Verfahren und Steuergerät zur Bestimmung einer Stärke eines Maenetisierungsstromes für einen Asynchronmotor Die vorliegende Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren gemäß Anspruch 1, ein
Steuergerät gemäß dem Anspruch 9 sowie ein Computerprogrammprodukt gemäß dem Anspruch 10.
In der modernen Elektroantriebstechnik werden auf Grund der überwiegenden Vorteile oftmals Asynchronmaschinen (auch als Asynchronmotoren bezeichnet) eingesetzt. Diese Asynchronmaschinen erfordern jedoch eine teilweise schwierige Regelung, insbesondere bei der Inbetriebnahme, wobei insbesondere eine geberlose auf Grund der hohen Effizienz vom Markt besonders nachgefragt wird. Um eine vorstehend genannte Asynchronmaschine in Betrieb nehmen zu können, ist vorab eine Magnetisierung dieses Motors oder dieser Maschine erforderlich. Im Stand der Technik betreffend die Elektroantriebstechnik sowie der ausführlichen Literatur hierüber wird nie konkret auf eine besonders günstige Wahl einer bestimmten
Stromstärke für einen Asynchronmaschinen-Typ eingegangen. Weder theoretische als auch praktische Berichte zur Inbetriebnahme einer Asynchronmaschine ermöglichen es einem Fachmann die optimale Stromstärke für die Magnetisierung dieser
Asynchronmaschine exakt zu bestimmen. Femer wird sowohl in Universitätsberichten als auch aus Erfahrungsberichten lediglich die Verwendung einer Faustformel vorgeschlagenen, gemäß der ein zu wählender Magnetisierungsstrom in etwa der Hälfte eines Nennstroms der Asynchronmaschine entsprechen sollte. Dabei wird jedoch übersehen, dass es oftmals bei der Wahl einer derartigen Stromstärke zur
BESTÄTIGUNGSKOPIE
Magnetisierung der Asynchronmaschine zu einer hohen Erhitzung (eventuell auch zu einer kurzzeitigen Uberhitzung) durch Aufmagnetisierungsverluste und somit zu einer nicht optimalen Leistungsausbeute bei der Inbetriebnahme der Asynchronmaschine kommt. Andere Ansätze zur physikalischen Bestimmung des Arbeitspunktes eines Asynchronmotors sind nicht bekannt.
Es ist daher die Aufgabe der vorliegenden Erfindung, ein verbessertes Verfahren und ein verbessertes Steuergerät zur Bestimmung einer Stärke eines
Magnetisierungsstromes eines Asynchronmotors zu schaffen. Diese Aufgabe wird durch ein Verfahren gemäß Anspruch 1 , ein Steuergerät gemäß Anspruch 9 sowie ein Computerprogrammprodukt gemäß Anspruch 10 gelöst.
Die vorliegende Erfindung schafft ein Verfahren zur Bestimmung einer Stärke eines Magnetisierungsstromes für einen Asynchronmotor, wobei das Verfahren die folgenden Schritte aufweist:
Bereitstellen einer individuellen Kennlinie für den Asynchronmotor, die einen Zusammenhang eines Magnetisierungsflusses für zumindest eine Wicklung des Asynchronmotors bei einem vorbestimmten Magnetisierungsstrom repräsentiert; und
- Bestimmen einer Stärke eines Magnetisierungsstromes zur Magnetisierung des Asynchronmotors unter Verwendung der individuellen Kennlinie für den
Asynchronmotor.
Die vorliegende Erfindung schafft auch ein Steuergerät, das ausgebildet ist, um die . Schritte des erfindungsgemäßen Verfahrens durchzufuhren bzw. umzusetzen.
Insbesondere schafft die vorliegende Erfindung ein Steuergerät zur Bestimmung einer
Stärke eines Magnetisierungsstromes eines Asynchronmotors, wobei das Steuergerät die folgenden Merkmale aufweist:
eine Speichereinheit, die zum Bereitstellen einer Asynchronmotor-individuellen Kennlinie ausgebildet ist, wobei die Kennlinie einen Zusammenhang des
Magnetisierungsflusses für eine Wicklung des Asynchronmotors bei einem vorbestimmten Magnetisierungsstrom repräsentiert; und
eine Bestimmungseinheit, die zum Bestimmen einer Stromstärke eines
Magnetisierungsstromes des Asynchronmotors unter Verwendung der
Asynchronmotor-individuellen Kennlinie ausgebildet ist.
Auch durch diese Ausführurigsvariante der Erfindung in Form eines Steuergeräts kann die der Erfindung zugrunde liegende Aufgabe schnell und effizient gelöst werden.
Unter einem Steuergerät kann vorliegend ein elektrisches Gerät verstanden werden, das als Frequenzumrichter arbeitet und Sensor- oder Datensignale verarbeitet und in Abhängigkeit davon Steuersignale ausgibt. Das Steuergerät kann eine Schnittstelle aufweisen, die hard- und/oder softwaremäßig ausgebildet sein kann. Bei einer hardwaremäßigen Ausbildung können die Schnittstellen beispielsweise Teil eines sogenannten System-ASICs sein, der verschiedenste Funktionen des Steuergeräts beinhaltet. Es ist jedoch auch möglich, dass die Schnittstellen eigene, integrierte
Schaltkreise sind oder zumindest teilweise aus diskreten Bauelementen bestehen. Bei einer softwaremäßigen Ausbildung können die Schnittstellen Softwaremodule sein, die beispielsweise auf einem MikroController neben anderen Softwaremodulen vorhanden sind.
Von Vorteil ist auch ein Computerprogrammprodukt mit Programmcode, der auf einem maschinenlesbaren Träger wie einem Halbleiterspeicher, einem Festplattenspeicher oder einem optischen Speicher gespeichert ist und zur Durchführung des Verfahrens nach einem der vorstehend beschriebenen Ausführungsformen verwendet wird, wenn das Programm auf einem Steuergerät ausgeführt wird.
Die vorliegende Erfindung basiert auf der Erkenntnis, dass nun auf der Basis einer individuellen Kennlinie für das Magnetisierungsverhalten des Asynchronmotors (das heißt der Asynchronmaschine) nun eine sehr effektive Inbetriebnahme erfolgen kann. Hierbei wird nun nicht mehr auf die bekannte Faustformel oder empirische
Erfahrungsberichte zurückgegriffen, sondern es wird vor der tatsächlichen
Magnetisierung des Asynchronmotors eine Kennlinie dieses Magnetisierungsverhaltens ermittelt, so dass motorindividuelle Störeinflüsse bei der Bestimmung des optimalen Magnetisierungsstroms berücksichtigt werden können. Diese individuelle Kennlinie des Magnetisierungsverhaltens der Asynchronmaschine kann auch nur einmal bestimmt werden und dann in dem Speicher abgespeichert werden. Für nachfolgende
Inbetriebnahmen kann dann auf diese in dem Speicher abgespeicherte
Asynchronmaschinen-individuelle Kennlinie zurückgegriffen werden, wenn der
Magnetisierungsstrom für die Asynchronmaschine zu bestimmen ist.
Der Kern des vorliegenden vorgestellten Lösungsansatzes besteht daher in der
Aufnahme einer aussagekräftigen Motormagnetisierungskennline (oder je nach
Situation auch in der Bereitstellung einer zuvor aufgenommenen Kennlinie) und deren Auswertung. Auf diese Weise kann eine hohe Regelgüte des Asynchronmotors und eine optimale Leistungsausbeute realisiert werden, da eine Überhitzung der
Asynchronmaschine durch Aufrnagnetisierungsverluste vermieden werden kann.
Günstig ist es, wenn im Schritt des Bestimmens die Stromstärke des
Magnetisierungsstromes aus einem Stromstärkeintervall für den Magnetisierungsstrom ausgewählt wird,
wobei zur Bestimmung des Stromstärkeintervalls eine erste Tangente an die Kennlinie bestimmt wird, die eine Ursprungsgerade durch den Ursprung eines
Koordinatensystems repräsentiert, in welchem die Kennlinie abgebildet ist,
wobei ferner im Bereich des maximalen Magnetisierungsstromes eine zweite Tangente an die Kennlinie bestimmt wird, die ein Sättigungsverhalten des Magnetisierungsflusses für den maximalen Magnetisierungsstrom repräsentiert, und
wobei ferner eine im Wesentlichen zur Abszisse parallele Gerade durch den
Schnittpunkt zwischen der ersten und zweiten Tangente gelegt wird und als obere Grenze des Strom Stärkeintervalls der Wert des Magnetisierungsstromes auf der
Abszisse gewählt wird, an dem die im Wesentlichen zur Abszisse parallele Gerade die Kennlinie schneidet. Eine derartige Ausführungsform der vorliegenden Erfindung bietet den Vorteil, dass ein Magnetisierungsstrom, das heißt ein Strom zu initialen
Magnetisierung von zumindest einer Wicklung (oder aller Wicklungen) der
Asynchronmaschine, so gewählt werden kann, dass der Magnetisierungsstrom nicht in dem Sättigungsbereich des Magnetisierungsstrom-Magnetisierungsfluss-Verhaltens liegt. Zugleich wird jedoch durch die Bestimmung der oberen Grenze des
Stromstärkeintervalls die Magnetisierungsstromstärke nahe am Sättigungsbereich gewählt wird, so dass eine schnelle Magnetisierung des Asynchronmotors möglich ist. Insbesondere kann der Magnetisierungsstrom so gewählt werden, dass er einen Wert annimmt, der der oberen Grenze des Stromstärkeintervalls entspricht.
Gemäß einer anderen Ausführungsform der vorliegenden Erfindung kann im Schritt des Bestimmens als untere Grenze des Stromstärkeintervalls ein Wert für einen
Magnetisierungsstrom auf der Abszisse des Koordinatensystems gewählt werden, an dem sich die erste und zweite Tangente schneiden. Eine derartige Ausführungsform der vorliegenden Erfindung stellt vorteilhaft sicher, dass der gewählte
Magnetisierungsstrom nicht zu gering ist und damit eine schnelle Magnetisierung des Asynchronmotors gewährleistet ist.
Um Veränderungen der mechanischen Komponenten (beispielsweise durch Abnutzung nach einem längeren Betrieb) des Asynchronmotors bei der Bestimmung des Stroms zur initialen Magnetisierung optimal zu berücksichtigen, kann gemäß einer weiteren Ausführungsform der vorliegenden Erfindung unmittelbar vor einer Nutzung der Kennlinie im Schritt des Bereitstellens die Kennlinie erst ermittelt werden. In diesem Fall wird auf das Auslesen der Kennlinie aus einem Speicher verzichtet und vor der Bestimmung des optimalen Magnetisierungsstroms die Kennlinie erst ermittelt.
Auch kann in einer weiteren Ausführungsform der Erfindung im Schritt des
Bereitstellens die Kennlinie derart ermittelt werden, indem ein Nennstrom des
Asynchronmotors von einem Wert von Null auf einen maximalen Nennstromwert erhöht wird, für den der Asynchronmotor ausgelegt ist und nachfolgend wieder auf einen Wert von Null reduziert werden. Eine derartige Ausführungsform der
vorliegenden Erfindung stellt sicher, dass das gesamte Magnetisierungsverhalten des Asynchronmotors in seinem Nennbetriebsbereich in der Kennlinie abgebildet wird. Auf diese Weise kann eine sehr aussagekräftige Kennlinie erhalten werden, die sowohl das
Aufrnagnetisierungsverhalten, das Abmagnetisierungsverhalten als auch
Hystereseeffekte abbildet.
Um möglichst zu vermeiden, dass Hysterese- Effekte von teilweise massigen
magnetischen Elementen des Asynchronmotors die Aufzeichnung der Kennlinie verfälschen, sollte für die Erfassung der Kennlinie eine ausreichend große Zeitspanne berücksichtigt werden. Insbesondere sollte daher gemäß einer vorteilhaften
Ausführungsförm der Erfindung im Schritt des Bereitstellens die Ermittlung der
Kennlinie innerhalb eines Zeitintervalls von 10 bis 30 Sekunden erfolgen, wobei innerhalb dieses Zeitintervalls eine Erhöhung und eine nachfolgende Reduktion des Nennstromes erfolgen sollte.
Um sicherzustellen, dass eine für den nachfolgenden Betrieb des Asynchronmotors zuverlässige Magnetisierung erfolgt', sollte auch in einer besonders vorteilhaften
Ausführungsform der Erfindung im Schritt des Bereitstellens die Ermittlung der
Kennlinie bei einer Drehzahl des Asynchronmotors erfolgen, die zwischen der Hälfte der Nenndrehzahl und der Nenndrehzahl liegt.
Besonders vorteilhaft ist es, wenn der bestimmte Magnetisierungsstrom bereits unmittelbar nach der Bestimmung eingesetzt wird. Hierzu kann das Verfahren gemäß einer anderen Ausführungsform der Erfindung ferner einen Schritt des Beaufschlagens der Wicklung des Asynchronmotors mit einem Magnetisierungsstrom der bestimmten Stromstärke aufweisen.
Die Erfindung wird nachstehend anhand der beigefügten Zeichnungen beispielhaft näher erläutert. Es zeigen:
Fig. 1 ein Blockschaltbild eines Asynchronmotors mit einem zugehörigen Steuergerät gemäß einem Ausführungsbeispiel der vorliegenden Erfindung;
Fig. 2 ein Diagramm mit einer Kennlinie, die zur Bestimmung des optimalen Magnetisierungsstroms für den Asynchronmotor gemäß einem
Ausführungsbeispiel der vorliegenden Erfindung verwendet werden kann; und
Fig. 3 ein Ablaufdiagramm eines Verfahrens zur Bestimmung einer Stärke eines Magnetisierungsstroms eines Asynchronmotors gemäß einem Ausfuhrungsbeispiel der vorliegenden Erfindung.
Gleiche oder ähnliche Elemente können in den Figuren durch gleiche oder ähnliche Bezugszeichen versehen sein, wobei auf eine wiederholte Beschreibung dieser
Elemente verzichtet wird. Ferner enthalten die Figuren der Zeichnungen, deren
Beschreibung sowie die Ansprüche zahlreiche Merkmale in Kombination. Einem Fachmann ist dabei klar, dass diese Merkmale auch einzeln betrachtet werden oder sie zu weiteren, hier nicht explizit beschriebenen Kombinationen zusammengefasst werden können. Weiterhin ist die Erfindung in der nachfolgenden Beschreibung unter
Verwendung von unterschiedlichen Maßen und Dimensionen erläutert, wobei die Erfindung nicht auf diese Maße und Dimensionen eingeschränkt zu verstehen ist. Femer können erfindungsgemäße Verfahrensschritte wiederholt sowie in einer anderen als in der beschriebenen Reihenfolge ausgeführt werden. Umfasst ein Ausfuhrungsbeispiel eine„und/oder" Verknüpfung zwischen einem ersten Merkmal/Schritt und einem zweites Merkmal/Schritt, so kann dies so gelesen werden, dass das Ausführungsbeispiel gemäß einer Ausfuhrungsform sowohl das erste Merkmal / den ersten Schritt als auch das zweite Merkmal /den zweiten Schritt und gemäß einer weiteren Ausführungsform entweder nur das erste Merkmal /Schritt oder nur das zweite Merkmal /Schritt aufweist.
Die vorliegende Erfindung ermöglicht nun unter Berücksichtigung physikalischer Erkenntnisse, einen Magnetisierungsstrom eines Asynchronmotors festzulegen. Dabei wird insbesondere ein Verfahren zur Bestimmung des Aufmagnetisierungsbetriebspunkts eines Asynchronmotors durchgeführt, wobei diese Bestimmung mittels einer Erstellung einer statischen Magnetisierungskennlinie des Motors als einer geberlosen Regelung dieses Asynchronmotors erfolgt.
Die Erfindung optimiert somit die Drehmomentenbildung des Asynchronmotors bei gleichzeitiger Verringerung dessen Erwärmung durch Eisenverluste (beispielsweise Magnetisierungsverluste). Zu einer solchen Steuerung wird ein Steuergerät 100 (das speziell in der Elektroantriebstechnik auch als Frequenzumrichter bezeichnet wird)
verwendet, das einen Asynchronmotor 120 steuert, wie es beispielsweise in der Fig. 1 schematisch dargestellt ist.
Das Steuergerät 100 umfasst dabei einen Speicher 130, in dem eine für den
Asynchronmotor 120 individuelle Kennlinie des Magnetisierungsverhaltens gespeichert ist. Eine solche Kennlinie kann beispielsweise den Magnetisierungsfluss abbilden, der auftritt, wenn durch eine oder mehrere Wicklungen ein entsprechender
Magnetisierungsstrom fließt. Diese Asynchronmotor-individuelle Kennlinie im
Speicher 130 kann dabei entweder unmittelbar vor einer Verwendung der Kennlinie bestimmt werden oder bereits nach Herstellung des Motors im Labor (das heißt noch beim Hersteller) ausgemessen und dann in einem permanenten Speicher 130 hinterlegt werden.
Ein Ausmessen der Asynchronmotor-individuellen Kennlinie kann beispielsweise derart erfolgen, dass zunächst ein Strom durch eine oder mehrere Wicklungen des Motors geleitet wird, ausgehend von 0 Ampere bis zu einer maximalen Stromstärke, für die der Motor ausgelegt ist. Nachfolgend wird diese Stromstärke durch die Wicklung oder die Wicklungen des Asynchronmotors 120 wieder bis auf 0 Ampere reduziert, um
Hysterese-Effekte oder eine„magnetische Trägheit" bei der Erstellung der Kennlinie möglichst erkennen oder kompensieren zu können. Zugleich sollte bei der Ausmessung der Asynchronmotor-individuellen Kennlinie das Ansteigenlassen und das
Abfallenlassen des Stroms durch die Wicklung oder die Wicklungen nicht zu schnell erfolgen, damit die vorstehend genannten Effekte nicht zu stark werden und die aufzuzeichnende Kennlinie damit möglichst realitätsnah ist. Beispielsweise kann das Ausmessen der Kennlinie des Asynchronmotors 120 innerhalb eines Zeitfensters von 10 bis 30 s, vorzugsweise einer Zeitdauer von 20 s erfolgen, in der der Nennstrom von 0 Ampere bis zu seinem Maximum und wieder zurückgefahren wird.
Die Kennlinie, die nun nach der Ausmessung (oder permanent als Messergebnis des Motorherstellers für den betreffenden Asynchronmotor 120) im Speicher 130 hinterlegt ist, wird nun im Steuergerät 100 (genauer gesagt in einer Bestimmungseinheit 140 des Steuergerätes 100, die beispielsweise ein Prozessor, Rechner oder dergleichen sein
kann) zur Bestimmung des optimalen Magnetisierungsstroms für die Inbetriebnahme des Asynchronmotors! 20 verwendet. Eine solche Kennlinie kann beispielsweise die in Fig. 2 dargestellte Kennlinie 200 sein, die in einem Koordinatensystem 210 abgebildet ist, wobei auf der Abszisse 220 ein Magnetisierungsstrom in Ampere aufgetragen ist und auf der Ordinate 230 des Koordinatensystems 210 eine entsprechende
Hauptfeldspannung in Volt aufgetragen ist, die auch einen entsprechenden
Magnetisierungsfluss des Asynchronmotors 120 in Vs (Voltsekunden) repräsentiert.
Um nun zum optimalen Magnetisierungsstrom für den Asynchronmotor 120 zu gelangen, wird die Kennlinie 200 nun gemäß der Darstellung aus Fig. 2 verwendet, wobei an Hand der Figur 2 die prinzipielle Auswertung der Kennlinie im
Konrurdiagramm (beispielsweise in einer Oszilloskop-Funktion) näher erläutert ist. Zunächst wird eine erste Tangente 240 in einem Bereich von niedrigen
Magnetisierungsströmen an die Kennlinie 200 gelegt, wobei die erste Tangente 240 zugleich eine Ursprungsgerade darstellt. Weiterhin wird eine zweite Tangente 250 im Bereich von hohen Magnetisierungsströmen an die Kennlinie 200 gelegt, so dass diese zweite Tangente 250 ein Sättigungsverhalten der Magnetisierung bei hohen
Magnetisierungsströmen repräsentiert. Ein Abszissenwert eines Schnittpunktes 260 der ersten Tangente 240 mit der zweiten Tangente 250 definiert eine untere Grenze 270 eines durch das Steuergerät 100 auszuwählenden Magnetisierungsstroms. Wird nun eine im Wesentlichen zur Abszisse 220 parallel an die Gerade 280 durch den Schnittpunkt 260 gelegt, wird ein zweiter Schnittpunkt 290 dieser Gerade 280 mit der Kennlinie 200 erhalten. Ein Abszissenwert 295 dieses zweiten Schnittpunktes 290 bildet die
Obergrenze eines Stromstärkenintervalls für den auszuwählenden
Magnetisierungsstrom. Besonders günstig ist es, wenn als Magnetisierungsstrom der Wert der Obergrenze des Stromstärkeintervalls gewählt wird. In diesem Fall kann sichergestellt werden, dass für die Magnetisierung des Asynchronmotors 120 ein möglichst großer Strom gewählt wird, der jedoch noch nicht dazu führt, dass eine unnötige Erwärmung in den Wicklungen des Asynchronmotors 120 auftritt. Eine solche unerwünschte Erwärmung würde speziell dann auftreten, wenn in der
Magnetisierungsphase des Asynchronmotors in die Wicklungen mit einem Strom
beaufschlagt werden, der im Sättigungsbereich liegt, wie er in der Fig. 2 auf der rechten Diagrammseite dargestellt ist.
Weiterhin schafft die vorliegende Erfindung ein Verfahren zur Bestimmung einer Stärke eines Magnetisierungsstromes eines Asynchronmotors, wie es in Fig. 3 in Form eines prinzipiellen Ablaufdiagrammes dargestellt ist. Das Verfahren 300 weist einen
Schritt des Bereitstellen 310 einer individuellen Kennlinie für den Asynchronmotor auf, die einen Zusammenhang eines Magnetisierungsflusses für zumindest eine Wicklung des Asynchronmotors bei einem vorbestimmten Magnetisierungsstrom repräsentiert. Weiterhin umfasst das Verfahren 300 einen Schritt des Bestimmens 320 einer Stärke eines Magnetisierungsstromes zur Magnetisierung des Asynchronmotors unter
Verwendung der individuellen Kennlinie für den Asynchronmotor.
Zusammenfassend kann angemerkt werden, dass beim Betrieb einer
Asynchronmaschine im Grunddrehzahlbereich zur optimalen Leistungsausbeute bei gleichzeitiger Vermeidung der Motorerwärmung durch Eisenverluste ein Arbeitspunkt für einen Magnetisierungsstrom„knapp unter der Sättigung" angepeilt wird. Dieser Punkt wird bislang bei den meisten Elektroantriebsanbietem anhand einer Faustformel im Bezug zum Nennstrom festgelegt, wobei diese Faustformel lediglich einen empirischen Erfahrungswert darstellt. Diese Faustformel erweist sich jedoch bei der Einhaltung der erhofften oben genannten physikalischen Vorteile als unzureichend. Der Gegenstand dieser Erfindung löst dieses Problem messtechnisch und liefert somit eine bessere Grundlage für die effiziente Inbetriebnahme eines Asynchronmotors.
Bezugszeichenliste
100 Steuergerät, Frequenzumrichter
120 Asynchronmotor
130 Speicher
140 Bestimmungseinheit
200 Kennlinie
210 Koordinatensystem
220 Abszisse
230 Ordinate
240 erste Tangente
250 zweite Tangente
260 Schnittpunkt der ersten und zweiten Tangente
270 Abszissenwert des Schnittpunktes 260
280 im Wesentlichen zur Abszisse parallele Gerade
290 Zweiter Schnittpunkt zwischen der Gerade 280 und der Kennlinie 200
295 Abszissenwert des zweiten Schnittpunktes 290
300 Verfahren zur Bestimmung
310 Schritt des Bereitstellens
320 Schritt des Bestimmens