Ansteuervorrichtung zum Auslösen zumindest einer Pyrosicherung sowie Energie speicher mit einer solchen Pyrosicherung
Die vorliegende Erfindung betrifft allgemein Pyrosicherungen und deren Auslösung. Die Erfindung betrifft dabei einerseits eine Ansteuervorrichtung zum Auslösen zu mindest einer Pyrosicherung, mit einem Versorgungsspannungsanschluss zum An schließen einer Versorgungsspannung, einem Auslöseausgang zum Anschließen der zumindest einen Pyrosicherung und Beaufschlagen der Pyrosicherung mit ei nem Auslösestrom, einem Signaleingang zum Empfangen eines Auslösesignals, das einen eine Auslösung verlangenden Zustand angibt, sowie einer mit dem Aus löseausgang verbindbaren Ansteuerschaltung zum Bereitstellen des Auslösestroms an den Auslöseausgang in Abhängigkeit des empfangenen Auslösesignals. Ande rerseits betrifft die Erfindung auch einen Energiespeicher mit zumindest einer Pyro sicherung und einer Ansteuervorrichtung zum Auslösen der Pyrosicherung.
Bei Energiespeichern, die bei der Elektrifizierung größerer Arbeitsgeräte mit größe rem Leistungsbereich eingesetzt werden und große Energiemengen speichern bzw. rasch abgeben und einspeichern können, ist es notwendig, bei einem Auftreten von Fehlern oder überhohen Leistungsdichten rasch eingreifen zu können und Verbin dungsleitungen bzw. Speicherbauteile rasch abzutrennen. Solche Energiespeicher können beispielsweise für die Elektrifizierung von Baumaschinen wie Betonmisch-
erfahrzeugen, Erdbewegungs- und Bergbaumaschinen wie Oberflächenfräsern, oder Kranen wie Containerbrückenkranen, oder auch Hubvorrichtungen wie Aufzü ge oder andere Personenförderanlagen Verwendung finden, bei denen zyklisch höhere Energiemengen eingespeichert und wieder abgegeben werden, wobei sol che Energiespeicher mit bidirektionalen Stromstellern, insbesondere DC-DC- Stellern das Einspeisen und Abgeben in bzw. aus einem Speicherblock steuern können, welcher Speicherblock beispielsweise einen oder mehrere Kondensatoren, insbesondere Doppelschichtkondensatoren aufweisen kann, um hohe Energiemen gen rasch ein- und ausspeichern zu können. Solche Energiespeicher sind bei spielsweise aus der Schrift US 9,735,724 B2 bekannt.
In ähnlicher Weise müssen auch bei netzbetriebenen Antriebssystemen mit einer Leistungselektronik, die beispielsweise in einem Schaltschrank verbaut sein kann, Leitungen rasch getrennt und Antriebs- bzw. Leistungselektronikkomponenten rasch abgetrennt werden, um Schäden zu vermeiden, wenn Fehler auftreten bzw. Überspannungen entstehen.
Um in solchen Energiespeichern, Antriebseinrichtungen und Leistungselektronik modulen eine rasche Trennung der gefährdeten Bauteile bzw. Leitungen zu errei chen, können normale Schmelzsicherungen schwer eingesetzt werden, da diese bei ausreichender Empfindlichkeit für eine schnelle Trennung die im normalen Be trieb hohen Ströme nicht oder schwer dauerhaft ertragen könnten bzw. eine präzi se, rasche Auslösung nicht ermöglichen würden. Daher ist es sinnvoll, Pyrosiche- rungen einzusetzen. Solche Pyrosicherungen sind per se bekannt und verwenden üblicherweise eine pyrotechnische Materialmischung, welche bei Zündung eine zu geordnete Leitung mechanisch und nachhaltig unterbricht. Beispielsweise können solche Pyrosicherungen ein mechanisches Unterbrechungselement aufweisen, welches bei Zündung in Richtung der Leitung beschleunigt wird und dieses somit gewaltsam unterbricht. Beispielsweise kann ein eine Zündkammer im nicht ausge lösten Zustand verschließender Kolben durch die Zündung beschleunigt werden und ein Unterbrecherelement antreiben, das die Leitung kappt.
Die Schrift DE 10 2013 016 093 A1 beschreibt beispielsweise eine solche Pyrosi- cherung, wobei mit der Pyrosicherung in einem Kraftfahrzeug der Generator und der Startermotor abgetrennt werden sollen, um eine Überspannung des Generators bzw. eine ungewollte dauerhafte Bestromung des Starters zu verhindern. Die Schrift EP 22 93 345 A2 beschreibt ferner eine ähnliche Pyrosicherung, mit der der Wechselrichter einer Photovoltaikanlage von den Photovoltaikmodulen bei Auftre ten einer Überspannung abgetrennt werden soll.
Solche Pyrosicherungen sind jedoch nicht ganz einfach auszulösen. Um den pyro technischen Treibsatz zu zünden, wird ein bestimmter Zündstrom über eine ausrei chend lange Zeitdauer benötigt, damit ein sicheres Auslösen erfolgt. Dies ist nicht ganz einfach zu erreichen, wenn gleichzeitig ein rasches Auslösen ohne größeren Zeitversatz erreicht werden soll. Die genannte Problematik verschärft sich noch einmal, wenn nicht nur eine Pyrosicherung, sondern mehrere Pyrosicherungen gleichzeitig ausgelöst werden sollen, um die Komponenten des Energiespeichers bzw. des zu schützenden Gerätes tatsächlich vollständig zu schützen.
Der vorliegenden Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, eine verbesserte Ansteuervorrichtung der eingangs genannten Art sowie eine verbesserte Energie speichervorrichtung zu schaffen, die Nachteile des Standes der Technik vermeidet und letzteren in vorteilhafter Weise weiterbildet. Insbesondere soll ein präzises, ra sches und verlässliches Auslösen einer oder auch mehrerer Pyrosicherungen er reicht werden, das bei Auftreten eines bestimmten Ereignisses einfach gesteuert werden kann.
Erfindungsgemäß wird die genannte Aufgabe durch eine Ansteuervorrichtung ge mäß Anspruch 1 sowie einen Energiespeicher gemäß Anspruch 18 gelöst. Bevor zugte Ausgestaltungen der Erfindung sind Gegenstand der abhängigen Ansprüche.
Es wird also vorgeschlagen, die zumindest eine Pyrosicherung über eine Versor gungsspannung zu zünden, die mittels eines Feldeffekttransistors auf die Pyrosi cherung durchgeschaltet werden kann. Im normalen Betrieb des Geräts, in dem die
Pyrosicherung nicht auslösen soll, hält der Feldeffekttransistor die Versorgungs spannung von der Pyrosicherung fern. Tritt indes ein ein Auslösen der Sicherung erforderndes Ereignis ein, schaltet der Feldeffekttransistor die anliegende Versor gungsspannung auf die Pyrosicherung durch.
Erfindungsgemäß umfasst die mit dem Versorgungsspannungsanschluss verbind bare Ansteuerschaltung zum Bereitstellen des Auslösestroms eine Feldeffekttran sistorstufe zum Durchschalten der Versorgungsspannung auf den Auslöseausgang, an den die Pyrosicherung anschließbar ist. Eine solche Feldeffekttransistorstufe ist weitestgehend leistungs- bzw. verlustlos schaltbar, sodass eine rasche Auslösung möglich ist, ohne besondere Anforderungen an das Auslösesignal zu stellen.
Insbesondere kann die genannte Feldeffekttransistorstufe eine Mosfetstufe, bei spielsweise mit einem p-Kanal-Mosfet, um bei Empfang des Auslösesignals die Versorgungsspannung durchzuschalten. Ein solcher Mosfet (metal-oxide- semiconductor-field-effect-transistor) ist ein Metalloxidhalbleiter-Feldeffekttransistor und gehört zu den generell verwendbaren Metallisolatorhalbleiter- Feldeffekttransistoren, die bisweilen als Misfet bezeichnet werden. Obwohl heute oftmals dotiertes Polysilicium als Gate-Material Verwendung findet, wird dennoch die Bezeichnung Mosfet beibehalten, auch wenn die Bezeichnung Mosfet mangels metallischen Gate-Materials nicht mehr korrekt ist.
Um beim Durchschalten der Feldeffekttransistorstufe zum Auslösen der Pyrosiche rung einen ausreichend hohen Gate-Strom zur Verfügung stellen zu können, kann in vorteilhafter Weiterbildung der Erfindung die Ansteuerschaltung zumindest einen Stützkondensator umfassen, der die durchgeschaltete Versorgungsspannung stützt. Vorteilhafterweise können dabei mehrere in Reihe geschaltete oder parallel geschaltete Stützkondensatoren Verwendung finden, die gemeinsam die durchge schaltete Versorgungsspannung stützen und den ausreichend hohen Gate-Strom sicherstellen.
Vorteilhafterweise kann der zumindest eine oder jeder Stützkondensator eine Ka pazität von mindestens 1 ,0 oder auch mehr als 1 ,5 mF aufweisen.
Um die Versorgungsspannung beim Einschalten durch die Kondensatoren bzw. den zumindest einen Kondensator nicht zu stark zu belasten, kann der zumindest eine Stützkondensator der Ansteuerschaltung von der Versorgungspannung her über einen Widerstand wieder aufladbar sein.
Das Auslösesignal, in Abhängigkeit dessen der Feldeffekttransistor durchgeschaltet wird, kann grundsätzlich verschiedener Natur sein, um die Pyrosicherung in Ab hängigkeit verschiedener Ereignisse oder Umstände auslösen zu können, wobei vorteilhafterweise zumindest ein Sensor vorgesehen ist, um den ein Auslösen er fordernden Umstand bzw. das entsprechende Ereignis sensorisch zu erfassen.
In einem Energiespeicher kann dabei insbesondere ein Strom- und/oder Span nungssensor vorgesehen sein, um eine Überspannung und/oder einen zu hohen Strom zu erfassen, der ein Auslösen der Sicherung erfordert. Grundsätzlich kom men aber auch andere Sensoren wie beispielsweise ein Temperatursensor zum Erfassen einer Übertemperatur oder ein Bewegungs- und/oder Beschleunigungs sensor in Betracht, um eine ungewöhnliche Bewegung und/oder Beschleunigung zu erfassen, die ein Abtrennen des Energiespeichers bzw. einzelner Komponenten erfordert.
Das genannte Sensorsignal kann grundsätzlich direkt als Auslösesignal an den Feldeffekttransistor gegeben werden. In Weiterbildung der Erfindung aber kann das zumindest eine Sensorsignal, welches den eine Auslösung der Sicherung erfor dernden Umstand bzw. ein entsprechendes Ereignis angibt, behandelt und/oder transformiert werden, sodass ein aus dem Sensorsignal abgewandeltes Auslöse signal erzeugt und für die Auslösung des Feldeffekttransistors verwendet wird.
Insbesondere umfasst die Ansteuervorrichtung zumindest eine bistabile Kippstufe, insbesondere ein Flipflop-Element, um aus dem gegebenenfalls nur temporär und
sehr kurz vorliegenden Sensorsignal ein dauerhaftes Auslösesignal zu machen, welches sicherstellt, dass die Feldeffekt-Transistorstufe die Versorgungsspannung ausreichend lange auf die Pyrosicherung durchschaltet, um die Pyrosicherung aus reichend lange mit dem Auslösestrom zu versorgen.
Beispielsweise kann als bistabile Kippstufe ein RS-Flipflop Verwendung finden.
Das von dem Flipflop bzw. der bistabilen Schaltstufe in ein dauerhaftes Auslösesig nal umgewandelte Sensorik-Signal muss dabei nicht das Sensorsignal selbst sein, sondern kann beispielsweise ein wiederum aus dem Sensorsignal abgeleitetes Signal sein. Wird beispielsweise ein bestimmtes Signalniveau überwacht und bei Erreichen oder Überschreiten eines vorbestimmten Niveaus die Sicherung ausge löst werden, kann das Sensorsignal einer Komparator- bzw. Vergleichseinrichtung zugeführt werden, die nur dann ein gegebenenfalls sehr kurzes Signal bzw. einen Signalimpuls abgibt, wenn das genannte Niveau erreicht oder überschritten wird. Das Komparatorsignal kann dann auf den Eingang der bistabilen Schaltstufe gege ben werden, die aus dem kurzen Komparatorimpuls ein dauerhaftes Dauersignal macht.
In Weiterbildung der Erfindung kann die Ansteuervorrichtung mehrere Ansteuer schaltungen bzw. eine Ansteuerschaltung mit mehreren Ansteuerkanälen umfas sen, um mehrere Pyrosicherungen insbesondere gleichzeitig auszulösen. Insbe sondere können die genannten mehreren Ansteuerschaltungen bzw. die zumindest eine, mehrkanalige Ansteuerschaltung eingangsseitig von demselben Auslösesig nal beaufschlagt werden, insbesondere dem Ausgangssignal der vorgenannten bistabilen Schaltstufe. Flierdurch können bei Auftreten eines bestimmten Ereignis ses mehrere Pyrosicherungen verlässlich näherungsweise gleichzeitig ausgelöst werden.
Die mehreren Ansteuerschaltungen können dabei jeweils in der zuvor genannten Weise aufgebaut sein, insbesondere jeweils einen Versorgungsspannungseingang bzw. -anschluss aufweisen, um eingangsseitig die Versorgungsspannung zu emp-
fangen, wobei dann jeweils eine Feldeffekttransistorstufe der genannten Art vor handen ist, um die Versorgungsspannung durch die jeweilige Ansteuerschaltung auf den Auslöseausgang durchzuschalten. Ebenso können in der genannten Weise jeweils ein oder mehrere Stützkondensatoren Teil der jeweiligen Ansteuerschaltung sein.
Alternativ zu mehreren separaten bzw. individuellen Ansteuerschaltungen kann auch eine mehrkanalige Ansteuerschaltung vorgesehen sein, die mehrere Ansteu erkanäle zum Auslösen mehrerer Pyrosicherungen aufweisen kann, wobei jedem der Ansteuerkanäle eine Feldeffekttransistorstufe zugeordnet oder auch eine Feld effekttransistorstufe für alle Kanäle vorgesehen sein kann. Unabhängig hiervon kann den mehreren Ansteuerkanälen ein gemeinsamer oder mehrere separate Stützkondensatoren zugeordnet sein.
Durch das Vorsehen mehrerer Ausgangsstufen bzw. mehrerer Ansteuerkanäle und deren Anbindung an einen gemeinsamen Auslösesignal-Eingang lässt sich die An steuervorrichtung in einfacher Weise modular skalieren, um je nach Bedarf eine, zwei, drei oder auch mehrere Pyrosicherungen auslösen zu können.
Die vorgenannten Bausteine der Ansteuervorrichtung können vorteilhafterweise auf einer gemeinsamen Platine bzw. einem gemeinsamen Träger vorgesehen sein. Insbesondere können die Auswerteschaltung umfassend eine Komparatorstufe und/oder die vorgenannte bistabile Kippstufe einerseits und zumindest eine An steuerschaltung umfassend den Feldeffekttransistor auf einer gemeinsamen Platine angeordnet sein. Alternativ oder zusätzlich ist es aber auch möglich, die zumindest eine oder weitere Ansteuerschaltung auf einer separaten Platine auszubilden, so- dass je nach Bedarf und Anzahl der benötigten Pyrosicherungen zusätzliche Auslö- sestufen auf separaten Platinen bzw. Trägern ergänzt werden können.
Um eine rasche Rückmeldung an die Steuerung des Geräts geben zu können, so bald die Pyrosicherung ausgelöst wird bzw. wurde, kann in vorteilhafter Weiterbil dung der Erfindung die Auslösevorrichtung zumindest einen Steuerungsanschluss
umfassen, der eine Anbindung an eine übergeordnete Steuervorrichtung ermöglicht und eine Signalübermittlung zwischen Steuervorrichtung und Auslösevorrichtung ermöglicht. Insbesondere kann die Auslösevorrichtung derart ausgebildet sein, dass an dem besagten Steuerungsanschluss ein Auslösesignal bereitgestellt wird, sobald der Feldeffekttransistor die Versorgungsspannung durchgeschaltet hat oder das Auslösesignal zum Durchschalten des Feldeffekttransistors bereitgestellt wor den ist. Insbesondere kann die Ansteuerschaltung oder eine vorgeschaltete Aus werteschaltung ein Feedback- bzw. Auslösesignal am Steuerungsanschluss bereit stellen, sobald die bistabile Kippstufe das dauerhafte Auslösesignal bereitstellt.
Beispielsweise kann das Auslösesignal der bistabilen Kippstufe als Feedbacksignal an die Steuerung gegeben werden.
Alternativ oder zusätzlich zu einer solchen Überwachung und/oder Rückmeldung des Auslösens der zumindest einen Pyrosicherung kann in Weiterbildung der Erfin dung eine Prüfstufe zum Prüfen der zumindest einen Pyrosicherung auf ihren Aus- lösezustand und/oder Funktionszustand vorgesehen sein. Durch eine solche Prüf stufe kann getestet werden, ob die Pyrosicherung noch im unausgelösten Normal betriebszustand ist oder bereits ausgelöst hat.
Beispielsweise kann die zumindest eine Pyrosicherung beim Flochfahren der Steu erung und/oder der Systemversorgung auf ihren Zustand getestet werden.
Beispielsweise kann die genannte Prüfstufe einen Teststrom auf die zumindest eine Pyrosicherung legen, wobei eine Auswerteschaltung überprüfen kann, ob an dem jeweiligen Ansteuerkanal, auf den der Teststrom gelegt wird, ein Spannungsabfall eintritt, der auf den internen Widerstand des Pyroelements in der Sicherung zu rückgeht. Tritt kein Spannungsabfall auf, kann die Auswerteschaltung annehmen, dass die Pyrosicherung bereits zuvor ausgelöst hat bzw. nicht funktionsfähig ist.
Insbesondere kann durch ein Signal von der Steuervorrichtung nacheinander auf einzelne Kanäle der Pyrosicherungen ein Teststrom gelegt werden.
Der genannte Teststrom kann beispielsweise von einer Stromquelle erzeugt bzw. bereitgestellt werden.
Durch den besagten Teststrom fällt an den einzelnen Ansteuerkanälen aufgrund des internen Widerstands des damit jeweils verbundenen Pyroelements in der Si cherung die Spannung ab. Fällt keine Spannung ab, kann darauf geschlossen wer den, dass die jeweilige Pyrosicherung bereits zuvor ausgelöst hat.
Die genannten Spannungen bzw. Spannungsabfälle werden von einer Auswer teschaltung erfasst, was beispielsweise über einzelne RS-Flipflops erfolgen kann, und ausgewertet, was beispielsweise anhand des Zustands der genannten RS- Flipflops entschieden werden kann. Flaben beispielsweise alle RS-Flipflops einen Flochpegel, kann darauf geschlossen werden, dass die Pyrosicherungen in Ord nung sind. Flat eine oder haben alle RS-Flipflops einen Niedrigpegel, kann darauf geschlossen werden, dass eine oder alle Pyrosicherungen nicht mehr in Ordnung sind.
Kommt von allen Kanälen eine Spannung zurück, kann darauf geschlossen wer den, dass das System in Ordnung ist. Kommt indes keine Spannung zurück, kann darauf geschlossen werden, dass die zumindest eine oder mehrere Pyrosicherun gen bereits ausgelöst haben.
Das Ergebnis des Prüflaufs kann über ein Signal an die Steuerung zurückgemeldet werden.
Je nach Ausbildung des Geräts, an dem die Pyrosicherung verwendet wird, kann die Pyrosicherung an verschiedener Stelle vorgesehen werden, um schutzbedürfti ge Gerätekomponenten abzutrennen. Wird ein Energiespeicher mit einem Strom steller zum Richten bzw. Stellen des einzuspeisenden und/oder abzugebenden Stroms verwendet, kann in vorteilhafter Weiterbildung der Erfindung zumindest eine Pyrosicherung zwischen dem Stromsteller und dem Speicherblock des Energie-
Speichers vorgesehen sein. Umfasst der genannte Speicherblock zumindest einen Kondensator, insbesondere einen Doppelschichtkondensator, der an einen bidirek tionalen DC-DC-Steller angebunden ist, kann in vorteilhafter Weiterbildung der Er findung jeweils eine Pyrosicherung in jede der Verbindungsleitungen zwischen DC- DC-Steller und Kondensatorspeicher vorgesehen und von der genannten Ansteu ervorrichtung ausgelöst werden. Das zum Schalten der Feldeffekttransistoren ver wendete Sensorsignal kann in diesem Fall vorteilhafterweise von einem Strom- und/oder Spannungssensor kommen - und vorteilhafterweise in der genannten Weise über eine bistabile Kippstufe gewandelt werden -, welcher Strom- und/oder Spannungssensor den Strom und/oder die Spannung zwischen DC-DC-Steller und Kondensatorspeicher erfasst.
Der genannte Sensor kann beispielsweise von der Ansteuervorrichtung her über mit einer Betriebsspannung zum Betreiben des Sensors versorgt werden.
Die Erfindung wird nachfolgend anhand eines bevorzugten Ausführungsbeispiels und zugehöriger Zeichnungen näher erläutert. In den Zeichnungen zeigen:
Fig.1 : eine schematische Darstellung einer Energiespeichervorrichtung mit zwei Pyrosicherungen zwischen deren Kondensatorspeicher und DC- DC-Steller, sowie einer Ansteuervorrichtung zum Auslösen der Pyrosi cherungen nach einer vorteilhaften Ausführung der Erfindung,
Fig. 2: eine schematische Darstellung der Auslösevorrichtung zum Auslösen der Pyrosicherungen aus Fig. 1 , die die beiden Triggerschaltungen mit jeweils einem Feldeffekttransistor zum Auslösen der Pyrosicherungen, die Auswerteschaltung zum Auswerten des Stromsensorsignals und die Anbindung an eine übergeordnete Steuerung zeigt, und
Fig. 3: eine Blockschaltbild ähnliche Darstellung der Ansteuerschaltungen zum
Bereitstellen des Auslösestroms für die Pyrosicherungen, sowie der
Auswerteschaltung umfassend eine bistabile Schaltstufe zum Bereitstel len des Auslösesignals für die Ansteuerschaltung.
Wie Figur 1 zeigt, kann die Pyrosicherung und die Ansteuervorrichtung zu deren Auslösen in eine Energiespeichervorrichtung 1 integriert sein, insbesondere inner halb eines nicht eigens dargestellten Gehäuses der Energiespeichervorrichtung 1 verbaut sein. Die genannte Energiespeichervorrichtung 1 kann dabei zumindest einen Speicherblock 2 umfassen, der zumindest eine Speicherzelle vorzugsweise in Form eines Kondensatorspeichers, beispielsweise in Form eines Doppelschicht kondensators aufweisen kann. An den zumindest einen Speicherblock 2 kann ein Stromsteller 4 angebunden sein, der beispielsweise über zwei Verbindungsleitun gen mit dem besagten Kondensatorspeicher 3 verbunden sein kann, wobei der ge nannte Stromsteller 4 vorteilhafterweise ein DC-DC-Steller, insbesondere ein bidi rektionaler DC-DC-Steller sein kann.
Über den genannten Stromsteller 4 kann die Energiespeichervorrichtung 1 an eine elektrische Antriebsvorrichtung, beispielsweise eine Flubvorrichtung angeschlossen werden und deren Elektromotor mit elektrischer Energie versorgen bzw. im Schleppbetrieb am Elektromotor anfallende elektrische Energie einzuspeichern.
Wie Figur 1 zeigt, kann zwischen dem zumindest einen Speicherblock 2 und dem genannten Stromsteller 4 zumindest eine Pyrosicherung 5 vorgesehen sein, mithilfe derer der Speicherblock 2 von dem Stromsteller 4 abgetrennt werden kann. Insbe sondere kann in jeder Verbindungsleitung zwischen dem Speicherblock 2 und dem Stromsteller 4 eine solche Pyrosicherung 5 vorgesehen sein, um jeden Verbin dungsstrang trennen zu können.
Die Pyrosicherungen 5 können von einer Ansteuervorrichtung 6 ausgelöst werden, die ebenfalls in die Energiespeichervorrichtung 1 integriert, insbesondere in deren Gehäuse untergebracht sein kann. Wie Figur 1 zeigt, ist die genannte Ansteuervor richtung 6 dabei einerseits mit den beiden Pyrosicherungen 5 verbunden, um diese mit einem Auslösestrom zu versorgen und damit zu zünden. Zum anderen kann die
Ansteuervorrichtung 6 einen Sensor 7 umfassen bzw. mit einem solchen Sensor 7 verbunden werden, um einen auslöserelevanten Zustand zu erfassen. Der genann te Sensor 7 kann hierbei ein Stromsensor sein, der einen Stromfluss zwischen dem Speicherblock 2 und dem Stromsteller 4 misst. Gemäß Figur 1 kann nur ein Sensor 7 vorgesehen sein, wobei alternativ jedoch auch jeder Verbindungsleitung zwischen Speicherblock 2 und Stromsteller 4 ein solcher Sensor zugeordnet sein kann.
Der genannte Sensor 7 kann gegebenenfalls von der Ansteuervorrichtung 6 her mit einer Versorgungsspannung bzw. einem Versorgungsstrom versorgt werden. Hier zu kann die Ansteuervorrichtung 6 einen Sensor-Versorgungsanschluss aufweisen.
Über einen Signaleingang 8 kann die Ansteuervorrichtung 6 ein Sensorsignal des Sensors 7 empfangen und dieses auswerten, wie noch erläutert wird.
Ferner kann die Ansteuervorrichtung 6 an eine Steuervorrichtung 9 angebunden werden, die zur Steuerung der Energiespeichervorrichtung 1 ausgebildet sein kann. Eine solche Steuervorrichtung 9 kann elektronisch ausgebildet sein bzw. elektroni sche Steuerungsbausteine umfassen, beispielsweise in Form eines Mikroprozes sors und eines Programmspeichers und Stellsignale für den Stromsteller 4 und/oder den Speicherblock 2 erzeugen bzw. umgekehrt Betriebssignale oder Sen sorsignale aus dem Speicherblock 2 und/oder vom Stromsteller 4 zu empfangen. Die genannte Steuervorrichtung 9 kann also mit dem Speicherblock 2 und/oder dem Stromsteller 4 verbunden sein und damit Zusammenwirken.
Ferner ist die genannte Ansteuervorrichtung 6 an die Steuervorrichtung 9 angebun den, was über einen Steuerungsanschluss 10 der Ansteuervorrichtung 6 erfolgen kann.
Die Ansteuervorrichtung 6 kann dabei auf einer oder mehrerer Platinen ausgebildet sein, die im Gehäuse des Energiespeichers untergebracht sein können. Die Steu ervorrichtung 9 kann in die Energiespeichervorrichtung 1 integriert, insbesondere in deren Gehäuse angeordnet sein.
Wie die Figuren 2 und 3 näher zeigen, umfasst die Ansteuervorrichtung 6 vorteilhaf terweise eine Auswerteschaltung 11 , mithilfe derer ein Sensorsignal vom Sensor 7 und/oder auch ein Steuerungssignal von der Steuervorrichtung 9 ausgewertet wer den kann. Die Auswerteschaltung 11 kann beispielsweise zwei Komparatoren bzw. Vergleichsbausteine umfassen, um das Sensorsignal des Stromsensors 7 auszu werten, und zwar einmal für einen positiven und ein anderes Mal für einen negati ven Kurzschlussstrom, der eine Schwelle bzw. einen bestimmten Schwellwert überschreitet. Die genannte Schwelle der Auswerteschaltung 11 kann dabei auf einen bestimmten Stromwert festgelegt werden.
Ausgangsseitig können die beiden Komparatoren zu einem gemeinsamen Trigger signal zusammengefasst werden, welches Triggersignal vorteilhafterweise an eine bistabile Kippstufe 12 der Auswerteschaltung 11 gegeben wird, um aus einem ge gebenenfalls auch nur sehr kurzen Sensorpuls ein dauerhaftes Auslösesignal zu machen. Die genannte bistabile Kippstufe 12 kann beispielsweise ein Flipflop- Element, insbesondere in Form eines RS-Flipflops, umfassen, wobei die bistabile Kippstufe 12 von einem Versorgungsanschluss her mit einer Versorgungsspannung versorgt werden kann, vgl. Figur 3.
Liegt ein Auslösesignal vor bzw. wird ein solches Auslösesignal aus einem entspre chenden Sensorsignal des Sensors 7 - oder eben aus einem Steuerungssignal der Steuervorrichtung 9 - durch die bistabile Kippstufe 12 bereitgestellt, veranlasst die Ansteuervorrichtung 6 das Auslösen der beiden Pyrosicherungen 5.
Die Ansteuervorrichtung 6 umfasst hierzu für die beiden Pyrosicherungen 5 zwei Ansteuerschaltungen 13 bzw. zwei Ansteuerkanäle„Kanal 1“ und„Kanal x“, die jeweils einen Versorgungsspannungs-Anschluss 14 aufweisen, um beispielsweise von der Steuervorrichtung 9 oder von einem anderen Bauelement her mit einer Versorgungsspannung beaufschlagt zu werden.
Ferner umfasst jede der Ansteuerschaltungen 13 eine Transistorstufe 15 zum Durchschalten der Versorgungsspannung über die genannten Ansteuerkanäle 1 bzw. x auf einen jeweils vorgesehenen Auslöseausgang 16, an den die jeweilige Pyrosicherung 5 anschließbar ist und über den die jeweilige Pyrosicherung 5 mit dem Auslösestrom beaufschlagt werden kann.
Die genannte Transistorstufe 5 umfasst dabei vorteilhafterweise eine sogenannte Mosfetstufe, insbesondere in Form eines P-Kanal-Mosfets 17, wobei die genannte Feldeffekt-Transistorstufe 15 von dem Auslösesignal schaltbar ist, welches von der Auswerteschaltung 11 bereitgestellt wird. Wie die Figuren 2 und 3 zeigen, können beide oder alle Ansteuerschaltungen 13 an die Auswerteschaltung 11 angebunden sein und/oder von demselben Auslösesignal geschaltet werden, um die Pyrosiche- rungen 5 durch ein gemeinsames Auslösesignal auslösen zu können.
Die genannten Transistorstufen 15 schalten dabei, wenn sie das Auslösesignal empfangen, die am Versorgungsspannungsanschluss 14 anliegende Versorgungs spannung auf den Auslöseausgang 16 durch, um die Pyrosicherung 5 zu zünden.
Um das Durchschalten der Versorgungsspannung auf den Auslöseausgang 16 zu stützen, können die Ansteuerschaltungen 13 jeweils zumindest einen Stützkonden sator 18 aufweisen, der das Bereitstellen eines ausreichenden Auslösestroms für die Pyrosicherung sicherstellt. Vorteilhafterweise kann dabei jede Ansteuerschal tung 13 mehrere solcher Stützkondensatoren 18 umfassen, die vorteilhafterweise parallel geschaltet sein können, vgl. Figur 3.
Um die Versorgungsspannung beim Einschalten durch die Stützkondensatoren 18 nicht zu stark zu belasten, können die genannten Stützkondensatoren 18 über ei nen oder mehrere Widerstände aufgeladen werden, vgl. Figur 3.
Jeder der Stützkondensatoren 18 kann eine Kapazität von vorzugsweise mehr als 1 ,5 mF aufweisen. Die Versorgungsspannung am Versorgungsanschluss 14 kann beispielsweise 24 Volt betragen.
Wie Figur 2 weiterhin zeigt, kann die Ansteuervorrichtung 6 einen Versorgungsbau stein 19 bzw. eine Versorgungsschaltung aufweisen, die beispielsweise von der Steuervorrichtung 9 her versorgt werden kann und die Bausteine der Ansteuervor richtung 6, die eine Strom bzw. eine Spannungsversorgung benötigen, entspre chend versorgen kann. Wie Figur 2 zeigt, kann der Versorgungsbaustein 18 bei spielsweise den Sensor 7 und/oder die Auswerteschaltung 11 und/oder die Ansteu erschaltungen 13 mit Strom bzw. Spannung versorgen.
Vorteilhafterweise kann die Ansteuervorrichtung 6 ferner dazu ausgebildet sein, ein Auslösen der Pyrosicherungen 5 an die angebundene Steuervorrichtung 9 zu mel den. Wie Figur 3 zeigt, kann eine Rückmeldeeinrichtung 20 das Auslösesignal, das von der Auswerteschaltung 11 bereitgestellt wird, oder ein davon abgeleitetes Sig nal an einen Rückmeldeanschluss 21 und/oder den Steuerungsanschluss geben, um der Steuervorrichtung 9 das Auslösen der Pyrosicherungen zu signalisieren.
Wie die Figuren zeigen, kann eine Prüfstufe 30 zum Überprüfen des Auslösezu- stands und/oder Funktionszustands der zumindest einen Pyrosicherung 5 vorgese hen sein. Insbesondere kann von der angebundenen Steuervorrichtung 9 ein Prüfsignal„Pyrotest“ bereitgestellt und/oder an die Ansteuervorrichtung 6 übermit telt werden, auf welches Prüfsignal hin die Ansteuervorrichtung 6 einen Teststrom auf die Ansteuerkanäle bzw. die Pyrosicherungen 5 legen kann. Der genannte Teststrom kann beispielsweise von einer Stromquelle 31 bereitgestellt werden, vgl. Figur 3, wobei die Prüfstufe 30 den Teststrom nacheinander auf die einzelnen Ka näle bzw. Gatesignale der Pyrosicherungen 5 legen kann.
Die genannte Prüfstufe 30 kann dabei eine Auswerteeinrichtung 32 umfassen, die eine Spannung bzw. einen Spannungsabfall an den genannten Gatespannungska nälen überwacht bzw. erfasst. Fällt bei Anlegen des Teststroms aufgrund des inter nen Widerstands des jeweiligen Pyrosicherungselements 5 eine Spannung ab, kann auf eine noch nicht ausgelöste bzw. funktionierende Pyrosicherung 5 ge-
schlossen werden. Fällt indes keine Spannung ab, kann auf eine bereits ausgelöste Pyrosicherung geschlossen werden.
Die genannte Auswerteeinrichtung 32 kann beispielsweise RS-Flipflops umfassen, um die genannte Spannung bzw. den jeweiligen Spannungsabfall zu erfassen. Zei gen alle RS-Flipflops einen„High-Pegel“, kann auf in Ordnung befindliche Pyrosi- cherungen 5 geschlossen werden. Zeigt jedoch ein oder alle RS-Flipflops einen „Low-Pegel“, wird darauf geschlossen, dass die Sicherungen nicht mehr in Ordnung sind.
Die Rückmeldeeinrichtung 20 kann in Abhängigkeit der Auswertung der Auswer teeinrichtung 32 ein Rückmeldesignal„Feedback Pyrotest“ an die angebundene Steuervorrichtung 9 zurückmelden, vgl. Figur 2 und 3.