Vorrichtung zur Kühlung von rückgeführtem Abgas eines Verbrennungsmotors
Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zur Kühlung von rückgeführtem Abgas eines Verbrennungsmotors nach dem Oberbegriff des Anspruchs 1 sowie ein Kraftfahrzeug mit einer erfindungsgemäßen Vorrichtung.
EP 1 091 113 B1 beschreibt ein Abgas-Rückführsystem für einen Dieselmotor, bei dem in einer Variante gemäß Figur 2 ein erster Abgaskühler und ein diesem nachfolgender, zweiter Abgaskühler vorgesehen ist. Der erste Kühler ist dabei an den Kühlkreislauf des Motors angeschlossen und der zweite Kühler an einen Niedertemperaturkühlkreislauf des Motors.
Es ist die Aufgabe der Erfindung, eine Vorrichtung zur Kühlung von rückge- führtem Abgas eines Verbrennungsmotors anzugeben, bei der mit einfachen Mitteln eine Leistungsregelung der Abgaskühlung zur Anpassung an unterschiedliche Betriebsbereiche des Verbrennungsmotors erreicht wird.
Diese Aufgabe wird für eine eingangs genannte Vorrichtung erfindungsge- maß mit den kennzeichnenden Merkmalen des Anspruchs 1 gelöst. Durch die Möglichkeit der Leistungsregelung zumindest des zweiten Wärmetauschers können besondere Anforderungen an die Temperatur des dem Motor
zugeführten Abgases erfüllt werden. Diese können vor allem von dem Betriebszustand des Motors abhängen und hier in besonderem Maß von der anliegenden Last. Die Erfindung ist dabei nicht auf zwei nacheinander angeordnete Wärmetauscher beschränkt, sondern umfasst auch Anordnungen von mehr als zwei Wärmetauschern, wobei auch mehr als einer der Wärmetauscher in seiner Leistung geregelt sein kann.
In vorteilhafter Ausführungsform ist der Verbrennungsmotor dabei als Ottomotor ausgebildet ist, insbesondere als Ottomotor mit einer direkten Kraft- Stoffeinspritzung und/oder einem variablem Ventiltrieb. Bei einem solchen Ottomotor kann eine Abgasrückführung nicht nur zur Reduzierung von Schadstoffemissionen, insbesondere Stickoxiden (NOx), sondern auch zur Verbrauchsoptimierung und somit Reduzierung von Kohlendioxid sinnvoll sein. Dabei stellt sich die besondere Problematik, dass eine möglichst weit- gehende Kühlung des rückgeführten Abgases nur bei hoher oder voller Last gewünscht ist. Hierbei ist eine Absenkung der Verbrennungstemperatur gewünscht, um aufgrund resultierender geringerer Klopfneigung den Zündzeitpunkt verbrauchsgünstiger wählen zu können. Bei sehr hohen Lasten kommt noch die Funktion des Temperaturschutzes hinzu, der es ermöglicht, in wei- ten Bereichen auf ein verbrauchsintensives Anfetten des Gemisches zu verzichten. Da im Volllastbereich die höchsten Temperaturen in Verbindung mit den höchsten Massenströmen auftreten, muss die Abgaskühlung eine hohe maximale Leistung aufweisen.
Im unteren Lastbereich bzw. bei Teillast dient die Abgasrückführung insbesondere beim aufgeladenen Ottomotor (Saugbetrieb bei Teillast) in der Hauptsache einer Entdrosselung des Motors. Die Kühlung des rückgeführten Abgases soll dabei nur ein Klopfen ausreichend verhindern. Eine hierüber hinausgehende Kühlung hätte wieder eine stärkere Drosselung und/oder eine Verschlechterung der Gemischaufbereitung zur Folge. Ein weiterer Nachteil einer zu starken Abgaskühlung im Teillastbereich kann in anfallen-
dem Kondensat bestehen. Insgesamt ist somit bei der Abgasrückführung insbesondere im Fall von aufgeladenen Ottomotoren die erfindungsgemäße Vorrichtung besonders vorteilhaft, da sie eine hohe maximale Kühlleistung für den Volllastbereich mit einstellbar niedriger Kühlleistung im Teillastbe- reich zur Optimierung der Verbrauchsreduzierung ermöglicht.
Im Interesse einer kostengünstigen Vereinfachung der Vorrichtung ist der erste Wärmetauscher nicht in seiner Kühlleistung einstellbar regelbar. Dies hat zudem den Vorteil, dass eine Mindestkühlleistung aufgrund der einfa- chen Konstruktion des ersten Wärmetauschers zuverlässig zur Verfügung steht und nicht durch eine Fehlfunktion eines Regelglieds beeinträchtigt werden kann.
Bei einer ersten bevorzugten Ausführungsform der Erfindung umfasst das Regelglied ein Abgasventil zur Steuerung des Abgasstroms. Vorteilhaft ist dabei ein von dem Regelglied ansteuerbarer Bypasskanal zur zumindest teilweisen Umgehung des zweiten Wärmetauschers vorgesehen. Hierdurch ist die Kühlung des Abgasstroms durch teilweises oder vollständiges Umleiten auf den Bypasskanal besonders schnell und in weitem Bereich verän- derbar. Bei einer bauraum- und kostenoptimierten Detailgestaltung kann das Regelglied dabei so ausgelegt sein, dass mittels des Regelglieds sowohl eine Führung des Abgasstroms durch den Bypasskanal einstellbar ist als auch die gesamte Größe des rückgeführten Abgasstroms.
Bei einer alternativen oder ergänzenden Ausführungsform umfasst das Regelglied ein Kühlmittelventil zur einstellbaren Steuerung eines Kühlmittelstroms des zweiten Wärmetauschers. Eine Kühlleistungsregelung durch Beeinflussung des Kühlmittelstroms ermöglicht unter anderem eine besonders kompakte Bauweise des Wärmetauschers und ist konstruktiv besonders ein- fach und betriebssicher realisierbar. Auf einfache Weise kann das Regelglied dabei ein Thermostatventil umfassen, wobei insbesondere bevorzugt
das Thermostatventil ein einstellbares Regelverhalten aufweist, insbesondere mittels eines elektrischen Heizelements. Solche in ihrer Regelcharakteristik beeinflussbaren Thermostatventile werden auch als Kennfeld- Thermostate bezeichnet. In einer Detailgestaltung wird der zweite Wärme- tauscher in einem Teillastbetrieb des Verbrennungsmotors im Wesentlichen nicht von einem Kühlmittel durchströmt, so dass gerade im Teillastbetrieb eine reduzierte Kühlleistung des Gesamtsystems vorliegt. Eine für den Wärmetausch vernachlässigbare Restströmung kann dabei durchaus vorgesehen sein, um eine ständige Information über die Temperatur im zweiten Wärmetauscher zu erhalten und um ein schnelles Ansprechen des Thermostaten auf einen ansteigenden Wärmeeintrag durch das Abgas zu ermöglichen.
Allgemein vorteilhaft kann zumindest einer der Wärmetauscher an einen Hauptkühlkreislauf des Verbrennungsmotors angebunden sein, wodurch auf einfache Weise ein strömendes Kühlmittel zur indirekten Abgaskühlung bereitgestellt ist. In besonders einfacher und zugleich effektiver Bauweise sind dabei sowohl der erste als auch der zweite Wärmetauscher an einen Hauptkühlkreislauf des Verbrennungsmotors angebunden.
Alternativ oder ergänzend hierzu kann auch zumindest einer der Wärmetauscher, insbesondere der zweite Wärmetauscher, an einen Niedertemperatur- Kühlmittelkreislauf angebunden sein. Ein solcher Niedertemperaturkreislauf ermöglicht die Kühlung des rückgeführten Abgases auf Temperaturen, die deutlich unter der typischen Temperatur des Motor-Kühlkreislaufs liegen. Regelmäßig ist in diesem Fall ein separater luftumströmter Kühler des Niedertemperatur-Kühlkreislaufs vorgesehen.
Bei einer vorteilhaften Detailgestaltung der Erfindung wird der erste Wärme- tauscher bezüglich Abgasstrom und Kühlmittelstrom im Gleichstrom betrieben. Hierdurch treten im Eintrittsbereich des Abgases geringere Wandtem-
peraturen auf, was die Gefahr eines lokalen Siedens des Kühlmittels verringert.
Weiterhin bevorzugt wird der zweite Wärmetauscher bezüglich Abgasstrom und Kühlmittelstrom im Gegenstrom betrieben. Da der Abgasstrom bei Eintritt in den zweiten Wärmetauscher bereits vorgekühlt ist und keine extremen Temperaturen mehr aufweist, besteht im zweiten Wärmetauscher kaum noch die Gefahr eines Siedens des Kühlmittels, so dass die effektive Variante einer Gegenstromkühlung für den zweiten Wärmetauscher zur Verfügung steht.
Die erfindungsgemäße Vorrichtung kann aufgrund der eingangs genannten Problematik besonders vorteilhaft mit einem Verbrennungsmotor eingesetzt werden, der eine Frischgasaufladung, insbesondere einen Abgasturbolader, aufweist. Bei einer vorteilhaften Weiterbildung der Erfindung können dabei ein Ladeluftkühler der Frischgasaufladung und zumindest der zweite Wärmetauscher einen gemeinsamen Kühlmittelkreislauf, insbesondere einen Niedertemperatur-Kühlmittelkreislauf, aufweisen.
Allgemein vorteilhaft ist es im Interesse einer Minimierung von Bauteilen und optimaler Nutzung von Bauraum vorgesehen, dass der erste Wärmetauscher und der zweite Wärmetauscher als integrierte bauliche Einheit ausgebildet sind.
Die Erfindung umfasst zudem ein Kraftfahrzeug, insbesondere Personenkraftwagen, mit einer Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 18. Gerade bei Personenkraftwagen sind Ottomotoren weit verbreitet, wobei zunehmende Anforderungen an die Schadstoffemission und die Verbrauchsoptimierung gestellt werden.
Weitere Vorteile und Merkmale der Erfindung ergeben sich aus den nachfolgend beschriebenen Ausführungsbeispielen sowie aus den abhängigen Ansprüchen.
Nachfolgend werden mehrere bevorzugte Ausführungsbeispiele der Erfindung beschrieben und anhand der anliegenden Zeichnungen näher erläutert.
Fig. 1 zeigt eine schematische Darstellung des Kühlsystems eines Verbrennungsmotors mit Abgasrückführung nach dem Stand der Technik.
Fig. 2 zeigt eine schematische Darstellung einer erfindungsgemäßen
Vorrichtung.
Fig. 3 zeigt eine erste Ausführungsform der erfindungsgemäßen Vorrichtung aus Fig. 2. Fig. 4 zeigt eine zweite Ausführungsform der erfindungsgemäßen Vorrichtung aus Fig. 2.
Fig. 5 zeigt eine dritte Ausführungsform der erfindungsgemäßen Vorrichtung aus Fig. 2.
Fig. 6 zeigt das Diagramm einer Regelcharakteristik des Regelglieds der Vorrichtung aus Fig. 5.
In Fig. 1 ist eine aus dem Stand der Technik bekannte Anordnung eines als Ottomotor 1 ausgebildeten Verbrennungsmotors mit Abgas-Rückführung gezeigt. Der Verbrennungsmotor 1 hat einlassseitig eine Gemischzuführung mit einer Drosselklappe 2 und auslassseitig eine Abgasleitung mit einem vor einem Abgasturbolader 3 angeordneten Abzweig 4. Der am Abzweig 4 abgezweigte Abgasstrom durchströmt einen indirekt gekühlten Abgaskühler 5 und ist über ein einstellbares Abgasventil 6 in seiner Größe regelbar. Einlassseitig ist zwischen dem Abgasturbolader und der Drosselklappe auf be- kannte Weise ein Ladeluftkühler 13 vorgesehen, der vorliegend als direkter, luftstromgekühlter Wärmetauscher ausgebildet ist.
Mit dem Begriff der indirekten Kühlung ist vorliegend gemeint, dass der Abgaskühler 5 von einem flüssigen Kühlmittel durchströmt ist. Dieses ist über Abzweige 7, 8 mit einem Hauptkühlkreislauf des Verbrennungsmotors 1 ver- bunden. Der Hauptkühlkreislauf umfasst eine Wasserpumpe 9, einen Kühlmittelkühler 10 mit Lüfter 10a sowie einen Motorbypass 11 , der über eine Thermostatregelung 12 zur Verkürzung einer Warmlaufphase des Motors angebunden ist.
Hinsichtlich der zum Motor 1 parallelen Anordnung des Abgaskühlers 5 ist die Darstellung nach Fig. 1 nur schematisch zu verstehen. Es können zusätzliche Mittel zur Steuerung der Kühlmittelzweige vorgesehen sein, wie etwa eine zweite Wasserpumpe im Abgaskühlerzweig, Festdrosseln oder einstellbare Drosselventile.
Die in Fig. 2 schematisch dargestellte erfindungsgemäße Ausführungsform umfasst - bei sonst gleicher Konfiguration des Verbrennungsmotors 1 - anstelle des einzelnen Abgaskühlers 5 aus Fig. 1 eine Anordnung von mehreren Wärmetauschern, wobei ein erster Wärmetauscher 14 und hinsichtlich des Abgasstroms stromabwärts ein zweiter Wärmetauscher 15 in Reihe nacheinander angeordnet sind.
Jeder der beiden Wärmetauscher 14, 15 ist als indirekter Abgaskühler ausgebildet und hat Anschlüsse 14a, 14b bzw. 15a, 15b zur jeweiligen Zufüh- rung und Abführung eines flüssigen Kühlmittels. Bei den gezeigten Ausführungsbeispielen sind beide Wärmetauscher 14, 15 an den Hauptkühlkreislauf des Motors 1 angebunden. Die Anbindung kann je nach Anforderung für jeden der Kühler separat erfolgen oder auch mittels Verzweigungen.
Um ein lokales Sieden bzw. Überhitzen des flüssigen Kühlmittels im ersten Wärmetauscher 14 möglichst zu verhindern, wird der erste Wärmetauscher
im Gleichstrom betrieben. Hierdurch trifft das eintretende, besonders heiße Abgas auf das eintretende, besonders kalte Kühlmittel. Austrittsseitig hat das Kühlmittel seine höchste Temperatur, trifft aber nur noch auf teilweise gekühltes Abgas, so dass die Gefahr einer lokalen Überhitzung gering ist.
Der zweite Wärmetauscher 15 kann je nach Anforderungen im Gleichstrom betrieben werden, so dass eintretendes Kühlmittel auf austretendes Abgas trifft, oder auch im Gegenstrom (siehe Richtungspfeile an den Anschlüssen 14a, 14b, 15a, 15b).
In Fig. 2 ist schematisch angedeutet, dass der erste Wärmetauscher 14 nicht in seiner Kühlleistung regelbar ist und somit ständig seine maximale Leistung bereitstellt. Diese kann zwar, zum Beispiel während einer Warmlaufphase des Motors 1 , schwanken, stellt aber keine gezielt regelbare Größe dar.
Dagegen ist der nachfolgende zweite Wärmetauscher 15 in seiner Kühlleistung mittels eines Regelglieds 16 (in Fig. 2 nur schematisch dargestellt) einstellbar veränderbar. Hierdurch kann auf verschiedene Betriebszustände des Motors reagiert werden, etwa Teillast- oder Volllastbetrieb.
Bei Teillast befinden sich aufgeladene Ottomotoren meist im Saugbetrieb, so dass durch einen rückgeführten Abgasstrom eine Entdrosselung des Motors erfolgt. Die Temperatur des rückgeführten Abgases sollte dabei nicht so niedrig sein, dass dem Effekt der Entdrosselung entgegengewirkt wird oder sogar eine Kondensation im Abgas auftritt. Vielmehr sollte die Temperatur gerade nur so niedrig sein, dass ein Klopfen vermieden wird und ausreichende Freiheit für die Einstellung des Zündzeitpunkts besteht.
Bei Volllast ist dagegen eine maximale Kühlung des rückgeführten Abgases erwünscht, so dass der zweite Wärmetauscher 15 in diesem Betriebsbereich meist seine maximale Kühlleistung bereitstellen soll.
Fig. 3 zeigt ein erstes konkretes Ausführungsbeispiel der in Fig. 2 nur schematisch dargestellten Vorrichtung. Dabei umfasst der zweite Wärmetauscher 15 einen Bypasskanal 15a, über die der Abgasstrom einstellbar wählbar strömen kann. Das Regelglied 16 ist als Abgasventil, vorliegend in Form eines 3-Wege-Ventils, ausgebildet und vor dem zweiten Wärmetauscher 15 und dem hierzu parallelen Bypasskanal angeordnet. Das Regelglied 16 ist dem ersten Wärmetauscher nachgeordnet, so dass eingangsseitig der gesamte im ersten Wärmetauscher gekühlte Abgasstrom in das Regelglied 16 eintritt.
Der über das Regelglied 16 auf den Bypass 15a geleitete Teilstrom des Abgases wird nicht oder nur unwesentlich gekühlt. Je höher der Anteil des By- passstroms, desto kleiner ist die Kühlleistung, die der zweite Wärmetauscher auf den rückgeführten Abgasstrom ausübt.
Über das 3-Wege-Ventil kann auch die Gesamtgröße des rückgeführten Abgasstroms einstellbar sein, zum Beispiel durch einstellbare Veränderung des minimalen Querschnitts der Zuleitung vom ersten Wärmetauscher 14 zum zweiten Wärmetauscher 15.
Das in Fig. 4 gezeigte Ausführungsbeispiel ist eine Abwandlung der Ausführung aus Fig. 3. Das Regelglied 16 zur Regelung der Kühlleistung des zweiten Wärmetauschers 15 ist ebenfalls ein Abgasventil. Vorliegend ist das Ab- gasventil 16 konstruktiv so ausgebildet, dass die Gesamtmenge des rückgeführten Abgases sowie die Führung des Abgases entweder über den zweiten Wärmetauscher oder den Bypasskanal mittels eines einzigen Ventilschiebers 17 einstellbar ist. In der gezeigten Anordnung erfolgt dies durch den Ventilschieber 17, der je nach Auslenkung aus einer Mittelposition einen mehr oder weniger großen Querschnitt einer aus dem ersten Wärmetauscher kommenden Zuleitung 18 freigibt, wodurch der Gesamtstrom geregelt
wird. In der Mittelposition verschließt der Ventilschieber 17 die Zuleitung 18. Eine Auslenkung zur einen Seite (Auslenkung wie in Fig. 4 dargestellt nach links) leitet den so durchgelassenen Abgasstrom durch den Bypasskanal und eine Auslenkung aus der Mittelposition zur anderen Seite leitet den Abgas- ström zur Kühlung durch den zweiten Wärmetauscher 15. Es versteht sich, dass je nach Detailgestaltung auch andere Strömungswege eines solchen konstruktiv optimierten Abgasventils möglich sind.
Weiterhin ist in dem Ausführungsbeispiel nach Fig. 4 der Bypasskanal 15a integriert mit dem Wärmetauscher 15 ausgebildet. Solche integrierten Bauarten von Bypasskanal und Abgas-Wärmetauscher sind aus dem Stand der Technik bekannt.
Wie in Fig. 4 schematisch angedeutet, können erster Wärmetauscher 14 und zweiter Wärmetauscher 15 eine integrierte bauliche Einheit bilden, wobei im vorliegenden Beispiel das Regelglied 16 mittels einer gehäuseartigen Außenwand 19 ein Verbindungselement zwischen den Wärmetauschern 14, 15 ausbildet.
Ein weiteres Ausführungsbeispiel der Erfindung ist in Fig. 5 gezeigt. Hierbei ist das Regelied 16 zur Einstellung der Kühlleistung des zweiten Wärmetauschers als ausgangsseitiges, also im Rücklauf angeordnetes Kühlmittelventil des zweiten Wärmetauschers ausgebildet. Je nach hierdurch einstellbarem Kühlmitteldurchfluss durch den zweiten Wärmetauscher wird somit eine vari- able Kühlleistung für den Abgasstrom eingestellt.
Das Regelglied 16 ist als schneller Kennfeld-Thermostat ausgebildet. Ein Kennfeld-Thermostat umfasst eine elektrische Heizung, mittels derer die Regelcharakteristik je nach Anforderungen in gewissem Rahmen beeinflussbar ist.
Bei niedrigen Lasten des Motors wird der zweite Wärmetauscher 15 nicht oder nur wenig von Kühlmittel durchströmt und bei hohen Lasten wird der Kühlmittelfluss durch das Thermostat 16 freigegeben. Der Thermostat lässt auch im geschlossenen Zustand eine kleine Leckageströmung durch, um ein schnelles Öffnen zu ermöglichen und über die austrittsseitige Kühlmitteltemperatur eine Information über den Lastzustand des Motors zu erhalten. Dabei besteht ein monotoner Zusammenhang zwischen Last und Kühlmitteltemperatur. Als Öffnungsbeginn für den Thermostat wird zweckmäßig eine Temperatur gewählt, die oberhalb der für den Teillastbetrieb zu erwartenden Kühlmitteltemperaturen liegt.
Typisch regelt der Hauptthermostat 12 des Motorkühlkreislaufs die Kühlmitteltemperatur auf minimal 85 0C. Bei Kennfeldregelung werden in Teillast bis zu 110 0C zugelassen. Hieraus ergibt sich für den Öffnungsbeginn des Ther- mostats 16 des zweiten Wärmetauschers 15 eine Temperatur zwischen etwa 90 0C und 115 0C. Um eine gute Regelung zu gewährleisten, sollte der Durchfluss nach Öffnungsbeginn in etwa linear mit der Temperatur ansteigen. Die maximale Öffnung sollte bei einer Temperatur erfolgen, die noch eine weitere Temperaturerhöhung durch den Wärmetauscher 15 zulässt.
In Fig. 6 ist der von dem Thermostat 16 temperaturabhängig geregelte Kühlmittelfluss V/t über der Temperatur T aufgetragen.
Bei einer weiteren alternativen Ausführung, die ebenfalls mit den Darstellun- gen Fig. 2 bis Fig. 5 konform ist, ist der zweite Wärmetauschers 15 über seine Anschlüsse 15a, 15b an einen separaten Niedertemperatur- Kühlmittelkreis (nicht dargestellt) angebunden. Zweckmäßig kühlt dieser Niedertemperatur-Kühlmittelkreis zudem einen indirekten Ladeluftkühler. Ein Kühler zur Wärmeabgabe des Niedertemperatur-Kühlmittels an die Umge- bung ist im Frontbereich des Fahrzeugs vor dem Kühlmittelkühler 10 angeordnet (nicht dargestellt). Bei einer Ausführung mit einer Kühlmittelregelung
wie in Fig. 5 wäre eine entsprechend der niedrigeren Temperaturen von Fig. 6 abweichende Regelcharakteristik des Thermostaten vorgesehen.
Es versteht sich, dass die einzelnen Merkmale der verschiedenen Ausfüh- rungsbeispiele sinnvoll miteinander kombiniert werden können. So kann es zum Beispiel vorgesehen sein, dass eine erfindungsgemäße Vorrichtung sowohl eine Leistungsregelung über ein Abgasventil und einen Bypass als auch eine Leistungsregelung über ein Kühlmittelventil aufweist.