Beschreibung
Windkraftgenerator mit Innenkühlkreislauf Die Erfindung betrifft einen Windkraftgenerator mit Innenkühlkreislauf mit einem geblecht ausgeführten Ständer, der ein Wicklungssystem aufweist, das an den Stirnseiten des Ständers Wickelköpfe ausbildet, wobei der Ständer zumindest im Bereich seines Blechpakets von einem Kühlmantel umgeben ist, wobei Permanentmagnete eines Läufers auf einem als Hohl¬ welle ausgebildeten Polradmantel angeordnet sind.
Windkraftgeneratoren benötigen ebenso wie andere dynamoelektrische Maschinen eine Kühlung ihrer Aktivteile. Dabei ist insbesondere der Innenraum des Windkraftgenerators, also der elektrische Bereich durch Fremdkörper oder aggressive Medien gefährdet, die u.a. die Isolierung angreifen oder die elekt¬ rische Festigkeit beeinträchtigen. Dies führt zu Betriebsbe¬ einträchtigungen oder zum Ausfall des Windkraftgenerators. Deshalb ist es bei dynamoelektrischen Maschinen in einem derartigen Umfeld üblich, einen geschlossenen Innenkühlkreislauf vorzusehen, der ggf. durch externe Kühler rückgekühlt wird.
Aus der DE 199 19 040 C2 ist eine Synchronmaschine mit Schen- kelpolläufern oder Vollpolläufern für große Windenergieanlagen, insbesondere im Off-shore-Bereich bekannt. Diese Maschi¬ ne weist einen Ständer und einen Läufer auf, wobei Ständer und Läufer jeweils Kühlkanäle aufweisen, die als Teil eines Kühlkreislaufs für ein Kühlmedium zum Kühlen von Ständer und Läufer angeordnet sind. Dabei sind die Ständerkanäle als Aus¬ nehmungen im Ständer mit einem die Ständerkanäle begrenzenden Steg am Außenumfang des Ständers ausgebildet und Kühlkanäle für ein weiteres Kühlmedium in einem Ständergehäuse schrau¬ benförmig und mehrgängig um das Ständergehäuse geführt. Auf diese Art und Weise nimmt das Kühlmedium im Bereich der Läu¬ ferkanäle Wärme aus dem Läufer auf und gibt diese im Bereich der Ständerkanäle an den Ständer ab.
Aus der DE 101 07 298 Cl ist eine geschlossene elektrische Maschine mit Oberflächenkühlung mit einem geschlossenen inneren Kühlmedienkreislauf über den Rotorkörper bekannt. Dabei sind im Läufer Kühlmedienkanäle auf unterschiedlichen Teil- kreisen des Rotorkörperquerschnitts für unterschiedliche Strömungsrichtungen vorhanden.
Ausgehend davon liegt der Erfindung die Aufgabe zugrunde, ei¬ ne dynamoelektrische Maschine, insbesondere einen Windkraft- generator zu schaffen, dessen Innenraum abgeschlossen ist, und der dennoch eine ausreichende effiziente Kühlung auf¬ weist. Dabei soll insbesondere für langsam laufende Wind- kraftgeneratoren eine ausreichende Kühlung vorgesehen werden. Die Lösung der gestellten Aufgabe gelingt durch einen Wind- kraftgenerator mit einem geschlossenen Innenkühlkreislauf, mit einem geblecht ausgeführten Ständer, der ein Wicklungssystem aufweist, das an den Stirnseiten des Ständers Wickel¬ köpfe ausbildet, wobei der Ständer zumindest im Bereich sei- nes Blechpakets von einem Kühlmantel umgeben ist, wobei Per¬ manentmagnete eines Läufers auf einem als Hohlwelle ausgebil¬ deten Polradmantel angeordnet sind, wobei der Polradmantel über Tragelemente an seinen Stirnseiten mit einer Welle oder Wellenstummeln drehfest verbunden ist, wobei die Hohlwelle in ihrem Inneren zumindest ein Rohr aufweist, dessen Mantelflä¬ che in äquidistantem Abstand zum Polradmantel verläuft, und wobei an den Stirnseiten des Läufers Lüfter angebracht sind.
Vorteilhafterweise wird dabei der Windkraftgenerator mit nur einer Getriebestufe bei mittlerer Drehzahl angetrieben. Dies hat den großen Vorteil, dass er gegenüber der komplett ge¬ triebelosen Generatorvariante den Einsatz von direkt am Läu¬ fer angeordneten Lüftern ermöglicht, so dass auf zusätzlich anzutreibende und zu regelnde Fremdlüfter verzichtet werden kann.
Durch zusätzlich innerhalb des Polradmantels angeordnete Roh¬ re werden Kühlkanäle geschaffen, die die Kühleffizienz und
den Strömungsverlauf im Innenraum des Windkraftgenerators strukturieren und so zu einer effizienten Kühlung im Innenraum des Windkraftgenerators führen. Vorteilhafterweise sind die Lüfter an den Stirnseiten des Läufers nicht nur als reine Radiallüfter ausgeführt, deren Lüfterschaufeln nur an einer Nabe befestigt sind, vielmehr sind die Lüfterschaufeln bzw. -flügel an einem axialen Ende durch eine Tragscheibe miteinander verbunden. Diese Trag- Scheiben der jeweiligen Lüfter übernehmen Luftleitfunktionen innerhalb des geschlossenen Innenraums des Windkraftgenera¬ tors, so strömungstechnische "Kurzschlüsse" vermieden werden. Damit wird ein vorgeschriebener Kühlstromverlauf gewährleis¬ tet .
An einem axialen Ende des Windkraftgenerators ist, vorteil¬ hafterweise an der B-Seite ein externer, insbesondere abnehm¬ barer Wärmetauscher, insbesondere ein Ringkühler angebracht und in den Kühlmittelstrom derart integriert, dass der Kühl- mittelstrom des Innenkühlkreislaufs dort rückgekühlt wird.
Durch diese Art der Platzierung ist eine leichte Zugänglichkeit gewährleistet, so dass ein Austausch oder Wartungsarbei¬ ten an diesem Wärmetauscher leicht vorzunehmen sind. Die Zugänglichkeit einzelner Komponenten des Windkraftgenera¬ tors und/oder dessen Funktionstüchtigkeit ist insbesondere im Off-shore-Bereich von außerordentlicher Bedeutung.
Die Erfindung sowie weitere vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung werden in den schematisch dargestellten Ausführungsbeispielen näher erläutert; darin zeigen:
FIG 1 einen Längsschnitt eines Windgenerators,
FIG 2 einen Querschnitt eines Windgenerators.
Figur 1 zeigt in prinzipieller Darstellung einen Längsschnitt eines Windkraftgenerators 1 mit einer Seite A und einer Seite B, wobei die Seite A der Windturbine einer nicht näher darge-
stellten Windkraftanlage zugewandt ist. Die mechanische An- kopplung zur Windturbine selbst, geschieht über eine Welle oder zumindest einen Wellenstummel 7 direkt oder aber über ein Getriebe. Der Windkraftgenerator 1 ist in einem Gehäuse 2 untergebracht, das einen Ein- und eine Auslassöffnung 14, 15 aufweist, die zur Kühlmittelzufuhr bzw. -abfuhr eines Kühlmantels 3 dienen, der zwischen Gehäuse 2 und dem Ständer 4 angeordnet ist. Durch diesen Kühlmantel 3 und das in den Kühlkanälen 17 fließende Kühlmedium werden aus dem Blechpaket des Ständers 4 die Verluste abtransportiert werden.
An den Stirnseiten des Blechpakets des Ständers 4 sind Wi¬ ckelköpfe 10 angeformt, die aufgrund ihrer axialen Ausladung durch Versteifungselemente 16 zu fixieren sind, so dass Bewe- gungen des Wickelkopfes 10 beispielsweise aufgrund elektrody¬ namischer Ausgleichsvorgänge ausgeschlossen sind.
Ein Läufer 5, der einen Polradmantel 6 aufweist, ist mittels Tragelementen 28, insbesondere an den axialen Enden des Pol- radmantels 6 mit einer Welle oder Wellenstummeln 7 drehfest verbunden. Der Polradmantel 6 weist Pole auf, die insbesonde¬ re durch Permanentmagnete 18 ausgebildet werden. Dabei weist jeder Pol je nach axialer Länge des Läufers 5 und Polbreite mehrere hintereinander und/oder nebeneinander angeordnete Permanentmagnete 18 auf. Außerdem sind die Permanentmagnete
18 in Taschen des Polradmantels 6, oder auf seiner Oberfläche angeordnet und in diesem Fall durch eine geeignete Vorrich¬ tung, beispielsweise eine Bandage gehalten. Durch elektromagnetische Wechselwirkungen mit dem Wicklungs¬ system des Ständers 4 wird die rotatorische Energie der Wind¬ turbine in elektrische Energie umformt.
Der Polradmantel 6 des Läufers 5 bildet zusammen mit den Tragelementen 28 eine Hohlwelle, die erfindungsgemäß dazu be¬ nutzt wird, eine gegensinnige Strömungsrichtung eines gasför¬ migen Kühlmittels im geschlossenen Innenraum des Windkraftgenerators 1 zu schaffen.
Dies gelingt dadurch, dass innerhalb der Hohlwelle, also ra¬ dial innerhalb des Polradmantels 6 Rohre 29, 33 angeordnet sind, die vorgebbare Zwischenräume innerhalb der Hohlwelle schaffen. Des Weiteren dienen diese Rohre 29, 33 zusammen mit den Tragelementen 28 der Versteifung der gesamten Hohlwelle, so dass auf diese Art und Weise auch mechanische Schwingungen oder unzulässige Torsionsbewegungen unterdrückt werden.
An den Stirnseiten des Läufers 5 sind Lüfter 24, 25 angeord- net, die dem Kühlluftstrom innerhalb der geschlossenen dynamoelektrischen Maschine eine ausreichende Strömungsgeschwindigkeit verleihen. So ist ein A-seitiger Lüfter 24 und ein B-seitiger Lüfter 25 vorgesehen. Der A-seitige Lüfter 24 ist vorteilhafterweise an dem dem Polradmantel 6 radial nächst- liegenden Rohr 29 befestigt und schafft somit neben einer ra¬ dialen Förderung eines aus der Hohlwelle tretenden Kühlluftstroms gleichzeitig eine Trennung der dort gegensinnig ver¬ laufenden Kühlluftströme zu Beginn der Hohlwelle. Dies wird insbesondere dadurch erreicht, dass der A-seitige Lüfter 24 eine Tragscheibe 13 aufweist, die dem Läufer 5 zugewandt ist.
Der B-seitige Lüfter 25 ist ebenfalls am Rohr 29 und/oder an dem dort vorhandenen Tragelement 28 angebracht. Auch die Lüf¬ terflügel dieses Lüfters 25 sind an einer Tragscheibe 12 be- festigt, so dass neben einer Förderung des Kühlluftstroms in radialer Richtung auch eine Abschottung des rückströmenden Kühlluftstroms aus einem Wärmetauscher 9 gewährleistet ist.
Der A-seitige Lüfter 24 saugt nun einen Kühlluftstrom 30 aus dem inneren Bereich der Hohlwelle, wobei dieser Kühlluftstrom bereits durch einen Wärmetauscher 9 vorgekühlt wurde. Der Wärmetauscher 9 ist an einem Gehäuseschild 27, das über ein Lager 19 an der Welle oder einem Wellenstummel 7 abgestützt ist, angebracht. Durch Öffnungen 20 des Gehäuseschilds 27 und weiteren Öffnungen 23 in den Tragelementen 28 kann der A-seitige Lüfter 24 diesen Kühlluftstrom über den inneren Teil der Hohlwelle ansaugen. Der A-seitige Lüfter 24 schiebt nunmehr den vorgekühlten Kühlluftstrom 30 radial in Richtung Wickel-
köpf 10, der dort über den Wickelkopf 10 streicht und dort Wärme aufnimmt.
Danach spaltet sich der Kühlluftstrom 30 in zwei Teilströme auf. Ein Teilstrom 31 durchströmt das Aktivteil des Läufers 5 durch ggf. vorhandene im Wesentlichen axial verlaufende Pol¬ lücken und/oder den Luftspalt 8. Der andere Teilstrom 32 wird über die Tragscheibe 13 des A-seitigen Lüfters 24 in einen radial innerhalb des Polmantels 6 verlaufenden axialen Kühl- kanal zwischen Polradmantel und Rohr 29 gelenkt und dort über den B-seitigen Lüfter 25 angesogen. Am Ende des Aktivteils des Läufers 5 vereinigen sich die beiden Teilströme 31 und 32 und werden durch diesen B-seitigen Lüfter 25 in ihrer Strömungsgeschwindigkeit verstärkt und auf den zweiten Wickelkopf 10 umgelenkt.
Im weiteren Verlauf dieses Kühlmittelstroms durchströmt die¬ ser nun Leitelemente 11 bzw. Ringleitungen und wird nach Passieren des Gehäuses 27 durch eine Luftführungshaube 26 auf den im Gehäuseschild 27 montierten Wärmetauscher 9 gelenkt. Nach Passieren des Wärmetauschers 9 wird die Kühlluft durch den durch die Rohre 29 und 33 gebildeten Luftkanal innerhalb der Hohlwelle wieder vom A-seitigen Lüfter 24 angesaugt. Auf diese Art und Weise schließt sich dieser innere Kühlkreis- lauf.
Durch Einsatz der Wellenlüfter 24, 25 wird der Gesamtwirkungsgrad des Windkraftgenerators 1 erhöht, da keine Energie¬ versorgung für den Betrieb eines Fremdlüfters bereitgestellt werden muss.
Durch die am Polradmantel 6 befestigte Tragelemente 28 der Wellenstummel 7 ist eine vereinfachte Luftführung mittels eingeschweißter 21 oder verschraubter Rohre 29, 33 möglich, die an den Tragelementen 28 zentriert werden. Außerdem entsteht so ein Bypass, wodurch die Wärmeverluste auch durch Konvektion des Polrades abgeführt werden können. Die Tragele-
mente 28 sind zur Kühlluftdurchströmung mit Öffnungen 23 versehen .
Falls der Kühlmantel 3 in einer weiteren Ausgestaltung axial noch weiter als in FIG 1 über die Wickelköpfe 10 ragt, insbe¬ sondere der Länge des Gehäuses 2 angepasst, werden neben der umströmenden Kühlluft im Inneren auch die Wickelköpfe zusätzlich gekühlt, was zu einer Entlastung des Wärmetauschers 9 führt .
FIG 2 zeigt einen Querschnitt eines Windkraftgenerators, der bzgl . des Ständers 4, des Gehäuses 2, des Kühlmantels 3 und des Kühlmittelsverlauf innerhalb des Windkraftgenerators 1 wie in FIG 1 ausgeführt ist.
Unterschiede ergeben sich lediglich in dem Aufbau des Läufers 5, der aber auch den grundsätzlichen erfinderischen Gedanken des Kühlmittelsumlaufs beinhaltet. In FIG 1 weisen die dort aufgeführten Tragelemente 28 Öffnun¬ gen 23 auf, die den erfindungsgemäßen Kühlmittelumlauf ges¬ tatten. In FIG 2 wird der Polradmantel 6, also das Läufer¬ blechpaket und das Rohr 29 durch sternförmige Streben 38 gehalten, die sich auf einer Welle 39 abstützen, die vorteil- hafterweise aus Gewichtsgründen auch hohl ausgeführt ist.
Der Kühlkanalgestaltung auf der axialen Länge des Läufers 5 wird nunmehr durch die Öffnungen 40 zwischen den Streben 38, dem Polradmantel 6 und dem Rohr 29 gewährleistet. Dabei wird der eine Kühlkanal durch die Oberfläche 41 der Welle 39 und der Innenseite des Rohres 29 gebildet. Der in Gegenrichtung dieses Kühlkanals im Betrieb durchströmte andere Kühlkanal wird durch die Innenseite des Polradmantels 6 und der Außen¬ seite des Rohres 29 gebildet.
Vorteilhafterweise sind die Streben 38 in dem jeweiligen Kühlkanal so gestaltet, dass im Betrieb des Windkraftgenera¬ tors 1 die Kühlmittelströmung unterstützt wird. Dies gelingt
insbesondere dadurch, dass diese Streben 38 einen lüfterflü- gelförmigen Aufbau aufweisen, der die axiale Strömung unterstützt. D.h. zumindest einige Streben 38 weisen radial unter halb des Rohres 29 eine andere Form auf, als radial oberhalb des Rohres 29. Damit wird die innerhalb des Läufers 5, also radial innerhalb des Polradmantels 6 gegensinnige Kühlmittel Strömung unterstützt.