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Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Ermittlung und/oder Überprüfung eines Status eines Türsystems. Ferner betrifft die Erfindung eine Statusermittlungseinrichtung zur Ermittlung und/oder Überprüfung eines Status eines Türsystems sowie ein derartiges System und ein Computerprogrammprodukt.
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Türvorrichtungen und deren Teilsysteme bzw. Türsysteme leiden im Betrieb typischerweise unter Verschleißerscheinungen, die durch die Nutzung der Türvorrichtung, durch die Alterung der Teile und Komponenten oder durch Umgebungseinflüsse bedingt sein können. Solche Verschleißerscheinungen können dabei von einer Vielzahl von Einflüssen abhängen und sich sehr unterschiedlich und mit unterschiedlicher Geschwindigkeit ausbilden. Generell können verschiedene Türsysteme einer Türvorrichtung von Verschleißerscheinungen betroffen sein, beispielsweise eine Antriebseinheit der Türvorrichtung oder ein elektrisches Schloss. Es ist daher prinzipiell nötig, Türvorrichtungen zu warten, um Verschleißerscheinungen und Mängel festzustellen und zu beheben.
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Bei aus dem Stand der Technik bekannten Systemen und Verfahren werden Wartungen meist in festen Zeitintervallen, beispielsweise einmal jährlich, oder anhand von vordefinierten Wartungsplänen durchgeführt. Hierdurch kommt es gemäß dem Stand der Technik einerseits zu unnötigen Wartungsarbeiten an Türvorrichtungen. Andererseits werden Verschleißerscheinungen häufig erst erkannt, wenn sie bereits zu Fehlern oder Störungen der Türvorrichtung geführt haben, was eine unerwünschte Ausfallzeit der Türvorrichtung nach sich zieht.
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Eine Wartung ist dabei häufig aufwendig, da eine Fachkraft anreisen muss, um die Türvorrichtung zu untersuchen oder zu reparieren.
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Vor diesem Hintergrund stellt sich die Aufgabe, eine effiziente Ermittlung und/oder Überprüfung eines Status eines Türsystems zu ermöglichen, sodass bevorzugt der Aufwand und die Kosten für Wartungsarbeiten und/oder die Ausfallzeiten reduziert werden können.
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Die Aufgabe wird gelöst durch ein Verfahren zur Ermittlung und/oder Überprüfung eines Status eines Türsystems, wobei das Verfahren die folgenden Schritte umfasst:
- -- in einem Messschritt wird mindestens eine Messinformation betreffend das Türsystem ermittelt,
- -- in einem Akzeptanzschritt wird für die mindestens eine ermittelte Messinformation ein Akzeptanztest mithilfe eines Akzeptanzkriteriums durchgeführt, wobei die ermittelte Messinformation in Abhängigkeit des Akzeptanztests, insbesondere nur bei Erfüllung des Akzeptanzkriteriums, in einem Statusermittlungsschritt zur Ermittlung und/oder Überprüfung des Status des Türsystems verwendet wird, insbesondere wobei die ermittelte Messinformation bei Nicht-Erfüllung des Akzeptanzkriteriums verworfen wird.
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Erfindungsgemäß kann hierdurch eine besonders vorteilhafte und insbesondere präzise Statusermittlung für ein Türsystem erreicht werden, wobei Fehler bei der Statusermittlung reduziert werden können. Erfindungsgemäß kann hierdurch eine vorteilhafte Statusüberwachung erreicht werden, die eine verbesserte Planung für Wartungsarbeiten ermöglicht. Somit kann eine effiziente vorrausschauende Wartung (predictive maintenance) für ein Türsystem erreicht werden. Insbesondere können unnötige Wartungsarbeiten durch eine Fachkraft reduziert oder vermieden werden. Es können somit sowohl Ressourcen als auch Kosten gespart werden. Mithilfe der vorliegenden Erfindung kann ein vorteilhafter Akzeptanztest in ein Verfahren zur Ermittlung und/oder Überprüfung eines Status eines Türsystems integriert werden, wodurch eine alterungsbedingte Wanderung des Erwartungswertes von Messinformationen bzw. Messgrößen und/oder Ansteuerungsgrößen des Türsystems kompensiert werden kann. Gleichzeitig kann mithilfe des Akzeptanztests im Akzeptanzschritt eine vorteilhafte Filterung für die Messinformationen erreicht werden, mit der Streuungen, welche durch äußere Einflüsse, wie beispielsweise sich ändernde Windlasten oder Temperaturen, oder durch absichtliche oder unabsichtliche Einflüsse von Nutzern des Türsystems entstehen, gefiltert werden können. Es ist beispielsweise denkbar, dass während des Messchritts eine ungewöhnliche Windlast vorliegt, die die Messinformation maßgeblich beeinflusst. Mithilfe der vorliegenden Erfindung können derartige Störeinflüsse, die die Ermittlung eines Verschleißstatus verfälschen können, besonders vorteilhaft eliminiert oder zumindest verringert werden. Somit kann beispielsweise das Auftreten eines Fehlalarms bei der Statusüberwachung verringert werden.
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Alternativ oder kumulativ kann die ermittelte Messinformation bei Nicht-Erfüllung des Akzeptanzkriteriums in einem Speicher des Türsystems und/oder fernab des Türsystems gespeichert werden. Derartige Messinformationen können dann einem weiteren Analyseschritt unterzogen werden. Auf diese Weise kann eine ungewöhnliche Situation des Türsystems, insbesondere ein Einbruch und/oder ein Einbruchsversuch und/oder Vandalismus und/oder hohe Windlasten, ermittelt werden. Insbesondere kann der weitere Analyseschritt mittels eines weiteren Modells und/oder mittels eines künstliche Intelligenz-Systems und/oder eines weiteren künstliche Intelligenz-Systems erfolgen.
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Es kann vorteilhaft sein, dass einer, mehrere oder alle Schritte des Verfahrens wiederholt werden, insbesondere in regelmäßigen oder unregelmäßigen Abständen, oder dass einer, mehrere oder alle Schritte des Verfahrens kontinuierlich ausgeführt werden. Hierdurch kann für einen wählbaren Zeitraum eine Ermittlung und/oder Überprüfung eines Status eines Türsystems erreicht werden. Es ist denkbar, dass die Schritte des Verfahrens in verschiedenen Reihenfolgen ausgeführt werden. Es ist denkbar, dass sich die Schritte des Verfahrens zeitlich überschneiden.
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Das erfindungsgemäße Verfahren ist insbesondere ein computerimplementiertes Verfahren, bei dem ein, mehrere oder alle Schritte des Verfahrens computerimplementiert ausgeführt werden.
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Gemäß einer Ausführungsform der vorliegenden Erfindung kann das Akzeptanzkriterium auch als Filterkriterium für die im Messchritt (neu) ermittelte Messinformation oder die im Messchritt ermittelten Messinformationen verstanden werden. Es ist besonders bevorzugt möglich, dass nur dann, wenn die neu ermittelte Messinformation das Filterkriterium erfüllt, die neu ermittelte Messinformation zur weiteren Ermittlung und/oder Überprüfung des Status des Türsystems in einem Statusermittlungsschritt verwendet wird. Andernfalls, insbesondere wenn die neu ermittelte Messinformation das Filterkriterium nicht erfüllt, ist es denkbar, dass die neu ermittelte Messinformation vorzugsweise verworfen wird. Somit können Einflüsse, die nicht durch Verschleißeffekte des Türsystems oder der Türvorrichtung bedingt sind, besonders vorteilhaft bei der Ermittlung und/oder Überprüfung des Status des Türsystems verringert werden, was die Güte der Statusüberwachung verbessert.
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Vorteilhafte Weiterbildungen und Ausgestaltungen der vorliegenden Erfindung können den abhängigen Ansprüchen entnommen werden.
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Gemäß einer Ausführungsform der vorliegenden Erfindung ist es vorgesehen, dass der ermittelte und/oder überprüfte Status des Türsystems einen Verschleißstatus eines Untersystems des Türsystems und/oder einen Verschleißstatus des gesamten Türsystems betrifft oder umfasst. Hierdurch kann in vorteilhafter Weise ein Verschleißstatus bestimmt und/oder ausgegeben werden, mit dessen Hilfe eine vorrausschauende Wartung implementiert werden kann.
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Gemäß einer Ausführungsform der vorliegenden Erfindung ist es denkbar, dass das Akzeptanzkriterium
- -- mithilfe eines Modells, und/oder
- -- mithilfe eines künstliche Intelligenz-Systems, und/oder
- -- mithilfe von Prüfmessungen betreffend die Türvorrichtung und/oder das Türsystem und/oder eine weitere Türvorrichtung und/oder ein weiteres Türsystem bestimmbar und/oder festlegbar ist. Gemäß einer Ausführungsform der vorliegenden Erfindung ist es denkbar, dass das Akzeptanzkriterium wählbar und/oder festlegbar ist. Es ist alternativ oder zusätzlich denkbar, dass das Akzeptanzkriterium auf Erfahrungswerten beruht. Es ist alternativ oder zusätzlich denkbar, dass das Akzeptanzkriterium auf der Grundlage einer gewünschten Güte des Akzeptanzschritts gewählt wird. Es ist insbesondere denkbar, dass das Akzeptanzkriterium von dem betrachteten Teilbereich der Betriebsphase des Türsystems und/oder von individuellen Eigenschaften der Türvorrichtung und/oder des Türsystems abhängt.
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Gemäß einer Ausführungsform der vorliegenden Erfindung ist es vorgesehen, dass die mindestens eine Messinformation mithilfe einer Messung einer Messgröße des Türsystems durch eine Messvorrichtung ermittelt wird, und/oder
dass die mindestens eine Messinformation durch eine Einstellung und/oder Ermittlung einer Ansteuerungsgröße des Türsystems durch eine Steuerungsvorrichtung ermittelt wird. Die Ansteuerungsgröße kann auch als einstellbare Größe für das Türsystem verstanden werden, die beispielsweise beim Betrieb des Türsystems durch die Steuerungsvorrichtung ausgegeben und/oder eingestellt wird und mit der das Türsystem gesteuert wird. Für den Fall, dass das Türsystem eine Antriebseinheit einer Türvorrichtung ist, kann es sich bei der Ansteuerungsgröße beispielsweise um eine Antriebsspannung und/oder einen oder mehrere Parameter einer Pulsweitenmodulation handeln. Die Messgröße kann auch als messbare Größe des Türsystems verstanden werden.
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Gemäß einer Ausführungsform der vorliegenden Erfindung ist es vorgesehen, dass die mindestens eine Messinformation während einer Betriebsphase des Türsystems oder lediglich während eines Teilbereichs der Betriebsphase des Türsystems ermittelt wird. Es ist gemäß einer Ausführungsform der vorliegenden Erfindung möglich, dass die Messinformation durch eine numerische Integration von in dem Teilbereich ermittelten Messwerten, betreffend mindestens eine Messgröße, und/oder Ansteuerungswerten, betreffend mindestens eine Ansteuerungsgröße, gebildet ist. Vorzugsweise wird die Messinformation somit derart ermittelt, dass die Messgröße des Türsystems durch die Messvorrichtung zur Erzeugung der mindestens einen Messinformation lediglich in dem Teilbereich gemessen wird. Alternativ oder zusätzlich wird die Messinformation somit vorzugsweise derart ermittelt, dass die Ansteuerungsgröße des Türsystems durch die Steuerungsvorrichtung zur Erzeugung der mindestens einen Messinformation lediglich in dem Teilbereich ermittelt wird. Insbesondere ist es hierdurch denkbar, dass die Messinformation während zumindest eines weiteren Teilbereichs der Betriebsphase nicht ermittelt wird oder dass die Messinformation während der gesamten Betriebsphase außerhalb des Teilbereichs nicht ermittelt wird. Hierdurch können Kosten und Energie gespart werden und die Menge an erzeugten Daten geringgehalten werden.
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Gemäß einer Ausführungsform der vorliegenden Erfindung ist es vorgesehen, dass die Betriebsphase des Türsystems einen Öffnungsvorgang und/oder einen Schließvorgang des Türsystems und/oder einer das Türsystem aufweisenden Türvorrichtung umfasst, insbesondere wobei der Teilbereich der Betriebsphase lediglich ein Teilbereich des Öffnungsvorgangs und/oder des Schließvorgangs ist. Der Öffnungsvorgang kann auch als Öffnungsfahrt verstanden werden. Der Schließvorgang kann auch als Schließfahrt verstanden werden. Bei einer Karusselltür und/oder einer drehbaren Vereinzelungsvorrichtung kann beispielsweise eine vollständige Drehung des Türelements bzw. der Vereinzelungsvorrichtung als ein abgeschlossener Öffnungs- und Schließvorgang verstanden werden.
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Gemäß einer Ausführungsform der vorliegenden Erfindung ist es vorgesehen, dass der Teilbereich einen oder mehrere der folgenden Bereiche umfasst:
- einen Beschleunigungsbereich und/oder einen Bremsbereich, insbesondere bei einem Öffnungsvorgang und/oder einem Schließvorgang einer das Türsystem aufweisenden Türvorrichtung,
- eine Konstantfahrt der das Türsystem aufweisenden Türvorrichtung, wobei die Türvorrichtung bevorzugt bei der Konstantfahrt eine zumindest annähernd konstante Geschwindigkeit aufweist,
- einen Anfahrtbereich der das Türsystem aufweisenden Türvorrichtung, insbesondere aus einem Stand heraus,
- einen Übergangsbereich zwischen einem Beschleunigungsbereich und einer Konstantfahrt,
- einen Übergangsbereich zwischen einem Beschleunigungsbereich und einem Bremsbereich,
- einen Übergangsbereich zwischen einer Konstantfahrt und einem Bremsbereich.
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Gemäß einer Ausführungsform der vorliegenden Erfindung ist es möglich, dass der Teilbereich zumindest einen Beschleunigungsbereich und/oder einen Bremsbereich, insbesondere bei einem Öffnungsvorgang und/oder einem Schließvorgang einer das Türsystem aufweisenden Türvorrichtung, umfasst.
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Gemäß einer Ausführungsform der vorliegenden Erfindung ist es möglich, dass der Teilbereich zumindest eine Konstantfahrt der das Türsystem aufweisenden Türvorrichtung umfasst, wobei die Türvorrichtung bevorzugt bei der Konstantfahrt eine zumindest annähernd konstante Geschwindigkeit aufweist.
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Gemäß einer Ausführungsform der vorliegenden Erfindung ist es möglich, dass der Teilbereich zumindest einen Anfahrtbereich der das Türsystem aufweisenden Türvorrichtung, insbesondere aus einem Stand heraus, umfasst.
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Gemäß einer Ausführungsform der vorliegenden Erfindung ist es möglich, dass der Teilbereich zumindest einen Übergangsbereich zwischen einem Beschleunigungsbereich und einer Konstantfahrt umfasst.
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Gemäß einer Ausführungsform der vorliegenden Erfindung ist es möglich, dass der Teilbereich zumindest einen Übergangsbereich zwischen einem Beschleunigungsbereich und einem Bremsbereich umfasst.
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Gemäß einer Ausführungsform der vorliegenden Erfindung ist es möglich, dass der Teilbereich zumindest einen Übergangsbereich zwischen einer Konstantfahrt und einem Bremsbereich umfasst.
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Gemäß einer Ausführungsform der vorliegenden Erfindung ist es vorgesehen, dass der Teilbereich einen oder mehrere Bereiche umfasst, in denen sich eine Beschleunigung und/oder ein Vorzeichen einer Beschleunigung und/oder eine Bewegungsrichtung der Türvorrichtung und/oder des Türsystems ändert. Für ein als Antriebseinheit einer Türvorrichtung ausgebildetes Türsystem ist es beispielsweise besonders vorteilhaft möglich, dass ein Verschleiß der Antriebseinheit oder eines Untersystems der Antriebseinheit, beispielsweise eines Getriebes, in einem oder mehreren Teilbereichen erkennbar ist, in denen sich die Beschleunigung und/oder das Vorzeichen der Beschleunigung und/oder die Bewegungsrichtung der Türvorrichtung ändert. Hierunter fallen insbesondere ein Beschleunigungsbereich, und/oder ein Bremsbereich, und/oder ein Anfahrtbereich, und/oder ein Übergangsbereich zwischen einem Beschleunigungsbereich und einer Konstantfahrt, und/oder ein Übergangsbereich zwischen einem Beschleunigungsbereich und einem Bremsbereich, und/oder ein Übergangsbereich zwischen einer Konstantfahrt und einem Bremsbereich. Insbesondere ist ein Verschleiß besonders vorteilhaft in solchen Teilbereichen erkennbar, in denen Massenträgheitskräfte wirken. Besonders bevorzugt ist es dabei denkbar, dass die ermittelte mindestens eine Messinformation einen Körperschall, eine Geschwindigkeit eines bewegten Teils des Motors und/oder des Getriebes, insbesondere eine Winkelgeschwindigkeit des Motors, insbesondere eines Rotors, und/oder Getriebes, insbesondere eines Getrieberads, und/oder einen Strom und/oder eine Stellspannung des Motors der Antriebseinheit betrifft. Anhand derartiger Messinformationen ist dabei eine besonders vorteilhafte Ermittlung von Verschleißerscheinungen möglich.
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Üblicherweise kann ein Motor einen nicht bewegten Teil in Form eines Stators und den bewegten Teil, insbesondere bei Ausführung als Rotationsmotor in Form eines Rotors, umfassen.
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Gemäß einer Ausführungsform der vorliegenden Erfindung ist es für ein als Antriebseinheit ausgebildetes Türsystem einer Türvorrichtung, die keine Feder und/oder keinen Energiespeicher aufweist, beispielsweise einer Schiebetür, in vorteilhafter Weise denkbar, dass der Teilbereich einen Umkehrbereich zwischen einer Öffnungsfahrt und einer Schließfahrt, und/oder einen Umkehrbereich zwischen einer Schließfahrt und einer Öffnungsfahrt, und/oder ein Umkehrbereich zwischen einer Links-Fahrt und einer Rechts-Fahrt, und/oder ein Umkehrbereich zwischen einer Rechts-Fahrt und einer Links-Fahrt umfasst. Ein solcher Umkehrbereich ist besonders geeignet, um einen Verschleiß des Türsystems oder eines Untersystems des Türsystems, beispielsweise eines Getriebes, zu ermitteln. Ein solcher Umkehrbereich kann gemäß einer Ausführungsform der vorliegenden Erfindung auch als ein aus einem Bremsbereich und einem Anfahrtbereich zusammengesetzter Teilbereich verstanden werden. Es ist insbesondere denkbar, dass das Umkehrspiel in einem solchen Umkehrbereich proportional zum Verschleiß des Türsystems oder des Untersystems des Türsystems ist. Besonders bevorzugt ist es dabei denkbar, dass die ermittelte mindestens eine Messinformation oder die ermittelten Messinformationen eine Geschwindigkeit eines bewegten Teils des Motors und/oder des Getriebes, insbesondere eine Winkelgeschwindigkeit eines Rotors des Motors und/oder eines Getrieberads des Getriebes, und/oder einen Strom und/oder eine Stellspannung des Motors der Antriebseinheit betrifft. Anhand derartiger Messinformationen ist dabei eine besonders vorteilhafte Ermittlung von Verschleißerscheinungen möglich.
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Gemäß einer Ausführungsform der vorliegenden Erfindung ist es vorgesehen, dass während eines weiteren Teilbereichs der Betriebsphase des Türsystems eine weitere Messinformation, insbesondere betreffend die gleiche Messgröße und/oder Ansteuerungsgröße wie die Messinformation, ermittelt wird,
wobei die Ermittlung und/oder Überprüfung des Status des Türsystems, insbesondere im Statusermittlungsschritt, unabhängig von der weiteren Messinformation ist, und/oder wobei die weitere Messinformation bei der Ermittlung und/oder Überprüfung des Status des Türsystems, insbesondere im Statusermittlungsschritt, unberücksichtigt bleibt. Es ist somit denkbar, dass die weitere Messinformation keinen Einfluss auf die Ermittlung und/oder Überwachung des Status des Türsystems hat. Es ist somit denkbar, dass Messinformationen betreffend die Messgröße und/oder Ansteuerungsgröße während der gesamten Betriebsphase des Türsystems ermittelt werden, insbesondere indem während der gesamten Betriebsphase des Türsystems eine Messgröße ermittelt und/oder eine Ansteuerungsgröße eingestellt und/oder ermittelt wird, wobei lediglich der während des Teilbereichs der Betriebsphase ermittelte Teil der Messinformationen, also insbesondere die mindestens eine Messinformation, zur Ermittlung und/oder Überwachung des Status des Türsystems verwendet wird. Außerhalb des relevanten Teilbereichs ermittelte Messinformationen können somit besonders vorteilhaft bei der Statusermittlung unberücksichtigt bleiben.
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Gemäß einer Ausführungsform der vorliegenden Erfindung ist es vorgesehen,
- -- dass mithilfe eines künstliche Intelligenz-Systems der Teilbereich der Betriebsphase des Türsystems bestimmt wird; und/oder
- -- dass mithilfe eines Modells der Teilbereich der Betriebsphase des Türsystems bestimmt wird. Dies kann auch derart verstanden werden, dass das Modell und/oder das künstliche Intelligenz-System eine Teilbereichsinformation erzeugt, die einen Teilbereich einer Betriebsphase des Türsystems angibt, der dazu geeignet ist, eine Verschleißerscheinung eines bestimmten Untersystems des Türsystems durch eine Überwachung einer Messgröße und/oder Ansteuerungsgröße des Türsystems in diesem Teilbereich zu ermitteln. Somit kann vorzugsweise ein Teilbereich einer Betriebsphase des Türsystems ermittelt werden, dessen Überwachung im Betrieb des Türsystems besonders vorteilhaft ist, da sich in diesem Teilbereich Verschleißerscheinungen des Türsystems in einer Messgröße und/oder Ansteuerungsgröße des Türsystems bemerkbar machen.
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Es ist gemäß einer Ausgestaltung der vorliegenden Erfindung denkbar, dass das Modell ein Simulationsmodell für das Türsystem ist. Gemäß einer Ausführungsform der vorliegenden Erfindung ist es vorgesehen,
- -- dass das Modell mindestens eine Modellinformation, insbesondere eine Modellkurve, für die mindestens eine Messgröße und/oder Ansteuerungsgröße des Türsystems umfasst, und/oder
- -- dass das Modell zur Ausgabe von mindestens einer Modellinformation, insbesondere zur Ausgabe einer Modellkurve, für die mindestens eine Messgröße und/oder Ansteuerungsgröße des Türsystems eingerichtet ist. Es ist gemäß einer Ausführungsform der vorliegenden Erfindung denkbar, dass der Statusermittlungsschritt zur Ermittlung und/oder Überprüfung des Status des Türsystems einen Abgleich der mindestens einen Messinformation mit der mindestens einen Modellinformation des Modells umfasst. Die mindestens eine Modellinformation kann insbesondere eine oder mehrere mithilfe des Modells erstellte Simulationsdaten betreffend das Türsystem umfassen.
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Es ist gemäß einer Ausführungsform der vorliegenden Erfindung in vorteilhafter Weise denkbar, dass das Modell die Kinematik und/oder die Kinetik der Türvorrichtung, des Türsystems und/oder der Untersysteme des Türsystems berücksichtigt und/oder umfasst. Es ist bevorzugt denkbar, dass das Modell mechanische Wechselwirkungen, Massenträgheit und/oder mechanische Kräfte berücksichtigt und/oder umfasst. Es ist besonders vorteilhaft denkbar, dass das Modell alternativ oder zusätzlich elektrische Wechselwirkungen, Temperaturen und/oder Drücke berücksichtigt und/oder umfasst.
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Es ist gemäß einer Ausführungsform der vorliegenden Erfindung denkbar, dass das Modell einen ersten Modellblock für ein erstes Untersystem des Türsystems und einen zweiten Modellblock für ein zweites Untersystem des Türsystems aufweist. Der erste Modellblock betrifft insbesondere zumindest eine Eigenschaft des ersten Untersystems und der zweite Modellblock betrifft insbesondere zumindest eine Eigenschaft des zweiten Untersystems. Insbesondere können die Eigenschaften des Untersystems dabei Produktionstoleranzen, Maßabweichungen, Bauteilgewicht und/oder Verschleißeffekte sein. Vorzugsweise weist das Modell weitere Modellblöcke für weitere Untersysteme des Türsystems auf. Hierdurch kann eine vorteilhafte Zuordnung von Verschleißerscheinungen, die in den Messinformationen und/oder Trainingsdaten betreffend das Türsystems identifizierbar sind, zu einem der Untersysteme, insbesondere zu dem ersten oder zweiten Untersystem, erfolgen. Es ist denkbar, dass das künstliche Intelligenz-System mithilfe der Trainingsdaten, insbesondere mithilfe der Modellinformationen, darauf trainiert wird, aus der mindestens einen Messinformation, insbesondere im Statusermittlungsschritt, zu ermitteln, bei welchem der Untersysteme des Türsystems ein Verschleiß vorliegt und/oder wie weit der Verschleiß fortgeschritten ist. Somit kann eine zeitoptimierte und individuelle Wartung erreicht werden. Insbesondere ist es möglich, dass ein Zeitpunkt einer nächsten Wartung in Abhängigkeit des ermittelten Status des Türsystems gewählt wird. Dabei kann ferner das Betriebsverhalten aus der Vergangenheit, welches in einem Speichermedium des Türsystems gespeichert werden kann, insbesondere Betriebszyklen pro Zeit, berücksichtigt werden. Beim Betriebsverhalten aus der Vergangenheit kann insbesondere ein Mittelwert der letzten Woche, des letzten Monats und/oder der letzten Monate herangezogen werden. Zusätzlich oder alternativ ist es möglich, dass die Wartung auf das Untersystem oder die Untersysteme des Türsystems fokussiert oder beschränkt wird, für das oder die bei der Ermittlung und/oder Überprüfung des Status des Türsystems mithilfe des künstliche Intelligenz-Systems ein Verschleiß ermittelt wurde. Insbesondere kann ein derartiges Untersystem ein Bauteil oder eine Bauteilgruppe, wie ein Getriebe und/oder einen Motor und/oder eine elektronische Steuerung umfassen.
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Der Begriff Getriebe beschreibt eine Baugruppe, welche eine Bewegung des Motors in eine Bewegung eines anderen Bauteils, insbesondere eines Abtriebs, wandelt. Das Übersetzungsverhältnis kann dabei beliebig, insbesondere auch 1:1, sein. Gemäß einer Ausführungsform der vorliegenden Erfindung ist es vorgesehen,
- -- dass die im Messschritt ermittelte mindestens eine Messinformation mindestens einen Integralwert einer während der Betriebsphase oder des Teilbereichs der Betriebsphase ermittelten Messgröße umfasst, und/oder
- -- dass die im Messschritt ermittelte mindestens eine Messinformation mindestens einen Integralwert einer während der Betriebsphase oder des Teilbereichs der Betriebsphase ermittelten Ansteuerungsgröße umfasst, und/oder
- -- dass die im Messschritt ermittelte mindestens eine Messinformation in Abhängigkeit von mindestens einem Integralwert einer während der Betriebsphase oder des Teilbereichs der Betriebsphase ermittelten Messgröße ermittelt ist, und/oder
- -- dass die im Messschritt ermittelte mindestens eine Messinformation in Abhängigkeit von mindestens einem Integralwert einer während der Betriebsphase oder des Teilbereichs der Betriebsphase ermittelten Ansteuerungsgröße ermittelt ist. Vorteilhafterweise ist es möglich, dass die Ermittlung des Integralwerts mithilfe einer numerischen Integration erfolgt.
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Gemäß einer Ausführungsform der vorliegenden Erfindung ist es vorgesehen, dass die im Messschritt ermittelte mindestens eine Messinformation derart in Abhängigkeit des Akzeptanztests mithilfe des Akzeptanzkriteriums zur Ermittlung und/oder Überprüfung des Status des Türsystems verwendet wird, dass die mindestens eine Messinformation nur dann zur Ermittlung und/oder Überprüfung des Status des Türsystems verwendet wird, wenn der Akzeptanztest mithilfe des Akzeptanzkriteriums ergibt, dass die mindestens eine Messinformation das Akzeptanzkriterium erfüllt.
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Gemäß einer Ausführungsform der vorliegenden Erfindung ist es vorgesehen, dass der Akzeptanztest mithilfe des Akzeptanzkriteriums für die mindestens eine ermittelte Messinformation einen Abgleich mit einem Schwellenwert umfasst. Der Schwellenwert ist insbesondere ein vorgebbarer und/oder einstellbarer Schwellenwert. Es ist alternativ oder zusätzlich denkbar, dass der Schwellenwert
- -- mithilfe eines Modells betreffend die Türvorrichtung und/oder das Türsystem, und/oder
- -- mithilfe von Prüfmessungen betreffend die Türvorrichtung und/oder das Türsystem und/oder eine weitere Türvorrichtung und/oder ein weiteres Türsystem bestimmt und/oder festgelegt ist. Es ist insbesondere denkbar, dass der Schwellenwert von der betrachteten Betriebsphase und/oder dem betrachteten Teilbereich der Betriebsphase und/oder von der genau betrachteten Türvorrichtung und/oder dem genau betrachteten Türsystem abhängt. Es ist denkbar, dass mithilfe des Schwellenwerts das Akzeptanzkriterium festgelegt ist. Das Akzeptanzkriterium kann diesbezüglich auch als Filterkriterium für die neu ermittelte Messinformation verstanden werden.
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Gemäß einer Ausführungsform der vorliegenden Erfindung ist es vorgesehen, dass der Akzeptanztest mithilfe des Akzeptanzkriteriums einen Abgleich mithilfe der im Messschritt ermittelten mindestens einen Messinformation und mindestens einer früheren Messinformation umfasst.
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Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform der vorliegenden Erfindung ist es vorgesehen, dass der Akzeptanztest mithilfe des Akzeptanzkriteriums einen Abgleich zwischen
- -- (i) der im Messschritt ermittelten mindestens einen Messinformation oder eines mithilfe dieser Messinformation ermittelten neuen Mittelwerts und
- -- (ii) mindestens einer früheren Messinformation umfasst. Die mindestens eine frühere Messinformation betrifft insbesondere die gleiche Messgröße und/oder die gleiche Austeuerungsgröße wie die aktuelle im Messschritt ermittelte Messinformation. Die
mindestens eine frühere Messinformation betrifft insbesondere ebenfalls das Türsystem und wurde bevorzugt an dem Türsystem ermittelt.
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Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform der vorliegenden Erfindung ist es vorgesehen, dass die frühere Messinformation einen früheren Mittelwert von mehreren früher ermittelten Messinformationen betreffend das Türsystem umfasst, insbesondere derart, dass der frühere Mittelwert mithilfe von mehreren früher ermittelten Messinformationen betreffend das Türsystem gebildet ist.
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Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform der vorliegenden Erfindung ist es vorgesehen, dass der neue Mittelwert zumindest mithilfe einiger der mehreren früher ermittelten Messinformationen und zusätzlich mithilfe der im Messschritt ermittelten mindestens einen Messinformation gebildet wird.
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Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform der vorliegenden Erfindung ist es denkbar, dass die im Messschritt ermittelte mindestens eine Messinformation bei der Bildung des neuen Mittelwerts die älteste der früher ermittelten Messinformationen, die vorher zur Bildung des früheren Mittelwerts verwendet wurden, ersetzt. Somit kann ein besonders vorteilhaftes rollierendes System erreicht werden, wobei - insbesondere sofern eine neu ermittelte Messinformation (also die im Messschritt ermittelte mindestens eine Messinformation) das Akzeptanzkriterium erfüllt - diese neu ermittelte Messinformation die jeweils älteste frühere Messinformation bei der Bildung eines erneuerten Akzeptanzkriteriums ersetzt. Auf diese Weise kann das Akzeptanzkriterium mit dem Alter des Türsystems an reale Bedingungen angepasst werden.
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Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform der vorliegenden Erfindung ist es denkbar, dass die im Messschritt ermittelte mindestens eine Messinformation einen Mittelwert von Messwerten und/oder einen Mittelwert von Integralwerten von Messwerten umfasst.
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Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform der vorliegenden Erfindung ist es vorgesehen, dass - insbesondere nach dem Akzeptanzschritt und vorzugsweise, wenn die im Messschritt ermittelte mindestens eine Messinformation das Akzeptanzkriterium erfüllt - mithilfe der im Messschritt ermittelten mindestens einen Messinformation und/oder mithilfe des neuen Mittelwerts ein weiterer Abgleich mit einem Verschleißkriterium, insbesondere mindestens einem Verschleißschwellenwert, durchgeführt wird, wobei mithilfe des weiteren Abgleichs mit dem Verschleißkriterium der Status des Türsystems ermittelt und/oder überprüft wird. Dieser weitere Abgleich ist insbesondere Teil des Statusermittlungsschritts. Hierdurch kann eine besonders vorteilhafte Ermittlung und/oder Überprüfung des Status des Türsystems mithilfe eines vorgebbaren und/oder wählbaren Verschleißkriteriums erreicht werden. Es ist hierbei beispielsweise denkbar, auf die zusätzliche Verwendung eines Modells oder künstliche Intelligenz-Systems im Statusermittlungsschritt zu verzichten. Es ist jedoch alternativ denkbar, dass der Statusermittlungsschritt zur Ermittlung und/oder Überprüfung des Status des Türsystems zusätzlich oder alternativ eine Analyse der mindestens einen Messinformation mithilfe eines Modells und/oder eines künstliche Intelligenz-Systems umfasst.
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Gemäß einer Ausführungsform der vorliegenden Erfindung ist denkbar, dass das Verschleißkriterium, insbesondere der Verschleißschwellenwert, wählbar und/oder festlegbar ist. Alternativ oder zusätzlich ist denkbar, dass das Verschleißkriterium
- -- mithilfe eines Modells, und/oder
- -- mithilfe eines künstliche Intelligenz-Systems, und/oder
- -- mithilfe von Prüfmessungen und/oder Erfahrungswerten betreffend die Türvorrichtung und/oder das Türsystem und/oder eine weitere Türvorrichtung und/oder ein weiteres Türsystem bestimmbar und/oder festlegbar ist.
Es ist insbesondere denkbar, dass das Verschleißkriterium von dem betrachteten Teilbereich der Betriebsphase und/oder von individuellen Eigenschaften der Türvorrichtung und/oder des Türsystems abhängt. Es ist denkbar, dass die Ermittlung und/oder Überprüfung des Status des Türsystems einen generalistisch erzeugten Verschleißindikator umfasst. Es ist denkbar, dass mithilfe des Verschleißkriterium der Verschleißstatus und/oder das Verschleißalter des Türsystems ermittelbar ist.
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Gemäß einer Ausführungsform der vorliegenden Erfindung ist es vorgesehen, dass das Modell derart eingerichtet ist, dass aus einer Änderung einer der Eigenschaften des ersten Untersystems und/oder eines Wertes einer der Eigenschaften des ersten Untersystems im ersten Modellblock eine Änderung des Modells und/oder eine Änderung der mindestens einen Modellinformation folgt. Es ist insbesondere möglich, gezielte Variationen der Eigenschaften der Modellblöcke durchzuführen und die Auswirkung auf die mithilfe des Modells erhaltenen Modellinformationen, insbesondere eine Modellkurve, zu identifizieren. Dies dient in vorteilhafter Weise dazu, eine sichere Zuordnung zwischen Verschleißerscheinungen der einzelnen Untersysteme des Türsystems und den Modellinformationen zu ermöglichen, die mit der Realität abgeglichen werden kann. Es ist denkbar, dass derart ein Teilbereich der Betriebsphase des Türsystems (bzw. der Türvorrichtung identifiziert werden) ermittelt wird, der durch eine Statusermittlungseinrichtung, und/oder Messvorrichtung und/oder Steuerungsvorrichtung gezielt überwacht und/oder vermessen wird.
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Gemäß einer Ausführungsform der vorliegenden Erfindung ist es vorgesehen, dass mithilfe des Modells eine Abhängigkeit der mindestens einen Messinformation von mindestens einer Eigenschaft des ersten Untersystems ermittelt und/oder quantifiziert wird, und/oder
wobei mithilfe des Modells eine Abhängigkeit der mindestens einen Messinformation von einer Variation von mindestens einer Eigenschaft des ersten Untersystems ermittelt und/oder quantifiziert wird.
Es ist somit insbesondere denkbar, dass mithilfe des Modells die Abhängigkeit einer Messgröße und/oder Ansteuerungsgröße des Türsystems von mindestens einer Eigenschaft des ersten Untersystems simuliert wird, und/oder
wobei mithilfe des Modells die Abhängigkeit einer Messgröße und/oder Ansteuerungsgröße des Türsystems von einer Variation von mindestens einer Eigenschaft des ersten Untersystems simuliert wird. Entsprechendes ist für die weiteren Untersysteme bzw. weiteren Modellblöcke denkbar. Beispielsweise ist es möglich, dass mithilfe des Modells eine Abhängigkeit der mindestens einen Messinformation von mindestens einer Eigenschaft des zweiten Untersystems ermittelt und/oder quantifiziert wird, und/oder
dass mithilfe des Modells eine Abhängigkeit der mindestens einen Messinformation von einer Variation von mindestens einer Eigenschaft des zweiten Untersystems ermittelt und/oder quantifiziert wird.
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Gemäß einer Ausführungsform der vorliegenden Erfindung ist es in vorteilhafter Weise denkbar, dass für mehrere, insbesondere für jedes, in der Realität vorhandene Untersystem des Türsystems ein Modellblock definiert wird, dem ein bestimmtes Verhalten eingeprägt und/oder eine oder mehrere physikalische Eigenschaften als charakteristisch hinzufügt werden kann, beispielsweise Produktionstoleranzen, Maßabweichungen, und/oder Verschleißeffekte. Das Modell für das Türsystem wird vorzugsweise aus den einzelnen Untersystemen und/oder Modellblöcken, betreffend die Untersysteme, zusammengesetzt und ergibt in Summe charakteristische Modellinformationen. Besonders vorteilhaft spiegelt sich demnach jede physikalische Eigenschaft eines Modellblocks in den charakteristischen Modellinformationen wider. Es ist insbesondere möglich, dass sich durch gezielte Variation die Wirkung von jedem einzelnen Modellblock separat erkennen und/oder erlernen lässt. Es ist möglich, dass die durch das Modell erzeugte charakteristischen Modellinformationen, insbesondere eine Modellkurve, mit realen Messkurven, die beispielsweise mithilfe einer Messvorrichtung und/oder einer Steuerungsvorrichtung erhalten werden, verglichen werden kann. Hierdurch wird eine besonders vorteilhafte Ermittlung und/oder Überprüfung eines Status des Türsystems möglich, wobei besonders vorteilhaft Verschleißerscheinungen der einzelnen Untersysteme des Türsystems erkannt und/oder identifiziert werden können. Es kann somit festgestellt werden, für welches der Untersysteme des Türsystems ein Verschleiß vorliegt und/oder wie weit fortgeschritten der Verschleiß ist. Hierdurch kann in Abhängigkeit der Ermittlung und/oder Überprüfung des Status eine vorteilhafte Wartung durchgeführt werden.
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Gemäß einer Ausführungsform der vorliegenden Erfindung ist es vorgesehen, dass mithilfe der ermittelten Abhängigkeit der mindestens einen Messinformation von der mindestens einen Eigenschaft des ersten Untersystems und/oder mithilfe der ermittelten Abhängigkeit der mindestens einen Messinformation von der Variation von der mindestens einen Eigenschaft des ersten Untersystems - insbesondere als Teil des Statusermittlungsschritts - eine Verschleißerscheinung und/oder ein Verschleißstatus des ersten Untersystems ermittelt wird. Entsprechendes ist für die weiteren Untersysteme bzw. weiteren Modellblöcke denkbar. Insbesondere ist es möglich, dass mithilfe der ermittelten Abhängigkeit der mindestens einen Messinformation von der mindestens einen Eigenschaft des zweiten Untersystems und/oder mithilfe der ermittelten Abhängigkeit der mindestens einen Messinformation von der Variation von der mindestens einen Eigenschaft des zweiten Untersystems - insbesondere als Teil des Statusermittlungsschritts - eine Verschleißerscheinung und/oder ein Verschleißstatus des zweiten Untersystems ermittelt wird.
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Gemäß einer Ausführungsform der vorliegenden Erfindung ist es vorgesehen, dass in einem Prüfschritt des Modells - vorzugsweise vor dem Statusermittlungsschritt - eine Überprüfung und/oder ein Test des Modells mithilfe von einem oder mehreren Messwerten und/oder Ansteuerungswerten betreffend das Türsystem und/oder betreffend ein weiteres Türsystem durchgeführt wird, wobei bei der Überprüfung und/oder dem Test insbesondere überprüft wird, ob das Modell ein Genauigkeitskriterium erfüllt. Es wird dabei insbesondere überprüft, ob die Modelinformationen (bzw. Simulationsdaten) des Modells eine gewünschte Genauigkeit im Vergleich zu dem einen oder den mehreren Messwerten und/oder Ansteuerungswerten, die insbesondere mithilfe von realen Messungen und/oder realen Einstellungen an einem physischen bzw. realen Türsystem ermittelt werden, erreichen. Der Prüfschritt kann vor dem und/oder während des laufenden Betriebs des Türsystems und/oder der Türvorrichtung erfolgen.
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Es ist gemäß einer bevorzugten Ausführungsform der vorliegenden Erfindung denkbar, dass, für den Fall, dass das Modell das Genauigkeitskriterium erfüllt, also eine gewünschte Genauigkeit erreicht ist, das Modell vorzugsweise im Statusermittlungsschritt zur Ermittlung und/oder Überprüfung des Status des Türsystems verwendet wird. Für den Fall, dass das Modell das Genauigkeitskriterium nicht erfüllt (also eine gewünschte Genauigkeit nicht erreicht ist), wird das Modell vorzugsweise angepasst und/oder geändert, insbesondere bis es das Genauigkeitskriterium erfüllt. Besonders bevorzugt wird das Modell erst nach Erfüllung des Genauigkeitskriteriums im Statusermittlungsschritt zur Ermittlung und/oder Überprüfung des Status des Türsystems verwendet. Das Genauigkeitskriterium ist insbesondere ein wählbares und/oder vorgebbares Kriterium.
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Es ist gemäß einer Ausführungsform der vorliegenden Erfindung möglich, insbesondere für ein eine Antriebseinheit aufweisendes Türsystem mit einem Getriebe, dass das Modell einen Modellblock für das Getriebe aufweist. Das Getriebe ist meist mechanisch und kinematisch komplex, sodass hierbei Modellinformationen für die Trainingsdaten hilfreich sind.
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Es ist gemäß einer Ausführungsform der vorliegenden Erfindung möglich, insbesondere für ein eine Antriebseinheit aufweisendes Türsystem mit einem Laschenwagen, dass das Modell einen Modellblock für den Laschenwagen aufweist. Der Laschenwagen wird insbesondere bei Drehtürantrieben eingesetzt, um mittelbar oder unmittelbar eine lineare Bewegung, insbesondere einer Feder, in Rotationsbewegung zu wandeln. Der Laschenwagen kann dabei ein Lager, insbesondere ein Nadellager umfassen. Ein solches Lager stellt in der Regel das höchst belastete Bauteil des Türsystems dar. Daher eignet sich der Laschenwagen sowohl als Modellblock als auch als Untersystem, insbesondere wobei Verschleißerscheinungen hiervon über den Motorstrom und/oder über PWM und/oder über Akustik, insbesondere den Körperschall, erkennbar sind.
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Es ist gemäß einer Ausführungsform der vorliegenden Erfindung möglich, insbesondere für ein eine Antriebseinheit aufweisendes Türsystem, dass das Modell einen Modellblock für eine Tür bzw. einen Türflügel aufweist.
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Es ist gemäß einer Ausführungsform der vorliegenden Erfindung möglich, insbesondere für ein eine Antriebseinheit aufweisendes Türsystem mit einem Motor, dass das Modell einen Modellblock für den Motor aufweist. Beim Motor treffen elektrische sowie mechanische Faktoren aufeinander, sodass hierbei Modellinformationen für die Trainingsdaten hilfreich sind.
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Es ist gemäß einer Ausführungsform der vorliegenden Erfindung möglich, insbesondere für ein eine Antriebseinheit aufweisendes Türsystem mit einer elektronischen Steuerungseinrichtung, dass das Modell einen Modellblock für die elektronische Steuerungseinrichtung aufweist. Die Steuerungseinrichtung stellt einen geschlossenen Regelkreis sicher und eignet sich daher auch als Untersystem, insbesondere wobei an elektrischen Messgrößen wie Spannung und/oder Strom und/oder PWM Verschleißerscheinungen hiervon erkennbar sind.
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Es ist gemäß einer Ausführungsform der vorliegenden Erfindung möglich, insbesondere für ein eine Antriebseinheit aufweisendes Türsystem mit einer Umlenkeinheit, dass das Modell einen Modellblock für die Umlenkeinheit, insbesondere eine Umlenkrolle und/oder einen Zahnriemen, aufweist. Die Umlenkeinheit ist in der Regel verschleißanfällig, insbesondere wegen der vielen Richtungswechsel der Bewegungen. Die Umlenkeinheit eignet sich daher auch als Untersystem, insbesondere wobei an Messinformationen betreffend Akustik, insbesondere Körperschall, den Stromverlauf und/oder PWM Verschleißerscheinungen hiervon erkennbar sind.
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Es ist gemäß einer Ausführungsform der vorliegenden Erfindung möglich, insbesondere für ein eine Antriebseinheit aufweisendes Türsystem, dass das Modell einen Modellblock für einen Energiespeicher, insbesondere eine Feder oder ein Akku, aufweist.
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Es ist gemäß einer Ausführungsform der vorliegenden Erfindung möglich, insbesondere für ein eine Antriebseinheit aufweisendes Türsystem mit einem Netzteil, dass das Modell einen Modellblock für das Netzteil aufweist. Das Netzteil kann Kondensatoren, welche nach gewisser Zeit verschleißen und bei hoher elektrischer Last ausfallen können, umfassen. Daher eignet sich das Netzteil auch als Untersystem, insbesondere wobei an Messinformationen betreffend die Spannung Verschleißerscheinungen hiervon erkennbar sind
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Es ist gemäß einer Ausführungsform der vorliegenden Erfindung möglich, insbesondere für ein eine Antriebseinheit aufweisendes Türsystem, dass das Modell einen Modellblock ein Kraftübertragungselement, beispielsweise einen Zahnriemen, aufweist. Insbesondere kommt ein solches Element bei Schiebetüren zum Einsatz und unterfällt einem Gewebe-Abrieb. Verschleißerscheinungen sind dabei vorteilhaft an Messinformationen betreffend Akustik, insbesondere Körperschall, Positionsverlauf und/oder Stromverlauf erkennbar.
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Gemäß einem Ausführungsbeispiel der vorliegenden Erfindung ist es denkbar, dass das Modell für ein Türsystem, das eine Antriebseinheit einer Türvorrichtung aufweist, einen, mehrere oder alle der folgenden Modellblöcke umfasst:
- einen ersten Modellblock, betreffend ein Getriebe,
- einen zweiten Modellblock, betreffend einen Laschenwagen,
- einen dritten Modellblock, betreffend eine Tür,
- einen vierten Modellblock, betreffend einen Motor,
- einen fünften Modellblock, betreffend eine elektronische Steuerung,
- einen sechsten Modellblock, betreffend eine Umlenkeinheit, insbesondere eine Umlenkrolle und/oder einen Zahnriemen.
- einen siebten Modellblock, betreffend einen Energiespeicher, insbesondere eine Feder,
- einen achten Modellblock, betreffend ein Netzteil,
- einen neunten Modellblock, betreffend ein Kraftübertragungselement, beispielsweise einen Zahnriemen.
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Gemäß einer Ausführungsform der vorliegenden Erfindung ist es vorgesehen, dass die Ermittlung und/oder Überprüfung des Status des Türsystems im Statusermittlungsschritt mithilfe eines künstliche Intelligenz-Systems durchgeführt wird. Es ist insbesondere denkbar, dass das künstliche Intelligenz-Systems die mindestens eine Messinformation im Statusermittlungsschritt analysiert. Es kann somit mithilfe des künstliche Intelligenz-Systems insbesondere ermittelt werden, ob ein Verschleiß des Türsystems und/oder eines Untersystems des Türsystems vorliegt und insbesondere wie weit der Verschleiß fortgeschritten ist. Somit kann eine zeitoptimierte und individuelle Wartung erreicht werden. Insbesondere ist es möglich, dass ein Zeitpunkt einer nächsten Wartung in Abhängigkeit des ermittelten Status des Türsystems gewählt wird.
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Gemäß einer Ausführungsform der vorliegenden Erfindung ist es vorgesehen, dass das künstliche Intelligenz-System mithilfe von Trainingsdaten trainiert wird, insbesondere zumindest teilweise in einer Trainingsphase vor dem Statusermittlungsschritt. Es ist denkbar, dass die Trainingsphase vollständig vor Statusermittlungsschritt durchgeführt wird. Es ist alternativ denkbar, dass auch im Betrieb des Türsystems, beispielsweise vor, während und/oder nach einem Statusermittlungsschritt, Trainingsdaten verwendet werden, um das künstliche Intelligenz-System weiter zu trainieren. Somit ist auch eine Anpassung und/oder Optimierung des künstliche Intelligenz-Systems möglich während das Türsystem bereits im Betrieb ist und/oder während der Status des Türsystems bereits ermittelt und/oder überprüft wird.
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Gemäß einer Ausführungsform der vorliegenden Erfindung ist es vorgesehen, dass die Trainingsdaten mindestens eine mithilfe eines Modells ermittelte und/oder ausgegebene Modellinformation, insbesondere eine Modellkurve, umfassen. Hierdurch ist es besonders vorteilhaft möglich, die nötige Menge an Trainingsdaten, die mithilfe von Messungen und/oder Prüfverfahren an realen Türsystemen und Türvorrichtungen erhalten werden, zu verringern. Türsysteme und Türvorrichtungen sind häufig individuell an bestimmte Anwendungsbedingungen angepasst, so dass identische Türvorrichtungen und/oder Türsysteme in vielen Fällen allenfalls in sehr geringer Stückzahl produziert werden. Das Training eines künstliche Intelligenz-Systems mithilfe von Trainingsdaten, die durch Messungen und/oder Prüfungen an realen Türsystemen und/oder Türvorrichtungen erhalten wurden, ist daher häufig sehr umständlich und kostspielig, da hierfür typischerweise eine Vielzahl an Daten an baugleichen oder sehr ähnlichen Türvorrichtungen aufgenommen werden müssten. Dadurch, dass die Trainingsdaten Modellinformationen umfassen, die mithilfe eines Modells, insbesondere eines Simulationsmodells, erzeugt wurden, kann der Prüfaufwand an realen Türsystemen zum Training des künstliche Intelligenz-Systems daher besonders vorteilhaft verringert werden. Somit wird eine vorteilhafte Verwendung eines künstliche Intelligenz-Systems auch für Türvorrichtungen und Türsysteme möglich, die individuell angefertigt oder an ihre Anwendung angepasst sind oder die lediglich in eher geringer Stückzahl gefertigt werden.
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Besonders vorteilhaft ist es gemäß einer Ausführungsform der vorliegenden Erfindung denkbar, dass das künstliche Intelligenz-System nach der Trainingsphase derart konfiguriert ist, dass auftretende Verschleißerscheinungen, also insbesondere Anomalien und/oder Defekte, des Türsystems und/oder eines Untersystems des Türsystems in den Messinformationen von dem künstliche Intelligenz-System erkennbar sind. Insbesondere ist es hierdurch möglich, dass Verschleißerscheinungen mithilfe einer durch das künstliche Intelligenz-System durchgeführten Mustererkennung betreffend die im Betrieb des Türsystems ermittelten Messinformationen sicher erkannt werden.
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Es ist gemäß einer Ausführungsform der vorliegenden Erfindung denkbar, dass die Trainingsdaten Trainingsmessinformationen betreffend das Türsystem und/oder betreffend eine das Türsystem umfassende Türvorrichtung umfassen, und/oder dass die Trainingsdaten Trainingsmessinformationen betreffend ein weiteres Türsystem und/oder eine das weitere Türsystem umfassende weitere Türvorrichtung umfassen. Die Trainingsmessinformationen werden insbesondere durch Messung von einer oder mehreren Messgrößen mithilfe von entsprechenden Messvorrichtungen an dem Türsystem, und/oder der Türvorrichtung, und/oder einer oder mehreren weiteren Türsystemen und/oder einer oder mehreren weiteren Türvorrichtungen ermittelt. Zusätzlich oder alternativ werden die Trainingsmessinformationen insbesondere durch eine Ermittlung von einer oder mehreren Ansteuerungsgrößen mithilfe von entsprechenden Steuerungsvorrichtungen an dem Türsystem, und/oder der Türvorrichtung, und/oder einem oder mehreren weiteren Türsystemen und/oder einer oder mehreren weiteren Türvorrichtungen ermittelt. Es ist denkbar, dass die Trainingsmessinformationen teilweise oder vollständig in einer gesonderten Prüfphase des Türsystems, und/oder der Türvorrichtung, und/oder des einen oder der mehreren weiteren Türsysteme und/oder der einen oder der mehreren weiteren Türvorrichtungen ermittelt werden. Es ist denkbar, dass die Trainingsmessinformationen teilweise oder vollständig im Betrieb bzw. in der Anwendung insbesondere bei einer Statusermittlung des Türsystems, und/oder der Türvorrichtung, und/oder des einen oder der mehreren weiteren Türsysteme und/oder der einen oder der mehreren weiteren Türvorrichtungen ermittelt werden.
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Es ist gemäß einer Ausführungsform der vorliegenden Erfindung insbesondere denkbar, dass die Trainingsdaten sowohl Modellinformationen als auch Trainingsmessinformationen umfassen.
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Gemäß einer Ausführungsform der vorliegenden Erfindung ist es vorgesehen, dass die Trainingsdaten Normalbetriebsdaten aufweisen, wobei die Normalbetriebsdaten insbesondere einen verschleißfreien Zustand des Türsystems betreffen,
und
dass die Trainingsdaten Verschleißbetriebsdaten aufweisen, wobei die Verschleißbetriebsdaten insbesondere einen Verschleißzustand des Türsystems und/oder einen Verschleißzustand eines Untersystems des Türsystems betreffen. Es ist besonders vorteilhaft möglich, dass das künstliche Intelligenz-System zur Erkennung von Verschleißerscheinungen von einem oder mehreren Untersystemen des Türsystems in der mindestens einen Messinformationen trainiert wird. Es ist somit möglich, dass das künstliche Intelligenz-System, insbesondere im Statusermittlungsschritt, eine Zuordnung von einer in der mindestens einen Messinformation ermittelten Verschleißerscheinung zu einem bestimmten Untersystem des Türsystems durchführt. Somit kann die Ermittlung des Status des Türsystems, insbesondere im Statusermittlungsschritt, vorzugsweise umfassen, dass der Verschleißstatus von einem oder mehreren Untersystemen des Türsystems ermittelt und/oder ausgegeben wird. Die Normalbetriebsdaten sind insbesondere Modellinformationen und/oder Trainingsmessinformationen. Es ist besonders bevorzugt, dass die Normalbetriebsdaten zumindest Modellinformationen umfassen. Die Verschleißbetriebsdaten sind insbesondere Modellinformationen und/oder Trainingsmessinformationen. Es ist besonders bevorzugt, dass die Verschleißbetriebsdaten zumindest Modellinformationen umfassen.
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Gemäß einer Ausführungsform der vorliegenden Erfindung ist es möglich, dass bei der Ermittlung der mindestens einen Messinformation bzw. der Messinformationen statistische und/oder stochastische Methoden angewandt werden. Es ist denkbar, dass die mindestens eine Messinformation einen Integralwert umfasst. Es ist denkbar, dass der Integralwert mithilfe einer numerischen Integration ermittelt ist.
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Gemäß einer Ausführungsform der vorliegenden Erfindung ist es möglich, dass bei der Ermittlung und/oder Überprüfung des Status des Türsystems im Statusermittlungsschritt statistische und/oder stochastische Methoden angewandt werden.
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Es ist gemäß einer Ausführungsform der vorliegenden Erfindung denkbar, dass die Messinformation im Messschritt derart ermittelt wird, dass mehrere Messwerte betreffend mindestens eine Messgröße und/oder mehrere Messwerte betreffend mindestens eine Ansteuerungsgröße während einer Betriebsphase des Türsystems oder lediglich während eines Teilbereichs einer Betriebsphase des Türsystems ermittelt werden. Für die während der Betriebsphase oder des Teilbereichs der Betriebsphase ermittelten Messwerte wird ein Flächenintegral mithilfe einer numerischen Integration gebildet. Die ermittelte Messinformation umfasst vorzugsweise das derart ermittelte Flächenintegral. Es sind alternativ oder zusätzlich auch andere statische und/oder numerische Methoden bei der Ermittlung der Messinformation denkbar, beispielsweise eine Ableitung, eine Bildung eines Mittelwerts, eine Bildung einer Varianz und/oder Standardabweichung.
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Gemäß einer Ausführungsform der vorliegenden Erfindung ist es vorgesehen, dass das Türsystem ein Teilsystem einer Türvorrichtung ist, wobei das Türsystem insbesondere eine Antriebseinheit der Türvorrichtung ist oder eine Antriebseinheit der Türvorrichtung umfasst. Alternativ ist es beispielsweise denkbar, dass das Türsystem ein elektrisches Schloss einer Türvorrichtung umfasst oder ist. Auch andere Teilsysteme einer Türvorrichtung kommen für das Türsystem infrage. Es ist alternativ denkbar, dass das Türsystem eine vollständige Türvorrichtung ist.
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Gemäß einer Ausführungsform der vorliegenden Erfindung ist die Türvorrichtung eine Zutrittsvorrichtung, beispielsweise für ein Areal oder ein Gebäude. Es ist vorzugsweise denkbar, dass die Türvorrichtung eine automatische Türvorrichtung ist. Es ist denkbar, dass die Türvorrichtung eine oder mehrere der folgenden Vorrichtungen umfasst:
- eine Drehtür,
- eine Drehflügeltür,
- eine Karusselltür,
- eine Sicherheitskarusselltür,
- eine Personenschleuse,
- eine Schiebetür,
- eine Faltschiebetür,
- eine Drehsperre,
- ein Drehkreuz,
- eine Schwenktür.
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Erfindungsgemäß ist es in vorteilhafter Weise denkbar, dass - mithilfe und/oder in Abhängigkeit des im Statusermittlungsschritt ermittelten und/oder überprüften Status - eine Wartungsindikation betreffend das Türsystem und/oder betreffend eines oder mehrere der Untersysteme des Türsystems ausgegeben wird und/oder eine Wartung des Türsystems und/oder eines oder mehrerer der Untersysteme des Türsystems durchgeführt wird. Die Wartungsindikation ist insbesondere eine Information, die angibt, ob eine Wartung des Türsystems durchzuführen ist und/oder wann eine Wartung der Türvorrichtung und/oder des Türsystems durchzuführen ist. Die Wartungsindikation wird vorzugsweise an eine Wartungseinrichtung übermittelt und/oder einer Wartungsperson zur Verfügung gestellt.
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Gemäß einer Ausführungsform der vorliegenden Erfindung ist es vorgesehen, dass die mindestens eine Messinformation einen oder mehrere:
- Positionsverläufe,
- Geschwindigkeitsverläufe,
- Beschleunigungsverläufe,
- Motor-Ansteuerungsverläufe, insbesondere eine Pulsweitenmodulation,
- Stromverläufe, insbesondere eines Motor- und/oder Gesamtstroms,
- Spannungsverläufe, insbesondere einer Netzteilspannung und/oder Motorspannung,
- Temperaturverläufe, insbesondere einer Temperatur einer Umgebung, eines Motors, eines Netzteils und/oder von einem oder mehreren elektrischen Bauteilen,
- Vibrationsverläufe, insbesondere Akustik, bevorzugt einen Körperschallverlauf, betrifft oder umfasst.
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Gemäß einer Ausführungsform der vorliegenden Erfindung ist es denkbar, dass die mindestens eine Messinformation mindestens einen Positionsverlauf betrifft und/oder umfasst.
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Gemäß einer Ausführungsform der vorliegenden Erfindung ist es denkbar, dass die mindestens eine Messinformation mindestens einen Geschwindigkeitsverlauf betrifft oder umfasst.
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Gemäß einer Ausführungsform der vorliegenden Erfindung ist es denkbar, dass die mindestens eine Messinformation mindestens einen Beschleunigungsverlauf betrifft oder umfasst.
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Für ein als Antriebseinheit ausgebildetes Türsystem ist es gemäß einer Ausführungsform der vorliegenden Erfindung besonders vorteilhaft möglich, dass die mindestens eine Messinformation Akustik, insbesondere Körperschall, eine Geschwindigkeit, Position und/oder Beschleunigung eines bewegten Teils des Motors und/oder des Getriebes umfasst. Insbesondere kann es dabei eine Winkelgeschwindigkeit, Winkelposition und/oder Winkelbeschleunigung eines Rotors eines Motors und/oder eines Getrieberads des Getriebes sein. Derartige Messinformationen sind besonders geeignet, um einen Verschleiß des Türsystems und/oder des Getriebes zu identifizieren.
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Gemäß einer Ausführungsform der vorliegenden Erfindung ist es denkbar, dass die mindestens eine Messinformation mindestens einen Motor-Ansteuerungsverlauf, insbesondere eine Pulsweitenmodulation, betrifft oder umfasst. Für ein als Antriebseinheit ausgebildetes Türsystem ist es beispielsweise besonders vorteilhaft möglich, dass die mindestens eine Messinformation eine Pulsweitenmodulation des Motors der Antriebseinheit betrifft oder umfasst, da diese zur Ermittlung von Verschleißerscheinungen besonders geeignet ist.
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Gemäß einer Ausführungsform der vorliegenden Erfindung ist es denkbar, dass die mindestens eine Messinformation mindestens einen Stromverlauf, insbesondere eines Motor- und/oder Gesamtstroms, betrifft oder umfasst. Für ein als Antriebseinheit ausgebildetes Türsystem ist es beispielsweise besonders vorteilhaft möglich, dass die mindestens eine Messinformation einen Motorstrom der Antriebseinheit betrifft oder umfasst. Der Motorstrom ist besonders geeignet, um einen Verschleiß des Türsystems und/oder eines Untersystems des Türsystems zu identifizieren.
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Gemäß einer Ausführungsform der vorliegenden Erfindung ist es denkbar, dass die mindestens eine Messinformation mindestens einen Spannungsverlauf, insbesondere einer Netzteilspannung und/oder Motorspannung, betrifft oder umfasst. Für ein als Antriebseinheit ausgebildetes Türsystem ist es beispielsweise besonders vorteilhaft möglich, dass die mindestens eine Messinformation eine Stellspannung des Motors der Antriebseinheit betrifft oder umfasst, da diese zur Ermittlung von Verschleißerscheinungen besonders geeignet ist.
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Gemäß einer Ausführungsform der vorliegenden Erfindung ist es denkbar, dass die mindestens eine Messinformation mindestens einen Temperaturverlauf, insbesondere einer Temperatur einer Umgebung, eines Motors, eines Netzteils und/oder von einem oder mehreren elektrischen Bauteilen, betrifft oder umfasst.
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Gemäß einer Ausführungsform der vorliegenden Erfindung ist es denkbar, dass die mindestens eine Messinformation mindestens einen Vibrationsverlauf, insbesondere einen Körperschallverlauf, betrifft oder umfasst.
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Gemäß einer Ausführungsform der vorliegenden Erfindung ist es, insbesondere für ein als Antriebseinheit ausgebildetes Türsystem, in vorteilhafter Weise möglich, dass die im Messschritt ermittelten Messinformationen einen Winkelgeschwindigkeitsverlauf eines Getriebes der Antriebseinheit gegen die Zeit und/oder gegen eine Position eines bewegten Teils des Motors oder des Getriebes, insbesondere gegen einen Winkel eines Rotors des Motors und/oder eines Getrieberads des Getriebes, betreffen oder umfassen. Verschließerscheinungen der Antriebseinheit und/oder eines Untersystems der Antriebseinheit, beispielswiese des Getriebes oder des Motors, sind mithilfe derartiger Messinformationen besonders vorteilhaft ermittelbar.
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Gemäß einer Ausführungsform der vorliegenden Erfindung ist es, insbesondere für ein als Antriebseinheit ausgebildetes Türsystem, in vorteilhafter Weise möglich, dass die im Messschritt ermittelten Messinformationen einen Beschleunigungsverlauf eines bewegten Teils des Motors und/oder des Getriebes, insbesondere einen Winkelbeschleunigungsverlauf eines Rotors des Motors und/oder eines Getrieberads des Getriebes der Antriebseinheit gegen die Zeit und/oder gegen eine Position eines bewegten Teils des Motors oder des Getriebes, insbesondere gegen einen Winkel eines Rotors des Motors oder eines Getrieberads des Getriebes, betreffen oder umfassen. Verschließerscheinungen der Antriebseinheit und/oder eines Untersystems der Antriebseinheit, beispielswiese des Getriebes oder des Motors, sind mithilfe derartiger Messinformationen besonders vorteilhaft ermittelbar.
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Gemäß einer Ausführungsform der vorliegenden Erfindung ist es, insbesondere für ein als Antriebseinheit ausgebildetes Türsystem, in vorteilhafter Weise möglich, dass die im Messschritt ermittelten Messinformationen einen Motorstrom eines Motors der Antriebseinheit gegen die Zeit und/oder gegen eine Position eines bewegten Teils des Motors oder des Getriebes, insbesondere gegen einen Winkel eines Rotors des Motors oder eines Getrieberads des Getriebes, betreffen oder umfassen. Hierdurch ist eine besonders vorteilhafte Ermittlung von Verschließerscheinungen der Antriebseinheit und/oder eines Untersystems der Antriebseinheit möglich.
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Gemäß einer Ausführungsform der vorliegenden Erfindung ist es, insbesondere für ein als Antriebseinheit ausgebildetes Türsystem, in vorteilhafter Weise möglich, dass die im Messschritt ermittelten Messinformationen eine Pulsweitenmodulation und/oder eine Stellspannung eines Motors der Antriebseinheit gegen die Zeit und/oder gegen eine Position eines bewegten Teils des Motors oder des Getriebes, insbesondere gegen einen Winkel eines Rotors des Motors oder eines Getrieberads des Getriebes, betreffen oder umfassen. Hierdurch ist eine besonders vorteilhafte Ermittlung von Verschließerscheinungen der Antriebseinheit und/oder eines Untersystems der Antriebseinheit möglich.
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Es ist denkbar, dass dem Modell und/oder dem künstliche Intelligenz-System Parameter und/oder Größen des Türsystems und/oder der Türvorrichtung bereitgestellt werden, insbesondere auch solche Parameter und/oder Größen, die den Fertigungszustand des Türsystems und/oder der Türvorrichtung betreffen und vorzugsweise nicht verschleißbedingt sind. Alternativ oder zusätzlich ist es denkbar, dass das Modell und/oder das künstliche Intelligenzsystem derartige Parameter und/oder Größen des Türsystems und/oder der Türvorrichtung umfasst.
Gemäß einer Ausführungsform der vorliegenden Erfindung umfassen derartige Parameter und/oder Größen des Türsystems und/oder der Türvorrichtung beispielsweise einen oder mehrere der folgenden Parameter und/oder Größen:
- ein Gewicht des Türsystems und/oder der Türvorrichtung,
- Maße des Türsystems und/oder der Türvorrichtung, insbesondere Höhen und/oder Breiten,
- Toleranzen, insbesondere Fertigungstoleranzen, des Türsystems und/oder der Türvorrichtung,
- eine Einstellung der Betriebsparameter des Türsystems und/oder der Türvorrichtung,
- sonstige Besonderheiten des Türsystems und/oder der Türvorrichtung.
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Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform der vorliegenden Erfindung umfassen oder betreffen die Parameter und/oder Größen, die den Fertigungszustand des Türsystems und/oder der Türvorrichtung betreffen, zumindest ein Gewicht des Türsystems und/oder der Türvorrichtung.
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Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform der vorliegenden Erfindung umfassen oder betreffen die Parameter und/oder Größen, die den Fertigungszustand des Türsystems und/oder der Türvorrichtung betreffen, zumindest ein Maß des Türsystems und/oder der Türvorrichtung, insbesondere eine Höhe und/oder Breite.
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Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform der vorliegenden Erfindung umfassen oder betreffen die Parameter und/oder Größen, die den Fertigungszustand des Türsystems und/oder der Türvorrichtung betreffen, zumindest Toleranzen, insbesondere Fertigungstoleranzen, des Türsystems und/oder der Türvorrichtung.
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Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform der vorliegenden Erfindung umfassen oder betreffen die Parameter und/oder Größen, die den Fertigungszustand des Türsystems und/oder der Türvorrichtung betreffen, eine Einstellung der Betriebsparameter des Türsystems und/oder der Türvorrichtung.
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Gemäß einer Ausführungsform der vorliegenden Erfindung ist es möglich, dass das künstliche Intelligenz-System ein Machine-Learning-System, ein Deep-Learning-System, ein neuronales Netz und/oder eine Musterkennung aufweist.
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Ein weiterer Gegenstand der vorliegenden Erfindung ist eine Statusermittlungseinrichtung zur Ermittlung und/oder Überprüfung eines Status eines Türsystems,
- wobei die Statusermittlungseinrichtung zum Erhalten mindestens einer ermittelten Messinformation betreffend das Türsystem konfiguriert ist,
- wobei die Statusermittlungseinrichtung für die mindestens eine ermittelte Messinformation zur Durchführung eines Akzeptanztests mithilfe eines Akzeptanzkriteriums konfiguriert ist, wobei die Statusermittlungseinrichtung derart konfiguriert ist, dass die ermittelte Messinformation in Abhängigkeit des Akzeptanztests, insbesondere nur bei Erfüllung des Akzeptanzkriteriums, zur Ermittlung und/oder Überprüfung des Status des Türsystems verwendet wird, insbesondere wobei die ermittelte Messinformation bei Nicht-Erfüllung des Akzeptanzkriteriums verworfen wird.
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Die Statusermittlungseinrichtung ist vorzugsweise eine computerimplementierte Statusermittlungseinrichtung.
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Die Statusermittlungseinrichtung umfasst vorzugsweise Mittel, die zur Ausführung eines Verfahrens zur Ermittlung und/oder Überprüfung eines Status eines Türsystems gemäß einer Ausführungsform der vorliegenden Erfindung eingerichtet sind. Es ist denkbar, dass die Statusermittlungseinrichtung teilweise oder vollständig als Teil der Türvorrichtung ausgebildet ist, die das Türsystem aufweist. Es ist denkbar, dass die Statusermittlungseinrichtung teilweise oder vollständig als Teil des Türsystems ausgebildet ist. Es ist alternativ oder zusätzlich denkbar, dass die Statusermittlungseinrichtung teilweise oder vollständig extern von der Türvorrichtung ausgebildet ist. Es ist beispielsweise denkbar, dass die Statusermittlungseinrichtung mithilfe einer Cloud ausgebildet ist.
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Es ist denkbar, dass die Statusermittlungseinrichtung mit der Türvorrichtung und/oder dem Türsystem und/oder der Messvorrichtung und/oder der Steuerungsvorrichtung in Kommunikationsverbindung steht, insbesondere mithilfe von Kommunikationsmitteln. Es ist denkbar, dass die Kommunikationsmittel zur drahtlosen und/oder drahtgebundenen Informations- und/oder Signalübertragung ausgebildet sind. Es ist denkbar, dass die Kommunikationsmittel Mittel zur Informations- und/oder Signalübertragung zwischen der Statusermittlungseinrichtung und der Türvorrichtung und/oder zwischen der Statusermittlungseinrichtung und dem Türsystem und/oder zwischen der Statusermittlungseinrichtung und der Messvorrichtung und/oder zwischen der Statusermittlungseinrichtung und der Steuerungsvorrichtung umfassen.
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Es ist gemäß einer Ausführungsform der vorliegenden Erfindung möglich, dass die Statusermittlungseinrichtung teilweise oder vollständig durch ein Edge-Gerät (Edge Device) ausgebildet ist. Das Edge-Gerät ist vorzugsweise ein Gerät, das einen Einstiegspunkt in ein Kernnetzwerk, beispielsweise eines Unternehmens oder eines Dienstanbieters, bereitstellt.
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Es ist denkbar, dass das Edge-Gerät in unmittelbarer Nähe zu dem Türsystem und/oder der Türvorrichtung installiert ist und/oder dass das Edge-Gerät als Teil des Türsystems und/oder der Türvorrichtung ausgebildet ist.
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Es ist denkbar, dass das Edge-Gerät ein von dem Türsystem und/oder der Türvorrichtung separates Modul ist, welches über eine Datenverbindung mit der Steuerungsvorrichtung des Türsystems und/oder der Türvorrichtung verbunden ist. Es ist alternativ denkbar, dass das Edge-Gerät ein Teil der Steuerungsvorrichtung ist, so dass beispielsweise eine Kombination aus einer Mikrocontrollersteuerung und einem Embedded Linux Device ausgebildet ist. Es ist denkbar, dass das Edge-Gerät ein Erweiterungsmodul mit Machine-Learning-Funktionen und/oder Datenübertragungs-Mitteln
- -- für eine Türvorrichtung, und/oder
- -- für ein Türsystem, und/oder
- -- für einer Steuerungsvorrichtung eines Türsystems und/oder einer Türvorrichtung ist.
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Es ist denkbar, dass das Edge-Gerät sowohl die Statusermittlungseinrichtung als auch die Steuerungsvorrichtung des Türsystems und/oder der Türvorrichtung umfasst. In diesem Fall ist es insbesondere denkbar, dass, insbesondere neben dem Edge-Gerät, keine separate Microcontroller-Türsteuerung notwendig ist.
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Es ist denkbar, dass das Edge-Gerät in vorteilhafter Weise eine Erweiterung für eine Türvorrichtung ist. Das Edge-Gerät ist dabei beispielsweise als Chip und/ oder Stick ausgebildet, insbesondere als spezieller künstliche Intelligenz-Chip und/oder -Stick, welcher mit der Türvorrichtung und/oder dem Türsystem über eine Schnittstelle verbindbar ausgebildet ist. Besonders bevorzugt ist das Edge-Gerät zur Verarbeitung vergleichsweise großer Datenmengen vorgesehen.
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Es ist denkbar, dass das Edge-Gerät und/oder die Steuerungsvorrichtung um eine Statusermittlungseinrichtung gemäß einer Ausführungsform der vorliegenden Erfindung und/oder deren Funktionalität erweitert wird. Es ist dabei möglich, dass ein Edge-Gerät und/oder eine Türsteuerung durch ein oder mehrere künstliche Intelligenz-Hardware-Geräte, insbesondere spezielle künstliche Intelligenz-Hardware (bzw. A.I. Hardware), wie etwa einen oder mehrere Chips und/oder USB-Sticks, erweitert wird. Ein derartiges künstliche Intelligenz-Hardware-Gerät weist typischerweise eine Vielzahl von Rechenkernen, bevorzugt zumindest 16 Rechenkerne, besonders bevorzugt mindestens 100 Rechenkerne, auf. Vorzugsweise ist das künstliche Intelligenz-Hardware-Gerät somit insbesondere derart eingerichtet, dass es eine vergleichsweise große Menge paralleler Prozesse mit einer vergleichsweise sehr hohen Geschwindigkeit verarbeiten kann.
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Es ist denkbar, dass - insbesondere zur Einrichtung der Statusermittlungseinrichtung - ein Edge-Gerät und/oder eine Steuerungsvorrichtung durch ein oder mehrere künstliche Intelligenz-Hardware-Geräte (bzw. A.I. Hardware), wie beispielsweise einen oder mehrere Chips und/oder Sticks, erweitert werden, die auf parallele Datenverarbeitung spezialisiert sind. Beispiele für derartige spezielle künstliche Intelligenz-Hardware-Geräte sind GPUs (Graphics Processing Unit) und TPUs (Tensor Processing Unit). Hierdurch kann die Rechenleistung für künstliche Intelligenz-Anwendungen deutlich gesteigert werden.
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Es ist denkbar, dass ein Türsystem ein oder mehrere Untersysteme aufweist, die jeweils ein oder mehrere sich bewegende Teile umfassen. Jedes sich bewegende Teil eines Türsystems und/oder einer Türvorrichtung, insbesondere ein oder mehrere Zahnräder im Getriebe, und/oder ein Motor, weist charakteristische Vibrationen auf und/oder hat einen charakteristischen akustischen Fingerabdruck. Derartige charakteristische Vibrationen und/oder Fingerabdrücke sind in einer Gesamtkurve, insbesondere in einem Körperschalsignal des Türsystems und/oder der Türvorrichtung und/oder des Untersystems, sichtbar und können den einzelnen Untersystemen (bzw. sich bewegenden Teilen) zugeordnet werden.
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Gemäß einer vorteilhaften Ausführungsform der vorliegenden Erfindung ist eine Trennung in geschwindigkeitsabhängige und geschwindigkeitsunabhängige Effekte des Türsystems und/oder eines oder mehrerer der Untersysteme des Türsystems denkbar. Unter anderem sind hierbei die folgenden Ausführungsbeispiele denkbar:
Erstes Beispiel:
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Motorvibrationen sind direkt abhängig von der Geschwindigkeit und können bei gewissen Drehzahlen ihr Maximum erzeugen.
Zweites Beispiel:
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Eine Pulsweitenmodulation und/oder eine Frequenz einer Pulsweitenmodulation, insbesondere zur Ansteuerung eines Motors, ist stets konstant und unabhängig von der Geschwindigkeit.
Drittes Beispiel:
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Ein defektes Kugellager in einer Rolle ist frequenztechnisch an die Bewegungsgeschwindigkeit gekoppelt.
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Neben den vorhergehenden beschriebenen ersten, zweiten und dritten Beispielen sind eine Vielzahl weiterer Ausführungsformen für unterschiedliche Arten und Typen von Türsystemen denkbar.
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Gemäß einer Ausführungsform der vorliegenden Erfindung ist es möglich, dass die Geschwindigkeit des Türsystems und/oder der Türvorrichtung und/oder der Körperschall des Türsystems und/oder der Türvorrichtung mithilfe von Sensorvorrichtungen ermittelt werden. Die Geschwindigkeit des Türsystems und/oder der Türvorrichtung und/oder der Körperschall des Türsystems und/oder der Türvorrichtung werden insbesondere als Teil der mindestens einen Messinformation im Messschritt ermittelt. Es ist besonders vorteilhaft denkbar, dass aus geschwindigkeitsabhängigen Körperschallpegeln geschwindigkeitsunabhängige Variablen berechnen werden, die zur Gesamtklassifizierung eines möglichen Defekts oder Verschleißes während eines kompletten Fahrtzyklus verwendbar sind.
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Ein Beispiel hierfür ist im Folgenden beschrieben:
Wenn ein Kugellager defekt ist, erzeugt es Schleifgeräusche. Je höher die Drehgeschwindigkeit ist, desto höher ist die erzeugte und messbare (Schleif)-Frequenz. Durch ein Herausrechnen der Geschwindigkeit lässt sich aus einer Gesamtkurve über einen kompletten Fahrzyklus, der verschiedene Geschwindigkeiten aufweist, auf das spezifische defekte Kugellager schließen. Hierbei ist ein geschwindigkeitsunabhängiger Pegel einer Messung, insbesondere eines Fahrtzyklus, sichtbar, der überwacht werden kann. Dieser messbare Pegel verhält sich insbesondere proportional zum Verschleiß.
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Ein weiterer Gegenstand der vorliegenden Erfindung ist ein System zur Ermittlung und/oder Überprüfung eines Status eines Türsystems, wobei das System eine Statusermittlungseinrichtung und das Türsystem umfasst,
- wobei die Statusermittlungseinrichtung zum Erhalten mindestens einer ermittelten Messinformation betreffend das Türsystem konfiguriert ist,
- wobei die Statusermittlungseinrichtung für die mindestens eine ermittelte Messinformation zur Durchführung eines Akzeptanztests mithilfe eines Akzeptanzkriteriums konfiguriert ist, wobei die Statusermittlungseinrichtung derart konfiguriert ist, dass die ermittelte Messinformation in Abhängigkeit des Akzeptanztests, insbesondere nur bei Erfüllung des Akzeptanzkriteriums, zur Ermittlung und/oder Überprüfung des Status des Türsystems verwendet wird, insbesondere wobei die ermittelte Messinformation bei Nicht-Erfüllung des Akzeptanzkriteriums verworfen wird.
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Das System umfasst insbesondere eine Statusermittlungseinrichtung gemäß einer Ausführungsform der vorliegenden Erfindung und das Türsystem und/oder die Türvorrichtung.
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Das System umfasst vorzugsweise Mittel, die zur Ausführung eines Verfahrens zur Ermittlung und/oder Überprüfung eines Status eines Türsystems gemäß einer Ausführungsform der vorliegenden Erfindung eingerichtet sind.
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Es ist gemäß einer Ausführungsform der vorliegenden Erfindung denkbar, dass das System und/oder die Statusermittlungseinrichtung einen digitalen Zwilling (digital twin) für das Türsystem und/oder die Türvorrichtung aufweist, und/oder dass das System und/oder die Statusermittlungseinrichtung auf einen digitalen Zwilling für das Türsystem und/oder die Türvorrichtung zugreifen kann.
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Gemäß einer Ausführungsform der vorliegenden Erfindung ist es vorgesehen, dass das System eine Messvorrichtung und/oder eine Steuerungsvorrichtung umfasst,
wobei die Messvorrichtung derart konfiguriert ist, dass die Messvorrichtung durch eine Messung einer Messgröße des Türsystems die mindestens eine Messinformation ermittelt, wobei die Messvorrichtung insbesondere derart konfiguriert ist, dass die Messvorrichtung der Statusermittlungseinrichtung die mindestens eine Messinformation bereitstellt, und/oder
wobei die Steuerungsvorrichtung derart konfiguriert ist, dass die Steuerungsvorrichtung die mindestens eine Messinformation durch eine Einstellung und/oder Ermittlung einer Ansteuerungsgröße des Türsystems ermittelt, wobei die Steuerungsvorrichtung insbesondere derart konfiguriert ist, dass die Steuerungsvorrichtung der Statusermittlungseinrichtung die mindestens eine Messinformation bereitstellt.
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Es ist denkbar, dass die Messvorrichtung und/oder die Steuerungsvorrichtung teilweise oder vollständig als Teil der Türvorrichtung und/oder als Teils des Türsystems ausgebildet sind. Es ist denkbar, dass die Messvorrichtung und/oder die Steuerungsvorrichtung teilweise oder vollständig extern von dem Türsystem und/oder der Türvorrichtung ausgebildet sind. Die Messvorrichtung und/oder die Steuerungsvorrichtung sind dabei dem Türsystem zumindest zugeordnet.
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Gemäß einer Ausführungsform der vorliegenden Erfindung ist es denkbar, dass die mindestens eine Messvorrichtung und/oder Steuerungsvorrichtung eine, mehrere oder alle der folgenden Vorrichtungen aufweist:
- einen Körperschallsensor,
- einen akustischen Sensor,
- einen elektrischen Spannungssensor,
- einen elektrischen Stromsensor,
- einen Temperatursensor,
- einen optischen Sensor, beispielsweise eine Kamera und/oder einen Infrarotsensor,
- einen Kraftsensor,
- einen Dehnungssensor,
- ein Weg- bzw. Entfernungsmessgerät.
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Die Messvorrichtung und/oder Steuerungsvorrichtung ist dabei vorzugsweise mit einem oder mehreren Sensoren oder Messgeräten bestückt, die dazu geeignet sind, die Messinformationen zu ermitteln. Die Wahl der verwendeten Sensoren und/oder Messgeräte hängt insbesondere von den mithilfe der Messinformationen betrachteten Messgrößen und/oder Ansteuerungsgrößen ab.
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Gemäß einer Ausführungsform der vorliegenden Erfindung ist es denkbar, dass die mindestens eine Messvorrichtung und/oder Steuerungsvorrichtung mindestens einen Körperschallsensor aufweist. Insbesondere Formänderungen im Zuge eines Verschleißes, bspw. Abrieb, lassen sich durch Körperschall ermitteln. Ferner kann der Körperschall bzw. seine Änderungen unterschiedlicher Untersysteme für jedes Untersystem spezifisch ermittelt werden, was eine bauteilspezifische Ermittlung ermöglicht.
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Gemäß einer Ausführungsform der vorliegenden Erfindung ist es denkbar, dass die mindestens eine Messvorrichtung und/oder Steuerungsvorrichtung mindestens einen akustischen Sensor aufweist.
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Gemäß einer Ausführungsform der vorliegenden Erfindung ist es denkbar, dass die mindestens eine Messvorrichtung und/oder Steuerungsvorrichtung mindestens einen elektrischen Spannungssensor aufweist.
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Gemäß einer Ausführungsform der vorliegenden Erfindung ist es denkbar, dass die mindestens eine Messvorrichtung und/oder Steuerungsvorrichtung mindestens einen elektrischen Stromsensor aufweist.
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Gemäß einer Ausführungsform der vorliegenden Erfindung ist es denkbar, dass die mindestens eine Messvorrichtung und/oder Steuerungsvorrichtung mindestens einen Temperatursensor aufweist. Dadurch lassen sich erhöhte Reibungen bei mechanischen Bauteilen und/oder erhöhte Widerstände bei elektrischen Bauteilen ermitteln.
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Gemäß einer Ausführungsform der vorliegenden Erfindung ist es denkbar, dass die mindestens eine Messvorrichtung und/oder Steuerungsvorrichtung mindestens einen optischen Sensor, beispielsweise eine Kamera und/oder einen Infrarotsensor, aufweist. Dabei kann die Messinformation einen Vergleich bzw. ein Vergleichsergebnis zwischen mehreren Bildaufnahmen, insbesondere zumindest zwei Bildaufnahmen, welche zu unterschiedlichen Zeitpunkten aufgenommen wurden, insbesondere nach einem bestimmten Zeitintervall aufgenommen, darstellen. Eine derartige Messinformation kann insbesondere eine Verschleißerkennung bei größeren Bauteilen, insbesondere bei Bauteilen bspw. bei einem Getrieberad eines Getriebes, einem Rotor des Motors und/oder einem Zahnriemen, insbesondere von Schiebetürsystemen und/oder Karusselltürsystemen, ermöglichen. Denn solche Bauteile sind in der Regel größer dimensioniert, sodass eine solche Erkennung möglich wird.
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Gemäß einer Ausführungsform der vorliegenden Erfindung ist es denkbar, dass die mindestens eine Messvorrichtung und/oder Steuerungsvorrichtung mindestens einen Kraftsensor aufweist.
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Gemäß einer Ausführungsform der vorliegenden Erfindung ist es denkbar, dass die mindestens eine Messvorrichtung und/oder Steuerungsvorrichtung mindestens einen Dehnungssensor aufweist.
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Gemäß einer Ausführungsform der vorliegenden Erfindung ist es denkbar, dass die mindestens eine Messvorrichtung und/oder Steuerungsvorrichtung mindestens ein Weg- bzw. Entfernungsmessgerät aufweist.
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Gemäß einer Ausführungsform der vorliegenden Erfindung, insbesondere für den Fall, dass das Türsystem eine Antriebseinheit der Türvorrichtung umfasst, umfassen die Untersysteme des Türsystems eines, mehrere oder alle der folgenden Untersysteme:
- ein Getriebe,
- einen Laschenwagen,
- eine Tür,
- einen Motor,
- eine elektronische Steuerung,
- eine Umlenkeinheit, beispielsweise eine Umlenkrolle und/oder einen Zahnriemen,
- einen Energiespeicher, beispielsweise eine Feder und/oder ein Akku,
- ein Netzteil,
- ein Kraftübertragungselement, beispielsweise einen Zahnriemen.
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Bevorzugt ist denkbar, dass für ein als Antriebseinheit ausgebildetes Türsystem zumindest ein als Getriebe ausgebildetes Untersystem des Türsystems vorhanden ist. In diesem Fall ist es besonders vorteilhaft denkbar, dass die mindestens eine Messinformation Akustik, insbesondere Körperschall, eine Geschwindigkeit, Position und/oder Beschleunigung eines bewegten Teils des Motors und/oder des Getriebes umfasst. Insbesondere kann es dabei eine Winkelgeschwindigkeit, Winkelposition und/oder Winkelbeschleunigung eines Rotors eines Motors und/oder eines Getrieberads des Getriebes sein. Derart kann besonders vorteilhaft ein Verschleiß der Antriebseinheit und/oder des Getriebes ermittelt werden.
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Gemäß einer Ausführungsform der vorliegenden Erfindung ist es besonders vorteilhaft denkbar, dass für ein als Antriebseinheit ausgebildetes Türsystem zumindest ein als Motor ausgebildetes Untersystem des Türsystems vorhanden ist. In diesem Fall ist es besonders vorteilhaft denkbar, dass die mindestens eine Messinformation Akustik, insbesondere Körperschall, eine Stellspannung, eine Pulsweitenmodulation und/oder einen Motorstrom umfasst oder betrifft. Hierdurch kann eine besonders vorteilhafte Verschleißermittlung erreicht werden.
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Es ist gemäß einer Ausführungsform der vorliegenden Erfindung denkbar, dass das System derart konfiguriert ist, dass durch die im Statusermittlungsschritt durchgeführte Ermittlung und/oder Überprüfung des Status des Türsystems eine Vorhersage getroffen werden kann, wie lange das Türsystem noch problemlos funktionsfähig ist. Dies kann beispielsweise mithilfe einer Extrapolation der historischen Daten in die Zukunft erfolgen.
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Mithilfe der vorliegenden Erfindung kann eine besonders vorteilhafte frühzeitige Erkennung von Verschleißerscheinungen und potentiellen Defekten erreicht werden, was eine verbesserte Planung von Serviceeinsätzen und Wartungsarbeiten ermöglicht. So wäre ein Serviceeinsatz vor einem drohenden Ausfall des Türsystems möglich. Ferner könnte eine Servicekraft die notwendigen Ersatzteile für das Türsystem oder ein spezielles Untersystem des Türsystems mitbringen. Es ist denkbar, dass das System besonders vorteilhaft so konzipiert und/oder trainiert ist, dass es von selbst erkennt, welche Teile des Türsystems einen Verschleiß und/oder Defekt aufweisen. Somit können Mehrfachfahrten von Servicekräften zu einem sich in der Anwendung befindlichen Türsystem vermieden werden.
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Ein weiterer Gegenstand der vorliegenden Erfindung ist ein Computerprogrammprodukt, insbesondere zur Ermittlung und/oder Überprüfung eines Status eines Türsystems, wobei das Computerprogrammprodukt Befehle umfasst, die bei einer Ausführung des Computerprogrammprodukts durch einen Computer, insbesondere durch ein System gemäß einer Ausführungsform der vorliegenden Erfindung und/oder durch eine Statusermittlungseinrichtung gemäß einer Ausführungsform der vorliegenden Erfindung, den Computer veranlassen, ein Verfahren gemäß einer Ausführungsform der vorliegenden Erfindung auszuführen. Der Computer kann eine einzige Computereinrichtung sein oder mehrere Computereinrichtungen umfassen. Die mehreren Computereinrichtungen können insbesondere an unterschiedlichen Orten angeordnet sein, beispielsweise teilweise als Teil der Türvorrichtung und/oder des Türsystems und teilweise als Teil oder verbunden mit einem Telekommunikationsnetz.
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Ein weiterer Gegenstand der vorliegenden Erfindung ist ein computerlesbares Speichermedium, umfassend Befehle, die bei der Ausführung durch einen Computer, insbesondere durch ein System gemäß einer Ausführungsform der vorliegenden Erfindung und/oder durch eine Statusermittlungseinrichtung gemäß einer Ausführungsform der vorliegenden Erfindung, diesen veranlassen, ein Verfahren gemäß einer Ausführungsform der vorliegenden Erfindung auszuführen.
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Für die erfindungsgemäße Statusermittlungseinrichtung, das erfindungsgemäße System, das erfindungsgemäße Computerprogrammprodukt und das erfindungsgemäß computerlesbare Speichermedium können dabei die Merkmale, Ausführungsformen und Vorteile Anwendung finden, die bereits im Zusammenhang mit dem erfindungsgemäßen Verfahren zur Ermittlung und/oder Überprüfung eines Status eines Türsystems oder im Zusammenhang mit einer Ausführungsform des erfindungsgemäßen Verfahrens beschrieben worden sind. Für das erfindungsgemäße Verfahren, das erfindungsgemäße System, das erfindungsgemäße Computerprogrammprodukt und das erfindungsgemäß computerlesbare Speichermedium können dabei die Merkmale, Ausführungsformen und Vorteile Anwendung finden, die bereits im Zusammenhang mit der erfindungsgemäßen Statusermittlungseinrichtung oder im Zusammenhang mit einer Ausführungsform der erfindungsgemäßen Statusermittlungseinrichtung beschrieben worden sind. Für das erfindungsgemäße Verfahren, die erfindungsgemäße Statusermittlungseinrichtung, das erfindungsgemäße Computerprogrammprodukt und das erfindungsgemäß computerlesbare Speichermedium können dabei die Merkmale, Ausführungsformen und Vorteile Anwendung finden, die bereits im Zusammenhang mit dem erfindungsgemäßen System oder im Zusammenhang mit einer Ausführungsform des erfindungsgemäßen Systems beschrieben worden sind.
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Nachfolgend sollen weitere Vorteile und Einzelheiten der Erfindung an-hand den in den Zeichnungen dargestellten Ausführungsbeispielen erläutert werden. Hierin zeigt
- Fig. 1
- eine schematische Darstellung eines Systems gemäß einem Ausführungsbeispiel der vorliegenden Erfindung;
- Fig. 2
- eine schematische Darstellung eines Systems gemäß einem Ausführungsbeispiel der vorliegenden Erfindung;
- Fig. 3
- eine schematische Darstellung eines Verfahrens zur Ermittlung und/oder Überprüfung eines Status eines Türsystems gemäß einem Ausführungsbeispiel der vorliegenden Erfindung;
- Fig. 4
- eine schematische Darstellung eines Verfahrens zur Ermittlung und/oder Überprüfung eines Status eines Türsystems gemäß einem Ausführungsbeispiel der vorliegenden Erfindung;
- Fig. 5
- eine schematische Darstellung eines Akzeptanztests für einen Akzeptanzschritt gemäß einem Ausführungsbeispiel der vorliegenden Erfindung;
- Fig. 6
- eine schematische Darstellung einer Erzeugung eines Modells gemäß einem Ausführungsbeispiel der vorliegenden Erfindung;
- Fig. 7
- eine schematische Darstellung eines Modells gemäß einem Ausführungsbeispiel der vorliegenden Erfindung;
- Fig. 8
- eine schematische Darstellung einer mithilfe eines Modells gemäß dem Ausführungsbeispiel der Fig. 7 erhaltenen nominalen Modellkurve gemäß einer Ausführungsform der vorliegenden Erfindung;
- Fig. 9
- eine schematische Darstellung der nominalen Modellkurve der Fig. 8 im Vergleich zu einer verschleißbehafteten Modellkurve gemäß einer Ausführungsform der vorliegenden Erfindung.
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In Fig. 1 ist ein System gemäß einem Ausführungsbeispiel der vorliegenden Erfindung schematisch dargestellt. Das System umfasst eine Türvorrichtung 1 mit mindestens einem Türsystem 10. Es ist denkbar, dass die Türvorrichtung 1 weitere Türsysteme aufweist. Das Türsystem 10 ist vorzugsweise eine Antriebseinheit der Türvorrichtung 1. Alternativ ist es beispielsweise möglich, dass das Türsystem 10 ein elektrisches Schloss der Türvorrichtung 1 ist. Typischerweise umfasst das Türsystem 10 mehrere Untersysteme 11, 12, 13, die jeweils auch als Teile oder Gruppen von Teilen verstanden werden können, mit deren Hilfe das Türsystem 10 gebildet ist. Beispiele für derartige Untersysteme 11, 12, 13 eines als Antriebseinheit ausgebildeten Türsystems 10 sind ein Netzteil, eine elektronische Steuerung, ein Motor, ein Getriebe, ein Laschenwagen, ein Energiespeicher (insbesondere eine Feder) usw. Das Türsystem 10 weist eine Steuerungsvorrichtung 50 auf oder ist mit einer Steuerungsvorrichtung 50 verbunden. Auch die Steuerungsvorrichtung 50 kann gemäß einer Ausführungsform der vorliegenden Erfindung als Untersystem des Türsystems 10 verstanden werden. Die Steuerungsvorrichtung 50 ist insbesondere zur Steuerung des Türsystems 10 oder einer Funktion des Türsystems 10 eingerichtet. Beispielsweise steuert die Steuerungsvorrichtung 50 mithilfe einer Pulsweitenmodulation ein als Antriebseinheit ausgebildetes Türsystem 10. Hierfür gibt die Steuerungsvorrichtung 50 eine Ansteuerungsgröße aus. Es ist denkbar, dass die Ansteuerungsgröße durch die Steuerungsvorrichtung 50 vorgegeben und eingestellt und/oder gemessen bzw. ermittelt wird. Die eingestellten und/oder ermittelten Ansteuerungsgrößen können dabei als ermittelte Messinformationen 102 der Steuerungsvorrichtung 50 verstanden werden. Des Weiteren umfasst das Türsystem 10 eine oder mehrere Messvorrichtungen 40, 41, insbesondere Sensoren. Es ist alternativ denkbar, dass die Messvorrichtungen 40, 41 teilweise oder vollständig separat von dem Türsystem 10 ausgebildet sind. Mithilfe der Messvorrichtungen 40, 41 können eine oder mehrere Messgrößen des Türsystems 10 gemessen werden. Beispiele für derartige Messvorrichtungen 40, 41 sind Körperschallsensoren, akustische Sensoren, Spannungssensoren, Stromsensoren, Temperatursensoren, optische Sensoren usw. Durch Messung von Messgrößen ermitteln die Messvorrichtungen 40, 41 Messinformationen 100, 101 betreffend das Türsystem 10. Die Steuerungsvorrichtung 50 und/oder die Messvorrichtungen 40, 41 stehen mit einem Edge-Gerät 60 in Kommunikationsverbindung. Es ist denkbar, dass das Edge-Gerät 60 als separate Einrichtung mit dem Türsystem 10 und/oder der Türvorrichtung 1 verbunden ist. Es ist alternativ denkbar, dass das Edge-Gerät 60 lediglich in der Umgebung der Türvorrichtung 1 und/oder des Türsystems 10 angeordnet ist. Es ist alternativ denkbar, dass das Edge-Gerät 60 gemeinsam mit der Steuerungsvorrichtung 50 verbaut ist. Vorzugsweise umfasst das Edge-Gerät 60 Kommunikationsmittel, insbesondere drahtlose Kommunikationsmittel, zur Kommunikation mit einem lokalen Netzwerk und/oder einem Telekommunikationsnetz. In dem dargestellten Ausführungsbeispiel umfasst das Edge-Gerät 60 eine Statusermittlungseinrichtung 30, die zur Ermittlung und/oder Überprüfung eines Status des Türsystems 10 eingerichtet ist. Hierfür wird der Statusermittlungseinrichtung 30 mindestens eine Messinformation 100, 101, 102 bereitgestellt. Die Statusermittlungseinrichtung 30 kann auch separat von dem Edge-Gerät 60 ausgebildet sein. Es ist beispielsweise möglich, dass die Statusermittlungseinrichtung 30 mithilfe der Steuerungsvorrichtung 50 ausgebildet ist. Die Messinformation 100, 101, 102 werden mithilfe einer oder mehrerer der Messvorrichtungen 40, 41 und/oder mithilfe der Steuerungsvorrichtung 50 ermittelt. Die Messinformation 100, 101, 102 betreffen insbesondere eine Betriebsphase oder einen Teilbereich 90 einer Betriebsphase des Türsystems 10 bzw. der Türvorrichtung 1. Bei dem Teilbereich 90 handelt es sich insbesondere um einen oder mehrere zusammenhängende oder separate Bereiche 91, 92, 93 ,94 einer Betriebsphase der Türvorrichtung 1.
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Das System ist derart eingerichtet, dass für die Messinformation 100, 101, 102 ein Akzeptanztest mithilfe eines Akzeptanzkriteriums durchgeführt wird bevor die Messinformation 100, 101, 102 für die Ermittlung des Status des Türsystems 10 weiterverwendet werden. Die Messinformationen 100, 101, 102 werden insbesondere derart in Abhängigkeit des Akzeptanztests mithilfe des Akzeptanzkriteriums in einem Statusermittlungsschritt zur Ermittlung und/oder Überprüfung des Status des Türsystems 10 verwendet, dass die Messinformationen 100, 101, 102 ausschließlich dann im Statusermittlungsschritt zur Ermittlung und/oder Überprüfung des Status des Türsystems 10 verwendet werden, wenn sie das Akzeptanzkriterium erfüllen.
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Zur Ermittlung und/oder Überprüfung des Status des Türsystems ist es möglich, dass die Statusermittlungseinrichtung 30 ein Modell 20, Modellinformationen 200, ein künstliche Intelligenz-Systems 31, und/oder einen oder mehrere Verschleißschwellenwerte 500 umfasst.
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Gemäß einem besonders bevorzugten Ausführungsbeispiel der vorliegenden Erfindung ist es möglich, dass zur Ermittlung und/oder Überprüfung des Status des Türsystems 10 ein rollierendes System ausgebildet ist. Bei diesem Ausführungsbeispiel ist es insbesondere möglich, auf die Verwendung eines Modells und künstliche Intelligenz-Systems im Akzeptanzschritt und im Statusermittlungsschritt zu verzichten. Hierbei werden Messwerte, betreffend mindestens eine Messgröße, und/oder Ansteuerungswerte, betreffend mindestens eine Ansteuerungsgröße, in einer Betriebsphase des Türsystems 10 oder lediglich in einem Teilbereich 90 der Betriebsphase des Türsystems 10 ermittelt. Aus den detektierten Messwerten und/oder Ansteuerungswerten wird mithilfe einer numerischen Integration mindestens ein Integralwert gebildet, welcher auch als im Messschritt ermittelte Messinformation 100, 101, 102 verstanden werden kann. Der gebildete Integralwert wird in ein rollierendes System eingespielt, welches Integralwerte (bzw. frühere Messinformationen) von vorherigen Aufnahmen bzw. Messvorgängen enthält. Mithilfe des neu aufgenommenen Integralwerts und zumindest einiger der Integralwerte von vorherigen Aufnahmen bzw. Messvorgängen wird der Schätzwert des Mittelwerts bestimmt und mit einem zulässigen und insbesondere festlegbaren Grenzbereich bzw. Schwellenwert abgeglichen. Sollte sich der Schätzwert des Mittelwerts innerhalb des festlegbaren Grenzbereichs bzw. Toleranzbereichs befinden, so wird der neue Integralwert (bzw. die neue Messinformation 100, 101, 102) angenommen. Andernfalls wir der neue Integralwert verworfen. Im Folgenden wird ein Verschleißtest mithilfe eines Verschleißkriteriums durchgeführt. In dem Verschleißtest wird dabei vorzugsweise anhand der aktuellen Datenbasis (also insbesondere mithilfe des neuen Integralwerts) ein Kennwert des aktuellen Verschleißes gebildet und anschließend mit einem vorgegebenen Verschleißgrenzwert (bzw. Verschleißschwellenwert 500) abgeglichen. Übersteigt der Kennwert des aktuellen Verschleißes den Verschleißschwellenwert 500, so befindet sich das Türsystem 10 (beispielswiese eine Antriebseinheit einer Türvorrichtung 1) in einem kritischen Bereich und eine Instandhaltung wird angefordert. In besonders vorteilhafter Weise wird bei dieser Überprüfung die statistische Unsicherheit beachtet, welche sich aus der Unsicherheit der Messung (also insbesondere aus der Ermittlung der Messgröße und/oder Ansteuerungsgröße) und des vorgegebenen Verschleißschwellenwerts 500 zusammensetzt. Anhand eines Alterungsfaktors bzw. Verschleißfaktors kann eine Prognose über die restliche Verwendungszeit des Türsystems 10 aufgestellt werden. Dieser Alterungsfaktor bzw. Verschleißfaktor setzt vorzugsweise den aktuellen Kennwert des Verschleißes mit dem Kennwert eines verschleißfreien Türsystems und dem Verschleißschwellenwert in Beziehung. Die Einbindung des Algorithmus erfolgt beispielsweise über zwei Routinen. Bei der ersten Routine werden die Messinformationen (also insbesondere die Integralwerte), aus den übergebenen Messwerten und/oder Ansteuerungswerten, in eine Übergabevariable gesichert. Die zweite Routine umfasst den Auswertealgorithmus, also insbesondere den Akzeptanzschritt und/oder den Statusermittlungsschritt. Als Teil der zweiten Routine wird vorzugsweise zunächst in einem Akzeptanztest mithilfe eines Akzeptanzkriteriums die Verwendbarkeit des Schätzwerts des neuen Mittelwerts geprüft. Anschließend wird der Kennwert des aktuellen Verschleißes bestimmt und mit dem Verschleißschwellenwert 500 abgeglichen. Kommt es zu einer Verschleißdetektion, wird ein entsprechender Status an die entsprechenden Mittel des Türsystems und/oder der Statusermittlungseinrichtung und/oder des Edge-Geräts gesendet und eine Instandhaltung anfordert. Spezielle beispielhafte Ausgestaltungen eines derartigen Ausführungsbeispiels sind mithilfe der Fig. 4 und der Fig. 5 dargestellt.
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Alternativ oder zusätzlich ist es jedoch denkbar, dass zur Ermittlung und/oder Überprüfung des Status des Türsystems 10 im Statusermittlungsschritt die Statusermittlungseinrichtung 30 derart konfiguriert ist, dass sie mithilfe eines Modells 20 und/oder mithilfe von Modellinformationen 200, insbesondere einer oder mehrerer Modellkurven, den Status des Türsystems 10 ermittelt und/oder überprüft. Die Modellinformationen 200 beziehen sich dabei auf Messgrößen und/oder Ansteuerungsgrößen des Türsystems 10, die mithilfe der Steuerungsvorrichtung 50 und/oder den Messvorrichtungen 40, 41 als Messinformationen 100, 101, 102 ermittelt werden. Mithilfe des Modells 20 bzw. der Modellinformationen 200 können charakteristische Merkmale in den Messinformationen 100, 101, 102 bestimmten Änderungen und/oder Eigenschaften der Untersysteme 40, 41, 42, beispielsweise Verschleißerscheinungen, zugeordnet werden. Es ist denkbar, einen Abgleich zwischen mithilfe des Modells 20 erhaltenen Modellinformationen 200, wie beispielswiese einer Modellkurve und/oder einem Schwellenwert, und an dem Türsystem ermittelten Messinformation 100, 101, 102 durchzuführen. Dies dient in vorteilhafter Weise zur Ermittlung und/oder Überprüfung eines Status des Türsystems. Es kann somit beispielsweise mithilfe eines Abgleichs zwischen einem mithilfe des Modells 20 ermittelten Schwellenwerts und einer Messinformation 100, 101, 102 bestimmt werden, ob eine kritische Grenze für einen Verschleiß des Türsystems 10 und/oder eines Untersystems 40, 41, 42 des Türsystems erreicht ist. Alternativ oder zusätzlich zu der Verwendung von Modellinformationen 200 im Statusermittlungsschritt ist es beispielsweise denkbar, dass die Statusermittlungseinrichtung 30 ein künstliche Intelligenz-System 31 aufweist, das zur Ermittlung und/oder Überprüfung des Status des Türsystems 10 verwendbar ist.
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In Fig. 2 ist ein System gemäß einem Ausführungsbeispiel der vorliegenden Erfindung schematisch dargestellt. Im Unterschied zu dem in der Fig. 1 dargestellten System ist eine Cloud 61 gezeigt. Die Cloud 61 kann beispielsweise über ein Telekommunikationsnetz und entsprechende Kommunikationsmittel mit dem Edge-Gerät 60 in Kommunikationsverbindung stehen. Bei dem in der Fig. 2 dargestellten Ausführungsbeispiel ist die Statusermittlungseinrichtung 30 mithilfe der Cloud 61 eingerichtet. Die von den Messvorrichtungen 40, 41 und/oder der Steuerungsvorrichtung 50 ermittelten Messinformationen 100, 101, 102 werden über geeignete Kommunikationsmittel, beispielsweise mithilfe des Edge-Geräts 60, an die Cloud 61 übermittelt und derart der Statusermittlungseinrichtung 30 bereitgestellt. Die Cloud 61 umfasst einen Datenspeicher 62 und/oder steht mit einem Datenspeicher 62 in Kommunikationsverbindung. In dem Datenspeicher 62 können beispielsweise Messinformationen 100, 101, 102 des Türsystems 10 und/oder Trainingsdaten für das künstliche Intelligenz-System 31 gespeichert sein. Die Trainingsdaten umfassen vorzugsweise mithilfe des Modells 20 ermittelte und/oder ausgegebene Modellinformationen 200 und/oder Trainingsmessinformationen, die an einem oder mehreren weiteren Türsystemen 10', 10" gemessen und/oder ermittelt werden, und/oder Trainingsmessinformationen, die an dem Türsystem 10 ermittelt wurden. Die weiteren Türsysteme 10', 10" und/oder die zugehörigen weiteren Türvorrichtungen 1' weisen zur Übermittlung derartiger Trainingsmessinformationen vorzugsweise ebenso eine Kommunikationsverbindung mit der Cloud 61 und/oder dem Datenspeicher 62 auf. Es ist vorzugsweise möglich, dass es sich bei den weiteren Türsysteme 10', 10" um baugleiche oder ähnliche Systeme handelt, wie bei dem Türsystem 10.
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In Fig. 3 ist eine schematische Darstellung eines Verfahrens zur Ermittlung und/oder Überprüfung eines Status eines Türsystems 10 gemäß einem Ausführungsbeispiel der vorliegenden Erfindung gezeigt. Mithilfe von einer oder mehreren Messvorrichtungen 40, 41 werden Messinformationen 100, 101, betreffend eine oder mehrere Messgrößen des Türsystems 10, aufgenommen. Alternativ oder zusätzlich werden mithilfe einer Steuerungsvorrichtung Messinformationen 102, betreffend eine oder mehrere Ansteuerungsgrößen des Türsystems 10, ermittelt. Die Messinformationen 100, 101, 102 betreffen dabei vorzugsweise einen Teilbereich 90 einer Betriebsphase des Türsystems 10 oder die gesamte Betriebsphase. Die Ermittlung der Messinformationen 100, 101, 102 findet dabei insbesondere im Betrieb der Türvorrichtung 1 statt, die das Türsystem 10 aufweist. Die ermittelten Messinformationen 100, 101, 102 werden einer Statusermittlungseinrichtung 30 bereitgestellt. Für die Messinformationen 100, 101, 102 wird ein Akzeptanzschritt durchgeführt, beispielsweise vollständig oder teilweise mithilfe des Türsystems 10, einer Messvorrichtung 40, 41, und/oder der Statusermittlungseinrichtung 30. Wenn die Messinformationen 100, 101, 102 das Akzeptanzkriterium des Akzeptanzschritts erfüllen, werden sie in einem Statusermittlungsschritt weiterverwendet.
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Im Statusermittlungsschritt ermittelt die Statusermittlungseinrichtung 30 beispielsweise mithilfe eines Modells 20 und/oder mithilfe von Modellinformationen 200 (insbesondere Modellkurven 300) und/oder mithilfe eines künstliche Intelligenz-Systems 31 (bzw. eine K.I.-Funktionalität) und/oder mithilfe eines oder mehrerer Verschleißschwellenwerte 500 und/oder Verschleißkriterien einen Status des Türsystems 10 in Abhängigkeit der Messinformationen 100, 101, 102. Wenn keine Verschleißerscheinungen mithilfe der Messinformationen 100, 101, 102 ermittelt werden, wird beispielsweise ein verschleißfreier Status des Türsystems 10 ermittelt. Wenn ein Verschleiß des Türsystems 10 oder eines Untersystems 11, 12, 13 des Türsystems 10 ermittelt wird, ist es denkbar, dass eine Verschleißinformation 400 von der Statusermittlungseinrichtung 30 ausgegeben wird. Eine solche Verschleißinformation 400 kann beispielsweise ein vorteilhaftes Zeitfenster und/oder einen Zeitpunkt für eine Wartung des Türsystems 10 angeben und/oder eine Information dazu enthalten, für welches Untersystem 11, 12, 13 ein Verschleiß (beispielsweise auch ein Defekt) erkannt wurde. Eine derartige Verschleißinformation 400 kann beispielsweise einer Servicekraft zur Verfügung gestellt werden und/oder für die Planung einer zukünftigen Wartung des Türsystems 10 und/oder der Türvorrichtung 1 verwendet werden. Hierdurch wird eine besonders vorteilhafte vorrauschauende Wartung (predictive maintenance) ermöglicht.
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In Fig. 4 ist eine schematische Darstellung eines Verfahrens zur Ermittlung und/oder Überprüfung eines Status eines Türsystems 10, insbesondere einer Antriebseinheit für eine Türvorrichtung 1, gemäß einem Ausführungsbeispiel der vorliegenden Erfindung gezeigt. Hierbei sind sowohl eine Messroutine als auch ein Auswertealgorithmus des Ausführungsbeispiels dargestellt. Eine Steuerungseinrichtung bzw. ein Controlbaustein 820, der zur Steuerung der Firmware des Türsystems 10 ausgebildet ist, sendet in einem Öffnungsfahrtsbefehlsschritt 800 zum Starten einer Öffnungsfahrt der Türvorrichtung 1 einen Öffnungsfahrtsbefehl an einen Fahrbaustein 830 des Türsystems 10. Durch den Öffnungsfahrtsbefehl wird der Motor über einen Regler, welcher eine Pulsweitenmodulation ausgibt, angesteuert. Die Messwerte, welche in den Regler eingespielt werden, werden vorzugsweise an dieser Stelle in eine Übergabevariable gespeichert. Diese Übergabevariable wird in einem Messdatensendeschritt 801 an die Messroutine 840 übergeben, welche bei ihrem Aufruf über die Relevanz der empfangenen Daten entscheidet (Schritt 803) und die Messwerte speichert (Schritt 802). Sollten die Messdaten an einer relevanten Stelle oder einem relevanten Teilbereich 90 aufgenommen worden sein, so wird das aktuelle Datum abgespeichert. Dies geschieht iterativ solange, bis genug Daten für eine Integralbildung vorhanden sind, welche anschließend in einem Integralbildungsschritt 804 durchgeführt wird. Der im Integralbildungsschritt 804 erhaltene Integralwert kann gemäß einer Ausführungsform der vorliegenden Erfindung auch als ermittelte Messinformation 100, 101, 102 verstanden werden. Hieraufhin wird der gebildete Integralwert in einem Sendeschritt 805 an den Auswertealgorithmus 850 gesendet. Der Auswertealgorithmus 850 ist insbesondere Teil einer Statusermittlungseinrichtung 30. Dort findet eine arithmetische Mittelwertberechnung 806 statt. Der Auswertealgorithmus 850 führt als Teil eines Akzeptanzschritts einen Akzeptanztest 807 durch, in dem überprüft wird, ob sich der erhaltene Integralwert innerhalb der zulässigen Grenzen befindet, die beispielsweise mithilfe eines oder mehrerer Schwellenwerte bestimmt sind. Mithilfe des Akzeptanztests können altersbedingte Wanderungen des Erwartungswertes kompensiert werden und/oder Streuungen, welche durch äußere Einflüsse, wie Windlasten oder Manipulationen entstehen, herausgefiltert werden. Für die Berechnung des Prüfwerts des Akzeptanztests wird vorzugsweise ein rollierendes System definiert, welches lediglich Messwerte bzw. Integralwerte aus einer vordefinierten Anzahl an letzten Öffnungsfahrten betrachtet. Weiterhin wird in dem rollierenden System bevorzugt iterativ jeweils der älteste Inkrementalwert durch den neuen ausgetauscht.
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Bei der Ausführung eines derartigen Akzeptanztests wird die aktuelle Messinformation 100, 101, 102 (bzw. der aktuelle Messwert und/oder Integralwert) der Antriebseinheit überprüft. Sollte der Test bestanden sein, so wird die aktuelle Messinformation 100, 101, 102 angenommen und in das rollierende System eingespeichert. Andernfalls, wenn der Test nicht bestand wird, wird die aktuelle Messinformation 100, 101, 102 vorzugsweise verworfen. Nach einer anschließenden Berechnung der Standardabweichung in einem Standardabweichungsbildungsschritt 808, welche für die Bestimmung eines nächsten Prüfwerts verwendet wird, wird der signifikante Messgrenzwert in einem Messgrenzwertbildungsschritt 809 gebildet. Nach der Bildung eines Verschleißfaktors (bzw. Verschleißalterungsfaktors) in einem Verschleißfaktorbildungsschritt 810, welcher für eine Prognose genutzt werden kann, wird in einem anschließenden Schritt der signifikante Messgrenzwert mit einem vorgebaren und/oder wählbaren Verschleißgrenzwert (bzw. Verschleißschwellenwert 500) abgeglichen. Der ermittelte Status wird beispielsweise an den Controlbaustein 820 gesendet (Schritt 811). Wird ein Verschleiß der Antriebseinheit detektiert, so wird eine Instandhaltung angefordert. Beispielsweise wird eine Instandhaltung in einem Instandhaltungsschritt 812 von einer Instandhaltungsroutine 860 angefordert.
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Ein Akzeptanzschritt gemäß einem Ausführungsbeispiel der vorliegenden Erfindung ist im Folgenden dargestellt. Mithilfe eines im Akzeptanzschritt ausgeführten Akzeptanztests können unzulässige Messinformationen herausgefiltert werden, die die Ermittlung und/oder Überprüfung des Status des Türsystems 10 nachteilig beeinflussen würden. Gemäß diesem Ausführungsbeispiel soll eine in einem Messchritt, beispielsweise während einer Öffnungsfahrt oder einem Teilbereich 90 einer Öffnungsfahrt, ermittelte Messinformation 100, 101, 102 eine alte bzw. frühere Messinformation ersetzen. In einem folgenden Schritt wird der Schätzwert der Abweichung xpruef auf der Basis der neuen Messinformation 100, 101, 102 berechnet und anschließend geprüft, ob sich der Schätzwert der Abweichung xpruef innerhalb von vorgegebenen Grenzwerten (-c < xpruef < +c) bzw. Schwellenwerten befindet. Ist dies der Fall, so wird die "neue" Messinformation 100, 101, 102 angenommen und andernfalls verworfen. Hierfür wird in einem ersten Schritt die aktuelle Messkurve beobachtet. Die Datenaufnahme wird gestartet, wenn ein relevanter Teilbereich 90 erreicht wird, sodass während dieses Teilbereichs 90 Messwerte aufgenommen und gespeichert werden. Nach dem Abschluss der Aufnahmesequenz wird das Flächenintegral mithilfe einer numerischen Integration (beispielsweise mithilfe der Simpsonschen Formel) gebildet und so die Messinformation 100, 101, 102 erhalten. Bei den aufgenommenen Messdaten handelt es sich insbesondere um eine statistische Normalverteilung. Es wird eine Irrtumswahrscheinlichkeit a, auch als Signifikanzniveau bezeichnet, festgelegt. Diese beschreibt die prozentuale Wahrscheinlichkeit einer Fehlentscheidung im Rahmen der statistischen Überprüfung. Das bedeutet insbesondere, wenn sich weniger als α·100% der Messwerte bzw. Messinformationen außerhalb des zulässigen Toleranzbereichs befinden, wird das Türsystem (beispielsweise ein Antrieb) mit einer statistischen Sicherheit γ = 1 - α als defekt angenommen. Die für die nachfolgende Gültigkeitsüberprüfung bzw. Akzeptanzprüfung der Messinformation verwendeten kritischen Grenzen bzw. Schwellenwerte werden vorzugsweise anhand der Irrtumswahrscheinlichkeit und der zugrundeliegenden Stichprobengröße von Messungen festgelegt.
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Für den Akzeptanztest werden von den zugrundeliegenden Messinformationen (bzw. Messwerten) die Schätzwerte des Mittelwerts und der Standardabweichung bestimmt.
-
Es wird ein "neuer" Schätzwert des Mittelwerts x
neu, beispielsweise wie folgt bestimmt:
-
Dabei werden die Integralwerte xi der jeweiligen Messkurven aufsummiert und durch die Stichprobengröße k dividiert.
-
Ferner wird der Schätzwert der Standardabweichung bestimmt, welcher auf den alten bzw. früheren Messinformationen beruht:
-
Bevor die neue Messinformation 100, 101, 102 (bzw. der Integralwert x
mess) in die Datenbasis aufgenommen wird, wird in dem Akzeptanzschritt überprüft, ob ich sich der Prüfwert x
pruef des neuen Schätzwerts des Mittelwerts innerhalb der kritischen Grenzen bzw. Schwellenwerte (-c
Filter ≤ x
pruef ≤ + c
Filter) befindet. Ein Ausführungsbeispiel ist in der
Fig. 5 dargestellt. Befindet sich der Prüfwert x
pruef im Bereich 710 (-c
Filter ≤ x
pruef ≤ +c
Filter), erfüllt die neue Messinformation 100, 101, 102 das Akzeptanzkriterium und wird angenommen. Andernfalls, wenn sich der Prüfwert x
pruef in einem der Bereiche 700 befindet und das Akzeptanzkriterium nicht erfüllt ist, wird die Messinformation 100, 101, 102 verworfen. Der Prüfwert x
pruef kann gemäß einem Ausführungsbeispiel mithilfe einer Differenz zwischen dem neuen Mittelwert x
neu und dem alten Mittelwert x
alt gebildet werden. Vorzugsweise findet dabei eine Normierung mithilfe der alten Standardabweichung statt. Der Prüfwert x
pruef kann beispielsweise wie folgt ermittelt werden:
wobei
x
neu der neue Schätzwert des Mittelwerts ist,
x
alt der alte Schätzwert des Mittelwerts ist,
S
alt der alte Schätzwert der Standardabweichung ist, und
k die Anzahl der Stichprobengröße ist.
-
Ein Statusermittlungsschritt gemäß einem Ausführungsbeispiel der vorliegenden Erfindung ist im Folgenden dargestellt. Hierbei wird insbesondere ein Verschleißstatus des Türsystems, insbesondere der Antriebseinheit, ermittelt. Beispielsweise kann eine aktuelles Verschleißalter ermittelt werden und/oder eine Prognose für mögliche Defekte eingerichtet werden. Gemäß einem Ausführungsbeispiel wird ein Verschleißschwellenwert bzw. ein Verschleißgrenzwert c*Test vorgeben. Der Verschleißschwellenwert bzw. ein Verschleißgrenzwert c*Test kann beispielsweise auf Erfahrungswerten bzw. Prüfmessungen beruhen, mithilfe eines Modells ermittelt werden, und/oder mithilfe eines künstliche-Intelligenz-System ermittelt werden. Der Verschleißgrenzwert c*Test ist insbesondere derart eingerichtet, dass das Türsystem 10 (insbesondere ein Antrieb der Türvorrichtung) beim Erreichen dieses Verschleißgrenzwert c*Test als defekt angenommen wird.
-
Für die Bestimmung der Betriebsfähigkeit des Antriebs wird zunächst der aktuelle bzw. neue Schätzwert des Mittelwerts x
neu (der mithilfe der mindestens einen neu ermittelten Messinformation 100, 101, 102 gebildet ist und beispielsweise mithilfe des vorhergehenden Ausführungsbeispiels ermittelt wurde), von dem zulässigen Verschleißgrenzwert c*
Test subtrahiert. Durch eine anschließende Standardisierung wird diese Differenz mit einer kritischen Grenze b
zul (unter Beachtung der statistischen Unsicherheit der Messung) ins Verhältnis gesetzt. Derart wird ein Prüfwert c
Mess wie folgt ermittelt:
wobei
x
neu der neue Schätzwert des Mittelwerts ist,
c*
Test ein zulässiger vorgebbarer Verschleißgrenzwert ist,
S
neu der aktuelle Schätzwert der Standardabweichung ist,
k die Anzahl der Stichprobengröße ist.
-
Befindet sich Prüfwert cMess innerhalb des kritischen Grenzbereichs (bzul), so kann mit der geforderten statistischen Wahrscheinlichkeit der Antrieb als defekt angesehen werden und eine Instandhaltung angefordert werden.
-
Die Überprüfung des Verschleißwerts unterliegt einer statistischen Gesamtunsicherheit. Diese setzt sich aus der Unsicherheit des Antriebsausfalls und der Unsicherheit der Messung zusammen. Eine Höchstgrenze dieser beiden Unsicherheiten ist wählbar und/oder festlegbar, wobei ein Kompromiss zwischen den Wahrscheinlichkeiten eines verfrühten Antriebsausfalls und der sicheren Detektion eingegangen wird.
-
In Fig. 6 ist eine schematische Darstellung eines Verfahrens zur Erzeugung eines Modells 20 gemäß einem Ausführungsbeispiel der vorliegenden Erfindung gezeigt. Hierfür wird ein reales Türsystem 10 analysiert. In einem Systemeinflüssebestimmungsschritt 600 werden die Eigenschaften und Parameter der Untersysteme 11, 12, 13, 14, 15, 16, 17, 18, 19 bestimmt. Vorzugsweise werden in einem Systemeinflüssefilterungsschritt 601 die relevanten Systemeinflüsse herausgefiltert. Das Türsystem 10 wird in einem Systemkomponentenschritt 602 in einzelne Untersysteme 11, 12, 13, 14, 15, 16, 17, 18, 19 zerlegt bzw. unterteilt. In einem Wechselwirkungsschritt 603 werden die Wechselwirkungen zwischen den einzelnen Untersystemen 11, 12, 13, 14, 15, 16, 17, 18, 19 (bzw. Komponenten) ermittelt und/oder beschrieben. In einem Prüfschritt 604 des Modells wird eine Überprüfung durchgeführt, ob das Modell ein Genauigkeitskriterium erfüllt, also insbesondere eine gewünschte Genauigkeit aufweist. Falls die gewünschte Genauigkeit nicht erreicht wird, werden alle oder einige der Schritte 600, 601, 602, 603, 604 erneut durchgeführt, insbesondere bis die gewünschte Genauigkeit erreicht wird. Wenn im Prüfschritt 604 die gewünschte Genauigkeit erreicht ist, wird der Ablauf der Schritte 600, 601, 602, 603, 604 beendet. Es wird eine Dekomposition und Wortmodellbildung durchgeführt. Das Modell 20 weist vorzugsweise einzelne Modellblöcke 71, 72, 73, 74, 75, 76, 77, 78, 79 für alle relevanten Untersysteme 11, 12, 13, 14, 15, 16, 17, 18, 19 auf. Die Modellblöcke 71, 72, 73, 74, 75, 76, 77, 78, 79 können auch als Simulationsteilmodelle verstanden werden.
-
Als Beispiele sind die folgenden Modellblöcke denkbar:
- Der erste Modellblock 71 betrifft ein Getriebe.
- Der zweite Modellblock 72 betrifft einen Laschenwagen.
- Der dritte Modellblock 73 betrifft eine Tür.
- Der vierte Modellblock 74 betrifft einen Motor.
- Der fünfte Modellblock 75 betrifft eine elektronische Steuerung.
- Der sechste Modellblock 76 betrifft eine Umlenkeinheit, insbesondere eine Umlenkrolle und/oder einen Zahnriemen.
- Der siebte Modellblock 77 betrifft einen Energiespeicher, insbesondere eine Feder.
- Der achte Modellblock 78 betrifft ein Netzteil.
- Der neunte Modellblock 79 betrifft ein Kraftübertragungselement, beispielsweise einen Zahnriemen.
-
Es sind eine Vielzahl anderer Möglichkeiten für Modellblöcke für unterschiedliche Türsysteme denkbar.
-
In Fig. 7 ist eine schematische Darstellung eine Modells 20 gemäß einem Ausführungsbeispiel der vorliegenden Erfindung gezeigt. Das Beispiel zeigt ein Modell 20 für ein als Antriebseinheit ausgebildetes Türsystem 10. Das Modell 20 umfasst einen ersten Modellblock 71 für ein Netzteil, einen zweiten Modellblock 72 für eine elektronische Steuerung, einen dritten Modellblock 73 für einen Motor, einen vierten Modellblock 74 für ein Getriebe, einen fünften Modellblock 75 für einen Laschenwagen und einen sechsten Modellblock 76 für einen Energiespeicher (insbesondere eine Feder). Mithilfe des Modells 20 werden Modellinformationen 200, insbesondere eine Modellkurve 300 für eine am Türsystem messbare Messgröße und/oder Ansteuerungsgröße, erzeugt. In dieser charakteristischen Modellkurve 300 können einzelne Effekte, insbesondere Verschleißeffekte, der in den Modellblöcken betrachteten Untersysteme des Türsystems 10 erkannt und zu den Untersystemen zugeordnet werden. Diese Zusammenhänge können mithilfe des Modells 20 durch Variation der Eigenschaften und Parameter der Modellblöcke identifiziert werden. Hierbei kann insbesondere auch ein Teilbereich 90 einer Betriebsphase des Türsystems 10 identifiziert werden, in dem bestimmte Verschleißerscheinungen des Türsystems 10 oder von Untersystemen des Türsystems 10 in Messinformationen identifizierbar sind. Der Teilbereich 90 kann dabei einen zusammenhängenden Bereich oder zwei oder mehr separate und beabstandete Bereiche der Betriebsphase umfassen. Bei der Modellkurve 300 handelt es sich beispielsweise um eine Winkelgeschwindigkeit w an der Antriebswelle des Getriebes über die Zeit t bei einer Öffnungsfahrt der Türvorrichtung 1. In diesem Ausführungsbeispiel zeigt sich ein Getriebeverschleiß im vorderen Bereich der Öffnungsfahrt. Ein erhöhter Getriebeverschleiß führt zu einem Abfallen der Kurve nach der Beschleunigungsfahrt. Der Getriebeverschleiß ist dabei beispielsweise wie folgt festlegbar: Getriebeverschleiß = aktuelles Getriebespiel - Initiales Getriebespiel. Ein Verschleiß der Lagerung des Laschenwagens macht sich beispielsweise durch ein Durchbiegen der Kurve in der Konstantfahrt bemerkbar, insbesondere durch einen Einbruch der Winkelgeschwindigkeit mit Wegfall der Beschleunigungskomponenten.
-
In Fig. 8 ist eine schematische Darstellung einer mithilfe eines Modells 20 erhaltenen nominalen Modellkurve 301 gezeigt. Die nominale Modellkurve 301 kann dabei auch als Modellinformation 200 verstanden werden. Die nominale Modellkurve 301 stellt die Winkelgeschwindigkeit w der Antriebswelle eines Getriebes eines Türsystems 10 in Abhängigkeit der Zeit t für einen Öffnungsvorgang der Türvorrichtung dar, die das Türsystem 10 umfasst. Das Getriebe ist ein Untersystem 11, 12, 13 des Türsystems 10. Die nominale Modellkurve 301 ist hierbei die Kurve, die ohne Verschleißerscheinungen des Türsystems 10, also insbesondere in einem Normalzustand bzw. initialen Gut-Zustand des Türsystems 10, erhalten wird. Ferner sind fertigungs- und/oder toleranzbedingte Abweichungen 302 des Türsystems 10 ohne einen Verschleiß dargestellt. Derartige fertigungs- und/oder toleranzbedingte Abweichungen können in dem Modell 20 für die verschiedenen Untersysteme des Türsystems 10 und das gesamte Türsystem 10 mithilfe von Modellblöcken des Modells und deren Eigenschaften berücksichtigt werden.
-
In Fig. 9 ist eine schematische Darstellung der nominalen Modellkurve 301 der Fig. 8 (ohne Verschleiß) im Vergleich zu einer verschleißbehafteten Modellkurve 303 gezeigt. Mithilfe des Modells 20 bzw. mithilfe der durch das Modell erzeugten Modellkurven 301, 303 ist der Teilbereich 90 (bzw. die Bereiche 91, 92, 93, 94 des Teilbereichs 90) des Öffnungsvorgangs der Türvorrichtung 10 identifizierbar, in dem sich Verschleißeffekte von einzelnen Untersystemen bei einer Messung der Winkelgeschwindigkeit w der Antriebswelle des Getriebes zeigen. Es sind insbesondere ein erster, zweiter, dritter und vierter Bereich 91, 92, 93, 94 des Teilbereichs 90 der Betriebsphase dargestellt. Der Getriebeverschleiß kann beispielsweise über eine Differenz D zwischen einem aktuellen Wert und einem nominellen bzw. initialen Wert ermittelt und/oder quantifiziert werden. Im ersten Bereich 91, insbesondere zu Beginn der Öffnungsfahrt, sind mit zunehmenden Getriebespiel, Schwingungen erkennbar. Das zunehmende Getriebespiel ist ein Verschleißeffekt des Getriebes, der somit im ersten Bereich 91 detektierbar ist. Im zweiten Bereich 92 führt eine erhöhte Reibung und ein erhöhter Verschleiß des Getriebes zu einem Einbruch der Winkelgeschwindigkeit nach dem Ende der Beschleunigungsfahrt. Im dritten Bereich 93, während einer Konstantfahrt, ist ebenso ein Einbruch der Winkelgeschwindigkeit mit zunehmender Reibung und zunehmendem Getriebeverschleiß erkennbar. Im vierten Bereich 94 entstehen mit zunehmender Reibung Schwingungen um die nominale Modellkurve 301. Mithilfe des Modells 20 kann somit ein Teilbereich 90, aufweisend einen oder mehrere separate Bereiche 91, 92, 93, 94, ermittelt werden, in dem Verschleißerscheinungen durch die Ermittlung von Messinformationen 100, 101, 102 eines Türsystems 20 bestimmbar sind und vorzugsweise einzelnen Untersystemen des Türsystems 10 zuordenbar sind. Die Fig. 9 zeigt ein Ausführungsbeispiel der vorliegenden Erfindung. Es sind eine Vielzahl weiterer Ausführungsbeispiele denkbar, bei denen beispielsweise andere Messgrößen als die Winkelgeschwindigkeit w zur Ermittlung von Verschleißerscheinungen und/oder zur Ermittlung des Teilbereichs 90 verwendet werden können.
Bezugszeichenliste
-
- 1
- Türvorrichtung
- 1'
- weitere Türvorrichtung
- 10
- Türsystem
- 10', 10"
- weitere Türsysteme
- 11
- erstes Untersystem
- 12
- zweites Untersystem
- 13-19
- weitere Untersysteme
- 20
- Modell
- 30
- Statusermittlungseinrichtung
- 31
- künstliche Intelligenz-System
- 40
- Messvorrichtung
- 41
- Messvorrichtung
- 50
- Steuerungsvorrichtung
- 60
- Edge-Gerät
- 61
- Cloud
- 62
- Datenspeicher
- 71
- erster Modellblock
- 72
- zweiter Modellblock
- 73-79
- weitere Modellblöcke
- 90
- Teilbereich einer Betriebsphase
- 91
- erster Bereich
- 92
- zweiter Bereich
- 93
- dritter Bereich
- 94
- vierter Bereich
- 100
- Messinformation
- 101
- Messinformation
- 102
- Messinformation
- 200
- Modellinformation
- 300
- Modellkurve
- 301
- Modellkurve
- 302
- Abweichungen
- 303
- Modellkurve
- 400
- Verschleißinformation
- 500
- Verschleißschwellenwert
- 600
- Systemeinflüssebestimmungsschritt
- 601
- Systemeinflüssefilterungsschritt
- 602
- Systemkomponentenschritt
- 603
- Wechselwirkungsschritt
- 604
- Prüfschritt
- 700
- Bereich, in dem das Akzeptanzkriterium nicht erfüllt ist
- 710
- Bereich, in dem das Akzeptanzkriterium erfüllt ist
- 800
- Öffnungsfahrtsbefehl
- 801
- Messdatensendeschritt
- 802
- Schritt
- 803
- Schritt
- 804
- Integralbildungsschritt
- 805
- Sendeschritt
- 806
- Mittelwertberechnung
- 807
- Akzeptanztest
- 808
- Standardabweichungsbildungsschritt
- 809
- Messgrenzwertbildungsschritt
- 810
- Verschleißfaktorbildungsschritt
- 811
- Schritt
- 812
- Instandhaltungsschritt
- 820
- Controlbaustein
- 830
- Fahrbaustein
- 840
- Messroutine
- 850
- Auswertealgorithmus
- 860
- Instandhaltungsroutine
- D
- Differenz
- t
- Zeit
- w
- Winkelgeschwindigkeit
- α
- Irrtumswahrscheinlichkeit
- γ
- statistische Sicherheit
- cFilter
- Schwellenwert
- Salt
- alter Schätzwert der Standardabweichung
- xalt
- alter Schätzwert des Mittelwerts
- xneu
- neuer Schätzwert des Mittelwerts
- Xmess
- Integralwert
- xpruef
- Prüfwert