Beschreibung
Beschichteter Schneideinsatz oder Schneideinsatzrohling und Verfahren zur Herstellung von beschichteten Schneideinsätzen zum Zerspanen
Die Erfindung betrifft einen beschichteten Schneideinsatz oder Schneideinsatzrohling zur Beschichtung aus einer Gasphase mit einer Spanfläche und einer hierzu parallelen Auflagefläche. Die Erfindung betrifft ferner ein Verfahren zur Herstellung von beschichteten Schneideinsätzen zum Zerspanen ohne Befestigungs- loch.
Grundsätzlich werden Schneideinsätze entweder über eine Spannschraube, die ein zentrales Befestigungsloch mit einer oberen Ansenkung durchgreift, oder mittels einer Klemmpratze in einem Halter befestigt. Weiterhin können Mittellochplatten über einen Exzenter oder einen Kniehebel gespannt werden. Gegenstand der vorliegenden Anmeldung sind solche Schneideinsätze oder Schneideinsatzrohlinge, die über eine Klemmpratze bzw. einen Klemmarm oder ähnliches gehaltert werden und demgemäß über kein mittleres zentrales Befestigungsloch verfügen. Die Beschichtung, insbesondere die PCVD- oder die PVD-Beschichtung solcher Schneideinsätze macht üblicherweise Vorarbeiten, wie eine Vorreinigung entweder durch eine Sand- oder eine Naßstrahlbehandlung und schließlich das Beschichten erforderlich. Um die betreffenden Schneideinsätze allseitig vorreinigen und insbesondere möglichst gleichmäßig beschichten zu können, ist eine Halterung dieser Schneideinsätze oder Schneideinsatzrohlinge unerläßlich. Soweit die betreffenden Stoffe magnetisierbar sind, kommt eine Halterung mittels Magneten, die an weniger kritischen Stellen angreifen sollen, in Frage, ansonsten müssen die betreffenden Schneideinsätze auf Rosten mit einer möglichst punktförmigen Berührung abgelegt werden, soweit sie nicht zusätzlich in Einrichtungen beim Vorreinigen wie beim PVD- Beschichten gehaltert werden müssen, um eine möglichst allsei-
tige Bearbeitung ggf. mit Drehungen des Werkstückes, zu ermöglichen, ohne daß der Körper einem etwaigen Behandlungsdruck (wie beim Sand- oder Naßstrahlen) ausweicht.
Es ist Aufgabe der vorliegenden Erfindung, einen Schneideinsatz oder Schneideinsatzrohling der eingangs genannten Art anzugeben, bei dem betreffende Vorreinigungs- und Beschichtungsarbei- ten durch eine ausreichende Halterungsmöglichkeit des betreffenden Körpers erleichtert werden. Diese Halterungshilfe soll jedoch so gestaltet sein, daß die Klemmung in einer Klemmpratze bzw. in einem Klemmfinger nicht verschlechtert ist. Dies bedeutet, daß etwaige dem Klemmfinger angepaßte Kiemmulden oder ähnliches nach wie vor auf der Spanfläche ebenso wie üblicherweise verwendete Spanflächengeometrien vorhanden bzw. realisierbar sein sollen.
Diese Aufgabe wird durch den Schneideinsatz oder Schneideinsatzrohling nach Anspruch 1 gelöst, der erfindungsgemäß dadurch gekennzeichnet ist, daß er eine von der Spanfläche bis zur Auflagefläche durchgehende Durchbrechung aufweist, deren Querschnittsprofil zumindest teilweise unrund ist oder zumindest teilweise kreisrund ist und wobei der größtmögliche einbeschriebene Kreis einen Durchmesser besitzt, der entweder < 0,2 x IC oder < 1,5 mm, vorzugsweise < 1 mm ist oder der einen Durchmesser aufweist, der > 0,65 IC, vorzugsweise > 0,75 IC oder > 13,5 mm, vorzugsweise > 15 mm ist, wobei IC den Innenkreisdurchmesser bezeichnet.
Anders als bei nach dem Stand der Technik bekannten Mittelloch- Platten, deren Mittellochdurchmesser entsprechend dem Durchmesser der Spannschraube dimensioniert ist, werden nach der vorliegenden Erfindung die betreffenden Durchbrechungen entweder erheblich kleiner oder deutlich größer gewählt, wobei im letztgenannten Fall die betreffende Ausnehmung durch einen paßgenauen Einsatz verschlossen wird, worauf später noch eingegangen wird.
Im Falle einer einzigen im Querschnitt kreisrunden Durchbrechung des Schneideinsatzes liegt diese Durchbrechung mittig bzw. zentral in bezug auf die Spanfläche, aber dergestalt, daß aufgrund ihrer kleinen Größe die Klemmung über das System des Klemmfingers und der Kiemmulde nicht beeinträchtigt wird. So kann die Durchbrechung insbesondere im Zentrum einer Kiemmulde liegen, das beim Spannen des Werkzeuges (Schneideinsatzes) nicht benötigt bzw. nicht vom Klemmfinger beaufschlagt wird. Die Durchbrechung kann nach einer weiteren Ausgestaltung der Erfindung auch unrunde Querschnittsformen aufweisen, was den Vorteil besitzt, daß hiermit Möglichkeiten zur Zentrierung und Positionierung des Schneideinsatzes sowohl während der Vorreinigung, dem Sintern und dem Beschichten, als auch später beim Ausrichten im Halter geschaffen werden. Als unrund im Sinne der vorliegenden Erfindung ist jedwede Querschnittsform zu verstehen, die, wenn auch nur teilweise, eine solche Ausrichtung bzw. Indexierung zuläßt. Das Querschnittsprofil kann somit geometrisch regelmäßig, also sternförmig, oval, länglich rund oder polygonförmig (mehreckig, insbesondere achteckig) ausgebildet sein oder, mit Ausnahme einer Nut oder einer Rippe oder sonstigen rotatorischen Indexierungen, rund sein. Bei unrunden Querschnittsprofilen ist vorzugsweise der Durchmesser < 0,2 x IC, den der größte, dem Querschnittsprofil einbeschreibbare Kreis besitzt .
Rotatorische Indexiermöglichkeiten können auch dadurch geschaffen werden, daß anstelle nur einer einzigen Durchbrechung zwei im Durchmesser kleine Durchbrechungen vorgesehen sind. Abgesehen von etwaigen noch möglichen Drehungen, die bei zwei kreisrunden Durchbrechungen noch wahlweise möglich sein können, kommt es auf den Querschnitt der Durchbrechung im Hinblick auf die gewünschte rotatorische Indexierung nicht mehr an.
Gleichgültig, welche Form und welche Größe die betreffende Durchbrechung des Schneideinsatzes bzw. Schneideinsatzrohlinges besitzt, ist hiermit die Möglichkeit der Fixierung des Schneideinsatzes bzw. Schneideinsatzrohlinges bei Vorbehandlungen und
beim Beschichten geschaffen, wie dies grundsätzlich bei Lochplatten ausgenutzt wird. Die betreffenden Durchbrechungen werden in dementsprechend gleicher Weise zum Auffädeln oder Aufstecken verwendet. Damit entfallen ansonsten notwendige Magnethalterungen, die Verwendung von komplizierten Auflagen, etwaiges Andrahten der betreffenden Schneideinsätze, zum Teil mit dem verfahrenstechnischen Nachteil, daß die betreffenden Schneideinsätze mehrfach Beschichtungsvorgängen unterzogen werden müssen, um schließlich auch die Stellen zu beschichten, die zuvor als Auf- oder Anlagepunkte gedient haben.
Wählt man eine im Querschnitt oder im größten Durchmesser 0,65 x IC übersteigende oder auch eine unrunde Durchbrechung, so besteht weiterhin die Möglichkeit, nach der Vorbehandlung und der Beschichtung in diese Durchbrechung einen paßgenauen Einsatz aus einem anderen Material anzuordnen, womit das insbesondere zum Auffädeln beim Beschichten genutzte "Loch" wieder verschlossen wird. Dies geschieht vorzugsweise dergestalt, daß ein Material mit einer besseren Wärmeleitfähigkeit als das des Schneideinsatzmaterials verwendet wird.
Es ist bekannt, daß z.B. Hartmetalle eine Wärmeleitfähigkeit von weniger als 1 W/(cm x K) besitzen. Weiterhin ist bekannt, daß bei Zerspanungsarbeiten an der Schneidkante erhebliche Temperaturen auftreten, die nach dem Stand der Technik in nur geringem Maße abgeführt werden, so daß bereits bei der ersten Benutzung des Schneideinsatzes in einer Zerspanungsoperation nicht auszuschließen ist, daß durch die beim Schnitt entstehende Wärme die nicht eingesetzten Schneidkanten durch temperaturbedingte Materialgefüge-Veränderungen derart beeinträchtigt werden, daß sie wesentlich kürzere Standzeiten bzw. Verschleißeigenschaften besitzen. Nutzt man nun den vorteilhafterweise beim Vorreinigen sowie bei der Beschichtung hilfreichen Durchbruch dadurch, daß hierin ein Einsatz mit größerer Wärmeleitfähigkeit angeordnet wird, kann die im Schneideinsatz entstehende Wärme in entsprechend besserem Maße, insbesondere über
die Auflagefläche, aber auch über den Klemmarm im Halter abgeführt werden. Voraussetzung hierfür ist lediglich ein Flächenkontakt des Einsatzes mit der Wandung der Durchbrechung. Die Abführung der Wärme über diesen Einsatz in den Klemmarm bzw. Klemmfinger sowie in die Auflage des Halters kann durch entsprechende Materialwahl des Halters sowie insbesondere durch das Material des Einsatzes beeinflußt werden, der aus einem Metall oder einer Metallegierung mit gutem Wärmevermögen, zugsweise aus Aluminium, Kupfer, einer Aluminium- oder Kupferlegierung oder einem niedrig legierten Stahl besteht.
Nach einer weiteren Ausgestaltung der Erfindung besitzen der Einsatz und die Durchbrechung einen der Außenkontur des Schneideinsatzes im wesentlichen ähnliches Außenmaß, vorzugsweise ist jeweils parallel zu den die Spanfläche begrenzenden Schneidkanten die Durchbrechungsoberkante bzw. die Außenkante des Einsatzes angeordnet. Abgesehen von der erzielbaren besseren Wärmeabfuhr bietet der Schneideinsatz mit "lnnen-"Einsatz noch den weiteren Vorteil, daß weniger kostspieliges Material für den Einsatz verwendet werden kann. Der Schneideinsatz selbst besteht aus einem beschichteten Substratwerkstoff. Die Ausdehnung des Einsatzes, der in der Durchbrechung des Schneideinsatzes Platz findet, wird praktisch nur durch die geforderte Stabilität des Schneideinsatzes begrenzt. Mit anderen Worten, die Dicke des Schneideinsatzes von der Außenkante bzw. der Freifläche bis zum Rand der Durchbrechung muß noch ausreichend stabil gegen Rißbildung sein.
Wie bereits eingangs erwähnt, ist es zur Lösung der Aufgabe der vorliegenden Erfindung nicht erforderlich, daß die Durchbrechung über ihre gesamte Länge einen gleichen Querschnitt aufweist. Insbesondere kann sich im Rahmen der vorliegenden Erfindung die Durchbrechung bei Schneideinsätzen mit Freiflächen unter einem positivem Freiwinkel konisch oder stufenweise zur Auflagefläche hin verjüngen.
Im Rahmen der vorliegenden Erfindung ist es ebenso möglich, die Durchbrechung über den größten Teil kreisrund auszubilden und nur über einen Teilbereich eine andersartige, rotationsin- dexierbare Form einzuprägen, die z.B. achteckig, sternförmig, aber auch rotationsasymmetrisch sein kann.
Der Schneideinsatz kann erfindungsgemäß aus einem Verbundkörper bestehen, der einen Substratkörper und eine hierauf abgeschiedene ein- oder mehrlagige Schicht besitzt. Als Substratkörpermaterial kommen Cermets, Hartmetalle oder Keramiken infrage. Als Beschichtungen kann auf die nach dem Stand der Technik bekannten Stoffe zurückgegriffen werden, so auf Hartstoffe, vorzugsweise Carbide, Nitride und/oder Carbonitride der Metalle der IVa- bis Vla-Metalle des Periodensystemes , AI2O3 und/oder Zr02, BN, diamantähnliche Schichten, amorphe Kohlenstoffschichten, sowohl als Einzellage als auch als Mehrfachlage mit unterschiedlichen der vorgenannten Stoffe.
Erfindungsgemäß wird bei der Herstellung von beschichteten Schneideinsätzen (ohne Befestigungsloch) zum Zerspanen ein Schneideinsatzrohling durch Pressen hergestellt, der eine von der Spanfläche bis zur Auflagefläche durchgehende Durchbrechung aufweist, deren Querschnittsprofil zumindest teilweise unrund ist oder zumindest teilweise kreisrund ist mit einem Durchmesser, der entweder < 0,2 x IC oder < 1,5 mm, vorzugsweise < 1 mm ist oder der einen Durchmesser aufweist, der > 0,65 IC, vorzugsweise > 0,75 IC oder > 13,5 mm, vorzugsweise > 15 mm ist, wobei IC der Innenkreisdurchmesser ist. Diese Durchbrechung wird nach dem Sintern zum Auffädeln des Schneideinsatzes sowohl beim Vorreinigen als auch zum Haltern beim Beschichten benutzt. Die dargelegte Verfahrensführung schafft den Vorteil, daß die Halterung der Schneideinsätze während der Vorreinigung und der Beschichtungen vereinfacht und damit verbilligt werden kann. Darüber hinaus ist die Möglichkeit geschaffen, die Reinigung bzw. die Beschichtung selbst zu verbessern bzw. mehrfache Beschichtungsgänge zu vermeiden. Die dargelegten Vorteile
ergeben sich in besonderem Maße bei Beschichtungsverfahren mit gerichteter Abscheidung bzw. bei Niedrigtemperatur-Beschich- tungsverfahren, wie beispielsweise dem PVD-Verfahren.
Weitere Ausführungsbeispiele sind in den Figuren dargestellt. Es zeigen
Fig. 1 eine Draufsicht auf einen Klemmhalter mit einem
Schneideinsatz,
Fig. 2 eine Draufsicht auf einen Schneideinsatz nach
Fig. 1,
Fig. 3 bis 6 einen Schnitt entlang der Linie A - A nach
Fig. 2 in unterschiedlichen Ausführungsvarianten,
Fig. 7a bis p alternative Ausführungsformen eines Schneideinsatzes nach der vorliegenden Erfindung, jeweils in einer Schnittansicht und einer Draufsicht,
Fig. 8a bis f jeweils Draufsichten auf Schneideinsätze mit jeweils mindestens 2 Durchbrechungen und
Fig. 9a bis f jeweils Draufsichten auf Schneideinsätze mit einer zentralen, aber unrunden Durchbrechung,
Fig. 10a, b eine Seitenansicht und eine Draufsicht auf einen viereckigen Schneideinsatz mit einer im wesentlichen kleeblattförmigen Durchbrechung und
Fig. 11a, b jeweils in Seitenansicht und einer Draufsicht einen viereckigen Schneideinsatz mit größerer Durchbrechung, wobei jeweils in Fig. 10 und 11
die größtmöglichen einbeschriebenen Kreise dargestellt sind.
Fig. 1 zeigt einen Klemmhalter 8 mit einer in nach dem Stand der Technik bekannter Weise versehenen Klemmpratze 9, mittels der eine quadratische Wendeschneidplatte 10 gehaltert wird.
Die Erfindung läßt sich ausnahmslos bei beliebigen nach dem Stand der Technik bekannten Schneideinsatzformen verwirklichen.
In den Fig. 2 bis 7 ist jeweils eine Schneidplatte mit einer quadratischen Spanfläche dargestellt. Einheitlich bei den Schneideinsätzen 10 ist, daß diese eine Spanfläche 11, die ggf. mit Erhebungen und/oder Vertiefungen, Fasen etc. versehen sein kann, und eine Auflagefläche 12 besitzen. Die Spanfläche 11 und die Auflagefläche 12 sind im wesentlichen parallel, was jedoch nicht zwingende Bedingung ist. Ebenso können die Schneideinsätze als mehrfach verwendbare Wendeschneidplatten ausgebildet sein, bei denen sowohl die Spanfläche 11 als auch die Auflagefläche 12 gleich gestaltet sind, somit nach dem Wenden die Auflagefläche als Spanfläche verwendet werden kann. Die Spanfläche 11 wird begrenzt durch Schneidkanten 17, die auch die Grenzlinie zu Freiflächen 13 bzw. 14 darstellen.
Der Schneideinsatz 10 besitzt eine relativ große Durchbrechung, in der ein Einsatz 15 angeordnet ist, dessen Oberfläche beispielsweise bündig mit der ihn umgebenden Spanfläche 11 abschließt und hieran auch angrenzt. Sie kann zur umgebenden Spanfläche alternativ auch überstehen. Entsprechendes gilt für die Wandung der Durchbrechung sowie für den Außenmantel des Einsatzes 15. Im vorliegenden Fall folgt die Grenzlinie etwa dem Verlauf der Schneidkante 17, wobei zusätzlich die Freifläche 13, 14 unter einem positiven Freiwinkel geneigt ist. Entsprechend der Neigung des Freiwinkels kann der Schneideinsatz 10 eine Stufe 18 besitzen; in entsprechender Weise der Einsatz 15 einen zurückgesetzten Absatz. Der Einsatz 15 kann,
wie in Fig. 6 dargestellt, quaderförmig oder zusätzlich (siehe Fig. 3) mit einer oberen Anfasung 19 versehen sein. Der wärmeleitende Einsatz 15 kann beispielsweise aus Aluminium oder Kupfer bestehen, die Wärmeleitfähigkeiten von 2,37 W/(cm x K) oder 3,98 W/(cm x K) , also wesentlich größere Wärmeleitfähigkeiten als das verwendete Hartmetall mit 0,88 W/(cm x K) haben. Die Wärmeleitfähigkeit des Einsatzes 15, an dem sowohl die Klemmpratze 9 aufliegt, also auch die Schneideinsatzauflage des Halters 8 hiermit in Berührung kommt, gewährleisten, daß bei der Zerspanung entstehende Wärme abgeführt werden kann, wodurch der Verschleiß der Schneidplatte 10 herabgesetzt und die Standzeit verlängert wird.
Die Querschnittsform des Einsatzes 15 muß nicht zwingend in den Außenkonturen dem Schneidkantenverlauf folgen, gleichermaßen sind in der Draufsicht bzw. im Querschnitt kreisförmige, rechteckige, sechseckige, ovale oder sonstwie geformte Einsätze 15 möglich, die geeignet sind, Wärme in die Klemmpratze bzw. die Auflagefläche des Halters abzuleiten. Unabhängig davon kann das Material des Einsatzes 15 insbesondere im Hinblick auf die Minimierung der Werkstoffkosten gewählt werden, d.h., hierbei kann es sich um ein Material handeln, das zum Zerspanen seine Platzhalterfunktion erfüllt.
Falls gewünscht, ist es im Rahmen der vorliegenden Erfindung selbstverständlich ebenso möglich, auch den Einsatz 22 mit einer zentralen Bohrung 23 zu versehen (Fig. 5). Dies dürfte insbesondere dann in Betracht kommen, wenn der Schneideinsatz 10 bereits vor dem Sintern bzw. vor dem Beschichten mit dem Einsatz 15 verbunden wird.
Während die Fig. 1 bis 6 ausnahmslos Schneideinsätze mit relativ großen Durchbrechungen darstellen, sind die in Fig. 7 bis 9 dargestellten Schneideinsätze jeweils mit Durchbrechungen nur kleinen Durchmessers versehen. Die in Fig. 7a, b dargestellte Durchbrechung 16 des Schneideinsatzes 10 ist im Querschnitt
kreisrund und hat einen Durchmesser, der < 0,2 x IC ist. Im Bereich der Dach- und Bodenfläche kann die betreffende Ausnehmung über eine Anfasung enden.
Die Ausführungsform nach Fig. 7c, d unterscheidet sich von der vorbeschriebenen durch eine nutförmige zusätzliche Ausnehmung 25, die eine rotatorische Indexierung zuläßt. Die Nut 25 erstreckt sich über die gesamte Schneideinsatzhöhe.
Bei der Ausführungsform nach Fig. 7e und f sind zur rotatori- schen Indexierung nur auf der Spanfläche 11 vier muldenförmige Vertiefungen 26 vorgesehen, die sich kleeblattartig um das zentrale Loch 26 verteilen.
Die in Fig. 7g und h dargestellte Ausführungsform besitzt eine zentrale Durchbrechung, die im Querschnitt kreuzförmig ist. Der betreffende kreuzförmige Querschnitt wird über die gesamte Schneideinsatzhöhe konstant beibehalten.
Um einen besseren Angriffspunkt für eine gewölbte Kalotte der Klemmpratze 9 des Halters 8 zu schaffen, kann der Schneideinsatz 20 im in Fig. 7i bis 9 dargestellten Fall eine Klemmmulde 21 besitzen. Zentral in der Kiemmulde, ggf. auch dezentral sind die Durchbrechungen vorgesehen, die zu Fig. 7a bis h beschrieben worden sind.
Die Ausführungsformen nach Fig. 8a bis f weichen von den vorbeschriebenen dadurch ab, daß jeweils mindestens zwei Durchbrechungen vorgesehen sind. Dies sind im Falle der Fig. 8a in einem in der Draufsicht dreieckigen Schneideinsatz 30 drei äquidistant zur Schneidkante liegende Durchbrechnungen 28, die jeweils kreisförmig sind und einen Durchmesser von weniger als 0,2 x IC aufweisen. Der Schneideinsatz 20 nach Fig. 8b besitzt spiegelsymmetrisch zu einer Flächendiagonalen liegende im Querschnitt länglich-runde Ausnehmungen 29.
Der rautenförmige Schneideinsätz 31 nach Fig. 8c besitzt jeweils im Bereich der stumpfwinkligen Schneidecken im Querschnitt kreisförmige Durchbrechungen 32, die symmetrisch zu der längeren Diagonalen liegen. Am quadratischen Schneideinsatz 20 nach Fig. 8d ist eine Ausführungsform mit vier Durchbrechungen 33 realisiert, die jeweils spiegelsymmetrisch auf den beiden Diagonalen liegen.
Der rautenförmige Schneideinsatz 31 nach Fig. 8e besitzt ebenfalls zwei im Querschnitt kreisförmige Durchbrechungen, die jedoch im Unterschied zur Ausführungsform nach Fig. 8c auf der längeren Diagonalen angeordnet sind. Bei dem in der Draufsicht quadratischen Schneideinsatz nach Fig. 8f sind nur zwei im Querschnitt kreisförmige Durchbrechungen 35 vorgesehen, die asymmetrisch auf einer Hälfte liegen.
Weitere Ausführungsvarianten der in den Fig. 8a bis f dargestellten Schneideinsatztypen 30, 20, 31 zeigt Fig. 9. Bei den dortigen Ausführungsformen wird einheitlich nur eine zentrale Durchbrechung verwendet, die im Querschnitt, dem Kantenverlauf folgend, dreieckig (siehe Ziffer 36), viereckig (37), rautenförmig (38), oval (39) linsenförmig mit zwei Spitzen (40) oder im wesentlichen kreisförmig (41) mit einer Abflachung 42 ausgebildet sein können. Im Falle der Fig. 9a, b und c wird hierbei im wesentlichen dem äußeren Schneidkantenverlauf gefolgt.
Die im Querschnitt kleinflächigen Durchbrechungen haben insbesondere bei der mechanischen Vorbehandlung von Schneideinsatzrohlingen und bei einer abschließenden Beschichtung Vorteile, da sie mittels dieser Durchbrechungen leicht aufgefädelt werden können. Die Durchbrechungen haben auch während des Sinterns noch Vorteile. Durch die im Bereich der Bohrung geschaffene weitere Außenfläche kann nämlich der Schneideinsatz während des Sinterns besser "entgast" und damit verdichtet werden. Dies verbessert die Gefügequalität und damit die Zerspanungseigenschaften.
Mittig angeordnete Durchbrüche 16, 25, 26, 27 und 36 bis 41 sind zweckmäßig bei außermittig auf die Spanfläche wirkende Klemmungen oder bei Klemmkonstruktionen, bei denen die Spanfläche die Referenz-Anlagefläche zum Trägerkörper darstellt. Die außenmittige Anordnung der Durchbrüche 28 bis 35 ist insbesondere bei von oben (auf die Spanfläche) wirkenden Klemmfingerkonstruktionen vorteilhaft, wenn deren Druckpunkt im Mittenbereich der Wendeschneidplatte liegt. Um bei mittigen Durchbrüchen und mittig auf die Spanfläche wirkenden Klemmungen eventuelles schädliches Kantentragen auf dem Rand des Durchbruches zu vermeiden, kann die Spanfläche um den Durchbruch herum leicht konkav gestaltet sein. Alternativ kann der Rand des Durchbruches gefast sein.
Aus Fig. 10 ist ein in der Draufsicht im wesentlichen viereckiger Schneideinsatz dargestellt, der eine Durchbrechung 27 in einer Kleeblatt- oder Kreuzform analog den Abbildungen nach Fig. 7h zeigt. Aus dieser Abbildung ist der größtmögliche einbeschriebene Kreis 43 ersichtlich.
Bei der Ausführungsform nach Fig. 11 ist die Durchbrechung 44 mit einem größtmöglichen einbeschriebenen Kreis 45 um ein deutliches Maß größer ausgebildet. Die betreffende Durchbrechung 46 ist durch vier jeweils um 90° versetzte Ausnehmungen, die sich über die gesamte Höhe des Schneideinsatzes erstrecken, von der Kreisform abweichend, wobei die zusätzlichen Ausnehmungen 47 im Querschnitt lappenförmig ausgebildet sind, so daß sich annähernd eine im Querschnitt rechteckige Ausnehmung 46 ergibt.