Verfahren zur Sensoransteuerung und Signalverarbeitung
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Sensoransteuerung und Signalverarbeitung, wobei der Sensor primärseitig mit einem vorzugsweise oszillierenden Eingangssignal gespeist und sekun¬ därseitig das Ausgangssignal des Sensors demoduliert, ggf. ge¬ filtert und verstärkt wird.
Bei den anzusteuernden Sensoren kann es sich um beliebige Weg¬ aufnehmer bzw. Wegmeßsensoren handeln. So kommen hier lineare induktive Wegaufnehmer und Meßtaster in Frage, die nach dem Differential-Transformator-Prinzip (LVDT) arbeiten. Ebenso kann es sich hier um berührungslose Wegaufnehmer auf Wirbelstromba¬ sis, berührungslose induktive Wegaufnehmer und berührungslose kapazitive Wegaufnehmer handeln. Wesentlich ist jedenfalls, daß die Sensoren primärseitig mit einem Eingangssignal gespeist werden und daß sekundärseitig das Ausgangssignal des jeweiligen Sensors im weitesten Sinne verarbeitet bzw. aufbereitet wird.
Im Falle eines LVDT-Sensors wird bei herkömmlichen Systemen die LVDT-Spule primärseitig über einen Oszillator mit einem oszil¬ lierenden Signal gespeist. Die Demodulation des sekundären Aus¬ gangssignals der LVDT-Spule und eine oftmals erforderliche Li- nearitäts- und Querempfindlichkeitskompensation verursacht bei analoger Auswertung des sekundärseitigen Ausgangssignals einen erheblichen schaltungstechnischen Aufwand. Fig. 1 zeigt in ei¬ nem Blockschaltbild die Prinzipschaltung einer analogen LVDT- Elektronik. Die dort dargestellte Schaltung ist in der Praxis gleich aus mehreren Gründen problematisch. So können durch die Sensorgeometrie bedingte Linearitätsfehler nicht oder nur mit großem elektronischen Aufwand kompensiert werden. Insbesondere bei LVDT-Sensoren ist das Verhältnis von Gehäuselänge zu Meßbe¬ reich durch den linearen Wegmeßbereich des Sensors ganz erheb¬ lich eingeschränkt. Schließlich sind bei analoger Signalaufbe-
reitung einer Miniaturisierung, Kostensenkung und stabiler Aus¬ gestaltung Grenzen gesetzt.
Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren zur Sensoransteuerung und Signalverarbeitung anzugeben, wonach insbesondere die Auswerteelektronik kleinste Bauformen bei gleichzeitiger Kostensenkung und Stabilisierung bzw. Stabilität aufweisen kann.
Das erfindungsgemäße Verfahren zur Sensoransteuerung und Sig¬ nalverarbeitung löst die voranstehende Aufgabe durch die Merk¬ male des Patentanspruches 1. Danach ist das Verfahren der ein¬ gangs genannten Art derart ausgebildet, daß die sekundärseitige Signalaufbereitung bzw. -Verarbeitung digital erfolgt.
Erfindungsgemäß ist demnach erkannt worden, daß eine weitere Miniaturisierung der Auswerteelektronik dadurch begünstigt wird, daß die sekundärseitige Signalverarbeitung bzw. Sig¬ nalaufbereitung von Anfang an digital durchgeführt wird. In ganz besonders vorteilhafter Weise erfolgt sowohl die' Sensoran¬ steuerung als auch die Signalaufbereitung bzw. -Verarbeitung mittels eines Microcontrollers. Folglich wird hier kein Micro¬ chip mit festen Vorgaben, sondern ein vorzugsweise softwarege¬ steuerter Controller eingesetzt. Nur so läßt sich ein busfähi¬ ger Sensor mit einfachster Elektronik verwirklichen.
Bei dem sowohl zur Sensoransteuerung als auch zur Signalaufbe¬ reitung bzw. -Verarbeitung dienenden Microcontroller handelt es sich vorzugsweise um einen Single-Chip-Microcontroller, wodurch die Baugröße der Auswerteelektronik ganz erheblich verringert ist. Gleichzeitig ist durch den quasi monolytischen Baustein eine ganz erhebliche Stabilität der Elektronik geschaffen.
Hinsichtlich einer Abstimmung zwischen primärseitigem Eingangs¬ signal und sekundärseitigem Ausgangssignal des Sensors ist es von ganz besonderem Vorteil, wenn der Sensor mit einem von dem Microcontroller erzeugten Signal - direkt - gespeist wird. Da¬ bei handelt es sich vorzugsweise um ein Rechtecksignal, d.h. um eine Rechteckspeisung. Zum Erzeugen des Rechtecksignals kann ein in fast allen gängigen Controllern vorhandener Timer be¬ nutzt werden. Ebenso ist es denkbar, daß das Eingangssignal durch eine den Microcontroller beaufschlagende Software erzeugt wird. Mit anderen Worten erfolgt die Speisung des Sensors nicht wie bisher über einen Oszillator, sondern über einen Rechner. Der Signalverlauf wird dann durch eine entsprechende Software vorgegeben.
Sofern am Ausgang des Sensors eine Differenzspannung abgreifbar ist, wird diese in ganz besonders vorteilhafter Weise mit einem in dem Microcontroller integrierten A/D-Wandler zu diskreten Zeitpunkten digitalisiert. Dazu sind nach dem Shannon'sehen Ab¬ tasttheorem bei Rechtecksignalen je nach Genauigkeit mindestens einige 10 bis 100 Abtastwerte zur Rekonstruktion des Signals erforderlich. Da die Speisefreguenz des Sensors einige kHz betragen soll, müßte die Abtastung mit mindestens 50 bis 500 kHz durchgeführt werden. Dies ist jedoch mit den üblicherweise in einem Microcontroller integrierten A/D-Wandlern nicht mög¬ lich, zumal diese meist nur eine minimale Wandelzeit von etwa 100 μs bzw. 10 kHz aufweisen.
Sofern nun mehrere Perioden hintereinander im wesentlichen die¬ selbe Signalfolge auftritt - was bei mechanisch trägen Systemen wie bei einem LVDT-Stössel praktisch immer der Fall ist - und wenn der Microcontroller eine schnelle Sample & Hold-Schaltung aufweist, dann kann in weiter vorteilhafter Weise mittels eines Algorithmus eine Signalrekonstruktion - Signalform und Amplitu¬ de - bei sog. Unterabtastung erfolgen (vgl. Fig. 9). Dabei kann
sogar mit einem langsamen A/D-Wandler die komplette Signalform und Amplitude rekonstruiert werden.
Im einfachsten Falle wird aus jeder Signalperiode ein Abtast¬ wert gewonnen, der innerhalb der jeweiligen Periode zeitlich versetzt wird. Die Abtastwerte werden im Microcontroller nach¬ einander abgelegt, so daß sich aus den durch Unterabtastung ge¬ wonnenen Werten wieder die Original-Signalform ergibt.
Sofern der vorhandene A/D-Wandler mehrere Abtastwerte je Sig¬ nalperiode wandeln kann, können die Werte verschachtelt aufge¬ nommen bzw. abgelegt werden, so daß innerhalb einiger Perioden die komplette Signalform oder zumindest die zur Demodulation relevanten Teile der Signalform rekonstruiert wird bzw. werden.
Zur Demodulation könnte in weiter vorteilhafter Weise die Fou- rier-Analyse zugrundegelegt werden. Ebenso wäre es denkbar, daß der Demodulation eine Differenz aus Amplitudensummenwerten zu¬ grundelegt wird. Dazu werden die beiden Teilsummen der Amplitu¬ denwerte
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gebildet und voneinander subtrahiert.
Der Demodulationswert d ist damit auf einem Periodenintervall definiert und entspricht im Falle von
einer analogen Demodulation. Bei einer Einschränkung der In¬ dexbereiche lassen sich evtl. auf dem Signal vorhandene Ein- oder Überschwinger vorteilhaft ausblenden.. Diese Art der Demodulation ist einer analogen Demodulation je nach Signalform mindestens gleichwertig, meist jedoch ganz erheblich überlegen. Hinsichtlich der Abtastzeitpunkte ist es von ganz erheblichem Vorteil, wenn die sekundärseitigen Abtastzeitpunkte mit der primärseitigen Signalerzeugung synchronisiert werden, so daß eine Synchrondemodulation möglich ist. Phasenverschiebungen im Übertragungswege lassen sich durch die Wahl der Indizes aus¬ gleichen.
Die erfindungsgemäße digitale Demodulation gestattet vor allem durch die Möglichkeit einer Verwürfelung der Abtastzeitpunkte die annähernd zeitgleiche Abtastung mehrerer Eingangssignale. Durch Verhältnisbildung der Differenzterme bzw. Demodulations- werte d kann bei Sensoren mit Viertel-, Halb- oder Vollbrücken- aufbau eine Kompensation von Störgrößen und Querempfindlichkei¬ ten, bspw. durch Speise- oder Referenzspannungsmessung, er¬ reicht werden. Folglich ist das erfindungsgemäße Verfahren auch für eine Vielzahl ähnlicher Anwendungen geeignet, bei denen eine Verhältnisbildung vorteilhaft ist.
Handelt es sich bei dem Sensor um einen kapazitiv oder resistiv arbeitenden Füllstandssensor, so können Einflüsse durch die Dielektrizitätskonstante oder den Leitwert der Flüssigkeit in Abhängigkeit von der Temperatur oder elektrochemischen Eigen¬ schaften der Flüssigkeit kompensiert werden. Zwei Meßelektroden mit der Länge des gewünschten Meßbereichs dienen dabei zur Mes¬ sung der Eintauchtiefe. Eine dritte Elektrode, die zum Zeit-
punkt der Messung bereits in die Flüssigkeit eingetaucht ist, wird zur Quotientenbildung verwendet. Damit ist das Ausgangssi¬ gnal nur noch vom Füllstand abhängig.
Fig. 2 zeigt in einem Blockschaltbild einen, resistiven oder kapazitiven Füllstandssensor, dessen Ausgangssignal analog aufbereitet wird. Die Fig. 3 und 4 zeigen in einem Blockschalt¬ bild einen resistiven oder kapazitiven Füllstandssensor, dessen Ausgangssignal digital aufbereitet wird. Mit dem in Fig. 4 dargestellten Sensor findet keine Leitwertkompensation statt.
Bei dem in den Fig. 3 und 4 gezeigten Füllstandssensor werden die Einflüsse durch die Dielektrizitätskonstante oder den Leitwert der Flüssigkeit in Abhängigkeit von der Temperatur oder elektrochemischen Eigenschaften der Flüssigkeit kompen¬ siert. Fehler durch Instabilitäten der Oszillatoramplitude wer¬ den durch gleichzeitige Demodulation der Oszillatoramplitude und Verhältnisbildung eliminiert. Bei Viertel- oder Halbbrücken kann damit der Einfluß der Speiseamplitude reduziert werden. Das erfindungsgemäße Verfahren läßt sich bspw. auch bei sonsti¬ gen kapazitiven oder induktiven Sensoren anwenden. Fehler des A/D-Wandlers (R2R- oder PWM-Ausgang) können durch Messung der A sgangsamplitude kompensiert werden. Durch Messung der Versor¬ gungsspannung der Baugruppe können Abhängigkeiten der Speisung von Viertelbrücken kompensiert werden. Dies ist besonders dann vorteilhaft, wenn keine Verhältnisbildung von zwei demodulier¬ ten Rechtecksignalen möglich ist.
Des weiteren ist es nach dem erfindungsgemäßen Verfahren von ganz besonderem Vorteil, daß das Verhältnis von Baulänge zu Meßbereich um den Faktor 1,5 bis 7 verbessert werden kann. Eine interne Linearisierung läßt sich durch Approximation der Feh¬ lerkurve mittels eines Approximationspolynoms durchführen und erlaubt eine Verbesserung des Verhältnisses von Baulänge zu
Meßbereich um den Faktor 1,5 bis 3. Die benötigten Polynomkoef¬ fizienten können in einem nicht flüchtigen Speicher des Microcontrollers oder in besonders vorteilhafter Weise auch im Sensor selbst z.B. als ohmsche Widerstände codiert werden. Da¬ mit ist sogar eine Austauschbarkeit von Sensor und Elektronik gewährleistet. Das Abfragen der Widerstände über den A/D-Wand¬ ler kann z.B. gleichspannungsgekoppelt erfolgen, während der Sensor im Betrieb wechselspannungsgekoppelt arbeitet.
Durch eine Anordnung von mehr als drei Spulen hintereinander und eine Umschaltung des messenden Spulentripels - abhängig von der detektierten Kernposition eines LVDT-Sensors - kann das Verhältnis von Baulänge zu Meßbereich weiter verbessert werden. -Da die Auflösung innerhalb eines Tripeis konstant bleibt, wird damit auch gleichzeitig die Genauigkeit bezogen auf den Gesamt¬ meßbereich wesentlich verbessert.
Wird eine Auflösungserhöhung nur in der Mitte des möglichen Meßbereichs gewünscht, so kann dies durch eine Teilung der Referenzspannung, bspw. um den Faktor 2, erreicht werden. Der AusSteuerbereich des A/D-Wandlers wird damit immer optimal ge¬ nutzt. Die Auflösung des Systems läßt sich somit in der Mitte des Meßbereichs dynamisch erhöhen. Dieser Effekt kann aber auch durch eine etwas aufwendigere Umschaltung der Spulenwicklung erreicht werden. Dazu können die beiden außen liegenden Spulen auch mit einfacher bzw. doppelter Windungszahl ausgeführt sein. In der Mitte des Meßbereichs wird dann auf den Spulensatz mit bspw. doppelter Windungszahl umgeschaltet. Hierzu wird insbe¬ sondere auf Fig. 5 betreffend die Auflösungserhöhung in Meßbe¬ reichsmitte verwiesen.
Die zuvor bereits erwähnte Verwendung einer Approximationsfunk¬ tion zur Fehlerkompensation ermöglicht im Zusammenhang mit der Busfähigkeit des Microcontrollers eine vollautomatische Kali-
brierung und Linearisierung des Aufnehmers. Mit einer rechner¬ gesteuerten Kalibriereinrichtung könnten die erforderlichen Po¬ lynomkoeffizienten errechnet und direkt auf die Sensorelektro¬ nik übertragen werden. Bei einer Codierung im Sensor, bspw. mit Widerständen, kann dies vollautomatisch mittels eines Laserab- gleichs erfolgen.
Durch Realisierung des erfindungsgemäßen Verfahrens zur Sensor¬ ansteuerung und Signalverarbeitung lassen sich aufwendige und teure Komponenten wie bspw. der Oszillator, der Demodulator, ein Dividierer, etc., die bisher in der Analogtechnik zwingend erforderlich waren, durch einen äußerst billigen und weitver¬ breiteten Microcontroller ersetzen. Die verbleibenden Analog¬ komponenten, bspw. der A/D-Wandler und D/A-Wandler, sind meist bereits im Controller integriert, so daß so gut wie keine ex¬ ternen analogen Bauteile mehr erforderlich sind. Somit ist eine "Ein-Chip-Lösung" realisiert. Dadurch ergeben sich nicht nur ganz erhebliche Preisvorteile bei der Realisierung der nach dem erfindungsgemäßen Verfahren betriebenen Sensoren, sondern auch ein ganz erheblich reduzierter Platzbedarf der Elektronik, so daß eine abermalige Miniaturisierung möglich ist.
Es gibt nun verschiedene Möglichkeiten, die Lehre der vorlie¬ genden Erfindung in vorteilhafter Weise auszugestalten und wei¬ terzubilden. Dazu ist einerseits auf die dem Patentanspruch 1 nachgeordneten Ansprüche, andererseits auf die nachfolgende Er¬ läuterung der Erfindung anhand der Zeichnung zu verweisen. In Verbindung mit der Erläuterung der Erfindung anhand der Zeiche nung werden auch im allgemeinen bevorzugte Ausgestaltungen und Weiterbildungen der Lehre erläutert. In der Zeichnung zeigt
Fig. 1 in einem Blockschaltbild die Prinzipschaltung einer analogen LVDT-Elektronik,
Fig. 2 in einem Blockschaltbild einen resistiven oder kapa¬ zitiven Füllstandssensor, dessen Ausgangssignal ana¬ log aufbereitet wird,
Fig. 3 in einem Blockschaltbild einen resistiven oder kapa¬ zitiven Füllstandssensor, dessen Ausgangssignal in erfindungsgemäßer Weise digital aufbereitet wird,
Fig. 4 in einem Blockschaltbild einen resistiven Füllstands¬ sensor ohne Leitwertkompensation, dessen Ausgangssig¬ nal in erfindungsgemäßer Weise digital aufbereitet wird,
Fig. 5 in einem Blockschaltbild, schematisch, die Auflö¬ sungserhöhung in Meßbereichsmitte,
Fig. 6 in einem Blockschaltbild, schematisch, eine Meßbe¬ reichserweiterung mit Mehrspulensystem,
Fig. 7 in einem Blockschaltbild, schematisch, eine digitale LVDT-Elektronik,
Fig. 8 in einem Blockschaltbild, schematisch und im Detail, die digitale LVDT-Elektronik aus Fig. 7,
Fig. 9 in einer schematischen Darstellung das Taktschema der Unterabtastung,
Fig. 10 in einer graphischen Darstellung die digitale Demodu¬ lation mit diskreten Abtastwertepunkten und
Fig. 11 in einer schematischen Darstellung das Timing der In¬ terruptroutinen.
Die Fig. 3, 4, 7 und 8 zeigen jeweils in einem Blockschaltbild erfindungsgemäße digitale Elektroniken zur Anwendung des erfin¬ dungsgemäßen Verfahrens. Konkret zeigen die Fig. 3 und 4 einen resistiven Füllstandssensor 1 mit und ohne Leitwertkompensa¬ tion. Die Sensoren 1 werden primärseitig mit einem Rechtecksig¬ nal 2 gespeist. In erfindungsgemäßer Weise erfolgt die sekun¬ däre Signalaufbereitύng und -Verarbeitung digital. Sowohl die Sensoransteuerung als auch die Signalaufbereitung bzw. -Verar¬ beitung erfolgt mittels eines Microcontrollers .3. Bei dem Microcontroller 3 handelt es sich um einen Single-Chip-Micro¬ controller, was aus den Darstellungen in den Fig. 3, 4, 7 und 8 ohne weiteres hervorgeht.
Fig. 5 zeigt in einem Blockschaltbild die Auflösungserhöhung in der Mitte des möglichen Meßbereichs. Dabei wird eine Teilung der Referenzspannung, bspw. um den Faktor 2, erreicht. Die bei¬ den außen liegenden Spulen 4 sind mit einfacher bzw. doppelter Windungszahl ausgeführt. In der Mitte des Meßbereichs wird dann auf den Spulensatz mit doppelter Windungszahl umgeschaltet.
In Fig. 6 ist eine Meßbereichserweiterung mit Mehrspulensystem dargestellt. Durch die Anordnung mehrerer Spulen 4 hintereinan¬ der und durch eine Umschaltung des messenden Spulentripels ab¬ hängig von der detektierten Position des Kerns 5 kann das Ver¬ hältnis von Baulänge zu Meßbereich weiter verbessert werden. Wie bereits zuvor erwähnt bleibt hier die Auflösung eines Tri¬ peis konstant, so daß auch gleichzeitig die Genauigkeit bezogen auf den Gesamtmeßbereich erheblich verbessert wird.
Fig. 7 zeigt in einem Blockschaltbild eine digitale LVDT-Elek¬ tronik, wobei der Microcontroller 3 den Sensor 1 mit einem Rechtecksignal beaufschlagt. Gleichermaßen wird dort die Sig¬ nalaufbereitung und Signalverarbeitung durchge ührt.
Fig. 8 zeigt die digitale LVDT-Elektronik in detaillierter Dar¬ stellung. Einzelheiten lassen sich der in Rede stehenden Figur entnehmen, so daß sich weitere Ausführungen hierzu erübrigen.
In Fig. 9 ist ein Taktschema der Unterabtastung schematisch dargestellt, wobei sich das Speisesignal, das S & H-Signal, das digitalisierte Signal und das rekonstruierte Signal entnehmen läßt. Dabei ist wesentlich, daß bei bekannter Bezugsphase durch gezielte Verletzung des Abtasttheorems ein langsamerer A/D- Wandler eingesetzt werden kann (< 10 kHz Wandlungsrate bei 5 kHz Rechtecksignalfrequenz).
Die digitale Demodulation gemäß der Darstellung in Fig. 10 er¬ folgt dadurch, daß eine Periode des unterabgetasteten Signals in eine Fourier-Reihe bis zum Koeffizienten k entwickelt wird. Aus den Koeffizienten
N
= yn*cos [2*PI*n*fk/N] n=l
läßt sich die Signalenergie aus den spektralen Koeffizienten nach der Formel
berechnen, wobei
N = Stützpunktzahl des unterabgetasteten Signals
M = Stützpunktzahl des nach dem Abtasttheorem gesampelten S,
K = Zahl der Koeffizienten u = ursprüngliches Signal
ERSATZBLATT
y = unterabgetastetes Signal.
Ein Vergleich mit der integral berechneten Energie
M
Eu = 1/M (^2) m=l
des AusgangsSignals ergibt selbst bei Rechtecksignalen mit starken Überschwingern nur Abweichungen im Promillebereich. Dies läßt auf brauchbare Resultate in der Praxis hoffen. Durch Begrenzen der Koeffizientenentwicklung auf einige Werte läßt sich der Einfluß von hoherfrequenten Spektralanteilen im Signal dämpfen, so daß hier Störungen bereits weitgehend unterdrückt werden können (Tiefpaßfilterung) .
Schließlich zeigt Fig. 11 das Timing der Interruptroutinen. Die Darstellung ist selbsterklärend, so daß sich weitere Ausführun¬ gen hierzu erübrigen»
Abschließend sei nochmals darauf hingewiesen, daß die voranste¬ hende Beschreibung lediglich der Erörterung der erfindungsgemä¬ ßen Lehre dient, diese jedoch nicht auf die voranstehend erör¬ terten Ausführungsbeispiele einschränkt.
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