Beschreibung
Titel
Verfahren zum Bestimmen einer Korrekturkennlinie
Die Erfindung betrifft ein Verfahren und eine Anordnung zum Bestimmen einer Korrekturkennlinie.
Stand der Technik
Sogenannte selbstlernende Funktionen sind dazu ausgebildet, während des Betriebs einer Common-Rail-Einspritzanlage die Eigenschaften und/oder die Toleranzlage sowie die Drift über die Lebensdauer einer Komponente der Einspritz- anlage zu erfassen, zu speichern und entsprechende Korrekturwerte zu berechnen, was bspw. in der Druckschrift DE 10 2004 006 694 A1 offenbart ist.
Weiterhin sind Einrichtungen zur Kontrolle des Kraftstoffdrucks bekannt, die keine Zumesseinheit (ZME) aufweisen und bei denen eine Kraftstoffpumpe (EKP) direkt als Stellglied für die Raildruckregelung verwendet wird. Bei diesen Einrichtungen ergibt sich aus dem Zusammenspiel verschiedener Komponenten, zum Beispiel der EKP, der Hochdruckpumpe, der EDC und den Leitungen als charakteristische Kennlinie für die Hochdruckregelung eine sogenannte Pumpenkennlinie.
Die Druckschrift DE 10 2006 000 238 A1 beschreibt eine Steuerungsvorrichtung für ein Kraftstoffzufuhrsystem, das einen Common-Rail-Speicher für Kraftstoff aufweist, der einer Kraftmaschine durch eine Einspritzung zugeführt wird. Eine hier vorgesehene Lerneinrichtung speichert die Kennlinienabweichungen, die durch eine erste und zweite Berechnungseinrichtung berechnet werden, in einem Sicherungsspeicher als Lernwerte.
Ein Verfahren zum Steuern eines Verbrennungsmotors ist in der Druckschrift DE 10 2007 036 684 A1 beschrieben. Dabei ist das Anpassen eines Zustande einer Kraftstoffdampfspülanlage des Verbrennungsmotors und ein adaptives Lernen einer Kennlinie der Kraftstoffzufuhranlage vorgesehen. Eine Routine kann zum Beispiel das adaptive Lernen von Einspritzventilkennlinien, Kraftstoffpumpenkennlinien oder Luftdosierfehlern umfassen.
Die Druckschrift DE 10 2004 053 124 A1 beschreibt ein Common-Rail- Kraftstoffeinspritzsystem. Eine ebenfalls beschriebene Steuerungsvorrichtung umfasst eine Lerneinrichtung, die einen Dosierventilsteuerungswert steuert, der einem Einlassdosierventil des Common-Rail-Kraftstoffeinspritzsystems zugeführt wird, um den Öffnungsgrad des Einlassdosierventils zu steuern. Die Lerneinrichtung steuert den Dosierventilsteuerungswert derart, dass sich der Öffnungsgrad des Einlassdosierventils von einem voreingestellten Wert fortschreitend erhöht, der kleiner als ein Grenzwert zur Realisierung einer maximalen Ausstoßrate ist, der die maximale Ausstoßrate der Hochdruckpumpe realisiert. Die Lerneinrichtung erhält den gegenwärtigen Dosierventilsteuerungswert, der dem Einlassdosierventil zugeführt wird, als einen maximalen Ausstoßratensteuerungswert, wobei die Lerneinrichtung lernt, dass die Hochdruckpumpe die maximale Ausstoß- rate bei dem maximalen Ausstoßratensteuerungswert erreicht.
Offenbarung der Erfindung
Vor diesem Hintergrund werden ein Verfahren und eine Anordnung mit den Merkmalen der unabhängigen Patentansprüche vorgestellt. Weitere Ausgestaltungen der Erfindung ergeben sich aus den abhängigen Patentansprüchen und der Beschreibung.
Mit der Erfindung wird u. a. eine Lernfunktion zur Adaption einer Kennlinie we- nigstens einer Komponente einer Einspritzanlage, bspw. eine adaptive Messkurve zur Kontrolle eines Kraftstoffdrucks, bereitgestellt. Somit ist typischerweise eine Raildruckregelung über die Kraftstoffpumpe (EKP) möglich. Mit der Lernfunktion kann mindestens eine Abweichung einer aktuell gemessenen Ist-Größe von einer Soll-Kennlinie bestimmt werden.
Um die Gesamttoleranz einer Einrichtung bzw. eines Systems zur Kontrolle des Kraftstoffdrucks zu reduzieren, wird eine Lernfunktion angewandt, die einen möglichst großen Teil der Toleranzen verschiedener Komponenten einer Einspritzan- lage und somit die Summentoleranz dieser Komponenten erfasst.
In Ausgestaltung ist die angewandte Lernfunktion dazu ausgebildet, die Abweichungen der Pumpenkennlinie zu einer Soll-Kennlinie bzw. einer nominalen Kennlinie zu erfassen, zu speichern und Korrekturwerte zu ermitteln. Im Rahmen der Erfindung ist typischerweise vorgesehen, dass die ermittelte Korrekturkennli- nie die Summentoleranz der beteiligten Komponenten der Einspritzanlage um- fasst. Da die Abweichungen der einzelnen Komponenten bei verschiedenen Betriebsbedingungen unterschiedlich ausgeprägt sind, erfasst das Lernverfahren nur den Teil der Abweichungen, die mit den im Lernverfahren berücksichtigten Betriebsparametern korrelieren. Es bleibt lediglich eine Restabweichung der Ein- Spritzanlage bestehen, die durch die vorhandene Lernfunktion nicht korrigiert werden kann. Dennoch wird gegenüber einer Einrichtung und/oder Einspritzanlage ohne Lernfunktion eine deutliche Erhöhung der Genauigkeit erreicht und die Robustheit der Einspritzanlage gegenüber Toleranzen einzelner Komponenten und Drifts verbessert.
Üblicherweise führen Stellertoleranzen in der Hochdruckregelung zu verschlechtertem Reglerverhalten bzw. zu einem Auslösen (Triggern) einer Sicherheitsoder Ersatzfunktion. Bei einer Ausgestaltung der Erfindung wird ein Lernalgorithmus für eine angepasste Messkurve (adaptive metering control, AMC), zur Regelung des Kraftstoffdrucks angewandt und in Ausgestaltung auf eine Korrektur und/oder ein Lernen einer Kennlinie der Kraftstoffpumpe und demnach einer Pumpenkennlinie und/oder eines Vorsteuerkennfelds übertragen.
Weiterhin können im Lernverfahren zusätzliche Betriebsparameter berücksichtigt werden, durch die Lernwerte abhängig von diesen Betriebsparametern durch
Korrelationskurven oder Kennfelder, die in einem Modul der bspw. als Steuergerät ausgebildeten Einrichtung gespeichert sind, korrigiert werden.
Die erfindungsgemäße Anordnung ist dazu ausgebildet, sämtliche Schritte des vorgestellten Verfahrens durchzuführen. Dabei können einzelne Schritte dieses
Verfahrens auch von einzelnen Komponenten der Anordnung durchgeführt wer-
den. Weiterhin können Funktionen der Anordnung oder Funktionen von einzelnen Komponenten der Anordnung als Schritte des Verfahrens umgesetzt werden. Außerdem ist es möglich, dass Schritte des Verfahrens als Funktionen wenigstens einer Komponente der Anordnung oder der gesamten Anordnung realisiert werden.
Weitere Vorteile und Ausgestaltungen der Erfindung ergeben sich aus der Beschreibung und den beiliegenden Zeichnungen.
Es versteht sich, dass die voranstehend genannten und die nachstehend noch zu erläuternden Merkmale nicht nur in der jeweils angegebenen Kombination, sondern auch in anderen Kombinationen oder in Alleinstellung verwendbar sind, ohne den Rahmen der vorliegenden Erfindung zu verlassen.
Kurze Beschreibung der Zeichnungen
Figur 1 zeigt ein Diagramm zu einem Druck des Kraftstoffs in einer Speichereinspritzanlage.
Figur 2 zeigt ein Diagramm zu einer ersten Ausführungsform des erfindungsgemäßen Verfahrens.
Figur 3 zeigt ein Diagramm zu einer zweiten Ausführungsform des erfindungsgemäßen Verfahrens.
Figur 4 zeigt in schematischer Darstellung ein Beispiel einer Speichereinspritzanlage sowie eine erste Ausführungsform einer erfindungsgemäßen Anordnung.
Figur 5 zeigt ein Diagramm zu einem Zustandsautomaten bei einer dritten Ausführungsform des erfindungsgemäßen Verfahrens.
Figur 6 zeigt ein Diagramm zu einer vierten Ausführungsform des erfindungsgemäßen Verfahrens.
Ausführungsformen der Erfindung
Die Erfindung ist anhand von Ausführungsformen in den Zeichnungen schematisch dargestellt und wird nachfolgend unter Bezugnahme auf die Zeichnungen ausführlich beschrieben.
Die Figuren werden zusammenhängend und übergreifend beschrieben, gleiche Bezugszeichen bezeichnen gleiche Komponenten.
In dem Diagramm aus Figur 1 ist entlang einer Ordinate 2 ein Druck eines Kraftstoffs in einer als Speichereinspritzanlage ausgebildeten Einspritzanlage und somit der Rail-Druck einer Common-Rail-Anlage über einer Abszisse 4 für die Zeit aufgetragen. In dem Diagramm aus Figur 1 sind eine erste Kurve 6 für einen Sollwert des Drucks, eine zweite Kurve 8 für einen Überschwinger eines schnell geregelten Drucks und eine dritte Kurve 10 für einen langsam geregelten Druck dargestellt. Außerdem zeigt das Diagramm aus Figur 1 eine vierte Kurve 14, die sich bei Anwendung einer Ausführungsform des erfindungsgemäßen Verfahrens für den Druck mit einer adaptierten Korrekturkennlinie einer Kraftstoffpumpe zur Korrektur einer Pumpenkennlinie der Einspritzanlage ergibt. Figur 1 zeigt, dass mit der vierten Kurve 14 die beste Annäherung an die erste Kurve 6 für den Sollwert des Drucks erreicht wird.
Im Rahmen einer ersten und zweiten Ausführungsform des erfindungsgemäßen Verfahrens werden stationäre Abweichungen zur Regelung des Drucks des Kraftstoffs gelernt. Hierbei wird ein PIDT Regler 20 verwendet. Außerdem wird ein Stromanteil bei einem stationären Sollwert als ein Maß für die Abweichung der Kraftstoffpumpe und/oder der Zumesseinheit von einem nominalen Wert bzw. einem Sollwert eines Betriebsparameters verwendet. Im Rahmen des erfindungsgemäßen Verfahrens können zumindest zwei Konzepte zum Lernen des stationären Stromanteils verwendet werden.
Dabei erfolgt bei einer ersten Ausführungsform (Figur 2) ein Korrektureingriff auf eine Kennlinie der Kraftstoffpumpe und somit der Pumpenkennlinie (PKL).
Bei einer zweiten Ausführungsform des Verfahrens (Figur 3) wird der Korrektureingriff für ein Vorsteuerkennfeld (VST) vorgenommen.
Das Diagramm aus Figur 2 zeigt einen Ablauf zu der ersten Ausführungsform eines erfindungsgemäßen Verfahrens, wohingegen das Diagramm aus Figur 3 die zweite Ausführungsform des erfindungsgemäßen Verfahrens beschreibt. Beide Diagramme weisen folgende gemeinsame Komponenten auf: eine erste
Vorkontrolleinrichtung 16 und eine zweite Vorkontrolleinrichtung 18, einen PIDT Regler 20, eine invertierte Pumpenkennlinie 22, und eine Stromregelungseinrichtung 24. Von den Vorkontrolleinrichtungen 16, 18 wird ein Vorsteuerken nfeld bereitgestellt. Außerdem ist in beiden Diagrammen eine als Speichereinspritzanla- ge bzw. Common-Rail-Anlage ausgebildete Einspritzanlage 26 mit einem Drucksensor 28 schematisch dargestellt.
Es ist weiterhin vorgesehen, dass der Istwert 31 des Drucks von dem Drucksensor 28 auch dem PIDTrRegler 20, zugeführt wird. In beiden Diagrammen bilden der PIDTrRegler 20, die invertierte Pumpenkennlinie 22, die Regelungseinrichtung 24 sowie die Speichereinspritzanlage 26 einen Regelkreis.
Außerdem zeigt das Diagramm aus Figur 2 eine zugeordnete Korrekturkennlinie 29 zum Korrigieren der Pumpenkennlinie 22. Dabei ist diese zugeordnete Korrek- turkennlinie 29 für die Pumpe in dem Diagramm aus Figur 2 bei der ersten Ausführungsform des erfindungsgemäßen Verfahrens innerhalb des Regelkreises angeordnet, so dass die Korrekturkennlinie 29 innerhalb des Regelkreises ermittelt wird. Eine Korrektur der als Pumpenkennlinie 22 ausgebildeten Kennlinie erfolgt mit der Korrekturkennlinie 29 innerhalb des Regelkreises.
Bei dem Diagramm aus Figur 3 zur Durchführung der zweiten Ausführungsform des erfindungsgemäßen Verfahrens ist eine Korrekturkennlinie 33 für das Vor- steuerkennfeld außerhalb des Regelkreises angeordnet, so dass die Korrekturkennlinie 33 außerhalb des Regelkreises bereitgestellt wird. Somit wird das Vor- steuerkennfeld hier mit der Korrekturkennlinie 33 außerhalb des Regelkreises korrigiert. Das Vorsteuerkennfeld (VST) wird von den Vorkontrolleinrichtungen 16, 18 bereitgestellt.
Im Rahmen beider anhand der Diagramme aus den Figuren 2 und 3 gezeigten Ausführungsformen des erfindungsgemäßen Verfahrens werden der ersten Vorkontrolleinrichtung 16 als Betriebsparameter ein Sollwert 30 für einen Druck des
Kraftstoffs sowie ein Wert für eine Kühltemperatur 32 zugeführt. Der zweiten Vorkontrolleinrichtung 18 werden als Betriebsparameter eine Drehzahl 34 der Verbrennungsmaschine sowie ein Wert für einen Volumenstrom 36 des Kraftstoffs innerhalb der Einspritzanlage 26 zugeführt.
Bei der ersten Ausführungsform des erfindungsgemäßen Verfahrens erfolgt, wie anhand des Diagramms aus Figur 2 gezeigt, eine Adaption einer als Pumpenkennlinie 22 ausgebildeten Kennlinie durch die Korrekturkennlinie 29. Hierbei werden stationäre Stromanteile des Kraftstoffs als Lernwerte in der Korrektur- kennlinie 29 für die Pumpe abgelegt. Einem Korrektureingang wird eine von der
Kraftstoffpumpe angeforderte Kraftstoffmenge zugeführt.
Bei der zweiten Ausführungsform des erfindungsgemäßen Verfahrens (Diagramm aus Figur 3) wird eine Adaption des Vorsteuerkennfelds vorgenommen. Auch hier werden stationäre Anteile des Stroms des Kraftstoffs über Lernwerte einer Lernfunktion ermittelt und als Abweichungen in der Korrekturkennlinie 33 abgelegt. Außerdem wird im Korrektureingang eine Vorsteuermenge zugeführt.
Sowohl in der ersten als auch in der zweiten Ausführungsform des erfindungs- gemäßen Verfahrens wird zur Bestimmung der Korrekturkennlinie 29, 33 die
Lernfunktion bzw. ein Lernalgorithmus angewandt, wobei eine assoziative Adaption der Korrekturkennlinien 29, 33 erfolgt. Außerdem werden Stützstellenpositionen der Korrekturkennlinien 29, 33 an eine Charakteristik der Einspritzanlage 26 angepasst. Neue Lernwerte für die Korrekturkennlinien 29, 33 werden mit bereits vorhandenen Stützstellen fusioniert. Dabei können Stützstellen mit niedrigem Informationsgehalt durch aussagekräftigere Stützstellen ersetzt werden. Durch diese Maßnahmen kann eine hohe Lerngeschwindigkeit für die Korrekturkennlinien 29, 33 erzielt werden. Möglicherweise auftretende Fehler bei dem vorgenommenen Lernvorgang können korrigiert werden.
Außerdem wird für die Korrekturkennlinien 29, 33 eine Gradientenüberwachung vorgenommen. Hierdurch kann durch Überwachung von lokalen Gradienten der Korrekturkennlinien 29, 33 eine Monotonie der damit zu korrigierenden Pumpenkennlinie 22 bzw. des zu korrigierenden Vorsteuerkennfelds gewährleistet wer- den. Außerdem ist es möglich, eine Stabilität der Regelung des Drucks des
Kraftstoffs in der Einspritzanlage 26 bei Vorliegen von unphysikalischen Lernwerten zu gewährleisten.
Mit dem Verfahren kann ein optimales Regelverhalten über eine gesamte Le- bensdauer der Einspritzanlage 26 gewährleistet werden. Eine Dynamik des
Drucks kann unter Einhaltung zulässiger Drucküberschwinger verbessert werden. Das Verfahren kann auch für unterschiedliche Niederdruckkreise der Einspritzanlage 26 verwendet werden. Außerdem kann ein Druckregelverhalten bei üblichen Toleranzen von Komponenten der Einspritzanlage 26 verbessert wer- den. Es ist auch möglich, bei Überschwingern für hohe Drücke innerhalb der Einspritzanlage 26 eine Lebensdauer der Einspritzanlage 26 zu verlängern.
Figur 4 zeigt in schematischer Darstellung eine als Speichereinspritzanlage ausgebildete Einspritzanlage 300 zum Einspritzen von Kraftstoff in einen Verbren- nungsmotor nach dem Common-Rail- bzw. Speichereinspritzverfahren. Diese
Einspritzanlage 300 umfasst als Komponente einen Vorratsbehälter 302 für den Kraftstoff, eine Kraftstoffpumpe 304 und demnach eine Pumpe zum Fördern von Kraftstoff aus dem Vorratsbehälter 302, sowie eine Hochdruckpumpe 308. Diese Hochdruckpumpe 308 ist dazu ausgebildet, einen Druck des Kraftstoffs innerhalb eines Hochdruckspeichers 310 aufzubauen sowie aufrecht zu erhalten. Zum Betreiben des Verbrennungsmotors wird Kraftstoff aus dem Kraftstoffspeicher 310 in Brennkammern des Verbrennungsmotors gespritzt. Außerdem umfasst die Einspritzanlage 300 einen Raildrucksensor 312. Die genannten Komponenten der Einspritzanlage sind außerdem über Leitungen 315 miteinander verbunden, die ebenfalls als Komponenten der Einspritzanlage 300 ausgebildet sind.
Eine erfindungsgemäße Anordnung 316 in Figur 4 umfasst hier zwei Module 318, 320, die als Komponenten eines Steuergeräts 322 ausgebildet sind. Das Steuergerät 322 ist hier auch dazu ausgebildet, unabhängig von einer Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens Funktionen der einzelnen voranstehend genannten Komponenten der Einspritzanlage 300 für einen Betrieb der Einspritzanlage 300 zu überwachen und/oder zu kontrollieren und somit zu steuern und/oder zu regeln.
Es ist vorgesehen, dass das erste Modul 318 der Anordnung 316 eine Korrekturkennlinie zur Anpassung einer Kennlinie der Einspritzanlage 300 bestimmt, die
mindestens eine Abweichung einer gemessenen Kennlinie zu einer nominalen Kennlinie bzw. Soll-Kennlinie umfasst. Diese Korrekturkennlinie wird erfasst, gespeichert und ein Korrekturwert der Korrekturkennlinie ermittelt. Dabei umfasst die mindestens eine Abweichung eine Summentoleranz von mindestens zwei bzw. allen Komponenten der Einspritzanlage 300 und ggf. eine Summentoleranz des Steuergeräts 322, wodurch die Kennlinie beeinflußt wird.
Das zweite Modul 320 ermittelt die mindestens eine Abweichung mit einer Lernfunktion. So ist u. a. eine adaptive Kontrolle des Kraftstoffdrucks in der Einspritzanlage möglich.
Durch Wechselwirkung der beiden Module 318, 320 wird die mindestens eine Abweichung in einem Speicher der Anordnung 300, der in dem zweiten Modul 320 angeordnet ist, gespeichert und daraus die Korrekturkennlinie ermittelt, und wobei aus der Korrekturkennlinie mindestens ein Kennwert der Lernfunktion an- gepasst wird. Als Kennlinie kann eine Pumpenkennlinie einer Pumpe der Einspritzanlage und/oder ein Vorsteuerkennfeld der Einspritzanlage mit einer Korrekturkennlinie angepasst und/oder korrigiert werden. Mit dem zweiten Modul 320 kann eine Funktion mindestens einer Komponente der Einspritzanlage unter Berücksichtigung der Korrekturkennlinie kontrolliert werden.
Wie die Figuren 1 bis 3 zeigen, erfolgt bei der Erfindung üblicherweise eine Hochdruckregelung durch die Kraftstoffpumpe 304 (EKP), wobei für eine Einspritzanlage 26, 300 eine invertierte Pumpenkennlinie 22 abgebildet wird, die das Ergebnis eines Zusammenwirkens der Komponenten der Einspritzanlage 26, 300 beschreibt. Diese als invertierte Pumpenkennlinie 22 ausgebildete, typischerweise ebenfalls invertierte Kennlinie zeigt in der Regel den Zusammenhang der Liefermenge (Durchfluss) an Kraftstoff durch die Hochdruckpumpe 308 in Abhängigkeit des elektrischen Steuerstroms, der Ansteuerspannung und/oder des Tastverhältnisses der Endstufe des Steuergeräts 322 der Kraftstoffpumpe 304. Diese Kennlinie spiegelt somit die Summe von Eigenschaften der an einer vorzunehmenden Einspritzung beteiligten Komponenten in Ihrer Auswirkung auf den Durchfluss der Hochdruckpumpe 308 wider.
Der bspw. als Hochdruckregelkreis ausgebildete Regelkreis und die Lern- und/oder Korrekturfunktion sind so gestaltet, dass diese mit Werten des hydrauli-
sehen Durchflusses, bei dem es sich um einen Hochdruckdurchfluss handeln kann, arbeiten. Ein Regler als eine Komponente des Steuergeräts 322 stellt entsprechend den Bedingungen der Raildruckregelung auf Basis von Soll- und Istdruck den Durchfluss ein. Über die Lernfunktion wird dieser Durchfluss mit ei- nem nominalen Wert verglichen. Mindestens eine Abweichung von dem nominalen Wert wird mit der Lernfunktion gespeichert. Mit einer Korrekturfunktion aus der gelernten Korrekturkennlinie 29, 33 wird ein Korrekturwert für den Durchfluss ermittelt. Außerdem wird bzw. werden entsprechend den Ausführungsformen nach Fig. 2 bzw. 3 die Vorsteuerung und/oder der Eingangswert mit der gelern- ten Korrekturkennlinie 29, 33 in der Pumpenkennlinie 22 von der Korrekturfunktion mit dem Korrekturwert korrigiert. Es ist vorgesehen, dass die Korrekturfunktion nicht die Ansteuerspannung oder den Ansteuerstrom der Kraftstoffpumpe 304, sondern den Durchfluss auf einer höheren Systemebene korrigiert. Da die Pumpenkennlinie 22 der Einspritzanlage 26, 300 die Summe von Eigenschaften der verschiedenen in den voranstehenden Figuren gezeigten Komponenten der Einspritzanlage 26, 300 darstellt und alle diese Komponenten Toleranzen aufweisen können, ergibt sich, dass die Abweichung des Durchflusses von einem Nominalwert die Auswirkung der Summe dieser Toleranzen darstellt. Da die Einspritzanlage 26, 300 nicht erkennen kann, welches die Ursache für die
Abweichung ist, kann es vorkommen, dass der durch die Lern- und/oder Korrekturfunktion korrigierte Durchfluss nicht dem tatsächlichen Durchfluss entspricht. Es handelt sich hierbei üblicherweise um einen virtuellen Durchfluss, für den jedoch unter Berücksichtigung der Pumpenkennlinie 22 bewirkt wird, dass durch das Ansteuersignal der Kraftstoffpumpe 304 der von der Einspritzanlage 26, 300 benötigte Durchfluss eingestellt wird, ohne dass ein Eingriff des Reglers erforderlich ist. Dies führt im dynamischen Betrieb zu einem optimalen Verhalten des Raildrucks, auch wenn die Komponenten Toleranzen aufweisen, wie in dem Diagramm aus Figur 1 angedeutet.
Ein möglicher Aspekt im Hinblick auf das Lernen der Summentoleranz ist der oben beschriebene Zusammenhang des Durchflusses als Summe von Eigenschaften verschiedener Komponenten der Einspritzanlagen 26, 300 und die Tatsache, dass das Lernen und die Korrektur im Bereich des Durchflusses durchge- führt werden.
Das Diagramm aus Figur 5 zeigt einen Zusammenhang von Zuständen 180, 182, 184, 186, 188, die sich bei einer dritten Ausführungsform des erfindungsgemäßen Verfahrens ergeben. Dabei wird bei einem ersten Zustand 180 eine Initialisierung vorgenommen. Weiterhin ist eine Wechselwirkung zwischen dem ersten Zustand 180 und einem zweiten Zustand 182, bei dem ein Start des Verfahrens vorgenommen wird, vorgesehen. Bei dem zweiten Zustand 182 und somit dem Start des Verfahrens werden Auswertegrößen festgesetzt und Überwachungsgrenzen initialisiert. Bei der Wechselwirkung zwischen dem ersten Zustand 180 und dem zweiten Zustand 182 erfolgt eine Aktivierung der angepassten Pumpenkennlinie, wobei bei einer Wechselwirkung 190 der Status der Regelung den überwachten Betrieb im geschlossenen Regelkreis aufweist (Rail_stCtlLoop=5) und der Betrag der Raildruckregelabweichung kleiner als eine vorgegebene Schwelle ist
(|Rail_pDvt|<app_value). Für die Systemtemperatur (FISup_t) sind Grenzen
(app_value<FISys_t<app_value) vorgesehen, die den uneingeschränkten Betrieb der Einspritzanlage zulassen.
Ausgehend von dem zweiten Zustand 182 wird unter Festlegung 192 des Status für die Regelung (Rail_stCtlLoop=5) und die Raildruckregelabweichung
(|Rail_pDvt|<app_value) bei einem dritten Zustand 184 eine Aufsummierung von Auswertegrößen vorgenommen. Ausgehend von dem dritten Zustand 184 erfolgt in einer ersten Variante eine Festlegung 194 einer vorgegebenen Anzahl von Aufsummierungen (Cnt=app_value). Darauf basierend wird in einem vierten Zu- stand 186 eine Berechnung einer Anpassung bzw. Adaption und somit eines
Lernwerts einer Lernfunktion zur Bestimmung von Abweichungen für Korrekturkennlinien vorgenommen. Weiterhin wird auf Grundlage der Anpassung und/oder des Lernwerts eine neue Korrekturkennlinie gebildet. Nach dem vierten Zustand 186 erfolgt bei einem fünften Zustand 188 eine Aktivierung einer neuen Korrek- turkennlinie und danach dem ersten ersten Zustand 180 entsprechend wieder eine Initialisierung.
Ausgehend von dem dritten Zustand 184 und somit der Summation bzw. Auf- summierung der Auswertegrößen ist es auch möglich, dass nach dem dritten Zu- stand 184 direkt der erste Zustand und somit die Initialisierung erfolgt. Bei dieser
Variante ist bei einer Festlegung 196 vorgesehen, dass der Status der Regelung
den überwachten Betrieb im geschlossenen Regelkreis nicht aufweist
(Rail_stCtll_oop=£5), dass der Betrag der Raildruckregelabweichung größer als eine vorgegebene Schwelle ist (|Rail_pDvt|>app_value), dass der Betrag des Initialwerts eines Integrators der Regelung größer als ein Vorgabewert ist
(|Rail_dvolMeUnCtl-l_init|>app_value), und dass der Betrag des Volumenstromsteuerwerts größer als ein Vorgabewert ist (|Rail_dvolMeUnSet- Vol_init|>app_value).
Figur 6 zeigt ein Diagramm zur Darstellung eines Ablaufs einer fünften Ausfüh- rungsform des erfindungsgemäßen Verfahrens. Dabei wird in einem ersten
Schritt 216 ein neuer Lernwert für eine Lernfunktion bereitgestellt. In einem zweiten Schritt 218 wird ein Abstand des Lernwerts von einem Lernpunkt bestimmt. Falls eine derartige Bestimmung möglich ist, wird in einem dritten Schritt 220 eine Berechnung 220 eines Informationsgehalts des Kennwerts vorgenommen. Danach erfolgt eine Überprüfung eines Vorhandenseins 222 einer freien Stützstelle.
Ist eine derartige freie Stützstelle vorhanden, erfolgt ein Eintragen 224 des Lernwerts 216. Falls die Abstandsbestimmung 218 nicht möglich sein sollte, erfolgt eine Abstandsbestimmung 226 des neuen Lernwerts 216 von einem Fusionspunkt. Falls diese Abstandsbestimmung 226 möglich ist, erfolgt eine Stützstellenfusion 228. Falls dies nicht möglich ist, wird der neue Lernwert 216 verworfen und eine Beibehaltung 230 einer alten, bereits vorhandenen Korrekturkennlinie vorgenommen.
Falls eine Bestimmung 222 einer freien Stützstelle nicht möglich ist, wird eine Größe 232 des Informationsgehalts des neuen Lernwerts 216 bestimmt. Falls der Informationsgehalt größer als ein Informationsgehalt einer vorhandenen Stützstelle ist, wird die Stützstelle gelöscht und ein Eintragen des neuen Lernwerts 216 sowie mindestens eines Informationsgehalts zu dem neuen Lernwert 216 in eine neue Korrekturkennlinie vorgenommen.
Falls sich bei der Größenbestimmung 232 ergibt, dass der Informationsgehalt geringer als die vorhandenen Informationsgehalte aller Stützstellen ist, wird der neue Lernwert verworfen und eine Beibehaltung 230 der alten Korrekturkennlinie vorgenommen.
Ausgehend von der Stützstellenfusion 228 sowie den vorgenommenen Eintragungen 224, 234 erfolgt eine Überprüfung 236 einer Steigung der Korrekturkennlinie bei dem neuen Lernwert 216. Falls die Steigung nicht in Ordnung ist, wird der neue Lernwert 216 verworfen und ein Beibehalten 230 der alten Korrekturkennlinie vorgenommen.
Falls die Prüfung 236 der Steigung mKKi_ in Ordnung ist, erfolgt in einem weiteren Schritt eine Prüfung 238 eines Wertebereichs des Lernwerts 216. Falls der Wertebereich in Ordnung ist, erfolgt für den mindestens einen Informationsgehalt des neuen Lernwerts 216 eine Aktualisierung 240. Falls die Prüfung 238 des Wertebereichs ergibt, dass dieser nicht in Ordnung ist, erfolgt eine Begrenzung 242 des Wertebereichs sowie ein Setzen eines Fehlerbits und erst nachfolgend die Aktualisierung 240 des mindestens einen Informationsgehalts.
Abschließend erfolgt ein Erfassen 244 und somit ein Speichern und ein Sortieren der Stützstelle mit dem mindestens einen Informationsgehalt für den neuen Lernwert 216 für die zu bestimmende und/oder aktualisierende Korrekturkennlinie.