Verfahren zur Selektion und Übertragung von Multi-Media-
Informationen bei Informations-Servern mit digitalen
Anschlußleitungen
Technisches Gebiet:
Telekommunikation & Computer , Sprache, Daten und Bilder, Voice-Mail-Systeme, Multi-Media- Server
Bisheriger Stand der Technik:
Sprachcomputer werden heute an Telefonleitungen insofern angeschlossen, daß ein von der Analogtechnik in der Telefonie her bekanntes Modem (für Daten) bzw Interface (für Sprach- analogwechelspannungen) die Schnittstelle zwischen amtsseitiger Telefonleitung und Computer darstellt Jeder Telefonteilnehmer kann mit seinem Fernsprechapparat einen Sprachcomputer anrufen Unter einem digitalen Sprachcomputer versteht man einen Computer, der digitalisierte Sprachinformationen aufnimmt (speichert) und wieder als digitale Dateninformationen über Schnittstellen abgibt (kopiert)
Über eine von der Post zugelassene private Femmeldenebenstellenanlage können Durch¬ wahlinformationen, welche bei einer zugelassenen Nebenstellenanlage die verschiedenen Telefonklappen darstellen, an einen Sprachcompter übergeben werden Dies ist ein hoher technischer Aufwand und bedarf einer zugelassenen teuren Telefonanlage
Im ISDN (integriertes Sprach-, Daten- Wetz), einem neuen digitalen Telefonnetz, gibt es zwei verschiedene Anschlußarten Den Basisanschluß mit 2 B-Kanalen a 64 kbit/s mit einem Steuerkanal, dem D-Kanal mit 16 kbit s und den Pπmarmultiplexanschluß mit 30 B-Kanalen ä 64 kbit/s und einem D-Kanal mit 64 kbit/s Der Pnmarmultiplexanschluß bietet mit seiner einzigen Anschlußart "Punkt zu Punkt Verbindung" eine Nebenstellendurchwahlmoglichkeit an Daher ist dieser Pnmarmultiplexanschluß vorwiegend für private Nebenstellenanlagen vorgesehen Der Basisanschluß mit seiner - hauptsächlich verwendeten - geschaltenen Anschlußart "Punkt zu Mehrpunkt Verbindung" ist für einzelne ISDN Endgerate wie z B Telefonapparate vorgesehen
Computeranschlußkarten für ISDN gibt es sowohl für den Basisanschluß als auch für den Pnmarmultiplexanschluß
Als Server bezeichnet man in der Computertechnik einen in einem Netzwerk installierten Administrationsrechner, der Netzwerksteuerfunkionen und Speicherfunktionen gemeinsam übernimmt
Die technische Aufgabe (welche mit der Erfindung gelöst werden soll)
Die eine Methode geht dahin eine Programmlogik bzw ein Verfahren zu finden, die eine Informationsauswahl bei Informationsserverπ dergestalt realisiert, daß der Anfragesteller neben einer Suchbaumfunktion auch eine gewünschte Information mittels einer direkten Eingabe abrufen kann Dadurcn ergibt sich bei einer breiteren Informationsbasis eine lange Abfragenummer, die den ansonsten notwendigen Weg durch einen längeren sehr zeit-intensiven und auch komplexen Informationssuchbaum in Form eines Dialoges ersetzt Dazu sind jedoch viele Nummern an den Informationsserver zu übermitteln Auf der einen Seite ist die durch das Telefonsystem vorgesehene maximale Nummernwahlanzahl (international festgelegt mit maximal 15 Ziffern) unter Bedachtnahme der Vorwahlnummer und der Amts-nummer für den Telefonanschluß (z B 5 Stellen Vorwahl und 7 Stellen Hauptnummer günstigenfalls 5 Stellen bei einer Kurzrufnummer) limitiert, und daher bleibt eine nur sehr geringe Anzahl von restlichen Nummern für eine spezielle Informationsauswahl übrig
Eine weitere Problematik ergibt sich mit der für den Anfragenden ergonomischen Dialog-fuhrung eine für die Kundenakzeptanz notwendige Funktion Diese Frage soll durch die Möglichkeit der Auswahl einer speziellen Funktion gelost werden, durch die der Anfragende mit einer Serviceperson des zustandigen Informationsaπbieters verbunden wird Da dieser meist an einer anderen Lokation anwesend ist, kann keine Vermittlung in Form einer Nebenstellenanlage erfolgen Ein Weiterverbinden durch Amtswahl und Durchschaltung zum Informationsanbieter ist grundsätzlich technisch realisierbar, jedoch aus fernmelderechtlicher Sicht von den Fernmeldebehorden untersagt (die Vermittlung von Sprache in Echtzeit ist ein reservierter Dienst) Sehr wohl sind jedoch sogenannte Plauder-boxen (Chatboxen) erlaubt, bei denen zwei oder mehrere Teilnehmer eine bestimmte Telefonnummer wählen, um sich bezuglich einer Diskussion zu einem bestimmten Thema mit anderen (zufalligen Partnern) akustisch zu treffen
Beispiel einer möglichen Anwendung
Ein Interessent wählt die Telefonnummer eines Sprachcomputers um sich z B über die Nachtbereitschaft von Apotheken zu erkundigen Dabei stellt ihm der Computer die Frage, für welchen Bezirk er sich interessiert Der Anrufer wählt den Bezirk nach und erhalt somit nur die für diesen Bezirk zuständigen Nachtapotheken
Beschreibung des Erfindungsgegenstandes
Die Auswahl von Ton- bzw Sprachinformationen bei einem Sprachcomputer kann entweder durch einen Dialog, in dem dem Anrufer ein akustisches Menü mitgeteilt wird und er dann durch die Weiterwahl der vorgegebenen Ziffern wie z B 1 für xxx 2 für yyy 3 für zz∑ iterativ in einem Suchbaum sich bis zur gewünschten Information weitertasten oder durch eine gezielte Anwahl die gewünschte Information durch Wahlinformationen (Tastwahl oder Ziffernscheibenwahl) erreicht Im zweiten Fall muß dem Anrufer jedoch genau die Nummer der gewünschten Information bekannt sein Es kann bedingt durch eine große Informations-auswahl auch eine sehr lange Nummer zum Anwählen notwendig werden Da international bei den durch das Femmeldenetz transportierten Ziffern eine maximale Lange von 15 Stellen nicht überschritten werden kann, ist die zur Informationsselektion sicher zur Ver-fugung stehende Nummernanzahl durch eine eventuelle Vorwahl (5 Stellen), der Teil-nehmernummer (7 Stellen) und damit die noch sicher zur Verfugung stehenden Rest-nummern auf 3 Stellen begrenzt Das bedeutet, daß ein Sprachcomputer als Nebenstellen-aπlage nur mit einer Durchwahlmoglichkeit bis zu 999 Nebenstellen (Einzelinformationen) eingerichtet werden kann Da diese Möglichkeiten für einen praktischen Betrieb nicht aus-reichend ist, wird z B nach der 3 Durchwahiziffer die Verbindung hergestellt und eine Weiterwahl des anrufenden Teilnehmers durch eine Multi-Frequenz-Wahlerkennung weiter ausgewertet
Diese Verfahren werden in der ISDN Anschlußtechnik im Euro-ISDN Protokoll bei den Basisanschlussen und Pπmarmultiplexanschlussen angewendet
Die Beschreibung der Weiterwahlmformation durch Dual-Toπe-Multi-Frequenzen nach dem Verbindungsaufbau bzw die Informationsauswahl durch Spracherkennung einzelner Wörter ist auf den Einsatz von ISDN Anschlußtechniken unter Basisanschlussen und Pπmarmulti- plexanschlussen unter dem Euro-ISDN-Protokoll anzuwenden
Eine nicht zulassige Gesprachsweiterverbindung wird mittels einer Plauderbox (Chatbox) insofern legal realisiert, indem der Anzurufende durch einen telefonischen Informationsruf informiert wird, daß mit ihm jemand in einer Plauderbox Kontakt aufzunehmen wünscht Der gerufene Teilnehmer kann von sich aus aktiv die Plauderbox beim Iπformationsserver anwählen und mit dem Anrufer in Kommunikation treten
Da einem Anrufer in einem Informationssystem nicht zugemutet werden kann, wem er für die jeweilige Funktion oder Auskunft zu kontaktieren hat, bietet eine Programmlogik in Form eines Dialoges, bei welchem ein bestimmter Weg innerhalb eines Suchbaumes ausgewählt wird, den entsprechenden Zeiger (die entsprechende Adresse), wo eine weitere Information zu dem gewünschten Thema eingeholt werden kann Eine Weiterwahl bzw eine Informationsanforderung kann darauf programmtechnisch erfolgen
Geringe Ubertragungskosten und höhere Bundelungsraten werden durch Kompπmierungs-verfahren bei Sprachinformationen erreicht