Beschreibung Titel
Verfahren und Vorrichtung zum Abspeichern einer Weckinformation in
Teilnehmern eines CAN-Bussystems
Stand der Technik
Die Erfindung geht aus von einem Verfahren und einer Vorrichtung zum
Aufwecken von Teilnehmern eines CAN-Bussystems gemäß den Oberbegriffen der unabhängigen Ansprüche.
Beispielsweise aus den Normen der Familie ISO 11898-1 bis -5 ist das Controller Area Network (CAN) sowie eine als„Time Triggered CAN" (TTCAN) bezeichnete Erweiterung des CAN bekannt. Das beim CAN verwendete
Medienzugriffssteuerverfahren beruht auf einer bitweisen Arbitrierung. Die Teilnehmerstationen können gleichzeitig beginnen, eine Nachricht über den Bus zu übertragen. Die gesendeten Nachrichten weisen eine Kennung auf, welche unmittelbar nach einem einzelnen„Start of Frame"-Bit übermittelt wird. Bei der bitweisen Arbitrierung können die Teilnehmerstationen beim Senden der zur Kennung gehörigen Bits gleichzeitig den logischen Zustand (0 oder 1) des Busses ermitteln. Entspricht der Wert eines von einer ersten Teilnehmerstation gesendeten Bits nicht dem ermittelten logischen Zustand des Busses, so hat eine andere Teilnehmerstation offenbar eine Nachricht mit höherer Priorität gesendet und die erste Teilnehmerstation beendet daher den Sendezugriff auf den Bus. Durch die bitweise Arbitrierung wird eine zerstörungsfreie Übertragung derjenigen Nachricht über den Bus erreicht, die das Arbitrierungsverfahren gewinnt.
Mit der zunehmenden Elektronisierung moderner Fahrzeuge und dem Einzug zusätzlicher Systeme zur Verbesserung beispielsweise der Fahrsicherheit oder des Fahrkomforts wachsen kontinuierlich die Anforderungen bezüglich des Verbrauches an elektrischer Energie. Gleichzeitig besteht die Notwendigkeit, den Energieverbrauch zu begrenzen, um ökologischen und gesetzgeberischen Anforderungen gerecht zu werden. Auch vor dem Hintergrund der zunehmenden Einführung von elektrisch angetriebenen Fahrzeugen ist es angezeigt, den Energieverbrauch durch die Steuerungs-, Regelungs-, Sicherheits-, und
Komfortsysteme in Grenzen zu halten, da die verbrauchte elektrische Energie sich direkt auf die verfügbare Fahrzeugreichweite auswirkt.
Daher ist es in neuen Fahrzeugen vorgesehen, einzelne Busteilnehmer oder Gruppen von Busteilnehmern ganz oder teilweise in einen Ruhezustand zu versetzen, wenn die von ihnen ausgeübte Funktion oder die jeweilige
Teilfunktionalität nicht benötigt wird. Damit geht die Anforderung einher, im Ruhezustand befindliche Busteilnehmer gezielt wieder - ganz oder teilweise - aufzuwecken beziehungsweise zu aktivieren, wenn die im Ruhezustand befindliche Funktion oder Teilfunktionalität wieder benötigt wird.
Die Patentanmeldung DE 103 58 584 AI offenbart in diesem Zusammenhang eine Vorrichtung und ein Verfahren zum selektiven Aufwecken von Teilnehmern eines Bussystems, bei welcher ein Erfassungsmittel, insbesondere ein Zähler vorgesehen ist, der wenigstens eine vorgegebene Signaleigenschaft der auf dem Bussystem übermittelten Signale erfasst und bei Erreichen einer vorgebbaren Anzahl den weiteren Aufweckvorgang einleitet.
Die Patentanmeldung DE 102 25 578 AI offenbart ein Verfahren und eine Vorrichtung zur selektiven Aktivierung von Busteilnehmern, das sich durch Vorhalten eines separaten Spannungsreglers für den im Busteilnehmer vorhandenen Protokollcontroller auszeichnet. Dadurch kann bei Auftreten von Buskommunikation zunächst der Protokollcontroller ohne den zugehörigen Applikationscontroller geweckt werden, der dann zum Vergleich der auf dem Bus vorliegenden Nachrichten mit einer oder mehreren vorab abgespeicherten Referenznachrichten zur Verfügung steht. Bei Übereinstimmung wird
nachfolgend der Applikationscontroller und damit der gesamte Busteilnehmer geweckt.
Offenbarung der Erfindung
Bei den genannten Vorrichtungen aus dem Stand der Technik liegt nach erfolgtem Weckvorgang die Information, durch welches Signal oder welche Nachricht der Weckvorgang ausgelöst wurde, nicht mehr vor. Dies kann von Nachteil sein, insbesondere dann, wenn unterschiedliche Nachrichten zu unterschiedlichen Eigenschaften des aufgeweckten Busteilnehmers führen sollen. Beispielsweise wenn unterschiedliche Wecknachrichten zum Aufwecken unterschiedlicher Teilfunktionalitäten herangezogen werden sollen, liefert der Stand der Technik also nicht in jeder Hinsicht befriedigende Ergebnisse, da nach erfolgtem Aufweckvorgang keine Information über den Inhalt der Nachricht, welche zum Aufwecken geführt hat, verfügbar ist. Diese Information könnte bei
Vorliegen genutzt werden, um den Aufweckvorgang je nach Grund des
Aufweckens, also je nach angeforderter Funktionalität, anzupassen.
Der vorliegenden Erfindung liegt daher ausgehend vom genannten Stand der Technik die Aufgabe zu Grunde, eine Möglichkeit bereitzustellen, um nach erfolgtem Aufweckvorgang den Inhalt der erfolgreichen Weckinformation weiter zur Verfügung zu stellen. Diese Aufgabe wird gelöst von der Vorrichtung und dem zugehörigen Verfahren gemäß den unabhängigen Ansprüchen. Im Folgenden wird die Erfindung mit ihren Vorteilen anhand von Zeichnungen und Ausführungsbeispielen beschrieben. Vorteilhafte Ausprägungen sind durch die abhängigen Unteransprüche beschrieben. Der Gegenstand der Erfindung ist nicht auf die dargestellten und geschilderten Ausführungsbeispiele beschränkt. Vorteile der Erfindung
In einem vorteilhaften Anwendungsfall könnte ein Türsteuergerät in einem Kraftfahrzeug zu verschiedenen Fahrzeugfunktionalitäten eine Teilfunktion beitragen, wie z.B. zur Funktionalität Zentralverriegelung die Betätigung des Türschlosses, zu bestimmten Sicherheitsfunktionalitäten ein automatisches
Schließen des Fensters, oder zu Konnfortfunktionalitäten eine bestimmte
Außenspiegelverstellung wie z.B. das automatische Einklappen. Je nach aktuell vorliegendem Fahrzeugzustand sind unterschiedliche dieser Funktionalitäten aktiviert. Beispielsweise könnte die Zentralverriegelung oberhalb eine
bestimmten Grenzgeschwindigkeit abgeschaltet werden, oder eine
Sicherheitsfunktionalität erst oberhalb einer Geschwindigkeitsschwelle aktiviert werden. Eine Komfortfunktionalität wie das Einklappen der Außenspiegel könnte beispielsweise nur im Stand ausführbar sein. Dementsprechend sind also je nach Fahrzeugzustand unterschiedliche Teilfunktionen beziehungsweise Beiträge des Türsteuergerätes erforderlich und unter geeigneten Bedingungen kann das Türsteuergerät vollständig in einen Ruhezustand versetzt werden. Es ist sinnvoll, beim Aufwecken des Türsteuergerätes Teilfunktionen separat aktivieren zu können. Hierfür ist es vorteilhaft, wenn dem Türsteuergerät die Information vorliegt, durch welche Wecknachricht beziehungsweise für welche Funktionalität der Weckvorgang durchgeführt wurde.
Ein weiteres Beispiel sind Einparksysteme, deren Funktionalitäten abhängig vom Fahrzeugzustand unterschiedlich bereitgestellt werden müssen. Beispielsweise müssen die Sensoren und die Auswertesteuereinheit üblicherweise beim
Einlegen des Rückwärtsgang vollständig aktiviert werden. Im normalen
Fahrbetrieb werden hingegen die Sensoren je nach Geschwindigkeit
möglicherweise gar nicht oder nur teilweise benötigt, etwa zum Vermessen einer Parklücke oder zur Überwachung des toten Winkels, und die
Auswertesteuereinheit muss abweichende oder eingeschränkte Funktionalitäten ausführen. Auch hier kann es daher sinnvoll sein, ausgehend vom Ruhezustand Teilfunktionen des Einparksystems separat aktivieren zu können. Wieder ist es vorteilhaft, wenn dem Parksteuergerät die Information vorliegt, durch welche Wecknachricht beziehungsweise für welche Funktionalität der Weckvorgang durchgeführt wurde.
Weitere vorteilhafte Einsatzmöglichkeiten der erfindungsgemäßen Vorrichtung im Fahrzeug sind ebenfalls denkbar.
Ausgehend von einem Verfahren und einer Vorrichtung zum Aufwecken von Teilnehmern eines CAN- Bussystems aus dem Stand der Technik, bei welcher
geeignete erste Mittel vorgesehen sind, um die empfangene Weckinformation selektiv auszuwerten, und bei welcher nur bei Vorliegen einer für die jeweilige Teilnehmerstation vorgegebenen oder vorgebbaren Weckinformation der Aufweckvorgang eingeleitet wird, ist vorteilhaft an der erfindungsgemäßen Vorrichtung, dass Speichermittel vorgesehen sind, um im Falle, dass der Aufweckvorgang eingeleitet wird, die hierfür ausgewertete Weckinformation ganz oder teilweise abzuspeichern.
Weiterhin von Vorteil ist es, dass in der Vorrichtung geeignete weitere Mittel vorgesehen sind, so dass abhängig von der abgespeicherten Weckinformation unterschiedliche Teilfunktionalitäten der Teilnehmerstation und / oder unterschiedliche Applikationscontroller und / oder unterschiedliche Betriebsmodi des wenigstens einen Applikationscontrollers aktiviert werden.
Diese weiteren Mittel können so eingerichtet sein, dass wenigstens einem Applikationscontroller der Teilnehmerstation Lesezugriff auf die abgespeicherte Weckinformation zur Verfügung gestellt wird. Dadurch wird eine schnelle Verfügbarkeit der Weckinformation für den Applikationscontroller erreicht.
In einer anderen Ausführungsform können die weiteren Mittel auch so eingerichtet sein, dass die abgespeicherte Weckinformation dem
Kommunikationscontroller zugeführt wird. Dadurch erreicht die Weckinformation den Applikationcontroller zeitverzögert als normale Busnachricht, was den Aufwand zur Einrichtung des Verfahrens im Applikationscontroller reduziert.
Die weiteren Mittel umfassen im zuletzt geschilderten Fall wenigstens einen Kodierer zur Umsetzung der abgespeicherten Weckinformation in ein serielles Eingangssignal für den Kommunikationscontroller. Ein Umschalter zur
Umschaltung des Eingangssignals für den Kommunikationscontroller zwischen dem auf dem Bus vorliegenden Signal und dem vom Kodierer generierten seriellen Signal ist vorteilhaft, um Kollisionen zwischen eintreffenden Bussignalen und der vom Kodierer bereitgestellten Weckinformation am Eingang des
Kommunikationscontrollers zu vermeiden.
Die ersten Mittel, welche vorgesehen sind, um die empfangene Weckinformation selektiv auszuwerten, umfassen vorteilhafter Weise einen Dekodierer, der die
serielle Nachricht in einen Empfangsspeicherbereich einträgt, den genannten Empfangsspeicherbereich, eine Filterspeichereinheit und eine Vergleichseinheit. Auf diese Weise ist ein schneller und sicherer Vergleich der empfangenen Nachricht mit den Einträgen der Filterspeichereinheit möglich.
Zeichnungen
Die Erfindung wird im weiteren anhand der Zeichnungen näher erläutert.
Figur 1 zeigt schematisch ein Bussystem mit Busteilnehmern, welche die erfindungsgemäße Vorrichtung aufweisen.
Figur 2 zeigt ein vereinfachtes Blockschaltbild einer erfindungsgemäßen
Vorrichtung.
Figur 3 zeigt ein zweites Ausführungsbeispiel des Wecknachrichtenspeichers, welcher ein wesentliches Element der vorliegenden Erfindung ist.
Figur 4 zeigt ein zweites Ausführungsbeispiel des Wecknachrichtenspeichers, welcher ein wesentliches Element der vorliegenden Erfindung ist.
Beschreibung der Ausführungsbeispiele
In Figur eins ist ein Bussystem 100 mit vier Busteilnehmern 110, 120, 130, 140 dargestellt. Jeder Busteilnehmer weist eine erfindungsgemäße Vorrichtung 111, 121, 131, 141 auf, durch welche er mit der Busleitung verbunden ist. Die
Vorrichtung steht in Verbindung mit einem Kommunikationscontroller, der mit 112, 122, 132, 142 bezeichnet ist. Darüber hinaus weisen die verschiedenen Busteilnehmer Applikationscontroller auf, welche mit 113, 123, 124, 134, und 145 bezeichnet sind. Die Applikationscontroller sind in diesem Beispiel zur
Ausführung von einer oder mehreren Funktionen eingerichtet, und gehören zu einem oder mehreren Teilnetzen. Jedes Teilnetz dient in diesem Zusammenhang der Bereitstellung einer bestimmten Funktionalität im Fahrzeugverbund.
Die Applikationscontroller 113 und 123 liefern im hier dargestellten Beispiel gemeinsam die Funktionalität A, die Applikationscontroller 124 und 134 liefern gemeinsam die Funktionalität B und der Applikationscontroller 145 alternativ die Funktionalität C oder D. Natürlich könnte in einer anderen Ausführungsform auch ein Applikationscontroller zu mehreren Funktionalitäten beitragen.
Der Vorteil der vorliegenden Erfindung lässt sich am Beispiel des Busteilnehmers 120 illustrieren: Wird davon ausgegangen, dass unter bestimmten Bedingungen die Funktionalitäten A und B nicht benötigt werden, so kann der Busteilnehmer in in diesen Fahrsituationen abgeschalten beziehungsweise in einen Ruhezustand versetzt werden, da er nicht benötigt wird. Tritt nun eine Situation ein, in welcher die Funktionalität A erforderlich ist, so versendet einer der aktiven Busteilnehmer, beispielsweise der Teilnehmer 110, eine Wecknachricht. Der Busteilnehmer 120 befindet sich im Ruhezustand. Seine Busanschlusseinheit 121, welche die erfindungsgemäße Vorrichtung darstellt, beobachtet im Ruhezustand den Nachrichtenverkehr auf dem Bus. Sie analysiert die empfangene Wecknachricht und stellt fest, dass es sich um eine für den Busteilnehmer 120 relevante
Wecknachricht handelt. Dementsprechend aktiviert sie den
Kommunikationscontroller 122 und einen oder mehrere Applikationscontroller. Weiterhin stellt Sie den Inhalt der empfangenen Wecknachricht in einem dafür vorgesehenen Speicherbereich zur Verfügung. Dadurch, dass die
Weckinformation im Busteilnehmer verfügbar ist, kann selektiv nur der
Applikationscontroller 123, welcher zur Ausführung der Funktionalität A.
erforderlich ist, aufgeweckt werden, während der Applikationscontroller 124 im Ruhezustand verbleibt.
Am Beispiel des Busteilnehmers 140 kann eine weitere Einsatzmöglichkeit der erfindungsgemäßen Vorrichtung dargestellt werden: wie bereits dargestellt, kann der Applikationscontroller 145 alternativ die Funktionalität C oder D ausführen. Ausgehend von einer Situation, in der keine der beiden Funktionalitäten benötigt wird, befindet sich der Busteilnehmer 140 im Ruhezustand. Tritt eine Situation ein, in welcher die Funktionalität C erforderlich ist, so versendet ein
Busteilnehmer eine entsprechende Wecknachricht, welche durch die
erfindungsgemäße Vorrichtung 141 im Busteilnehmer 140 ausgewertet und erfindungsgemäß in einem geeigneten Speicherbereich abgespeichert wird. Der
Applikationscontroller 145 wird gestartet und kann nun die gespeicherte
Weckinformation auswerten beziehungsweise einlesen und die zugehörige Funktionalität C aufnehmen. Ist die Funktionalität D angefordert, wird eine abweichende Wecknachricht versendet und erfindungsgemäß abgespeichert. Der Applikationscontroller 145 wertet die abgespeicherte Weckinformation aus oder sie wird ihm von der erfindungsgemäßen Vorrichtung 141 zugeführt, und als Ergebnis übernimmt er die abweichende Funktionalität D.
Figur 2 stellt ein vereinfachtes Blockschaltbild eines Ausführungsbeispiels der erfindungsgemäßen Vorrichtung 121 dar. Sie enthält als Kernstück eine
Kontrolleinheit 210, welche die Aufweckeinheit 220 umfasst. Die Kontrolleinheit 210 steht in Verbindung mit drei Schnittstelleneinheiten 230, 240 und 250, wobei diese im vorliegenden Beispiel jeweils die Schnittstellen zu einem
Applikationscontroller, zu einem Kommunikationscontroller und zu einem
Spannungsregler darstellen. Die zugehörigen Anschlüsse sind beispielhaft mit SPI, TxD, RxD, und INH bezeichnet. Eine oder mehrere dieser
Schnittstelleneinheiten können in anderen Ausführungsformen auch mehrfach vorgesehen sein, wenn beispielsweise mehrere Applikationscontroller mit der Kontrolleinheit 210 beziehungsweise der Aufweckeinheit 220 in Verbindung stehen. Die Kontrolleinheit 210 ist weiterhin verbunden mit der Empfangseinheit 260, sowie mit der Sendeeinheit 270. Diese stehen wiederum in Verbindung mit den Busleitungen des Bussystems 100. Schließlich weist die Kontrolleinheit noch einen lokalen Weckanschluss auf, der mit LWU bezeichnet ist.
Im normalen Betriebsmodus empfängt die Vorrichtung 121 Bussignale über die Empfangseinheit 260 und gibt diese über die Schnittstelleneinheit 240 und die Leitung RxD seriell an den Kommunikationscontroller. Im Sendefall empfängt die Vorrichtung auf der Leitung RxD serielle Signale vom Kommunikationscontroller und überträgt diese über die Sendereinheit 270 auf die Busleitungen. Im
Ruhezustand des Busteilnehmers ist beispielsweise nur die Empfangseinheit 260 und die Kontrolleinheit 210 mit der Aufweckeinheit 220 aktiv. Ein Aufwecken des Busteilnehmers ist durch verschiedene Wecksignale möglich: beispielsweise kann durch den lokalen Weckanschluss der Busteilnehmer aktiviert werden. Von Interesse für die vorliegende Erfindung ist das Aufwecken durch eine
Busnachricht. Wird im Ruhezustand eine Nachricht empfangen, so wird diese
über die Empfangseinheit 160 an die Aufweckeinheit 220 weitergeleitet, dort decodiert und ganz oder teilweise abgespeichert und mit einer oder mehreren vorgegebenen Wecknachricht verglichen. Bei Übereinstimmung erfolgt ein Aufwecken des Busteilnehmers durch die Schnittstelleneinheit 250 und den INH- Anschluss, welcher mit einem geeigneten Mittel, beispielsweise einem
Spannungsregler in Verbindung steht.
Dadurch, dass die Weckinformation abgespeichert wurde und für den
Busteilnehmer zur Verfügung steht, kann der Aufweckvorgang abhängig vom Inhalt der Weckinformation gemacht werden. Es können also beispielsweise abhängig von der Weckinformation unterschiedliche Applikationscontroller aktiviert werden oder unterschiedliche Funktionen vom Applikationscontroller ausgeführt werden. Dies kann etwa dadurch umgesetzt werden, dass über die Schnittstelleneinheit 250 zwei Spannungsregler angesteuert werden, welche zwei Applikationscontroller aufwecken, indem sie sie mit Spannung versorgen. Es können alternativ auch zwei Schnittstelleneinheiten hierfür vorgesehen sein. Jeder der Applikationscontroller fragt während des Aufweckvorganges oder nach dessen Abschluss den Inhalt des Speicherbereiches ab, der die Weckinformation enthält.
Sollen abhängig von der Weckinformation unterschiedliche Applikationscontroller aktiviert werden, so wird bei Übereinstimmung der aktive Zustand beibehalten, während bei Nichtübereinstimmung der betreffende Applikationscontroller wieder einen Ruhezustand einnimmt, indem er beispielsweise einen Befehl zum
Herunterfahren der Versorgungsspannung über eine geeignete Schnittstelle an den zuständigen Spannungsregler abgibt. Sollen abhängig von der
Weckinformation auf dem oder den Applikationscontrollern unterschiedliche Funktionen als Beitrag zu bestimmten Fahrzeugfunktionalitäten aktiviert werden, so wird der aktive Zustand von allen Applikationscontrollern beibehalten, es werden jedoch abhängig vom Inhalt des Speicherbereiches, der die
Weckinformation enthält, von dem einem oder den mehreren
Applikationscontrollern unterschiedliche Programme ausgeführt.
Figur 3 zeigt ein Ausführungsbeispiel für den schematischen Aufbau der Aufweckeinheit 220, welche Mittel für das erfindungsgemäße Abspeichern
Weckinformation beinhaltet. Die von der Empfangseinheit 260 seriell
empfangene Wecknachricht wird in einer hierfür vorgesehenen Dekodiereinheit 340 decodiert und in den Empfangsspeicherbereich 330 abgelegt. Es können auch lediglich Teile der Wecknachricht abgelegt werden, sofern diese Teile die zur Auswertung und Wiederherstellung der Weckinformation notwendigen Bestandteile umfassen. Der Filterspeicherbereich 310 enthält Filterinformationen, welche beispielsweise die möglichen vorgegebenen Wecknachrichten oder die relevanten Bestandteile umfassen. In der dafür eingerichteten Vergleichseinheit 320 wird ein Vergleich der empfangenen Nachricht im Empfangsspeicherbereich 330 mit den Filterinformationen aus dem Filterspeicherbereich 310 durchgeführt. Bei positivem Ergebnis, wenn also die empfangene Nachricht eine der vorgegebenen Wecknachrichten ist, erfolgt einerseits der Aufweckvorgang, beispielsweise eine Aktivierung des Spannungsreglers über die Schnittstelle 250. Andererseits wird die als gültig erkannte, im Empfangsspeicherbereich 330 ganz oder teilweise vorliegende Wecknachricht in den hierfür vorgesehenen
Weckinformationsspeicherbereich 350 übertragen. In der dargestellten
Ausführungsvariante hat der Applikationscontroller über die Schnittstelle 230 direkten Zugriff auf den Weckinformationsspeicherbereich 350. Die
Weckinformation kann also vom Applikationscontroller ausgelesen und ausgewertet werden. Auf diese Weise erhält der Applikationscontroller Aufschluß über die Weckinformation, welche zum Aufwecken geführt hat, und kann entsprechende Reaktionen ausführen, beispielsweise festgelegte Teilfunktionen aktivieren und / oder andere Applikationscontroller aufwecken und / oder selbst wieder einen Ruhezustand einnehmen.
Ein Auslesen des Empfangsspeicherbereiches 330 durch den
Applikationscontroller, um Aufschluß über die Weckinformation, welche zum Aufwecken geführt hat, zu erhalten, hat demgegenüber den Nachteil, dass der Empfangsspeicherbereich 330 durch nachfolgend empfangene Nachrichten überschrieben werden kann, die keine für den Busteilnehmer relevanten
Wecknachrichten darstellen. Durch den Übertrag der Weckinformation in den Weckinformationsspeicherbereich 350 nach erfolgreicher Prüfung durch die Vergleichseinheit 320 wird demgegenüber die vorteilhafte Wirkung erzielt, dass dem Applikationscontroller die Nachricht, welche zum Aufwecken des
Busteilnehmers geführt hat, auch nach Eintreffen weiterer Nachrichten über den Bus weiter zur Verfügung steht.
Figur 4 stellt ein weiteres Ausführungsbeispiel für den schematischen Aufbau der Aufweckeinheit 220 dar. In diesem Fall erfolgt kein direkter Zugriff des
Applikationscontrollers auf den Weckinformationsspeicherbereich 350 über die Schnittstelle 230, sondern die dort abgespeicherte Weckinformation wird durch eine dafür eingerichtete Codierungseinheit 360 wieder serialisiert und über den Umschalter 370 und die Schnittstelleneinheit 240 an den
Kommunikationscontroller beziehungsweise dessen RxD- Eingang seriell übertragen. Der Kommunikationscontroller gibt die enthaltenen Informationen wie üblich aufbereitet an den Applikationscontroller weiter. Der Applikationscontroller empfängt in diesem Fall also die im Weckinformationsspeicherbereich 350 abgespeicherte Weckinformation nach erfolgtem Aufweckvorgang verzögert als gewöhnliche Nachricht über den Kommunikationscontroller, wodurch
Zusatzaufwand zur Einrichtung des Direktzugriffes vom Applikationscontroller auf den Weckinformationsspeicherbereich 350, der im Ausführungsbeispiel der Figur 3 notwendig ist, entfällt. Dafür steht in dem Beispiel aus Figur 3 dem
Applikationscontroller die Weckinformation in der Regel schneller zur Verfügung, als dies im Ausführungsbeispiel der Figur 4 der Fall ist. Die beiden Möglichkeiten sind vor diesem Hintergrund gegeneinander abzuwägen.