WO1995028728A1

WO1995028728A1 - Im mund befindliche elektronische steuer- und auslöstechnik vorwiegend für körperlich behinderte

Info

Publication number: WO1995028728A1
Application number: PCT/CH1995/000081
Authority: WO
Inventors: Pius Studer
Original assignee: Schweizer Paraplegiker-Zentrum
Priority date: 1994-04-15
Filing date: 1995-04-14
Publication date: 1995-10-26
Also published as: EP0704100B1; ATE167957T1; AU2133895A; DK0704100T3; EP0704100A1; DE59502678D1

Abstract

Die vorliegende Erfindung ist eine im Mund befindliche elektronische Steuer- und Auslöstechnik vorwiegend für körperlich Behinderte, die diesen die Möglichkeit gibt, Geräte damit zu steuern.

Description

Im Mund befindliche elektronische Steuer- und Auslöstechnik vor¬ wiegend für körperlich Behinderte

Es war schon immer das Bestreben der Menschheit, körperlich behinderten Personen zu helfen. Diese Hilfe hatte aber in den bisherigen technischen Möglichkeiten besonders bei Höchstgelähmten seine Grenzen.

Die vorliegende Erfindung ist eine, im Mund befindliche elektronische Steuer- und Auslöstechnik für körperlich Schwerstbehinderte, welche diesen ermöglicht verschiedene Geräte wie z.B den Rollstuhl oder einen Computer zu bedienen.

Zum bisherigen Stand der Technik gehört eine Gaumenplatte mit mehreren, darauf verteilt eingebauten Lichtschranken, die durch Zungenberührung schalten und so nur digitaJfunktion haben. Probleme in der Anwendung sind dabei mögliche Störungen durch Sonneneinstrahlung und durch die Schalter begrenzten Möglichkeiten. Ebenfalls bekannt ist ein mit der Zunge geführter "Mini- Joystick", wobei die Auslenkrichtung, der Auslenkwmkel und der Druck in Achsrichtung interpretiert wird. Das Problem liegt darin, dass diese Komponenten richtig dosiert werden müssen, was nicht einfach ist, ermüdet und damit nicht mehr ausführbar sind.

Im Gegensatz dazu ist die vorliegende Erfindung , ein sich im Mund befindliches, elektronisches Steuerungsgerät, das mittels Sensorplatten und Schaltelementen auf einem, den Mundgegebenheiten angepassten Trägerelement aufgebaut ist Dieses wird je nach Behinderung des Anwenders mit einem beweglichen Organ (z.B Zähne, Zunge, Backen), durch Position , Druckstärke und Druckfolgenphase angegeben, hat damit Analogfiinktion und kann so Steuerungs- und Auslösesignale erzeugen. Zusätzliche Sicherheitsmassnamen zur Verhinderung von Fehlschaltungen sind als Sensorelemente auf dem Trägerelement aufgebaut, welche auf Einflüsse reagieren, die im Mund normalerweise nicht vorkommen. Im Folgenden sollen die Darstellungen in den Zeichnungen näher erläutert werden.

Fig. 1 zeigt ein dem Oberkiefer angepasstes Trägerelement mit aufgebautem Sensor- und Schaltelement.

0 Kabel

1 Sensorplatte

2 Trägerelement

3 Schalter

Fig. 2. zeigt die perspektivisch abgedrehte Ansicht der Darstellung der Fig. 1

Fig. 3 zeigt ein dem Unterkiefer angepasstes Trägerelement mit aufgebauten Sensor- und Schaltelementen.

4 Sicherheitssensor a Trägersteg b Fixierhalterung

Fig. 4 zeigt die in Fig. 3 abgebildete Darstellung in Anwendung.

c Zunge d Lippe

Die im Mund befindliche Steuer- und Auslöstechnik für körperlich Behinderte ist ein Instrument, welches je nach den Umständen der Behinderung und den anatomischen Gegebenheiten, aber auch für die Zielanwendung des zu bedienenden Gerätes individuell verschieden zusammengesetzt werden muss , um dem Behinderten so gut wie möglich selbständiges Arbeiten mit Geräten zu ermöglichen. Es beseht aus einem den Mundgegebenheiten d.h dem Kiefer, den Zähnen und dem Gaumen angepassten Träger 2, auf den Sensorelemente zu Hauptanwendungen 1 als auch zu Sicherheitszwecken 4 aufgebaut sind. Da diese auf verschiedenste Eigenschaften reagieren, müssen diese so ausgesucht werden, wie es die Situation von der Behinderung und von den Mundgegebenheiten her, erfordert. Als Sensormöglichkeiten bieten sich Druck-, Vacuumsensor, Lagesensor, Beschleunigungssensor bevorzugt als Hauptsensor an und Schall-, Licht-, Temperatur-, Luflströmungs- Feuchtigkeits-, Funkempfängspegelsensor hauptsächlich als Sicherheitssensoren an. Der Hauptsensor wird mit im Mund befindlicher, beweglicher Organe, wie z.B Zunge, Zähne, Backen oder Lippen betätigt.

Das Trägerelement kann ebenfalls mit Schaltelementen 3 bestückt sein, wobei dies z.B Mikro-, Folien- und Piezoschalter sein können die hauptsächlich durch Beissen oder Berühren mit der Zunge oder Backe ausgelöst werden.

So kann das Trägerelement einerseits am Oberkiefer z. B durch eine Gaumenplatte Fig. 1 + 2 angebracht werden und anderseits am Unterkiefer z.B durch einen bügelartigen Träger Fig. 3 + 4 befestigt werden.

Auf dem Gaumenplattenträger Fig. 1, 2 ist ein Sensor Fig.1,1 aufgebaut, der durch Abtasten mit der Zunge und durch Beissen auf den Schalter Fig. 1,3 Signale über ein Kabel Fig. 1,0 an das zu bedienende Gerät sendet.

Auf dem bügelartigen Trägerelement Fig.3,2 ist ein Sensor Fig. 3.1 aufgebaut der Signale durch Abtasten mit der Zunge weiterleitet. Zudem sind zwei Beissschalter Fig. 3,3, auf einem Trägersteg Fig. 3,a befestigt. Die Fixierhalterung Fig. 3,b, klemmt zwischen Lippe Fig.4,d und der Zahnreihe, wodurch das ganze Einsatzteil hält und mit der Zunge Fig 4,c bedient werden kann. Zusätzlich ist ein Sicherheitssensor Fig.3,4 auf dem Trägerelement Fig. 3,2 aufgebaut.

Claims

Patentansprfiche

1. Im Mund befindliche elektronische Steuer- und Auslöstechnik vorwiegend für körperlich Behinderte, dadurch gekennzeichnet, dass im Bereich verschiedener Flächensektoren eines, dem Kiefer angepassten Trägerelements, Signale mittels Zungen- und Zahnstärkendruck und Druckfolgenphase, über Schalt- und Sensorelemente, positioniert und ausgelöst werden, wobei Sicherheitstechniken vor Fehlschaltungen schützen.

2. Im Mund befindliche elektronische Steuer- und Auslöstechnik vorwiegend für körperlich Behinderte, nach Patentanspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Sensorplatte (Fig.1,1) in Sektoren eingeteilt ist, und somit übergangslos jede gewünschte Position und übergangslos jede gewünschte Impulsstärke angeben kann und als Grundbedienungselement dient.

3. Im Mund befindliche elektromsche Steuer- und Auslöstechnik vorwiegend für körperlich Behinderte, nach Patentanspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass mindestens eine Sensorplatte so auf dem Trägerelement aufgebaut ist, dass diese durch bewegliche Organe im Mundbereich (wie z.B Zunge und Zähne) abgetastet werden kann.

4. Im Mund befindhche elektronische Steuer- und Auslöstechnik vorwiegend für körperlich Behinderte, nach Patentanspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass auf dem Trägerelement (Fig. 1,2) Schalter (Fig. 1,3) angebracht sind, die durch Beissbewegung wie auch durch Positiv- und Negativdruckausübung betätigt werden können.

5. Im Mund befindhche elektronische Steuer- und Auslöstechnik vorwiegen für körperhch Behinderte, nach Patentanspruch 1, dadurch gekennzeichnet dass je nach örtlich ausübendem Druck und dessen Druckstärke, sowie aufeinanderfolgende Druckphasen auf eine Sensorplatte, Impulse auslöst und weiterleitet.

Im Mund befindhche elektromsche Steuer- und Auslöstechnik vorwiegend für körperhch Behinderte, nach Patentanspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass mindestens eine Sicherheitstechnik in Form eines Sensors (Fig 3,4) aufgebaut ist, die durch Einflüsse ( Licht, Temperatur, Luftströmung, Schall Feuchtigkeit, Funkempfangspegel ec), die bei Betrieb des Gerätes im Mund nicht normal sind, die Funktion des Gerätes unterbrechen und wenn Nötig ausschalten kann.

Im Mund befindhche elektronische Steuer- und Auslöstechnik vorwiegend für körperhch Behinderte, nach Patentanspruch 1+ 6, dadurch gekennzeichnet, dass sich die Sensorelemente je nach persönlicher Bedienungsmöghchkeit des Behinderten individuell zusammensetzen und somit die Sensoren für die Sicherheitstechnik und für die Hauptanwendungen untereinander wechselnd der Situation anpassbar sind.

Im Mund befindhche elektronische Steuer- und Auslöstechnik vorwiegend für körperhch Behinderte, nach Patentanspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das Trägerelement eine den Mundgegebenheiten ( z.B Kiefer, Gaumen, Backen, Zähne) angepasstes Trägerelement darstellt, auf welcher sich die verschiedenen Sensor- , Schalt- und Sicherheitselemente befinden.

Im Mund befindhche elektronische Steuer- und Auslöstechnik vorwiegend für körperhch Behinderte, nach Patentanspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Behinderte selbst das Trägerelement (Fig. 3,2), das dem Kiefer angepasst ist , befestigen und wieder ablegen, somit wechseln kann.

10. Im Mund befindhche elektronische Steuer- und Auslöstechnik vorwiegend für körperhch Behinderte, nach Patentanspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass auf ein foπngleiches Trägerelement ein individuell den Gebissgegebenheiten angepasster elastischer Gesamt- und Teilbezug angebracht wird.

11. Im Mund befindhche elektronische Steuer- und Auslöstechnik vorwiegend für körperhch Behinderte, nach Patentanspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Geräte über feste Leiterverbindungen (Fig. 1,0) und ebenso drahtlos erreicht werden können.