Welle mit angeformter Schnecke und Fräser zur Herstellung der Schnecke
Die Erfindung bezieht sich auf eine Welle, insbesondere eine Ankerwelle eines Elektromotors, mit einer angeformten Schnecke, wobei der
Fußkreisdurchmesser der Schnecke kleiner ist als der Wellendurchmesser des oder der sich an die Schnecke unmittelbar anschließenden leils bzw. der teile der Welle. Solche Wellen mit angeformter Schnecke verwendet man beispielsweise dort, wo über einen Elektromotor eine Schnecke eines
Schneckengetriebes angetrieben werden soll, wobei die Schnecke durchaus an die Ankerwelle des Elektromotors unmittelbar angeformt sein kann. Es kann sich sowohl um eine fliegend als auch um eine beidendig gelagerte Schnecke handeln. Im letzteren Falle kann der Durchmesser des sich an das eine Ende der Schnecke anschließenden leils der Welle größer sein als der Durchmesser des sich an das andere Schneckenende anschließenden leils der Welle. Denkbar ist acer auch, daß beidseits der Schnecke ein gleicher Wellendurchmesser vorliegt, Desweiteren kann der sich emenends und/oder andernends an die weile unmittelbar anscnlneßende leil der Welle einen Durchmesser aufweisen, derng eich dem Koptkreis der Schnecke, oder aber niervon verschieden, beispielsweise größer, ist. Auf jeden Fall treten beim Betrieb einer solchen Schnecke dann Kerbspannungen am Übergang vom Schneckenanfang in den benachbarten leil der Welle und/oder am Schneckenende in den dort sich anschließenden leil der Welle auf, wenn der Fußkreisdurchmesser der Schnecke kleiner ist als der Durcnmesser des sich einenends und/oder andernends unmittelbar anschließenden leils der Welle. Dies ist insbesondere dann festzustellen, wenn die Schnecke durch Fräsen gebildet worden ist. Gerade im
letzteren Falle ist es häufig so, daß der Kopfkreis der Schnecke dem
Durchmesser der Welle bzw. dem Durchmesser des oder der sich unmittelbar an die Schnecke anschließenden Wellenteile entspricht. Der Grund liegt darin, daß ein abrupter Übergang vom Wellendurchmesser auf den Fußkreisdurchmesser erfolgt. Dies ist insbesondere dann zu beobachten, wenn die Schnecke mit einem Scheibenfräser erstellt wurde.
Es liegt nun die Aufgabe vor, eine Welle der eingangs beschriebenen Art so weiterzubilden, daß keine oder allenfalls eine verringerte Kerbspannung am Übergang von der Welle in die Schnecke auftritt.
Zur Lösung dieser Aufgabe wird erfindungsgemäß vorgeschlagen, daß die Welle mit angeformter Schnecke gemäß dem Oberbegriff des Anspruchs 1 entsprechend dem kennzeichnenden leil dieses Anspruchs ausgebildet ist. Weil nunmehr ein weniger abrupter Übergang vom Nutgrund der Schnecke in die benachbarte Welle stattfindet, verringert sich der Vollquerschnitt von der Welle zum Kern der Schnecke nicht in einem einzigen großen Sprung, und dadurch wird der Bildung von Kerbspannungen in diesem Bereich wirksam begegnet.
Wie man den Übergang vom vollen Wellendurchmesser auf den Kerndurchmesser der Schnecke vornimmt, hängt von den Abmessungen der Welle und der Schnecke sowie dem verwendeten Material und der zu erwartenden Belastung ab.
Bevorzugte Ausführungen kann man den Unteransprüchen 2 bis b entnehmen.
So erscheint es besonders günstig, wenn in dem Bereich verringerter riefe der Nut die Nuttiefe, in axialer Richtung vom Schneckenanfang bzw.
Schneckenende hier fortschreitend, nicht konstant ist, sondern zunimmt.
Dadurch kann eine stetige Abnahme des Kerndurchmessers der Welle bis zum ersten Zahn der Schnecke erhalten werden, wobei vorzugsweise vom
Außendurchmesser der Welle ausgegangen wird, die Nuttiefe also von 0 an zunimmt.
Grundsätzlich kann der Nutboden in dem Bereich gekrümmt und zum Beispiel an die zylinderförmige Krümmung eines zum Kämmen mit der Schnecke vorgesehenen
Schneckenrades angepaßt sein. Für die Herstellung des Fräsers günstiger erscheint jedoch eine lineare Zunahme der Nuttiefe in axialer Richtung.
Es liegt desweiteren die Aufgabe vor, einen Scheibenfräser zur Herstellung einer an die Welle angeformten Schnecke gemäß einem der Ansprüche 1 bis 6 zu schaffen.
Zur Lösung dieser Aufgabe wird ein Scheibenfräser vorgeschlagen, der erfindungsgemäß entsprechend dem kennzeichnenden leil des Anspruchs 6 gestaltet ist. Hit diesem Scheibenfräser kann die Schnecke an die Welle in gleicher Weise angeformt werden wie mit einem Scheibenfräser bekannter Art. Aufgrund der besonderen Gestalt des Vorfräsers und seiner Zuordnung zum eigentlichen Scheibenfräser in axialer Richtung der Fräserwelle gesehen entsteht beim Fräsen ganz automatisch der Übergang vom Durchmesser der Welle auf den Kerndurchmesser der Schnecke.
Vorteilhafte Weiterbildungen dieses Scheibenfräsers ergeben sich aus den Ansprüchen 7 bis 9. Die in Anspruch 8 erwähnte, gedachte Umhüllende reicht in axialer Richtung über die Zähne des Vorfräsers hinaus bis zur
nächstgelegenen Zahnflanke der Zähne des Scheibenfräsers. Zum besseren Verständnis dieser Ausführungen wird auf die Beschreibung des
Ausführungsbeispiels verwiesen.
Die Erfindung wird nachstehend anhand der Zeichnung näher erläutert. Die Zeichnung zeigt in
Figur 1 einen halben Radialschnitt durch den erfindungsgemäßen
Scheibenfräser mit einer Teildarstellung von Schnecke und Welle, in
Figur 2 eine abgewickelte Darstellung der Nuttiefe beim Fortschreiten in Umlaufrichtung und in
Figur 3 eine Ansicht in Richtung des Pfeiles P aus Figur 1.
Beim gezeichneten Ausführungsbeispiel entspricht der Kopfkreisdurchmesser 2 der Schnecke 3 dem Durchmesser der Welle 1. Die Schnecke 3 ist an die Welle 1 einstückig angeformt bzw. aus dem Material der Welle 1 herausgearbeitet.
Hierzu wurde ein Scheibenfräser 4 verwendet. Dieser ist erfindungsgemäß mit einem Vorfräser 5 verbunden, insbesondere einstückig hergestellt. Der links der gestrichelten Linie 6 befindliche leil des gezeichneten Spezial- Scheibenfräsers entspricht der seitherigen Ausführungsform eines Scheibenfräsers zur Herstellung von Schnecken 3. Insofern bedarf es keiner näheren Erläuterung.
Der Vorfräser 5 fräst eine Vornut 20, die einen Nutboden 21 aufweist, der, in einem Radialschnitt der Welle 1 gesehen, vom Kopfkreis der Schnecke 3 aus schräg abfallend tiefer wird, und die vom Scheibenfräser 4 auf die volle liefe ausgeschnitten wird. Deshalb ist die Vornut 20 mit dem schrägen Nutboden 21 nach dem Fräsvorgang nur noch am Schneckenanfang bzw. Schneckenende auf einem bestimmten Umfangswinkel vorhanden.
Der Übergang zwischen der Vornut 20 mit dem Nutboden 21 und der vollen Welle sowie der Übergang von der Nut mit der vollen liefe auf die durch den
Vorfräser erzeugte liefe der Vornut 20 wird beim Auseinanderfahren von Fräser und Welle am Schluß des Fräsvorgangs geschaffen, wie dies für den Übergang zur vollen Welle auch heute schon bei den gefrästen Schnecken der Fall ist.
Schreitet man an der tiefsten Stelle der Vornut 20 am Fuß des ersten
Schneckenganges in Umlaufrichtung fort, beginnend vom Aus lauf des
Vorfräsers, so hat man den in Figur 2 mit A bezeichneten Abschnitt der vollen Welle hinter sich. Die Tiefe der Nut nimmt zunächst über einen Winkel von 90° (Bereich B) zu, was dem Winkel entspricht, um den die Welle beim Auseinanderfahren von Welle und Fräser noch gedreht worden ist. Danach bleibt die liefe über etwa 290° (Bereich C) konstant, um dann über einen Winkel von etwa 70° (Bereich 0) auf die volle Nuttiefe 8 abzufallen und im Bereich E diese Tiefe beizubehalten. Die Länge des Bereichs ü von etwa nur 70° ist dadurch bedingt, daß der Fräser 4 bereits etwa nach diesem Winkel das in axialer Richtung tiefste Niveau der Vornut 20 erreicht, in dem wir fortgeschritten sind. Auf der anderen Seite der Vornut 20, wo deren liefe 0 ist, beträgt der Aus lauf des Fräsers 4 natürlich 90°. Andererseits hat der Vorfräser 5 an letzterer Seite der Vornut 20 einen Auslaufwinkel 0, da er sich dort schon auf der Höhe des Durchmessers der Welle 1 befindet.
In der Zeichnung ist außer dem Kopfkreisdurchmesser 2 auch noch der
Fußkreisdurchmesser 1 der Schnecke 3 jeweils abgebrochen eingezeichnet. Damit liegt dann auch die Zahnhöhe der Schnecke 3 fest. Die Zahnhöhe nimmt aber gemäß der zeichnerischen Darstellung gegen die Welle 1 hin stetig ab. Es bleiben zwar die leilung bzw. Ganghöhe lb und der Kopfkreisdurchmesser 2 über die gesamte Schneckenlänge erhalten, jedoch vergrößert sich der
Fußkreisdurchmesser im Anfangs- bzw. Endbereich der Schnecke 3 beim
Ausführungsbeispiel gegen die Welle 1 hin bis, auf den Wert des Kopfkreises 2. Falls sich an das nicht gezeichnete linke Ende der Schnecke 3 noch ein leil der Welle 1 anschließt, dessen Durchmesser größer ist als der
Fußkreisdurchmesser 7, so soll die Nuttiefe auch am nicht gezeichneten Schneckenende in der geschilderten Weise vom Wert "Null" auf den vollen Wert der Nuttiefe 8 ansteigen, wobei die Betrachtung jeweils vom rechten bzw. linken Ende der Schnecke zur Schneckenmitte hin gerichtet ist. Bezogen auf die Schnecke selbst steigt die Nuttiefe bei einer zwischen zwei Teilen einer Welle 1 befindlichen Schnecke 3 am Schneckenanfang dann am Schneckenende vom vollen Wert auf den Wert "Null" ab.
Wie man der Zeichnung entnehmen kann, ist in radialer Richtung gesehen die Höhe der Zähne des Vorfräsers 5 an der höchsten Stelle nur etwa halb so hoch wie die Höhe der Fräserzähne des Scheibenfräsers 4. Außerdem verläuft die Kopf linie nicht auf einem konzentrischen Kreiszylinder zur geometrischen Fräserachse 10, sondern geneigt hierzu. Eine in der Zeichnung eingezeichnete gedachte Umhüllende 11 um die Zähne des Vorfräsers 5, welche über die anschließende Zahnlücke 12 verlängert ist, hat die Gestalt eines
Kegel Stumpfs. Dabei entspricht der kleine Kegelstumpfdurchmesser beim
Ausführungbeispiel dem Fußkreisdurchmesser 13 des Scheibenfräsers 4, während der große Durchmesser des Kegelstumpfs dem Kopfkreisdurchmesser 14 des Scheibenfräsers 4 entspricht. Mit diesem Sonderfräser wird die Schnecke in gleicher Weise erstellt wie mit dem herkömmlichen Scheibenfräser, nur mit dem Unterschied, daß automatisch ein kegeliger Übergang von der Welle 1 zum Kerndurchmesser der Schnecke 3 hin geschaffen wird.
Mit Ausnahme der besonderen Formgebung entsprechen die Zähne des Vorfräsers b denjenigen des Scheibenfräsers 4, und es ist insbesondere jeweils eine gleiche Zähnezahl vorgesehen.
Bezüglich der Figuren 1 und 3 ist noch folgendes zu bemerken:
Beim Fräsen muß die Achse 10 des Fräsers 4, 5 entsprechend der Steigung der Schnecke 3 schräg zur Achse der Schnecke stehen (siehe Figur 3). Die Achse 10 würde also bei einer exakten Darstellung die Zeichenebene nach Figur 1 schneiden. Bevorzugt und beim Ausführungsbeispiel angewandt schneidet die jeweilige Schnittlinie des Fräsers 4, das heißt die Linie, auf der die Nut beim Fräsen ihre volle riefe erreicht und die in Figur 3 unterhalb der Achse 10 liegt, die Achse 40 der Schnecke 3 in der Mittelebene 30 des Fräsers 4. Die Zähne des Fräsers 4 sind dann symmetrisch zu dieser Mittelebene 30. Die Zähne des Vorfräsers 5 müssen, abgesehen von dem grundsätzlich anderen Querschnitt (geringere Höhe und schräger Abfall in der Höhe), in ihrer Form gegenüber den Zähnen des Scheibenfräsers 4 korrigiert sein, da sie die Schnecke 3, von der Achse des Fräsers aus betrachtet, nicht an deren höchstem Punkt, sondern seitlich davon schneiden (siehe Abstand R in
Figur 3), andererseits jedoch nicht zuviel wegfräsen dürfen, damit in den Flanken der Schnecke keine Stufe entsteht. Bevorzugt lassen die Zähne des Vorfräsers sogar an den Zahnflanken noch etwas Material stehen, damit die endgültige Zahnform durch den Scheibenfräser 4 bestimmt ist. Bei einem Fräsen der Schnecke in zwei Schritten, nämlich zunächst mit dem Vorfräser 5 und dann mit dem Scheibenfräser 4, tritt dieses Problem nicht auf.
Allerdings ist dann der Zeitaufwand größer.