Beschreibung
Ableiter und Schaltungsanordnung mit dem Ableiter
Die Erfindung betrifft einen Ableiter zum Schutz vor Überspannungen, insbesondere einen Gasentladungs überspannungsableiter und eine Schaltung mit dem Ableiter.
Ein Überspannungsableiter, kurz Ableiter, dient zur Begrenzung gefährlicher oder unerwünschter Überspannungen in elektrischen Leitungen und Geräten. Dadurch kann eine überspannungsbedingte Schädigung der Leitungen und Geräte vermieden werden.
Gasgefüllte Ableiter, die auch als Gasableiter bezeichnet werden, sind Ableiter, bei denen eine anliegende Überspannung im Gasableiter durch das selbsttätige Zünden einer Gasentladung abgebaut wird. Sie arbeiten nach dem gasphysikalischen Prinzip der Bogenentladung, wobei sich nach Erreichen einer Ableiteransprechspannung, kurz als Ansprechspannung oder als Zündspannung bezeichnet, innerhalb von Nanosekunden ein Lichtbogen im gasdichten Entladungsraum bildet. Durch die hohe Stromtragfähigkeit des Bogens wird die Überspannung effektiv kurzgeschlossen.
Aus dem Stand der Technik bekannte 3-Elektroden Ableiter werden durch die Überspannung zwischen einer der beiden potentialführenden Elektroden A bzw. B und einer mit Masse verbundenen Mittelelektrode M gezündet.
Die Zündspannung kann im Ableiter durch Zusammensetzung der Gasmischung, Gasdruck und die Elektrodenabstände eingestellt.
Anhand der Zündspannung des Ableiters wird der Schutzpegel ermittelt .
Bei einem Ableiter wird grundsätzlich zwischen zwei Zündspannungen unterschieden:
• DC spark-over voltage oder Gleichspannungs-Zündwert. Diese Zündspannung ist maßgeblich, wenn der Spannungsanstieg im Bereich 100 V/s bis 1 k V/s liegt
• Impulse spark-over voltage oder Ansprechstoßspannung. Diese Zündspannung ist maßgeblich, wenn der Spannungsanstieg im Bereich 100 V/ps bis 10 kV/ps liegt
Der Gleichspannung-Zündwert ist niedriger als die Ansprechstoßspannung. Der Faktor kann bei ca. 1,5 oder höher liegen. Z.B. kann ein Ableiter mit 1 kV Gleichspannung- Zündwert eine Ansprechstoßspannung von 1,5 kV haben.
Die Gaszündung im Ableiter ist zum Teil ein stochastischer Prozess. Dadurch streuen die gemessenen Werte bis zu +/-20%. Entsprechend hoch muss der Gleichspannungszündwert im Ableiter eingestellt werden, um die Zündung im Normalbetrieb an Netz-Nominalspannung zu vermeiden. Dadurch erhöht sich auch die Ansprechstoßspannung und somit der Schutzpegel des Ableiters .
Ein Ableiter sollte einen Zündwert haben, der deutlich über der normalen Betriebsspannung liegt. Dies muss bereits für den Gleichspannung-Zündwert gelten. Da die Spezifikation eines Ableiters auch nach der Ansprechstoßspannung bestimmt wird, muss man einen höheren Zündwert für die Ansprechstoß spannung einstellen bzw. in Kauf nehmen, der einen an der zu schützenden Leitung hängenden Verbraucher bei einem
Überspannungsereignis stark mit hoher Spannung belasten kann, bevor der Ableiter zündet.
Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es daher, einen Ableiter anzugeben, der möglichst exakt bei einer gewünschten Spannung zündet und mit dem die Zündspannung dann auf einen geringeren Wert als bei bekannten Ableitern eingestellt werden kann.
Diese Aufgabe wird mit einem Ableiter nach Anspruch 1 gelöst. Vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung sowie eine Schaltungsanordnung mit dem Ableiter sind den weiteren Ansprüchen zu entnehmen.
Grundlegende Idee ist es, den Schutzpegel (im Wesentlichen die Ansprechstoßspannung) eines bekannten 3-Elektroden Ableiters durch Hinzufügen einer zusätzlichen Triggerelektrode zu senken. Mit einer Triggerelektrode gelingt es gleichzeitig, den Ableiter so auszubilden, dass er bei definierter Überspannung zündet, da eben die Zündung bei einer exakten Spannung getriggert werden kann.
Ein solcher Ableiter weist wie ein bekannter Ableiter einen elektrisch isolierenden Grundkörper auf, der einen Hohlraum einschließt. Eine erste und eine zweite Elektrode sind im Hohlraum im Abstand AB zueinander angeordnet. Eine dazwischen bzw. seitlich versetz angeordnete Mittelelektrode weist zur ersten und zweiten Elektrode einen Abstand AM bzw. BM auf, wobei für die Entfernungen/Strecken gilt: AM = BM < AB.
Darüber hinaus ist eine Triggerelektrode vorgesehen, die zur Mittelelektrode einen Abstand TM aufweist, wobei TM < AM, BM. Eine Triggerschaltung zum Erzeugen und Anlegen einer
Triggerspannung bzw. eines Triggerimpulses an der Triggerelektrode vervollständigt den Ableiter. Die Triggerspannung ist so eingestellt, dass sie zum Zünden einer Gasentladung zwischen der Triggerelektrode und der Mittelelektrode geeignet ist. Über die Mittelelektrode wird die Überspannung dann an Masse abgeleitet und somit unschädlich gemacht.
Mit Hilfe der Triggerelektrode gelingt es, die Zündung über die Triggerspannung auszulösen. Die Triggerspannung kann in Abhängigkeit von einer zwischen erster und zweiter Elektrode anliegenden Überspannung erzeugt werden. Maßgeblich ist, dass die Triggerschaltung erst dann eine Triggerspannung bzw. einen Triggerimpuls erzeugt, wenn die Spannung in der Leitung bzw. die Spannung zwischen erster und zweiter Elektrode einen eingestellten Wert übersteigt, der dem gewünschten Schutzpegel des Ableiters entspricht.
Der mit einer zusätzlichen Triggerelektrode erweiterte erfindungsgemäße Ableiter hat eine niedrigere (bessere) Ansprechstoßspannung und so auch einen niedrigeren Schutzpegel als ein dem Standard 3-Elektroden Ableiter.
Durch die Triggerschaltung kann eine Triggerspannung bzw. ein Triggerimpuls erzeugt werden, durch den die Gaszündung im gesamten Innenraum des Ableiters gestartet wird.
Der Grundkörper des Ableiters kann eine Keramik umfassen und mit einem Gas befüllt sein. Über dessen Zusammensetzung kann die Ionisierbarkeit des Gases eingestellt werden.
Der Ableiter kann in einer vorteilhaften Ausgestaltung die im Folgenden beschriebene Geometrie aufweisen. Die erste und die
zweite Elektrode sind entlang einer Längsachse des Hohlraums angeordnet und stehen einander diametral gegenüber. Die Mittelelektrode ist an einer Seitenwand im Inneren des Grundkörpers zwischen der ersten und zweiten Elektrode angeordnet. Die Triggerelektrode ist ebenfalls an einer Seitenwand des Grundkörpers zwischen der Mittelelektrode und der ersten und/oder der zweiten Elektrode angeordnet. Die Triggerelektrode kann punktförmig, als Pin oder flächig ausgebildet sein. Vorteilhaft ist, wenn die Entfernung zur Mittelelektrode möglichst genau eingestellt werden kann. Dadurch kann die Zündspannung genauer eingestellt werden.
In einer weiteren Ausführung ist die Mittelelektrode ringförmig geschlossen ausgebildet und folgt dem gesamten Umfang des Hohlraums entlang der Seitenwand koaxial zur Längsachse, so dass überall der gleiche Abstand zu erster und zweiter Elektrode eingehalten ist.
Dabei kann auch die Triggerelektrode ringförmig und koaxial zur Längsachse ausgebildet sein und dem gesamten Umfang des Hohlraums entlang der Seitenwand folgen. Sie verläuft dabei benachbart und überall im gleichen Abstand zur Mittelelektrode .
In einer solchen Ausgestaltung ist der Grundkörper vorzugsweise zylinderförmig ausgebildet. Grundkörper und alle Elektroden können dann rotationssymmetrisch zur Längsachse ausgebildet sein.
Gemäß einer weiteren Ausführung weist die Triggerelektrode wie ein Pin von der Seitenwand radial vorspringend in Richtung der Längsachse. In einer einfachen Ausführung ist die mit der Triggerschaltung verbundene Triggerelektrode als
Draht ausgebildet und durch die Seitenwand in den Hohlraum hinein geführt sein und ist dort als in den Innenraum ragende Spitze ausgebildet.
Die Triggerelektrode kann auch eine rechteckige oder quadratische Fläche aufweisen.
Der Ableiter kann in einer Schaltungsanordnung wie beispielsweise einer Stromversorgungsschaltung verschaltet sein. Dort schützt er die Schaltung oder einen damit verbundenen Verbraucher vor einer in einer Stromversorgung auftretenden Überspannung, wie sie zum Beispiel durch ein Ereignis wie z.B. einen Blitz ausgelöst werden kann.
Die Schaltung weist eine erste und eine zweite Leitung auf, die an unterschiedlichem Potential liegen, im Normalfall an einer Betriebs- oder Netzspannung. Die erste Leitung ist elektrisch mit der ersten Elektrode und die zweite Leitung mit der zweiten Elektrode des Ableiters verbunden. Bei Normalspannung überbrückt der parallel zu den beiden Leitern geschaltete Ableiter diese sperrend. Eine aus erster und zweiter Leitung ist elektrisch über eine Triggerschaltung mit der Triggerelektrode verbunden. Die Mittelelektrode ist mit Masse verbunden.
Die Triggerschaltung umfasst eine Reihenschaltung aus einem spannungsbegrenzenden Element und einem Sperrkondensator.
Das spannungsbegrenzende Element kann z.B. aus TVS Diode, Metalloxid-Varistor MOV oder Mehrlagenvaristor MLV ausgewählt sein. All diese Elemente zeichnen sich dadurch aus, dass sie bei einer Durchbruchspannung leitend werden, bei einer Spannung darunter aber praktisch nicht-leitend sind.
Das spannungsbegrenzende Element ist vorteilhaft auf einen Spannungswert eingestellt, der dem Gleichspannungszündwert zwischen erster oder zweiter Elektrode und Mittelelektrode eingestellt ist. Damit zündet die Funkenstrecke zwischen der Triggerelektrode und einer der drei anderen Elektroden des Ableiters unabhängig von der Ansprechstoßspannung, die sich zwischen den drei Elektroden (ohne Triggerung) einstellen würde.
Der Unterschied zwischen Gleichspannungs-Zündwert und Ansprechstoßspannung spielt keine Rolle mehr, da die Zündung nun bereits beim Anlegen der Triggerspannung vollständig erfolgt und nicht erst beim Erreichen der Ansprechstoßspannung des 3-Elektrodenableiters.
Damit ist es möglich, die Zündspannung genau einzustellen. Überspannungen können sich nur bis zur Auslösespannung des spannungsbegrenzenden Elements aufbauen. Überschreitet eine Überspannung zwischen erstem und zweitem Leiter diese Auslösespannung, wird eine Triggerspannung bzw. ein Triggerimpuls erzeugt, der an der Triggerelektrode die Zündung des Ableiters auslöst. Durch Kurzschluss von erster und/oder zweiter Elektrode mit der Mittelelektrode wird die Überspannung sofort und zuverlässig über die Mittelelektrode an Masse abgeleitet.
Im Folgenden wird die Erfindung anhand von Ausführungs beispielen und der dazugehörigen Figuren näher erläutert. Die Figuren sind schematisch und nicht maßstabsgetreu ausgeführt. Einzelne Teile können zur Verdeutlichung größert oder kleiner dargestellt sein. Es können den Figuren daher weder relative noch absolute Abmessungen entnommen werden.
Es zeigen
Figur 1 einen konventionellen 3-Elektroden Ableiter im schematischen Querschnitt,
Figur 2 eine erste Ausführungsform eines 3-Elektroden Ableiter mit zusätzlicher Triggerelektrode im schematischen Querschnitt,
Figur 3 verschiedene Spannungs/Zeitkurven bei verschiedenen Zündmechanismen im Ableiter,
Figur 4 eine zweite Ausführungsform eines 3-Elektroden Ableiter mit zusätzlicher Triggerelektrode im schematischen Querschnitt,
Figur 5 eine Schaltungsanordnung mit einem ersten und einem zweiten Leiter und einem dazu parallel geschalteten Ableiter samt Triggerschaltung.
Figur 1 zeigt einen konventionellen 3-Elektroden Ableiter im schematischen Querschnitt. Im Hohlraum eines elektrisch isolierenden Grundkörpers GK sind eine erste Elektrode A und eine zweite Elektrode B entlang einer Längsachse LA einander diametral gegenüber stehend angeordnet. Sie weisen zueinander einen Abstand ab auf. Zwischen erster Elektrode A und zweiter Elektrode B ist eine mit Masse verbundene Mittelelektrode M angeordnet, die zu erster und zweiter Elektrode eine Abstand am bzw. bm aufweist, wobei ab > 2am und am = bm. Der Grundkörper kann Keramik umfassen und ist z.B. als Hohlzylinder ausgeformt. Die Enden des Grundkörpers können mit jeweils einer Kappe K1,K2 verschlossen sein, um den
Hohlraum im Grundkörper gasdicht abzuschließen. Die Kappen K1,K2 können ebenfalls aus Keramik sein und z.B. mittels Hartlötung mit dem Grundkörper verbunden sein.
Die Elektroden können Cu umfassen. Auch FeNi oder WCu sind als Elektrodenmetalle oder als Beschichtung der Elektroden geeignet .
Übersteigt eine an erste und zweite Elektrode angelegte Spannung den Schutzpegel des Ableiters wird das Gasgemisch im Inneren des Ableiters gezündet. Es entsteht zunächst eine Funkenstrecke entlang einer Entladungsstrecke am oder bm.
Die Gasendladung verteilt sich dann in dem ganzen Innenraum des Ableiters. Wenn der Spannungsanstieg an den Elektroden A und B bzw. entlang einer der Strecken am und bm nicht zu steil ist und im Sekundenbereich liegt, zündet der Ableiter beim Gleichspannungs-Zündwert. Wenn der Anstieg dagegen schnell und z.B. im ps Bereich erfolgt die Zündung erst bei der Ansprechstoßspannung, die um einiges höher liegt als der Gleichspannungs-Zündwert .
Die Figur 3 zeigt einen Spannungsverlauf bei verschieden schnellen Spannungsanstiegen über einen der Zündwerte. Kurve 1 entspricht dem Verlauf bei schnellem Übersteigen (im ps Bereich) der Ansprechstoßspannung. Kurve 2 entspricht dem Verlauf bei langsamerem Übersteigen (im Sekundenbereich) des Gleichspannungs-Zündwerts. Nach der Entladung fällt die Spannung in beiden Fällen auf den Wert UARC zurück.
UAM entspricht in der Kurve 1 der Ansprechstoßspannung zwischen erster bzw. zweiter Elektrode und der
Mittelelektrode .
In der Kurve 2 entspricht UAM entspricht dem Gleichspannungs- Zündwert zwischen erster bzw. zweiter Elektrode und der Mittelelektrode. Im Normalfall, bei dem ein schneller Spannungsanstieg erfolgt, ist der Wert der Ansprechstoßspannung gleichzeitig auch die effektive Zündspannung des Ableiters.
Die folgende Tabelle gibt ein Beispiel für die elektrische Spezifikation eines solchen konventionellen 3-Elektroden Ableiters an:
Figur 2 eine erste Ausführungsform eines 3-Elektroden Ableiters mit zusätzlicher Triggerelektrode T im schematischen Querschnitt. Bis auf die Triggerelektrode T kann der Ableiter einem bekannten 3-Elektroden-Ableiter wie etwa anhand von Figur 1 beschrieben entsprechen. Die Triggerelektrode T ist an einer Seitenwand des Grundkörpers so zwischen Mittelelektrode und erster oder zweiter Elektrode Ab bzw. B angeordnet, dass ihr Abstand tm zur Mittelelektrode M kleiner ist als der Abstand am, bm von erster oder zweiter
Elektrode zur Mittelelektrode. Je kürzer ein Abstand zwischen zwei Elektroden ab, am, bm oder tm im Ableiter ist, desto niedriger ist die erforderliche Zündspannung zum Aufbau einer Funkenstrecke zwischen diesen beiden Elektroden.
Der Gleichspannung-Zündwert und die Ansprechstoßspannung der „tm" Strecke sind dadurch geringer als die der „am" bzw. „bm" Strecke .
Die Triggerelektrode T kann wie dargestellt ein durch die Seitenwand des Grundkörpers geführter z.B. drahtförmiger Leiter oder ein Pin z.B. aus Cu sein. Die Spitze der Triggerelektrode kann ein Stück weit in den Hohlraum ragen oder nur die Seitenwand so gerade eben durchbrechen.
Weiter kann die Seitenwand des Grundkörpers mit einem Graphitstrich belegt sein
Mit einer einfachen Halbleiterschaltung (siehe auch Figur 5) kann die Auslösespannung für den Triggerimpuls in etwa dem Gleichspannungszündwertes der „am" Strecke angepasst werden. Damit wird erreicht, dass die Ansprechstoßspannung der „am" Strecke und somit auch der Schutzpegel gleich oder etwas höher ist als der Schutzpegel der am Strecke am Gleichspannungs-Zündwert .
Die Triggerelektrode erfüllt eine Triggerfunktion für den ganzen Ableiter. Auch erste und zweite Elektroden A,B werden nach der Triggerung gegen die Mittelelektrode M gezündet.
Der Schutzpegel des Ableiters hängt in diesem Fall von der Ansprechstoßspannung der Strecke „tm" zwischen Trigger- und
Mittelelektrode ab. Diese kann auf einen Wert eingestellt werden, der von der Triggerspannung sicher übertroffen wird.
Der Spannungsverlauf bei einem Spannungsanstieg im erfindungsgemäßen Ableiter ist durch die Kurve 3 von Figur 3 dargestellt. Hier wird die Zündung bei einer Spannung UTM ausgelöst, die knapp über dem Gleichspannungs-Zündwert des konventionellen 3-Elektroden Ableiters (ohne Triggerelektrode) liegt. Ein weiterer Spannungsanstieg wie bei Kurve 1 des konventionellen Ableiters wird sicher vermieden .
Da bei langsamem Spannungsanstieg entsprechend Kurve 2 auch der Gleichspannungs-Zündwert überschritten werden kann, kann auch dieser Ableitprozess ausgelöst werden. Im Gegensatz zum konventionellen 3-Elektroden Ableiter liegt dieser Gleichspannungs-Zündwert aber nur knapp über der Ansprechstoßspannung für die Entladungsstrecke tm.
Der Schutzpegel ist daher für unterschiedlich schnelle oder steile Spannungsanstiege ungefähr gleich und kann insgesamt auf einen niedrigeren Wert eingestellt als beim konventionellen 3-Elektroden-Ableiter.
Figur 4 zeigt eine zweite Ausführungsform eines 3-Elektroden Ableiter mit zusätzlicher Triggerelektrode im schematischen Querschnitt. Hier ist die Triggerelektrode im Gegensatz zur punktförmigen Ausführung gemäß Figur 2 ringförmig oder Hohlzylinderförmig und koaxial zur Längsachse auf der Seitenwand aufgebracht. Die Triggerelektrode kann auch als den Querschnitt des Innenraum ausfüllende metallische Platte ausgeführt sein, in der lediglich ein Durchlass für mögliche Entladungsstrecken am bzw. bm freigelassen ist.
Figur 5 zeigt eine Schaltungsanordnung mit einer ersten Leitung L+ und einer zweiten Leitung L-, zwischen denen eine Spannung anliegt, üblicherweise eine Netzspannung oder eine Versorgungsspannung. Zwischen den beiden Leitungen ist der Ableiter AL angeordnet. Erste und zweite Elektrode sind elektrisch mit je einer der beiden Leitungen L verbunden. Da erste und zweite Elektrode galvanisch getrennt sind, ist der Ableiter unterhalb seiner Zündspannung entlang einer seiner Entladungsstrecken nicht-leitend. Die Mittelelektrode des Ableiter Al ist mit Masse verbunden.
Eine Triggerschaltung TS verbindet einen der beiden Leiter L mit der Triggerelektrode. Die Triggerschaltung umfasst zumindest eine Serienschaltung aus einem spannungsbegrenzenden Element SE und einem Sperrkondensator SK. Das spannungsbegrenzende Element SE weist eine Auslösespannung auf, oberhalb der es elektrisch leitend wird. Die Auslösespannung kann auf einen gewünschten Wert eingestellt werden und liegt beim erfindungsgemäßen Ableiter zwischen dem Gleichspannungs-Zündwert und der Ansprechstoßspannung entlang der Entladungsstrecken am und bm.
Das spannungsbegrenzende Element SE kann z.B. aus TVS Diode, Metalloxid-Varistor MOV oder Mehrlagenvaristor MLV ausgewählt sein.
Die Erfindung ist nicht auf die dargestellten Ausführungsbeispiele begrenzt und umfasst auch
Ableiterausgestaltungen mit anders ausgebildeten Grundkörpern und gegebenenfalls weiteren Elektroden. Auch die Materialien können von den beispielhaft verwendeten abweichen. Die
Zündspannungen die der Auslösespannung des spannungsbegrenzende Elements entspricht, kann nahezu beliebig eingestellt werden, sofern geeignete spannungsbegrenzende Elemente zur Verfügung stehen.
Bezugszeichenliste
A Erste Elektrode ab Abstand zwischen A und B AL Ableiter am Entladungsstrecke und Abstand zwischen A und M B Zweite Elektrode bm Entladungsstrecke und Abstand zwischen B und M
GK Grundkörper GS Graphitstrich Kl Erste Kappe K2 Zweite Kappe L- Zweite Leitung L+ Erste Leitung LA Längsachse des Grundkörpers M Mittelelektrode SE spannungsbegrenzendes Element SK Sperrkondensator T Triggerelektrode tm Entladungsstrecke und Abstand zwischen T und M TS TriggerSchaltung