Sensor zur strahlungspyrometrischenn Temperaturmessung bei hoher Umgebungstemperatur
Die Erfindung betrifft einen Sensor zur strahlungspyrometrischen Bestimmung der Temperatur eines Meßobnektes, insbesondere unter Bedingungen hoher Umgebungstemperaturen im Innenraum eines Trockners oder dgl. nach dem Oberbegriff des Anspruchs 1.
Mit derartigen Sensoren ist eine berührungslose Messung der Oberflächentemperatur eines Meßobjektes, z. B. von festen Werkstoffen, Materialien und Erzeugnissen in Heißlufttrock- nern und Warmebehandlungsanlagen möglich. Mit mehreren, möglichst nah an der zu messenden Oberfläche angeordneten Sensoren ist die Bestimmung eines räumlichen und zeitlichen Temperaturprofils des behandelten Materials möglich, was neben anderen Prozeßparametern eine wichtige Voraussetzung zur optimierten Prozeßführung im Hinblick auf Wirtschaftlichkeit und Qualitätssicherung darstellt. Derartige Warmebehandlungsanlagen werden in der Textilindustrie, der Papierindustrie, der Holzindustrie, der Möbelindustrie und auch bei der Fertigung von Gipsplatten oder dgl. eingesetzt.
Es ist bekannt, außerhalb der Anlage einen Strahlungspyrometer vorzusehen und durch eine Öffnung bzw. ein warmestrahlungsdurchlässiges Fenster das Meßobjekt bzw. dessen Oberfläche anzuvisieren und die Temperatur zu messen. Nur wenn eine optische und für die Strahlung durchlassige
Sichtverbindung gegeben ist, kann die Messung ausreichend genau sein. Liegt jedoch ein relativ großer Abstand zwischen Meßobjekt und Pyrometer vor, wird die Messung durch Strahlungsabsorbierende Gase, Dämpfe oder Aerosole erheblich gestört. Weitere Störfaktoren können der Emissionsgrad des Meßobjektes im Hinblick auf die Reflexion von Fremdstrahlung oder - bei Anwendung von Fenstern - deren
spektrale Absorptionseigenschaften sein. Die Anordnung der Strahlungspyrometer verlangt zur Verhinderung von Kondensations- und Sublimationseffekten und zum Wärmeschutz der Pyrometer-Optik und Pyrometer-Elektronik die Installation von einer Querluftsperre und von Kühlvorrichtungen. Der Einsatz mehrerer Pyrometer, wie dies zur Messung eines Temperaturprofils notwendig ist, ist aufgrund des Aufwandes wirtschaftlich kaum vertretbar.
Auch ist bekannt (Textilbetrieb 1981, Heft 4, Seite 55), zur Prozeßkontrolle in Bahntrocknern mehrere einfache
Temperatursensoren z. B. als Thermoelemente längs der Bahn nacheinander direkt auf der Bahn schleifend in geringem Abstand darüber oder im Abluftstrom anzuordnen. Dies ermöglicht zwar eine tendenzmäßige Kontrolle der Temperatur; der für bestimmte chemische bzw. physikalisch-chemische Vorgänge wichtige Temperaturverlauf kann damit aber nicht hinreichend genau gemessen werden.
Aus der DE-A 41 02 524 ist ein Sensor zur Strahlungstemperaturmessung im infraroten Spektralbereich bekannt, der als miniaturisierte, in Dünnschichttechnologie hergestellte Thermosäule aufgebaut ist. Dieser Sensor widersteht jedoch nicht den im Inneren von Wärmebehandlungsanlagen herrschenden Temperaturen. Auch bekannte Widerstandsthermo- meter (DE-A 35 36 133) sind im Bereich hoher Umgebungstemperaturen nicht mit ausreichender Genauigkeit einsetzbar.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, einen Sensor zur Strahlungstemperaturmessung anzugeben, der auch bei hohen Umgebungstemperaturen eine genaue Temperaturmessung eines Meßobjektes in dessen unmittelbarer Nähe erlaubt.
Die Aufgabe wird nach den kennzeichnenden Merkmalen des Anspruchs 1 gelöst.
Der erfindungsgemäße Sensor erlaubt die Messung in unmittelbarer Nähe des Meßobjektes im Inneren eines Heißlufttrockners oder einer Wärmebehandlungsanlage. Dies wird ermöglicht durch die Anwendung von Werkstoffen und Verbindungen , die gegenüber hohen Temperaturen ( z . B. bis zu 400º) beständig sind, so daß die mechanischen Eigenschaften des Sensors dem Einsatz gemäß gegeben sind, überraschend hat sich gezeigt, daß bei dem erfindungsgemäßen Sensoraufbau die Temperatur des Meßobjektes sehr genau bestimmt werden kann, wobei der einfache Aufbau des Sensors dessen mehrfachen Einsatz an einer Wärmebehandlungsanlage wirtschaftlich möglich macht, so daß m;t vertretbarem Aufwand und geringen Kosten Temperaturprofile erstellt werden können. Dabei ist wesentlich, daß die D rante emente der Thermopaare in den Durchgangsöffnunger. liegen so daß sie temperaturmäßig abgeschirmt lieger. und das Thermopaar eine hohe Temperaturspannung abgibt. Die Vergleichs-Verbmdungs- stellen müssen hierzu von der Wärmestrahlung abgeschirmt liegen, was entweder durch Anordnung der Vergleichs-Verbindungsstellen auf der Rückseite des Tragkörpers verwirklicht ist oder durch ein wärmestrahlungsundurchlässiges Schild, hinter dem die Vergleichs-Verbindungsstellen nach Durchführung der Drahtelemente durch den Tragkörper zur Rückseite und zurück liegen.
Zur Kompensation von Störeinflüssen kann zur Bestimmung des Temperaturgefälles ein weiteres Thermopaar angeordnet sein, dessen strahlungssensitive Verbindungsstelle auf der Seite
der Grundfläche und dessen Vergleichs-Verbmdungsstellen Verbindungsstelle auf der Rückseite des Tragkörpers liegt, wobei die strahlungssensitive Verbindungsstelle hinter einem wärmestrahlungsundurchlässigen Schild angeordnet ist. Das so erhaltene Ausgangssignal liefert eine Information über die nichtstrahlungsbedingte Temperaturdifferenz zwischen den Gruppen der Verbindungsstellen und kann daher zur Korrektur der von den Thermosäulen angegebenen Temperaturdifferenz dienen.
Bevorzugt sind mehrere weitere Thermopaare zu einer zweiten Thermosäule zusammengefaßt, die einen gleichen Aufbau und eine gleiche Anordnung wie die erste Thermosäule aufweist. Die strahlungssensitiven Verbindungsstellen der zweiten Thermosäule liegen dabei hinter dem warmestrahlungsundurch- lässigen Schild. Die zweite Thermosäule wird mit der ersten Thermosäule gegenpolar in Reihe geschaltet, so daß sich solche thermoelektrischen Strome gegenseitig aufheben, die keine strahlungsbedingte Ursache für die Temperaturdifferenz haben.
Um unter extremen Einsatzbedingungen ben di ff use r Wärmestrahlung eine exakte Temperaturmessung der Operflache eines Meßobjektes zu gewährleisten, ist die dem Fenster zugewandte Grundfläche des Tragkorpers zweckmäßig symmetrisch in gleiche Sektoren , z . B . 2 , 4 , 6 , 8 Sektoren auf geteilt und in den Sektoren gleich ausgebildete und angeordnete Thermosäulen vorgesehen. Die Thermosäulen sind gegenpolar in Reihe geschaltet, wodurch sich Fehlsignale aufheben und ein hochgenaues Ausgangssignal erhalten wird.
Um einen besseren Angleich der Vergleichs-Verbindungsstel- len an die mit der Umgebungstemperatur übereinstimmende Eigentemperatur des Sensors zu erhalten und damit die
Empfindlichkeit durch Erhöhung der Temperaturdifferenz zwischen den Gruppen der Verbindungsstellen zu erhöhen, sind
die Vergleichs-Verbindungsstellen wärmeleitend miteinander verbunden, bevorzugt mit einer wärmeleitenden Scheibe.
Durch die Anordnung einer Strahlungsreflektierenden Schicht auf der dem wärmestrahlungsdurchlässigen Fenster zugewandten Grundfläche des Tragkörpers wird einerseits ein besserer Strahlungsaustausch zwischen den strahlungssensitiven Verbindungsstellen und dem Meßobjekt erzielt und andererseits eine strahlungsbedingte Erwärmung des Tragkörpers verhindert.
Zur Vergrößerung der strahlungssensitiven Flächen und damit zur Erhöhung der Empfindlichkeit sind die strahlungssensitiven Verbindungsstellen mit wärmestrahlungs- absorbierenden, zum Meßobjekt ausgerichteten, insbesondere metallischen Flächenelementen verbunden.
Zur Ermittlung der Objekttemperatur aus dem gemessenen strahlungsbedingten und korrigierten Signal der Temperaturdifferenz zwischen den beiden Gruppen der Verbindungsstellen ist zusätzlich die Kenntnis der Eigentemperatur des Sensors erforderlich. Deren Bestimmung erfolgt ebenfalls thermoelektrisch, indem an einer beliebigen Anschlußstelle einer aus dem Gehäuse herausgeführten Meßleitung eine
Kompensationsleitung aus einem gegenüber der Meßleitung thermoelektrisch aktiven Material angeschlossen und aus dem Gehäuse herausgeführt ist.
Zur Auswertung des Temperaturdifferenzsignals ist die
Kenntnis der Temperatur des Sensors im Bereich der strahlungssensitiven Verbindungsstellen zweckmäßig, weshalb dort ein Temperatursensor, z. B. ein Thermoelement angeordnet ist.
Die Gestaltung jedes Thermopaares der Thermosäule ist derart, daß das Verhältnis des Drahtdurchmessers zur Draht
länge zwischen zwei Verbindungsstellen größer als etwa 1:100 ist, wobei das Drahtelement aus dem Material höherer Wärmeleitfähigkeit einen verhältnismäßig geringeren Durchmesser aufweist. Dadurch wird die strahlungsbedingte Beeinflussung der Temperatur der Vergleichs-Verbindungsstelle durch Wärmeleitung über die Drahtelemente minimiert, da der von der Drahtoberfläche an die umgebende Luft in der Durchgangsöffnung bzw. den Tragkörper abfließende Wärmestrom größer ist als derjenige zwischen den Verbindungsstellen.
Weitere Merkmale der Erfindung ergeben sich aus den weiteren Ansprüchen, der Beschreibung und der Zeichnung, in der nachfolgend im einzelnen beschriebene Ausführungsbeispiele der Erfindung dargestellt sind. Es zeigen:
Fig. 1 im Schnitt einen schematischen Aufbau eines erfindungsgemäßen Sensors,
Fig. 2 im Schnitt einen anderen Aufbau eines Sensors in einer Darstellung nach Fig. 1 ,
Fig. 3 im Schnitt einen weiteren Aufbau eines Sensors in einer Darstellung gemäß Fig. 1,
Fig. 4 eine Draufsicht auf eine Grundfläche eines Tragkörpers des Sensors mit zwei Thermosäulen,
Fig. 5 eine Draufsicht auf die Grundfläche nach Fig. 4 mit vier Thermosäulen,
Fig. 6 im Schnitt ein vierter Aufbau eines Sensors in
einer Darstellung gemäß Fig. 1.
Der in Fig. 1 dargestellte Sensor zur strahlungspyrometrischen Bestimmung der Temperatur eines Meßobjektes ist insbesondere zum Einsatz bei hohen Umgebungstemperaturen
vorgesehen, wie sie im Innenraum eines Trockners, einer Wärmebehandlungsanlage oder dgl. herrscht.
Der Sensor besteht im Ausführungsbeispiel aus einem gut wärmeleitendem Gehäuse 1, das bevorzugt aus Aluminium, Stahl oder Kupfer bestehen kann. Ist das zylindrische Gehäuse 1 aus Stahl gefertigt, kann eine Wanddicke von 2 mm zweckmäßig sein. Auf der einen Stirnseite 20 des zylindrischen Gehäuses 1 ist eine kreisrunde Öffnung vorgesehen, welche zweckmäßig 25 mm Durchmesser besitzt. Diese Öffnung bildet ein Fenster 2, welches von einer vorzugsweise 2 mm dicken, strahlungsdurchlässigen Scheibe 21 abgedeckt ist. Die Scheibe besteht insbesondere aus Banum- fluorid (BaF2); sie ist für den langwelligen Infrarotbereich, also für Wärmestrahlung durchlässig. Es kann auch Germanium, Silicium oder dgl. als Material für die Scheibe zweckmäßig sein .
Im Innenraum 22 des metallischen Gehäuses ist ein Tragkörper 5 angeordnet, der zweckmäßig mit allseitigem Abstand zu den Wandungen des Gehäuses 1 liegt. Der Tragkörper 5 ist entsprechend dem zylindrischen Gehäuse 1 zylindrisch ausgebildet, wobei die axialen Stirnseiten 25, 26 etwa
parallel zu den Stirnseiten des Gehäuses 1 liegen. Der Tragkorper 5 besteht aus einem schlecht wärmeleitenden bzw. wärmeisolierenden Material; im gezeigten Ausführungsbeispiel besteht der Tragkörper 5 aus einem zementgebundenen, leichten Silikat-Schaummaterial mit einer Wärmeleitfähigkeit von etwa 0,1W/Km. Der Durchmesser und die Höhe des Körpers sind bevorzugt gleich; sie betragen im Ausführungs- beispiel 30 mm.
In Achsrichtung des Tragkörpers 5 sind als Durchgangsbohrungen ausgebildete Öffnungen 19 vorgesehen, in denen im Ausführungsbeispiel jeweils ein Drahtelement 18a, 18b eines Thermopaares 18 angeordnet ist. Die Drahtelemente 18a und
18b mehrerer Thermopaare 18 sind zu einer Thermosäule 3 zu sammengeschaltet, welche symmetrisch auf der eine ebene Grundfläche 25 bildenden axialen Stirnseite des Tragkörper
5 verteilt sind. Im Ausführungsbeispiel nach Fig. 1 besteh die Thermosäule 3 aus dreißig Thermopaaren 18 der Material kombination Nickel-Chrom/Nickel. Die Drahtelemente 18a haben einen Durchmesser von 0,2 mm (Nickel-Chrom); die
Drahtelemente 18b haben einen Durchmesser von 0,1 mm (Ni). Das Verhältnis des Drahtdurchmessers D bzw. d zur Drahtlänge L bzw. 1 zwischen zwei Verbindungsstellen 4 und 6 is größer als etwa 1:100. Das Drahtelement 18b aus dem Material höherer Wärmeleitfähigkeit weist einen verhältnismäßig geringeren Durchmesser auf.
Die ersten strahlungssensitiven oder heißen Verbindungsstellen 4 der Thermosäule 3 liegen auf der dem Fenster 2 zugewandten ebenen Grundfläche 25 symmetrisch verteilt angeordnet; die zweiten, kalten Vergleichs-Verbindungsstellen
6 liegen auf der der Grundseite 25 abgewandten Rückseite 26 des Tragkörpers 5. Wie Fig. 1 zeigt, sind die VergleichsVerbindungsstellen 6 über eine Scheibe 7 miteinander wärmeleitend verbunden, wobei zur Vermeidung von elektrischen Kurzschlüssen die Scheibe 7 ein elektrischer Isolator ist. In gleicher Weise besteht der Tragkörper 5 aus einem elektrisch isolierenden Material.
Ein weiteres Thermopaar 17 ist zweckmäßig angeordnet, um strahlungsbedingte Störungen zu kompensieren. Das Thermopaar 17 liegt mit seiner strahlungssensitiven Verbindungsstelle 16 bevorzugt im Zentrum der Grundfläche 25 hinter einem wärmestrahlungsundurchlässigen Schild 9, welches zweckmäßig auf der Scheibe 21 des Fensters 2 befestigt ist. Das Schild 9 ist wärmeübertragend mit der Scheibe 21 verbunden und auf der dem Meßobjekt zugewandten Seite 9a vorteilhaft verspiegelt. Um eine möglichst genaue Erfassung der Temperatur auf der Seite der Grundfläche 25 zu erhal
ten, kann die strahlungssensitive Verbindungsstelle 16 metallisch blank bzw. verspiegelt ausgebildet sein.
Um einen hohen Wirkungsgrad an den strahlungssensitiven Verbindungsstellen 4 der Thermosäule 3 zu erzielen , kann die ebene Grundf läche 25 blank bzw. metallisch verspiegelt ausgebildet sein. Die strahlungssensitiven Verbindungsstellen 4 sind zweckmäßig wärmestrahlungsabsorbierend ausgebildet; z. B. mit einem Strahlungsabsorbierenden Pigment geschwärzt. In einer anderen Ausführungsform können die strahlungssensitiven Verbindungsstellen mit wärmestrahlungsabsorbierenden, zum Meßobjekt ausgerichteten, insbesondere metallischen, Flächenelementen 14 verbunden sein.
Die Vergleichs-Verbindungsstelle 15 des Thermopaares 17 ist bevorzugt mit den Vergleichs-Verbindungsstellen 6 der Thermosäule 3 wärmeübertragend verbunden, wozu die VergleichsVerbindungsstelle 15 bevorzugt auf der wärmeleitenden, elektrisch isolierenden Scheibe 7 befestigt ist. Die
Scheibe 7 hat zweckmäßig den gleichen Durchmesser wie der Tragkörper 5.
Um auch ein die Temperatur auf der Rückseite 26 des Tragkörpers 5 wiedergebendes Signal zu erhalten, ist zweckmäßig an einer Anschlußstelle 27 einer Meßleitung 10 eine Kompensationsleitung 11 angeschlossen, die aus einem gegenüber der Meßleitung 10 thermoelektrisch aktiven Material besteht und wie die Meßleitungen 10 aus dem Gehäuse 1 herausgeführt ist.
Mit dem erfindungsgemäßen Sensor können an den Meßleitungen 10, 11 Ausgangssignale (Thermospannung) abgegriffen werden, welche eine genaue Bestimmung der durch das Fenster 2 eintretenden Wärmestrahlung erlauben und somit eine Bestimmung der Oberflächentemperatur des von dem Sensor anvisierten Meßobjektes. Dabei kann der erfindungsgemäße Sensor direkt
im Inneren der Wärmebehandlungsanlagen eingesetzt werden, also im Bereich hoher Umgebungstemperaturen von bis zu 400'C. Alle verwendeten Werkstoffe sind gegenüber den hohen Temperaturen beständig. Es ist davon auszugehen, daß die Sensortemperatur unter solchen Bedingungen generell über der Temperatur des zu messenden Objektes liegt, und daß das Meßsignal durch Abkühlung der strahlungssensitiven Verbindungsstellen der Thermosäule ausgelöst wird.
Der Sensor gemäß dem Ausführungsbeispiel nach Fig. 2 entspricht im Grundaufbau dem nach Fig. 1, weshalb für gleiche Teile gleiche Bezugszeichen verwendet sind. In Abweichung von Fig. 1 ist auf dem Tragkörper 5 symmetrisch zu einer senkrecht zur Grundfläche 25 liegenden Mittelebene 30 eine zweite Thermosäule 33 angeordnet, deren strahlungssensitive Verbindungsstellen 34 hinter einem Schild 31 liegen, welcher die Hälfte des Fensters 2 wärmestrahlungsundurchlässig abdeckt. Das Schild 31 ist - wie vorstehend schon beschrieben - bevorzugt auf der dem Meßobjekt zugewandten Außenseite verspiegelt ausgeführt und steht in wärmeleitender Verbindung mit dem ihm tragenden Fenster 2. Die VergleichsVerbindungsstellen Verbindungsstellen 36 sind ebenso wie die Vergleichs-Verbindungsstellen 6 der ersten Thermosäule 3 auf der wärmeleitenden, elektrisch isolierenden Scheibe 7 befestigt, so daß die Vergleichs-Verbindungsstellen 6 und 36 der beiden Thermosäulen 3 und 33 auf gleichem Temperaturniveau liegen. Die Thermosäulen 3 und 33 sind gegenpolar in Reihe geschaltet, so daß sich solche thermoelektrischen Ströme gegeneinander aufheben, die keine strahlungsbedingte Ursache für die Temperaturdifferenz haben.
In Fig. 3 ist ein weiteres Ausführungsbeispiel eines erfindungsgemäßen Sensors gezeigt, der im Grundaufbau dem nach Fig. 2 entspricht. Für gleiche Teile sind gleiche Bezugszeichen verwendet. Im Ausführungsbeispiel nach Fig. 3 ist die wärmeleitende Scheibe für die Vergleichs-Verbmdungs
stellen 6 und 36 entfallen. Der Schild 31 ist auf der der Grundfläche 25 zugewandten Seite der Scheibe 21 aufgebracht, wobei die dem Meßobjekt zugewandte Seite verspiegelt ist. Der Schild 31 kann aus einer Folie bestehen, welche in wärmeübertragenden Verbindung mit dem Fenster 2 steht.
Die dem Fenster 2 zugewandte Grundfläche 25 des Tragkörpers 5 ist gemäß Fig. 3 in zwei Sektoren 40, 41 aufgeteilt, wobei in jedem Sektor fünfzehn strahlungssensitive Verbindungsstellen 4 und 34 vorgesehen sind. Die Drahtelemente verlaufen dabei - wie vorstehend schon beschrieben - in Achsrichtung des Tragkörpers 5 durch achsparallele Bohrungen zur Rückseite 26 des Tragkörpers 5. Die Anordnung der strahlungssensitiven Verbindungsstellen 4, 34 erfolgt symmetrisch zur Ebene 30, welche senkrecht auf der Grundfläche 25 steht und die Sektoren 40, 41 voneinander trennt.
Die Thermosäulen 3, 33 sind gegenpolar in Reihe geschaltet, so daß an den Meßleitungen 10 ein kompensiertes Ausgangssignal anliegt. Zur weiteren Kompensation ist ein Thermoelement 50 in dem der Wärmestrahlung ausgesetzten Sektor 40 angeordnet. Dessen Ausgangssignal gibt die Ist-Temperatur auf der Grundseite 25 des Körpers 5 an.
Ein auch bei diffuser Wärmestrahlung von Störstrahlungen weitgehend bereinigtes Ausgangssignal wird erhalten, wenn die Grundfläche 25 des Tragkörpers 5 in vier gleiche Sektoren 40a, 40b, 41a, 41b aufgeteilt wird. In jedem Sektor sind sechs strahlungssensitive Verbindungsstellen 4a, 4b bzw. 34a, 34b angeordnet, wobei die strahlungssensitiven Verbindungsstellen 34a und 34b hinter jeweils einem Schild 31a und 31b liegen. Dabei sind die Sektoren derart vorgesehen, daß die der Wärmestrahlung ausgesetzten Sektoren 40a und 40b und die durch den wärmeundurchlässigen Schild 31a, 31b abgeschirmten Sektoren 41a, 41b in Umfangsrichtung
wechseln. Die Sektoren der Fig. 4 und 5 bilden Kreissegmente (Viertelkreis, Halbkreis), wobei die einer Wärmestrahlung ausgesetzte Thermosäule mit der hinter einem Schild angeordneten Thermosäule gegenpolar in Reihe geschaltet ist. Es hat sich gezeigt, daß bei Anordnung von vier Thermosäulen in der in Fig. 5 dargestellten Weise bei einem Sensor nach Fig. 3 ein sehr präzises Ausgangssignal erzielt ist. Die strahlungssensitiven Verbindungsstellen 4a, 4b und 34a, 34b der vier Thermosäulen nach Fig. 5 liegen achssymmetrisch zur Hochachse 29, die bevorzugt die Zylinderachse des zylindrischen Tragkörpers 5 ist. Es kann zweckmäßig sein, den Tragkörper 5 quaderförmig auszubilden.
Das Ausführungsbeispiel nach Fig. 6 entspricht im Grundaufbau dem nach Fig. 1, weshalb für gleiche Teile gleiche Bezugszeichen verwendet sind. Die Grundfläche 25 kann gemäß Fig. 4 durch die Ebene 30 in zwei Sektoren 40, 41 aufgeteilt sein. Im wärmestrahlungsdurchlässigen Sektor 40 liegen die strahlungssensitiven Verbindungsstellen 4 einer Thermosäule 3, deren Vergleichs-Verbindungsstellen 6 auf der Seite der Grundfläche 25 in dem wärmestrahlungsundurchlässigen Sektor 41 liegen. Die Drahtelemente 18a, 18b eines jeden Thermopaares 18 verlaufen durch eine Bohrung 19 im Tragkörper 5 von der Grundfläche 25 aus dem Sektor 40 zur Rückseite 26 und von dieser durch eine weitere Bohrung 19 zurück zur Grundfläche 25 in den strahlungsundurchlässigen Sektor 41. Bei einer derartigen Anordnung kann eine getrennte Thermosäule zur Kompensation entfallen. Eine entsprechende Anordnung ist auch bei einer Aufteilung in vier Sektoren (Fig. 5) mit einer oder zwei Thermosäulen möglich, die dann gegenpolar in Reihe geschaltet sind. Eine Thermosäule liegt mit strahlungssensitiven Verbindungsstellen 4a im Sektor 40a; die Vergleichs-Verbindungsstellen der gleichen Thermosäule liegen im benachbarten, abgedeckten Sektor 41. Entsprechend sind die Gruppen der Verbindungs
stellen der zweiten Thermosäule in den Sektoren 40b und 41b angeordnet.