KANALSYSTEM FÜR ABLEITUNG SOWIE REINIGUNG VON VERSCHMUTZTER FLÜSSIGKEIT UND/ODER VON KOMMUNALEM ABWASSER
Gegenstand der Erfindung ist ein Kanalsystem mit Schleifenstromung zur Ableitung von Schmutzwasser und/oder Niederschlag Es bewirkt die kontinuierliche und gleichmaßige Beanspruchung der Kanalisation, eine Kürzung der Abflußzeit, die Erhaltung des aeroben Zustandes der im Abwasser befindlichen organischen, der Zersetzung ausgesetzten Stoffe und daß das System als Rohrbioreaktor fungiert Desweiteren ist Gegenstand dieser Erfindung eine kombinierte Anlage zur potenziellen Erhöhung der Energie Sie bewirkt die schnelle Ableitung der im abfließenden Wasser enthaltenen kernigen Schmutzpartikel (Treibgut) und daneben begünstigt sie die Erhaltung der organischen und einer Zersetzung ausgesetzten Stoffe in aerobem und/oder anoxischem Zustand
Ahnlicherweise sorgt sie dafür, daß durch den schnellen Abfluß des Fordergutes eine entsprechende Spulung im Rohrleitungssystem mit Schleifenstromung stattfindet, sowie dafür, daß im Abwasser eine entsprechende Bioflora entsteht, wodurch es von den Verschmutzungen gänzlich oder teilweise befreit wird
Die infrastrukturelle Entwicklung von Siedlungen - darin Wohnsiedlungen und In¬ dustriegebiete - bringt die Ableitung, Reinigung und schadensfreie Deponierung von kommunalen und Industrieabwassern, sowie von Niederschlag mit sich Das Sammeln und die Ableitung von Abwassern wird über Kanalisationsnetze gesichert Diese können, je nach Betriebsart, nach dem Gravitationsprinzip oder in Zwangsstromung - letztere wiederum unter Druck oder im Vakuum - betrieben werden, aber es gibt auch Kombinationen dieser Betriebsarten Die HU-PS Nr 182 345 bzw 196 636, ist geeignet, so ein zeitgemäßes Abwasserkanalsystem zu realisieren, in dem statt konventioneller Reinigungsschachte speziell für diese Aufgabe konstruierte Reinigungselemente aus Kunststoff verwendet werden
Das Kanalnetz befordert die gesammelte Abwasser in die Abwasserreinigungs¬ werke, wo diese mechanisch, physiko-chemisch und biologisch, oder in Kombination dieser Techniken gereinigt werden
Die Reinigungswerke können, nach deren Konstruktion, offene oder geschlossene Systeme sein, sie können überirdisch oder unterirdisch liegen, der Durchfluß des Wassers kann waagerecht oder senkrecht erfolgen, hinsichtlich ihrer Funktionstechnologie können sie in einer aeroben - sauerstoffreichen - Umgebung, oder anoxisch, oder aber auch in einer anaeroben Umgebung, ohne Sauerstoff wirken Ein solches, zeitgemäßes Abwasserreinigungsverfahren wird beispielsweise in der HU-PS Nr 194 784, bzw in US-PS Nr 180 967, dargestellt In diesen Fallen geht es um ein aerobes oder um ein aerobes und unaerobes, kombiniertes Abwasserremigungsverfahren
Früher gebaute Kanalisationssysteme haben also die Abwasser lediglich gesammelt und in die Abwasserreinigungswerke befordert Letztere haben wiederum die gesammelten und hingeführten Abwasser gereinigt Das heißt, die Sammel- und Beforderungsvorgange von Abwassern waren vom Reiniguπgsvorgang getrennt
Es ist eine bekannte Tatsache, daß in Kanalisationssystemen, die zur Ableitung von Abwassern dienen, die organischen Stoffe im Abwasser, abhangig von der Temperatur und von der Abflußzeit, in anaeroben Zustand geraten können So besteht die Möglichkeit, daß es sich chemische Bindungen entwickeln, die einerseits durch ihre kraftige Geruchsentwicklung die Umwelt ungunstig belasten, andererseits die einzelnen Anlagenteile (Schachte, Pumpstationen, mechanische Einrichtungen, Abwasserreinigungsanlagen) schwer schadigen (Beton- und Mettalkorrosion)
Solche Einwirkungen können vermehrt und verstärkt in regionalen Abwasser-kana- lisationssystemen auftreten, ferner in Kanälen mit wechselnder Durchflußbelastung (saisonale Siedlungen) und wenn sich der Wasserfluß in den Nachtstunden auf eine Mindestmenge reduziert
Die ungarische PatentschnftNr 851 734 enthielt den Vorschlag, die Umweltschaden durch Geruchsbildung in den Kanälen zu beseitigen Sie stellte ein Verfahren zur Reinigung der Luftfeuchtigkeit und zur Desodonerung dar, beschäftigte sich aber nicht mit den Beforderungs- und Reinigungsfunktionen im Kanalisationssystem Bei dem überwiegenden Teil der nach dem Gravitationsprinzip betriebenen Kanalisationssysteme war eine Beschrankung der Mindestdurchflußgeschwmdigkeit und der minimalen Flotationstiefe notwendig, um die kontinuierliche Beförderung mechanischer Verunreinigun-gen zu sichern Dies hat nach sich gezogen, daß man die Minimalwerte von Kanalgefallen und -durchmessern festlegen mußte Der Wert für das Gefalle betrug 3 %, und das vorgegebene Rohrdurchmesser war 20 cm
Darauf ist es zurückzuführen, daß Gravitationskanale im allgemeinen tiefgelegt werden, was deren Ausfuhrungskosten stark in die Hohe treibt Eine Reduktion der Tieflage wäre durch Erhöhung der Anzahl von Pumpstationen möglich, nur, wenn diese lediglich Wasserbeforderungsaufgaben erfüllen, so tragen sie zur weiteren Erhöhung der Kosten bei
Es laßt sich daher feststellen, daß frühere Kanalisationssysteme lediglich Abwasser- beforderungsaufgaben bei verhältnismäßig hohen Investitionskosten und bei extremer Streuung der Belastungsintensitat wahrgenommen haben Man wußte die Speicherkapazität der Kanäle, deren Dimensionen zur Auffrischung der beforderten Abwasser und deren gänzliche oder teilweise Reinigung nicht richtig auszunutzen
Das erste kombinierte System, das die Funktionen Abwasserbeforderung und Abwasserreinigung innerhalb der Kanalisation miteinander kombinierte, ist in einer ungarischen Patentanmeldung enthalten, die unter Nummer 21106/89 registriert wurde Nach diesem System werden in das Kanalnetz Reaktoren als Pumpstationen und/oder zur Erhöhung des Beforderungsdruckes und/oder als Abwasserreinigungs¬ anlagen, ausgestattet mit außen geführten und/oder im Inneren angebrachten Rezirkulations-Ieitungen eingebaut Durch die Rückführung der in den Reaktoren gezüchteten Biomasse über die Außen- und/oder Innenleitungen der Rezirkulation ist es möglich, die entsprechende Flotationstiefe in den Kanälen zu erreichen, die
Biomasse aufrechtzuerhalten und die für den Abwasserfluß zur Verfügung stehende Innenkapazität der Kanäle zur Abwasserreinigung zu nutzen.
Werden Abwasserreinigungsreaktoren in entsprechenden Abständen in das System eingesetzt, so ist es, dank der Pumpwirkung, möglich, das Kanalnetz in relativ hoher Lage anzulegen.
Als Nachteil dieser Lösung ist es zu werten, daß man die Flotationstiefe der Kanäle und die Erfüllung der Abwasserreinigungsaufgabe nur durch außen und innen angebrachte Rezirkulationsleitungen hat sichern können. Dies hat zu einer weiteren Erhöhung der Installationskosten des Kanalsystems beigetragen, und sich gleichzeitig als eine weitere Fehlerquelle des Betriebes herausgestellt. Nachdem die äußere Rezirkulation normalerweise für weitere Strecken ausgebaut wurde, waren ihre Auswirkungen auf den Energieverbrauch ebenfalls nachteilig. Gleichzeitig konnte sie, wegen ihrer kanalstrangweise angelegten Struktur, die gleichmäßige Belastung des gesamten Systems nicht sicherstellen, d.h. manche Kanalstränge waren unterbeansprucht, andere wiederum überbelastet. Sie ist nicht imstande, überbelastete Kanalabschnitte zu entlasten.
Die zum Abscheiden verschiedener Verschmutzungen eingebauten Separatoren vermochten es, lediglich das Treibgut lokal an den Gittern abzufangen, nicht aber dessen Weiterbeförderung. Die Konsequenz: Man mußte das aufgefangene Treibgut aus dem Kanalsystem in bewohnten Siedlungsgebieten entfernen, was aus volksgesundheitlichen Gründen zu beanstanden und unzuläßig ist.
Will man das Treibgut in einer Zerkleinerungsanlage behandeln, um anschließend im Abwasserstrom abfließen zu lassen, so ist dies zwar möglich, hat aber bestimmte nachteilige Auswirkungen.
Einerseits treibt die große Anzahl der nötigen Zerkleinerungsanlagen die Installationskosten in die Höhe, andererseits erweisen sie sich als beachtliche Fehlerquellen. Nicht zu vergessen: Das zerkleinerte Treibgut im Wasser verändert die Zusammensetzung der Biomasse im Reaktor und reduziert dadurch die
Reinigungswirkung Gleichzeitig induziert es die Gefahr der Verstopfung in den äußeren und inneren Rezirkulationsleitungen
Die Erfindung setzt sich zum Ziel, ein Kanalsystem mit Schleifenstromung zu entwickeln, das imstande ist, die kontinuierliche und gleichmäßige Beanspru-chung der einzelnen Kanalabschnitte ohne Rezirkulationsleitungen zu sichern, es ermöglicht die Abflußzeit zu reduzieren, die im Abwasser angesammelten organischen, einer Zersetzung ausgesetzten Stoffe in einem aeroben Zustand zu halten, und das Kanalsystem als Rohrbioreaktor zu benutzen
Als weitere Aufgabe der Erfindung hat man angesehen, eine kombinierte Anlage zur potentiellen Energieerhohung zu schaffen, die die im Leitungsnetz mit Schleifen¬ stromung abfließenden, kernigen Verunreinigungen (Treibgut, aufgefangen an den Gittern) abzusondern, schnell weiterzubefordern und dabei im Inneren des Bioreaktors die notige Bioflora zu entwickeln und beizube-halten, ferner durch den Einbau ensprechender mechanischer Anlagen die Schleifenstromung im Kanalnetz kontinuierlich aufrechtzuerhalten, durch die maschinelle Erhöhung der potentiellen Fließenergie höhere Lagen für das Netz zu ermöglichen und dadurch die Investitionskosten zu senken
Die Erfindung fußt auf folgenden Erkenntnissen
• Wird das Kanaisystem zum Sammeln und Ableiten von Abwassern als ein Leitungsnetz mit Schleifenstromung ausgebildet, so kann man die notwendige, ideale Flotationstiefe im Kanal ohne extra einzubauende Rezirkulationsleitungen sichern, ebenfalls die Stromungsgeschwindigkeit, die gleichmäßige Belastung des gesamten Kanalsystems mit Schleifenstromung, sowie die Entlastung überbe¬ anspruchter Kanalabschnitte
Es besteht die Möglichkeit, die zur Abwasserreinigung nötige Biomasse herzustellen und beizubehalten, und zwar durch kombinierte Anlagen, die der potentiellen Energieerhohung und/oder der Abwasserreinigung dienen, und in die Knotenpunkte des Leitungssystems mit Schleifenstromung und/oder außerhalb
der Knotenpunkte eingebaut werden Dadurch wird es möglich sein, das Leitungssystem mit Schleifenstromung als Rohrbioreaktor zu nutzen, das heißt, in den Innenraumen der kombinierten Anlagen und des Kanalsystems Abwasserreinigung mit akzeptablem Zeitbedarf zu bewerkstelligen
Für die Positionierung der kombinierten Anlagen zur potentiellen Energie¬ erhohung und/oder Abwasserreinigung in technisch notwendigen und zweck¬ mäßigen Abstanden voneinander ergibt sich die Möglichkeit, das gesamte Kanalsystem in optimaler Lage und am wirtschaftlichsten zu realisieren
• Werden in Systemen nach dem Zwangsstromungspπnzip die Druck- oder Vakuumstationen durch kombinierte Anlagen für die potentielle Energieerhohung und/oder Abwasserreinigung ersetzt, so kann man eine gleichwertige Ab- wasserabfuhrung und -reinigung zusammen in einem Kanalsystem mit Schleifenstromung erzielen
• Wird das Kanalsystem mit Schleifenstromung als Rohrbioreaktor betrieben, so kann man den theoretisch optimalen Reinigungseffekt erreichen Dies trifft besonders auf die Situation zu, wenn Rohabwasser an unzahligen Stellen des Schleifenkanalnetzes in das System eingespeist wird In diesem Falle wirkt sich die fraktionierte Einspeisung ganz besonders gunstig aus
Dieses Kanalsystem, das mit Schleifenstromung als Bioreaktor funktioniert, erhalt konstante Temperaturverhaltnisse für den gesamten Abwasser-remigungsvorgang aufrecht Die Konsequenz Höhere Stabilität und höhere Reinigungsstufe Nit- rifikation und Denitrifikation verbessern sich Als Folge gestalten sich Abbauzeiten wesentlich kurzer und der notige Raumbedarf erheblich geringer, im Vergleich zu Reinigungsanlagen, die, ebenerdig oder über der Erde gefuhrt, den Unbillen des Wetters ausgesetzt sind
Im Sinne der Erfindung wird die gesetzte Aufgabe durch ein als Rohrbioreaktor betriebenes Kanalsystem mit Schleifenstromung gelost, das vordergrundig zur Ableitung und/oder zur ganzlichen oder teilweisen Reinigung von stromenden
Flüssigkeiten in erster Linie von Abwassern, ohne äußere oder innere Rezirkulation, geeignet ist, und bei dem kombinierte Anlagen zur potentiellen Energieerhohung und/oder Abwasserreinigung in die Knotenpunkte des Systems und/oder außerhalb dieser Knotenpunkte gesetzt sind
Abhangig von der Betriebsart wird das Kanalsystem mit Schleifenstromung nach dem Gravitationsprinzip und/oder in Zwangsstromung, gegebenenfalls als gemischtes System ausgeführt, seine Lage kann wiederum waagerecht angelegt sein und/oder das Netz kann nach einem vom waagerechten abweichenden Modell gefuhrt werden
Die der potentiellen Energieerhohung und/oder der Abwasserreinigung dienende, kombinierte Anlage entspricht ihren Aufgaben, wie in der Erfindung beschrieben, so daß sie eine Abscheidevorrichtung für das Treibgut, untergebracht im biologischen Reaktorraum, sowie ein entsprechendes Fassungsvermögen für die Energie¬ erhohung enthalt Hier befinden sich die Treibgut-Ruckhaltevorπchtung, als Verbindungselement zwischen dem biologischen Reaktorraum und dem weiteren Innenraum für die potentielle Energieerhohung, ferner, im biologischen Reak¬ torraum, eine Luftventilations- und/oder -mischanlage für den Oberflachen- und/oder Tiefenbetrieb, ebenfalls die Pumpanlage zur Forderung der Schleifenstromung, währenddessen im Innenraum für die potentielle Energieerhohung eine mecha¬ nische Anlage zur Beförderung des Abwassers und des Treibgutes, und/oder ein Absaugrohr untergebracht sind
Weitere Einzelheiten des Kanalsystems mit Schleifenstromunggemaß der Er¬ findung werden anhand von Zeichnungen ausgeführt In der Zeichnung zeigen
Figur 1 Übersicht der Anordnung des Kanalsystems mit Schleifen¬ stromung, sowie der kombinierten Anlagen zur potentiellen Energieerhohung und/oder Abwasserreinigung - allgemeine Aus¬ fuhrung
Figuren 2 und 3 Übersicht und Ansicht eines Kanalsystems mit Schleifenstromung, sowie der kombinierten Anlagen zur potentiellen Energieerhohung
und/oder Abwasserreinigung - Ausfuhrung nach dem Gravitations¬ prinzip Figuren 4 und 5 Übersicht und Ansicht eines Kanalsystems mit Schleifenstromung, sowie der kombinierten Anlagen zur potentiellen Energieerhohung und/oder Abwasserreinigung - Funktionsprinzip unter Betriebs¬ druck Figuren 6 und 7 Übersicht und Ansicht eines Kanalsystems mit Schleifenstromung, sowie der kombinierten Anlagen zur potentiellen Energieerhohung und/oder Abwasserreinigung - Funktionsprinzip gemischte Betriebsart
Figur 8 Übersicht eines weiteren Kanalsystems gemäß der Erfindung, und
Figur 9 Übersicht einer möglichen Form einer kombinierten Anlage zur potentiellen Energieerhohung und/oder Abwasserreinigung
Figur 1 ist eine Übersicht einer möglichen Anordnung des Kanalsystems mit Schleifenstromung und der kombinierten Anlagen 1 zur potentiellen Energie¬ erhohung und/oder Abwasserreinigung Hier sind Hauptsammelkanale 2, Schleifen- kanale 3 und Seitensammelkanale 4 nach dem Prinzip der Schleifenstromung mit- einander verbunden In den Knotenpunkten des Kanalsystems mit Schleifen¬ stromung werden die kombinierten Anlagen 1 zur potentiellen Energieerhohung und/oder Abwasserreinigung untergebracht
Aus der letzten kombinierten Anlage 1 fuhrt ein Ableitungsrohr 5 des Schleifen- Systems heraus, an dessen Ende sich eine Nachreinigungsvorrichtung 6 befindet
Figuren 2 und 3 zeigen eine zeichnerische Darstellung der Draufsicht und der Ansicht eines Kanalsystems mit Schleifenstromung sowie von kombinierten Anlagen 1 zur potentiellen Energieerhohung und/oder Abwasserreinigung, für den möglichen Betriebsmodus nach dem Gravitationsprinzip Hier sind die Hauptsammelkanale 2 und die Schleifenkanale 3 nach dem Prinzip der Schleifenstromung miteinander verbunden Im Hauptsammelkanal 2 und in den Schieifenkanalen 3 befinden sich eingebaute Reinigungsschachte und/oder Reinigungsvorrichtungen 7 und hier
werden die Nebensammelkanale 4 angeschlossen Die kombinierten Anlagen 1 zur potentiellen Energieerhohung und/oder Abwasserreinigung sind in den Knoten¬ punkten des Kanalsystems mit Schleifenstromung untergebracht, sie bestehen aus einem biologischen Reaktorraum 12, einem Innenraum 13 für die potentielle Energieerhohung sowie aus Pumpen zur Beförderung von Abwasser und Treibgut und/oder aus einem Absaugrohr, schließlich aus der Pumpe 9 für die Aufrechterhaltung der Schleifenstromung Diese kombinierte Anlage 1 ist Ausgangs¬ punkt eines weiteren Hauptsammeikanals 2 oder, im Falle der letzten kombinierten Anlage 1 , gibt es ein Ableitungsrohr 5, das aus dem Schleifensystem herausfuhrt
Figuren 4 und 5 zeigen eine Draufsicht und Ansicht eines Kanalsystems mit Schleifenstromung sowie von kombinierten Anlagen 1 zur potentiellen Energie¬ erhohung und/oder Abwasserreinigung in der Betriebsart, in der das System unter Druck funktioniert Hier sind die Hauptsammelkanale 2 und die Schleifenkanale 3 über eine Leitung unter Druck nach dem Prinzip der Schleifenstromung miteinander verbunden Angeschlossen an den Hauptsammelkanal 2 und an die Schleifenkanale 3 befinden sich Leitungen unter Druck für die Nebensammelkanale 4, mit ange¬ schlossenen, eigenen Pumpstationen 10 In die Knotenpunkte des Kanalsystems mit Schleifenstromung im Druckbetrieb werden kombinierte Anlagen 1 zur potentiellen Energieerhohung und/oder Abwasserreinigung eingesetzt, sie enthalten einen biolo¬ gischen Reaktorraum 12, einen weiteren Innenraum für die potentielle Energie¬ erhohung 13, eine Pumpe 8 zur Sicherstellung der Beförderung von Abwasser und Treibgut und/oder ein Absaugrohr, schließlich eien Pumpe 9 zur Aufrechterhaltung der Schleifenstromung Ausgangspunkt eines weiteren Hauptsammelkanals 2 ist die kombinierte Anlage 1 oder für das Ablaßrohr 5 des Schleifensystems die letzte kom¬ binierte Anlage 1
Gemäß Fig 8 sind Hauptsammelkanale 2 und Schleifkanale 3 in einem aus Schleifen 1-VI bestehenden Schleifenstromungsnetzen nach unterschiedlichen Schleifenstromungen angeschlossen Doppelpfeile zeigen die Schleifstromungen und Pfeile die Forderstromungen Es sind solche Strecken 3a die gleichzeitig zu mehreren Schleifen gehören In dem Hauptsammelkanal 2 und in den Schleifenkanalen 3 werden Reinigungsschachte und Abwasserreiniger eingebaut,
hier schließen die Nebensammelkanale 4 an. In den Knotenpunkten des Schleifenströmungsπetzes befinden sich kombinierte Anlagen 1 zur Verstärkung der potenziellen Energie und/oder zur Abwasserreinigung, die auch den Raum für die Unterbringung der Anlagen für den biologischen Reaktor, für die Verstärkung der potenziellen Energie und für die maschinelle Einrichtung zur Beförderung vom Abwasser und von Schmutzpartikeln enthalten.
Aus den kombinierten Anlagen 1 in den Knotenpunkten öffnet sich der weitere Hauptsammelkanal und das Schleifenkanalsystem, bei der letzten kombinierten Anlage befindet sich hier ein Ableitungsrohr 5 des Schleifensystems.
Hier sind die Hauptsammelkanale 2 und die Schleifenkanäle 3 im gemischten Betriebsmodus als Schleifenströmung nach dem Gravitationsprinzip miteinander verbunden. In den Hauptsammelkanal 2 und in die Schleifenkanäle 3 sind Reinigungsschächte 7 und/oder Reinigungsvorrichtungen eingebaut, wo sich gleichzeitig die Anschlüsse der Nebensammelkanale 4 nach dem Gravitations¬ und/oder Druckbetriebsprinzip befinden. Darüber hinaus besteht die Möglichkeit, die Nebensammelkanale 4 direkt an die Haupsammelkanäle 2 und an die Schleifenkanäle 3 im Druckbetriebsmodus anzuschließen, sie sind mit eigenen Pumpstationen 10 ausgestattet. In die Knotenpunkte des Kanalsystems mit Schleifenströmung werden die kombinierten Anlagen 1 zur potentiellen Energieerhöhung und/oder Abwasserreinigung eingesetzt. Sie bestehen aus einem biologischen Reaktorraum 12, einem Innenraum für die potentielle Energieerhöhung 13, aus der maschinellen Einrichtung zur Beförderung von Abwasser und Treibgut 8 und/oder das Absaugrohr, ferner die Pumpstation 9 für die Aufrechterhaltung der Schleifenströmung. Ausgehend aus der kombinierten Anlage 1 gibt es einen weiteren Hauptsammelkanal 2, bzw. bei der letzten kombinierten Anlage 1 ein Ableitungsrohr 5 des Schleifensystems.
Fig. 9 ist die Darstellung einer möglichen Form der Ausführung einer kombinierten Anlage 1 für die potentielle Energieerhöhung und/oder Abwasserreinigung. Innerhalb der Anlage befinden sich ein biologischer Reaktorraum 12, sowie ein weiterer Innenraum 13 zur potentiellen Energieerhöhung. Zwischen dem biolo-
gischen Reaktorraum 12 und dem Innenraum 13 zur potentiellen Energieerhohung gibt es eine Ruckhalteanlage 14 für das Treibgut Der biologische Reaktorraum 12 enthalt eine Pumpe 9 zur Aufrechterhaltung der Schleifenstromung, die Luftventilationsanlage 15 und/oder Luftmischanlage 16, wogegen der Innenraum 13 zur potentiellen Energieerhohung nimmt eine Pumpe 8 zur Beförderung von Ab¬ wasser und Treibgut auf
Einige mögliche Ausfuhrungen der Funktionsweise des Kanalsystems mit Schleifen¬ stromung und der kombinierten Anlage zur potentiellen Energieerhohung und/oder Abwasserreinigung, sowie den Vorgang der Abwasserableitung und der Abwasser¬ reinigung, wie in dieser Erfindung beschrieben und in den Zeichnungen dargestellt, mochten wir hier naher erleutem
Bei einer möglichen Variante, wie in der Figur 1 dargestellt, gelangt das Abwasser über die Einlasse durch die Nebensammelkanale 4 in die Hauptsammelkanale 2, bzw in die Schleifenkanale 3 Hier vermischt es sich mit den bereits teilweise gereinigten, Mikroorganismen enthaltenden Abwassern aus der Schleifenstromung Das Wassergemisch gelangt anschließend, der Abflußrichtung entsprechend, in die kombinierte Anlage 1 zur potentiellenEnergieerhohung und/oder Abwasserreinigung im Knotenpunkt des Systems Hier wird das Treibgut abgesondert und anschließend das Wasser biologisch gereinigt Die maschinelle Einrichtung sorgt für die Ein- speisung in das Kanalsystem mit Schleifenstromung in konstanten Mengen Der Wasseruberschuß kommt nach der biologischen Reinigung und der potentiellen Er¬ höhung der Energie in den anschließenden Hauptsammelkanal 2, gefuhrt auf Ein- gangsniveau, wird gänzlich oder teilweise gereinigt und passiert das Kanalsystem In diesem Abschnitt vermischt es sich mit den hier eingespeisten Rohabwassern und wird, dank seiner Biomassengehalt, bereits hier einer gründlichen biologischen Reinigung unterworfen Danach gelangen die bereits auf diese Art und Weise gerei¬ nigten Abwasser wieder in eine kombinierte Anlage 1 zur potentiellen Energie- erhohung und/oder Abwasserreinigung, um nach den bereits beschriebenen Reinigungsvorgangen erneut in das Kanalsystem mit Schleifenstromung eingespeist zu werden, wo sie nach potentieller Energieerhohung das Kanaisystem passieren
In den einzelnen Kanalabschnitten des Kanalsystems mit Schleifenstromung findet die aerobe oder anoxische Reinigung des Abwassers, in Abhängigkeit von der Reinigungstechnologie der kombinierten Anlage 1 zur potentiellen Energieerhohung und/oder Abwasserreinigung, statt Erfolgt im biologischen Raum der kombinierten Anlage 1 ein biologischer Abbau mit Luft, so vollzieht sich die Reinigung im anschließenden Abschnitt des Schleifenkanals 3 und des Hauptsammelkanals 2 unter aeroben Bedingungen, Lauft die biologische Reinigung dagegen im biologischen Raum der kombinierten Anlage 1 ohne Luft in einem sogenannten Mischraum, so ist die Reinigung im anschließenden Abschnitt des Schleifenkanals 3 und des Hauptsammelkanals 2 biologisch anoxisch Das heißt, im letzteren Fall entwickelt sich in den Aerob-Abschnitten Nitrat aus dem Ammoniak, und der dabei anfallende Sauerstoffgehalt wird zur Reinigung der Rohabwasser verwendet Aerob und anoxisch wirkende, biologische Reiniguπgsvorgange lassen sich daher im Kanalsystem mit Schleifenstromung einrichten, alternativ eingestellt, wird nicht nur ein biologischer Abbau der organischen Bestandteile der in das Kanalsystem eingespeisten Abwasser bewerkstelligt, sondern die Nitπfikation des Ammoniaks, sowie die Denitrifikation, d h der Abbau der so entstandenen Nitrate ebenfalls Neben der biologischen Phosphor-abscheidung besteht die Möglichkeit, innerhalb des Kanalsystems den Restphosphorgehalt des Wassers unter chemischer Einwirkung ausfallen zu lassen Diese Möglichkeit besteht, wenn man in die kom¬ binierte Anlage 1 am Einlauf des Systems Eisenbindungen, entsprechend dosiert, in den biologischen Raum gibt Durch die Schleifenstromung gelangt namlich eine an einem Punkt in das System eingeführte Chemikahe, durch die ausgleichende Wirkung des Kanalsystems, innerhalb kürzester Zeit überall hin und kann wirken
Die Abwasser, im Kanalsystem mit Schleifenstromung teilweise oder gänzlich gereinigt, verlassen, aus der kombinierten Anlage 1 kommend, über das Ablaßrohr 5 des Schleifensystems das Abfluß- und Reinigungssystem, und erreichen die Anlage 6, in der die Nachreinigung stattfindet Hier vollzieht sich, abhangig von der Reinigungswirkung des Kanalsystems, entweder eine anschließende, nachträgliche Reinigungsphase oder das gereinigte Wasser gelangt einfach, nach einer Desinfek¬ tion, die auf die Schlammabscheidung folgt, in die Auffangbecken
Aus dieser Beschreibung läßt es sich folgern, daß, durch entsprechende Gestaltung des Kanalsystems mit Schleifenstromung und der kombinierten Anlagen 1 zur potentiellen Energieerhohung und/oder Abwasserreinigung, die Möglichkeit besteht, die Abwasser über hochgefuhrte Kanäle abzuleiten, und darüber hinaus - insbesondere bei kleineren und mitleren Siedlungen und in Gartenstädten - die kommunalen Abwasser bei guter Wirtschaftlichkeit und hohem Wirkungsgrad zu reinigen
Nach einer anderen möglichen Losungsalternative gemäß Figuren 2 und 3 arbeitet das Kanalsystem mit Schleifenstromung nach dem Gravitationsprinzip Danach gelangt das an vielen Abflüssen eingespeiste Abwasser über Nebensammel-kanale 4 per Gravitation, gefuhrt durch Reinigungsschachte und/oder Remigungselemente 7 in die Schleifenkanale 3 und Hauptsammelkanale 2 Sie vermischen sich in den erwähnten Kanalabschnitten mit den bereits teilweise gereinigten, Mikroorganismen enthaltenden Abwassern aus der Schleifen-stromung und kommen sodann in den biologischen Reaktorraum 12 der kombinierten Anlage 1 zur potentiellen Energie¬ erhohung und/oder Abwasserreinigung, die sich in der Fließrichtung im Knotenpunkt des Systems befindet Nach erfolgter biologischer Reinigung, wie beschrieben, gelangt eine konstante Wassermenge mit Hilfe der Pumpe 9 zur Aufrechterhaltung der Schleifenstromung in den anschließenden Schleifenkanal 3, passiert dieses Schleifensystem und nimmt am Reinigungsvorgang teil Der Abwasseruberschuß - abhangig vom Einlaß - wird aus dem Innenraum 13 zur potentiellen Energie¬ erhohung unter Einwirkung der Pumpe 8 zur Beförderung des Abwassers und des Treibgutes in den anschließenden Abschnitt des Hauptsammelkanals geleitet Im weiteren ist der Ableitungs- und Reinigungsvorgang identisch mit der Methode, dar¬ gestellt in Figur 1
Die Abwasserableitungs- und -reinigungsvorgange, wie in Figuren 4 und 5 darge¬ stellt, lassen sich auch im Zwangsstromungs- und in gemischtem Betrieb organi- sieren und sind mit den Beschreibungen in Figuren 2 und 3 identisch Der einzige Unterschied ist, daß der Einlaß von Abwassern gemäß Figuren 4 und 5 über eigene Pumpstationen 10, und das Sammeln, die Schleifenstromung und die Beförderung der Abwasser in den Leitungen unter Druck erfolgt
Die Losungen gemäß Figuren 6 und 8 wiederum ermöglichen den Einlaß, das Sammeln, die Schleifenstromung und die Beförderung von Abwassern, abhangig vom System, entweder im Betriebsmodus Druck oder Gravitation
Das Abwasser gelangt aus den Einlassen mit Hilfe der Anschluß- und Neben¬ sammelkanale in die Hauptsammelkanale, bzw in die Kanäle der Schleifen Es vermischt sich hier mit dem bereits partiell gereinigten und Mikroorganismen ent¬ haltenden Abwassern us der Schleifenstromung und gelangt weiter, entsprechend der Stromungsrichtung, in die kombinierte Anlage (Speiseeinheiten) an den Schleifenknotenpunkten zur Erhohung der potentiellen Energie und/oder der Abwasserreinigung Hier vollzieht sich eine maschinelle Reinigung vom Treibgut über Gitter, die Abwasser werden anschließend biologisch gereinigt und in konstant gehaltenen Mengen in die Schhfenstromung wider maschinell eingespeist Das überschüssige Abwasser kommt nach der biologischen Reinigung und Erhohung dessen potentieller Energie in den anschließenden Hauptsammelkanal, der auf Anfangsniveau liegt und fließt, partiell oder generell gereinigt, im Kanalsystem weiter Hier vermischt es sich mit den an dieser Stelle in das System eingespeisten primären Abwassern, und - dank seines hohen Geahlts an Mikroorganismen - sorgt dafür, daß die rohen Abwasser im gegebenen Kanalabschnitt biologisch gereinigt werden Die an dieser Stelle und auf diese Art und Weise gereinigten Abwasser kommen wider in eine kombinierte Speiseeinheit am Netzknotenpunkt, dor vollziehen sich erneut die bereits erwähnten Klarvorgange, und sie gelangen wider in das Kanalnetz mit seiner Schleifenstromun, bzw nach Erhohung der potentiellen Energie (Umhebevorgang) wieter im Kanalsystem In den einzelnen Kanalab- schnitten des Netzes vollzieht sich die Reinigung des Abwassers entweder unter aeroben oder anoxischen Bedingungen, abhangig von der angewendeten Reinigungstechnologie der Anlage im fraglichen Knotenpunkt des Netzes
Wenn im biologischen Klarraum der kombinierten Anlage die klarung des Wassers biologisch und im Beisein von Luft erfolgt, so entwickelt sich der Reinigungseffekt im anschließenden Schleifenkanal und im nachfolgenden Abschnitt des Hauptsam¬ melkanals unter aeroben Bedingungen wenn allerdings im biologischen Klarraum Abwassserreinigung ohne Beisein von Luft nach dem sogenannten anoxischen
biologischen Abwässer im anschließenden Schliefenkanal und im nachfolgenden Hauptsammelkanal anoxisch-biologisch gereinigt. Mit anderen Worten verwendet man Sauerstoff aus dem Ammoniagehalt des Abwassers und aus dem in den Aerobabschnitten sich entwickelnden Nitragehalt zur Reinigung des durchströmenden Wassers.
Auf diese Art und Weise besteht daher die Möglichkeit, in einem Kanalsystem mit Schleifenströmung aerobe und anoxische biologische Klärvorgänge einzuleiten, und durch deren entsprechende abwächselnde Anwendung können die primären Abwässer, die in das Kanalsystem gelangen, durch Abbau der biologischen orga¬ nischen Bestandteile geklärt werden, darüber hinaus kann sogar die Nitrifikation des Ammoniaks sowie der Abbau d.h. die Denitrifikation von Nitraten, die sich in der Anlage entwickeln, erfolgen. Neben der teilweisen Entfernung des biologischen Phosphors besteht innerhalb des Systems die Möglichkeit, den Restphosphor chemisch ausfallen zu lassen. Dies läßt sich entweder gleich am Anfang des Klärvorganges realisieren, oder an einer beliebigen kombinierten Kläranlage, durch Zugabe von Eisenverbindungen in die Vorgänge im biologischen Innenraum. Die Strömungen in den Schleifen haben nämlich den zusätzlichen Vorteil, daß die Wirkung eines beliebigen Zusatzes, eingespeist an einer beliebigen Stelle in das System, dank der ausgleichenden Wirkung des Gesamtkanalsystems, innerhalb kürzester Zeit überall wirksam wird.
Die so teilweise oder komplett gereinigten Abwässer passieren das Kanalnetz mit seinen Schleifenstromungen und verlassen es über ein Ablaßrohr hinter der letzten kombinierten Kläranlage mit Nährstoffherstellung, und werden notfalls in eine Nach¬ kläranlage geleitet. Hier können sie, abhängig von der bereits erzielten Reinigungswirkung des Kanalsystems, weiter behandelt werden, oder durchlaufen eine letzte Abspaltung von festem Treibgut und schwebendem Schlamm, werden desinfiziert und kommen in eine Auffanganlage.
Eine mögliche Ausführung der kombinierten Anlage 1 zur potentiellen Energie¬ erhohung und/oder Abwasserreinigung, wie in Figur 9 dargestellt, geht davon aus, daß das im Kanalsystem mit Schleifenströmung geführte und bereits teilweise
gereinigte Abwasser die Abscheidevorrichtung 1 1 für Treibgut in der kombinierten Anlage 1 passiert Durch die Spalten fließt das Abwasser in den biologischen Reaktorraum 12, wo es, der gegebenen Aufgabe der Anlage entsprechend, entweder aerob oder anoxisch, biologisch gereinigt wird Im ersten Fall vollzieht sich im biologischen Reaktorraum 12 der Abbau der biologisch-organischen Bestand¬ teile, wobei der Sauerstoffgehalt des Gemischs, durch Ventilation mit Hilfe der Mischvorrichtung mit Tiefenwirkung, eine wesentliche Erhohung erfahrt und eine Ammoniak-Nitπfikation erfolgt Vollzieht sich die biologische Reinigung anoxisch, so lauft eine denitnfizierende Reinigung, d h der Abbau der Nitrat-Bindungen im biologischen Raum ohne Sauerstoffzufuhr, durch die Mischvorrichtung 16 in konstanter Bewegung gehalten, beim Abbau des Gehalts an organischen Stoffen
Das nach diesem Verfahren teilweise oder ganzlich biologisch gereinigte Abwasser gelangt, mit Hilfe der Pumpe 9 zur Aufrechterhaltung der Schleifenstromug, in konstanten Mengen in den Schleifenkanal 3 Der im Zuge dieses Verfahrens entstehende Überschuß an bereits gereinigtem Abwasser erreicht den Innenraum 13 zur potentiellen Energieerhohung über eine Ruckschalteanlage 14 zum Abfangen des Treibgutes Hierher gelangt ebenfalls das am Gitter der Treibgut- Abscheidevorπchtung 11 abgefangene und durch eine Schneckenvorrichtung entfernte Treibgut, vermischt sich dort mit den überschüssigen Abwassern, und erreicht den anschließenden Abschnitt des Hauptsammelkanals 2 über eine Anlage 8 zur Beförderung von Abwasser und Treibgut Das auf diese Art und Weise biologisch gereinigte und bereits über das System geflossene Abwasser nimmt, dank seines Gehalts an Mikroorganismen, an den Reimgungsvorgangen in den anschließenden Schleifenabschnitten teil, und verlaßt das System über das Ableitungsrohr 5 der letzten kombinierten Anlage 1 , um hinterher in die Nachklaranlage zu gelangen
In Kanalsystement mit Schleifen können wir eine kontinuierliche Strömung rund um die Uhr im Rohrbioreaktor sichern, wobei im gesamten Netz überall gemischte Abwasser, Gewässer mit Roh- und lebendigem Schlamm sowie bei entsprechender Sauerstoffzufuhr der Mixtur entsprechend in den Einspeiseanlagen gegen sind Die Einspeiseanlagen befinden sich im Schleifennetz an den Knotenpunkten in Ab-
standen von 1 -1 ,5 km Ihre vordergrundige Aufgabe ist es, für die Sauerstoffzufuhr des rohen und gemmischten Abwassers zu sorgen, darüber hinaus bewirken sie deren Rückführung in das Schleifensystem und die Beförderung des Wasseruberschusses in die nächste Schleife
Das vom Abwasser mitgefuhrte Treibgut wird in der Speiseeinheit über Gitter abgesondert und von dort gelangt es direkt in die Reinigungsschacht des Hauptsammelkanals, ohne in die Schleifenstromung gelangen zu können Die so abgefangene, feste Verunreinigung wird aus dem System entweder bei der letzten Einspeisanlage oder in der letzten Reinigungsstufe hinter dem Schleifenkanal aus dem Kreislauf entfernt
Das mit lebendigem Schlamm vermischte Abwasser kann über Turboinjektoren die mit Geraten zur Messung des gelosten Sauerstoffs geregelt werden, genugende Mengen Sauerstoff aufnehmen, um den Nahrstoffabbau in dem Schleifensystem einzuleiten, bzw durchzufuhren
Die Verweildauer in den einzelnen Schleifenabschnitten betragt - abhangig von deren Lange - durch die Regelung der Schleifenstromung und von der Menge des einfließenden Rohabwassers abhangig etwa 10-12 Stunden, wobei dieselbe in dem Gesamtschleifensystem, abhangig von der Zahl der Schleifen und der Anschlüsse, wenigstens 20-24 Stunden erreicht, in manchen Fallen sogar 48-72 Stunden Dies bewirkt, daß in den Rohrbioreaktoren in den meisten Fallen eine Abwasserreinigung bei voller Oxydation realisiert wird Die Verweildauer des Schlammes kann durch die Sicherung der entsprechenden Schiammkonzentration auch 30-40 Tage erreichen Das Gemisch der rohen, lebendigen und überschüssigen Schlamme befindet sich im Zustand kontinuierlicher Strömung, die Gefahr einer Sediment- bildung besteht bei Sicherung der entsprechenden Stromungsgeschwindigkeit nicht Die Entfernung des überschüssigen Schlammes ist durch Weiterfuhrung in das nächste Schleifensystem gewährleistet und kann durch Regulierung der Schlammkonzentration geregelt werden Die Entfernung des überschüssigen Schlammes aus dem Gesamtsystem erfolgt aus dem letzten Speiseeinheit, der über¬ schüssige Schlamm gelangt, durch das gereinigte Abwasser befordert, in die Nach-
behandlung Hier werden Wasser und Schlamm mittels Phasenabtrennung (Ablagerung, maschinelle Phasenabtrennung, unsw ) voneinander getrennt, wobei der Wassergehalt bei eventueller chemischer Behandlung (Desinfektion) in die Auffangs- oder Verwendungsanlage gefuhrt wird
Beim Auffang in dem Innenrohr-Biorektorsystem wird - abhangig von dessen Qualitatsstufe - durch Anwendung von anoxischen und anaeroben Schleifen, bzw durch gehczeitiger Zufuhrung von Chemikalien eine Denitrifikation und eine Entfernung des Phosphorgehalts vorgenommen
Beim biologischen Abbau wird sowohl zur Nitrifizierung als auch zur Denitrifizierung eine bestimmte Temperatur benotigt, um die schnelle Vermehrung der nitrifizirenden Bakterien und die notwendige Reaktionsgeschwindigkeit zur gewährleisten In dem Innenrohr-Biorektor, der eine geschlossene Einheit darstellt und in dem sich das Abwasser mit der abbauenden Bakterienpopulation sofort vermischt, weist die Temperatur eine weitaus kleinere Schwankung auf, wie es in offenen Anlagen der Fall ist In den Kanälen kann das ganze Jahr hindurch ein gleichmäßiger Temperaturbereich von 15-24 °C bewahrt werden Demzufolge sind die Umstände un die Möglichkeiten für den Abbau von Stickstoffverbindungen weitaus besser als beim Abbau derselben in anderen Anlagentypen
Obwohl wir an den vorgestellten Beispielen nur einige der vielen technischen Losungen dieser Erfindung dargestellt haben, ist es offenkundig, daß unzählige weitere technische Losungen nach dem gleichen Prinzip entwickelt werden können, die Gegenstand dieser Erfindung sind Andern kann man die Anordnung und die Kombination des Kanalsystems mit Schleifenstromung zur Ableitung und Reinigung von Abwassern, das Reinigungssystem und die Reinigungstechnologie der kombinierten Anlagen zur potentiellen Energieerhohung und/oder Abwasser¬ reinigung, sowie deren Positionierung im System, genauso wie die Gestaltung, die mechanische Austattung und die Automatik der kombinierten Anlage
Das alles ändert nichts am eigentlichen Sinn und an der entscheidenden Gestaltung des Systems, das sowohl die Ableitung als auch die Reinigung von Abwassern in
einem und demselben Kanalsystem mit Schleifenstromung und in kombinierten Anlagen zur potentiellen Energieerhohung und/oder Abwasser-remigung erfolgt
Als besondere Vorteile des Systems zur Ableitung und Reinigung von Abwassern sind die folgenden Punkte zu berücksichtigen
• Durch die Anwendung des Kanalsystems mit Schleifenstromung erübrigt sich der Ausbau äußerer und/oder innerer Rezirkulationsleitungen, es ist keine Rezirkulation notig, um den Abwasserfluß über das gesamte Kanalsystem mit entsprechender Fließtiefe zu sichern
• Durch die Schleifenstromung kann man das gesamte Kanalsystem gleichmaßig belasten, überbelastete Abschnitte können entlastet werden, unterbeanspruchte Strange werden intensiver in die Abwasserfuhrung eingespannt
Durch den Ausgleicheffekt der Schleifenstromung erfolgt eine qualitative Nivel- lierung der an den unterschiedlichen Abschnitten des Netzes eingespeisten
Abwasser verschiedenen Schmutzgrades Dadurch wird die Beanspruchung der Biomasse gleichmaßig
• Durch die konstante Schleifenstromung können frühzeitige Ablagerungen in den einzelnen Kanalabschnitten auch bei unterschiedlichen, geführten Wasser- mengen vermieden werden Somit verringert sich der Reinigungsbedarf der
Kanäle, ebenso, wie die Instandhaltung und Verstopfungen können vermieden werden
• Durch Benutzung des Kanalsystems mit Schleifenstromung als Rohrbioreaktor hören korrosive Schädigungen an Kanälen und Anlagen auf, umweltschadigende Geruchsbelastungen durch Verrottungsvorgaπge im System treten nicht auf
• Durch die vorgesehenen, kombinierten Anlagen zur potentiellen Energieerhohung und/oder Abwasserreinigung kann man im Kanalsystem mit Schleifenstromung nicht nur eine entsprechende Abwasserableitung, sondern auch eine hochef- fiziente Abwasserreinigung erreichen • Das Kanalsystem als Rohrbioreaktor gestattet eine theoretisch optimale Abwasserreinigung Ein Rohrbioreaktor ist unabhängig von äußerlichen Einflüssen, seine nahezu konstante Betriebstemperatur vermag es den Abbau von organischen Bestandteilen auf stabilste Art und Weise und bei höchstem
Wirkungsgrad zu gewährleisten und eine ebensolche Nitπfikation und Denit¬ rifikation zu erzielen
• Die potentielle Energie des Systems laßt sich nicht nur in der Beförderung von Abwassern, sondern auch im Reinigungsvorgang, sowie in der erhöhten Kanal- fuhrung nutzbar machen
Durch den konstanten Wasserstrom des Kanalsystems mit Schleifenstromung sind Kanalnetze mit ganz waagerechter Fuhrung, bzw bei minimalem Gefalle möglich Die hohe Lage des Netzes wirkt sich auf die Kosten im Sinne von erheblichen Einsparungen in der Investition aus • Nachdem die Abwasserreinigung bereits im Kanalsystem mit Schleifenstromung stattfindet, können die Ausfuhrungskosten für Abwasserklaranlagen gänzlich entfallen oder zumindest erheblich gesenkt werden
• Die Einsparungen der Investitionskosten können durch die hohe Netzfuhruπg und durch die Abwasserreinigung im Kanal selbst sogar um 30-50 % reduziert werden Dies ist für die kommunale Entwicklung im ganzen Lande ein sehr beachtlicher
Erfolg
• Bestehende Kanalsysteme lassen sich, im Sinne unserer Erfindung, umbauen Die Folgen sind Verbesserungen im Betrieb, verminderter Instandhaltungsbedarf, geringerer Reinigungsbedarf, Herabsetzung der Beanspruchung überbelasteter Klaranlagen und dies kann dazu fuhren, daß ein eventueller Erweiterungsbedarf entfallt