Beschreibung
Titel
Verfahren zum Bereitstellen mindestens eines Ausgangssignals
Die Erfindung betrifft ein Verfahren und eine Anordnung zum Bereitstellen mindestens eines Ausgangssignals für eine Empfangseinheit.
Stand der Technik
Hochwertige Empfangssysteme bzw. -anordnungen für den FM-Rundfunk- empfang in Fahrzeugen nutzen mehrere Antennen, um den Empfang gegenüber Systemen mit nur einer Antenne zu verbessern. Die Vorteile mehrerer Antennen werden genutzt, indem zwischen den Antennen umgeschaltet und ein ausgewähltes Antennensignal über ein Hochfrequenzsignal zu einem Empfänger weiterleitet wird. Dieses Verfahren wird als Schaltdiversity bzw. Schaltdiversität bezeichnet.
Hierzu ist aus der Druckschrift DE 10 2006 039 357 A1 bekannt, dass zwischen den Antennensignalen der einzelnen physikalischen Antennen und der Summe aus mindestens zwei analogen realen Antennensignalen umgeschaltet werden kann. Zur Realisierung werden in Kraftfahrzeugen üblicherweise Antennenstrukturen auf der Heckscheibe aufgebracht und mit kurzen, wenige Zentimeter langen Drähten mit einer Umschaltbox für die Antennen verbunden. In der Umschaltbox wird immer nur eines der Antennensignale ausgewählt. Das gesamte Empfangsband einer der Antennen wird dann mit Hilfe eines Hochfrequenzkabels, das in der Regel als Koaxialkabel ausgebildet ist, bis zum Radio weitergeleitet. Das Radio führt die weitere Signalverarbeitung aus. Dabei wird im Radio aus dem Empfangsband die gewünschte Empfangsfrequenz herausgefiltert, auf eine Zwischenfrequenz umgesetzt, nochmals gefiltert und weiterverarbeitet, wobei der Nutzer über die Bedienung des Radios festlegt, welche Frequenz zu empfangen ist. Um entscheiden zu können, welches der zur Verfügung stehen-
den Antennensignale die Umschaltbox auswählen sollte, benötigt die Umschaltbox eine Information darüber, welche Empfangsfrequenz aus dem Empfangsband im Radio ausgewählt wurde. Hierfür wird das in dem Radio erzeugte Zwi- schenfrequenzsignal der Antennenumschaltbox zur weiteren Signalverarbeitung über ein Hochfrequenzkabel zugeführt.
In der Druckschrift DE 10 2006 006 266 A1 ist beschrieben, dass von dem Empfänger zu der Umschaltbox über eine separate Verbindung Signale weitergeleitet werden, die das Umschalten in besonderen Empfangssituationen verhindern.
Bei weiteren Verfahren wird aus zwei Signalen, die durch Verstärken und/oder Filtern zweier unterschiedlicher, linear unabhängiger Empfangssignale der Antenne entstehen, durch eine komplexe Linearkombination ein neues Signal berechnet.
Weiterhin sind Systeme zur Durchführung einer Phasendiversity bzw. -diversität, die sich von den Systemen zur Durchführung der Schaltdiversity unterscheiden, bekannt. Phasendiversity-Systeme kombinieren die zwei oder mehr Antennensignale nach dem Abtasten in digitaler Ebene, wobei die komplexen Koeffizienten der Linearkombination kontinuierlich den Empfangsbedingungen angepasst werden.
Schaltdiversity-Systeme wählen dagegen zwischen mehreren Signalen diskret aus, auch wenn einzelne dieser Signale aus der Addition von zwei Antennensignalen entstehen. Beim Umschalten entstehen dabei Signalstörungen. Darüberhinaus erhalten Schaltdiversity-Systeme mit einer separaten Umschaltbox der Antenne von dem Autoradio (Headunit) ein Zwischenfrequenzsignal, aus dem die Informationen zum Umschalten gewonnen werden.
Bei einem Verfahren zur Umsetzung einer Phasendiversity, das aus der Druckschrift DE 10 2004 062 000 A1 bekannt ist, wird in einer antennenseitigen Mischerbox eines der Signale der Antenne auf ein anderes Frequenzband umgesetzt, so dass nach einer Addition die von beiden Antennen empfangenen Signale über ein Hochfrequenzkabel mit unterschiedlichen Mittenfrequenzen übertragen werden. Nachteilig bei diesem Verfahren ist, dass in einem Signalpfad des Empfangssystems zwei zusätzliche Mischprozesse zu integrieren sind. Außer-
dem muss die Frequenzumsetzung auf der gesamten Empfangsbandbreite erfolgen, so dass die zusätzlichen Mischer mit der gesamten Dynamik des Empfangsbands beaufschlagt werden. Aufgrund der begrenzten Dynamik dieser Mischer und der Kaskadierung der Mischprozesse, die zu einem erhöhten Rauschen und einem reduzierten Intermodulationsverhalten des gesamten Signalpfads beitragen, wird die Performance des Systems gegenüber einem DDA- bzw. Digital-Direction-Antenna-System mit zwei Antennenleitungen eingeschränkt. Ein weiterer Nachteil dieses Systems ist der bei den Mischprozessen entstehende Phasenfehler. Dieser muss von Algorithmen zur Bereitstellung der Phasendiver- sity ausgeglichen werden, was ebenfalls zu einem reduzierten Leistungsvermögen führen kann.
Offenbarung der Erfindung
Vor diesem Hintergrund werden ein Verfahren und eine Anordnung mit den Merkmalen der unabhängigen Patentansprüche vorgestellt. Weitere Ausgestaltungen der Erfindung ergeben sich aus den abhängigen Patentansprüchen und der Beschreibung.
Mit der Erfindung kann ein Verfahren zur Umsetzung einer Phasendiversity bzw. Phasenvielfalt oder Phasenverschiedenheit mit lediglich einer Hochfrequenzleitung bzw. einem Hochfrequenzkabel als Verbindung zwischen einem Empfangsgerät und einer bspw. als Radio ausgebildeten Empfangseinheit durchgeführt werden. Somit kann eine DDA- bzw. Digital-Directional-Antenna-Anordnung, die zur Ausführung eines räumlich ausgerichteten, digitalen Antennenempfangs ausgebildet ist, oder ein entsprechendes System im Fahrzeug genutzt werden, ohne dass hohe Systemkosten durch zwei Hochfrequenzkabel verursacht werden.
Bei einer Ausgestaltung der Erfindung werden die Empfangssignale von zumindest zwei Antennen jeweils durch Digitalisierung aufbereitet bzw. vorverarbeitet. Bei einer Aufbereitung kann jedes Empfangssignal gefiltert, verstärkt und/oder digitalisiert werden. Eine Frequenz eines Empfangssignals kann ebenfalls umgesetzt werden. Typischerweise werden die Empfangssignale durch Berechnung unter Durchführung wenigstens einer Rechenoperation kombiniert und somit das mindestens eine Ausgangssignal bereitgestellt. Hierbei werden die zumindest zwei unabhängigen Empfangssignale bei der Berechnung typischerweise jeweils
mit komplexen Faktoren multipliziert und addiert. Die so gebildete Linearkombination zweier aufbereiteter Empfangssignale des gleichen Empfangskanals liegt in der Antennenanordnung, üblicherweise dem Empfangsgerät, und nicht, wie nach dem Stand der Technik, im Radio vor.
Das aus den Empfangssignalen gebildete mindestens eine Ausgangssignal bzw. Antennensignal kann über nur eine bspw. als Kabel ausgebildete Verbindung dem Radio (Headunit) als Empfangseinheit zur weiteren Verarbeitung zugeführt werden. Üblicherweise können zwei oder mehr Ausgangs- bzw. Antennensignale bereitgestellt werden. Somit ist die Realisierung einer DDA-Anordnung mit nur einem Kabel, das als Hochfrequenzkabel ausgeführt sein kann, möglich. Durch die Verwendung lediglich eines Hochfrequenzkabels kann dabei eine hochratige Datenübertragung sowie die Kompatibilität des Kabelbaums zu anderen Empfangseinrichtungen gewährleistet werden.
Ein Antennensystem bzw. eine Antennenanordnung mit der DDA- Signalverarbeitung wird als DDA-Tunerbox bzw. Umschaltbox bezeichnet. Eine Einheit mit dieser Signalverarbeitung kann auch als DDA-Antenne bezeichnet werden. Dabei umfasst eine Antennenanordnung die mindestens zwei Antennen, eine kurze Zuleitung und das als Umschaltbox ausgebildete Empfangsgerät.
Das Hochfrequenzkabel kann dabei ebenfalls für die Energieversorgung sowie auch zur digitalen Ansteuerung des Empfangsgeräts bzw. der DDA-Tunerbox genutzt werden. Zur Energieversorgung wird z. B. über eine sogenannte Phantomspeisung eine Gleichspannung auf das Hochfrequenzkabel eingespeist und zur DDA-Tunerbox weitergeleitet. Bei einer möglichen Ausführungsform zur Ansteuerung der DDA-Tunerbox ist die Verwendung unterschiedlicher Trägerfrequenzen für die Übertragung des mindestens einen digitalen Ausgangssignals von der DDA-Tunerbox zum Radio bzw. zur Headunit, die digitale Ansteuerung von der Headunit zu der DDA-Tunerbox sowie die digitale Ansteuerung der DDA- Antennen vorgesehen.
Es ist in Ausgestaltung möglich, in dem Empfangsgerät einen hochintegrierten Empfangsbaustein (Empfänger IC) mit zwei parallelen Signalpfaden zu nutzen. Die Aufbereitung der Mischeransteuersignale ist somit nur einmal erforderlich. Damit ist auch nur eine Phasenregelschleife (phase-locked loop, PLL) erforder-
lieh. Das Verfahren kann für eine direkte und/oder indirekte Abtastung der Empfangssignale durchgeführt werden.
In einer weiteren Ausgestaltung können der Antennenverstärker und die Vorstufe jedes Empfangspfads zusammengefasst bzw. kombiniert werden, so dass nur eine automatische Verstärkungsregelung (automatic gain control, AGC) realisiert wird, die üblicherweise im Empfangsbaustein des Empfangsgeräts integriert ist.
Das mindestens eine Ausgangssignal kann auch dadurch erzeugt werden, indem die aufbereiteten Empfangssignale auf einem Träger aufmoduliert und/oder in einem Kanal zusammengefasst werden.
Der im Rahmen des Verfahrens durchführbare AM- bzw. amplitudenmodulierte Rundfunkempfang kann weiterhin derart realisiert werden, dass eine Frequenz des mindestens einen Ausgangssignals bzw. ein Mischsignal aus der Festfrequenz des Lokaloszillators bzw. der Referenzfrequenz ggf. durch Teilen und/oder Vervielfachen einer Frequenz von zumindest einem Empfangssignal, üblicherweise den Frequenzen der Empfangssignale gewonnen wird. Mit diesem mindestens einen Ausgangssignal wird ein Teil eines AM-Rundfunkbands mit dem Mischer eines der Signalpfade in die entsprechende Zwischenfrequenz umgesetzt und ggf. gefiltert. In der weiteren Verarbeitung wird keine Linearkombination der typischerweise durch Digitalisierung aufbereiteten Empfangssignale der Signalpfade erzeugt, sondern beide digitalisierten Zwischenfrequenz- bzw. ZF-Signale werden über das eine Verbindungskabel der Empfangseinheit zugeführt und hier weiterverarbeitet. Der somit mögliche gleichzeitige FM- bzw. frequenzmodulierte Empfang während des AM-Empfangs ermöglicht bspw. eine Senderlistenpflege im Hintergrund.
In Ausgestaltung können zumindest zwei bis zur Bildung der Linearkombination unabhängigen Empfangsmodule, bei denen zeitweise keine Linearkombination gebildet wird, verwendet werden, wobei ein Empfangsmodul auf der Empfangsfrequenz verbleibt und ein Empfangssignal für das Audiosignal liefert, während das zweite Empfangsmodul im Hintergrund nach besseren Alternativfrequenzen sucht.
Als Schnittstelle des typischerweise als DDA-Tunerbox ausgebildeten Empfangsgeräts kann auch ein weiterverarbeitetes Signal, wie z. B. das Audiosignal, verwendet werden. In diesem Fall stellt das Empfangssignal für das Autoradio bzw. die Headunit eine Audioquelle dar.
Da die Empfangssignale digitalisiert werden unterscheidet sich das erfindungsgemäße Verfahren bzw. das erfindungsgemäße Empfangsgerät von einer Empfangs-Box, die irgendwo in einem Fahrzeug angeordnet ist, zwei oder mehr Antennensignale erhält, diese analog kombiniert und ein Audiosignal ausgibt.
Die beschriebene Anordnung ist dazu ausgebildet, sämtliche Schritte des vorgestellten Verfahrens durchzuführen. Dabei können einzelne Schritte dieses Verfahrens auch von einzelnen Komponenten der Anordnung durchgeführt werden. Weiterhin können Funktionen der Anordnung oder Funktionen von einzelnen Komponenten der Anordnung als Schritte des Verfahrens umgesetzt werden. Außerdem ist es möglich, dass Schritte des Verfahrens als Funktionen einzelner Komponenten der Anordnung oder der gesamten Anordnung realisiert werden.
Weitere Vorteile und Ausgestaltungen der Erfindung ergeben sich aus der Beschreibung und den beiliegenden Zeichnungen.
Es versteht sich, dass die voranstehend genannten und die nachstehend noch zu erläuternden Merkmale nicht nur in der jeweils angegebenen Kombination, sondern auch in anderen Kombinationen oder in Alleinstellung verwendbar sind, ohne den Rahmen der vorliegenden Erfindung zu verlassen.
Kurze Beschreibung der Zeichnungen
Figur 1 zeigt in schematischer Darstellung ein erstes Beispiel einer aus dem Stand der Technik bekannten Einrichtung.
Figur 2 zeigt in schematischer Darstellung ein zweites Beispiel einer aus dem Stand der Technik bekannten Einrichtung.
Figur 3 zeigt in schematischer Darstellung eine erste Ausführungsform einer erfindungsgemäßen Anordnung.
Figur 4 zeigt in schematischer Darstellung eine zweite Ausführungsform einer erfindungsgemäßen Anordnung.
Ausführungsformen der Erfindung
Die Erfindung ist anhand von Ausführungsformen in den Zeichnungen schematisch dargestellt und wird nachfolgend unter Bezugnahme auf die Zeichnungen ausführlich beschrieben.
Die Figuren werden zusammenhängend und übergreifend beschrieben, gleiche Bezugszeichen bezeichnen gleiche Komponenten.
Die in Figur 1 schematisch dargestellte Ausführungsform einer aus dem Stand der Technik bekannten Vorrichtung 2 umfasst eine Antennenanordnung 4 mit zwei in einer Heckscheibe eines Fahrzeugs angeordneten Antennen 6, 8. Dabei ist für jede Antenne 6, 8 eine Antennenabgriffeinheit 10, 12 vorgesehen. Diese Antennenabgriffeinheiten 10, 12 sind mit einer Antennenumschaltbox 14 verbunden. Die Antennenumschaltbox 14 ist über eine erste Leitung 16, die zur Übertragung eines analogen HF- bzw. Hochfrequenzsignals ausgebildet ist, und über eine zweite separate Leitung 18, die zur Übertragung eines analogen ZF- bzw. Zwischenfrequenzsignals ausgebildet ist, mit einem Autoradio 20, dass auch als Headunit bezeichnet werden kann, verbunden.
Die Umsetzung eines Schaltdiversity-Verfahrens erfolgt hier mit zwei Antennenabgriffen über die Antennenabgriffeinheiten 10, 12 der Antennenumschaltbox 16 und der als Hochfrequenzleitungen ausgebildeten Leitungen 16, 18 zwischen der Antennenumschaltbox 14 und dem Autoradio 20. Dabei wird während eines Empfangsbetriebs zwischen den Antennen 6, 8 hin- und hergeschaltet, wobei das ZF- und das HF-Signal auch über nur eine Leitung 16, 18 geführt werden können. In diesem Fall sind dann entsprechende Frequenzweichen schaltungstechnisch vorzuhalten.
Ein Nachteil des Verfahrens zur Durchführung der Schaltdiversity ist, dass zeitgleich nur ein Antennensignal zum Empfang genutzt werden kann, was das Emp-
fangsvermogen der Vorrichtung 2 einschränkt. Ein weiterer Nachteil ist, dass das Umschalten zwischen den Antennen 6, 8 Störungen verursacht.
Das in Figur 2 gezeigte zweite Beispiel für eine aus dem Stand der Technik bekannte Vorrichtung 24 weist weitgehend dieselben Komponenten wie die in Figur 1 gezeigte Vorrichtung 2 auf, wobei hier auf die Antennenumschaltbox 14 verzichtet wird. Dafür ist hier ein DDA- bzw. Digital-Directional-Antenna-Autoradio 28 vorgesehen, das über eine erste Leitung 16 und eine erste Antennenabgriffseinheit 10 mit einer ersten Antenne 6 und über eine zweite Leitung 18 und eine zweite Antennenabgriffseinheit 12 mit einer zweiten Antenne 8 verbunden ist.
Bei einem mit der zweiten Vorrichtung 24 ausführbaren Verfahren wird aus zwei Empfangssystemen, die die Antennen 6, 8 und die Antennenabgriffseinheiten 10, 12 umfassen, durch eine komplexe Linearkombination ein neues Signal berechnet. Dabei kann durch geeignete Wahl der einzelnen komplexen Faktoren das resultierende Signal eine erheblich verbesserte Qualität gegenüber den einzelnen Signalen, die von den Antennen 6, 8 bereitgestellt werden, haben. So können u. a. Störungen, die durch Mehrwegeempfang im Feld entstehen, nahezu vollständig unterdrückt werden. Dabei kann in Empfangsgebieten mit geringer Feldstärke durch entsprechende Summation beider Signale eine Steigerung des Leistungsvermögens realisiert werden. Entsprechende Vorrichtungen 24 oder Systeme sind seit etwa 2002 im Markt und werden üblicherweise als DDA (Digital Directional Antenna)- oder Phasendiversity-Systeme bezeichnet. Dabei werden jeweils zwei Signale der Antennen 6, 8 über zwei separate Hochfrequenz- bzw. Koaxialkabel als Leitungen 16, 18 dem als DDA-Autoradio 28 ausgebildeten Empfänger zugeführt. Im DDA-Autoradio 28 werden diese Signale dann verstärkt, gefiltert, in eine Zwischenfrequenz umgesetzt, digitalisiert und digital weiterverarbeitet. Hierbei können auch drei oder mehr Antennensignale verarbeitet werden.
Ein Nachteil der DDA-Vorrichtung 24 ist, dass dabei zwei Hochfrequenzkabelleitungen erforderlich sind. Einfache Autoradios mit nur einer Antenne oder einem Schaltdiversity-System kommen dagegen mit nur einer Hochfrequenzleitung zwischen Antenne und Autoradio aus. Dieser Nachteil der DDA-Vorrichtung 24 führt zu höheren Systemkosten im Fahrzeug.
Die in Figur 3 schematisch dargestellte erste Ausführungsform einer erfindungsgemäßen Anordnung 40 umfasst eine Antennenanordnung 42 mit mindestens einer ersten Antenne 44 und mindestens einer zweiten Antenne 46, die voneinander beabstandet sind. Dabei ist jede Antenne 44, 46 mit einer Antennenabgriffeinheit 48, 50 verbunden. Die Antennenabgriffeinheiten 48, 50 sind wieder- rum mit einem Empfangsgerät 52 verbunden, das auch als DDA-Tunerbox bzw. Digital-Directional-Antenna-Empfangsgerät 52 bezeichnet werden kann. Das Empfangsgerät 52 ist über lediglich eine als Kabel oder Leitung ausgebildete Verbindung 54 mit einer Empfangseinheit 56, die hier als Autoradio bzw. Headu- nit ausgebildet ist, verbunden.
Bei dieser Anordnung 40 wird dem Empfangsgerät 52 von der ersten Antenne 44 über die erste Antennenabgriffseinheit 48 ein erstes Empfangssignal und von der zweiten Antenne 46 über die zweite Antennenabgriffseinheit 50 ein zweites Empfangssignal bereitgestellt. Weiterhin wird in dem Empfangsgerät 52 jedes Empfangssignal separat aufbereitet. Nachfolgend werden die aufbereiteten Signale durch eine Berechnung miteinander kombiniert und dabei mindestens ein Ausgangssignal erzeugt. Folglich wird durch Umsetzung eines Phasendiversity- Verfahrens im Empfangsgerät 52 aus den Empfangssignalen das mindestens eine Ausgangssignal, das auch als Antennensignal bezeichnet werden kann, bereitgestellt. Für eine Übertragung des mindestens einen Ausgangssignals, das auch als Antennensignal bezeichnet werden kann, zu der Empfangseinheit 56 ist lediglich eine Verbindung 54 erforderlich.
Eine zweite Ausführungsform einer erfindungsgemäßen Anordnung 60 ist in Figur 4 schematisch dargestellt. Diese Anordnung 60 umfasst mindestens zwei räumlich voneinander getrennte Antennen 62, 64, die mit einem als DDA- Tunerbox ausgebildeten Empfangsgerät 66 verbunden sind. Von den Antennen 62, 64 abgenommene Empfangssignale, die synchron für denselben Sender auf derselben Frequenz bereitgestellt werden, werden an das Empfangsgerät 66 übermittelt. Innerhalb des Empfangsgeräts 66 ist eine Signalverarbeitung 68 zur Weiterverarbeitung der Empfangssignale vorgesehen. Diese Signalverarbeitung 68 umfasst eine für jedes Empfangssignal individuell ausgeführte Aufbereitung 70. Bei dieser Aufbereitung 70 wird jedes Empfangssignal jeder Antenne 62, 64 einzeln aufbereitet, wobei jedes Empfangssignal üblicherweise gefiltert und/oder
verstärkt wird. Weiterhin kann ein Umsetzen einer Frequenz jedes Empfangssignals und/oder ein Digitalisieren des Empfangssignals vorgesehen sein.
Nachfolgend ist bei der Signalverarbeitung 68 eine Berechnung 72 vorgesehen. Dabei werden die aufbereiteten Empfangssignale miteinander kombiniert. Die zur Kombination der Empfangssignale vorgesehene Berechnung 72 umfasst üblicherweise die Bildung einer Linearkombination der bereits aufbereiteten Empfangssignale. Alternativ oder ergänzend können die aufbereiteten Empfangssignale im Rahmen der Berechnung 72 geteilt und/oder vervielfacht werden. Die in dem Empfangsgerät 66 ausgeführten Verarbeitungsschritte umfassen u. a. auch eine Analog-Digital- bzw. AD-Wandlung, die Berechnung von komplexen DDA- Koeffizienten und die Addition der so entstandenen aufbereiteten digitalen Empfangssignale.
Die Anordnung 60 aus Figur 4 umfasst weiterhin eine Empfangseinheit 74, die als Autoradio bzw. Headunit ausgebildet sein kann und bspw. in einer Mittelkonsole eines Fahrzeugs angeordnet ist. Das Empfangsgerät 66 und die Empfangseinheit 74 sind über eine als Kabel ausgebildete Verbindung 76 miteinander verbunden. Das durch die Berechnung 72 der aufbereiteten Empfangssignale bereitgestellte mindestens eine Ausgangssignal wird über das eine Kabel 76 von dem Empfangsgerät 66 an die Empfangseinheit 74 übermittelt. Das in der Empfangseinheit 74 empfangene, mindestens eine, üblicherweise digitale Ausgangssignal wird innerhalb der Empfangseinheit 74 ggf. einer weiteren Signalverarbeitung 78 unterzogen und als Audiosignal ausgegeben.
Über das Kabel wird eine bidirektionale Verbindung 76 zwischen dem Empfangsgerät 66 und der Empfangseinheit 74 bereitgestellt. Ausgehend von der Empfangseinheit 74 können dem Empfangsgerät 66 über die als Kabel ausgebildete Verbindung 76 Empfangssteuersignale bzw. Tunersteuersignale bereitgestellt werden. Weiterhin erfolgt über die Verbindung 76 eine Spannungsversorgung des Empfangsgeräts 66.
Zu den Empfangssteuersignalen kann in diesem Ausführungsbeispiel eine Tuninginformation gehören, die Information eines auszuwählenden Empfangsbands sowie zu testende Alternativfrequenzen im Rahmen einer RDS-Strategie, die in diesem Beispiel in einem Controller der als Headunit ausgebildeten Empfangs-
einheit 74 abgearbeitet wird. Aber auch das Verlagern der RDS-Strategie in das als DDA Tunerbox ausgebildete Empfangsgerät 66 ist denkbar.