KRAFTWAGEN-INFOTAINMENTSYSTEM MIT AUTOMATISCHER
SUCHBEGRIFFSERGÄNZUNG
BESCHREIBUNG: Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Betreiben eines Infotainmentsystems eines Kraftwagens für eine Suche in einer Datenbank. Während einer Suchbegriffeingabe in einem Eingabefeld wird durch eine Eingabeeinheit eine Teileingabe des Benutzers automatisch zu einem Eingabevorschlag ergänzt. Zu der Erfindung gehört auch ein Kraftwagen mit einem Infotainmentsystem, das gemäß dem Verfahren betrieben wird.
Ein Infotainmentsystem eines Kraftwagens kann in unterschiedlichen Betriebsmodi, beispielsweise Navigationsassistenz, Telefonie und Medienwiedergabe, den Zugriff auf umfangreiche Datenbestände zu jedem dieser Modi ermöglichen. Im Navigationsmodus muss dem Benutzer beispielsweise Zugriff auf eine Navigationsdatenbank und die Suche darin ermöglicht sein. Für die Telefonie muss der Benutzer in einer Adressdatenbank suchen können. Bei der Medienwiedergabe müssen dem Benutzer über eine systematische Suche in einer Mediendatenbank Titel von Musikstücken und Filmen zugäng- lieh gemacht werden. Für die Suche gibt der Benutzer in der Regel in einem Eingabefeld einer Eingabeeinheit eine Buchstaben- oder allgemein Zeichenkombination ein, die er schrittweise erweitert oder auch durch Löschen von falsch eingegebenen Zeichen korrigiert. Dieses schrittweise Ändern der Teilangabe wird im Folgenden als edieren oder editieren der Teilangabe be- zeichnet.
Um die Suchbegriffeingabe zu verkürzen und hierdurch den Komfort bei der Bedienung zu steigern, ist bekannt, dem Benutzer bei der Suche von Zielen beispielsweise in einem Navigationssystems eines Fahrzeugs in einer Liste mögliche Ziele vorzuschlagen, die mit der bereits eingegebenen Buchstabenkombination beginnen. Die Liste kann hierbei beispielsweise bereits zuvor schon einmal ausgewählte Ziele enthalten.
Die so bereitgestellte Auswahlliste schöpft nicht alle Möglichkeiten aus, um den Suchwunsch des Benutzers zu erraten und ihm hierdurch einen schnelleren Zugang zum gesuchten Datenbankeintrag zu ermöglichen. Aus der EP 1 455 163 A2 ist ein Verfahren zur Eingabe von Zielen in ein Navigationssystem bekannt, bei dem die Zielobjekte einer Klasse zugeordnet sind, in der ähnliche Zielobjekte zusammengefasst sind. Aus der Zieldatenbank werden so nicht nur Zielobjekte ausgewählt, die mit dem eingegebenen Ziel identisch sind, sondern auch zu dem eingegebenen Ziel ähnliche Zielob- jekte, so dass typische Schreibfehler wie Buchstabendreher, Tippfehler, Auslassungen oder eine andere Schreibweise kompensiert werden und die gesuchten Zielobjekte trotz unrichtiger Zielangabe angezeigt werden können.
Aus der DE 102 19 499 A1 ist ein Verfahren zur Auswahl einer Bezeichnung eines Ziels in einem Kraftfahrzeugnavigationssystem bekannt, bei welchem Zeichen durch zeichenweise Eingabe einer Ortsbezeichnung vom Benutzer festgelegt werden und hierbei Auswahlvorschläge für eine infrage kommende Ortsbezeichnung angezeigt werden, wobei die Auswahlvorschläge eine bereits zeichenweise eingegebene Zeichenfolge als Anfangsbestandteil enthal- ten.
Aus der DE 00 12 441 A1 ist ein Verfahren zur Zieleingabe an einem Navigationsgerät bekannt, bei welchem Zeichen eines Zielnamens eingegeben werden und hierzu dann eine Liste von Zielnamen erzeugt wird, die mit den eingegebenen Zeichen beginnen, wobei die Zielnamenliste nach der Entfernung der den Zielnamen zugeordneten Zielen von einem aktuellen Standort erzeugt wird.
Aus der EP 2 050 610 A1 ist ein Kraftfahrzeug bekannt, bei welchem ein Na- vigationssystem für eine Zieleingabe auf einer rechten Hälfte eines Bildschirms zuletzt angefahrene Ziele anzeigt, während die linke Hälfte eine freie buchstabenweise Eingabe eines Zielnamens ermöglicht.
Von dem Fraunhofer-Institut ist ein Suchprogramm für mobile Endgeräte be- kannt, das unter dem Produktnamen„FlashFind" angeboten wird. Während einer Suchbegriffeingabe wird dem Benutzer unterhalb seines Eingabefelds eine Liste möglicher Navigationsziele angezeigt, die das System während der Teileingabe bereits in einer Navigationsdatenbank gefunden hat. Zusätzlich wird in dem Eingabefeld die Teileingabe des Benutzers durch farblich
abgesetzte weitere Suchbegriffe ergänzt, die aus der darunter befindlichen Liste entnommen sind. Ziel dieses Eingabeverfahrens ist es, das System ohne Vorwissen über das vom Benutzer gesuchte Ziel in die Lage zu versetzen, dem Benutzer möglichst schnell den gewünschten Datenbankeintrag auszugeben.
Die aus dem Stand der Technik bekannten Navigationssysteme bieten also entweder ein Zwischensuchergebnis aus der Navigationsdatenbank an oder eine Liste der zuletzt angefahrenen Ziele, wie sie aus einer Suchhistorie des Navigationssystems entnommen werden können.
Aus der EP 2 354 984 A1 ist bekannt, dass eine Volltextsuche aufwandsärmer gestaltet werden kann, wenn nicht ein einzelner Volltextindex, sondern mehrere Indextabellen verwendet werden, die über eine übergeordnete Ta- belle verknüpft sind. Aus der Druckschrift ist des Weiteren bekannt, dass ein einzelner Datenbankeintrag einer Datenbank neben den eigentlichen, eindeutigen Objektbezeichnungen für Navigationsziele auch Kategoriedaten enthalten kann, die beispielsweise angeben, dass ein bestimmtes Navigationsziel ein Restaurant ist.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde in einem Infotainmentsystem eines Kraftwagens die Suche in einer Datenbank für einen Benutzer effizienter zu gestalten. Die Aufgabe wird durch ein Verfahren gemäß Patentanspruch 1 sowie ein Kraftfahrzeug gemäß Patentanspruch 10 gelöst. Vorteilhafte Weiterbildungen der Erfindung sind durch die Unteransprüche gegeben.
Das erfindungsgemäße Verfahren ermöglicht es, mit einem Infotainmentsystem eines Kraftwagens eine Suche in einer Datenbank durchzuführen, also beispielsweise in einer Navigationsdatenbank, einer Adressdatenbank oder einer Mediendatenbank. Voraussetzung bei dem Verfahren ist, dass die Datenbank zumindest einen Datenbankeintrag aufweist, in welchem zum einen eine eindeutige Objektbezeichnung vorhanden ist, also beispielsweise eine Adresse einer Örtlichkeit, sowie zu dem bezeichneten Objekt zugehörige Metadaten. Unter Metadaten ist im Zusammenhang mit der Erfindung zu verstehen, dass es sich um das jeweilige Objekt klassifizierende Daten handelt, d. h. solche Daten, die mehrere Datenbankeinträge gemeinsam haben können. Zusätzlich kann es sich bei den Metadaten um
spezielle Informationen zu einem Objekt handeln, die nicht unbedingt zur Auffindung des Datenbankeintrags dienen, beispielsweise Öffnungszeiten eines Geschäfts oder ein Musikgenre eines Musikstücks, das in einer MP3- Datei gespeichert ist .
Während einer Suchbegriffeingabe gibt der Benutzer gemäß dem Verfahren in einem Eingabefeld einer Eingabeeinheit einen Suchbegriff ein. Dies führt er schrittweise durch, d. h. er editiert in der beschriebenen Weise eine Teileingabe. Während dieser Suchbegriffeingabe wird von einer Sucheinheit in der Datenbank zumindest ein Datenbankeintrag herausgesucht, dessen Objektbezeichnung oder auch dessen Mediendaten mit der Teileingabe oder allgemeiner mit dem aktuellen Inhalt des Eingabefeldes zumindest teilweise übereinstimmt. Dem Benutzer wird dann in einer vom Eingabefeld verschiedenen Auswahlliste der zumindest eine herausgesuchte Datenbankeintrag zur Auswahl angezeigt. Die Suche kann nach jeder Aktualisierung des Eingabefelds erneut durchgeführt werden und entsprechend die Auswahlliste aktualisiert werden.
Zusätzlich ist gemäß dem Verfahren vorgesehen, dass durch eine Eingabe- ergänzungseinheit in einer Suchhistorie ein zu der in dem Eingabefeld enthaltenen Teileingabe auch ein passender, historischer Suchbegriff herausgesucht wird. Es findet also eine zweite Suche in einer Suchhistorie statt. Unter Suchhistorie ist hier ein Suchbegriffsspeicher zu verstehen, in welchem Suchbegriffe stehen, die aus vorangegangenen Datenbanksuchen ge- bildet wurden. Die in der Suchhistorie gespeicherten Suchbegriffe setzen sich dabei aus solchen Daten zusammen, die aus vom Benutzer vormals ausgewählten Datenbankeinträgen gebildet sind, also solchen Datenbankeinträgen, die der Benutzer durch seine Auswahl als gewünschte Datenbankeinträge in einer vorangegangenen Suche schon einmal quittiert hat. Durch die Eingabeeinheit wird dann auf der Grundlage des herausgesuchten Suchbegriffs aus der Suchhistorie die in dem Eingabefeld enthaltene Teileingabe zu einem Eingabevorschlag ergänzt.
Die Erfindung weist den Vorteil auf, dass nun dem Benutzer aus zwei unter- schiedlichen Datenquellen für die Vervollständigung der Suchbegriffseingabe angeboten werden. In der Auswahlliste werden ihm infrage kommende Datenbankeinträge direkt aus der Datenbank selbst angezeigt. In dem Eingabefeld erhält er einen Eingabevorschlag aus der Suchhistorie. Somit steigt die Wahrscheinlichkeit, dass durch das Infotainmentsystem bereits nach kurzer
Editierzeit der Teilangabe der Benutzer fündig wird. Dem Benutzer ist eine Auswahl über das Eingabefeld oder die Auswahlliste möglich. Dies kann zu einer drastischen Reduzierung des Eingabeaufwandes führen. Ein besonderer Aspekt des Verfahrens besteht darin, dass auch ein Vergleich der Teileingabe oder des aktuellen Inhalts des Eingabefelds (d.h. der Teileingabe plus einer automatischen Ergänzung aus der Suchhistorie) nicht nur die eindeutige Objektbezeichnung selbst in der Datenbank gesucht wird, sondern auch passende Metadaten. Es kann also sein, dass in dem Einga- befeld beispielsweise„Chinesisches Restaurant" steht und dann aber in der Auswahlliste ganz andere Begriffe erscheinen, nämlich die Namen zu passenden chinesischen Restaurants, wie etwas der Name„Lotusblume". Diese Diskrepanz zwischen dem Inhalt des Eingabefelds einerseits und den Listeneinträgen in der Auswahlliste andererseits ist nur bei dem erfindungsge- mäßen Verfahren möglich.
Wählt der Benutzer dann einen in der Auswahlliste angezeigten Datenbankeintrag aus, so ist die Suche erfolgreich beendet. Dann muss dann natürlich auch die Suchhistorie aktualisiert werden, damit für die nächste Suche auch Informationen zur aktuellen Auswahl darin enthalten sind. Hierbei hat es sich als besonders vorteilhaft herausgestellt, wenn nach der Auswahl nicht nur in der bekannten Weise die Objektbezeichnung, also beispielsweise der Name des Navigationsziels, gespeichert wird. Vielmehr ist gemäß einer Ausführungsform des Verfahrens vorgesehen, auch die Metadaten aus dem aus- gewählten Datenbankeintrag in der Suchhistorie zu speichern. Hierbei ergibt sich der besondere Vorteil, dass in der Suchhistorie auch solche Suchbegriffe eingetragen werden, die der Benutzer niemals selbst eingegeben hat, die aber trotzdem für zukünftige Suchvorgänge nützlich sind. Das folgende Beispiel erläutert dies. Hat der Benutzer beispielsweise eine Vorliebe für chinesisches Essen, so kann es sein, dass er in einer ersten Suche beispielsweise den Namen eines ihm bekannten chinesischen Restaurants eingibt, beispielsweise„Lotusblume". Hat er nun einmal das Restaurant „Lotusblume" als Navigationsziel^ aus der Auswahlliste ausgewählt, so wird dann in der Suchhistorie für weitere Suchen aus den Metadaten des Datenbankeintrags des Restaurants „Lotusblume" auch beispielsweise die Kategoriebezeichnung „Chinesisches Restaurant" in der Suchhistorie gespeichert. Befindet sich dann der Benutzer mit seinem Kraftfahrzeug in einer anderen Stadt und möchte dort essen gehen, so wird er natürlich nicht den
Namen des ihm bekannten Restaurants„Lotusblume" in das Eingabefeld eingeben. Ihm ist ja klar, dass sich das Restaurant„Lotusblume" in einer anderen Stadt befindet. Vielmehr ist es wahrscheinlich, dass er gemäß seiner kulinarischen Vorliebe im Eingabefeld den Begriff„Chinesisches Restaurant" eingeben wird. Hat er hierbei dann die Teileingabe„Chin" eingegeben, so ist es nun möglich, aus der Suchhistorie den Suchbegriff„Chinesisches Restaurant" herauszusuchen und dem Benutzer im Eingabefeld als Eingabevorschlag anzubieten, obwohl der Benutzer nie zuvor diesen Suchbegriff eingegeben hat.
Wie bereits ausgeführt ist das erfindungsgemäße Verfahren universell einsetzbar. Eine Ausführungsform sieht vor, dass die Datenbank eine Navigationsdatenbank umfasst, in welche als Datenbankeinträge jeweils als die eindeutige Objektbezeichnung zumindest ein Name einer Örtlichkeit und als Metadaten die die Örtlichkeit beschreibenden Daten gespeichert sind. Insbesondere handelt es sich bei den Metadaten um eine Kategorie, in welche die Örtlichkeit eingeordnet ist. Beispielsweise kann angegeben sein, dass es sich bei der Örtlichkeit um ein Restaurant, einen Flughafen oder eine andere Örtlichkeit handelt, an welcher bestimmte Produkte oder Dienstleistungen erhalten werden können.
Eine andere Ausführungsform sieht vor, dass die Datenbank eine Mediendatenbank umfasst, in welcher als Datenbankeinträge jeweils ein Titel als die eindeutige Objektbezeichnung und die Metadaten solche Informationen um- fassen, durch welche das mit dem Titel bezeichnete Kunstwerk näher beschrieben ist. Beispielsweise kann es sich bei den Metadaten um eine Angabe zum Musik- bzw. Filmgenre eines durch den Titel bezeichneten Musikstücks bzw. Films handeln. Eine andere Ausführungsform sieht vor, dass die Datenbank eine Adressdatenbank umfasst, in welcher als Datenbankeinträge jeweils als die eindeutige Objektbezeichnung ein Name einer Person oder einer Institution gespeichert ist und als Metadaten entsprechend die Person bzw. die Institution beschreibende Informationen gespeichert sind, also beispielsweise die Adresse oder auch wieder eine Kategorie (Privatkontakt, Geschäftskontakt).
Natürlich kann das Verfahren auch vorsehen, in einer Datenbank eine Suche durchzuführen, die aus zwei oder mehreren unterschiedlichen Datenbanken, wie etwa einer Navigationsdatenbank, einer Adressdatenbank und einer Me-
diendatenbank besteht. Hierzu sieht eine vorteilhafte Weiterbildung des Verfahrens vor, dass in der Datenbank oder aber auch in der Suchhistorie in Abhängigkeit von einem Betriebsmodus des Infotainmentsystems kontextabhängig gesucht wird. Mit anderen Worten wird die Suche dann nicht in allen Datenbankbestandteilen durchgeführt, sondern nur in denjenigen, die zum aktuellen Betriebsmodus passen. Wird das Infotainmentsystem also beispielsweise im Navigationsmodus betrieben, wird in der Suchhistorie und/oder in der Datenbank nur nach solchen Suchbegriffen bzw. Datenbankeinträgen gesucht, die auch etwas mit Navigation zu tun haben.
Um in vorteilhafter Weise dem Benutzer nach noch weniger Bedienschritten tatsächlich gesuchten Datenbankeintrag anbieten zu können, sieht eine Ausführungsform des Verfahrens vor, in der Suchhistorie und/oder in der Datenbank in Abhängigkeit von einer aktuellen Geoposition des Kraftfahrzeugs zu suchen. Insbesondere im Zusammenhang mit einer Suchhistorie, die auch durch Metadaten gespeist ist, kann hierdurch trotz eines großen Datenum- fangs der Suchhistorie schnell ein für den Benutzer sinnvoller Suchbegriff gefunden werden. Eine genauso vorteilhafte Weiterbildung des Verfahrens sieht vor, die Suche in der Suchhistorie und/oder der Datenbank von einer vorgegebenen Zielregion abhängig zu machen, die der Benutzer vorher festlegen kann. Ein vergleichbarer Vorteil ergibt sich, wenn die Suche in Abhängigkeit von einer vorbestimmten Priorisierung stattfindet, d. h. als Suchbegriffe in der Suchhistorie bzw. als Datenbankeinträge in der Datenbank werden nur bestimmte, besonders priorisierte Daten herausgesucht und dem Benut- zer angeboten. Beispielsweise kann nur nach den größten Städten oder gemäß einem Benutzer-Ranking beliebtesten Einträgen gesucht werden.
Die Suche findet bevorzugt phonembasiert statt, d. h. der Benutzer ist in vorteilhafter Weise nicht darauf angewiesen, die genaue Schreibweise eines Suchbegriffs zu kennen. Insbesondere im Zusammenhang mit einer Suchhistorie, in welcher Metadaten gespeichert werden, also Suchbegriffe, die der Benutzer nie zuvor selbst geschrieben hat, ist eine solche Suche nach Suchbegriffen, die mit der Teileingabe des Benutzers phonetisch übereinstimmen, besonders robust bei dem Auffinden eines vom Benutzer gewünschten Suchbegriffs.
Die bisherigen Ausführungsformen des Verfahrens sehen vor, dass aus der Suchhistorie ein passender Suchbegriff herausgesucht und als Eingabevorschlag im Eingabefeld ergänzt wird. Eine Weiterbildung des Verfahrens sieht
allerdings vor, mehrere passende Suchbegriffe herauszusuchen und zusätzlich zu der Auswahlliste auch eine Vorschlagsliste mit zumindest einem weiteren Eingabevorschlag zu erzeugen. Dem Benutzer wird so in vorteilhafter Weise nicht mehr im Zusammenhang mit den Datenbankeinträgen selbst, sondern auch mit den Suchbegriffen aus der Suchhistorie die Auswahl zwischen mehreren möglichen gegeben.
Wie bereits ausgeführt gehört zu der Erfindung auch ein Kraftfahrzeug. Das erfindungsgemäße Kraftfahrzeug weist ein Infotainmentsystem auf, welches dazu ausgelegt ist, eine Ausführungsform des erfindungsgemäßen Verfahrens durchzuführen.
Im Folgenden ist die Erfindung noch einmal anhand eines konkreten Ausführungsbeispiels erläutert. Hierzu zeigt die einzige Figur (Fig.) in schematischer Darstellung ein Infotainmentsystem 10 und eine Datenbank 12. Das Infotainmentsystem 10 kann in ein Kraftfahrzeug, beispielsweise einen Personenkraftwagen, eingebaut sein. Die Datenbank 12 kann sich ebenfalls in dem Kraftfahrzeug befinden oder aber auch in einer fahrzeugexternen Einrichtung, beispielsweise einer Servereinrichtung des Internets. Von dem Infotainmentsystem 10 sind in der Figur eine Eingabeeinheit 14, eine Eingabeergänzungseinheit 16 und eine Sucheinheit 18 gezeigt. Bei der Eingabeeinheit 14, der Eingabeergänzungseinheit 16 und der Sücheinheit 18 kann es sich um sowohl Hardwarekomponenten als auch Softwaremodule des Infotainmentsystems 10 oder einer Kombination daraus handeln.
Das Infotainmentsystem 10 ermöglicht es einem (nicht dargestellten) Benutzer, in der Datenbank 12 nach Datenbankeinträgen 20, 22 zu suchen, von denen in der Figur beispielhaft nur zwei dargestellt sind. Jeder Datenbankeintrag umfasst eine eindeutige Objektbezeichnung 24 und ein oder mehrere weitere Datenelemente 26. Die weiteren Datenelemente 26 stellen Metadaten 28 der jeweiligen Datenbankeinträge 20, 22 dar. Bei der Datenbank 12 kann es sich beispielsweise um eine Navigationsdatenbank, eine Adressdatenbank oder eine Mediendatenbank handeln oder aber auch eine Datenbank, die eine Kombination aus den genannten Datenmengen darstellt. Für das Beispiel sei angenommen, dass es sich bei der Datenbank 12 um eine Navigationsdatenbank handelt und die Datenbankeinträge 20, 22 jeweils bestimmte Örtlichkeiten beschreiben. Des Weiteren sei angenommen, dass es sich bei den Objektbezeichnungen 24 um Namen von Restaurants (RES1 , RES2) handelt. Die weiteren Datenelemente 26 können beispielsweise zum
einen aus einer Adresse (ADDR1 , ADDR2) des jeweiligen Restaurants sowie einer Kategorieangabe (CAT1) bestehen. Es kann auch vorgesehen sein, dass die Metadaten 28 lediglich die Kategorieangabe umfassen. In dem vorliegenden Beispiel wird durch die beiden Datenbankeinträge 20, 22 jeweils ein Restaurant beschrieben, das derselben Kategorie CAT1 angehört. Beispielsweise kann die Kategorie CAT1 für die Kategorie„Chinesisches Restaurant" stehen.
In dem Beispiel möchte der Benutzer mittels des Infotainmentsystems 10 zu einem Restaurant navigiert werden. Um ein Navigationsziel festzulegen, aktiviert der Benutzer einen Navigationsmodus des Infotainmentsystems 10. Über eine Bedieneinrichtung 30, beispielsweise ein Touchpad oder eine auf einem Touchscreen angezeigte Tastatur, fängt der Benutzer an, in einem Eingabefeld 32 der Eingabeeinheit 14 eine Zeichenkette 34 vorzugeben, nach welcher in der Datenbank 12 durch die Sucheinheit 18 gesucht werden soll. In der Figur ist gezeigt, wie der Benutzer während dieses Edierens der Zeichenkette 34 eine erste Teileingabe 36, hier die Buchstabenfolge CA, eingegeben hat. Der Benutzer hat z.B. bereits zuvor, beispielsweise vor mehreren Tagen oder Wochen, in die Eingabeeinheit 14 den Namen eines Restaurants RES0 eingegeben, um sich mittels des Navigationssystems 10 zu diesem Restaurant führen zu lassen. Das Restaurant RES0 war ein chinesisches Restaurant und der Benutzer möchte nun wieder ein chinesisches Restaurant besuchen. Da er kein weiteres Restaurant aus dieser Kategorie kennt, möchte er in das Eingabefeld 32 die Kategoriebezeichnung, hier also CAT1 , eingeben. Er hat zuvor noch nie diese Kategoriebezeichnung in das Eingabefeld 32 eingegeben. Dennoch ist das Infotainmentsystem in der Lage, auf Grundlage der Teileingabe 36 des Benutzers mittels der Eingabeergänzungseinheit 16 ei- nen Eingabevorschlag 38 zu ermitteln und in dem Eingabefeld 32 anzuzeigen, welcher die vollständige und richtige Kategoriebezeichnung CAT1 ergibt. Zusätzlich kann durch das Infotainmentsystem 10 dem Benutzer in einer Auswahlliste 40 gleich eine Liste der passenden Restaurants aus dieser Kategorie angezeigt werden, obwohl der Benutzer erst die Zeichenfolge „CA" eingegeben hat.
Das Infotainmentsystem führt hierzu die folgenden Schritte durch. Die Teileingabe 36 wird in einem Schritt S10 an die Eingabeergänzungseinheit 16 übertragen. Die Eingabeergänzungseinheit 16 weist einen Suchbegriffspei-
eher auf, welcher eine Suchhistorie 42 darstellt. In der Suchhistorie 42 sind aus vorangegangenen Suchen in der Datenbank 12 von solchen Süchergeb- nissen, welche von dem Benutzer als das gewünschte Suchergebnis quittiert wurden, sowohl die Objektbezeichnungen 24 als auch die Metadaten 28 ge- speichert. Da der Benutzer bereits das Restaurant RESO gesucht hat, sind sowohl dieser Name RESO als auch die Adresse ADDRO des Restaurants RESO als auch die Kategorie CAT1 des Restaurants RESO gespeichert.
Durch die Eingabeergänzungseinheit 16 wird in der Suchhistorie 42 in einem Schritt S12 ein Suchbegriff herausgesucht, welcher einen mit der Teileingabe 36 übereinstimmenden Bestandteil aufweist. Hier handelt es sich also um die Kategoriebezeichnung CAT1. In einem Schritt S14 wird der herausgesuchte Suchbegriff (CAT1) an die Eingabeeinheit 14 übertragen, welche die Teileingabe 36 zu dem Eingabevorschlag 38 in einem Schritt S16 ergänzt. Durch diese Veränderung in dem Eingabefeld 32 wird in der Sucheinheit 18 einen Suchvorgang auch ausgelöst, bei welchem die Sucheinheit 18 auf Grundlage des aktuellen Inhalts 44 des Eingabefelds 32, jetzt also„CAT1" eine Datenbanksuche in der Datenbank 12 durchführt. Dabei werden sowohl die Objektbezeichnungen 24 als auch die Metadaten 28 der Datenbankeinträge 20, 22 der Datenbank 12 auf eine Übereinstimmung mit dem aktuellen Inhalt 44 überprüft. In dem gezeigten Beispiel werden durch die Sucheinheit 18 die Datenbankeinträge 20 und 22 gefunden, da in den Metadaten 28 dieselbe Kategoriebezeichnung CAT1 enthalten ist. Die Suche in der Datenbank kann dabei in an sich bekannter Weise durchgeführt werden.
Die Sucheinheit 18 stellt in einem Schritt S18 die gefundenen Datenbankeinträge 20, 22 der Eingabeeinheit 14 bereit. Die Eingabeeinheit 14 erzeugt aus den Objektbezeichnungen 24 und den Adresseinträgen der gefundenen Datenbankeinträge 20, 22 die Auswahlliste 40, aus welcher der Benutzer mittels der Bedieneinrichtung 30 einen Listeneintrag 46, 48 auswählen kann, falls sich in der Auswahlliste 40 das gesuchte Navigationsziel befindet. Für das Beispiel sei angenommen, dass der Benutzer den Listeneintrag 46 auswählt, d. h. den Datenbankeintrag 20 des Restaurants RES1. Dieser kann dann in einem nicht näher veranschaulichten Schritt als Navigationsziel in dem Infotainmentsystem 10 festgelegt werden und die Navigation begonnen werden.
Zu dem ausgewählten Datenbankeintrag 20 werden von der Eingabeeinheit 14 in einem Schritt S20 noch die Objektbezeichnung 24 und die Metadaten
28 an die Eingabeergänzungseinheit 16 übertragen. Die Eingabeergänzungseinheit 16 speichert die Objektbezeichnung 24 und die Metadaten 28 des vom Benutzer ausgewählten Datenbankeintrags 20 in der Suchhistorie 42. Da sich in der Suchhistorie 42 bereits die Kategoriebezeichnung CAT1 befindet, wird diese natürlich nicht doppelt gespeichert.
Durch dieses Verfahren erhält der Benutzer bei dem Infotainmentsystem 10 während der Eingabe erstens eine Auswahlliste von passenden Suchergebnissen und zweitens im Eingabefeld einen Eingabevorschlag auf Basis pas- sender Einzelwörter aus der Suchhistorie. Falls der Navigationsmodus aktiviert ist, basiert der Eingabevorschlag insbesondere auf Straßennamen und sogenannten Points-of-interest, also Namen von Örtlichkeiten besonderen Interesses. Beim Eingabevorschlag werden insbesondere auch Metadaten von bereits gewählten Zielen aus der Suchhistorie (Auswahlhistorie) berück- sichtigt. Von einmal ausgewählten, also nicht nur gesuchten Suchergebnissen, kommen hierzu alle Metadaten, welche zu diesem Suchergebnis vorliegen, in eine globale oder aber auch eine kontextbezogene (Navigation-, Te- lefonie-, Medien-)Suchhistorie und werden bei folgenden Sucheingaben vorgeschlagen, wenn die bereits eingegebene Buchstabenkombination mit Ein- trägen in den Metadaten zumindest bereichsweise übereinstimmen.
Suchergebnisse in der Suchhistorie und der Datenbank sind insbesondere Ziele eines Navigationssystems, also Ortsnamen, Straßennamen, Namen von Points of Interest, Marken- und Geschäftsbezeichnungen (beispielsweise Namen von Restaurantketten), Ortstypen (Flughafen, Restaurant) und Stilrichtungen (beispielsweise vegetarisches Essen).
Bevorzugt ist die Anzeige der Treffer abhängig davon, welche aktuelle Geo- position das Kraftfahrzeug aufweist oder in welcher Region sich das Kraft- fahrzeug befindet (beispielsweise EU oder Nordamerika). Es kann auch eine kontextbezogene Suche durchgeführt werden oder auch die Suche auf beispielsweise die größten Städte oder mittels einer anderer Priorisierung begrenzt werden. In der Trefferliste wird insbesondere farbig markiert, welcher Teil eines Listeneintrags mit der gesuchten Zeichenkette übereinstimmt. Wie bereits beschrieben, ergeben sich besondere Vorteile, wenn auf Phonemebene gesucht wird, um unterschiedliche Schreibvarianten zu berücksichtigen.
Die Suche kann alternativ oder ergänzend auch in Musikdaten mit Interpreten, Genre, Lied, Senderlisten (Sender) oder auch in Telefonlisten (Calls, Adressbüchern, Favoriten) durchgeführt werden. Durch die Erfindung wird dem Benutzer ermöglicht, eine Auswahl sowohl über das Eingabefeld als auch über die Auswahlliste zu treffen, die aus jeweils unterschiedlichen Datenquellen gespeist werden. Hierdurch kann sich eine drastische Reduzierung des Eingabeaufwands ergeben.