R3, R4 und X die unter der allgemeinen Formel I angegebenen Bedeutungen haben, umsetzt
Beispielsweise wird die Reaktion so durchgeführt, daß man 3-Amιno-4,4,4- trifluormethylcrotonsaureethylester mit Natriumhydrid als Base in absolutem Dimethylformamid bei 0 bis 5 ° C vorlegt Nach Zugabe eines Carbazmsaure- phenylesters der allgemeinen Formel III wird auf 100 bis 130° C erwärmt Das Reaktionsgemisch wird hydro siert, angesäuert und mit einem organischen Losungsmittel extrahiert
Es hat sich als zweckmäßig erwiesen, die Zwischenprodukte der allgemeinen Formel II von dem bei der Reaktion gebildeten Phenol durch Behandlung mit Sodalosung abzutrennen und durch Ansäuern wieder freizusetzen
Die weitere Aufreinigung kann durch Kristallisation oder chromatographische Reinigungsmethoden erfolgen
Die Verbindungen der allgemeinen Formel III sind entweder bekannt oder lassen sich nach bekannten Verfahren aus den entsprechend substituierten Arylhydrazi- nen der allgemeinen Formel IV,
(IV)
(III)
in der R1 , R2, R3, und R4 und X die unter der allgemeinen Formel I angegebenen Bedeutungen haben, mit Chlorameisensäure-phenylester in Gegenwart einer der oben genannten Basen herstellen.
Die Verbindungen der allgemeinen Formel IV sind kommerziell erhältlich oder lassen sich nach bekannten Verfahren herstellen.
Die erfindungsgemäßen Verbindungen der allgemeinen Formel I, im folgenden auch 'erfindungsgemäße Wirkstoffe' genannt, zeigen eine gute herbizide Wirkung sowohl bei breitblättrigen Unkräutern als auch bei Gräsern. Aufgrund ihrer guten Kulturpflanzenverträglichkeit ist auch ein Einsatz in verschiedenen landwirtschaftlichen Nutzkulturen möglich, zum Beispiel in Raps, Zuckerrüben, Sojabohne, Baumwolle, Reis, Mais, Gerste, Weizen und anderen Getreidearten. Dabei sind einzelne Verbindungen zur Verwendung als Selektivherbizide in
Zuckerrüben, Sojabohne, Baumwolle, Mais und Getreide besonders geeignet Ebenso können die Verbindungen zur Bekämpfung unerwünschter Schadpflanzen in Dauerkulturen wie zum Beispiel Forst-, Ziergeholz-, Obst-, Wein-, Zitrus-, Kaffee-, Tee-, Gummi-, Olpalm-, Kakao-, Beerenfrucht- und Hopfenanlagen eingesetzt werden
Die erfindungsgemaßen Wirkstoffe können zum Beispiel zur Bekämpfung der folgenden Pflanzengattungen verwendet werden
Dikotyle der Gattungen Abutilon, Amaranthus, Ambrosia, Anthemis, Brassica, Centaurea, Chenopodium, Chrysanthemum, Cirsium, Convolvulus, Datura, Galeopsis, Ga nsoga, Ga um, Ipomoea, Lamium, Lepidium, Matπcaria, Papaver, Pharbitis, Polygonum, Portulaca, Senecio, Sinapis, Sesbania, Solanum, Sonchus, Stellaπa, Urtica, Veronica, Viola und Xanthium
Monokotyle der Gattungen Alopecurus, Apera, Avena, Brachiana, Bromus, Cyperus, Digitana, Echinochloa, Eleochans, Eleusme, Elymus, Fimbnstylis, Ischaemum, Lo um, Monochona, Panicum, Poa, Sagittaπa, Setaπa und Sorghum
Die erfindungsgemaßen Wirkstoffe können in Aufwandmengen zwischen 0,001 und 5 kg/ha sowohl im Vor- wie auch im Nachauflauf eingesetzt werden
Darüber hinaus finden sie auch Verwendung als Defo ants, Desiccants und als Krautabtotungsmittel
Die erfindungsgemaßen Wirkstoffe können entweder allein, in Mischung miteinander oder in Kombination mit anderen Wirkstoffen angewendet werden Gegebenenfalls können andere Pflanzenschutz- oder
Schadlingbekampfungsmittel je nach dem gewünschten Zweck zugesetzt werden Sofern eine Verbreiterung des Wirkungsspektrums beabsichtigt ist, können auch andere herbizide Wirkstoffe zugesetzt werden Dazu eignen sich zum Beispiel diejenigen Wirkstoffe, die in 'Weed Abstracts, Vol 48, No 2, 1994' unter dem
Titel "List of common names and abbreviationes employed for currently used herbicides and plant growth regulators" aufgeführt sind
Eine Forderung der Wirkintensitat und der Wirkgeschwindigkeit kann zum Beispiel durch Zusätze wie organische Losungsmittel, Netzmittel und Ole erzielt werden Solche Zusätze lassen daher gegebenenfalls eine Verringerung der Wirkstoffdosierung zu
Zweckmaßigerweise werden die erfindungsgemaßen Wirkstoffe oder deren Mischungen in Form von Zubereitungen wie Pulvern, Streumitteln, Granulaten, Losungen, Emulsionen oder Suspensionen unter Zusatz von flussigen und/oder festen Tragerstoffen beziehungsweise Verdünnungsmitteln und gegebenenfalls oberflächenaktiven Stoffen wie Haft-, Netz-, Emulgier- und/oder Dispergierhilfs- mitteln angewandt
Geeignete flussige Tragerstoffe sind zum Beispiel aliphatische und aromatische Kohlenwasserstoffe wie Cyclohexan, Toluol und Xylol, Ketone wie Cyclohexanon und Isophoron, andere Losungsmittel wie Dimethylformamid und Dimethylsulfoxid sowie weiterhin Mineralolfraktionen und Pflanzenole
Als feste Tragerstoffe eignen sich Mineralien, wie zum Beispiel Attapulgit, Bento- nit, Kalkstein, Kaolin, Silicagel und Talkum, und pflanzliche Produkte, wie zum Beispiel Mehle
Als oberflächenaktive Stoffe sind beispielsweise zu nennen substituierte Benzolsulfonsauren und deren Salze, Calciumhgninsulfonat, Fettalkoholsulfate, Formaldehydkondensate, Naphtha nsulfonsauren und deren Salze, Phenolsul- fonsauren und deren Salze sowie Polyethylenalkylphenylether
Der Anteil des Wirkstoffs beziehungsweise der Wirkstoffe in den verschiedenen Zubereitungen kann in weiten Grenzen variieren Beispielsweise enthalten die herbizid wirksamen Mittel etwa 10 bis 90 Gewichtsprozent Wirkstoff, etwa 90 bis
10 Gewichtsprozent flussige oder feste Tragerstoffe sowie gegebenenfalls bis zu 20 Gewichtsprozent oberflächenaktive Stoffe
Die Ausbringung der herbizid wirksamen Mittel kann in üblicher Weise erfolgen, zum Beispiel mit Wasser als Trager in Spπtzbruhmengen von etwa 100 bis 1000 l/ha Eine Anwendung der Mittel im sogenannten Low-Volume und Ultra- Low-Volume-Verfahren ist ebenso möglich wie ihre Applikation in Form von sogenannten Mikrogranulaten
Die Herstellung der Zubereitungen kann in an sich bekannter Art und Weise, zum Beispiel durch Mahl- oder Mischverfahren durchgeführt werden Gewunsch- tenfalls können Zubereitungen der Einzelkomponenten auch erst kurz vor ihrer Verwendung gemischt werden, wie es zum Beispiel im sogenannten Tankmixverfahren in der Praxis durchgeführt wird
Zur Herstellung der verschiedenen Zubereitungen werden zum Beipiei die folgenden Bestandteile eingesetzt
A) Spritzpulver
20 Gewichtsprozent Wirkstoff
35 Gewichtsprozent Attapulgit
8 Gewichtsprozent Calciumsalz der Ligninsulfonsaure
2 Gewichtsprozent Natriumsalz des N-Methyl-N-oleyl- taurins 35 Gewichtsprozent Silicagel
B) Emulsionskonzentrat
20 Gewichtsprozent Wirkstoff 75 Gewichtsprozent Isophoron 5 Gewichtsprozent einer Mischung auf Basis des
Calciumsalzes der Ligninsulfonsaure und des Natriumsalzes des N-Methyl-N-oleyl-taunns
Die folgenden Beispiele erläutern die Herstellung der erfindungsgemäßen Verbindungen näher.
Beispiel 1
3-(2,3-Dichloranilino)-1-methyl-6-trifluormethyluracil
52,5 g (0,154 mol) 3-(2,3-Dichloranilino)-6-trifluormethyluracil und 42,67 g (0,309 mol) Kaliumcarbonat werden in 700 ml Aceton vorgelegt. Unter Rühren werden bei Raumtemperatur 27,74 g (0,22 mol) Dimethylsulfat zugegeben. Anschließend wird eine Stunde unter Rückfluß erhitzt. Nach Abkühlen werden die Festanteile abgesaugt und das Filtrat im Vakuum eingeengt. Der hellbraune kristalline Rückstand wird mit 500 ml Diisopropylether gerührt und abgesaugt. Man erhält 49,5 g (91 % der Theorie) 3-(2,3-Dichloranilino)-1-methyl-6-thfluormethyluracil mit einem Schmelzpunkt von 179° C und einem Retentionswert von 0,49 (Kieselgel, Hexan/Ethylacetat 1 :1).
Beispiel 1a
3-(2,3-Dichloranilino)-6-trifluormethyluracil
7,5 g (0,25 mol) Natriumhydrid (80 %ige Dispersion in Mineralöl) werden in 200 ml absolutem Dimethylformamid vorgelegt. Unter Rühren und Kühlen werden bei 0 bis 5° C 45,7 g (0,25 mol) 3-Amino-4,4,4-trifluormethylcrotonsäureethylester, gelöst in 100 ml absolutem Dimethylformamid, innerhalb von 15 Minuten zugetropft und noch 30 Minuten ohne Kühlung nachgerührt. Anschließend werden 63 g (0,212 mol) 3-(2,3-Dichlorphenyl)-carbazinsäurephenylester, gelöst in 500 ml absolutem Dimethylformamid, innerhalb von 10 Minuten zugetropft. Danach läßt man 3 Stunden bei 130° C rühren. Nach Stehen über Nacht wird das Reaktionsgemisch im Vakuum weitgehend eingeengt, der Rückstand in 2 I Wasser aufgenommen und zweimal mit je 1 I Diethylether gewaschen. Die Wasserphase wird mit 20 ml konzentrierter Salzsäure auf einen pH-Wert von 4 bis 5 eingestellt und zweimal mit je 1 I Diethylether extrahiert. Die vereinigten -
Diethyletherextrakte werden zweimal mit je 250 ml Soda-Losung extrahiert Die vereinigten Sodaextrakte werden mit 1 I Diethylether gewaschen, mit 70 ml konzentrierter Salzsaure auf einen pH-Wert von 4 bis 5 eingestellt und zweimal mit je 1 I Diethylether extrahiert Die vereinigten Diethyletherphasen werden mit Magnesiumsulfat getrocknet, filtriert und im Vakuum vollständig eingeengt Der hellbraune kristalline Ruckstand wird mit 1 I eines 1 1 Gemisches von Diisopropylether und Hexan gerührt Nach Absaugen und Trocknen des Feststoffes erhalt man 52,9 g (73,3 % der Theorie) 3-(2,3-Dιchloranιlιno)-6-trιfluor- methyluracil mit einem Schmelzpunkt von 250° C
In analoger Weise zu Beispiel 1 können die in Tabelle 1 aufgeführten erfindungsgemaßen Verbindungen der allgemeinen Formel I hergestellt werden
Tabelle 1
I
IV)
In analoger Weise zu Beispiel 1 a können die in Tabelle 2 aufgeführten erfindungsgemäßen Verbindungen der aligemeinen Formel II hergestellt werden:
R
Tabelle 2
00
In den Tabellen 1 und 2 ist die Positionsangabe für R
1 , R
2, R
3, R
4 und im Fall von X gleich N auch die Positionsangabe für N so zu verstehen, daß dem C- Atom im Benzol- oder Pyridinring, an dem die Verknüpfung mit der Uracilylamino-Gruppe erfolgt, die Bezugsposition 1 zugeordnet wird. Die Position der Substituenten R
1, R
2, R
3, R
4 sowie von N wird dann der allgemeinen Zählweise bekannter Nomenklaturregeln folgend bestimmt.
Die folgenden Vergleichsbeispiele erläutern die Anwendungsmöglichkeiten der erfindungsgemäßen Verbindungen.
Hierin bedeuten die verwendeten Abkürzungen:
Schadpflanzen
ABUTH Abutilon theophrasti PHBPU Pharbitis purpurea
AGRRE Elymus repens POLPE Polygonum sp.
ALOMY Alopecurus myosuroides SETVI Setaria viridis
GALAP Galium aparine SORHA Sorghum halepens
MATCH Matricaria chamomilla VERPE Veronica persica
PANSS Panicum sp.
Kulturpflanze
ZEAMX Zea mays
0 keine Schädigung 1 1- 24 % Schädigung 2 25- 74 % Schädigung 3 75- 89 % Schädigung 4 90-100 % Schädigung
Anwendungsbeispiel A
Im Gewächshaus werden die aufgeführten Pflanzenspezies nach dem Auflaufen mit der erfindungsgemäßen Verbindung in einer Aufwandmenge von 0,03 kg Wirkstoff/ha behandelt. Dazu wird die Verbindung als Emulsion mit 500 I Wasser/ha gleichmäßig über die Pflanzen gesprüht. Hier zeigt sie nach 2 Wochen sehr gute Wirkung gegen die Schadpflanzen und bessere Wirkung als das aus WO 95/04461 bekannte und zu Vergleichszwecken unter gleichen Bedingungen geprüfte Mittel.
Im Gewächshaus werden die aufgeführten Pflanzenspezies vor dem Auflaufen mit der erfindungsgemäßen Verbindung in einer Aufwandmenge von 0,3 kg Wirkstoff/ha behandelt. Dazu wird die Verbindung als Emulsion mit 500 I Wasser/ha gleichmäßig auf die Erde mit den Samen der Testpflanzen gesprüht. Hier zeigt sie 2 Wochen nach der Behandlung sehr gute Wirkung gegen die Schadpflanzen und eine deutlich bessere Verträglichkeit gegenüber Mais als das aus WO 95/04461 bekannte und zu Vergleichszwecken unter gleichen Bedingungen geprüfte Mittel.