Präpolymer-Schlagfestmacher für rissbeständige Kleber für Windmühlen
Beschreibung
Technisches Gebiet
Die Erfindung betrifft eine Zusammensetzung, die einen Präpolymer-Schlagfestmacher enthält, ein Verfahren zu deren Herstellung und deren Verwendung als eine den Schlagfestmacher enthaltende A-Komponente eines 2K-Epoxidharzklebstoffs, der sich insbesondere für Klebanwendungen bei Windmühlen eignet.
Stand der Technik In der Fertigung sowohl von Fahrzeugen und Anbauteilen oder auch Maschinen und Geräten werden anstelle oder in Kombination mit herkömmlichen Fügeverfahren wie Schrauben, Nieten, Stanzen oder Schweißen immer häufiger hochwertige Klebstoffe eingesetzt. Dadurch entstehen Vorteile und neue Möglichkeiten in der Fertigung, beispielsweise die Fertigung von Verbund- und Hybridwerkstoffen oder auch größere Freiheiten beim Design von Bauteilen. Die Klebstoffe müssen gute Haftungen auf allen eingesetzten Untergründen aufweisen. Diese guten Haftungseigenschaften müssen besonders auch nach Alterung (Wechselklima, Salzsprühbad etc.) ohne große Qualitätseinbussen erhalten bleiben. Im Fall von 2K Klebstoffen soll die Aushärtung bei Raumtemperatur im Lauf von einigen Tagen bis ca. 1 Woche erfolgen aber auch ein beschleunigtes Aushärtungsregime wie z. B. 4h RT gefolgt von 30 min 60°C oder 85°C soll anwendbar sein.
Aus der Literatur sind zwei Methoden bekannt, wie die Sprödigkeit von Epoxidkleb- Stoffen reduziert und damit die Schlagzähigkeit erhöht werden kann: Einerseits kann das Ziel durch die Beimengung von zumindest teilvernetzten hochmolekularen Verbindungen wie Latices von Kern/Schale-Polymeren oder anderen flexibilisierenden
Polymeren und Copolymeren erreicht werden. Eine solche Methode ist z.B. in US 5290857 beschrieben. Andererseits kann auch durch Einführung von Weichsegmenten, z.B. durch die entsprechende Modifizierung der Epoxidkomponenten, eine gewisse Zähigkeitserhöhung erreicht werden. So werden in US 4952645 Epoxid- harzzusammensetzungen beschrieben, welche durch die Umsetzung mit Carbonsäuren, insbesondere di- oder trimeren Fettsäuren, sowie mit Carbonsäure- terminierten Diolen flexibilisiert wurden.
Eine Alternative ist der Einsatz von einem Flüssigkautschuk als Schlagfestmacher in Epoxidharzen, wobei der Flüssigkautschuk ein carboxyl- oder epoxidterminiertes Ac- rylnitril/Butadien-Copolymer oder ein Derivat davon ist (CTBN, CTBNX oder ETBN).
WO 2004/055092 AI beschreibt hitzehärtbare Epoxidharzzusammensetzungen mit verbesserter Schlagzähigkeit durch Verwendung eines Epoxidgruppen-terminierten Schlagzähigkeitsmodifikators im Epoxidkleber, wobei der Schlagzähigkeitsmodifikator durch Umsetzung von einem Isocyanat-terminierten Präpolymer mit Hydroxy- terminierten Epoxidverbindungen erhalten wird.
Die EP 1 972 646 AI offenbart Epoxygruppen-terminierte Polyurethanpolymere, bei denen zunächst aus einem Di-/Triisocyanat, einem Polymerpolypol und einem alkoxy- lierten Bisphenol ein Prepolymer hergestellt wird, das dann mit einer eine primäre oder sekundäre Hydroxylgruppe enthaltenden Epoxidverbindung umgesetzt wird. Diese werden als Schlagzähigkeitsmodifikatoren in Epoxidharz-Zusammensetzungen, insbesondere in Klebstoffzusammensetzungen eingesetzt.
Die DE 41 29 936 AI offenbart eine feuchtigkeitshärtbare Polyurethanharzzusammensetzung, die in gemischter Form ein aus einem Polyol-Reaktanden und einem Polyisocyanat hergestelltes Urethanpräpolymer, einen Katalyator zur Beschleunigung der feuchtigkeitsinduzierten Härtung der Zusammensetzung und ein Stabilisierungs- mittel enthält.
Bei Klebanwendungen für Windmühlen-Rotorblätter bestehen hohe Anforderungen an Rissbeständigkeit und Schlagzähigkeit des Klebers. Windmühlen-Rotorblätter können eine Größe von 60 m aufweisen, was einen Klebstoffbedarf von bis zu 500 kg zur Folge hat. Daher sind auch die Kosten des Klebers ein nicht zu unterschätzender Fak- tor.
In der Technik wurden bislang für diese Anwendungen z.B. Epoxykautschuke auf Basis von CTBN eingesetzt. Diese sind recht kostspielig und die mechanische Beständigkeit lässt zu wünschen übrig. Epoxyklebstoffe mit Kern/Schale-Polymeren werden auch eingesetzt. Sie weisen aber eine hohe Viskosität auf, was die Anwendung erschwert, und sind ebenfalls recht teuer.
Darstellung der Erfindung Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist die Bereitstellung eines Schlagfestmachers und eines den Schlagfestmacher enthaltenden Epoxidharzklebstoffs, der für Klebanwendungen bei Windmühlen geeignet ist und hoher mechanischer Beanspruchung standhält. Außerdem soll die Lösung wirtschaftlich sein.
Die Aufgabe konnte überraschenderweise gelöst werden durch eine Zusammensetzung, die A) ein kettenverlängertes Präpolymer umfasst, das erhältlich ist aus der Umsetzung von
a) mindestens einem Polymer der Form l (I)
(I)
worin Xi = O, S oder NH ist; Yi für einen n-wertigen Rest eines reaktiven Polymers nach dem Entfernen endständiger Amino-, Thiol- oder Hydroxylgruppen steht; und n = 2, 3 oder 4; bevorzugt 2 oder 3, ist,
b) mindestens einem Polyisocyanat der Formel (II)
(Π)
worin Y2 für einen divalenten Rest von aliphatischen, cycloaliphatischen, aromati- sehen oder araliphatischen Diisocyanaten nach Entfernen der Isocyanatgruppen steht, oder für einen trivalenten Rest von Trimeren oder Biureten von aliphatischen, cycloaliphatischen, aromatischen oder araliphatischen Diisocyanaten nach Entfernen der Isocyanatgruppen steht; und m = 1 oder 2 ist; und
c) mindestens einem alkoxylierten Bisphenol als Kettenverlängerer,
und gegebenenfalls
d) einer eine primäre oder sekundäre Hydroxygruppe enthaltenden Epoxidverbindung der Formel (III)
(III)
worin Y3 für einen Rest eines eine primäre oder sekundäre Hydroxylgruppe ent- haltenden aliphatischen, cycloaliphatischen, aromatischen oder araliphatischen Epo- xids nach dem Entfernen der Epoxidgruppen und der primären oder sekundären Hydroxylgruppe steht; und q = 1, 2 oder 3 ist; oder mindestens einem Epoxidharz A, das eine Epoxidverbindung der Formel (III) enthält. Die den Präpolymer-Schlagfestmacher enthaltende Zusammensetzung kann relativ preiswert hergestellt werden und ergibt als A-Komponente eines 2K-Epoxyklebers gehärtete Materialien mit ausgezeichneten mechanischen Eigenschaften, insbesondere einer hohen Rissbeständigkeit (>3% Dehnung). Durch die Kettenverlängerung kann ein verbesserter Elastizitätsmodul erreicht werden. Ferner kann die Zusammen- Setzung mit einer relativ geringen Viskosität formuliert werden, so dass sie gut verarbeitbar ist, und zeigt dennoch die ausgezeichneten mechanischen Eigenschaften.
Im Folgenden wird die Erfindung im Einzelnen erläutert.
Präpolymere sind oligomere oder auch bereits selbst polymere Verbindungen, die als Vor- oder Zwischenprodukte zur Synthese von höhermolekularen Substanzen dienen. Die Vorsilbe Poly in Ausdrücken wie Polyol oder Polyisocyanat bedeutet, dass die Verbindung zwei oder mehr der genannten Gruppen aufweist, ein Polyol ist somit eine Verbindung mit zwei oder mehr Hydroxygruppen.
Die erfindungsgemäße Zusammensetzung enthält ein kettenverlängertes Präpolymer, das sich als Schlagfestmacher eignet. Die Präpolymere werden auch als Polyurethan- Polymere bzw. PU-Polymere bezeichnet. Das Präpolymer ist das Reaktionsprodukt aus den Komponenten a), b) und c) und optional der Komponente d). Sofern die Komponente d) nicht eingesetzt wird, wird ein Isocyanatgruppen-terminiertes Präpolymer erhalten. Bei Einsatz der optionalen Komponente d) wird die Isocyanat- Endgruppen des Präpolymers vollständig oder bevorzugt teilweise blockiert, so dass ein vollständig oder bevorzugt teilweise Epoxidgruppen-terminiertes Präpolymer erhalten werden kann.
Die Verbindungen der Formel (I)
(I)
weisen Gruppen XiH auf. Diese können unabhängig voneinander OH, SH, oder NH2 sein. Bevorzugt sind Amin- und Hydroxylgruppen, wobei die Hydroxylgruppe besonders bevorzugt ist. Yi steht für einen n-wertigen Rest eines reaktiven Polymers nach dem Entfernen endständiger Amino-, Thiol- oder Hydroxylgruppen; und n ist 2, 3 oder 4; bevorzugt 2 oder 3. Bei den XiH-Gruppen tragenden Verbindungen der Formel (I) kann es sich um Präpolymere bzw. Polymere handeln. Es können ein oder mehrere Polymere der Formel (I) verwendet werden.
Bevorzugte Verbindungen der Formel (I) sind Polyole, beispielsweise die folgenden handelsüblichen Polyole oder beliebige Mischungen davon:
Polyoxyalkylenpolyole, auch Polyetherpolyole genannt, welche das Polymerisationsprodukt von Ethylenoxid, 1,2-Propylenoxid, 1,2- oder 2,3-Butylenoxid, Tetrahydro- furan oder Mischungen davon sind, gegebenenfalls polymerisiert mit Hilfe eines Startermoleküls mit zwei oder drei aktiven H-Atomen wie beispielsweise Wasser oder Verbindungen mit zwei oder drei OH-Gruppen. Eingesetzt werden können sowohl Polyoxyalkylenpolyole, die einen niedrigen Ungesättigtheitsgrad aufweisen (gemessen nach ASTM D-2849-69 und angegeben in Milliäquivalent Ungesättigtheit pro Gramm Polyol (mÄq/g)), hergestellt beispielsweise mit Hilfe von sogenannten Double Metal Cyanide Complex Katalysatoren (kurz DMC-Katalysatoren), als auch Polyoxyalkylenpolyole mit einem höheren Ungesättigtheitsgrad, hergestellt beispielsweise mit Hilfe von anionischen Katalysatoren wie NaOH, KOH oder Alkalialkoholaten. Speziell geeignet sind Polyoxypropylendiole und -triole, insbesondere mit einem Ungesättigtheitsgrad von weniger als 0,02 mÄq/g und/oder mit einem Molekulargewicht im Bereich von 1000 bis 30.000 g/mol, Polyoxybutylendiole und -triole, Polyoxypropylendiole und -triole, insbesondere mit einem Molekulargewicht von 400 bis 8.000 g/mol, sowie sogenannte "EO-endcapped" (mit Ethylenoxid-Endgruppe versehene) Polyoxypropylendiole oder -triole. Letztere sind spezielle Polyoxypropy- lenpolyoxyethylenpolyole, die beispielsweise dadurch erhalten werden, dass reine Polyoxypropylen polyole nach Abschluss der Polypropoxylierung mit Ethylenoxid alko- xyliert werden und dadurch primäre Hydroxylgruppen aufweisen;
Polyesterpolyole, hergestellt beispielsweise aus zwei- bis dreiwertigen Alkoholen wie beispielsweise 1,2-Ethandiol, Diethylenglykol, 1,2-Propandiol, Dipropylenglykol, 1,4- Butandiol, 1,5-Pentandiol, 1,6-Hexandiol, Neopentylglykol, Glycerin, 1,1,1-Tri- methylolpropan oder Mischungen der vorgenannten Alkohole mit organischen Dicar- bonsäuren oder deren Anhydriden oder Estern wie beispielsweise Bernsteinsäure, Glutarsäure, Adipinsäure, Korksäure, Sebacinsäure, Dodecandicarbonsäure, Maleinsäure, Fumarsäure, Phthalsäure, Isophthalsäure, Terephthalsäure und Hexahydro-
Phthalsäure oder Mischungen der vorgenannten Säuren, sowie Polyesterpolyole aus Lactonen wie beispielsweise ε-Caprolacton; und
Polycarbonatpolyole, wie sie durch Umsetzung beispielsweise der oben genannten zum Aufbau der Polyesterpolyole eingesetzten Alkohole mit Dialkylcarbonaten, Diaryl- carbonaten oder Phosgen zugänglich sind.
Ferner können als Verbindungen der Formel (I) auch di- oder höherfunktionelle A- min-terminierte Polyethylenether, Polypropylenether, Polybutylenether, Polybuta- diene, Polybutadien-acrylnitril sowie weitere Amin-terminierte synthetische Kautschuke oder Gemische der genannten Komponenten verwendet werden.
Als Verbindungen der Formel (I) sind bevorzugt α,ω-Polyalkylenglykole mit C2-C6- Alkylengruppen oder mit gemischten C2-C6-Alkylengruppen, die mit Amino-, Thiol- oder Hydroxylgruppen, bevorzugt Hydroxylgruppen, terminiert sind.
Bevorzugt sind Polyetherpolyole, wie Polyethylenglycole, Polypropylenglycole, Poly- tetrahydrofurane, Polyethylenglycol-Polypropylenglycol-Blockpolymere und Polybuty- lenglycole, Polybutadienpolyole, wie Hydroxyl-terminiertes Polybutadien und Hydro- xyl-terminiertes Polybutadien-co-acrylnitril, Hydroxyl-terminierte synthethische Kautschuke, Polyesterpolyole, Polycarbonatpolyole, Amin-terminierte Polyether, wie Po- lyetheramine mit zwei, drei oder vier Aminendgruppen (z.B. Jeffamine®), und Mischungen davon, wobei Polyetherpolyole besonders bevorzugt sind. Vorteilhaft sind die XiH-Gruppen tragenden Verbindungen der Formel (I) di- oder höherfunktionelle Polyole mit OH-Äquivalentgewichten von 600 bis 6.000 g/OH-Äqui- valent, vorzugsweise von 700 bis 2.200 g/OH-Äquivalent.
Das Molekulargewicht der eingesetzten Polymere der Formel (I) kann in weiten Be- reichen variieren. Beispielsweise weisen sie bevorzugt ein Gewichtsmittel des Molekulargewichts (Mw), z.B. bestimmt durch Lichtstreuung, von weniger als 15.000, bevor-
zugt weniger als 4.000, z.B. im Bereich von etwa 1.500 bis 3.000, insbesondere 1.500 bis 2.500 auf. Als Polyether eignen sich z.B. die im Handel erhältlichen Polytet- rahydrofurane wie z. B. PolyTHF® von BASF, wie PolyTHF®1800 PolyTHF®2000 oder PolyTHF®2800, oder Polypropylenoxide wie Caradol® von Shell oder Acclaim® von Bayer.
Als Komponente b) werden ein oder mehrere Polyisocyanate der Formel (II) einge¬ setzt
OGisk -NGO
m
(Π)
worin Y2 für einen divalenten Rest von aliphatischen, cycloaliphatischen, aromatischen oder araliphatischen Diisocyanaten nach Entfernen der Isocyanatgruppen steht, oder für einen trivalenten Rest von Trimeren oder Biureten von aliphatischen, cycloaliphatischen, aromatischen oder araliphatischen Diisocyanaten nach Entfernen der Isocyanatgruppen steht; und m = 1 oder 2 ist.
Geeignete Polyisocyanate der Formel (II) sind Diisocyanate oder Triisocyanate. Ge¬ eignete Diisocyanate sind aliphatische, cycloaliphatische, aromatische oder aliphati¬ sche Diisocyanate, insbesondere handelsübliche Produkte wie Methylendiphenyldiiso- cyanat (MDI), Hexamethylendiisocyanat (HDI), Toluoldiisocyanat (TDI), Tolidindi- isocyanat (TODI), Isophorondiisocyanat (IPDI), Trimethylhexamethylendiisocyanat (TMDI), 2,5- oder 2,6-Bis-(isocyanatomethyl)-bicyclo[2.2.1]heptan, 1,5-Naphthalin- diisocyanat (NDI), Dicyclohexylmethyldiisocyanat (Hi2MDI), p-Phenylendiisocyanat (PPDI), m-Tetramethylxylylendiisocyanat (TMXDI) usw. sowie deren Dimere. Bevor¬ zugt sind HDI, IPDI, MDI oder TDI, wobei MDI besonders bevorzugt ist.
Geeignete Triisocyanate sind Trimere oder Biurete von aliphatischen, cycloali¬ phatischen, aromatischen oder araliphatischen Diisocyanaten, insbesondere die Iso- cyanurate und Biurete der im vorherigen Absatz beschriebenen Diisocyanate.
Eine weitere Möglichkeit für Yi in Formel (I) sind kettenverlängerte Reste von Mole¬ külen nach Entfernung der XiH-Gruppen, die formal durch eine Reaktion ähnlich der Umsetzung zwischen den bereits oben erwähnten Di- oder Triolen und/oder Di- oder Triaminen sowie den bereits erwähnten Di- oder Triisocyanaten erhältlich sind. Dies wird durch Variation der Stöchiometrie der Reaktionspartner erreicht. Die Kettenlänge und Vernetzungsgrad dieser Polymere der Formel (I) sind stark abhängig vom molaren Verhältnis [XiH]/[NCO], was dem Fachmann bekannt ist. Als Komponente c) wird ein alkoxyliertes Bisphenol als Kettenverlängerer eingesetzt. Bisphenole sind eine gut bekannte Verbindungsklasse, die zwei Hydroxyphenylgrup- pen tragen. Anders ausgedrückt weisen Bisphenole zwei über eine Kohlenwasser¬ stoffbrücke verbundene Phenolkerne auf. In der Regel sind die Hydroxygruppen der Phenylgruppe jeweils in para-Stellung zur Kohlenwasserstoffbrücke und dies ist auch bevorzugt. Die Hydroxylgruppe kann aber auch in ortho- oder meta-Stellung zur Brü¬ cke stehen.
Die Kohlenwasserstoffbrücke kann eine komplexe Brücke wie eine Diisopropyl- benzolgruppe sein, in der Regel handelt es sich aber um eine unsubstituierte, mono- oder disubstituierte Methylengruppe. Geeignete Substituenten für die Methylengrup¬ pe sind z.B. Alkylgruppen, insbesondere Ci-4-Alkyl, wie Methyl und Ethyl, Aryl, wie Phenyl oder mit einer oder mehreren Ci-4-Alkylgruppen substituiertes Phenyl, und Cycloalkylidengruppen, wie Fluorenyliden, Cyclohexyliden und mit einer oder mehreren Alkylgruppen substituiertes Cyclohexyliden. Die Phenylgruppen können jeweils neben der Hydroxygruppe einen oder mehrere weitere Substituenten tragen, z.B. Ci-4-Alkyl, wie Methyl, Ethyl, Isopropyl und Isobutyl, Cycloalkyl, wie Cyclohexyl, oder Aryl, wie Phenyl. Bevorzugt ist das Bisphenol Bisphenol F oder ein Derivat davon, wobei Bisphenol F-Derivate an der Methylengruppe und/oder an den Phenylgruppen substituiert sind, z.B. mit einem oder mehreren der vorstehend genannten Substi- tuenten.
Erfindungsgemäß wird ein alkoxyliertes Bisphenol verwendet. Eine Alkoxylierung von Hydroxylgruppen, hier der Hydroxyphenylgruppen, ist eine in der Chemie gängige Reaktion, bei der Alkylenoxid-Addukte der Hydroxylgruppen tragenden Verbindungen entstehen. Es können alle üblichen Alkylenoxid-Addukte von Bisphenolen verwendet werden, wie Ethylenoxid-, Propylenoxid- oder Butylenoxid-Addukte (1,2-Butylenoxid oder 2,3-Butylenoxid) oder Mischungen davon. Bevorzugt sind ethoxylierte Bisphenole. Es können mono- oder dialkoxylierte Bisphenole eingesetzt werden, wobei dial- koxylierte Bisphenole bevorzugt sind, d.h. an beiden Hydroxygruppe ist jeweils mindestens ein Alkylenoxid addiert.
Beispielsweise kann das alkoxylierte Bisphenol ein alkoxyliertes, insbesondere ethoxyliertes, propoxyliertes oder butoxyliertes Bis(4-hydroxyphenyl)methan (Bisphenol F), l,l-Bis(4-hydroxyphenyl)ethan (Bisphenol E), 2,2-Bis(4- hydroxyphenyl)propan (Bisphenol A), l,l-Bis(4-hydroxyphenyl)-l-phenylethan (Bisphenol AP), 2,2-Bis(4-hydroxyphenyl)butan (Bisphenol B), Bis-(4- hydroxyphenyl)diphenylmethan (Bisphenol BP), 2,2-Bis(3-methyl-4- hydroxyphenyl)propan (Bisphenol C), 9,9-Bis(4-hydroxyphenyl)fluoren (Bisphenol FL), 2,2-Bis(4-hydroxy-3-isopropyl-phenyl)propan (Bisphenol G), l,3-Bis(2-(4- hydroxyphenyl)-2-propyl)-benzol (Bisphenol M), l,4-Bis(2-(4-hydroxyphenyl)-2- propyl)benzol (Bisphenol P), 2,2-[5,5'-Bis[l,l'-(biphenyl)-2-ol]]propan (Bisphenol PH), l,l-Bis(4-hydroxyphenyl)-3,3,5-trimethylcyclohexan (Bisphenol TMC) oder l,l-Bis(4- hydroxyphenyl)-cyclohexan (Bisphenol Z) sein, wobei alkoxyliertes Bisphenol A und insbesondere ethoxyliertes Bisphenol A bevorzugt sind.
Der Alkoxylierungsgrad des Bisphenols kann in breiten Bereichen variieren. Das alkoxylierte Bisphenol kann z.B. 1 bis 15 mol Alkylenoxyeinheiten, bevorzugt 3 bis 15 mol Alkylenoxyeinheiten, bevorzugter 2 bis 10 mol Alkylenoxyeinheiten oder 3 bis 10 mol Alkylenoxyeinheiten und besonders bevorzugt 3 bis 6 mol Alkylenoxyeinheiten pro 1 mol Bisphenol aufweisen.
Alkoxylierte Bisphenole sind im Handel erhältlich. Konkrete Beispiele sind Si- mulsol®BPIE von Sepie / Air Liquide, ein Bisphenol A mit 3 Ethylenoxideinheiten wie nachstehend dargestellt und Aduxol®BP-TMC von His-Bis GmbH / Schaerrer Rothrist, ein Bisphenol TMC mit 3 oder 5 Ethylenoxideinheiten wie nachstehend dargestellt.
Bisphenol A + 3 EO (Simulsol®BPIE)
Bis henol-Trimethylcyclohexanon + 3 EO (Aduxol®BP-TMC 3)
Bisphenol-Trimethylcyclohexanon + 5 EO (Aduxol®BP-TMC 5)
Gegebenfalls kann zur Herstellung des kettenverlängerten Präpolymers zusätzlich auch eine primäre oder sekundäre Hydroxygruppe enthaltende Epoxidverbindung der nachstehenden Formel (III) oder mindestens ein Epoxidharz A, das eine Epoxidverbindung der Formel (III) enthält, eingesetzt werden.
HO-
Ύ
(III)
worin Y3 für einen Rest eines eine primäre oder sekundäre Hydroxylgruppe enthaltenden aliphatischen, cycloaliphatischen, aromatischen oder araliphatischen Epo- xids nach dem Entfernen der Epoxidgruppen und der primären oder sekundären Hydroxylgruppe steht; und q = 1, 2 oder 3 ist. Bevorzugt ist der Einsatz eines Epoxidhar- zes, das eine Epoxidverbindung der Formel (III) enthält.
Epoxidharze werden z.B. aus der Umsetzung einer Epoxidverbindung wie z.B. Epi- chlorhydrin mit einem mehrfunktionellen Alkohol, d.h. einem Diol, Triol oder Polyol, erhalten. Je nach Reaktionsführung entstehen bei der Umsetzung von mehr- funktionellen Alkoholen mit einer Epoxidverbindung wie z.B. Epichlorhydrin als Nebenprodukte auch die entsprechenden Hydroxy-Epoxidverbindungen in unterschiedlichen Konzentrationen. Diese lassen sich durch übliche Trennoperationen isolieren. Erfindungsgemäß kann aber das bei der Glycidylisierungsreaktion von Polyolen erhaltene Produktgemisch aus vollständig und partiell zum Glycidylether reagiertem Polyol eingesetzt werden. Beispiele solcher hydroxyl haltigen Epoxide in Epoxidharzen sind Trimethylolpropandiglycidylether als Gemisch enthalten in Trimethylol- propantriglycidylether, Glycerindiglycidylether als Gemisch enthalten in Glycerintri- glycidylether, Pentaerythrittriglycidylether als Gemisch enthalten in Penta- erythrittetraglycidylether und Epoxidharze umfassend Butandioldiglycidylether oder Cyclohexandimethanoldiglycidylether. Es können aber auch andere ähnliche hydro- xylhaltige Epoxide, insbesondere Glycidol, 3-Glycidyloxybenzylalkohol oder Hydroxy- methyl-cyclohexenoxid eingesetzt werden.
Es können ferner auch Epoxidharze verwendet werden, die weiter unten für die Epo- xidharze B beschrieben werden, sofern sie eine eine primäre oder sekundäre Hydro- xygruppe enthaltende Epoxidverbindung der Formel (III) enthalten. Es können auch die eine primäre oder sekundäre Hydroxygruppe enthaltende Epoxidverbindung der Formel (III) der nachstehend beschriebenen Epoxidharze B isoliert hier eingesetzt werden.
Wenn eine Komponente d) bei der Herstellung des Präpolymers eingesetzt wird, wird bevorzugt als Epoxidharz A ein Castorölglycidylether eingesetzt, der eine hydroyxyl- haltige Epoxidverbindung der Formel (III) enthält. Solche Castorölglycidylether sind im Handel erhältlich, z.B. als Erysis®GE 35 H von CVC / Emerald Thermoset Speciali- ties, Moorestown, NJ. Nachstehend eine vereinfachte Struktur des Castorölglycidyl- ethers:
Der Castorölglycidylether Erysis®GE 35 H ist ein niedrigviskoses flexibilisierendes Epoxidharz mit einem mittleren Epoxy-Äquivalentgewicht von 550 bis 650 g/Äqui- valent. Wie aus dem angegebenen Epoxy-Äquivalentgewicht und der obigen verein- fachten Struktur ersichtlich ist die Umsetzung von Castoröl und Epichlorhydrin nicht vollständig, d.h. es liegen noch nicht umgesetzte freie Hydroxylgruppen vor. Die Hyd- roxylzahl beträgt, etwa 80 mg KOH/g.
Die Komponenten a), b), c) und gegebenenfalls d) werden bevorzugt in solchen An- teilen eingesetzt, dass das molare Verhältnis der Isocyanatgruppen zu den Hydroxylgruppen in diesen Komponenten kleiner 1 ist und bevorzugt im Bereich von 0,75 bis 0,9 liegt. Im Gegensatz dazu wird bei der Herstellung von Präpolymeren nach dem Stand der Technik ohne Kettenverlängerung gewöhnlich mit einem Überschuss an Isocyanatgruppen gearbeitet. Umso größer der Isocyanatgehalt ist, desto länger wird das Präpolymer. Der NCO-Gehalt des kettenverlängerten Präpolymers in der
Zusammensetzung kann variieren, liegt aber typischerweise bei 2,6 bis 3,5 %, bevor das Epoxidharz B zugegeben wird.
Das in der Zusammensetzung enthaltene kettenverlängerte Präpolymer eignet sich als Schlagfestmacher für Epoxidharzformulierungen. Zu der das kettenverlängerte Präpolymer enthaltenden Zusammensetzung wird daher bevorzugt ferner ein Epoxidharz B zugegeben. Das Epoxidharz B kann prinzipiell gleich sein mit dem Epoxidharz A, sofern dieses zur Herstellung des Präpolymers eingesetzt wird; das Epoxidharz B ist aber bevorzugt von dem Epoxidharz A, wenn eingesetzt, verschieden.
Das Epoxidharz B enthält üblicherweise auch mindestens eine Epoxidverbindung der Formel (III), die wie vorstehend erläutert üblicherweise als Nebenprodukt in Epoxidharzen enthalten sind. Diese Epoxidverbindungen der Formel (III), die im Epoxidharz B enthalten sind, können mit den NCO-Endgruppen des kettenverlängerten Präpoly- mers reagieren, so dass in der Zusammensetzung schließlich Epoxidgruppen- terminierte Präpolymere enthalten sind. Diese Reaktion findet in der Regel auch dann statt, wenn die optionale Komponente d) zur Herstellung des Präpolymers eingesetzt wurde, da in diesem Fall in der Regel nur ein Teil der Isocyanatgruppen des gebildeten kettenverlängerten Präpolymers mit der Komponente d) blockiert wurde. Bei Ein- satz der Komponente d) und des Epoxidharzes B in der Zusammensetzung werden daher in der Regel Epoxidgruppen-terminierte kettenverlängerte Präpolymere gebildet, bei denen die Epoxid-Endgruppen teilweise von der Komponente d) und teilweise vom Epoxidharz B bzw. der darin enthaltenen Epoxidverbindung der Formel (III) abgeleitet sind.
Die Eintragmenge von kettenverlängertem Präpolymer in das Epoxidharz B kann variieren. Je höher die Viskosität und je höher der NCO-Gehalt des Präpolymers, desto geringer ist die mögliche Eintragmenge. In der Zusammensetzung sind bevorzugt etwa 15 bis 25 Gew.-% kettenverlängertes Präpolymer bezogen auf Gesamtgewicht von Präpolymer und Epoxidharz B enthalten.
Die Zusammensetzung kann ferner Reaktivverdünner enthalten, die weiter unten ausführlicher beschrieben werden. Reaktiwerdünner besitzen in der Regel auch freie OH-Gruppen, die mit dem Präpolymer reagieren können. Durch den Einsatz von Reaktivverdünner, z.B. Araldit®DY-C (Cyclohexandimethanol DGE) oder Araldit®DY-T (Trimethylolpropantriglycidylether) kann die Eintragmenge an Präpolymer, dann bezogen auf Gesamtgewicht von Präpolymer, Epoxidharz B und Reaktivverdünner, gesteigert werden.
Das optional und bevorzugt eingesetzte Epoxidharz B wie auch das optional einge- setzten Epoxidharz A umfasst oder ist bevorzugt ein Umsetzungsprodukt aus mindestens einem Epoxid wie Epichlorhydrin und mindestens einem Diol, Triol oder höherwertigen Polyol oder ein Umsetzungsprodukt aus einem Epoxidharz und mindestens einem Monophenol. Das Epoxidharz B für die Zusammensetzung kann ein Epoxidharz oder eine Mischung aus zwei oder mehr Epoxidharzen sein. Das Epoxidharz kann ein Epoxid-Festharz oder bevorzugt ein flüssiges Epoxidharz sein. Das Epoxidharz umfasst in der Regel und bevorzugt eine Hydroxyl-Epoxidverbindung der Formel (III), die mit dem Präpolymer reagieren kann. Es kann sich bei dem Epoxidharz bzw. Epoxid-Flüssigharz um ein im Handel erhältliches Epoxidharz-Produkt handeln.
Beispiele für das Epoxidharz B sind insbesondere die Di lycidylether der Formel (IV)
(IV)
worin R4 für einen zweiwertigen aliphatischen oder einkernigen aromatischen oder einen zweikernigen aromatischen Rest steht.
Als Diglycidylether der Formel (IV) gelten insbesondere
- Diglycidylether von difunktionellen gesättigten oder ungesättigten, verzweigten o- der unverzweigten, zyklischen oder offenkettigen C2-C3o-Alkoholen, wie beispielsweise Ethylenglykol-, Butandiol-, Hexandiol-, Oktandiolgylcidylether, Cyclohexandimetha- noldigylcidylether, Neopentylglycoldiglycidylether;
- Diglycidylether von difunktionellen, nieder- bis hochmolekularen Polyetherpolyolen wie beispielsweise Polyethylenglycol-diglycidylether, Polypropyleneglycol-diglycidyl- ether;
- Diglycidylether von difunktionellen Diphenolen und gegebenenfalls Triphenolen, wobei hierunter nicht nur reine Phenole, sondern gegebenenfalls auch substituierte Phenole verstanden werden. Die Art der Substitution kann sehr vielfältig sein. Insbesondere wird hierunter eine Substitution direkt am aromatischen Kern, an den die phenolische OH-Gruppe gebunden ist, verstanden. Unter Phenolen werden weiterhin nicht nur einkernige Aromaten, sondern auch mehrkernige oder kondensierte Aroma- ten oder Heteroaromaten verstanden, welche die phenolische OH-Gruppe direkt am Aromaten beziehungsweise Heteroaromaten aufweisen. Als Bisphenole und gegebenenfalls Triphenolen sind beispielsweise geeignet 1,4-Dihydroxybenzol, 1,3- Dihydroxybenzol, 1,2-Dihydroxybenzol, 1,3-Dihydroxytoluol, 3,5-Dihydroxybenzoat, 2,2-Bis(4-hydroxyphenyl)propan (=Bisphenol-A), Bis(4-hydroxyphenyl)methan (=Bisphenol-F), Bis(4-hydroxyphenyl)sulfon (=Bisphenol-S), Naphtoresorcin, Dihyd- roxynaphthalin, Dihydroxyanthrachinon, Dihydroxy-biphenyl, 3,3-Bis(p- hydroxyphenyl)phthalide, 5,5-Bis(4-hydroxyphenyl)hexahydro-4,7-methanoindan, Phenolpthalein, Fluorescein, 4,4'-[Bis-(hydroxyphenyl)-l,3-phenylenebis-(l-methyl- ethyliden)] (=Bisphenol-M), 4,4'-[Bis-(hydroxyphenyl)-l,4-phenylenebis-(l-methyl- ethyliden)] (=Bisphenol-P), 2,2'-Diallyl-bisphenol-A, Diphenole und Dikresole hergestellt durch Umsetzung von Phenolen oder Kresolen mit Diisopropylidenbenzol, Phlo- roglucin, Gallsäureester, Phenol- oder Kresolnovolacke mit -OH-Funktionalität von 2,0 bis 3,5 sowie alle Isomeren der vorgenannten Verbindungen.
Besonders bevorzugt sind Epoxidharze auf Basis von Diglycidylether von Bisphenol A (BADGE), Bisphenol F oder Bisphenol A/F. Diese Epoxidharze sind in großem Umfang
im Handel erhältlich. Sie können aus der Umsetzung von Bisphenol A, Bisphenol F oder Mischungen von Bisphenol A und Bisphenol F (auch als Bisphenol A/F bezeichnet) mit Epichlorhydrin erhalten werden. Es können je nach Reaktionsführung hoch- oder niedermolekulare Reaktionsprodukte hergestellt werden.
Besonders bevorzugt ist in dem Epoxidharz B als Epoxidverbindung der Formel (III) der ß-Hydroxyether der Formel (VI) enthalten
worin R unabhängig voneinander H oder Methyl ist, der in handelsüblichen flüssigen Epoxidharzen hergestellt aus Bisphenol-A (R = CH3) und Epichlorhydrin zu etwa 15 % enthalten ist, sowie die entsprechenden ß-Hydroxyether, die bei der Reaktion von Bisphenol-F (R = H) oder des Gemisches von Bisphenol-A und Bisphenol-F mit Epichlorhydrin gebildet werden. Neben dem Dimer des Bisphenol A-diglycidylethers und dem entsprechenden Dimer mit Bisphenol F oder Mischungen von Bisphenol A und Bisphenol F gemäß der Formel (VI) können auch verlängerte Produkte der BADGE- Bisphenol-A Addition bzw. entsprechende Produkte mit Bisphenol F verwendet werden, die z.B. 3 oder 4 Bisphenol-Einheiten enthalten. Eine derartige Verlängerung erfolgt insbesondere, wenn ein Diglycidylether, insbesondere ein Diglycidylether von Bisphenol-A (BADGE) oder von Bisphenol-F mit einem Bisphenol bei erhöhter Tempe- ratur umgesetzt werden. Es ist vorteilhaft, dass ein derartiger Bisphenol-verlängerter Diglycidylether mit nicht verlängertem Diglycidylether eingesetzt wird.
Besonders bevorzugt sind dementsprechend Epoxid-Flüssigharze der Formel (A-l) und Epoxid-Festharze der Formel (A-II).
Hierbei stehen die Substituenten R', R", R'" und R"" unabhängig voneinander entweder für H oder CH3. Weiterhin steht der Index r für einen Wert von 0,01 bis 1, bevor- zugt 0,05 bis 1. Bevorzugt steht r für einen Wert von kleiner als 1, insbesondere kleiner 0,3 und bevorzugt kleiner 0,2. Der Index s steht für einen Wert von >1, insbesondere > 1,5, insbesondere von 2 bis 12. Verbindungen der Formel (A-II) mit einem Index s zwischen 1 und 1,5 werden vom Fachmann als Semisolid-Epoxidharze bezeichnet, werden hier aber auch zu den Epoxid-Festharzen gerechnet. Der Ausdruck "unabhängig voneinander" in der Definition von Gruppen und Resten bedeutet in diesem Dokument jeweils, dass mehrere vorkommende, aber in den Formeln gleich bezeichnete Gruppen jeweils unterschiedliche Bedeutungen aufweisen können.
Bevorzugt sind Epoxid-Flüssigharze der Formel (A-I). Es handelt sich um handelsüb- liehe Produkte, z.B. Araldite® GY 250, Araldite® PY 304, Araldite® GY 282 (Hunts- man, bzw. Hexion) oder D.E.R.® 331, D.E.R.® 330 oder D.E.R.® 332 (Dow) oder Epi- kote® 828 (Hexion).
In einer weiteren Ausführungsform können Epoxidharze verwendet werden, die sich aus der Umsetzung von Monophenolen und Epoxidharzen ergeben, wie sie beispielsweise durch Umsatz von p-Methoxyphenol und D.E.R. 332 erhältlich sind. Des Weiteren können auch unterschiedliche Epoxide mit einer Hydroxyether-Gruppe, hergestellt durch die Reaktion von (Poly-)Epoxiden mit einem Unterschuss von einwertigen Nukleophilen wie Carbonsäuren, Phenolen, Thiolen oder sek.-Aminen, eingesetzt werden. In einer weiteren Ausführungsform können auch Destillationsrückstände,
welche bei der Herstellung hochreiner destillierter Epoxidharze anfallen, eingesetzt werden. Derartige Destillationsrückstände wie z. B. Epilox® M850 enthalten deutlich höhere Konzentrationen an hydroxy haltigen Epoxyverbindungen als Standardepoxidharze.
Die Zusammensetzung kann bei Bedarf und je nach der resultierenden Viskosität mit weiteren Epoxidharzen verdünnt werden. Bevorzugt sind hierzu Diglycidylether von Bisphenol-A, Bisphenol-F sowie von Bisphenol-A/F, und weiter unten beschriebene epoxidgruppentragende Reaktivverdünner, insbesondere Hexandioldiglycidylether, Polypropylenglykoldiglycidylether und Trimethylolpropantriglycidylether.
Zum besseren Verständnis sind nachstehend schematisierte Grundstrukturen der in den Beispielen hergestellten Präpolymere vor und nach Zugabe des Epoxidharzes B abgebildet. Wie dem Fachmann bekannt, handelt es sich um komplexe Reaktionen von Ausgangsverbindungen, die bereits selbst Gemische darstellen, d.h. es werden nicht Verbindungen einheitlicher Molekülstruktur, sondern Gemische von Verbindungen mit unterschiedlichem Umsetzungsgrad gebildet. In diesem Sinne sind die nachstehenden Strukturen nur als schematische Grundtypen zu verstehen. Präpolymer aus MDI und PolyTHF 2000, kettenverlängert mit ethoxyliertem Bisphenol A aus Beispiel 1:
Präpolymer aus MDI und PolyTHF 2000, kettenverlängert mit ethoxyliertem Bisphenol A und teilweiser Blockierung mit Erisys GE35H aus Beispiel 2:
Präpolymer aus Beispiel 1 nach Umsetzung mit Epoxidharz B:
Präpolymer aus Beispiel 2 nach Umsetzung mit Epoxidharz B:
Die erfindungsgemäße Zusammensetzung, die A) nur das kettenverlängerte Präpo- lymer enthält, eignet sich als Schlagfestmacher. Durch den Zusatz des Epoxidharzes B wird eine einen Schlagfestmacher enthaltende Epoxidharz-Zusammensetzung erhalten, die als A-Komponente einer zwei komponentigen Epoxidharzzusammensetzung, insbesondere eines 2K Epoxidharzklebstoffs eingesetzt werden kann. Die Zusammensetzung kann nach Zugabe geeigneter Additive auch als einkomponentiger Epoxidharzklebstoff verwendet werden, was aber nicht bevorzugt ist.
Die A-Komponente wird naturgemäß mit einer B-Komponente, d.h. der Härterkomponente, des 2K Epoxidharzklebstoffs verwendet. Als Härter für Epoxidharzzusammensetzungen in der B-Komponente können z.B. Polyamine, Polymercaptane, Poly- amidoamine, aminofunktionelle Polyamin/Polyepoxid-Addukte eingesetzt werden, die dem Fachmann als Härter bestens bekannt sind.
Die Zusammensetzung kann ferner weitere Zusatzstoffe enthalten, wie sie z.B. für die A-Komponente eines 2K Epoxidharzklebstoffs üblich sind. Die Zusammensetzung kann z.B. mindestens einen zusätzlichen optionalen Schlagzähigkeitsmodifikator (SM)
umfassen. Die zusätzlichen Schlagzähigkeitsmodifikatoren (SM) können fest oder flüssig sein.
Beispiele für zusätzliche Schlagzähigkeitsmodifikatoren (SM) sind ein Flüssig- kautschuk (SM1), welcher ein carboxyl- oder epoxidterminiertes Acrylnitril/ Butadien- Copolymer oder ein Derivat davon ist. Derartige Flüssigkautschuke sind beispielsweise unter dem Namen Hypro® (früher Hycar®) CTBN und CTBNX und ETBN von Emerald Performance Materials LLC kommerziell erhältlich. Andere optionale Schlagzähigkeitsmodifikatoren (SM) sind Polyacrylatflüssigkautschuke (SM1), die z.B. als 20208-XPA von Rohm und Haas erhältlich sind.
In einer weiteren Ausführungsform kann der zusätzliche Schlagzähigkeitsmodifikator (SM) ein fester Schlagzähigkeitsmodifikator sein, welcher ein organisches ionenausgetauschtes Schichtmineral ist. Das ionengetauschte Schichtmineral kann ein ka- tionengetauschtes und/oder ein anionengetauschtes Schichtmineral sein. Bevorzugte kationengetauschte Schichtminerale sind dem Fachmann unter der Bezeichnung Or- ganoclay oder Nanoclay bekannt und sind kommerziell zum Beispiel unter den Gruppennamen Tixogel® oder Nanofil® (Südchemie), Cloisite® (Southern Clay Products) oder Nanomer® (Nanocor Inc.) oder Garmite® (Rockwood) erhältlich. Ein Beispiel für ein anionengetauschtes Schichtmineral ist ein Hydrotalcit, bei dem zumindest ein Teil der Carbonat-Anionen der Zwischenschichten durch organische Anionen ausgetauscht wurden.
In einer weiteren Ausführungsform ist der zusätzliche Schlagzähigkeitsmodifikator (SM) ein fester Schlagzähigkeitsmodifikator, welcher ein Blockcopolymer (SM2) ist. Beispiele sind Acrylat-Styrol-Acrylsäure (ASA)-Copolymere, erhältlich z.B. unter dem Namen GELOY® 1020 von GE Plastics. Besonders bevorzugte Blockcopolymere (SM2) sind Blockcopolymere aus Methacrylsäuremethylester, Styrol und Butadien. Derartige Blockcopolymere sind beispielsweise als Tri blockcopolymere unter der Gruppenbe- Zeichnung SBM von Arkema erhältlich.
In einer weiteren Ausführungsform ist der zusätzliche Schlagzähigkeitsmodifikator (SM) ein Core-Shell-Polymer (SM3). Bevorzugte Core-Shell-Polymere sind sogenannte MBS-Polymere, welche kommerziell unter dem Handelsnamen Clearstrength® von Arkema, Paraloid® von Dow (früher Rohm und Haas) oder F-351® von Zeon erhält- lieh sind. Besonders bevorzugt sind Core-Shell Polymerpartikel, die bereits als getrockneter Polymerlatex vorliegen. Beispiele hierfür sind GENIOPERL® M23A von Wacker mit Polysiloxankern und Acrylatschale, strahlungsvernetzte Kautschukpartikel der NEP Reihe, hergestellt von Eliokem, oder Nanoprene® von Lanxess oder Paraloid® EXL von Dow. Weitere vergleichbare Beispiele für Core-Shell-Polymere wer- den unter dem Namen Albidur® von Evonik Hanse GmbH, Deutschland, angeboten. Ebenso geeignet sind nanoskalige Silikate in Epoxid-Matrix, wie sie unter dem Handelnamen Nonopox von Evonik Hanse GmbH, Deutschland, angeboten werden.
In einer weiteren Ausführungsform ist der zusätzliche Schlagzähigkeitsmodifikator (SM) ein Umsetzungsprodukt (SM4) eines carboxylierten festen Nitrilkautschuks mit überschüssigem Epoxidharz.
Die Zusammensetzung kann selbstverständlich noch andere Bestandteile umfassen. Insbesondere sind dies Füllstoff (F), Reaktivverdünner (G), wie Epoxidgruppen- tragende Reaktivverdünner, Katalysatoren, Stabilisatoren, insbesondere Hitze- und/ oder Lichtstabilisatoren, Thixotropiermittel, Weichmacher, Lösungsmittel, mineralische oder organische Füllstoffe, Treibmittel, Farbstoffe und Pigmente, Korrosionsschutzmittel, Tenside, Entschäumer und Haftvermittler. Für diese Zusatzstoffe können alle in der Technik bekannten in den üblichen Mengen eingesetzt werden.
Bei den Füllstoffen (F) handelt es sich z.B. bevorzugt um Glimmer, Talk, Kaolin, Wol- lastonit, Feldspat, Syenith, Chlorit, Bentonit, Montmorillonit, Calciumcarbonat (gefällt oder gemahlen), Dolomit, Quarz, Kieselsäuren (pyrogen oder gefällt), Cristobalit, Cal- ciumoxid, Aluminiumhydroxid, Magnesiumoxid, Keramikhohlkugeln, Glashohlkugeln, organische Hohlkugeln, Glaskugeln, Farbpigmente. Als Füllstoff (F) sind sowohl die
organisch beschichteten als auch die un beschichteten kommerziell erhältlichen und dem Fachmann bekannten Formen gemeint.
Vorteilhaft beträgt der Gesamtanteil des gesamten Füllstoffs (F) 3 bis 50 Gewichts- %, vorzugsweise 5 bis 35 Gewichts-%, insbesondere 5 bis 25 Gewichts-%, bezogen auf das Gewicht der gesamten Zusammensetzung (A-Komponente und B- Komponente).
Bei den Reaktivverdünnern (G) handelt es sich insbesondere um:
- Glycidylether von monofunktionellen gesättigten oder ungesättigten, verzweigten oder unverzweigten, zyklischen oder offenkettigen C4-C3o-Alkoholen, insbesondere ausgewählt aus der Gruppe bestehend aus Butanolglycidylether, Hexanolglycidyl- ether, 2-Ethylhexanolglycidylether, Allylglycidylether, Tetrahydrofurfuryl- und Fur- furylglycidylether, Trimethoxysilylglycidylether.
- Glycidylether von difunktionellen gesättigten oder ungesättigten, verzweigten oder unverzweigten, zyklischen oder offenkettigen C2-C3o-Alkoholen, insbesondere ausgewählt aus der Gruppe bestehend aus Ethylenglykol-, Butandiol-, Hexandiol-, Octandiolgylcidylether, Cyclohexandimethanoldigylcidylether und Neopentylglycoldi- glycidylether.
- Glycidylether von tri- oder polyfunktionellen, gesättigten oder ungesättigten, verzweigten oder unverzweigten, zyklischen oder offenkettigen Alkoholen wie epoxi- diertes Rhizinusöl, epoxidiertes Trimethylolpropan, epoxidiertes Pentaerythrol oder Polyglycidylether von aliphatischen Polyolen wie Sorbitol, Glycerin oder Trimethylolpropan.
- Glycidylether von Phenol- und Anilinverbindungen, insbesondere ausgewählt aus der Gruppe bestehend aus Phenylglycidylether, Kresylglycidylether, p-tert.-Butyl- phenylglycidylether, Nonylphenolglycidylether, 3-n-Pentadecenylglycidylether (aus Cashewnuss-Schalen-Öl), N, N-Diglycidylanilin und Triglycdiyl von p-Aminophenol. - Epoxidierte Amine wie N, N-Diglycidylcyclohexylamin.
- Epoxidierte Mono- oder Dicarbonsäuren insbesondere ausgewählt aus der Gruppe bestehend aus Neodecansäureglycidylester, Methacrylsäureglycidylester, Benzoe-
säureglycidylester, Phthalsäure-, Tetra- und Hexahydrophthalsäurediglycidylester und Diglycidylester von dimeren Fettsäuren sowie Terephthalsäure- und Trimelit- säuregylcidylester.
- Epoxidierte di- oder trifunktionelle, nieder- bis hochmolekulare Polyetherpolyole, insbesondere Polyethylenglycoldiglycidylether oder Polypropyleneglycol-diglycidyl- ether.
Besonders bevorzugt sind Hexandioldiglycidylether, Kresylglycidylether, p-tert- Butylphenylglycidylether, Polypropylenglycoldiglycidylether und Polyethylenglycoldi- glycidylether.
Die Zusammensetzung eignet sich bestens als A-Komponente eines 2K-Epoxid- Klebstoffs und wird bevorzugt zum Verkleben von Windmühlen, insbesondere Windmühlen-Rotorblättern, verwendet. Im Fall von 2K Klebstoffen kann die Aushärtung bei Raumtemperatur im Lauf von einigen Tagen bis ca. 1 Woche erfolgen aber auch ein beschleunigtes Aushärtungsregime wie z. B. 4h RT gefolgt von 30 min 60°C oder 85°C soll anwendbar sein. Für das Verkleben von Windmühlen, insbesondere Windmühlen-Rotorblättern, wird bevorzugt bei einer Temperatur von etwa 65°C bis 75°C gehärtet.
Die erfindungsgemäße Zusammensetzung, die das Epoxidharz B umfasst wird bevorzugt in einem zweistufigen Verfahren hergestellt. Hierfür werden zunächst die Komponenten a), b) und c) und gegebenenfalls d) in einem Reaktor umgesetzt, um das kettenverlängerte Präpolymer zu erhalten. Für die Umsetzung können Katalysatoren wie DBTL zugesetzt werden. Die Umsetzung erfolgt bevorzugt bei erhöhter Temperatur, z.B. bei mehr als 45°C. In einem zweiten Reaktor wird eine Harzcharge, umfassend und bevorzugt bestehend aus dem Epoxidharz B, entlüftet und gegebenenfalls entwässert. In diese Charge wird das bevorzugt noch warme Präpolymer eingeleitet und umgesetzt. Die Umsetzung erfolgt ebenfalls bevorzugt bei erhöhter Temperatur, z.B. bei mehr als 45°C.
Der hergestellten Zusammensetzung können weitere Zusatzstoffe zugemischt werden, die für die A-Komponente eines 2K-Epoxidharzklebers üblich sind. Beispiele für solche Zusatzstoffe wurden vorstehend aufgeführt. Beispiele
Im Folgenden werden einige Beispiele aufgeführt, welche die Erfindung weiter veranschaulichen, den Umfang der Erfindung aber in keiner Weise beschränken sollen. Sofern nicht anders angegeben, beziehen sich alle Anteile und Prozentsätze auf das Gewicht.
Bestimmung des Isocyanatqehalts:
Der Isocyanatgehalt wurde in Gew. % mittels einer Rücktitration mit im Über- schuss eingesetztem Di-n-butylamin und 0,1 M Salzsäure bestimmt. Alle Best- immungen wurden halbmanuell auf einem Mettler-Toledo Titrator des Typs T70 mit automatischer potentiometrischer Endpunktbestimmung durchgeführt. Dazu wurden jeweils 600-800 mg der zu bestimmenden Probe unter Erwärmen in einer Mischung aus 10 ml Isopropanol und 40 ml Xylol gelöst und anschließend mit einer Lösung von Dibutylamin in Xylol umgesetzt. Überschüssiges Di-n-butylamin wurde mit 0,1M Salzsäure titriert und daraus der Isocyanatgehalt berechnet.
Tabelle 1
Beispiel 1
A) Präpolymer 1
200 g PolyTHF 2000 und 40 g Simulsol BPIE wurden in einem Vakuummischer 1 Stunde unter Vakuum bei 90 °C entgast und entwässert. Dann wurde die Charge im Vakuum auf 70°C abgekühlt. Es wurden 85,6 g verflüssigtes MDI zugegeben. Man ließ die Charge ohne Katalysator 1 Stunde bei 70°C reagieren. Dann wurde auf 60°C abgekühlt. Anschließend wurden 0,1 g DBTL zugegeben. Die Reaktion wurde im Va¬ kuum bei 60 °C bis zu einem finalen NCO-Gehalt von 3,2-3,4% fortgesetzt (Dauer etwa 1 h).
B) Epoxyharz 1
650 g DER®331 (alternativ Epikote®828 LVEL) wurden in einem Vakuummischer 1 Stunde unter Vakuum bei 90 °C entgast und entwässert. Das Harz wurde auf 80°C
abgekühlt. 194 g von vorstehend hergestelltem Präpolymer 1 wurden in das entgaste und entwässerte Harz eingeleitet. Man ließ die Charge im Vakuum bei 70°C auf einen finale NCO-Gehalt von <0,05% reagieren (etwa 3 Stunden). Das erhaltene Epo- xyharz hat ein theoretisches Epoxy-Äquivalentgewicht von 240 g/mol.
Beispiel 2
A) Präpolymer 2 160 g PolyTHF 2000, 40 g Erisys GE 35 H und 40 g Simulsol BPIE wurden in einem Vakuummischer 1 Stunde unter Vakuum bei 90 °C entgast und entwässert. Dann wurde das Polyol im Vakuum auf 70°C abgekühlt. Es wurden 86,8 g verflüssigtes MDI zugegeben. Man ließ die Charge ohne Katalysator 1 Stunde bei 70°C reagieren. Dann wurde die Formulierung auf 60°C abgekühlt. Anschließend wurden 0,1 g DBTL zugegeben. Die Reaktion wurde im Vakuum bei 60 °C bis zu einem finalen NCO- Gehalt von 3,1-3,3% fortgesetzt (Dauer etwa 30 min).
B) Epoxyharz 2 668 g DER®331 (alternativ Epikote®828 LVEL) wurden in einem Vakuummischer 1 Stunde unter Vakuum bei 90 °C entgast und entwässert. Das Harz wurde auf 80°C abgekühlt. 157 g von vorstehend hergestelltem Präpolymer 2 wurden in das entgaste und entwässerte Harz eingeleitet. Man ließ die Charge im Vakuum bei 70°C auf einen finale NCO-Gehalt von <0,05% reagieren (etwa 3 Stunden). Das erhaltene Epo- xyharz hat ein theoretisches Epoxy-Äquivalentgewicht von 233 g/mol.
Beispiele 3 und 4
Die vorstehend hergestellten Epoxyharze 1 und 2 wurden für die Formulierung einer A-Komponente 1 bzw. 2 gemäß nachstehender Tabelle 2 verwendet und in Verbindung mit einem üblichen Härter gemäß nachstehender Tabelle 2 untersucht. Die er-
findungsgemäße A-Komponente und der Härter wurden in einer Mischvorrichtung (Speedmixer®) in einem Gewichtsverhältnis von 2: 1 gemischt und dann 4 Stunden bei 70°C gehärtet. Anschließend wurden die mechanischen Eigenschaften des gehärteten Produkts untersucht. Obwohl die erfindungsgemäßen A-Komponenten 1 und 2 eine niedrigere Viskosität im Vergleich zu üblichen Handelsprodukten (z.B. Kane Ace®MX 120) aufweisen, sind die mechanischen Eigenschaften sehr gut.
Tabelle 2
Probekörper H30 + ZE, 1,5 mm, 0,3 mm Klebeschicht